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WW_2-2018

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Ausgabe 2 | <strong>2018</strong><br />

Leben und Lernen<br />

Eröffnung Krippe Seymourstraße<br />

Seite 10<br />

Celler Werkstätten<br />

Audit zur Rezertifizierung<br />

Seite 16<br />

Leben und Wohnen<br />

Tagesstruktur Senior(inn)en<br />

Seite 30-31


Vorwort<br />

Und pcltzölih<br />

setht die Wlet Kpof.<br />

dem Umschlag nahmen?<br />

, um herauszubekommen,<br />

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die Menschen,<br />

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kurzem Zögern – verstehen können,<br />

esellschaft gezählt werden,<br />

.<br />

ialdienst katholischer Frauen e. V.!<br />

Foto: ©Robert Emprechtinger - stock.adobe.com<br />

Gesegnete Weihnachten<br />

und ein erfülltes Jahr 2019.<br />

Bildidee: www.gestalten.de<br />

Mit freundlicher Genehmigung des Sozialdienst katholischer Frauen e. V.!<br />

Liebe Leser(innen), Freundinnen und Freunde der Lebenshilfe Celle –<br />

und pcltzölih setht die Wlet Kpof.<br />

Diese plakative und zunächst irritierende Feststellung<br />

habe ich für unsere diesjährige Weihnachtskarte<br />

gewählt. Die Idee dazu ist mir aus einer der<br />

Fachzeitschriften, die ich regelmäßig lese, bereits<br />

im Sommer zugefallen. Der Satz steht gleichermaßen<br />

für unsere Arbeit und insbesondere für dieses<br />

Jahr in der Lebenshilfe Celle und nicht zuletzt<br />

für Weihnachten!<br />

Für dieses Jahr<br />

Für viele, die die Lebenshilfe kennen, stand vieles<br />

fest und an seinem Platz: Kindergarten, Wohnheime,<br />

Arbeitsstätten. Und <strong>2018</strong> – da steht die Welt<br />

plötzlich Kopf: Kaum ein Jahr zuvor brachte so<br />

viele deutliche und sichtbare Änderungen hervor<br />

wie das vergangene. Im Hinblick auf gesetzliche<br />

Veränderungen, neue Herausforderungen und Erwartungen<br />

unserer Leistungsnehmenden wurde<br />

lange Bekanntes, Vertrautes und daher Liebgewordenes<br />

unumkehrbar in Richtung „mehr selbstverantwortete<br />

Teilhabe“ verlassen:<br />

Senior(inn)en aus der Werkstatt besuchen nun in<br />

hellen Räumen außerhalb des Werkstattgeländes<br />

und -gebäudes in Altencelle ein tägliches Angebot<br />

in der Schieblerstraße.<br />

Seite 2


Vorwort<br />

Neu auch: Die Mieter(innen) dort trainieren in den<br />

jüngst fertiggestellten Appartements das selbstständige<br />

Wohnen in der Stadt. Die Mieter(innen)<br />

in Hustedt haben ihr altes Wohnheim im Wald<br />

verlassen und sind in das aufblühende Bergen im<br />

Nordkreis (fußläufig zu ihrer Arbeit aber dennoch<br />

nahe im Grünen) in die vielseitig nutzbare Wohnstätte<br />

in der Mozartstraße umgezogen. Inzwischen<br />

wurde das Wohnheim Hustedt verkauft.<br />

Ebenfalls ungewohnt: Die Kinder aus dem Heilpädagogischen<br />

Kindergarten Purzelbaum spielen<br />

und lernen jetzt in Garßen – die Schüler(innen)<br />

der Comenius-Schule folgen ihnen zum Jahreswechsel<br />

in das neue Bildungszentrum. An der<br />

Stelle des Kindergartens wird ab diesem Jahr ein<br />

Wohnangebot für Ambulantes Wohnen für Menschen<br />

mit Autismus-Spektrum-Störung errichtet.<br />

Bei allem Ungewohnten bleibt der Eindruck: Die<br />

neue Lesart der Eingliederungshilfe wird nach nur<br />

kurzem Stutzen dann doch in ihrer Tiefe verstanden.<br />

Genau wie der auf den Kopf geworfene Satz!<br />

Für unsere Arbeit<br />

Seit diesem Jahr öffnen wir unser Angebot in den<br />

Regelbereich hinein. Nachdem wir mit ganzen<br />

Kindergartengruppen und Schulklassen bereits<br />

seit langem an Regeleinrichtungen „beheimatet“<br />

sind, ist die Lebenshilfe nun selbst Anbieterin von<br />

Regel- und Integrationsangeboten – und wir werden<br />

weiter nach- und angefragt. Das wurde lange<br />

als No-Go betitelt, als nicht zum Kerngeschäft<br />

gehörig nahezu ausgeschlossen, dabei wird es<br />

in unseren Hotels aber doch schon lange praktiziert.<br />

Auch im Berufsbildungs- und Arbeitsbereich<br />

brauchen Teilnehmende nicht mehr notwendigerweise<br />

das Gelände der Lebenshilfe betreten,<br />

um Teilhabeleistungen zu erhalten: Sie sind in der<br />

Wahl, wo sie unser Angebot suchen, frei. Gleich<br />

von Anfang an erhalten sie unsere Unterstützung<br />

dort, wo andere auch lernen und arbeiten.<br />

Steht die Welt dann Kopf, wenn Menschen nicht<br />

mehr in Sonderwelten ausgeschlossen werden?<br />

Wohl kaum! Und: Nach einer oftmals nur kurzen<br />

Irritation verstehen wir Menschen mit ihren ungewöhnlichen<br />

Verhaltensweisen dnan dohc gnaz<br />

gut. Mit unserem Büro für Leichte Sprache ver­<br />

helfen wir Ihnen zu einer gemeinsamen<br />

Kommunikation<br />

auf Augenhöhe. Nutzen Sie<br />

das Knowhow dieses Angebots<br />

und profitieren Sie von<br />

unseren Texten in Leichter<br />

Sprache. Die Welt steht dann<br />

auf einmal nicht mehr Kopf.<br />

Für Weihnachten<br />

Dr. Clemens M. Kasper<br />

Geschäftsführer<br />

Die Welt stand Kopf, als vor<br />

2000 Jahren ein hilfloses Kind in einer Krippe<br />

unter dem Anspruch ge boren wurde, die Mächtigen<br />

vom Thron zu stürzen und die Niedrigen zu<br />

erhöhen. Damit die Welt nicht Kopf stünde und<br />

alles weiter so bleiben könne, sollte es vernichtet<br />

werden. Das ist nicht passiert. Der Anspruch,<br />

den seine Botschaft beinhaltet, besteht bis heute.<br />

Wenn wir die diesjährige Weihnachtskarte trotz<br />

des durcheinandergewirbelten Titelsatzes lesen<br />

konnten, bekommen wir eine Ahnung davon, dass<br />

das Ungewohnte gar nicht so verkehrt sein muss<br />

und dass wir es wagen dürfen.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Mut dazu und viel Zuversicht<br />

für das kommende neue Jahr.<br />

Dr. Clemens M. Kasper<br />

Geschäftsführer der Lebenshilfe Celle und<br />

Hotelbetriebsgesellschaft Celle gGmbH<br />

Waren Sie irritiert, als Sie die Karte aus dem Umschlag nahmen?<br />

Haben Sie sie auch dreimal umgedreht, um herauszubekommen, Seite 3<br />

ob die Karte, die abgebildeten Personen,


Inhaltsverzeichnis<br />

2 | <strong>2018</strong><br />

In dieser Ausgabe:<br />

Lebenshilfe Celle<br />

Vorwort.......................................................... 2-3<br />

Inhaltsverzeichnis.............................................. 4<br />

Das Schwere leicht gesagt:<br />

Was würde Goethe sagen? .............................. 5<br />

Offene Hilfen<br />

Urlaubsreise an die Ostsee ............................... 6<br />

Urlaubsreise nach Papenburg .......................... 7<br />

Mitgliederversammlung<br />

des Lebenshilfe Celle e.V. .............................. 8-9<br />

Leben und Lernen<br />

Eröffnung Krippe Seymourstraße.................... 10<br />

Großer Raum für kleine Kinder<br />

Eröffnung von Krippe und Kindergarten<br />

in Garßen ....................................................... 11<br />

„Forschen und Experimentieren in der<br />

Welt der Farben, Formen und Zahlen............. 12<br />

Elmar will nicht mehr anders sein<br />

Inklusives Theaterfestival Klatschmohn<br />

in Hannover................................................ 13-14<br />

Celler Werkstätten<br />

Verabschiedung der Teilnehmenden des<br />

integrativen Berufsbildungsbereichs............... 15<br />

Bildungsfahrt des Berufsbildungsbereichs...... 16<br />

Audit zur Rezertifizierung<br />

im Berufsbildungsbereich............................... 16<br />

Berufsschule: Gemeinsames Projekt mit<br />

angehenden Ergotherapeut(inn)en................ 17<br />

Interview und Rückblick des FBI................ 18-20<br />

Arbeitsbegleitende Angebote<br />

der Celler Werkstätten.................................... 20<br />

Jubiläumsfeier der Celler Werkstätten <strong>2018</strong>... 21<br />

Werkstatt 4.0: Die Zukunft ist inklusiv............. 22<br />

Digitalisierung – ein Schlagwort der modernen<br />

Arbeitswelt und ein Dienstleistungs-Angebot<br />

der Lebenshilfe Celle....................................... 23<br />

20 Jahre Kooperation mit Auria Solutions....... 24<br />

Die Celler Werkstätten präsentieren sich........ 25<br />

Erste Weihnachtsmanufaktur in Celle:<br />

Die Lebenshilfe Celle ist dabei........................ 25<br />

Stellungnahme zur Staatenprüfung<br />

der Bundesrepublik Deutschland............... 26-27<br />

Leben und Wohnen<br />

Einweihungsfest Haus Mozartstraße............... 28<br />

Eröffnungsfeier Wohnpark Schieblerstraße.... 29<br />

Tagesstruktur für Senior(inn)en<br />

im Wohnpark Schieblerstraße.................... 30-31<br />

Aufbau und Planung des internen Angebots.. 32<br />

Ambulant Begleitetes Wohnen<br />

aus Frauensicht............................................... 33<br />

Vermischtes<br />

Musik:<br />

„Kabelbruch“ auf dem Weg zu einer CD?....... 34<br />

Sport:<br />

Aufs Wasser für einen guten Zweck<br />

Rudern gegen Krebs........................................ 34<br />

Inklusionsbeauftragter<br />

der Lebenshilfe Celle gGmbH............................ 3<br />

Mitglied werden.............................................. 36<br />

Hotelbetriebsgesellschaft:<br />

Auszeichnung für umweltbewusstes<br />

und nachhaltiges Handeln –<br />

„DEHOGA Umweltcheck“ in Gold................... 37<br />

Zahlen | Daten | Fakten............................... 38<br />

Ansprechpartner(innen)............................... 39<br />

Seite 4


Lebenshilfe Celle<br />

Das Schwere leicht gesagt:<br />

Was würde Goethe sagen?<br />

Leichte Sprache polarisiert. Vielen Menschen<br />

fehlt es nach wie vor noch an Bewusstsein, wieso<br />

Leichte Sprache nötig, sinnvoll und inklusiv ist.<br />

Da wird dann schnell mal der allgemeine Sprachverfall<br />

beklagt, Goethes Deutsch betrauert und<br />

Leichte Sprache als Paradebeispiel herangezogen<br />

dafür, wie Sprache angeblich nicht geht. Dabei<br />

hat Leichte Sprache mit dem, was wir standardsprachlich<br />

machen, erst einmal überhaupt nichts<br />

zu tun. Sie existiert vielmehr neben der Standardsprache<br />

und hat gar keinen Anspruch, zum neuen<br />

Status quo zu werden.<br />

Leichte Sprache hat vor allem ein Ziel und das<br />

ist, Teilhabe zu ermöglichen. Und wenn man<br />

sich die vielen Dokumente, Behördenbriefe und<br />

Informationsschreiben einmal anschaut, so muss<br />

man feststellen: Möglichkeit zur selbstbestimmten<br />

Teilhabe sieht anders aus – und „schöne“<br />

Sprache ebenfalls. Nun hat die Fachsprache, das<br />

allseits bekannte „Amtsdeutsch“, durchaus ihre<br />

Relevanz. Doch stellt sich die Frage: Ist Kommunikation<br />

wirklich erfolgreich, wenn sie nicht verstanden<br />

wird? Denn viele der Schreiben, denen<br />

wir im Alltag begegnen, kommunizieren an ihren<br />

Empfänger(inne)n geradewegs vorbei.<br />

Zeugt es wirklich von gutem Sprachvermögen,<br />

wenn man hoch komplexe, verschachtelte und<br />

mit Fachbegriffen gespickte Texte produzieren<br />

kann? Oder ist ein Text nicht vielleicht dann gut,<br />

wenn er seine Informationsfunktion erfüllt und<br />

verstanden wird?<br />

Die Zielgruppe derer, die auf Texte in Leichter<br />

Sprache angewiesen sind, ist groß. Noch größer ist<br />

jedoch die Menge derer, die auch darüber hinaus<br />

davon profitieren könnten. Barrieren abzubauen<br />

hilft eben nicht nur denen, die durch diese Barrieren<br />

tagtäglich behindert werden. Wer schon einmal<br />

mit schweren Koffern am Bahnhof stand, hat<br />

sich sicherlich über die Rampen oder Fahrstühle<br />

gefreut, die ursprünglich für Menschen im Rollstuhl<br />

angelegt wurden. Und genauso wie heutzutage<br />

niemand mehr die Notwendigkeit dieser<br />

Rampen anzweifelt, so muss auch Leichte Sprache<br />

als ein notwendiges, aber vor allem auch selbst­<br />

verständliches und von allen anerkanntes Mittel<br />

für mehr Selbstbestimmung und den Zugang zu<br />

Informationen betrachtet werden. Denn sie hilft<br />

so vielen Menschen, sich die Welt neu oder überhaupt<br />

erst zu erschließen.<br />

Der Verein der deutschen Sprache e.V. hat es sich<br />

zum Auftrag gemacht, die deutsche Sprache zu<br />

erhalten; Leichte Sprache wird vom Verein als<br />

„Ver unglimpfung“ empfunden. Am alljährlichen<br />

„Tag der deutschen Sprache“ soll darauf aufmerksam<br />

gemacht werden, „wie wichtig die deutsche<br />

Sprache als Bindeglied unserer Gesellschaft ist.“<br />

Das heißt jedoch nicht, dass wir uns gegen jede<br />

Form von Sprachwandel sperren sollten. Sprache<br />

war noch nie starr und unveränderlich. Im Gegenteil:<br />

Sprache verändert sich ständig. Niemand<br />

schreibt heute noch so, wie Goethe es einst getan<br />

hat.<br />

Damit Sprache ihre Funktion als „Bindeglied“<br />

erfüllen kann, müssen wir aber vor allem auch<br />

alle Teile der Gesellschaft miteinbeziehen –<br />

und das beinhaltet nun einmal auch Menschen<br />

mit Beeinträchtigung, Menschen mit geringen<br />

Deutschkenntnissen und alle anderen, die zu akademischen<br />

(Fach-)Texten keinen Zugang finden.<br />

Deshalb setzt die Lebenshilfe Celle mit dem Büro<br />

für Leichte Sprache auf verständliche Kommunikation,<br />

getreu ihrem Motto: „Davon profitieren<br />

alle!“<br />

Und falls Sie sich immer noch fragen, was Goethe<br />

zu alldem gesagt hätte:<br />

„Diejenigen, welche widersprechen und streiten,<br />

sollten mitunter bedenken, daß [sic] nicht jede<br />

Sprache jedem verständlich sei.“<br />

Wir verstehen uns!<br />

Lebenshilfe Celle gGmbH<br />

Büro für Leichte Sprache<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Laura Heidrich<br />

