06.12.2018 Aufrufe

Fotobuch Canada 2018

Ihr seid herzlich eingeladen uns in diesem Buch im September 2018 nach Kanada zu begleiten. Wir werden euch mit phantastischen Bildern und vielen Geschichten versorgen. Von Montreal, Quebec und Ottawa nach Toronto, dann mit einem Inlandsflug nach Calgary, weiter nach Edmonton, Jasper, Banff, Kamloops, Harrison Hot Springs, Victoria und Tofino. Zurück geht es dann von Vancouver.

Ihr seid herzlich eingeladen uns in diesem Buch im September 2018 nach Kanada zu begleiten.
Wir werden euch mit phantastischen Bildern und vielen Geschichten versorgen.
Von Montreal, Quebec und Ottawa nach Toronto, dann mit einem Inlandsflug nach Calgary, weiter nach Edmonton, Jasper, Banff, Kamloops, Harrison Hot Springs, Victoria und Tofino. Zurück geht es dann von Vancouver.

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stian<br />

stia<br />

Christian<br />

& Edda<br />

Edd<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Herbst <strong>2018</strong>


Unsere Strecke<br />

Flug nach Montreal<br />

Freitag, 14.09.<strong>2018</strong><br />

Wenn einer eine Reise tut...<br />

oder willkommen in Kanada!<br />

So ihr Lieben,<br />

nun starten wir zu unserer dritten<br />

gemeinsamen <strong>Canada</strong> Reise.<br />

Diesmal sogar mit Ost und<br />

Westküste mit einem Inlandsfl<br />

ug von Toronto nach Calgary.<br />

Klappt die Tischchen hoch<br />

und bringt die Rückenlehnen<br />

in eine senkrechte Position -<br />

auf geht‘s nach Kanada!!!!!!<br />

Den ganzen Stress mit einer Zugoder<br />

Autofahrt nach Frankfurt erparen<br />

wir uns.<br />

Flugerfahren wie wir mittlerweile<br />

sind, fl iegen wir doch einfach<br />

ganz entspannt nach Frankfurt<br />

und „Schwup“, einmal am Kaffee<br />

genippt und schon sind wir wieder<br />

gelandet.<br />

Irgendwo zwischen Hannover und Frankfurt<br />

Hannover Flughafen<br />

Total entspannt......<br />

.....oder doch nicht<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 2


Um 11:35 Uhr in Frankfurt gelandet,<br />

hatten wir nur knapp 90<br />

MInuten bis zum Abfl ug nach<br />

Montreal. 90 Minuten hört sich<br />

nach genügend Zeit an, doch in<br />

Frankfurt sollte man nicht bummeln<br />

vor seinem Weiterfl ug.<br />

Da sich Air <strong>Canada</strong> und Lufthansa<br />

den Flug von Frankfurt<br />

nach Montreal als „Codeshare<br />

Flug“ geteilt haben, konnten<br />

wir leider im Vorfeld keine<br />

Plätze mit Beinfreiheit buchen.<br />

Der Flug über den Atlantik war<br />

sehr ruhig und ohne Turbulenzen,<br />

genug Rotweinreserven waren augenscheinlich<br />

auch an Bord wie<br />

uns eine Stewardess versicherte.<br />

Ein Airbus A340-300 soll uns sicher über den großen Teich bringen<br />

Der Anfl ug auf Montreal war<br />

wunderschön, da wir von Quebec<br />

im Landeanfl ug direkt über den<br />

Lorenz Strom und die Stadt gefl o-<br />

gen sind. Da man das Olympiastadion<br />

schon von weitem gesehen<br />

hat, wußte Christian genau wo wir<br />

gefl ogen sind, er war schließlich<br />

schon zweimal hier.<br />

Service und Essen waren ganz ok,<br />

wir haben schon andere Sachen erlebt.<br />

Das Olympiastadion der Sommerspiele1976 in Montreal<br />

Seite 3<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Unsere AirBnb Unterkunft in<br />

