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6 JOseF THevIs ein verdienter Karnevalist Josef Thevis wurde am 22. Juni 1933 in Aachen geboren, erlernte das Maler- und Restaurateurhandwerk und ist seit seinem 18. Geburtstag, seit 1951, Mitglied der KG Eulenspiegel. Schon viel früher war er mit seinem Vater bei den Veranstaltungen der KG Eulenspiegel dabei. Leider waren die Bestimmungen damals so, dass das Mindesteintrittsalter auf 18 Jahre festgelegt war. Der Vater war bereits sei 1936 Mitglied der 1907 gegründeten KG Eulenspiegel und bekleidete das Amt des Zeremonienmeisters. Für Josef Thevis startete 1954 die vereinsinterne Karriere, er wurde in den Elferrat gewählt und stieg im Jahr 1956 zum Vizepräsidenten auf. Die Eulen, wie die KG Eulenspiegel liebevoll in Aachen genannt wird, brauchten nicht lange, um im Jahr 1958 Josef Thevis zu ihrem Präsidenten zu wählen. Der Wahl war ein kurioses Ereignis voran gegangen. Am Karnevalssonntag des Jahres 1958, beim Karnevalsball des Vereins im Saalbau Kommer, „versagte“ die engagierte Musikkapelle. Es kam zum Eklat. Nur sieben Musiker waren ohne Noten und ohne Kapellmeister erschienen, die Musik konnte nicht aufspielen, die Veranstaltung drohte zu platzen. Der damalige Präsident stellte sich entnervt an die Theke, die Situation spitzte sich zu. Josef Thevis ergriff die Initiative, entschuldigte sich beim Publikum und man versuchte, das Beste aus der Situation zu machen. Hilfe kam aus dem Publikum. Zufällig anwesende Musiker, ein Schlagzeuger, ein Klavierspieler und Alo Emonts mit seinem „Quetschbüll“ retteten die Situation und musizierten gemeinsam. Es wurden alte Karnevalslieder gespielt, das Publikum ging mit, der Abend war gerettet. Das Eintrittsgeld wurde erstattet und war damit leider verloren. Im Verein war der „Knatsch“ da. „Der Präsident verlässt das sinkende Schiff“, hieß es und bei der nächsten Generalversammlung wurde Josef Thevis gewählt. Er erklärte sich bereit, zunächst für ein Jahr probeweise das Amt zu übernehmen, er füllte jedoch das Amt bis zum Jahr 1998 aus. Als AKV-Präsident Jacques Königstein sich wunderte, dass Josef Thevis schon in sehr jungen Jahren Präsident eines Karnevalsvereins wurde, konnte er nicht ahnen, dass dieser junge Mann schließlich über 40 Jahre die Geschicke der KG Eulenspiegel lenken würde. Königstein schaffte es 39 Jahre Präsident des AKV zu sein. Seit Bestehen der KG Eulenspiegel sind mit Leo Thevis, Josef Thevis, Cornel Thevis und Stefan vier Generationen der Familie Thevis im Verein aktiv. 1992 gründete Josef Thevis mit dem Stammtisch der Präsidenten und Kommandanten die erste Openair-Veranstaltung am Willy-Brand-Platz. Bei dieser Auftaktveranstaltung am 11.11. gab es auch schon Bewirtung und ein karnevalistisches Programm. Nicht unumstritten war der Vorstoß des Stammtisches, hatte doch der damalige AAK-Präsident, Franz Baumann, Bedenken. Es sei nicht gut, wenn man bereits in der Zeit vor Weihnachten den Karneval auf der Straße feiere, schließlich sei der 11. November das Fest des Heiligen St. Martin. Was im Jahr 1992 noch Wogen schlug und in der Presse berichtet wurde, ist heute kein Problem mehr. St. Martin ist von Halloween überrollt worden und der AAK steht an der Spitze der Fastelovvendsbewegung, „weckt am 11.11. Oecher Jecke“, zuletzt am Kugelbrunnen in der Adalbertstraße und versäumt es auch nicht zu erwähnen, dass die Veranstaltung zusammen mit dem Stammtisch der Präsidenten und Kommandanten durchgeführt wird. Für seine langjährigen Verdienste um den Verein und den Karneval erhielt Josef Thevis zahlreiche Ehrungen. Darunter den BDK-Orden in Gold (1985), den Willi-Gouders-Orden (1992), den Gründungsorden des Stammtischs Aachener Karnevalisten und Kommandanten, das „Goldene Vlies“ der FEN (1993), den BDK- Orden in Gold mit Brillanten (2000), den Peter-Geulen-Orden des AKV (1994), den Rudi-Steinmetz-Orden (2010). Die Liste könnte beliebig weiter geführt werden. Helmut Koch