Alte Dorfstraße 4 | 29227 Celle<br />

Tel.: 05141 997-2093<br />

leichte.sprache@lhcelle.de<br />

www.lhcelle.de<br />

Seite 5


Lebenshilfe Celle<br />

Offene Hilfen<br />

Urlaubsreise an die Ostsee<br />

Vom 27. bis zum 31. August <strong>2018</strong> fuhren acht Teilnehmende<br />

und zwei Begleitpersonen gemeinsam<br />

nach Stove an die Ostsee.<br />

Dort bewohnten wir ein großzügiges und barrierefreies<br />

Ferienhaus mit 5 Doppel- und 2 Einzelzimmern.<br />

Im unteren Bereich befand sich ein<br />

Wohn- und Essraum mit einer offenen Küche. Die<br />

gebuchten Mahlzeiten wurden uns durch eine<br />

sehr nette Servicekraft serviert.<br />

Stove liegt direkt vor der Insel Poel. Wismar und<br />

Kühlungsborn sind ungefähr 20 Kilometer entfernt,<br />

also gute Voraussetzung für die Gestaltung<br />

der Tage.<br />

Am 1. Tag fuhren wir nach Kühlungsborn und<br />

von dort aus mit der Molly (einer historischen<br />

Dampfeisenbahn) über Heiligendamm nach Bad<br />

Doberan. Beeindruckend war für uns, dass die<br />

Molly direkt durch die Innenstadt fuhr. Das war<br />

schon ein besonderes Erlebnis!<br />

In der schönen Altstadt konnten wir herrlich<br />

shoppen, das nahegelegene Kloster und den Dom<br />

besichtigen. Natürlich war vor der Rückfahrt noch<br />

Zeit für einen großen Eisbecher.<br />

Am 2. Tag fuhren wir von der Insel Poel nach<br />

Wismar. Das Wetter war sehr schön, wir konnten<br />

vom Oberdeck das Meer und die Küste genießen.<br />

Auch in Wismar haben wir uns die schöne Altstadt<br />

angesehen, ein wenig geshoppt und der eine oder<br />

die andere hat sich ein leckeres Fischbrötchen<br />

gegönnt, wovon die Möwen gern etwas abbekommen<br />

hätten. Bevor wir in unser Ferienhaus<br />

zurückfuhren, haben wir noch einen Abstecher<br />

zum Strand gemacht<br />

Am 3. Tag fand eine Kutschfahrt über die Insel<br />

Poel statt, mit einem ausgiebigen Picknick vor der<br />

Vogelinsel. Anschließend besuchten wir noch das<br />

Heimatmuseum von Kirchdorf. Hier wird die Geschichte<br />

der Insel in beeindruckender Weise dargestellt.<br />

Zum Abschluss gab es noch leckere Torte<br />

und Kaffee in Rerik.<br />

Die Abende verbrachten wir ganz individuell. Es<br />

wurde gespielt, geklönt oder ferngesehen. Auch<br />

ein Spaziergang zum nahegelegenen Naturstrand<br />

fand statt.<br />

Als wir am Freitag die Heimreise antreten mussten,<br />

waren wir alle der einhelligen Meinung, dass<br />

es eine schöne, fröhliche und abwechslungs reiche<br />

Freizeit war.<br />

Heidrun Schöpp<br />

Seite 6<br />

Fotos: Lebenshilfe Celle


Lebenshilfe Celle<br />

Urlaubsreise<br />

nach Papenburg<br />

Im September ging es mit 6 Teilnehmenden und 2<br />

Begleiter(inne)n nach Papenburg. Dort wohnten<br />

wir in einem modernen Jugendgästehaus mitten<br />

im Zentrum.<br />

Mit uns waren noch 5 Schulklassen vor Ort. Wir<br />

bewohnten mit unserer Gruppe einen separaten<br />

Trakt des Flures im 1. Obergeschoss mit barrierefreien<br />

Zimmern und Bädern.<br />

Unsere Bedenken, dass die Teilnehmenden mit<br />

den weitläufigen Räumlichkeiten, der Schließanlage,<br />

den automatischen Türen und der Selbstbedienung<br />

im Speisesaal überfordert sein könnten,<br />

sollten bald ausgeräumt werden.<br />

Schon am 2. Tag konnten sich fast alle orientieren<br />

und unsere Unterstützung konnte nach und nach<br />

zurückgenommen werden.<br />

Spannend war die Beobachtung bezüglich der<br />

Begegnung mit den Schüler(inne)n. Nach anfänglicher<br />

Zurückhaltung und gegenseitigem Beobachten<br />

kam es zu ersten Kontaktaufnahmen.<br />

Besonders hilfreich war der beliebte Billardtisch.<br />

Fast jeden Abend lieferten sich einige unserer Teilnehmenden<br />

mit den Schüler(inne)n ein Match.<br />

Dabei gab es natürlich Zuschauende von beiden<br />

Seiten. Auch der Basketball wurde gern gemeinsam<br />

in den Korb geworfen. Die Begegnungen<br />

waren durchweg sehr freundlich und respektvoll.<br />

Von Papenburg aus konnten verschiedene Ausflüge<br />

unternommen werden.<br />

Am 1. Tag ging es nach Greetsiel in Ostfriesland.<br />

Die geplante Schifffahrt musste wegen Sturmwarnung<br />

leider ausfallen. Dafür wurde geshoppt und<br />

schön zu Mittag gegessen. Am Nachmittag ging es<br />

dann weiter in das „Ottohus“ in Emden, ein tolles<br />

Erlebnis für alle!<br />

Höhepunkt der Freizeit war am 2. Tag die Besichtigung<br />

der Meyer Werft. Wir waren alle sehr beeindruckt<br />

von der Führung und den Informationen,<br />

besonders von der neuen Aida-Nova, die noch auf<br />

Dock lag: ein gigantisches Schiff für 6000 Passagiere<br />

und 2000 Mitarbeitende.<br />

Am Nachmittag fand eine Hafenrundfahrt statt,<br />

da konnten wir die Aida noch einmal bewundern.<br />

Am 3. Tag ging es dann nach Groningen (Niederlande).<br />

Dort haben uns die vielen Radfah rer(innen)<br />

erschreckt. Wir hatten große Probleme, durch die<br />

Altstadt zu gehen: Die Radfahrer(innen) kamen<br />

von allen Seiten und hatten stets Vorfahrt. Auch<br />

ein Erlebnis!<br />

Nach einem leckeren Mittagessen machten wir<br />

bei schönstem Sonnenschein noch eine Grachtenfahrt<br />

durch Groningen.<br />

Die Abende verbrachten wir ganz individuell mit<br />

Spielen, Fernsehen, Spaziergängen zum Hafen<br />

oder einfach nur mit Klönen.<br />

Am Freitag ging es dann mit vielen neuen Eindrücken<br />

wieder nach Hause. Es war eine spannende,<br />

interessante und gelungene Freizeit. Alle Teilnehmenden<br />

äußerten sich positiv und planen, im<br />

nächsten Jahr wieder eine Freizeit zu buchen.<br />

Heidrun Schöpp<br />

Seite 7


Lebenshilfe Celle<br />

Mitgliederversammlung<br />

des Lebenshilfe Celle e.V.<br />

Die diesjährige Mitgliederversammlung am 20.<br />

September fand als besonderes Highlight für die<br />

Vereinsmitglieder exklusiv im neuen Bildungszentrum<br />

der Lebenshilfe Celle statt. Für den gleichen<br />

Nachmittag war das traditionelle Treffen für die<br />

in den Ruhestand verabschiedeten Mitarbeitenden<br />

(liebevoll „Rentnertreff“ genannt) anberaumt<br />

worden.<br />

Dr. Clemens M. Kasper führte viele interessante Gespäche<br />

mit den Vereinsmitgliedern.<br />

Die neuen Räume konnten vor der Mitgliederversammlung<br />

besichtigt werden.<br />

rechts) – standen kurz vor der Fertigstellung, die<br />

neuen Schulräume konnten mitten im Umbau<br />

besichtigt werden. Vereinsmitglieder und Gäste<br />

waren beeindruckt von der Klarheit, Großzügigkeit<br />

und Helligkeit (trotz des späten Nachmittags)<br />

der Räume; diese ließen die gewohnte „Heimeligkeit“<br />

der Gebäude in Altencelle rasch in den<br />

Hintergrund treten.<br />

In einer gemeinsamen Stunde zwischen beiden<br />

Ver anstaltungen boten Eileen Probst (Leitung Frühkind<br />

liche Bildung) und Steffen Hollung (Leitung<br />

des Gesamtbereichs Leben und Lernen) Führungen<br />

durch das neue Gebäude für den Bereich in<br />

Garßen an. Die Räume für den Kindergarten – im<br />

dortigen großen Mehrzweckraum fand anschließend<br />

die Mitgliederversammlung statt (s. gr. Foto<br />

Friedrich Lutz stellte den Jahresabschluss 2017 vor.<br />

In der anschließenden Vereinsversammlung stellte<br />

Wirtschaftsprüfer Friedrich Lutz (CURACON)<br />

den Jahresabschluss 2017 vor, lobte die umsichtige<br />

wirtschaftliche Führung und konnte einen<br />

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilen.<br />

Dem Vorstand des Vereins erteilten die Mitglieder<br />

anschließend die Entlastung. Arved von<br />

Moller berichtete danach über die Aktivitäten des<br />

Seite 8<br />

Fotos: Lebenshilfe Celle


Lebenshilfe Celle<br />

Arved von Moller berichtete über die Aktivitäten der Lebenshilfe.<br />

Vereins und des Vereinsvorstandes, der zugleich<br />

den Gesellschafter der Lebenshilfe Celle gGmbH<br />

bildet. Die Ermöglichung der im WortWECHSEL<br />

beschriebenen Aktivitäten geht letztlich auf<br />

Entscheidungen des Vorstands zurück, für dessen<br />

Vertrauen sich Geschäftsführer Clemens M. Kasper<br />

ausdrücklich bedankte.<br />

22 Mitglieder konnten in diesem Jahr auf ein<br />

Jubiläum der Vereinszugehörigkeit zurückblicken.<br />

Stellvertretend gratulierte der Vorsitzende<br />

Arved von Moller dem einstigen langjährigen Mitarbeiter<br />

Gerhard Kuhn zum 40., Marlene Mazier<br />

zum 25. und Nicole Nobbe (Teamleitung Haus<br />

Mozartstraße in Bergen) zum 20-jährigen Jubiläum.<br />

Allen überreichte er als Präsent das nachdenkliche<br />

Märchen „Der Geburtstag der Infantin“<br />

von Oscar Wilde, kunstvoll gestaltet von Dusan<br />

Kállay.<br />

Zum Schluss hob der Vorsitzende die besonnene<br />

und zukunftsorientierte Leitung der Geschäftsführung<br />

und deren Team noch einmal hervor und<br />

konnte alle zufrieden in das neue Vereinsjahr<br />

entlassen.<br />

Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Gerhard Kuhn (einstiger<br />

langjähriger Mitarbeiter) von Arved von Moller geehrt.<br />

Arved von Moller gratuliert Nicole Nobbe (Teamleitung<br />

Haus Mozartstraße) zum 20-jährigen Jubiläum.<br />

40 Jahre<br />

Baroke, Ingrid<br />

Kuhn, Gerhard<br />

Mohwinkel, Ludwig<br />

Schröder, Christa<br />

35 Jahre<br />

Stellmach, Edda<br />

30 Jahre<br />

Achilles, Eberhard<br />

Borges, Gudrun<br />

Koselowsky, Renate<br />

25 Jahre<br />

Frischmuth, Hermann<br />

Haasler, Egon<br />

Mazier, Marlene<br />

20 Jahre<br />

Dreher, Bernd<br />

Eiben, Klaus<br />

Hälbig, Astrid<br />

Heise, Dieter<br />

Koch, Richard<br />

Müller, Siegfried<br />

Nobbe, Nicole<br />

Schütz, Tanja<br />

Snaikus, Richard<br />

Thiele, Dorothea<br />

Tönnies, Ulrike<br />

Seite 9


Krippe Seymourstraße<br />

Eröffnung Krippe Seymourstraße<br />

Die erste integrative Krippe der Lebenshilfe Celle<br />

Anfang September haben viele kleine Kinder<br />

das speziell für sie umgebaute Gebäude in der<br />

Bergener Seymourstraße für sich erobert. Am<br />

26. September <strong>2018</strong> wurde die Krippe mit einem<br />

Fest offiziell eröffnet. Neben Geschäftsführer Dr.<br />

Clemens M. Kasper und Steffen Hollung (Leitung<br />

Leben und Lernen) begrüßte auch Frank Juchert<br />

von der Stadt Bergen die zahlreich erschienenen<br />

Kinder mit ihren Eltern. Die Stadt Bergen<br />

finanziert das in der Trägerschaft der Lebenshilfe<br />

Celle betriebene Krippenangebot. Allein für den<br />

bedarfsgerechten Umbau des Gebäudes und die<br />

Ausstattung des Außengeländes hat die Stadt<br />

Bergen dabei über 262.000 Euro investiert.<br />

Nach einer Einarbeitungsphase für die neuen<br />

Mitarbeiterinnen hat die Integrative Krippe<br />

Seymourstraße am 11. September <strong>2018</strong> den<br />

Betrieb aufgenommen. Dort bietet die Lebenshilfe<br />

Celle das erste Mal in ihrer 57-jährigen Geschichte<br />

gemeinsame Betreuungsplätze für Kinder mit und<br />

ohne Behinderung an (wir berichteten im Wort­<br />

WECHSEL 1/<strong>2018</strong>). Insgesamt bis zu 27 Kinder<br />

können in einer Halbtags- und einer Ganztagsgruppe<br />

spielen, basteln, toben und kuscheln. Ein<br />

großzügiges Außengelände lädt zusätzlich zum<br />

Entdecken, Verstecken und Klettern ein.<br />

Eileen Probst<br />

v.l.n.r.: Arved von Moller, Ramona Mauritz, Karen Schledermann, Eileen Probst, Frank Bührmann, Frank Juchert, Steffen<br />

Hollung, Dr. Clemens M. Kasper, Peter Kollenberg<br />

Seite 10<br />

Fotos: Lebenshilfe Celle


Krippe und Kindergarten<br />

Garßen<br />

Grafik: Pixabay<br />

Großer Raum für kleine Kinder<br />

Eröffnung von Krippe und Kindergarten in Garßen<br />

Seit den Sommerferien wurden fleißig über 500 Kartons gepackt. | Foto: Lebenshilfe<br />