Montreal<br />

Ein sehr hilfsbereiter Gastgeber,<br />

der unser Gepäck mit in den<br />

ersten Stock getragen hat.<br />

Die Wohnung war sehr stilvoll<br />

eingerichtet und sehr sauber.<br />

Eine perfekte Unterkunft für die<br />

ersten drei Nächte.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 4


Montreal<br />

Samstag, 15.09.<strong>2018</strong><br />

Der „Tag der Eichhörnchen“<br />

Eigentlich hätten wir schlafen<br />

müssen wie die Murmeltiere. Die<br />

Betten waren groß, bei Christian<br />

sogar King Size und so hoch dass<br />

ich beim Sitzen kaum mit den<br />

Zehen auf die Erde komme.<br />

Jedoch halten uns die 28° in<br />

Montreal wach, die Klimaanlage<br />

die ganze Nacht laufen zu lassen<br />

Für 6 Stunden Zeitverschiebung sehen wir doch super aus oder?<br />

halten wir für Verschwendung von<br />

der Geräuschkulisse mal ganz<br />

abgesehen, schließlich macht<br />

der Kingsize Kühlschrank schon<br />

genug Krach.<br />

Morgens um 6 Uhr Ortszeit sind<br />

wir putzmunter schließlich ist es<br />

in Deutschland schon zwölf Uhr<br />

mittags.<br />

Wir beschließen das Restaurant<br />

aufzusuchen in dem Christian<br />

mit Thomas letztes Mal so lecker<br />

gefrühstückt hat. Laut meinem<br />

Mann brauchen wir das Ziel nicht<br />

das Navigationsgerät einzugeben,<br />

er fi ndet die Strecke auch so, ich<br />

würde hier noch nicht einmal den<br />

Weg zum nächsten Supermarkt<br />

fi nden.<br />

Leonhard Cohen,<br />

geboren in Montreal<br />

Seite 5<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Beim Parken kommt dann auch<br />

schon unser erstes Tages Erlebnis<br />

Mit dem Ticketautomat. Da könnte<br />

man ja annehmen wenn zwei<br />

verschiedene Sprachen auf einem<br />

Automaten erklären wie das Gerät<br />

funktioniert müsste man dann verstehen<br />

was man tun soll.<br />

Eine Dame aus einem parkenden<br />

Auto kommt hinzu und wir fragen<br />

auf radebrechtem Englisch,<br />

ob sie uns erklären kann, wie der<br />

Automat funktioniert, dieser will<br />

nämlich für drei Stunden ganze 9 $<br />

von uns haben, so lange wollen wir<br />

nicht frühstücken.<br />

Nach einigen Rätselsekunden<br />

stellt sich heraus, dass die<br />

gute Dame aus der Schweiz<br />

kommt, in Toronto lebt und ihre<br />

Tochter in Montreal besucht.<br />

Sie geht in den nächsten Laden,<br />

um Geld zu wechseln und kommt<br />

mit einem netten Herrn wieder,<br />

der uns den Parkautomaten erklärt,<br />

wenn das nicht Multitasking<br />

ist, besonders weil dieser zum<br />

Schluss „Auf Wiedersehen“ sagt,<br />

auf Deutsch natürlich.<br />

Nach dem Frühstück wollen wir<br />

auf den Mont Royal fahren, auch<br />

so eine Männer-Navigation und<br />

somit landen wir auf einem riesigen<br />

Friedhof, und wenn ich riesig<br />

sage, meine ich riesig hier kann<br />

man mit dem Fahrzeug zwischen<br />

den Grabsteinen langfahren, sehr<br />

skurril!<br />

Zum Glück erreichen wir dann auch unser Frühstückslokal<br />

und dreimal dürft ihr raten was es gibt...<br />

Mont Royal<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 6


Und da ist er der Moment der<br />

Eichhörnchen.<br />

Und dort wo wir am Anfang im<br />

Wald noch mäuschenstill verharrten<br />

um das kleine Tierchen ja nicht<br />

zu verscheuchen, hüpfte das kleine<br />

Eichhörnchen Minuten später<br />

von Christian angelockt direkt auf<br />

unsere Füße, die trauen sich was,<br />

jedoch war Christians Hand leer<br />

und unser kleiner Kollege hat den<br />

Betrug sofort gemerkt.<br />

Old Montreal<br />

Saint Patrick‘s Basilica<br />

Seite 7<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Der Hafen in Montreal mit Kreuzfahrtterminal<br />

...Was soll ich sagen „Tag des<br />

Eichhörnchens“, und wieder ein<br />

Häkchen auf der Liste. Ich fi nde sie<br />

niedlich, auch wenn Sie ein bisschen<br />

aussehen wie überdimensionale<br />

Ratten mit ein bisschen Fell<br />

am Heck. Wir können doch nichts<br />

dafür, wenn das Tierchen von oben<br />

Blätter runter fallen lässt. Zählen<br />

eigentlich Mehrfachnennungen auf<br />

unserer Liste?<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 8


Ein<br />

Biosphère, gebaut anlässlich der Weltausstellung 67<br />

Circuit Gilles-Villeneuve, Formel1 Strecke in Montreal<br />

Auf dieser unscheinbaren Straße<br />

hat vor 5 Wochen der Große<br />

Preis von Kanada in der Formel 1<br />

stattgefunden. Dort wo heute die<br />

Reifen unseres Leihwagens die<br />

Straße berühren, im Juli Sebastian<br />

Vettel seine Runden gedreht.<br />

Pont Jacques Cartier Bridge<br />

Ceaser‘s Salat zum Abendbrot<br />

Seite 9<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Fahrt nach Quebec<br />