wALTeR sIebeN – beRuFsmusIKeR – OeCHeR JONG Walter Sieben wird am 9. August 1936 in Aachen geboren. Er wird Musiker, Texter und Komponist und legt Wert darauf, diese Berufe erlernt zu haben. Der Vater war Berufsmusiker, arbeitete in Cafés wie zum Beispiel im Aachener Café Vaterland, wie auch in anderen großen Städten. Walters Bruder war studierter Schlagzeuger, d.h. er spielte Pauke, Vibraphon, Xylophon, kurz gesagt alle Instrumente, auf die „man kloppt!“ Als jüngstes Kind der Familie Sieben wird Walter im Alter von 17 Jahren mit der Ausbildung fertig. Gesang und Bariton hat er in Köln gelernt, in Aachen gleichzeitig die Ausbildung am Kontrabass absolviert. Nach dieser Ausbildung spielt er zusammen mit seinem Vater im Orchester. Durch diese Tätigkeit erlangt er durch das tägliche Spiel als Berufsmusiker die notwendige Erfahrung und Routine. „Einige Jahre habe ich mit meinem Vater in verschiedenen Cafés in Deutschland gespielt. Meine Liebe aber gehörte der Swing-Musik“ sagt Walter Sieben. Damals in den 50-iger Jahren gibt es in Aachen zahlreiche Bars wie Bastei, Femina oder Bols, in denen Kapellen aufspielen. Hier lernt Walter auch die in Düren geborene Sängerin Margot Eskens kennen. Schließlich führt ihn im Jahr 1957 sein Weg weg vom WDR, wo er als Sänger unter seinem Namen, Walter Sieben, wirkt, zur Schallplattenfirma Teldec (Telefunken/ Decca), die einen Sänger sucht, der so ähnlich singt wie Pat Boone. Auf Empfehlung von Hagen Galatis, dem Arrangeur des Kurt-Edelhagen-Orchesters, verpflichtet ihn Heinz Woezel für Teldec und bedauert, dass Walter nicht eher gekommen ist. Im Alter von 20 Jahren hat er bei der Plattenfirma einen 5-Jahresvertrag und singt Titel von Pat Boone für den deutschen Schallplattenmarkt. Die Schallplatten werden in Hamburg aufgenommen. Sein Künstlername ist damals Tony Weller. Dieser Toni Weller, ein Talent aus Aachen, geht auf Tournee mit den damals bekannten Schlagerstars wie Vico Torriani und Lys Assia und nimmt zahlreiche Platten von amerikanischen Stars auf, Walter ist erfolgreich. Als Toni Weller, alias Walter Sieben, arbeitet er 10 Jahre bei Teldec. Über verschiedene Stationen kommt Walter Sieben zum Aachener Karneval. Mit den „3 Atömchen“ erarbeitet er Schallplattenaufnahmen im Tonstudio von Jan Theelen. „Ich war das 4. Atömchen, aber nur im Studio. Ich habe fünf Langspielplatten mit den Atömchen gesungen!“ sagt Walter nicht ohne Stolz. Den größten Erfolg im Oecher Karneval hatte Walter mit einem Lied, das jeder Oecher kennt. „Wer einmal in Aachen war…“, ist in Aachen ein karnevalistischer Gassenhauer. Walter Sieben wurde vom AKV engagiert für Auftritte bei der Prinzenproklamation, bei der Kaffee- Visite und im Stadttheater. Auftritte bei den Fernsehsitzungen des AKV haben das Lied und seinen Schöpfer weit über seine Heimatstadt bekannt gemacht. Noch heute gehört dieser Hit zum Repertoire von Hans Montag, Gitta Haller oder den „Jonge vajjen Beverau“. „Wer einmal in Aachen war … der will für immer bleiben!“ so lautet der Refrain seines bekannten Liedes. Für Walter trifft dies zu, er wohnt im Zentrum seiner Heimatstadt, er ist „enge va os, ene Oecher Jong“. „Thank you for the music“ sangen Abba, „Merci för dat Leddche!“ sagen wir Aachener unserem Walter Sieben. Helmut Koch 7