550 Umzugskartons und 1700 Aufkleber zum<br />

Be schriften der Kartons und Schränke – eine<br />

statt liche Zahl, die im Rahmen des Umzugs des<br />

Heilpä dagogischen Kindergartens Purzelbaum<br />

da zu sammengekommen ist. Bereits seit den<br />

Sommerferien wurde im Kindergarten fleißig<br />

gepackt, sortiert und auch entrümpelt. Kartons<br />

wurden gestapelt und beschriftet und das alles,<br />

während der Betrieb weiterlief. Keine Zeit, sich<br />

um die anstehenden Veränderungen groß Gedanken<br />

zu machen. Je näher der erste Umzugstag<br />

(1. Oktober <strong>2018</strong>) kam, umso wehmütiger wurden<br />

einige Kol leg(inn)en. Verständlicherweise fiel<br />

die Trennung schwer, denn einige Kolleg(inn)en<br />

waren schon seit Jahrzehnten in Altencelle tätig.<br />

Unterstützt vom Umzugsunternehmen Reschke<br />

wurden innerhalb von nur 4 Tagen alle Kartons,<br />

Möbel und Spielmaterialien per LKW nach Garßen<br />

transportiert. Die Arbeit war damit jedoch noch<br />

lange nicht getan. Auf das große Einpacken folgte<br />

das große Auspacken. Kartons mussten sortiert,<br />

Dinge an ihrem Bestimmungsort ein geräumt<br />

werden. Nicht ganz einfach in einer neuen Umgebung<br />

mit neuen Möbeln und einer anderen<br />

Raumaufteilung. Aber die Mitarbeitenden des<br />

Kindergartens haben ganze Arbeit geleistet. Am<br />

Ende der zweiten Oktoberwoche war es dann<br />

vollbracht. Die Gruppen- und Nebenräume waren<br />

eingerichtet. Herr Schrader, unser Hausmeister,<br />

hat tagelang Dinge zusammengebaut oder an<br />

den Wänden befestigt. Die Kolleg(inn)en haben<br />

sich währenddessen noch weiterhin Gedanken<br />

gemacht, wie sie gemeinsam mit den Kindern die<br />

Veränderungen erarbeiten.<br />

Am 15. Oktober war es endlich soweit. Wie<br />

erwartet funktionierte dies aufgrund der guten<br />

Planung und des immensen Einsatzes aller<br />

Mitarbeitenden reibungslos. Die Busse fanden<br />

ihren Weg, die Kinder stürmten die neue Einrichtung<br />

und in ihre Gruppenräume. Der Kinder garten<br />

konnte seinen Betrieb im nahezu vollständig eingerichteten<br />

Gebäude aufnehmen.<br />

Eine der größten Neuerungen in der Geschichte<br />

der Lebenshilfe Celle ging ebenfalls am 15.<br />

Oktober <strong>2018</strong> fast schon lautlos an den Start:<br />

Wir öffneten unsere Tore für unsere erste Regeleinrichtung<br />

in Celle. Die Krippengruppe des Heilpädagogischen<br />

Kindergartens Purzelbaum, die<br />

„Wiesel“, begrüßte ihre ersten Kinder und Eltern<br />

zur Eingewöhnung. Demnächst beherbergt der<br />

Kindergarten neben 49 Kindergartenkindern auch<br />

bis zu 14 Krippenkinder.<br />

Eileen Probst<br />

Das Gebäude des Bereiches Leben und Lernen in Garßen.<br />

Foto: Oliver Schiano<br />

Seite 11


„Forschen und Experimentieren<br />

in der Welt der Farben, Formen und Zahlen“<br />

Kooperativer Kindergarten<br />

Bergen<br />

Das Interesse und die Neugier an Farben, Formen<br />

und Zahlen stehen nicht nur bei den Vorschulkindern,<br />

den „Schulpiraten“, im Fokus. Auch die<br />

ganz kleinen Entdeckerinnen und Entdecker<br />

setzen sich im Gruppenalltag der Spatzengruppe<br />

mit den ihnen gebotenen Spielmaterialien auseinander<br />

und sammeln somit Erfahrungen in den<br />

verschiedenen Bildungsbereichen.<br />

Ein Bildungsziel des „Orientierungsplans für<br />

Bildung und Erziehung im Elementarbereich<br />

niedersächsischer Kindertageseinrichtungen für<br />

Kinder“ ist das mathematische Grundverständnis.<br />

Dies griffen die Gruppe des Heilpädagogischen<br />

Kindergartens in Bergen und die Schneckengruppe<br />

der Stadt Bergen in einem gemeinsamen<br />

Projekt zum mathematischen Grundverständnis<br />

auf.<br />

Wenn die Kleinsten Türme bauen oder sich mit<br />

anderen Kindern vergleichen („Wer ist größer,<br />

wer ist älter und wer ist schwerer?“), schulen sie<br />

ihre Raumwahrnehmung und entwickeln ein Verständnis<br />

für sich und ihre Umwelt. Sie erarbeiten<br />

gemeinsam Spielideen und bringen dadurch neue<br />

Impulse zur Erweiterung von Beschäftigungsmaterial<br />

für die Gruppen ein.<br />

So wurden in Zusammenarbeit mit einem Handwerker<br />

eine Pizza aus Holz und Filz und ein Kugelspiel<br />

gestaltet, bei dem die Kinder die verschiedenen<br />

Formen und Zahlen sortieren und durch<br />

Geschicklichkeit und Schnelligkeit Kugeln den<br />

bestimmten Farbkreisen zuordnen müssen.<br />

Ein Highlight dieses Projektes war der Besuch der<br />

Mit machausstellung „MiniMathematikum“ im<br />

Stadthaus Bergen. An verschiedenen Stationen<br />

mit interaktiven Experimenten konnten die<br />

Kinder selbstständig mathematische Erfahrungen<br />

sammeln. Sie experimentierten am Knobeltisch,<br />

malten im Spiegel oder bauten eine Stadt.<br />

Höhepunkt der Ausstellung war eine riesengroße<br />

Seifenblase, in der man die Welt aus einer ganz<br />

anderen Perspektive erleben konnte.<br />

Das Projekt zur frühen mathematischen Bildung<br />

wird die Vorschulkinder beider Gruppen durchs<br />

ganze Kindergartenjahr begleiten. Sie werden mit<br />

den ersten Zahlen vertraut gemacht und lernen,<br />

wie viele Finger sie hochhalten müssen, ob sechs<br />

eigentlich mehr als drei sind und warum die<br />

Zahlen auf dem Würfel anders aussehen.<br />

Die Mitarbeiterinnen des<br />

Kooperativen Kindergartens Bergen<br />

(P. Ahrens Matzen, S. Nimtz, T. Rehn, A. Olschewski)<br />

Seite 12<br />

Fotos: Lebenshilfe Celle


Comenius-Schule<br />

Elmar will nicht mehr anders sein<br />

Inklusives Theaterfestival Klatschmohn in Hannover<br />

Copyright © Autor/Illustrator: David McKee<br />

Auf dem inklusiven Theaterfestival Klatschmohn<br />

in Hannover stehen Schüler mit und ohne Behinderung<br />

zusammen auf der Bühne. Sie gestalten<br />

ihr Programm frei und selbstorganisiert.<br />

Alle Elefanten sind grau, nur Elmar ist bunt und<br />

kariert. Er fällt auf, ist beliebt, doch er will nicht<br />

mehr anders sein. Deswegen wälzt sich Elmar in<br />

grauen Beeren, nimmt die Farbe seiner Artgenossen<br />

an – und kein Elefant interessiert sich mehr<br />

für ihn. Die Geschichte des bekannten Kinderbuchs<br />

von David McKee war vergangene Woche<br />

auf dem Theaterfestival Klatschmohn in Hannover<br />

zu sehen. In „Elmar, der bunte Elefant“ spielen die<br />

sechs- bis zehnjährigen Schüler in Tierkostümen<br />

Sprechrollen, dazu singt ein Schülerchor. Auf der<br />

Bühne steht nicht nur wegen ihrer farbenfrohen<br />

Verkleidung eine bunte Truppe: Sechs Kinder gehen<br />

auf die Comenius-Schule für geistig Behinderte<br />

der Lebenshilfe im niedersächsischen Celle, 14<br />

Kinder besuchen die 2. Klasse der Grundschule im<br />

nicht weit entfernten Adelheidsdorf. Drei Stunden<br />

in der Woche werden sie gemeinsam unterrichtet,<br />

in Sport, Musik, Kunst oder besonderen<br />

Projekten.<br />

„Wir haben gemeinsam das Buch gelesen, zusammen<br />

die Kostüme gebastelt, die Musikstücke für<br />

die Aufführung gesungen und das Theaterstück<br />

geprobt“, sagt Förderschullehrer Christoph Neuhaus.<br />

Die längeren Sprechrollen übernehmen<br />

einige Grundschulkinder, doch auch alle anderen<br />

treten auf der Bühne in Erscheinung. Neuhaus<br />

spürte bei allen vor dem ersten großen Auftritt<br />

vor Publikum eine positive Anspannung: „Es gibt<br />

in beiden Klassen Kinder, die gerne Theater spielen<br />

und andere, die eher ängstlich sind.“ Nach der<br />

Aufführung mit viel Beifall von vielen Zuschauern<br />

auf dem Theaterfestival freuten sich jedoch alle –<br />

„das ist gut fürs Selbstbewusstsein.“<br />

Seit 20 Jahren gibt es in Hannover das inklusive<br />

Theaterfestival Klatschmohn. Dieses Jahr standen<br />

27 Gruppen aus ganz Niedersachsen auf der<br />

Bühne – bei den Förderschulen blieben die Kinder<br />

mit Behinderung unter sich, doch es gab auch Auftritte<br />

von gemischten Gruppen aus Grund schulen,<br />

Realschulen, integrierten Gesamtschulen und<br />

Initiativen.<br />

Die Schule am Extumer Weg aus dem ostfriesischen<br />

Aurich ist Stammgast auf dem Festival.<br />

Einstudiert werden die Stücke im Wahlpflichtfachkurs<br />

Theater der Förderschule für körperliche und<br />

Seite 13


Comenius-Schule<br />

motorische Entwicklung. Ab dem achten Jahrgang<br />

haben die Schüler die Wahl zwischen wöchentlich<br />

zwei Stunden in Musik, Töpfern, Werken oder<br />

eben Theater. Bislang kam immer ein Theaterkurs<br />

zustande – das Interesse der Schüler daran ist<br />

groß, nicht zuletzt, weil in jeder Unterrichts stunde<br />

auch gespielt wird. „Ich gebe keinen festen Stoff<br />

vor. Die Schüler schreiben gerne Sketche, so entwickelt<br />

sich mit der Zeit ein Stück und ihre Ideen<br />

fließen mit ein“, sagt Förderschullehrer Manfred<br />

Brüggemann.<br />

Im vergangenen Jahr führten Schüler ein plattdeutsches<br />

Stück auf. „Ik bin de Aschkegremer“,<br />

sagte Jannis voller Überschwang – und bevor<br />

die Zuschauer sich fragend anschauen konnten,<br />

sprang ein vor Jannis kniender Übersetzer auf<br />

und sagte: „Ich bin Aschenputtel.“ Das Publikum,<br />

überwiegend des Plattdeutschen unkundig, lernte<br />

viele neue Begriffe. Hinter „Antrekken“ verbirgt<br />

sich „anprobieren“, „bitje later“ heißt „etwas<br />

später“, „Bring mi mej danzmontur“ bedeutet<br />

„Bring mir mein Ballkleid“. Die Schüler stellten<br />

mit viel Spielwitz ihr schauspielerisches Talent<br />

und Selbstironie („Ist das Russisch? Die Sprache<br />

versteht doch kein Schwein!“) unter Beweis. Am<br />

Ende des 20-minütigen Stückes gab es viel Beifall<br />

und die Schauspieler waren so begeistert, dass sie<br />

dem Publikum zuklatschten. „Ich verkleide mich<br />

gerne und kann hier Platt sprechen – das macht<br />

einfach Spaß. Ich spiele gerne Theater“, sagte<br />

Jannis nach dem Stück.<br />

Brüggemann sagt: „Für gewöhnliche Aufführungen<br />

werden oft fertige Stücke lange einstudiert.“<br />

Doch hier soll es nicht starr und einstudiert sein:<br />

„Bei uns muss kein Text auswendig gelernt werden,<br />

das Stück ergibt sich automatisch bei den<br />

Proben.“<br />

In diesem Jahr haben die Auricher Schüler das<br />

Stück „Das blaue Wunder“ über Schwule und<br />

Lesben auf die Bühne gebracht. Dazu drehten sie<br />

einen Film, in dem sie sich im Unterricht über das<br />

Thema unterhalten – in Hannover wurde der Film<br />

mit An- und Abspiel präsentiert. Lenchen Holthuis,<br />

pädagogische Mitarbeiterin im Theaterkurs, sagt:<br />

„Das Thema haben die Schüler aus gewählt und<br />

dann sehr offen darüber gesprochen. Der Riesenapplaus<br />

des Publikums war auch eine Belohnung<br />

für ihren Mut.“<br />

VON JOACHIM GÖRES<br />

TAZ.de | taz Verlags- und Vertriebs GmbH<br />

Autor/Illustrator: David McKee<br />

Buchtitel: Elmar | Verlag: Thienemann<br />

ISBN: 978-3-522-45843-6 | Preis: 9,99€<br />

Theaterfestival KLATSCHMOHN<br />

„Das inklusive Theaterfestival KLATSCHMOHN will Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit<br />

und ohne Handicap die Möglichkeit geben, ihre musisch-kreativen Fähigkeiten einer breiten<br />

Öffentlichkeit vorzustellen. Im Mittelpunkt des Theaterfestivals stehen unterschiedliche Projekte,<br />

wie Sprechtheater, Figuren-, Schwarzlicht- und Maskentheater, aber auch Tanz-, Zirkus- und<br />

Musikprojekte. Die Zeltstadt hinter dem Theatersaal ist Begegnungsstätte für Akteure und<br />

Zuschauer in den Pausen.“<br />

www.projekttheater-klatschmohn.de<br />

Seite 14


Berufsbildungsbereich<br />

Verabschiedung der Teilnehmenden des<br />

integrativen Berufsbildungsbereichs<br />

Am 24. September <strong>2018</strong> gab es erstmals eine<br />

gemeinsame Abschiedsfeier der Teilnehmenden,<br />

die den integrativen Berufsbildungsbereich (BBB)<br />

beendet haben. Sie wurden in feierlicher Runde<br />

in der Altenceller Flora aus dem Berufsbildungsbereich<br />

verabschiedet und im Arbeitsbereich der<br />

Celler Werkstätten willkommen geheißen.<br />

Bei den fünf Teilnehmenden handelte es sich<br />

dabei zum größten Teil um erwachsene Menschen,<br />

die bereits Erfahrungen mit der Arbeit auf<br />

dem allgemeinen Arbeitsmarkt haben. Dement -<br />

sprechend haben sie die gut zwei Jahre in<br />

verschiedenen Gruppen aus dem Arbeits bereich<br />

der Celler Werkstätten absolviert. Um dem<br />

Anspruch der beruflichen Bildung und der beruflichen<br />

Neu orientierung gerecht zu werden, erfolgte<br />

dabei eine Begleitung durch die Bildungsbeglei<br />

ter(innen) vom BBB.<br />

Im Rahmen dieser Verabschiedung wurde noch<br />

einmal deutlich gemacht, wie wichtig gerade für<br />

diese Teilnehmenden der Rahmen des Berufsbildungsbereiches<br />

ist. Viele haben negative Erfahrungen<br />

auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

hinter sich. Umso klarer wurde, dass neben der<br />

engen Begleitung durch die Fachkräfte das Fehlen<br />

von Arbeitsdruck und das Anpassen des Arbeitsplatzes<br />

auf die individuellen Stärken und Bedarfe<br />

der Teilnehmenden wichtige Bausteine für eine<br />

erfolgreiche Teilnahme sind. So kann auch wieder<br />

eine positive Einstellung zur Arbeit erreicht<br />

werden.<br />

Mit den Maßnahme-Zertifikaten wurden bei der<br />

Verabschiedung die individuellen Stationen und<br />

Bildungsinhalte der Teilnehmenden bescheinigt.<br />

Sie wurden nach der Begrüßung durch Geschäftsführer<br />

Dr. Clemens M. Kasper von Henning Lanfermann<br />

(Leitung BBB) zusammen mit einem kleinen<br />

Geschenk übergeben. Der Willkommensgruß in<br />

der Werkstatt kam anschließend von Heidi Jaroschewitz<br />

(Leitung Celler Werkstätten | Soziales<br />

und Bildung). Mit musikalischer Begleitung durch<br />

die Musikgruppe vom BBB in Altencelle sowie<br />

ein anschließendes gemütliches Beisammensein<br />

mit Kaffee und Kuchen wurde die kleine Feier<br />

ab gerundet.<br />

Henning Lanfermann<br />

Die Bildungsbegleiter(innen) des Berufsbildungsbereichs mit den Teilnehmenden bei der Verabschiedung am 24. September<br />

