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KulturReich Nürnberger Land entdecken

Begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch die Geschichte des Nürnberger Lands. Entdecken Sie Sehenswertes, Museen und Ausflugstipps!

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Stadtrundgänge – Schnaittach<br />

Stadtrundgänge – Schnaittach<br />

Schnaittacher Geschichtsweg<br />

KURZER BLICK IN DIE GESCHICHTE<br />

START/ZIEL: <strong>Nürnberger</strong> Straße, Ecke Grabenstraße,<br />

Schnaittach<br />

DAUER:<br />

INFOS:<br />

ANREISE:<br />

PARKEN:<br />

38<br />

1-2 Stunden<br />

Markt Schnaittach<br />

Marktplatz 1, 91220 Schnaittach<br />

Tel. 09153 409-0<br />

www.schnaittach.de<br />

Regionalbahn: R31<br />

Auto: A9, Ausfahrt Schnaittach<br />

siehe Stadtplan<br />

Schnaittach<br />

Anlässlich der 1000-Jahr-Feier des Marktes<br />

Schnaittach im Jahre 2011 erstellte der Museums-<br />

und Geschichtsverein Schnaittach e.V.<br />

den Schnaittacher Geschichtsweg. 30 Informationstafeln<br />

erzählen an ausgewählten<br />

Standorten die reiche Geschichte Schnaittachs.<br />

Die Stationen greifen dabei die unterschiedlichsten<br />

Themen auf: Tafel Nr. 3 etwa steht<br />

an der „Kasern“. Die Kasern hat ihren Namen<br />

von der Unterbringung der Rothenberger Garnison<br />

in den Jahren 1725 bis 1744. Der Rat<br />

Kalvarienbergkirche | Marktplatz Schnaittach<br />

von Schnaittach hatte 1725 den aus sechs<br />

Häusern bestehenden Gebäudekomplex<br />

käuflich erworben und für jährlich 63 Gulden<br />

an die kurfürstliche Kasernenverwaltung<br />

verpachtet. Tafel Nr. 4 führt in die jüdische<br />

Geschichte Schnaittachs ein: Nachdem im<br />

15. Jahrhundert in Schnaittach eine jüdische<br />

Gemeinde entstanden war, wurde 100 Jahre<br />

später auf dem sogenannten Birkenstein<br />

eine Synagoge erbaut. Im Jahre 1687 wurde<br />

an der nördlichen Giebelwand zunächst das<br />

„Vorsängerhaus“ und daran anschließend<br />

das „Rabbinerhaus“ angebaut. Heute beherbergen<br />

die Räume das Jüdische Museum<br />

Franken und das Heimatmuseum Schnaittach.<br />

Die Alte Badstube und das mittelalterliche<br />

Baderwesen, die Tradition des Kommunbrauhauses,<br />

das Schnaittacher Schmiedehandwerk,<br />

ehemalige Gasthäuser und die Verleihung<br />

des Marktrechtes im 13. Jahrhundert sind<br />

weitere Themen, bevor Tafel Nr. 11 die<br />

Baugeschichte des Schnaittacher Rathauses<br />

erzählt, das 1892 im Stil der Neorenaissance<br />

erbaut und 1992 modern erweitert wurde.<br />

Manche Tafel kann nur noch von Häusern erzählen,<br />

die es heute nicht mehr gibt. Andere<br />

Stationen wie die Pfarrkirche St. Kunigund,<br />

die Mühlgasse, das Wörler-Anwesen oder<br />

das Velhornschloss sind trotz Umbauten oder<br />

neuen Nutzungen auch heute noch vorhanden<br />

und sehr sehenswert.<br />

Tafel Nr. 19, aufgestellt mit Blick auf den<br />

Rothenberg, verweist auf ein beliebtes Ausflugsziel:<br />

Die Bergfestung Rothenberg war<br />

mit ihren hohen Wällen und Bastionen Europas<br />

größte Barockfeste und das dazugehörige<br />

Rothenberger <strong>Land</strong> der pfalz-bayerische<br />

Pfahl im umgebenden <strong>Nürnberger</strong> Territorium.<br />

Im 19. Jahrhundert dem Verfall preisgegeben,<br />

sind heute etwa zwei Drittel der Festung wieder<br />

begehbar. Der Heimatverein Schnaittach<br />

bietet Führungen an (siehe Seite 21). Ein<br />

weiterer barocker Höhepunkt des Geschichtsweges<br />

ist die Kalvarienberganlage aus dem<br />

18. Jahrhundert. Sie besteht aus einem<br />

Kreuzweg mit zwölf Stationen, einer kleinen<br />

Barockkirche mit zwei weiteren Stationen<br />

und einem Grottenhaus zum Abschluss.<br />

Der Ort Schnaittach fand erstmals 1011 in einer<br />

Urkunde von Kaiser Heinrich II. Erwähnung.<br />

Darin schenkte er in seiner Funktion als König<br />

„Sneitaha“ dem von ihm neugegründeten<br />

Bistum Bamberg. Im 14. Jahrhundert bestand<br />

der Ort aus 12 Höfen, die z.T. heute noch zu<br />

sehen sind. Da die Besitzer des Rothenbergs<br />

und die pfälzischen <strong>Land</strong>esherrn die Ansiedlung<br />

von Juden erlaubten, wuchs die jüdische<br />

Bevölkerung vom 16. bis ins 18. Jahrhundert<br />

rasch auf mehr als 60 Familien mit Synagoge,<br />

Talmudschule und mehreren Friedhöfen.<br />

Die mächtige Festungsruine auf dem Rothenberg<br />

zeugt von einer bewegten Geschichte und<br />

prägt Schnaittach seit dem 13. Jahrhundert.<br />

Im 19. Jahrhundert brachten die Industrialisierung<br />

mit Ziegelhütten und Tonwerken sowie<br />

der Hopfenanbau dem überwiegend bäuerlich<br />

geprägten Ort bescheidenen Wohlstand.<br />

39

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