Sonntag, 16.09.<strong>2018</strong><br />

Der Weg ist das Ziel oder „Leichen<br />

pflastern ihren Weg!“<br />

Gesundes Frühstück<br />

Heute machen wir uns auf den<br />

Weg nach Quebec, das sind 250<br />

Kilometer Entfernung und Christian<br />

möchte bitte am Wasser lang<br />

fahren (entfernt der großen Autobahnen,<br />

ganz ländlich, möglichst<br />

mit Stallgeruch, aha).<br />

Theoretisch steht dem auch<br />

nichts entgegen, aber Claudia,<br />

das Navi, hat ganz andere Pläne.<br />

Sie lotst uns zielstrebig auf die<br />

verkehrte Seite vom St. Lorenzstrom<br />

und demzufolge ist sie nicht<br />

im Plan von Christian.<br />

Richtung Quebec fahren wir durch schöne Kleinstädte mit viel Flair und<br />

immer nah am St. Lorenz Strom entlang<br />

Also ab von der Bundesstraße<br />

und durch die Dörfer, kann ja<br />

keiner mit rechnen, dass das die<br />

normale Fahrtzeit auf vier Stunden<br />

verlängert, weil Claudia nun<br />

immer umdrehen will und zickig<br />

verlangt die Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

einzuhalten.<br />

Natürlich gebe ich meinem<br />

Mann die Schuld, er wiederum<br />

verweist auf Claudia, die selbstverständlich<br />

von mir verkehrt<br />

programmiert wird und schon<br />

bricht unterschwellig ein kleiner<br />

Ehekrieg vom Zaun. Eine Karte<br />

hat man im digitalen Zeitalter<br />

natürlich nicht zu Hand, denn den<br />

Miniaturwegweiser des Autovermieters<br />

Landkarte zu nennen ist<br />

schon eine Zumutung.<br />

Die erlösenden Worte: „Schatzi,<br />

der Weg ist das Ziel“ lockern die<br />

Stimmung auf und wir können uns<br />

nun ganz auf Heuhaufen, Kleinstädte<br />

und grünsatte Landschaften<br />

konzentrieren.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 10


Dann haben wir die Montmorency<br />

Falls bei Quebec besichtigt.<br />

Vom unteren Parkplatz ist man mit<br />

12,95$ dabei, damit man sie von<br />

Nahem sieht.<br />

Aber Christian der schlaue Sparfuchs,<br />

rückwärts raus aus der<br />

Zahlfalle an der Schranke, klar<br />

haben ein paar Fahrzeuge gehubt,<br />

man durfte schließlich nicht<br />

drehen ; ) und rauf auf den Berg<br />

in ein Wohngebiet. Dort haben wir<br />

den Wagen abgestellt und sind zu<br />

Fuß gegangen.<br />

Dort angekommen ist die mutige<br />

Fotogierige über die Brücke, um<br />

Fotos zu schießen (ich Heldin).<br />

Zusätzlich zum Regenbogen,<br />

der war nur für mich da, gab es<br />

todesmutige Leute, die mit einer<br />

Zip-Line über die Wasserfälle gesaust<br />

sind. Schön blöd, wer dafür<br />

Geld bezahlt, aber wers braucht...<br />

Seite 11<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 12<br />

Quebec City Altstadt


Die Terasse Dufferin, eine Flamniermeile vor dem<br />

Fairmont le Chateau Frontenac<br />

Toller Blick auf den St. Lorenz Strom und das Kreuzfahrtterminal<br />

Wer von euch hat gut aufgepasst<br />

und wundert sich jetzt über den<br />

seltsamen Titel?<br />

Leider konnten wir heute zu der<br />

angeforderten Tier-Liste meines<br />

Schwagers nur eine schwarze<br />

Nachbarskatze und ein paar Möven<br />

hinzufügen, alle anderen Tiere, die<br />

uns begegneten waren mausetot.<br />

Seite 13<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Fahrt nach Ottawa<br />