<strong>2018</strong>. | Foto: Lebenshilfe Celle<br />

Seite 15


Berufsbildungsbereich<br />

Audit zur Rezertifizierung<br />

im Berufsbildungsbereich<br />

Am 17. Oktober <strong>2018</strong> fand im Berufsbildungsbereich<br />

das jährliche Audit nach AZAV statt. Dabei<br />

wurde vor allem die Qualität der pädagogischen<br />

Arbeit im BBB geprüft und bewertet.<br />

Nach der Prüfung verschiedener Dokumente und<br />

Abläufe erfolgte eine Begehung des Gebäudes des<br />

BBB. Schwerpunktmäßig wurden dieses Jahr die<br />

Bereiche Hauswirtschaft und Metallbearbeitung<br />

betrachtet. Herr Georges, der Prüfer vom TÜV<br />

Süd, lobte dabei vor allem die Vielfalt der vorhandenen,<br />

zum Teil selbsterstellten Arbeitsmaterialien.<br />

Er hob hervor, dass diese gut auf unsere Zielgruppe<br />

und die unterschiedlichen Bedürfnisse der<br />

Teilnehmenden zugeschnitten sind und hat dies<br />

auch positiv im Bericht erwähnt.<br />

Gleichzeitig diente das Audit aber auch wieder<br />

dem Austausch mit Herrn Georges, der uns noch<br />

ein paar Ideen und Verbesserungsvorschläge mit<br />

auf den Weg gegeben hat.<br />

Henning Lanfermann<br />

Bildungsfahrt<br />

des Berufsbildungsbereichs<br />

Ende Juni waren 21 Teilnehmer(innen) des BBB<br />

mit einigen Bildungsbegleiter(inne)n für eine<br />

Woche in Helmstedt. Die Unterkunft befand sich<br />

im Kloster St. Ludgerus. Der Schwerpunkt dieser<br />

Reise lag in der Geschichte des geteilten Deutschlands.<br />

Um dieses Thema näher zu er kunden,<br />

wurde die Gedenkstätte „Deutsche Teilung<br />

Marien born“ besucht. Der ehemalige Grenzübergang<br />

ist heute ein großes Museumsgelände, das<br />

die frühere Situation hautnah spüren lässt. Dort<br />

sind auch die Fotos entstanden.<br />

Im Zonengrenz-Museum in Helmstedt wurde uns<br />

die Geschichte dieser Stadt im Verlauf der DDR-<br />

Zeit erörtert. Mit der Aufteilung Deutschlands<br />

nach dem zweiten Weltkrieg in Sektoren der<br />

Besatzungsmächte und dem späteren Mauer- und<br />

Grenzbau zur neu gegründeten DDR befand sich<br />

Helmstedt plötzlich am Rande der BRD. Dörfer<br />

und auch Familien wurden auseinandergerissen.<br />

Anhand vieler Fotos und guter Erklärungen erfuhren<br />

wir, wie die Grenze immer „sicherer“ wurde<br />

und wie dennoch etliche DDR-Bürger(innen) eine<br />

– zum Teil spektakuläre – Flucht in den Westen<br />

wagten. Nach dem Mauerfall und der Grenzöffnung<br />

lag Helmstedt dann plötzlich wieder mitten<br />

in Deutschland.<br />

Foto: Lebenshilfe Celle<br />

Die dritte Einheit unserer Bildungsfahrt war eine<br />

Wanderung auf dem Grenzlehrpfad, der zum<br />

Teil auf der damaligen Grenzlinie verläuft. Hier<br />

bekamen wir anhand von Schautafeln und durch<br />

persönliche Geschichten unserer Museumsführerin<br />

einen Einblick in die damalige Grenzsituation.<br />

Neben diesen anspruchsvollen Bildungseinheiten<br />

standen eine Stadtführung, sportliche Betätigungen<br />

auf dem weiträumigen Gelände, im Spielekeller<br />

und auf der Discgolf-Anlage, aber auch<br />

geselliges Beisammensein im „Barbarakeller“ und<br />

natürlich WM-Fußballgucken im benachbarten<br />

„Pferdestall“ auf dem Programm.<br />

Bei der Rückreise am Freitag waren sich alle einig,<br />

dass es eine sehr informative und erlebnisreiche<br />

Bildungsreise war, die den Zusammenhalt der<br />

Teilnehmenden gestärkt hat.<br />

Cornelia Schlichting<br />

Seite 16


Berufsbildungsbereich<br />

Berufsschule: Gemeinsames Projekt mit<br />

angehenden Ergotherapeut(inn)en<br />

Bereits zum zweiten Mal besuchte eine Gruppe<br />

von 8 Berufsschüler(inne)n des BBB die Albrecht-<br />

Thaer-Schule BBS3 in Altenhagen. Im vergangenen<br />

Schuljahr lautete das Thema „Advent“, dieses<br />

Mal stand das Projekt unter dem Motto „Herbst“.<br />

Die Gruppe aus dem BBB wurde freudig von<br />

Schüler(innen) der Berufsfachschule Ergotherapie<br />

begrüßt. Alle Beteiligten hatten mit Spannung auf<br />

diesen Tag, der ungewohnte Situationen mit sich<br />

bringen würde, gewartet.<br />

Die anfängliche Unsicherheit auf beiden Seiten<br />

bröckelte bereits während der Vorstellungsrunde<br />

und bei einem gemeinsam gesungenen<br />

Lied. Anschließend stellten die angehenden Ergo -<br />

Sehr herzlich wurde die Gruppe von 8 Berufsschüler(inne)n<br />

von der „Berufsfachschule 2 Ergotherapie“ empfangen. Unter<br />

der Leitung ihrer Lehrerin, Frau K. Ulrich-Bird, hatten die<br />

16 angehenden Ergotherapeut(inn)en sich intensiv auf den<br />

Vormittag vorbereitet. „Wer wird kommen?“, „Was wird die<br />

Berufsschüler(innen) interessieren, ihnen Freude machen?“,<br />

„Welche Fertigkeiten und Fähigkeiten werden sie mitbringen?“<br />

| Foto: BBS3<br />

Foto: Pixabay.com<br />

the rapeut(inn)en ihre im Vorfeld geplanten und<br />

vor bereiteten Mal- und Bastelangebote vor. Die<br />

Schüler(innen) der Lebenshilfe hatten unter Anlei -<br />

tung und in Begleitung von je zwei Ergo therapie-<br />

Schüler(innen) die Möglichkeit, verschie dene<br />

Gegenstände herzustellen und diese auch am Ende<br />

der Veranstaltung den anderen zu präsentieren.<br />

Durch das gemeinsame Arbeiten kamen die<br />

beiden Gruppen schnell in Kontakt und hatten viel<br />

Freude bei der Aktivität.<br />

Die Schüler(innen) der Lebenshilfe genossen den<br />

Ausflug in die ungewohnt große Schule sowie die<br />

zugewandte, individuelle Betreuung. Die multimodalen<br />

Angebote waren für sie anregend, ihre<br />

Feinmotorik und Kommunikationsfähikeit wurden<br />

geschult. Interessant war auch die Beobachtung,<br />

dass es manche(r) bei so viel sympathischer<br />

Unterstützung vorzog, lieber gar nicht zu zeigen,<br />

was er oder sie eigentlich auch alleine kann.<br />

Für die Mehrheit der angehenden Ergotherapeuten(innen)<br />

bot das Projekt eine gute Gelegenheit,<br />

Menschen mit Beeinträchtigung kennenzulernen,<br />

ihre bislang erworbenen Kenntnisse<br />

in die Praxis umzusetzen und im Anschluss zu<br />

reflektieren. Manche von ihnen werden demnächst<br />

im Rahmen des praktischen Teiles ihrer<br />

Ausbildung in unterschiedlichen Einrichtungen<br />

der Lebenshilfe tätig sein.<br />

Heike Flitter, Kerstin Ulbrich-Bird, Ina Mahler<br />

Seite 17


(FBI) Fachdienst<br />

Berufliche Integration<br />

Interview<br />

und Rückblick des FBI<br />

Bereits seit über sieben Jahren gibt es bei der<br />

Lebenshilfe Celle den Fachdienst Berufliche<br />

Integration. An welcher Stelle der (Wieder-)Eingliederung<br />

beginnt Ihre Arbeit?<br />

S. Trettin/N. Kunert: Die Arbeit des Fachdienstes<br />

beginnt, wenn interessierte Beschäftigte im<br />

Arbeitsbereich der Celler Werkstätten den<br />

Wunsch nach einer Arbeitserprobung in Unternehmen<br />

des allgemeinen Arbeitsmarktes haben.<br />

Wie sieht Ihre konkrete Arbeit aus, um die<br />

Werkstattbeschäftigten in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt zu integrieren?<br />

S. Trettin/N. Kunert: Arbeitsgrundlage des Fachdienstes<br />

ist ein 3-Stufen-Konzept. In der ersten<br />

Stufe erhalten interessierte und geeignete Werkstatt-Beschäftigte<br />

die Möglichkeit eines externen<br />

Praktikums in den von ihnen gewünschten<br />

Berufsfeldern in Unternehmen des allgemeinen<br />

Arbeitsmarktes. Das Praktikum dient den Werkstattbeschäftigten<br />

dazu, ihre Eignung für die jeweilige<br />

Arbeitsstelle festzustellen. Der Praktikumszeitraum<br />

beträgt in der Regel 2 bis 12 Wochen. In<br />

der zweiten Stufe arbeiten Werkstattbeschäftigte<br />

auf betriebsintegrierten Arbeitsplätzen außerhalb<br />

der Werkstatt in einem Unternehmen des allgemeinen<br />

Arbeitsmarktes. In dieser Phase können<br />

die Werkstattbeschäftigten und das Unter nehmen<br />

eine mögliche Festeinstellung als Arbeitnehmer(in)<br />

überprüfen. In beiden Stufen bleiben<br />

die Beschäftigten Teil der Celler Werkstätten, sind<br />

über diese sozial abgesichert und erhalten ihr<br />

Arbeitsentgelt durch die WfbM. Die Begleitung<br />

im Praktikum und auf dem betriebsintegrierten<br />

Arbeitsplatz wird durch den Fachdienst sichergestellt.<br />

Der Werkstattvertrag behält seine Gültigkeit<br />

bzw. wird bei betriebsintegrierten Arbeitsplätzen<br />

durch einen Zusatz ergänzt. Sind die ersten Stufen<br />

erfolgreich, haben geeignete Werkstattbeschäftigte<br />

in der letzten Stufe die Möglichkeit, in ein<br />

sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis<br />

zu wechseln, wenn ihnen die Unternehmen, in<br />

denen sie in der Regel als Werkstattbeschäftigte<br />

auf einem betriebsintegrierten Arbeitsplatz tätig<br />

waren, einen ordentlichen Arbeitsvertrag mit<br />

tariflicher oder ortsüblicher Entlohnung anbieten.<br />

Um geeigneten Beschäftigten der Celler Werkstätten<br />

und auch den Unternehmen des allgemeinen<br />

Arbeitsmarktes diesen Schritt zu erleichtern,<br />

hat der Gesetzgeber das Instrument des Budgets<br />

für Arbeit als neue Leistung zur Teilhabe von<br />

Menschen mit Beeinträchtigung am Arbeitsleben<br />

geschaffen. Das Budget für Arbeit ist Bestandteil<br />

des Bundesteilhabegesetzes und rechtlich im<br />

SGB IX § 61 verortet. Die Werkstattbeschäftigten,<br />

die ihren Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

mit Hilfe des Budgets für Arbeit realisieren<br />

konnten, haben auch jetzt die Möglichkeit, sich<br />

Unterstützungsleistungen am Arbeitsplatz, z.B.<br />

durch den Fachdienst Berufliche Integration (FBI)<br />

der Lebenshilfe Celle, einzukaufen. Der FBI hat<br />

auch schon im Vorfeld des Überganges sowohl<br />

die Beschäftigten als auch die potentiellen Arbeitgeber(innen)<br />

zum Leistungsumfang des Budgets<br />

beraten. Ein großer Vorteil des Überganges in ein<br />

Arbeitsrechtsverhältnis mittels Budget für Arbeit<br />

ist das jetzt im Gesetz festgeschriebene, garantierte<br />

Rückkehrrecht des Budgetnehmenden in<br />

den Arbeitsbereich der Werkstatt bei etwaigem<br />

Scheitern des Arbeitsverhältnisses.<br />

Ist eine Vorarbeit/Qualifizierung durch die<br />

Gruppenleiter(innen) der Celler Werkstätten<br />

wichtig, um die Werkstattbeschäftigten in den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren? Wenn<br />

ja, wie sieht diese idealerweise aus?<br />

S. Trettin/N. Kunert: Der erste Teil der Fragestellung<br />

ist eindeutig mit JA zu beantworten. In<br />

den Celler Werkstätten werden Menschen mit<br />

Beeinträchtigung durch verschiedenste Angebote<br />

lebenslang gebildet und qualifiziert. Unsere<br />

Kolleginnen und Kollegen im Arbeitsbereich und<br />

Berufsbildungsbereich vermitteln den hier tätigen<br />

Menschen mit Beeinträchtigung ein hohes Maß<br />

an Sozialkompetenz und Arbeitstugenden unter<br />

arbeitsmarktnahen Rahmenbedingungen. Beides<br />

sind unerlässliche Grundlagen für einen Erfolg im<br />

Betriebspraktikum oder ein Bestehen im betriebsintegrierten<br />

Arbeitsplatz in einem Unternehmen<br />

des allgemeinen Arbeitsmarktes.<br />

Seite 18


(FBI) Fachdienst<br />

Berufliche Integration<br />

Wie finden Sie mögliche Praktikums-/Arbeitgeber(innen)<br />

und kommen mit diesen in Kontakt?<br />

S. Trettin/N. Kunert: Der Fachdienst Berufliche<br />

Integration betreibt mehrere Formen der Akquise.<br />

Diese reichen unter anderem von telefonischer<br />

und persönlicher Kontaktaufnahme mit den Unternehmen<br />

bis hin zur Recherche in öffentlichen<br />

Medien (Internet, Stellenangebote in Zeitungen).<br />

Weiterhin weisen wir über Flyer und weitere Publikationen<br />

im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Lebenshilfe Celle auf unser Angebot hin.<br />

Wie gestaltet sich Ihre Unterstützung für potenzielle<br />

Arbeitgeber(innen)?<br />

S. Trettin/N. Kunert: Die Mitarbeitenden des FBI<br />

informieren die Praktikumsbetriebe und somit<br />

potentielle Arbeitgeber(innen) von Anfang an<br />

über Integrationsmöglichkeiten von Menschen<br />

mit Beeinträchtigung in den normalen betrieblichen<br />

Ablauf, helfen beim Festlegen von Rahmenbedingungen<br />

(wie z.B. das Erreichen des Arbeitsplatzes,<br />

Länge der täglichen Arbeits- und Pausenzeiten)<br />

oder beraten die Mitarbeitenden der<br />

Betriebe über den Umgang mit beeinträchtigungsbedingtem<br />

Verhalten. Weiterhin unterstützen<br />

wir bei der Arbeitsplatzgestaltung, angepasst<br />

an die individuellen Bedürfnisse des Menschen<br />

mit Beeinträchtigung. Für den Fall, dass ein Unternehmen<br />

einem Menschen mit Beeinträchtigung<br />

einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz<br />

anbietet, beraten die Mitarbeitenden des FBI<br />

beide Seiten über die Förderungsmöglichkeiten<br />

des Budgets für Arbeit bzw. über Zusatzleistungen<br />

aus Mitteln der Ausgleichsabgabe, die das Unternehmen<br />

unter bestimmten Voraussetzungen<br />

beim Integrationsamt beantragen kann.<br />

die persönliche Zielsetzung, auf einem betriebsintegrierten<br />

Arbeitsplatz tätig zu sein, ohne<br />

auf den Schutz und das Leistungsangebot der<br />

WfbM verzichten zu müssen. Die Tätigkeit auf dem<br />

betriebsintegrierten Arbeitsplatz kann in Absprache<br />

mit dem jeweiligen Unternehmen dauerhaft<br />

oder auch zeitlich befristet, z.B. zur Überprüfung<br />

der Eignung eines möglichen Überganges in ein<br />

sozial versicherungspflichtiges Arbeits verhältnis,<br />

vereinbart werden.<br />

Resümee <strong>2018</strong> (Stand November)<br />

Im bisherigen Jahresverlauf konnten sich neun<br />

Werk stattbeschäftigte durch vorherige Betriebsprak<br />

tika für betriebsintegrierte Arbeitsplätze<br />

in Be trieben des allgemeinen Arbeitsmarktes<br />

qualifizieren. Zur Zeit begleiten die Mitarbeitenden<br />

des Fachdienstes 27 Werkstattbeschäftigte<br />

in be triebs integrierten Arbeitsplätzen und bieten<br />

zu sätz liche Unterstützungsleistungen am Arbeitsplatz<br />

für 6 ehemalige Werkstattbeschäftigte an,<br />

denen der Übergang in ein sozialversicherungspflichtiges<br />

Arbeitsverhältnis mit Hilfe des Budgets<br />

für Arbeit gelungen ist.<br />

Durch jahrelange Unternehmensakquise konnten<br />

wir eine große Anzahl an Betrieben gewinnen, die<br />

ihre Bereitschaft erklärten, interessierten Werkstattbeschäftigten<br />

eine Tätigkeit in Form von Praktika<br />

und betriebsintegrierter Arbeit anzubieten.<br />

Hier nur ein Beispiel von vielen für eine neue<br />

Kooperation:<br />

Ein Beschäftigter der Celler Werkstätten absolvierte<br />

Mitte 2017 ein zweiwöchiges Praktikum im Un­<br />

Führt Ihre Unterstützung erfahrungsgemäß<br />

direkt zu einem Beschäftigungsverhältnis oder<br />

gibt es noch Übergangslösungen, die Sie für Ihre<br />

Werkstattbeschäftigten vereinbaren?<br />

S. Trettin/N. Kunert: Generell orientieren wir uns<br />

an den individuellen Wünschen und Bedürfnissen<br />

der Menschen mit Beeinträchtigung unter Berücksichtigung<br />

der Entwicklungen am Arbeitsmarkt.<br />

Manche Beschäftigte der Celler Werkstätten wünschen<br />

sich ein externes Praktikum, andere haben<br />

Foto: Lebenshilfe Celle<br />

Seite 19


FBI<br />

Celler Werkstätten<br />

ternehmen Fairkauf-Center GmbH. Im Prakti kum<br />

unterstützte er die Mitarbeitenden vor Ort im<br />

Lager, half bei der Warenannahme und -ausgabe,<br />

unterstützte beim Auf- und Abbau diverser Möbel<br />

oder half als Beifahrer bei der Auslieferung bzw.<br />

Abholung von Möbeln. Eine hohe Leistungsbereitschaft,<br />

gute Auffassungsgabe und die freundliche,<br />

hilfsbereite und zuverlässige Wesensart des<br />

Werkstattbeschäftigten überzeugten die Fairkauf-<br />

Center GmbH schließlich, ihm ab dem 1. Juli<br />

<strong>2018</strong> einen betriebsintegrierten Arbeitsplatz<br />

anzubieten.<br />

Susanne Trettin, Nils Kunert<br />

Arbeitsbegleitende Angebote<br />

der Celler Werkstätten<br />

Neben dem Arbeitsangebot gibt es den Auftrag,<br />

die Beschäftigten auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung,<br />

in ihrer Selbstbestimmung und in<br />

ihrer sozialen Eingliederung in allen Lebensbereichen<br />

zu unterstützen.<br />

Um dies zu ermöglichen, gibt es das Bildungsangebot<br />

der „Arbeitsbegleitenden Maßnahmen“,<br />

welche mit dem neuen Programm als „Arbeitsbegleitende<br />

Angebote“ fortgeführt werden.<br />

Dies beinhaltet, dass zusätzlich zu den täglichen<br />

Arbeitsangeboten der Werkstatt die Beschäftigten<br />

aus einer Vielzahl von begleitenden Angeboten<br />

während der Arbeitszeit auswählen können.<br />

Durch die Angebote haben alle Werkstattbeschäftigten<br />

die Möglichkeit, mit geeigneten Mitteln<br />

und Methoden in ihrem ganz persönlichen<br />

Rahmen etwas Neues lernen zu dürfen.<br />

Die begleitenden Angebote umfassen<br />

Bereiche der:<br />

• beruflichen Qualifizierung,<br />

• sozial- und lebenspraktischen<br />

Kompetenzen,<br />

• kreativen und künstlerischen<br />

Angebote,<br />

• Sport- und Bewegungsangebote,<br />

• und der besonderen Angebote.<br />

Vorbereitungs- sowie ein Folgekurs für den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt.<br />