wALTeR sIebeN – beRuFsmusIKeR – OeCHeR JONG<br />

Walter Sieben wird am 9. August 1936 in<br />

Aachen geboren. Er wird Musiker, Texter<br />

und Komponist und legt Wert darauf,<br />

diese Berufe erlernt zu haben. Der<br />

Vater war Berufsmusiker, arbeitete in<br />

Cafés wie zum Beispiel im Aachener Café<br />

Vaterland, wie auch in anderen großen<br />

Städten. Walters Bruder war studierter<br />

Schlagzeuger, d.h. er spielte Pauke, Vibraphon,<br />

Xylophon, kurz gesagt alle Instrumente,<br />

auf die „man kloppt!“<br />

Als jüngstes Kind der Familie Sieben wird<br />

Walter im Alter von 17 Jahren mit der Ausbildung<br />

fertig. Gesang und Bariton hat<br />

er in Köln gelernt, in Aachen gleichzeitig<br />

die Ausbildung am Kontrabass absolviert.<br />

Nach dieser Ausbildung spielt er<br />

zusammen mit seinem Vater im Orchester.<br />

Durch diese Tätigkeit erlangt er durch<br />

das tägliche Spiel als Berufsmusiker<br />

die notwendige Erfahrung und Routine.<br />

„Einige Jahre habe ich mit meinem Vater<br />

in verschiedenen Cafés in Deutschland<br />

gespielt. Meine Liebe aber gehörte der<br />

Swing-Musik“ sagt Walter Sieben.<br />

Damals in den 50-iger Jahren gibt es<br />

in Aachen zahlreiche Bars wie Bastei,<br />

Femina oder Bols, in denen Kapellen<br />

aufspielen. Hier lernt Walter auch<br />

die in Düren geborene Sängerin Margot<br />

Eskens kennen.<br />

Schließlich führt ihn im Jahr 1957 sein Weg<br />

weg vom WDR, wo er als Sänger unter<br />

seinem Namen, Walter Sieben, wirkt, zur<br />

Schallplattenfirma Teldec (Telefunken/<br />

Decca), die einen Sänger sucht, der so<br />

ähnlich singt wie Pat Boone. Auf Empfehlung<br />

von Hagen Galatis, dem Arrangeur<br />

des Kurt-Edelhagen-Orchesters,<br />

verpflichtet ihn Heinz Woezel für Teldec<br />

und bedauert, dass Walter nicht eher<br />

gekommen ist. Im Alter von 20 Jahren<br />

hat er bei der Plattenfirma einen 5-Jahresvertrag<br />

und singt Titel von Pat Boone<br />

für den deutschen Schallplattenmarkt.<br />

Die Schallplatten werden in Hamburg<br />

aufgenommen. Sein Künstlername ist<br />

damals Tony Weller. Dieser Toni Weller,<br />

ein Talent aus Aachen, geht auf Tournee<br />

mit den damals bekannten Schlagerstars<br />

wie Vico Torriani und Lys Assia<br />

und nimmt zahlreiche Platten von amerikanischen<br />

Stars auf, Walter ist erfolgreich.<br />

Als Toni Weller, alias Walter Sieben,<br />

arbeitet er 10 Jahre bei Teldec.<br />

Über verschiedene Stationen kommt<br />

Walter Sieben zum Aachener Karneval.<br />

Mit den „3 Atömchen“ erarbeitet er<br />

Schallplattenaufnahmen im Tonstudio<br />

von Jan Theelen. „Ich war das 4. Atömchen,<br />

aber nur im Studio. Ich habe fünf<br />

Langspielplatten mit den Atömchen<br />

gesungen!“ sagt Walter nicht ohne Stolz.<br />

Den größten Erfolg im Oecher Karneval<br />

hatte Walter mit einem Lied, das jeder<br />

Oecher kennt. „Wer einmal in Aachen<br />

war…“, ist in Aachen ein karnevalistischer<br />

Gassenhauer. Walter Sieben wurde<br />

vom AKV engagiert für Auftritte bei<br />

der Prinzenproklamation, bei der Kaffee-<br />

Visite und im Stadttheater. Auftritte bei<br />

den Fernsehsitzungen des AKV haben<br />

das Lied und seinen Schöpfer weit über<br />

seine Heimatstadt bekannt gemacht.<br />

Noch heute gehört dieser Hit zum Repertoire<br />

von Hans Montag, Gitta Haller oder<br />

den „Jonge vajjen Beverau“.<br />

„Wer einmal in Aachen war … der will<br />

für immer bleiben!“ so lautet der Refrain<br />

seines bekannten Liedes. Für Walter<br />

trifft dies zu, er wohnt im Zentrum<br />

seiner Heimatstadt, er ist „enge va os,<br />

ene Oecher Jong“.<br />

„Thank you for the music“ sangen Abba,<br />

„Merci för dat Leddche!“ sagen wir Aachener<br />

unserem Walter Sieben.<br />

Helmut Koch<br />

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