Montag, 17.09.<strong>2018</strong><br />

„Claudia hat ‚ne Cousine“ oder<br />

auch „Schwager, jetzt bist du<br />

aber fällig“<br />

Heute fahren wir eine kurze<br />

Strecke, nur ca. 250 Kilometer, wir<br />

können uns unterwegs also richtig<br />

Zeit nehmen anzuhalten und zu<br />

fotografi eren.<br />

Die Landschaft bleibt weiterhin<br />

sattgrün und über ihr türmen sich<br />

meine liebgewonnenen Wattewölkchen<br />

am stahlblauen Himmel.<br />

Meine Mama sagt immer: „wenn<br />

Engel reisen...“<br />

Jetzt erwähne ich noch mal die<br />

Claudia, wer den Post von Gestern<br />

gelesen hat, weiß das es sich dabei<br />

um unser Navigationsgerät handelt.<br />

Nun hat Claudia heute ihre ungeliebte<br />

Cousine Clodette zu Besuch<br />

gehabt und die spricht nur Englisch.<br />

Seit wir heute Morgen losgefahren<br />

sind babbeln die beiden um die<br />

Wette. Clodette weiß alles besser,<br />

schließlich ist sie in diesem Leihwagen<br />

zu Hause und meint immer<br />

alles vorsagen zu müssen. Nur<br />

selten sind sie sich einig, meistens<br />

widersprechen sie sich.<br />

Mein Mann kommentiert das<br />

ganze mit einem: „jetzt reichts mir,<br />

drei Frauen sind einfach zu viel“.<br />

Kurzerhand verbietet er Clodette<br />

den Mund.<br />

...und teilweise hatten sie mir den<br />

Schaukelstuhl schon auf die Veranda<br />

gestellt...<br />

Ebenfalls verschlagen hat es<br />

uns an diesen Ort, angenommen<br />

wir wären auf dem Weg in eine<br />

große Ortschaft, landeten wir (und<br />

ich schwöre Claudia ist schuld) an<br />

diesem Staudamm.<br />

Der war so dicht und weich<br />

gepolstert, dass Christan sich erst<br />

einmal draufgefl etzt hat.<br />

Eigentlich wollten wir nur Pause<br />

machen, oder hatte Claudia mal<br />

wieder Zicken gemacht? Egal<br />

durch Zufall entdeckte ich das<br />

Schild Par`c Omega und selbst<br />

das Eintrittsgeld von 66 $ hat uns<br />

zum großen Glück nicht davon<br />

abgehalten reinzufahren. Das war<br />

das Geld wert und ist ab jetzt ein<br />

absoluter Tipp für Leute, die in der<br />

Nähe sind.<br />

Wir waren ca. 2,5 Stunden in<br />

dem Tier- und Naturpark und ich<br />

habe hunderte von schönen Fotos<br />

gemacht.<br />

Hirsch - Häkchen auf der Liste<br />

Bär - Häkchen auf der Liste<br />

Wildschweine - Häkchen auf der Liste<br />

Wolf - Häkchen auf der Liste<br />

Bison - Häkchen auf der Liste<br />

Waschbär - Häkchen auf der Liste<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 14