Die Angebote werden seit diesem Jahr in zeitlich<br />

unterschiedlichen Kursformen angeboten, sodass<br />

über das Halbjahr hinweg die Möglichkeit besteht,<br />

sich in verschiedenen Bereichen auszuprobieren.<br />

Die ausgewählten Kurse sind den persönlichen<br />

Zielen und dem Lernbedarf der Teilnehmenden<br />

angepasst, sodass alle Beschäftigten die Möglichkeit<br />

haben, mit geeigneten Mitteln und Methoden<br />

in ihrem ganz persönlichen Rahmen lernen<br />

zu dürfen.<br />

Das volle Programm<br />

Arbeitsbegleitende Angebote <strong>2018</strong>-2019 | Celle<br />

Ellen Gergl<br />

Neben Angeboten, die nur für die Werk -<br />

stattbeschäftigten der einzelnen Be triebsstätten<br />

wählbar sind, gibt es Angebote,<br />

die auch übergreifend angeboten werden<br />

und somit für alle Beschäftigten der WfbM<br />

zugänglich sind. Dazu zählen z.B. ein Erste-<br />

Hilfe-Kurs, ein Brandschutzkurs und ein<br />

Titel der Arbeitsbegleitenden Angebote <strong>2018</strong><br />

Celler Werkstätten<br />

Alte Dorfstraße 4 | 29227 Celle<br />

Tel.: 05141 997-298 | Fax: 05141 997-111<br />

arbeit@lhcelle.de | www.lhcelle.de<br />

Seite 20


Celler Werkstätten<br />

Jubiläumsfeier<br />

der Celler Werkstätten <strong>2018</strong><br />

Auch in diesem Jahr fand in bewährter Tradition<br />

die Ehrung der Werkstattbeschäftigten statt. Bei<br />

bestem Sommerwetter konnten insgesamt 73<br />

Personen, die sich seit 20, 25, 30 oder sogar bereits<br />

seit 40 Jahren mit den Celler Werkstätten<br />

verbunden fühlen, am 9. und 10. August dieses<br />

Jahres geehrt werden. Mit großer Freude und mit<br />

Stolz nahmen die Jubilarinnen und Jubilare eine<br />

Urkunde sowie ein persönliches Geschenk für ihr<br />

bedeutsames Engagement entgegen.<br />

Für die meisten hat die Ehrung einen sehr hohen<br />

Stellenwert, stellt sie doch eine ganz persönliche<br />

Auszeichnung für besonders herausragende<br />

Leistungen dar.<br />

Deutlich wurde dies in der von der Gruppen leitung<br />

verfassten und von der Werkstattleitung mit<br />

Dank und Anerkennung vorgetragenen Laudatio<br />

für jede(n) einzelne(n) der über 70 Geehrten.<br />

Den Teilnehmenden der Veranstaltung konnten<br />

auf diese Weise viele individuelle Lebens- und<br />

Arbeitsentwürfe vor Augen geführt werden. Allen<br />

gemeinsam war der Arbeits-, Qualifizierungs- und<br />

Bildungsort Lebenshilfe mit seinem vielfältigen<br />

Angebot, dem die Jubilarinnen und Jubilare über<br />

viele Jahrzehnte die Treue gehalten haben.<br />

Dieser Tag zeigt doch einmal mehr, wie viele<br />

bunte Facetten eine gelingende Teilhabe am<br />

Arbeitsleben haben kann.<br />

Mit einem gemütlichen Beisammensein auf der<br />

Terrasse der Flora klang der offizielle Teil der Veranstaltung<br />

aus. Der restliche Tag stand den Geehrten<br />

zur individuellen Gestaltung zur Verfügung.<br />

Heidi Jaroschewitz<br />

Fotos: Lebenshilfe Celle<br />

Seite 21


Celler Werkstätten<br />

Werkstatt 4.0:<br />

Die Zukunft ist inklusiv<br />

Beim NORDCAP-Treffen am 20. September in Celle<br />

kamen erneut die Leitungskräfte (technische Leitung<br />

und Produktionsleitung) der neun kooperierenden<br />

Werkstätten aus Nord-Ost-Niedersachsen<br />

und Bremerhaven zusammen.<br />

Nach dem üblichen Informationsaustausch zu<br />

eingegangenen Aufträgen und deren Bearbeitung<br />

ging es dieses Mal vor allem um „Strategien zur<br />

Zukunftssicherung der Werkstätten“.<br />

Grundlage bildete dabei eine Präsentation, die<br />

Norbert Zimmermann, Geschäftsführer der<br />

Aachener Werkstätten, zu diesem Thema auf<br />

einer Tagung im Juni gehalten hatte. Zentraler<br />

Punkt war die Entwicklung der Werkstätten von<br />

ihren Anfängen in den 60er und 70er Jahren bis<br />

hin zum angestrebten Zukunftskonzept.<br />

Die WfbM haben in den vergangenen Jahrzehnten<br />

viele Veränderungen durchlaufen:<br />

Werkstatt 1.0<br />

Die ersten Werkstätten der 60er und 70er Jahre<br />

waren ein geschlossenes System. Sie hatten<br />

beschützenden Charakter und gaben Menschen<br />

mit Beeinträchtigung die Möglichkeit zur Teilhabe<br />

am Arbeitsleben in einer Zeit, in der dies auf dem<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt noch nicht umsetzbar<br />

schien.<br />

Werkstatt 2.0<br />

Die 80er und 90er zeichneten sich dann vor allem<br />

dadurch aus, dass das Konzept der Werkstätten<br />

(damals noch WfB – Werkstatt für Behinderte)<br />

auch in der Wirtschaft immer weiter Fuß fasste.<br />

Die Arbeit der Werkstätten wurde fest in die<br />

Vertreter(innen) der Nordcap-Einrichtungen und ein Mitarbeiter<br />

von Hellmann Process Management GmbH & Co KG.<br />

Foto: Nordcap WfbM<br />

Wertschöpfungsketten der regionalen Wirtschaft<br />

integriert.<br />

Werkstatt 3.0<br />

Die zunächst letzte große Veränderung kam in<br />

den Nullerjahren und mit ihr die Umbenennung in<br />

WfbM – Werkstatt für behinderte Menschen. Die<br />

folgenden Jahre waren stark geprägt durch die<br />

Regelungen des SGB IX. Die Werkstätten wurden<br />

immer weiter institutionalisiert, zeitgleich rückten<br />

aber auch die Menschen in den Werkstätten<br />

immer mehr in den Fokus.<br />

Nun steht den Werkstätten eine weitere Veränderung<br />

bevor. Die anvisierte „Werkstatt 4.0“ baut<br />

auf den Neuerungen durch die UN-BRK (2009)<br />

und das BTHG (2017) auf und versteht sich immer<br />

mehr als soziales Unternehmen auf dem Weg zu<br />

einem inklusiven Arbeitsmarkt.<br />

All diesen Veränderungen gemein ist der Blickpunktwechsel:<br />

Die Werkstatt als solche entfernt<br />

sich immer mehr aus dem Mittelpunkt und macht<br />

dort Raum für die Menschen mit Beeinträchtigung,<br />

die mit der Unterstützung der Werkstätten<br />

ihr volles Potential entwickeln können.<br />

Die Punkte des Vortrags wurden intensiv<br />

diskutiert. Vor allem die Einflussfaktoren, die eine<br />

Öffnung in alle Richtungen mit sich bringt, waren<br />

Gesprächsthema. Hierzu zählen u.a. die Anzahl<br />

und Leistungsfähigkeit der Neuzugänge sowie<br />

der älteren Beschäftigten, politische Veränderungen<br />

wie beispielsweise die Marktöffnung für<br />

alternative Anbieter, aber auch die Bereitschaft<br />

der Beschäftigten, auf die nun existierenden<br />

Arbeitsplätze des allgemeinen Arbeitsmarktes zu<br />

wechseln.<br />

Bei all diesen Veränderungen müssen natürlich<br />

auch die hauptamtlichen Mitarbeitenden der<br />

Werkstätten bedacht werden. Sie müssen auf die<br />

neuen Begebenheiten vorbereitet und „mit ins<br />

Boot“ geholt werden. Fortbildungs- bzw. Qualifizierungsangebote<br />

und eine familienfreundliche<br />

Personalpolitik sind hier wichtige Mittel, um die<br />

Arbeit in den Werkstätten weiterhin attraktiv zu<br />

gestalten.<br />

Zum Abschluss des Treffens besichtigten alle Teilneh<br />

menden die Außenarbeitsgruppe im Rückbauzentrum<br />

auf dem Gelände des Zweckverbands<br />

Abfallwirtschaft in Altencelle, wo sie sich auch über<br />

die Zusammenarbeit mit den Auftraggeber(inne)n<br />

der Lebenshilfe Celle informieren konnten.<br />

Seite 22


Celler Werkstätten<br />

Groß Hehlen<br />

Digitalisierung – ein Schlagwort der<br />

modernen Arbeitswelt und ein Dienstleistungs-Angebot<br />

der Lebenshilfe Celle<br />

Seit der Eröffnung der Betriebsstätte ZAC in Groß<br />

Hehlen vor fünf Jahren bieten die Celler Werkstätten<br />

die Digitalisierung von Akten und Dokumenten<br />

in immer größer werdendem Umfang<br />

an. Die Vorteile: keine umfangreichen Aktenlager,<br />

sondern Daten auf kleinstem Raum (z.B. auf DVD,<br />

Festplatte etc., ganz nach Kund(inn)enwunsch)<br />

und eine schnelle Wiederauffindbarkeit der Daten<br />

mittels Schlagwortsuche. Nach erfolgter Freigabe<br />

der digitalen Daten besteht direkt die Möglichkeit<br />

zur Vernichtung der Dokumente nach DS-GVO<br />

und dem neuen Bundesdatenschutzgesetz.<br />

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Informationen<br />

in digitaler Form für längere Zeit und mit<br />

größerer Sicherheit aufbewahrt werden können.<br />

Dies konnte z.B. bei der Bearbeitung von historischen<br />

Aufzeichnungen deutlich gemacht<br />

werden. Wertvolle Dokumente aus der Zeit des<br />

zweiten Weltkriegs wurden im ZAC digitalisiert.<br />

Dabei mussten die unterschiedlichen Materialien<br />

und Formate mit größter Sorgfalt einzeln vorbereitet<br />

und nach der Digitalisierung nachbearbeitet<br />

werden. So stehen sie für die Verbreitung<br />

und Bearbeitung zur Verfügung, ohne dass die<br />

Originale Gefahr laufen, beschädigt zu werden.<br />

Diese und ähnliche Arbeiten in der Datendigitalisierung<br />

bieten interessante Qualifizierungsund<br />

Arbeitsmöglichkeiten für eine wachsende Zahl<br />

von Menschen mit psychischer Beeinträchtigung.<br />

Im Zentrum für Arbeit und Beratung (ZAC) in Groß<br />

Hehlen nehmen in diesem Arbeitsbereich zurzeit<br />

durchschnittlich 15 Personen die Möglichkeit<br />

wahr, sich erstmalig oder erneut in das Arbeitsleben<br />

einzufinden. Ziel dieses Angebots ist es,<br />

mit Unterstützung pädagogischer Fachkräfte den<br />

Arbeitsalltag positiv und verlässlich zu gestalten<br />

und über die Arbeit eine langfristige Stabilisierung<br />

der Gesamtsituation der Betroffenen zu<br />

erreichen, sodass ein Einmünden in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt gelingen kann.<br />

Unterstützt wird dieser Prozess zum einen durch<br />

eine Reihe von weiteren Arbeits- und Bildungsangeboten<br />

(Angebote zur Persönlichkeitsentwicklung,<br />

Praktika in unterschiedlichsten Branchen und<br />

Bewerbungstraining) sowie zum anderen durch<br />

interne und externe Schulungen zur beruflichen<br />

Qualifikation, wie z.B. handwerkliche Grund -<br />

fertig keiten, Staplerfahren oder Telefontraining.<br />

Die Lebenshilfe dankt an dieser Stelle allen Unternehmen<br />

und Einrichtungen, die durch ihr praktiziertes<br />

soziales Engagement die Möglichkeiten zur<br />

Arbeitserprobung in Form von Praktika schaffen.<br />

Ein Dankeschön gilt auch allen Kund(inn)en und<br />

Partner(inne)n, die uns das Vertrauen schenken,<br />

die Datenbearbeitung (Digitalisierung und Vernich<br />

tung) und weitere Dienstleistungen für sie<br />

durchzu führen.<br />

Marion Klie<br />

Fotos: Lebenshilfe Celle<br />

Seite 23


Celler Werkstätten<br />

Nienhagen | Auria<br />

20 Jahre Kooperation mit Auria Solutions<br />

Heute arbeiten 22 Beschäftigte in der Werkhalle bei der<br />

Auria Solutions GmbH.<br />

Am 23. November <strong>2018</strong> fand in Adelheidsdorf das<br />

20-jährige Jubiläum der „Außengruppe Auria“,<br />

ehemals Stankiewicz, dann IAC, statt. Zu Gast<br />

waren auch Mitarbeitende der Auria Solutions<br />

GmbH mit ihrem Werksleiter Dr. Jan Borkowski.<br />

Er brachte in seiner schwungvollen und begeisterten<br />

Ansprache zum Ausdruck, wie bedeutend auch<br />

für Auria die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe<br />

ist – nicht nur funktional, sondern auch<br />

emotional – und verteilte als Zeichen der Anerkennung<br />

Präsente an alle Beschäftigte.<br />

Lebenshilfegeschäftsführer Clemens M. Kasper<br />

betonte in seiner Rede die Wichtigkeit, beeinträchtigten<br />

Menschen unterschiedliche Möglichkeiten<br />

zur Vorbereitung auf den ersten Arbeitsmarkt<br />

bieten zu können. Besonders die Möglichkeit in<br />

einem Unternehmen mit industrienahen Arbeitsplätzen<br />

zu arbeiten, wie hier bei Auria, sei eine<br />

wichtige Qualifizierung und ein gelungener Schritt<br />

in Richtung Inklusion.<br />

Olaf Kuhn zeichnete in seiner Rede noch einmal<br />

die Entwicklung von 1982 nach, dem Jahr, als<br />

die ersten Aufträge für die Stankiewicz GmbH<br />

– noch in den Räumen der Lebenshilfe in Altencelle<br />

bearbeitet wurden, weiter ins Jahr 1998<br />

als am 23. November der erste Arbeitstag der<br />

40 Beschäftigten der Lebenshilfe in Adelheidsdorf<br />

begann. Acht Jah re später waren bis zu 80<br />

Beschäftigte mit sechs Gruppenleiter(inne)n in<br />

zwei Werkhallen beschäftigt, bis die Firma 2008 in<br />

die Insolvenz ging und von heute auf morgen 70<br />

Beschäftigten ein neuer Arbeitsplatz geschaffen<br />

werden musste. Aus dieser Situation ist in kurzer<br />

Zeit die Betriebsstätte Nienhagen entstanden.<br />

Heute arbeiten wieder bis zu 22 Beschäftigte vor<br />

Ort.<br />

Der Dank galt an diesem besonderen Tag allen<br />

Beteiligten, die an der 20-jährigen, erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit und an dem festlichen Rahmen<br />

