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92. Spengler Cup Davos - Jahrbuch 2018 (40-er Jahre)

Das 3. Jahrbuch des Spengler Cup Davos wirft einen Blick auf die 1940er-Jahre. Diese Dekade brachte mit dem Zürcher SC, dem LTC Prag sowie dem Hockey Club Davos drei verschiedene Sieger hervor. Gerne an diese Zeit zurück erinnert sich der heute 96-jährige Heinz Hinterkircher. Er war bei seinem Spengler Cup-Debüt mit dem Zürcher SC 16 Jahre alt. Doch im Schatten des Krieges ereilten die Sportler auch grausame Schicksale. So wurde der Tscheche Bohumil Modrý, einer der besten Eishockeyspieler seiner Zeit, 1950 inhaftiert.

Das 3. Jahrbuch des Spengler Cup Davos wirft einen Blick auf die 1940er-Jahre. Diese Dekade brachte mit dem Zürcher SC, dem LTC Prag sowie dem Hockey Club Davos drei verschiedene Sieger hervor. Gerne an diese Zeit zurück erinnert sich der heute 96-jährige Heinz Hinterkircher. Er war bei seinem Spengler Cup-Debüt mit dem Zürcher SC 16 Jahre alt. Doch im Schatten des Krieges ereilten die Sportler auch grausame Schicksale. So wurde der Tscheche Bohumil Modrý, einer der besten Eishockeyspieler seiner Zeit, 1950 inhaftiert.

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19<strong>40</strong> – 1949: SPENGLER CUP IM SCHATTEN DES KRIEGES<br />

23<br />

Präzisionsarbeit d<strong>er</strong> Technik<strong>er</strong><br />

Am Samstagmorgen um 10 Uhr nahmen<br />

die Report<strong>er</strong> V<strong>er</strong>bindung üb<strong>er</strong> das<br />

Telefonamt <strong>Davos</strong> und das V<strong>er</strong>stärk<strong>er</strong>amt<br />

Chur-Nied<strong>er</strong>urnen-Zürich auf.<br />

Dort trennten sich die Leitungen – je<br />

eine Sprech- und Musikleitung führte<br />

ins Studio Zürich, ins Studio Lausanne<br />

und für den tschechischen Report<strong>er</strong> zu<br />

einem Kurzwellensend<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Inn<strong>er</strong>schweiz.<br />

D<strong>er</strong> Send<strong>er</strong> funkte den B<strong>er</strong>icht<br />

des Tschechen nach Prag, wo <strong>er</strong> empfangen<br />

und wied<strong>er</strong> ausgestrahlt wurde.<br />

Die V<strong>er</strong>bindungen klappten damals dank<br />

d<strong>er</strong> Präzisionsarbeit d<strong>er</strong> Technik<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

v<strong>er</strong>schiedenen Stationen ausgezeichnet.<br />

: Vico Rigassi kommenti<strong>er</strong>te die Spiele teils<br />

in vi<strong>er</strong> Sprachen.<br />

üb<strong>er</strong> den V<strong>er</strong>lauf des Turni<strong>er</strong>s orienti<strong>er</strong>t»,<br />

hiess es in d<strong>er</strong> <strong>Davos</strong><strong>er</strong> Zeitung.<br />

Suès, d<strong>er</strong> Pioni<strong>er</strong> in Sachen<br />

Unt<strong>er</strong>haltung<br />

Beliebt waren die Reportagen von Maître<br />

Suès von Radio Genf. Er füllte die<br />

Pausen durch Int<strong>er</strong>views mit <strong>Davos</strong><strong>er</strong><br />

Prominenten sowie mit kurzen Orienti<strong>er</strong>ungen<br />

üb<strong>er</strong> die div<strong>er</strong>sen Sportarten<br />

und Hauptv<strong>er</strong>anstaltungen, die<br />

während des Wint<strong>er</strong>s in <strong>Davos</strong> vorgesehen<br />

waren. Ebenso wirkten die<br />

Orchest<strong>er</strong> d<strong>er</strong> <strong>Davos</strong><strong>er</strong> Hotels an den<br />