Seite 15<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


...und zum Schluß noch ein Funmobil<br />

an der Ampel. An der Ampel<br />

vom McDonnalds übrigens und<br />

wer jetzt denkt wir wären schwach<br />

geworden, pah, ich gucke mir nur<br />

die Damentoiletten von innen an,<br />

schließlich soll man viel trinken<br />

und ihr glaubt ja gar nicht wie viele<br />

M-Schilder man direkt von der<br />

Autobahn aus sehen kann, wenn<br />

die Blase drückt.<br />

Wenn so ein Holzlaster von hinten schiebt, kann man<br />

es schon mit der Angst bekommen.<br />

Wohlbhalten in Ottawa angekommen<br />

werden wir zu „Kellerkindern“,<br />

kühl, schattig und ruhig<br />

gelegen, wir werden schlafen wie<br />

die Babys.<br />

Reinkommen tut man übrigens<br />

mit einem Geheimcode, der kleine<br />

Tresor verbirgt den Schlüssel, so<br />

muss der Vermieter nicht daheim<br />

sein, alles Vertrauenssache bei<br />

AirBnB.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 16


Ottawa<br />

Dienstag 18.09.<strong>2018</strong><br />

„Awatto oder was?“ oder<br />

„Schatz, pack deinen Fliegenpilz<br />

ein, es gibt Regen“<br />

Ich darf echt ausschlafen? Ohne<br />

Wecker, ich muss im Himmel sein<br />

oder im Urlaub. Ob Christian auch<br />

gut geschlafen hat? Na klar und<br />

dabei gleich alle kanadischen Wälder<br />

abgeholzt. Ich begrüße den<br />

wundervollen Morgen mit einem<br />

fetten Mückenstich am Knie, die<br />

Mücke hab ich zum Glück nicht<br />

gehört, Hatte Ohrenstöpsel drin,<br />

wegen dem Holzfäller.<br />

Nach spärlichem Restfrühstück<br />

(Marmelade auf Brot geht immer)<br />

starten wir in den Tag in Ottawa.<br />

Machen wir Hop-On-Hop-Off?<br />

Das ist hier die Frage. Wir studieren<br />

noch mal die Internetkritiken<br />

dazu, teilweise über eine Stunde<br />

Wartezeit auf einen Bus schrecken<br />

uns dann doch etwas ab. Also geht<br />

es mit dem Auto auf Tour.<br />

Hier noch einmal das kleine<br />

blaue Haus in dem wir nächtigen<br />

(AirBnB sein dank).<br />

Am Himmel ziehen Wolken auf,<br />

das bedeutet für meinen Mann automatisch<br />

es regnet und zwar den<br />

ganzen Tag und in Strömen und<br />

schon gar, wenn der Wetterbericht<br />

oder die passende WetterApp es<br />

sagt. Also heißt es laut Anweisung,<br />

Schatz pack deinen Fliegenpilz<br />

ein, so heißt meine nagelneue Regenjacke<br />

in sportlichem Feuerrot<br />

mit riesigen weißen Punkten, eben<br />

Fliegenpilz-like.<br />

Diese wunderschönen Kästen fi n-<br />

det man überall in <strong>Canada</strong>, bei<br />

uns sicherlich auch, aber hier sind<br />

alle Postkästen, Stromkästen usw.<br />

künstlerisch verschönert und das<br />

ausnahmslos.<br />

Extra für Kanada angeschafft<br />

wurde das gute Stück, stolz trage<br />

ich sie in einem separaten Täschchen<br />

ins Auto (soll ja nachher keiner<br />

behaupten ich habe umsonst<br />

Geld ausgegeben), ich brauche<br />

meinem Mann ja nicht sagen, dass<br />

es keinen Regen gibt, denn er ist<br />

mit einer geborenen Optimistin<br />

verheiratet, 1. ich habe beste Kontakte<br />

nach oben und 2. es ist für<br />

Regen viel zu windig (schließlich<br />

war ich mal bei den Pfadfi ndern).<br />

Lange Zeit sind wir quer durch die<br />

Stadt gefahren und meistens entlang<br />

des Rideau Canal.<br />

Ja, ich gebe zu anfangs ist es<br />

ein wenig bedeckt, schnell jedoch<br />

entpuppt sich der Tag zu einem<br />

Traumwettertag mit leichtem Wind<br />

und 23 Grad der perfekte Tag für<br />

die City.<br />

Dieses überdimensionale Getier<br />

steht an der Nationagallerie von<br />

<strong>Canada</strong> in der Innenstadt.<br />

Wieder ein cooles Wandgemälde,<br />

(extra noch ein Stück vorgefahren,<br />

wir sind ein eingespieltes Team).<br />

Lansdowne Park, mit<br />

Markthalle(Aberdeen-Pavillion)<br />

Unser nächstes auserwähltes<br />

Ziel war Lansdowne Park, mit<br />

Markthalle (Aberdeen-Pavillion)<br />

erschien uns sehr leer und aufgeräumt,<br />

davon hatten wir uns deutlich<br />

mehr versprochen.<br />

Christian kam nicht in die Eishalle<br />

(ich hatte schon im Kopf dem<br />

Typen zu erzählen wir seien extra<br />

dafür aus Deutschland angereist),<br />

das supergeile Shoppigparadies<br />

in dem er unzählige Dollar lassen<br />

wollte, war einem Sportgeschäft<br />

gewichen, in dem die erstbeste<br />

Sweatshirtjacke fl otte 280 $ kosten<br />

sollte (und die war sogar quitsche-<br />

Orange).<br />

Seite 17<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Dazu muss ich jetzt einen<br />