mitgewirkt haben und jetzt noch mitwirken, nicht<br />

zuletzt den derzeitigen Gruppenleitungen Anne<br />

Mikula und Florian Schöpp.<br />

Im Anschluss gab es noch viele Gespräche unter<br />

den Gästen und den Mitarbeitenden der Lebenshilfe<br />

bei der so manche Erinnerungen ausgetauscht<br />

wurden.<br />

Olaf Kuhn<br />

Sehr schöne Worte fand Dr. Jan Borkowski, Werksleiter der<br />

AURIA Solutions GmbH Adelheidsdorf, hier mit Marion Klie,<br />

Leitung Celler Werkstätten | Arbeit und Qualifizierung, in<br />

seiner persönlich überreichten Jubiläumskarte: Liebes Team<br />

der Lebenshilfe, 20 Jahre bei uns hier im Werk Adelheidsdorf<br />

– danke!<br />

Sie bereichern uns, Sie bringen Fröhlichkeit und Leben, und<br />

Sie machen richtig gute Arbeit.<br />

Auf gute weitere Zusammenarbeit.<br />

Dr. Jan Borkowski verteilt Präsente an die Beschäftigten der<br />

Lebenshilfe Celle.<br />

Seite 24<br />

Fotos: Lebenshilfe Celle


Celler Werkstätten<br />

Die Celler Werkstätten<br />

präsentierten sich<br />

Die Celler Werkstätten können sich glücklich<br />

schätzen über die engagierten Mitarbeitenden,<br />

die nicht müde werden, sich auch außerhalb ihres<br />

regulären Arbeitspensums tatkräftig einzubringen.<br />

So konnten in diesem Jahr wieder viele tolle<br />

Aktionen realisiert werden.<br />

Nach einem erfolgreichen Mitwirken beim „Advent<br />

im Landgestüt“ im letzten Jahr durften die<br />

Celler Werkstätten bei der diesjährigen Hengstparade<br />

einen Stand betreuen. Die Mitarbeitenden<br />

aus Tischlerei und Schlosserei hatten im Vorfeld<br />

zusammen mit den Beschäftigten zahlreiche Produkte<br />

mit Pferdemotiven gebaut. Doch auch die<br />

gängigen Produkte durften bei der Präsentation<br />

der Werke nicht fehlen. Viele Menschen zeigten<br />

Interesse an der attraktiven Produktpalette und<br />

nutzten die Gelegenheit, sich über die Angebote<br />

der Lebenshilfe zu informieren.<br />

Am 2. September hieß es dann: Auf zum Familienfest<br />

bei Auria! Denn dabei durften die Mitarbeitenden<br />

und Beschäftigten der dortigen<br />

Außenarbeitsgruppe natürlich nicht fehlen. Die<br />

Lebenshilfe präsentierte sich während der Feier<br />

mit einem Marktstand und informierte alle<br />

interessierten Besucher(innen) über die „Arbeit<br />

der Außengruppe – gestern und heute.“ Auch<br />

konnten die Leistungen und Produkte der Celler<br />

Werkstätten vorgestellt werden. Wer ganz hoch<br />

hinaus wollte, konnte das Firmengelände aus<br />

Foto: Lebenshilfe Celle<br />

einem in 40 m Höhe schwankenden Korb heraus<br />

besichtigen.<br />

Gute zwei Wochen später stand dann schon die<br />

nächste Feier an: Der Heilpflanzengarten Celle<br />

feierte am 16. September „20 Jahre Förder verein<br />

für den Heilpflanzengarten Celle e.V.“. Dafür hatten<br />

die Celler Werkstätten extra ein ganz spezielles<br />

Hochbeet angefertigt. Die Besonderheit:<br />

Dieses Hochbeet lässt sich mit einem Rollstuhl<br />

unterfahren! Zudem wurde der Tag auch wieder<br />

erfolgreich dazu genutzt, über die Arbeit der<br />

Celler Werkstätten zu informieren und zahlreiche<br />

Produkte zu verkaufen.<br />

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen engagierten<br />

Mitarbeitenden für den tollen Einsatz!<br />

Erste Weihnachtsmanufaktur in Celle<br />

vom 29.11. bis 5.12.<strong>2018</strong>: Die Lebenshilfe Celle ist dabei<br />

Beschäftigte, Mitarbeitende sowie erstmalig Vertreter(innen)<br />

des Elternvereins der Celler Werkstätten<br />

stellen mit dieser gemeinsamen Aktion<br />

die Angebote und Leistungen der Lebenshilfe<br />

Celle vor. Präsentiert werden u.a. verschiedene<br />

Angebote der Lebenshilfe Celle. Besonderer<br />

Schwerpunkt werden Dienstleistungen und Eigenprodukte<br />

der Celler Werkstätten sein. Besuchen<br />

Sie uns auf der Weihnachtsmanufaktur und<br />

lassen Sie sich von der Vielfalt unserer Angebote<br />

überraschen. Die Produkte der Celler Werkstätten<br />

sind auch (nach Verfügbarkeit) in unserem Werkstatt-Shop<br />

erhältlich. Jede Arbeit ist ein Unikat<br />

und wurde in Handarbeit von den Beschäftigten<br />

geschaffen.<br />

Petra Zoch-Fischer<br />

Werkstatt-Shop: Alte Dorfstraße 4, 29227 Celle,<br />

ehemaliger Blumenladen „Altenceller Flora“<br />

Seite 25


Mitwirkungsgremien<br />

Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

Stellungnahme der Werkstatträte Deutschland e.V.<br />

In seinen abschließenden Empfehlungen zum<br />

ersten Staatenbericht Deutschlands forderte der<br />

Fachausschuss der Vereinten Nationen für die<br />

Rechte von Menschen mit Behinderungen „die<br />

schrittweise Abschaffung der Werkstätten für<br />

behinderte Menschen durch sofort durchsetz bare<br />

Ausstiegsstrategien und Zeitpläne sowie durch<br />

Anreize für die Beschäftigung bei öffent lichen und<br />

privaten Arbeitgebern im allgemeinen Arbeitsmarkt“.<br />

Scheinbar war der Fachausschuss der Ansicht,<br />

dass Werkstätten der Grund seien, dass nur<br />

wenige Menschen mit Behinderungen „in einem<br />

offenen, integrativen und [für sie] zugänglichen<br />

Arbeitsmarkt und Arbeitsumfeld“ Arbeit finden<br />

(Art. 27 Abs. 1 S. 1 UN-BRK).<br />

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten<br />

für behinderte Menschen und Werkstatträte<br />

Deutschland sind nicht dieser Ansicht. Werkstätten<br />

sind Teil der Lösung und nicht das Problem,<br />

denn sie machen den Arbeitsmarkt in Deutschland<br />

erst inklusiv.<br />

Es wäre Augenwischerei zu glauben, dass selbst<br />

mit einer „schrittweisen“ Abschaffung der Werkstätten<br />

für behinderte Menschen alle Menschen<br />

mit Behinderungen in Deutschland ihr Recht auf<br />

Arbeit aus Art. 27 UN-BRK wahrnehmen könnten.<br />

Selbst Menschen, die weniger stark beeinträchtigt<br />

sind, als Werkstattbeschäftigte, haben große<br />

Probleme, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

Fuß zu fassen. Und das trotz vieler Bemühungen<br />

der Bundesregierung. Das Problem ist nicht die<br />

Existenz der Werkstätten, sondern die sich verfestigende<br />

Leistungsorientierung unserer Gesellschaft.<br />

Ein Arbeitsmarkt ist aber immer nur so<br />

inklusiv wie die Teilhabe am Arbeitsleben für die<br />

Schwächsten ausgestaltet ist. Solange der allgemeine<br />

Arbeitsmarkt den ca. 310.000 Menschen<br />

mit Behinderungen in deutschen Werkstätten<br />

keine Perspektiven bietet, sorgen Werkstätten mit<br />

ihren verschiedenen passgenauen und personenzentrierten<br />

Angeboten dafür den Arbeitsmarkt in<br />

Deutschland inklusiv zu machen.<br />

Mit ihren Leistungen für<br />

Menschen mit Behinderung<br />

sind es die Werkstätten<br />

selbst, die die oftmals geforderten<br />

Alternativen schaffen,<br />

indem aus ihnen „Ausstiegsstrategien<br />

sowie Anreize für<br />

die Beschäftigung bei öffentli­<br />

Der Werkstattrat der Lebenshilfe Celle. | Foto: Lebenshilfe Celle<br />

Seite 26


Mitwirkungsgremien<br />

chen und privaten Arbeitgebern im allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt“ entstehen.<br />

Werkstätten in Deutschland haben in den vergangenen<br />

sechs bis sieben Jahren einen beeindruckenden<br />

Wandel von einer bevormundenden,<br />

fürsorglichen Betreuung hin zu einer personenzentrierten<br />

und auf den Willen des Individuums<br />

ausgerichteten Umgang vollzogen – und das<br />

bereits vor jeglichem gesetzlichen Druck z.B. durch<br />

die UNBRK oder das Bundesteilhabegesetz. Und<br />

Werkstätten verändern und entwickeln sich auch<br />

heute und gerade jetzt ständig weiter. Die UNBRK<br />

und das damit verbundene gesellschaftliche Umdenken<br />

haben auch Werkstätten geholfen, ihre<br />

Überzeugung vermehrt in die Öffentlichkeit zu<br />

tragen, dass Menschen mit Behinderungen mehr<br />

können, als ihnen viele Menschen ohne Behinderung<br />

und auch die langgedienten Gruppenleiter<br />

zutrauen. Immer mehr Angebote zur Teilhabe am<br />

Arbeitsleben finden nicht mehr im traditionellen<br />

Werkstattgebäude statt. Es gibt Außenarbeitsplätze,<br />

es entstehen immer mehr Kooperationen<br />

mit öffentlichen und privaten Arbeitgebern und<br />

Menschen mit Behinderungen, die in Werk stätten<br />

beschäftigt sind, werden in Deutschland immer<br />

sichtbarer. Der Betrieb von Ladenlokalen und<br />

das Angebot von Dienstleistungen im Sozialraum<br />

durch Werkstätten sind inzwischen Standard.<br />

Durch Werkstatträte haben Werkstatt beschäftigte<br />

eine starke Stimme und mit der neuen Gesetzgebung<br />

ist nun noch besser gewährleistet, dass<br />

diese Stimme ernst genommen wird. Werkstattbeschäftigte<br />

müssen über ihren Arbeitsalltag<br />

und ihre berufliche Rehabilitation mitbestimmen<br />

können.<br />

Werkstatträte Deutschland machen sich stark<br />

für eine Erhöhung der Ausgleichsabgabe. Diese<br />

könnte zu einer größeren Bereitschaft bei Unternehmen<br />

führen, Menschen mit Behinderungen<br />

ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis<br />

auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

anzubieten.<br />

Werkstattbeschäftigte und Werkstätten für<br />

behinderte Menschen setzen sich gemeinsam für<br />

den Erhalt der Werkstattleistung ein und fordern<br />

ein genaueres Hinsehen und die Anerkennung<br />

der Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben von<br />

Menschen mit teils schwersten Behinderungen.<br />

Das Wunsch- und Wahlrecht darf für diejenigen<br />

nicht ausgehöhlt werden, die sich bei der momentanen<br />

Arbeitsmarktsituation nicht in der Lage sehen,<br />

die Werkstatt zu verlassen. Auch sie müssen<br />

verschiedene Berufsfelder ausprobieren und die<br />

ihnen gebotenen Möglichkeiten zur beruflichen<br />

Bildung nutzen können.<br />

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Lebenshilfe Celle gGmbH | Alte Dorfstraße 4 | 29227 Celle<br />

