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12<br />

das MarschiertOr ZUhaUse der Oecher Penn<br />

Das Marschiertor, heute Hauptquartier<br />

der Stadtgarde Oecher Penn von 1857<br />

e.V., ist eines der beiden erhaltenen<br />

Stadtbefestigungstore des äußeren<br />

Mauerrings. Die Wendeltreppen stammen<br />

aus dem ersten Viertel des 13.<br />

Jahrhunderts, das Kreuzrippengewölbe<br />

über dem Kommandantenraum von<br />

1260. Ursprünglich wurde es auch Burtscheider<br />

Tor oder Hahnentor genannt.<br />

Die genaue Datierung der Entstehung<br />

des Marschiertors ist bis heute umstritten.<br />

Während einige Quellen auf Ende<br />

des 12. beziehungsweise Anfang des<br />

13. Jahrhunderts verweisen, sieht es<br />

ein Großteil der wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen als gesichert, dass<br />

das historische Stadttor Mitte des 13.<br />

Jahrhunderts erbaut wurde.<br />

Sicher ist, dass der heutige Sitz der<br />

Oecher Penn zu den mächtigsten noch<br />

erhaltenen Stadttoren Westeuropas<br />

gehört. Das Marschiertor war eines<br />

von insgesamt 11 Stadttoren der Stadt<br />

Aachen, die von den Freihen Reichsstädtischen<br />

Stadtsoldaten und Stadtmilizen<br />

bewacht wurden. Neben dem<br />

Marschiertor ist nur noch das Ponttor<br />

als Tor erhalten geblieben, hinzu kommen<br />

Wachtürme wie der Lavenstein, der<br />

Paffenturm und der Langeturm.<br />

Mit seinen Räumlichkeiten fungierte<br />

das Marschiertor neben der Nutzung<br />

als Stadttor in früherer Zeit als<br />

Hauptwaffenplatz. In der wechselvollen<br />

Geschichte der Jahrhunderte erfuhr<br />

das Marschiertor nicht nur Besetzungen<br />

und Belagerungen unterschiedlicher<br />

Soldatengruppen, sondern es wurde<br />

auch manch zweckentfremdeter Verwendung<br />

zugeführt. So war es zeitweise<br />

Rumpelkammer, Obdachlosenunterkunft,<br />

Jugendherberge und schließlich<br />

Heim der Hitlerjugend.<br />

Nach erheblicher Beschädigung der<br />

Dachhaube durch Brandbomben im Jahr<br />

1943 wurde es zunächst nur provisorisch<br />

wiederhergestellt. Erst 1959 wurde auch<br />

der schwer beschädigte Dachstuhl des<br />

historischen Stadttors erneuert. Das<br />

Marschiertor hat das höchste freitra-<br />

gende Holzdach Westeuropas mit einer<br />

Höhe von circa 9,50 Meter.<br />

Im Jahr 1963 wurde das Marschiertor<br />

durch Ratsbeschluss in die Obhut<br />

der Stadtgarde Oecher Penn gegeben.<br />

Durch den großen persönlichen Einsatz<br />

der Vereinsmitglieder, die rund<br />

52.000 Arbeitsstunden investierten,<br />

wurde das Marschiertor zu einem wahren<br />

Kleinod. Darüber hinaus spendeten<br />

unzählige Freunde und Gönner insgesamt<br />

mehr als 600.000 Euro für den<br />

Materialaufwand.<br />

Heute bietet der große Waffensaal in<br />

der oberen Mitte des Tores Platz für bis<br />

zu 200 Gäste und einen historischen<br />

Rahmen für die vielfältigen Vereinsaktivitäten.<br />

Es steht ein Schankraum zur<br />

Nutzung für die Vereinsmitglieder und<br />

Gäste zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus befinden sich im Marschiertor<br />

die Archivräume, das Kommandanturzimmer,<br />

der Weinkeller sowie<br />

der Schankraum und die Kleiderkammer.<br />

Der Archivraum im Ostturm enthält<br />

unzählige Sammlerobjekte aus<br />

155 Jahren Oecher Penn und Aachener<br />

Stadtgeschichte. Gepflegt wird es von<br />

Achivar Heinz-Hubert Lillot. Die Kleiderkammer,<br />

die sich ebenfalls im Ostturm<br />

unter dem Archiv befindet, ist das Zentrallager<br />

der historischen Uniformen der<br />

Oecher Penn und deren Zubehör. Hier ist<br />

Feldzeugmeister Peter Müller verantwortlich.<br />

Unterhalb der Kammer und teil

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