Schwank aus unserem gemeinsamen<br />

Leben zum Besten geben,<br />

Einkaufen mit meinem Mann bedeutet,<br />

er geht in einem Geschäft<br />

zielstrebig auf einen Klamottenständer<br />

zu und greift sich das<br />

nächstbeste Teil und ich so, nee<br />

ne?<br />

Die holde Scheußlichkeit hätte<br />

ich als Letztes ausgesucht. Zudem<br />

sind die modischen Marotten<br />

keine Kopfl eiste, kein Stehkragen,<br />

kein Poloshirt, keine Streifen, kein<br />

Strick, keine Reisverschlüsse...<br />

(muss ich die Liste fortsetzen)<br />

nicht eben einfach umzusetzten.<br />

Da hilft nur tief durchatmen, hoffe<br />

dass das ausgewählte Stück 280<br />

$ kostet und natürlich beten und<br />

atmen.<br />

Jetzt könnte man annehmen<br />

mein Mann läuft schlecht gekleidet<br />

oder gar nackt durch die Gegend,<br />

Irrtum, wer auch immer ihn einkleidet,<br />

danke dafür!<br />

Hog‘s Back Falls<br />

Bei The Grand waren wir Gestern<br />

Abend beinahe Essen, zum<br />

Glück haben wir darauf verzichtet<br />

und waren in einem Lokal namens<br />

„Fatboy Smokehouse“ (ein sehr<br />

zu empfehlender Diner mit lecker<br />

Rippchen und Burger).<br />

In der Hoffnung möglichst nahe<br />

am Parlamentsgebäude parken<br />

zu können nahmen wir den am<br />

dichtesten gelegenen Parkplatz.<br />

Schnell zum Automaten und die<br />

VISA-Karte rein, ping eine Minute<br />

einen Dollar, das kann nicht sein,<br />

das Ding muss kaputt sein...Karte<br />

raus, Karte wieder rein, ping eine<br />

Minute einen Dollar, das haut dem<br />

Faß den Boden aus, die nehmens<br />

von Lebendigen. Zum Glück wurde<br />

es nach oben hin deutlich günstiger<br />

und so parkten wir 43 Minuten für 7<br />

$. Die Dame hinter uns bestätigte<br />

mit freundlichem Lächeln: Yes, it is<br />

soooo expensive, you are from Germany?<br />

(Sieht man uns das an, und<br />

warum hat eigentlich jeder Canadier<br />

einen Verwandten in Deutschland,<br />

nun gut, soweit dazu).<br />

Wer 7 Dollar für einen Parkplatz<br />

ausgibt schaut sich anschließend<br />

noch 43 Minuten einen Byward Market<br />

an, stellt euch Sylt einfach im<br />

November vor, außerhalb der Saison<br />

ist es auch hier wie leergefegt.<br />

Aber immer noch besser so, als eine<br />

Touristen-vollgestopfte Innenstadt.<br />

Das ist das Parlamentsgebäude in<br />

dem dieser gut aussehende Justin<br />

regiert. Neulich war da wohl ein Riesengetümmel<br />

vor dem Gebäude mit<br />

einer Hundertschaft Polizisten und<br />

das nur weil er meinte mit seinen<br />

Jungs vor der Tür ne Runde American<br />

Football zu spielen.<br />

Ein bisschen wie der gen aus Harold and Maude, nur<br />

Leichenwa-<br />

eben in bunt like Edda.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 18


Dieser Laden hat uns fatalerweise<br />

20 Dollar gekostet, denn<br />

noch ehe ich meinem weltbesten<br />

Ehemann von allen sagen konnte,<br />

„zieht vorsichtig an dem Griff“<br />

waren die 500 Gramm Mandeln<br />

schon in der Tüte, die Jellybeans<br />

taten ihren Rest dazu bei.<br />

und dann ich ganz blond: schau<br />

mal lustig was ist wohl AWATTO?<br />

Christian hat sich schlappgelacht<br />

und extra für mich noch einmal ne<br />

Runde um den Platz gedreht, damit<br />

ich es auch von der anderen<br />

Seite lesen konnte.<br />

War mir das peinlich, oh ja,<br />

Seite 19<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Blick auf den Parlament Hill<br />

Schleusen am Rideau Kanal<br />

Die Rückseite vom Fairmot Chateau Hotel<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 20


Notre-Dame Cathedral Basilica von innen<br />

Notre-Dame Cathedral Basilica<br />

Die Staatsbibliothek<br />

Am Ottawa River<br />

Seite 21<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Fahrt nach Toronto<br />