Tel.: 05141 997-298 · arbeit@lhcelle.de · www.lhcelle.de<br />

Seite 27


Leben und Wohnen<br />

Haus Mozartstraße<br />

Einweihungsfest<br />

Haus Mozartstraße<br />

v.l.n.r. Gordon Fuge, Dr. Clemens M. Kasper, Katharina Külp<br />

und Rainer Prokop bei der Schlüsselübergabe.<br />

Am Freitag den 7. September <strong>2018</strong> weihte die<br />

Lebens hilfe Celle ihr neues Wohnangebot in der<br />

Mozartstraße 23 in Bergen ein.<br />

Nach gut einem Jahr Bauzeit konnten sich die<br />

Mieter(innen), Mitarbeitenden und die geladenen<br />

Gäste ein Bild über das nun bezugsfertige<br />

Haus machen.<br />

Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen<br />

Temperaturen fand der offizielle Teil ab 15:30 Uhr<br />

auf dem Außengelände statt. In verschiedenen<br />

Redebeiträgen berichteten einige Schlüsselpersonen<br />

über den Prozess des Neubaus. Geschäftsführer<br />

Dr. Clemens M. Kasper, Katharina Külp (Leitung<br />

Leben und Wohnen) und Horst-Dieter Paes<br />

(Bewohnervertretung ) berichteten aus Sicht der<br />

Lebenshilfe über das Projekt, und auch der Bergener<br />

Bürgermeister Rainer Prokopp sowie Gordon<br />

Fuge, der ausführende Architekt, kamen zu Wort.<br />

Ein Musiker stimmte auf die Veranstaltung ein<br />

und zwei Künstler(innen) hielten die Reden in<br />

selbstangefertigten Bildern (Graphic Recording)<br />

fest.<br />

Nach der offiziellen Schlüsselübergabe durch<br />

Gordon Fuge wurde das Haus für die Gäste zur<br />

Besichtigung freigegeben und auch das Buffet<br />

eröffnet.<br />

Wer interessiert war, konnte sich von den Mitarbeitenden<br />

durch die neuen Räume führen<br />

lassen und Fragen zum Haus und Konzept stellen.<br />

Natürlich wurde auch mit den neuen Nachbarinnen<br />

und Nachbarn auf das neue Haus und eine gute<br />

Nachbarschaft angestoßen.<br />

Nach einem gemütlichen Ausklang freuten sich<br />

schon alle zukünftigen Mieter(innen) auf den<br />

bevorstehenden Einzug, der dann am Montag,<br />

den 10. September <strong>2018</strong> stattfand.<br />

Der Umzug verlief ohne weitere Probleme und<br />

die Mieter(innen) leben sich von Tag zu Tag mehr<br />

in ihrem neuen Zuhause ein.<br />

Nicole Nobbe, Katharina Külp<br />

Seite 28<br />

Fotos: Lebenshilfe Celle


Leben und Wohnen<br />

Wohnpark Schieblerstraße<br />

Eröffnungsfeier<br />

Wohnpark Schieblerstraße<br />

Am Freitag den 12. Oktober <strong>2018</strong> wurde der<br />

Wohnpark Schieblerstraße neu eröffnet.<br />

Nach eineinhalb Jahren Bauzeit konnten Mieter(innen),<br />

Besucher(innen) des Tagesangebots,<br />

Mitarbeitende und die geladenen Gäste bei strahlendem<br />

Sonnenschein und spätsommerlichen<br />

Temperaturen die Neueröffnung miteinander<br />

feiern.<br />

Das Fest fand ab 15:00 Uhr im Innenhof des<br />

Wohnparks statt. Geschäftsführer Dr. Clemens<br />

M. Kasper, Katharina Külp (Leitung Leben und<br />

Wohnen) und Klaus-Dieter Rodenberg (Bewohnervertretung)<br />

berichteten in ihren Redebeiträgen<br />

aus Sicht der Lebenshilfe vom Projekt. Marianne<br />

Schiano (Bürgermeisterin Hehlentor) erwähnte<br />

in ihrer Ansprache, wie wertvoll das Zusammenleben<br />

zwischen dem Wohnpark Schieblerstraße<br />

und den Bürger(inne)n aus dem Hehlentorgebiet<br />

ist.<br />

Musikalische Unterstützung gab es durch den<br />

Pianisten Friedhelm Keil und die Gruppe Felix<br />

T. Weitere künstlerische Unterstützung gab es<br />

auch hier durch zwei Graphic-Recorder, die die<br />

Kernaussagen und Eindrücke der Veranstaltung in<br />

Bildern festhielten.<br />

Der Wohnpark, zu dem auch das für den Bereich<br />

Leben und Wohnen neue Tagesangebot gehört,<br />

war für die Gäste zur Besichtigung freigegeben.<br />

Nach dem offiziellen Teil gab es ein Buffet, das<br />

von Christian Benning ausgerichtet wurde – auch<br />

bekannt unter dem Namen „Chrischans Partyservice“.<br />

Die Mitarbeitenden boten für alle interessierten<br />

Gäste Führungen durch die neuen Räume an und<br />

beantworteten aufkommende Fragen über Haus<br />

und Konzept. Auch viele neue Nachbarinnen und<br />

Nachbarn ließen sich diese Möglichkeit nicht<br />

entgehen.<br />

Nadine Treder, Katharina Külp<br />

Marianne Schiano, Bürgermeisterin Hehlentor (l.) und<br />

Friedhelm Keil (r.)<br />

Seite 29


Leben und Wohnen<br />

Tagesstruktur<br />

Tagesstruktur für Senior(inn)en<br />

im Wohnpark Schieblerstraße am 3. September gestartet<br />

Der Wohnpark Schieblerstraße bietet seit dem 3.<br />

September <strong>2018</strong> im Bereich Leben und Wohnen<br />

ein neues Angebot an: die Tagesstruktur für<br />

Senior(inn)en.<br />

Das Angebot eröffnet Menschen, die ihre<br />

Regelaltersgrenze für Leistungen zur Teilhabe am<br />

Arbeitsleben in der Lebenshilfe erreicht haben,<br />

die Möglichkeit, eine umfassende Hilfestellung<br />

und Assistenz im Alltag sowie unterschiedliche<br />

Angebote im Freizeitbereich wahrzunehmen und<br />

zu erleben.<br />

Durch die ganzheitliche Unterstützung werden<br />

Hilfen angeboten, die darauf abzielen, die lebenspraktischen<br />

Bereiche und Fähigkeiten zu erhalten<br />

oder die persönliche Kreativität zu stützen.<br />

Das Angebot kann montags bis donnerstags<br />

zwischen 09:00 und 15:30 Uhr wahrgenommen<br />

werden und freitags zwischen 09:00 und 14:30<br />

Uhr.<br />

Die vielfältigen und abwechslungsreichen Angebote<br />

werden auf die spezielle Bedürfnislage der<br />

Besucher(innen) und Nutzer(innen) zugeschnitten.<br />

Einen großen Stellenwert haben zudem der<br />

gemeinsame Austausch und das gemütliche Beisammensein<br />

auch mit dem näheren Umkreis der<br />

Nachbarschaft. Hierzu werden Außenkontakte<br />

geknüpft und gepflegt. In Zukunft möchte der<br />

Bereich Leben und Wohnen die Nachbarschaft<br />

gerne einladen, sich unsere Angebote anzusehen<br />

und in einem offenen Austausch Fragen beantworten<br />

oder auch zum Mitmachen einladen.<br />

Das Angebot bietet Platz für zwölf Personen.<br />

Neun wohnen derzeit in einem Wohnangebot der<br />

Lebenshilfe Celle, drei Personen leben extern und<br />

möchten unser Angebot nutzen.<br />

Räumliche Beschreibung<br />

Der Wohnpark Schieblerstraße, zu dem die Tages -<br />

struktur für Senior(inn)en gehört, liegt am Stadtrand<br />

von Celle, im Stadtteil Hehlentor, in einem Wohngebiet<br />

mit überwiegend Einfamilien häusern.<br />

Das Stadtzentrum ist in etwa 20 Minuten zu Fuß<br />

zu erreichen, öffentliche Verkehrsmittel fahren<br />

stündlich. In fußläufiger Entfernung befinden<br />

sich eine Bank und mehrere Geschäfte, sodass<br />

die Möglichkeit für kleine persönliche Erledigungen<br />

und Einkäufe besteht. Auch Arztpraxen<br />

und Freizeiteinrichtungen sind in nahegelegener<br />

Umgebung. Die recht zentrale Lage ermöglicht<br />

es den Teilnehmenden, eigenständig oder mit<br />

Begleitung Besorgungen zu erledigen, Kontakte zu<br />

pflegen, Termine wahrzunehmen sowie Einrichtungen<br />

des öffentlichen Lebens zu besuchen und<br />

somit die Teilhabe an der Gesellschaft zu leben.<br />

Die Räumlichkeiten der Tagesstätte sind senior(inn)engerecht<br />

gestaltet und verfügen über<br />

eine kleine Küchenzeile. Vor dem Treffpunkt steht<br />

eine Außenterrasse zur Nutzung bereit. In den<br />

Räumlichkeiten befinden sich Ruhezonen, ausgestattet<br />

mit Polstermöbeln, einem kleinen Tisch<br />

sowie einem Relax-Sessel. Diese Bereiche bieten<br />

Entspannungsmöglichkeiten, eignen sich aber<br />

ebenso für Gesprächsrunden. Durch die F arbauswahl<br />

des Raumes, diverse Grünpflanzen und<br />

Fensterdekoration entsteht in dem Raum eine<br />

beruhigende Atmosphäre.<br />

Die Möblierung der Räumlichkeiten ist barrierefrei<br />

nutzbar. Tische und Küchenzeilen sind problemlos<br />

mit Hilfsmitteln unterfahrbar. Durch eine<br />

gelungene räumliche Abtrennung kann sowohl in<br />

Kleingruppen als auch in größerer Formation an<br />

Angeboten teilgenommen werden.<br />

Die Küchenzeile im Gemeinschaftsraum lädt ein,<br />

kleinere hauswirtschaftliche Tätigkeiten auszu­<br />

Seite 30<br />

Fotos: Lebenshilfe Celle


Leben und Wohnen<br />

Tagesstruktur<br />

üben. Hier können Zwischenmahlzeiten zubereitet<br />

werden. Durch die helle und freundliche Ausstattung,<br />

die gute Beleuchtung und die abgesenkte<br />

Arbeitsfläche bietet die Küche die Möglichkeit,<br />

dass die Senior(inn)en sich mit Hilfsmitteln aktiv<br />

und auch weitestgehend selbstständig an hauswirtschaftlichen<br />

Tätigkeiten probieren können.<br />

Der sozialräumliche Treffpunkt, die Begegnungsstätte,<br />

eignet sich hervorragend für Bewegungsangebote<br />

aller Art. Durch den großzügigen Schnitt<br />

können hier ebenfalls bei jeder Witterung mobilitätserhaltende<br />

und gesundheitsfördernde Maßnahmen<br />

angeboten werden.<br />

Der Treffpunkt bietet darüber hinaus die Gelegenheit,<br />

sich aus dem Haupthaus zurückzuziehen<br />

und Entspannungsangebote aus dem Bereich der<br />

sensorisch-basalen Stimulation oder andere Therapien<br />

anzubieten.<br />

Der Umgang mit Medien zur Bildung und Unterhaltung<br />

kann mit der technischen Ausstattung<br />

dort ebenfalls erfolgen, während im abgeschiedenen<br />

Haupthaus ein anderes Programm zur Tagesgestaltung<br />

angeboten wird.<br />

Zielsetzung<br />

Ziel unserer Arbeit ist es, die Menschen im Rentenalter<br />

so lange wie möglich körperlich, geistig<br />

und seelisch beweglich zu halten und entsprechend<br />

ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten zu fördern,<br />

damit die Stabilisierung und Entfaltung der<br />

Persönlichkeit zu größtmöglicher Selbstständigkeit<br />

gewährleistet bleibt. Außerdem wollen wir<br />

die Menschen befähigen, ihren letzten Lebensabschnitt<br />

nach einem aktiven Berufsleben sinnvoll<br />

zu gestalten und auszuleben. Dazu gehören kulturelle<br />

Aktivitäten, Kommunikation, Verwirklichung<br />

von vielfältigen Ideen und vieles mehr, u.a. auch<br />

das Auseinandersetzen mit der eigenen Biografie.<br />

Den Älterwerdenden und den alten Menschen<br />

mit Beeinträchtigung soll ein Verbleiben in der<br />

vertrauten Umgebung sowie ein sinnvoll gestaltetes<br />

Altern entsprechend der individuellen Bedürfnisse<br />

ermöglichen werden.<br />

Katharina Külp<br />

Wer begleitet die Tagesstruktur für<br />

Senior(inn)en?<br />

Die Besucher der Tagesstruktur werden<br />

begleitet durch:<br />

• Nadine Treder (Teamleitung Wohnpark<br />

Schieblerstraße und interne Tagesstruktur)<br />

• Benjamin Glindemann | Bianca Hopf | Ingrid<br />

Skupski (jeweils FSJ oder BFD)<br />

Wie erreicht man die Tagesstruktur für<br />

Senior(inn)en?<br />

Wohnpark Schieblerstraße| Tagesstruktur für<br />

Senior(inn)en<br />

Schieblerstr. 27 | 29223 Celle<br />

E-Mail: luw-ta-wps@lhcelle.de<br />

oder: Wohnpark Schieblerstraße | Nadine<br />

Treder | Tel: 05141 33233<br />

E-Mail: nadine.treder@lhcelle.de<br />

Die Tagesstruktur in der Schieblerstraße.<br />

Seite 31


Aufbau und Planung<br />

des internen Angebots | Benjamin Glindemann<br />

Leben und Wohnen<br />

Tagesstruktur<br />

Teamleitung Haus Schieblerstraße und Tagesstruktur<br />

Nadine Treder (l.) und Leitung Leben und Wohnen<br />

Katharina Külp (r.) | Foto: Lebenshilfe Celle<br />

Am 1. August habe ich meine neue Arbeitsstelle<br />

bei der Tagesstruktur für Senior(inn)en begonnen.<br />

Ich hatte Glück: Viele Mieter(innen) und Mitarbeiter(innen)<br />

kenne ich noch aus meiner früheren<br />

Zivildienstzeit. Ich wurde von allen sehr herzlich<br />

aufgenommen, was zu einem guten Start beigetragen<br />

hat. Ich habe mich sofort wohl gefühlt.<br />

Nadine Treder, die zusammen mit Katharina<br />

Gebäude der Tagesstruktur | Foto: Lebenshilfe Celle<br />

Külp (Leitung Leben und Wohnen) lange Zeit<br />

vor züglich die theoretische und praktische Vorarbeit<br />

zur organisatorischen und gesetzlichen<br />

Umsetzung geleistet hat, brachte mich auf den<br />

aktuellen Stand. Aber auch die Planung für das<br />

Tages angebot musste weiter vorankommen.<br />

Möbel und Geschirr mussten bestellt und gekauft<br />

werden, Dienstpläne für das neue Team wurden<br />

geplant und geschrieben, die Tagesstruktur musste<br />

weiter eingerichtet werden und natürlich<br />

wurden die administrativen Aufgaben erledigt.<br />

Ich durfte auch bei Christel Zetzsche in den letzten<br />

Tagen des Bereichs Leben im Alter (LIA) hospitieren.<br />

Es war eine sehr spannende und interessante<br />

Zeit!<br />

Vielen Dank für die engagierte und hilfsbereite<br />

Zu sam menarbeit der Mitarbeitenden, besonders<br />

mit Nadine Treder und ihrem Team, den Haustechniker(inne)n,<br />

den Elektriker(inne)n, der EDV-<br />

Abteilung, der Verwaltung und den Reinigungskräften.<br />

Fotos: Pixabay<br />

Benjamin Glindemann | Foto: Lebenshilfe Celle<br />

Seite 32


Leben und Wohnen<br />

ABW<br />

Ambulant Begleitetes Wohnen<br />

aus Frauensicht<br />

Das Ambulant Begleitete Wohnen (ABW) bietet<br />

ein monatliches Treffen speziell für Frauen an.<br />

Beim Frauentreff geht es u.a. um den Austausch<br />

über frauenrelevante Themen und interessenorientierte,<br />

meist „frauliche“ Aktivitäten. Bei<br />

einem der Treffen erklärten sich vier Teilnehmerinnen<br />

dazu bereit, sich über ihre Erfahrungen mit<br />

dem ABW zu äußern und dabei auf ihre besonderen<br />

Bedürfnisse als Frauen einzugehen.<br />

Rosi R., 59 Jahre alt: Ich wohne mit meinem Mann<br />

in einer gemeinsamen Wohnung. Früher haben<br />

wir zusammen in einer stationären Einrichtung<br />

gelebt. Das gemeinsame Zusammenleben dort ist<br />

mehr geregelt als im ABW. Wir wollten ausziehen<br />

und noch selbstbestimmter leben, bevor uns das<br />

im Alter vielleicht nicht mehr möglich ist. Ich bin<br />

froh über die ambulante Unterstützung, da ich<br />

trotz der gewünschten Selbstständigkeit im Alltag<br />

nicht alleine dastehe. Es ist schön, immer jemanden<br />

an meiner Seite zu wissen, zum Beispiel wenn<br />

ich mal über meine Beziehung sprechen möchte.<br />

Jessica F., 28 Jahre alt: Ich werde gerade darin<br />

unterstützt, möglichst selbstständig in meinem<br />

Elternhaus zu wohnen. Ich möchte bald in eine<br />

eigene Wohnung ziehen, lerne aber besonders<br />

langsam und brauche deshalb geduldige Hilfe, die<br />

mich aber auch ermutigt und auch mal anstößt,<br />

etwas alleine zu bewältigen.<br />

Jenett K., 54 Jahre alt: Ich hatte Probleme bei<br />

der Erziehung meines Kindes und werde seitdem<br />

durch das ABW unterstützt. Mein Sohn ist nun<br />

erwachsen und wohnt in einer eigenen Wohnung.<br />

Dadurch ist jetzt auch meine Situation anders und<br />

ich brauche andere Unterstützung als vorher. Ich<br />

möchte aktiver werden und brauche dabei Hilfe.<br />

Ich probiere gerade einiges aus, denn ich möchte<br />

mich in meinem Körper wieder besser fühlen.<br />

Melanie B., 30 Jahre alt: Ich wohne nun schon ein<br />

Jahr alleine und brauche die Unterstützung vor<br />

allem, um Gespräche über soziale Probleme zu<br />

führen. Der Umzug von Berlin nach Celle war eine<br />

Grafik: Suzi Jürgens<br />

große Umstellung und ich bin froh, Ansprechpartner(innen)<br />

zu haben, zum Beispiel wenn ich<br />

Post bekomme oder etwas bei Behörden regeln<br />

muss. Zu Gesprächen mit Ärzt(inn)en möchte ich<br />

auch nicht alleine gehen, da ich diese nur schwer<br />

verstehen kann.<br />

Alle vier benannten ähnliche, meist frauentypische<br />

Bedürfnisse in der Unterstützung durch<br />

das Ambulant Begleitete Wohnen.<br />

• Ich möchte meine Erfahrungen oder auch Probleme<br />

besprechen, die mit meinem Partner<br />

oder anderen Beziehungen zu tun haben.<br />

• Ich möchte über Themen sprechen, die ich vor<br />

Männern nicht besprechen möchte. Ich brauche<br />

auch manchmal Beratung und Begleitung<br />

bei Gesprächen mit Ärzt(inn)en.<br />

• Mein Körper ist mir wichtig. Ich möchte mich<br />

wohler fühlen, möchte abnehmen und mehr<br />

über gesunde Ernährung und sportliche Aktivitäten<br />

erfahren. Manchmal brauche ich auch<br />

Anstöße oder möchte anfänglich begleitet<br />

werden, wenn ich z.B. einen Sportverein besuche.<br />

• Ich möchte lernen, nein zu sagen. „Nein!“: So<br />

bin ich nicht, das möchte ich nicht, das schaffe<br />

ich nicht. „Nein!“: Das tut mir nicht gut!<br />

• Ich möchte mein Selbstvertrauen stärken.<br />

Dazu brauche ich jemanden, der mir meine<br />

Fähigkeiten aufzeigt, der mir Mut macht und<br />

mir zeigt, dass ich einzigartig bin.<br />

• Ich möchte jemanden an meiner Seite haben,<br />

mit dem ich über alles reden kann.<br />

Seite 33


Vermischtes<br />

„KABELBRUCH“<br />

auf dem Weg zu einer CD?<br />

Am Dienstag den 18. September fuhr die Band<br />

KABEL BRUCH nach Hannover:<br />

Sie besuchte das Tonstudio Wellencocktail, um<br />

dort unter professioneller Leitung drei Lieder aufzunehmen.<br />

Es war ein recht arbeitsintensiver Tag,<br />

von 09:00 Uhr bis 15:30 Uhr war volle Konzentration<br />

gefordert. Die Musiker(innen) nahmen es<br />

geduldig hin, dass besonders bei der führenden<br />

Tonspur, bei der mehrere gleichzeitig beteiligt<br />

waren, Lieder sehr oft wiederholt werden mussten.<br />

Bei den Einzelaufnahmen herrschte dann eine<br />

Spannung wie bei einem Fußball-Länderspiel: Die<br />

nicht beteiligten Musiker(innen) sammelten sich<br />

um das Mischpult des Tonmeisters und starrten<br />

gebannt abwechselnd auf die unzähligen Knöpfe<br />

und Regler und durch die schalldichte Scheibe zur<br />

aufnehmenden Person. Am Ende jedes Aufnahme -<br />

vorgangs brach lauter Beifall los.<br />

Bei der Heimfahrt waren alle dann auch ziemlich<br />

erschöpft aber bei bester Laune.<br />

Zurück in Celle warten nun alle gespannt auf das<br />

Ergebnis.<br />

Barbara Wegerif<br />

Aufs Wasser für einen guten Zweck<br />

Rudern gegen Krebs<br />

Am 25. August hieß es auf der Aller wieder:<br />

„Rudern gegen Krebs“. In etwa 650 Teilnehmende<br />

unterschiedlichster Klassen gingen für einen<br />

guten Zweck in Celle an den Start und ruderten<br />

eine Strecke von etwa 300 Metern. Die Lebenshilfe<br />

Celle war dabei und unterstützte mit ihrer<br />

Teilnahme die Arbeit der Stiftung Leben mit<br />

Krebs und des Onkologischen Forums Celle e.V.<br />

Die gemeldeten Rudernden (Beschäftigte, Sozialpädagog(inn)en,<br />

pädagogische Mitarbeitende<br />

und Mitarbeitende aus der Verwaltung) hatten<br />

in Vorbereitung auf die Regatta jeweils 2 bis 4<br />

Trainingseinheiten absolviert. Es hat sich gelohnt!<br />

Auch wenn der große Sieg ausblieb, hatten doch<br />

alle Beteiligten Teamgeist und haben ihre Verbundenheit<br />

mit der Lebenshilfe und dem guten Zweck<br />

unter Beweis gestellt.<br />

Es war eine rundherum gelungene Veranstaltung.<br />

Vielen Dank an die Organisator(inn)en, die vielen<br />

freiwilligen Helfer(innen) der drei Celler Rudervereine,<br />

Kerstin Sauerwald-Weiß für die komplette<br />

Organisation und die Geschäftsleitung, die die<br />

Teilnahme ermöglicht hat.<br />

Seite 34<br />

Fotos: Lebenshilfe Celle


Vermischtes<br />

Inklusionsbeauftragter<br />

der Lebenshilfe Celle gGmbH<br />

Justin Bangemann, Prokurist und Leitung Perso -<br />

nal, ist seit <strong>2018</strong> zum Inklusionsbeauftragten der<br />

Lebenshilfe Celle gGmbH und der Hotelbetriebsgesellschaft<br />

Celle gGmbH bestellt.<br />

Laut Gesetz müssen Inklusionsbeauftragte Arbeitgeber(innen)<br />

verantwortlich vertreten, d.h. eine<br />

Entscheidungskompetenz haben. Eine sachgerechte<br />

Vertretung ist daher nur gewährleistet,<br />

wenn diejenigen Mitarbeitenden befugt sind,<br />

Personalentscheidungen zu treffen. Daher ist die<br />

Bestellung von leitenden Angestellten möglich<br />

und gewünscht.<br />

Inklusionsbeauftragte achten vor allem darauf,<br />

dass die Pflichten der Arbeitgeber(innen) gegenüber<br />

den schwerbehinderten Mitarbeitenden<br />

erfüllt werden. Sie sind Ansprechperson<br />

der Arbeitgeber(innen) für die an der Inklusion<br />

der schwerbehinderten Menschen beteiligten<br />

Behörden, also insbesondere für das Integrationsamt,<br />

die Agentur für Arbeit und die anderen<br />

Rehabilitationsträger.<br />

Aufgabenprofil Inklusionsbeauftragte(r) nach § 181 SBG IX<br />

Arbeitgeber(innen) sind verpflichtet, schwerbehinderte Menschen zu schützen und zu fördern.<br />