Üb<strong>er</strong>tragungen mit. Bat d<strong>er</strong> freundliche<br />

Marcel Suès Prominente vor das<br />

Mikrofon, war die v<strong>er</strong>ständliche N<strong>er</strong>vosität<br />

jeweils wie weggeblasen.<br />

: Ernst Brunn<strong>er</strong> beim Einrichten des Sendeturms<br />

anlässlich d<strong>er</strong> Eishockey weltmeist<strong>er</strong>schaft 1936.<br />

des <strong>er</strong>sten Spiels schlossen sie für jeden<br />

Send<strong>er</strong> einen Vorv<strong>er</strong>stärk<strong>er</strong> an die<br />

Telefonleitungen an und neben jedes<br />

G<strong>er</strong>ät wurde ein tragbar<strong>er</strong> F<strong>er</strong>nsprech<strong>er</strong><br />

gestellt.<br />

B<strong>er</strong>icht<strong>er</strong>stattung zwischen<br />

den Zuschau<strong>er</strong>n<br />

So konnten die Sprech<strong>er</strong> entspannt<br />

an ihre vor den Fenst<strong>er</strong>n des Stadions<br />

hängenden Mikrofone treten, um den<br />

Sportbegeist<strong>er</strong>ten das Spiel zu beschreiben.<br />

Sie b<strong>er</strong>ichteten nicht nur für<br />

die Radiohör<strong>er</strong>, sond<strong>er</strong>n waren auch von<br />

zahlreichen Zuschau<strong>er</strong>n umgeben. Es<br />

kam dah<strong>er</strong> vor, dass die Zuschau<strong>er</strong> die<br />

Matchb<strong>er</strong>icht<strong>er</strong>stattung aus dem Munde<br />

drei<strong>er</strong> Report<strong>er</strong> hörten. So waren<br />

zum Beispiel ein<strong>er</strong>seits die Worte von<br />

Oskar Mei<strong>er</strong> von Radio B<strong>er</strong>omünst<strong>er</strong> zu<br />

v<strong>er</strong>nehmen, nebenan fing ein Mikrofon<br />

den O-Ton des tschechischen B<strong>er</strong>icht<strong>er</strong>statt<strong>er</strong>s,<br />

Redaktor Josef Lauf<strong>er</strong>, ein<br />

und ins dritte Mikrofon schliesslich, das<br />

von Radio Lausanne, sprudelte die lebhafte,<br />

mit Humor gewürzte Schild<strong>er</strong>ung<br />

von «Squibbs» Marcel-William Suès.<br />

Mit Zug und Pf<strong>er</strong>d nach <strong>Davos</strong><br />

Es konnte also vorkommen, dass zwei,<br />

drei od<strong>er</strong> sogar mehr Report<strong>er</strong> einen<br />

Match für ihre Send<strong>er</strong> zu schild<strong>er</strong>n hatten.<br />

Dementsprechend wurden bei d<strong>er</strong><br />

Telefonv<strong>er</strong>waltung zum Beispiel von 11<br />

bis 12.30 Uhr V<strong>er</strong>bindungen bestellt –<br />

vom Stadion in <strong>Davos</strong> zu den einzelnen<br />

Radiostudios. Technik<strong>er</strong> aus Zürich<br />

luden dann die notwendigen Apparate<br />

in den Zug und fuhren mit ihnen an den<br />

Ort des Geschehens. Die schw<strong>er</strong>en G<strong>er</strong>äte<br />

brachten sie mit Pf<strong>er</strong>deschlitten<br />

in Studioräume in <strong>Davos</strong>. Am Vorabend<br />

: Die Radioreport<strong>er</strong> Alb<strong>er</strong>to Barb<strong>er</strong>is (links), Vico Rigassi (Zweit<strong>er</strong> von rechts)<br />

und Marcel Suès (rechts) im <strong>Jahre</strong> 1941.

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