Mittwoch 19.09.<strong>2018</strong><br />

„Alfred Hitchcock ist ja nichts<br />

dagegen...“<br />

Ganze 450 Kilometer liegen vor<br />

uns, also schnell aus den Federn.<br />

Grundsätzlich habe ich ja immer<br />

ein wenig Panik ich vergesse etwas<br />

beim Packen, heute macht das<br />

mein Mann, dann hat er Schuld.<br />

Ganz bewusst suchen wir heute<br />

die Nebenstrecken, die führen<br />

durch idyllische Städtchen, an romantischen<br />

Farmen vorbei und<br />

man weiß nie, was an der nächsten<br />

Ecke lauert.<br />

Kanada hat ein seeehhhr ausgeprägtes<br />

Nationalbewusstsein,<br />

sogar die Industriegelände hissen<br />

riesige Flaggen. Und mitten an<br />

der Autobahn stehen gigantische<br />

Konstruktionen aus Holz, die die<br />

Nationalfl agge zieren. In Deutschland<br />

undenkbar, stellt euch vor,<br />

direkt neben IKEA die deutsche<br />

Fahne gehisst. Teuteburger Wald,<br />

einsame Waldgegend und plötzlich<br />

erschlägt dich eine hölzerne<br />

Deutschlandfahne, hihi.<br />

Da mussten selbst wir rechts<br />

ranfahren, angeblich sind landwirtschaftliche<br />

Fahrzeuge hier in<br />

<strong>Canada</strong> so groß, die werden direkt<br />

vor Ort auf den Feldern zusammengebaut,<br />

weil sie sonst nicht<br />

transportiert werden können.<br />

Und diese Jungs haben kilometerlang<br />

dafür gesorgt, dass wir<br />

nicht ans Wasser gekommen sind,<br />

abgesperrtes Militärgelände wohin<br />

das Auge blickt.<br />

Ein Copyshop, bliebe ich hier,<br />

wäre mein Job gesichert.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 22


..und dann endlich ein, wie<br />

sich herausstellte, wunderschöner<br />

Zugang zum Wasser.<br />

Sylt für Canadier sozusagen. Hier<br />

der „rote Teppich“ extra für Edda<br />

verlegt... von der Promenade<br />

bis fast zum Wasser geht dieser<br />

Kunststoffteppich, extra für die<br />

deutschen Besucher verlegt, damit<br />

sie trockenen Fußes ohne ein<br />

Krümelchen Sand zwischen den<br />

Zehen das Meer erreichen.<br />

Von den Hunderten Fahnen auf<br />

unserem heutigen Weg war das sicherlich<br />

die Größte. Sie vermittelt<br />

Stolz für das eigene Land und ein<br />

beachtliches Nationalbewußtsein<br />

eines Landes, dass sich so vielfältig<br />

präsentiert, wie kaum ein anderes<br />

Einwandererland.<br />

Es ist wunderbar hier sein zu<br />

dürfen, wir genießen es in vollen<br />

Zügen.<br />

Später stellt sich heraus, das dies<br />

eine Seniorenhochburg ist und die<br />

Rentner mit den Elektrobuggys darauf<br />

entlangfahren... nun gut!<br />

Seite 23<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Toronto<br />

Donnerstag 20.09.<strong>2018</strong><br />

„Kann mal einer das Licht<br />

anmachen“ oder „...plötzlich ein<br />

Pudel“<br />

Wenn du möchtets, dass Gott<br />

sich amüsiert, dann mach einen<br />

Plan:<br />

„Heute fahren wir zu den Niagarafällen<br />

und bleiben sicherlich 5<br />

Stunden, weil es da so viel zu sehen<br />

gibt.“<br />

Eine mächtige Skyline empfägt<br />

uns und macht uns klar, wir sind<br />

jetzt in einer wirklich großen Stadt.<br />

Laut meinem Mann leben hier 10 %<br />

der Einwohner <strong>Canada</strong>s. Hui, ich bin<br />

beeindruckt und gleichzeitig etwas<br />

gestresst, denn hier mit dem Auto<br />

durchfahren und gleichzeitig Claudia<br />

(das korrekte deutsche Navi) im<br />

Zaum halten ist nicht ganz einfac<br />

Im Rogers Center spielen die Blue Jays Toronto Baseball.<br />

Die fand ich lustig, wie bei uns<br />

der Metronom, nur eben mint.<br />

Huhu Ingo (mein Bruderherz) ein<br />

Foto nur für dich mit lieben Grüßen,<br />

direkt am Highway SIEMENS<br />

und man beachte, mit Canadischer<br />

und Deutscher Flagge. Vermutlich<br />

die Einzige, die wir auf unserer<br />

Reise zu sehen bekommen.<br />

Ja in <strong>Canada</strong> ist alles ein wenig<br />

weiter und so fahren wir „mal eben“<br />

um die ganze Bucht herum, eben<br />

mal 112 Kilometer zu den weltweit<br />

wasserstärksten Wasserfällen.<br />

Fakten zu den Niagarafällen<br />

Das Wasser, das die Niagara-Fälle<br />

hinunterfl ießt, kommt von<br />

vier der fünf großen Seen: Erie,<br />

Huron, Michigan und Oberer See.<br />

Von den Fällen fl ießt das Wasser<br />

den Niagara River hinunter zum<br />

Ontariosee und dann in den Sankt-<br />

Lorenz-Strom, um schließlich in<br />

den Atlantik zu münden.<br />

Ursprünglich fl ossen pro Stunde<br />

ca. 21 Milliarden Liter Wasser<br />

über die Niagarafälle. Heutzutage<br />

wird die Hälfte des Wassers jedoch<br />

zur Energiegewinnung von den<br />

USA und Kanada abgezweigt.<br />

Die durchschnittliche Wassertiefe<br />

unterhalb der Niagarafälle<br />

beträgt etwa 52 Meter – das entspricht<br />