Dafür bestellen sie eine(n) oder mehrere Inklusionsbeauftragte(n). Diese achten darauf, dass die<br />

gesetzlichen Pflichten der Arbeitgeber(innen) eingehalten werden. Sie vertreten die Arbeitgeber(innen)<br />

verantwortlich in allen Angelegenheiten schwerbehinderter Menschen. Im betrieblichen<br />

Integrationsteam arbeiten Inklusionsbeauftragte eng mit der Schwerbehindertenvertretung<br />

und dem Betriebs- oder Personalrat zusammen. Das notwendige Fachwissen für diese Aufgaben<br />

erhalten sie über Publikationen und Kurse des Integrationsamtes.<br />

Aufgaben der Inklusionsbeauftragten:<br />

• Sie sollten sich im Schwerbehindertenrecht auskennen.<br />

• Sie sollen die Eingliederung schwerbehinderter Menschen ins Arbeitsleben unterstützen.<br />

• Sie schützen die Arbeitgeber(innen) vor Pflichtverletzungen, indem sie sicherstellen, dass diese<br />

ihren gesetzlichen Verpflichtungen gegenüber schwerbehinderten Menschen nachkommen.<br />

• Sie achten darauf, dass die Beschäftigungspflichtquote hinsichtlich schwerbehinderter Menschen<br />

erfüllt wird.<br />

• Im Konfliktfall wirken sie auf einen gerechten Interessensausgleich zwischen allen beteiligten<br />

Parteien hin.<br />

- Anzeige -<br />

Ein perfekter Start in den Tag...<br />

„FRÜHSTÜCK FÜR JEDERMANN“<br />

Montag-Sonntag * 6:30-11:00 Uhr<br />

Laden Sie Ihre Familie, Freund oder Freundin ein und schlemmen Sie<br />

an unserem reichhaltigen Frühstücksbuffet für 12,90 € p.P.!<br />

* sonntags in Wienhausen...erweitertes Frühstück (mit Salaten und Süßspeisen)<br />

15,00 € p.P. | Um Reservierung wird gebeten.<br />

Bitte beachten Sie, dass Hunde, aus hygienischen Gründen,<br />

nicht im Frühstücksraum erlaubt sind.<br />

Blumlage 87 | 29221 Celle | Tel.: 05141 97447-0<br />

info@blumlage.com | www.blumlage.com<br />

Mühlenstraße 6-7 | 29342 Wienhausen | Tel.: 05149 18555-0<br />

info@hotel-wienhausen.de | www.hotel-wienhausen.de<br />

Seite 35


Mitglied werden<br />

10 Gründe, sich für Menschen mit<br />

Beeinträchtigung einzusetzen:<br />

Der Verein der Lebenshilfe Celle ist eine starke Interessengemeinschaft.<br />

Zusammen können wir unsere Interessen umsetzen und gemeinsame<br />

Projekte starten.<br />

1. Wir verhindern Benachteiligung und Ausgrenzung<br />

von Menschen mit Beeinträchtigung.<br />

2. Wir verlangen mehr Verständnis und Offenheit<br />

im täglichen Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung.<br />

3. Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden<br />

entsprechend ihrer Beeinträchtigung gefördert und begleitet.<br />

4. Auch Menschen mit schweren Beeinträchtigungen sollen ihre<br />

Fähigkeiten weiterentwickeln können.<br />

Das hilft ihnen, ein selbstständiges Leben zu führen.<br />

5. Wir entlasten und begleiten Eltern und Angehörige<br />

von Menschen mit Beeinträchtigung.<br />

6. Vielfalt und Unterschiede bereichern unsere Gesellschaft.<br />

7. Das Lebensrecht aller Menschen liegt uns am Herzen.<br />

Wir setzen uns für diese Rechte ein.<br />

8. Menschen mit Beeinträchtigung müssen an allen gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen und Entscheidungen beteiligt werden.<br />

9. Wir leisten einen Beitrag für eine menschliche Welt.<br />

10. Nur eine starke Gemeinschaft Gleichgesinnter<br />

kann die Interessen von Menschen mit Beeinträchtigung<br />

und ihrer Familien wirksam vertreten.<br />

Lebenshilfe Celle e.V.<br />

Ihre Ansprechpartnerin: Susanne Schipper<br />

Alte Dorfstraße 4 | 29227 Celle<br />

Tel.: 05141 997-2080 | Fax: 05141 997-111<br />

susanne.schipper@lhcelle.de | www.lhcelle.de<br />

Seite 34 • Offene Hilfen • Programm 2019<br />

Seite 36


HOTEL Am Kloster<br />

Auszeichnung für umweltbewusstes<br />

und nachhaltiges Handeln –<br />

„DEHOGA Umweltcheck“ in Gold<br />

Der Inklusionsbetrieb HOTEL Am Kloster erhielt<br />

den „DEHOGA Umweltcheck“ in Gold. Die Auszeichnung<br />

nahmen Geschäftsführer Dr. Clemens<br />

M. Kasper und Hotelchefin Iris Höft in Wienhausen<br />

entgegen. Die Investitionen der letzten fünf<br />

Jahre im Bereich Umwelt- und Klimaschutz bestätigen:<br />

praktizierter Umweltschutz und wirtschaftlicher<br />

Erfolg schließen sich nicht aus.<br />

„Nachhaltiges und umweltbewusstes Handeln<br />

sind inzwischen unverzichtbarer Teil einer professionellen<br />

Betriebsführung. Deshalb stellen wir uns<br />

als Hotelbetrieb der Verantwortung und haben<br />

uns erfolgreich am DEHOGA Umweltcheck beteiligt.<br />

Jetzt halten wir die Auszeichnung in Gold in<br />

unseren Händen und sind stolz darauf, dass unsere<br />

umweltbewusste Betriebsführung mit dieser<br />

Auszeichnung belohnt wurde“, so Hotelchefin Iris<br />

Höft.<br />

Letztlich sei es die Summe der Maßnahmen, die<br />

zum Erfolg führt, ergänzt der Geschäftsführer.<br />

„Doch es beginnt bei einer konsequent umweltschonenden<br />

Ausrichtung des Betriebes und somit<br />

einer entsprechenden Haltung aller Mitarbeitenden.<br />

Die Auszeichnung in Gold bestätigt unseren<br />

eingeschlagenen Weg für mehr Nachhaltigkeit<br />

in unserem Betrieb. Sie bekräftigt uns zudem<br />

darin, nicht nachzulassen, denn das Feld der Verbesserungsmöglichkeiten<br />

bleibt vielfältig und wer<br />

stehen bleibt, verschlechtert letztlich die Umwelt<br />

und die Klimabilanz. Schließlich tragen wir jetzt<br />

DEHOGA Umweltcheck<br />

HOTEL am Kloster<br />

29342 Wienhausen<br />

hat am Umweltcheck für Hotellerie und Gastronomie in den Bereichen<br />

Energie/Klima, Wasser, Abfall und Lebensmittel/Einkauf regionaler Produkte<br />

erfolgreich teilgenommen, die festgelegten Anforderungen erfüllt und erhält<br />

auf der Grundlage der ausgewerteten Ergebnisse die<br />

Umwelt-Auszeichnung<br />

in Gold<br />

Diese Auszeichnung ist gültig bis 7/2020<br />

Geprüft und bewertet durch die adelphi gGmbH und die Viabono GmbH<br />

Berlin, 27. Juli <strong>2018</strong><br />

bereits die Verantwortung<br />

für nachfolgende Generationen<br />

und bemühen uns,<br />

Umwelt und Klima möglichst<br />

wenig zu belasten“.<br />

Teilnehmende des „DEHOGA<br />

Umweltchecks“ müssen sich einer kritischen Überprüfung<br />

der Bereiche Energie- und Wasserverbrauch,<br />

Abfallaufkommen bzw. Restmüll und<br />

Lebensmittel, wie beispielsweise der regionale<br />

Einkauf, unterziehen. Für jede der vier Kategorien<br />

sind differenzierte Grenzwerte und Anforderungen<br />

für die Auszeichnungsstufen Bronze, Silber<br />

und Gold festgelegt. Dabei werden die individuellen<br />

Besonderheiten der Betriebe umfassend<br />

berücksichtigt.<br />

Für den Gast im HOTEL Am Kloster ist dies u.a.<br />

spürbar in der Verwendung fair gehandelter und<br />

regionaler Produkte, in der verringerten Endenergie<br />

oder der geringeren CO2-Belastung, die pro<br />

Übernachtung entsteht.<br />

„Wir stehen für Nachhaltigkeit“ ist der Leitgedanke<br />

des Drei-Sterne-Superior-Hotels der Hotelbetriebsgesellschaft<br />

Celle gGmbH in Wienhausen.<br />

Das „Schwesterhotel“ Blumlage der Hotelbetriebsgesellschaft<br />

wurde zuvor bereits durch die<br />

Initiative „ex(Celle)nt nachhaltig“ ausgezeichnet.<br />

Der „DEHOGA Umweltcheck“ ist die Fortsetzung der 2006 gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium<br />

gestarteten Energiekampagne Gastgewerbe des DEHOGA Bundesverbandes. Der „DE­<br />

HOGA Umweltcheck“ wurde für die spezifischen Anforderungen des Gastgewerbes und seiner<br />

vorranging klein- und mittelständisch geprägten Betriebe konzipiert. Neben seiner Branchenrelevanz<br />

und Praxisnähe ermöglicht er eine faire und transparente Vergleichbarkeit der teilnehmenden<br />

Betriebe.<br />

Ansprechpartnerin für weiterführende Informationen:<br />

HOTEL Am Kloster | Mühlenstraße 6-7 | 29342 Wienhausen | Telefon: +49 (0) 5149 18555-0<br />

Mail: info@hotel-wienhausen.de | Hotelleitung: Iris Höft<br />

Guido Zöllick Detlef Schröder<br />

Präsident DEHOGA Bundesverband Präsident DEHOGA Niedersachsen<br />

Dieses Projekt wurde gefördert von:<br />

Seite 37


Zahlen | Daten | Fakten<br />

Zahlen | Daten | Fakten<br />

Lebenshilfe Celle e.V.<br />

Der Verein Lebenshilfe Celle ist einziger Gesellschafter<br />

der Lebenshilfe Celle gGmbH. Er wurde<br />

1961 als „Zusammenschluss von Eltern und<br />

Freunden geistig Behinderter“ gegründet.<br />

Seine Mitglieder setzen sich zusammen aus<br />

Be schäftigten, Mitarbeitenden und Ehren amtlichen<br />

mit und ohne Be ei n trächtigung.<br />

Vereinsmitglieder<br />

260 Personen<br />

Otto Pohl-Stiftung<br />

Die 2014 gegründete Otto Pohl-Stiftung ist eine<br />

Stiftung zugunsten der Lebenshilfe Celle. Die<br />

Erträge der Stiftung kommen den Menschen mit<br />

Beeinträchtigung zugute. Somit können auch<br />

Leistungen über das bestehende Leistungsangebot<br />

von Unterstützung bei Lernen, Arbeiten und<br />

Wohnen hinaus finanziert werden.<br />

Hotelbetriebsgesellschaft Celle gGmbH<br />

Die 2009 gegründete Hotelbetriebsgesellschaft<br />

gGmbH bietet als inklusiver Hotelbetrieb nicht<br />

nur unseren Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung<br />

die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu entfalten.<br />

Jeder Gast ist so wie er oder sie ist, mit ganz<br />

individuellen Bedürfnissen, als Mensch herzlich<br />

willkommen.<br />

Mitarbeitende 27<br />

Auszubildende 1<br />

Gesamt: 28<br />

Lebenshilfe Celle gGmbH<br />

Die Lebenshilfe Celle ist Träger von Einrichtungen<br />

für Menschen mit Beeinträchtigung aller<br />

Altersgruppen.<br />

Hauptamtliche Mitarbeitende 323<br />

Praktikant(inn)en 2<br />

Freiwilligendienste 20<br />

Auszubildende 2<br />

Gesamt: 347<br />

Leben und Lernen<br />

Krippe Bergen 24<br />

Krippe Garßen 11<br />

Hausfrühförderung 39<br />

Heilpädagogische Kindergärten 48<br />

Comenius-Schule 66<br />

Gesamt: 188<br />

Celler Werkstätten<br />

4 Werkstätten in Stadt und Landkreis Celle<br />

Berufsbildungsbereich 81<br />

Arbeitsbereich 586<br />

Job-Coaching: Budget für Arbeit 6<br />

Fördergruppen 29<br />

Gesamt: 702<br />

Leben und Wohnen<br />

Wohnangebote 124<br />

Tagesstruktur für Senior(inn)en 10<br />

Ambulant Begleitetes Wohnen 88<br />

Gesamt: 222<br />

+++ Bitte merken Sie sich die Termine vor. +++ Bitte merken Sie sich die Termine vor. +++<br />

26.05.2019 Hausfest Lobetal und Lebenshilfe in Altencelle<br />

06.09.2019 Betriebsfest „20 Jahre Bergen“<br />

26.09.2019 Mitgliederversammlung Lebenshilfe Celle e.V.<br />

+++ Bitte merken Sie sich die Termine vor. +++ Bitte merken Sie sich die Termine vor. +++<br />

Seite 38


Kontakt<br />

Ansprechpartner(innen)<br />

Dr. Clemens M. Kasper<br />

(Geschäftsführer)<br />

Telefon: 05141 997-213<br />

clemens.kasper@lhcelle.de<br />

Roswitha Schramm<br />

(Geschäftsleitung | Leitung Verwaltung)<br />

Telefon: 05141 997-253<br />

roswitha.schramm@lhcelle.de<br />

Justin Bangemann<br />

(Geschäftsleitung | Leitung Personal |<br />

Öffentlichkeitsarbeit | Inklusionsbeauftragter)<br />

Telefon: 05141 997-231<br />

justin.bangemann@lhcelle.de<br />

Nadine Boß<br />

(Offene Hilfen | Projektmanagement)<br />

Telefon: 05141 997-2087<br />

nadine.boss@lhcelle.de<br />

Laura Heidrich<br />

(Büro für Leichte Sprache)<br />

Telefon: 05141 997-2093<br />

leichte.sprache@lhcelle.de<br />

Steffen Hollung<br />

(Leitung Leben und Lernen | Geschäftsleitung |<br />

Fundraising)<br />

Telefon: 05141 887339<br />

steffen.hollung@lhcelle.de<br />

Eileen Probst<br />

(Leitung Frühkindliche Bildung)<br />

Telefon: 05086 4089911<br />

eileen.probst@lhcelle.de<br />

Katharina Külp<br />

(Leitung Leben und Wohnen)<br />

Telefon: 05141 997-216<br />

katharina.kuelp@lhcelle.de<br />

Angelika Hentschel<br />

(stellv. Leitung Leben und Wohnen<br />

Ambulant Begleitetes Wohnen)<br />

Telefon: 05141 997-227<br />

angelika.hentschel@lhcelle.de<br />

Marion Klie<br />

(Leitung Celler Werkstätten |<br />

Arbeit und Qualifizierung)<br />

Telefon: 05141 997-215<br />

marion.klie@lhcelle.de<br />

Heidi Jaroschewitz<br />

(Leitung Celler Werkstätten |<br />

Soziales und Bildung)<br />

Telefon: 05141 997-236<br />

heidi.jaroschewitz@lhcelle.de<br />

Olaf Kuhn<br />

(Produktionsleitung und Auftragsakquise)<br />

Telefon: 05141 997-214<br />

olaf.kuhn@lhcelle.de<br />

Heiko Kübler<br />

(Celler Werkstätten | Bergen)<br />

Telefon: 05051 471915<br />

heiko.kuebler@lhcelle.de<br />

Henning Lanfermann<br />

(Celler Werkstätten | Berufsbildungsbereich)<br />

Telefon: 05141 997-235<br />

henning.lanfermann@lhcelle.de<br />

Seite 39


Impressum<br />

Herausgegeben von:<br />

Lebenshilfe Celle<br />

Alte Dorfstraße 4 | 29227 Celle<br />

Tel.: 05141 997-0 | Fax: 05141 997-111<br />

info@lhcelle.de | www.lhcelle.de<br />

Redaktionsteam:<br />

Justin Bangemann<br />

Christoph Beyer<br />

Nina Frey<br />

Laura Heidrich<br />

Achim Katzwedel<br />

Regina Müller<br />

Bergen<br />

Satz und Gestaltung: Nina Frey<br />

Druck: Ströher Druckerei und Verlag<br />

GmbH & Co. KG<br />

ViSP:<br />

Dr. Clemens M. Kasper (Geschäftsführer)<br />

Auflage:<br />

1.200 Exemplare<br />

Alle nicht namentlich<br />

gekennzeichneten Texte<br />

stammen von dem Redaktionsteam.<br />

Auch auszugsweiser Abdruck von Veröffentlichungen<br />

nur mit Genehmigung der Lebenshilfe Celle gGmbH.<br />

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WortWECHSEL_2-<strong>2018</strong>

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