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„wIDeR DeN TIeRIsCHeN eRNsT“ GeHT AN OTTFRIeD FIsCHeR

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seit sechs Jahren begleitet der pensionierte<br />

polizeibeamte Gustl brammertz<br />

die Aachener Tollität. wie sieht<br />

Ihre karnevalistische Laufbahn aus?<br />

Schon als kleines Kind war ich dem<br />

Aachener Straßenkarneval sehr verbunden,<br />

da wir ihn innerhalb der Familie<br />

groß feierten. Darüber hinaus ging mein<br />

Vater privat in die Bütt und auch Heini<br />

Mercks gehört bis heute zum engen<br />

Freundeskreis der Familie. So war mir<br />

schon in jungen Jahren klar, dass ich<br />

irgendwann einmal Mitglied im Aachener<br />

Hofstaat sein möchte. In der Session<br />

2003 wurde mein Wunsch Wirklichkeit:<br />

Als Chevalier begleitete ich Prinz<br />

Marcus I. Quadflieg und seitdem bin ich<br />

den nachfolgenden Narrenherrschern<br />

als Hofmarschall treu geblieben. Dennoch<br />

ist der Spaß am Straßenkarneval<br />

bei mir nie verloren gegangen. So<br />

veranstalten wir seit einigen Sessionen<br />

den sogenannten Kneipenkarneval,<br />

den ich zusammen mit Helmut<br />

Koch plane und organisiere, damit wir<br />

mit den Oecher Jecken „hautnah“ feiern<br />

können und das nicht nur bei Auftritten<br />

von der Bühne aus.<br />

welche Aufgaben gehören zum Amt<br />

eines Hofmarschalls?<br />

Im Amt des Hofmarschalls benötige<br />

ich zunächst einmal genügend Zeit, da<br />

ich vollzeitbeschäftigt bin: Ist der alte<br />

Prinz verabschiedet und der Nachfolger<br />

bekannt, fangen die Vorbereitungen<br />

an. Neben der Koordination zahlreicher<br />

Termine vor, und rund 300 Festivitäten<br />

während der Session, begleite und führe<br />

ich den Prinzen durch die Fastelovvendszeit<br />

und stehe ihm mit Rat und<br />

Tat zur Seite. So sorge ich zum einen für<br />

Ordnung und Sauberkeit innerhalb des<br />

Hofstaats, zum anderen bin ich aber<br />

auch derjenige, der manchmal „Nein“<br />

sagen muss, wenn es um weitere Zugaben<br />

geht. Schließlich müssen wir unseren<br />

engen Zeitplan einhalten. Teilweise<br />

engagieren Vereine teure Künstler von<br />

auswärts, die am Abend nur zeitlich<br />

begrenzt zur Verfügung stehen. Darüber<br />

hinaus fungiere ich als Bindeglied zwischen<br />

Prinzengarde, AKV und Hofstaat.<br />

Letztendlich kann ich aber sagen, dass<br />

mit Markus Bongers und Dirk Trampen<br />

von der Prinzengarde eine sehr gute<br />

Zusammenarbeit besteht. Seit dieser<br />

Session unterstützt uns außerdem Ex-<br />

Prinz Alwin Fiebus als Beiratsmitglied<br />

des AKV bei Fragen rund um den Aachener<br />

Karnevals Verein.<br />

was müssen die vereine berücksichtigen,<br />

wenn sie einen prinzenauftritt<br />

anmelden möchten?<br />

Die Vereine haben von mir die Auflage<br />

bekommen, so früh wie möglich ihre<br />

Terminwünsche an mich zu richten. Die<br />

ersten Anfragen erhalte ich meistens<br />

im Mai. Dann fange ich auch mit den<br />

Planungen an. Bei mir zählt: Wer sich<br />

zuerst meldet, der bekommt den ersten<br />

Termin! Dabei spielt die Größe des<br />

Vereins keine Rolle. Sollte es zu Terminüberschneidungen<br />

kommen, muss hin-<br />

und hergeschoben werden, bis jeder<br />

zufrieden ist.<br />

Kann sich jeder verein den besuch des<br />

Aachener Prinzen finanziell leisten?<br />

Für die Kosten der Auftritte bei Karnevalsgesellschaften<br />

kommen ausschließlich<br />

der Prinz, sein Hofstaat sowie ein-<br />

zelne Sponsoren auf, der Besuch ist<br />

also für diese Vereine kostenlos. Das<br />

Geld, welches wir bei anderen Veranstaltungen<br />

wie Schützenfesten, Jubiläen<br />

oder Geburtstagen erhalten, kommt<br />

dem sozialen Projekt des jeweiligen Narrenherrschers<br />

zugute.<br />

Kommt bei den vielen Auftritten der<br />

„spaß an der Freud“ nicht zu kurz?<br />

Nein! Auch wenn wir insgesamt um<br />

die 400 Veranstaltungen besuchen -<br />

allein an Fettdonnerstag treten wir bei<br />

etwa 25 Karnevalsveranstaltungen auf<br />

- haben wir eine Menge Spaß. Nach den<br />

Auftritten gönnen wir uns meistens im<br />

Eurogress ein leckeres „Feierabend-<br />

Bier“ und auch im Vorfeld bei den Tonstudio-Aufnahmen<br />

und anderen Vorbereitungstreffen<br />

gibt es viel zu lachen.<br />

birgit Küchen<br />

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