der Höhe der Steilwände<br />

der Niagara-Schlucht.<br />

Der Name „Niagarafälle“ steht<br />

für drei einzelne Wasserfälle: die<br />

Horseshoe Falls, die Bridal Veil<br />

Falls und die American Falls. Diese<br />

drei Wasserfälle befi nden sich<br />

auf der internationalen Grenze<br />

zwischen Kanada und den USA.<br />

Fische wandern über die Fälle<br />

und etwa 90 % davon überleben.<br />

Experten glauben, dass der weiße<br />

Schaum des tosenden Wassers<br />

den Fall der Fische abfedert.<br />

In den 1800er Jahren waren<br />

die Niagarafälle fast vollständig<br />

zugefroren, nur ein kleines Rinnsal<br />

bahnte sich seinen Weg über die<br />

Klippen.<br />

Über 2,2 Millionen Liter Wasser<br />

stürzen pro Sekunde die Niagarafälle<br />

hinab.<br />

Etwa 20 % des Trinkwassers<br />

der USA passiert die Niagarafälle.<br />

Die Form der Niagarafälle ist<br />

aus Gletschern hervorgegangen.<br />

Teile der Filme „Superman“<br />

und „Niagara“ (mit Marilyn Monroe)<br />

wurden an den Niagarafällen<br />

produziert.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 24


An der nächsten Tankstelle mal<br />

eben eine „kleine“ Eishalle mit zwei<br />

Spielfl ächen, mitten in der Pampa,<br />

ein wahrer Männertraum, mit herzlichen<br />

Grüßen an die Zeitnehmerbank<br />

der Hannover Indians, der<br />

Trend geht zur Zweithalle.<br />

Christian hatte mich schon vorgewarnt,<br />

hier wird man fast blind<br />

vor Touristen-Nepp, wir sind angekommen<br />

und Souvenierbuden und<br />

Geschäfte stehen stramm für die<br />

Flut von kaufwütigen Touristen.<br />

...und das war dann auch schön das Beste, was der Nebel hergab.<br />

Von Weitem haben wir die<br />

Gischtwolke schon gesehen und<br />

so könnte man vermuten wir fahren<br />

durch einen Platzregen, Christian<br />

mutmaßt nichts Gutes. Schnell<br />

den Scheibenwischer gesucht,<br />

schließlich wollte ich hier die Bilder<br />

meines Lebens machen...<br />

...und dann kam alles anders als<br />

geplant. In schmeichelndem sonnengelb<br />

verhüllt versuchen wir den<br />

tosenden Wassermassen ein einigermaßen<br />

gelungenes Foto abzuringen...<br />

Sorry ihr belächelnden Profi -<br />

Fotografen, besser gings nicht.<br />

Wir haben vorher Lächeln geübt<br />

und mit einem gekonnten 3, 2, 1<br />

die Kamera hochgerissen, schon<br />

Sekunden später war die Linse besprenkelt<br />

von der Gischt.<br />

Und darf ich nun offi ziell vorstellen,<br />

das ist „Pünktchen“ meine<br />

neue Fliegenpilz-Jacke. Die werde<br />

ihr wohl noch des Öfteren sehen,<br />

denn an der Westküste sind in Edmonton<br />

20 cm Neuschnee angekündigt,<br />

hurra, warum auch nicht.<br />

Seite 25<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Dieses Bild ist speziell für den Daniel,<br />

die Typen vor dem Laden hätten<br />

dir gefallen, so richtige Rocker.<br />

Nun darf ich euch auch den<br />

„Pudel“ vorstellen. Wenn ich naß<br />

werde, und glaubt uns wir waren<br />

pitschenaß, fangen meine sonst<br />

so glatten Haare an sich wie Pudellocken<br />

zu wellen.<br />

Niagara war also anders, als<br />

erwartet, kurz, naß, voller Gischt<br />

und windig, und sehen konnte man<br />

auch nicht viel von der Pracht.<br />

20 $ Parkgebühr, 45 $ Behind the<br />

Falls (mit Null Sicht), nasse Hose<br />

gabs gratis und die richtig guten<br />

Fotos hatte ja Christian schon im<br />

letzten Jahr gemacht.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014 Seite 26


Somit hatte der Highway uns relativ<br />

zügig wieder und wies uns hin,<br />

dass wenn Christian zu schnell fahren<br />

würde, es richtig teuer wird.<br />

Die Vorläufer der Großstadt hatten<br />

uns wieder, wir sind dann abseits der<br />

großen Highways gefahren, um ein<br />

paar Wandgemälde zu erhaschen.<br />

Wir haben beschlossen angesichts<br />

der Zeit noch Toronto Island<br />

zu besuchen, eine vorgelagerte<br />

Insel, die man nur mit der Fähre<br />

besuchen kann.<br />

Die Suche nach einem Parkplatz<br />

gestaltete sich spannend<br />

und so landeten wir in einem Private<br />

Parking in einem Wohn- und<br />

Geschäftsgebäude, froh ein Plätzchen<br />

gefunden zu haben, sind die<br />

nächsten 15 Dollar Tagesticket<br />

dann auch egal. (erstaunlich waren<br />

die Schritte, 5 $ -15 Minuten, 10 $<br />

- 30 Minuten, 15 $ Tagesticket und<br />

wärend wir noch am Automaten<br />

verharrten, um zuzusehen wie zwei<br />

Männer vor uns den Kasten fütterten,<br />

durften wir erleben, wie beide<br />

statt ab 10$ in kleinen 2 $-Schritten<br />

weiterzugehen, weiterdrückten<br />

und auch ungewollt ein Tagesticket<br />

lösen mussten, oups!).<br />

Schon schön, die Skyline...<br />

Ja, Christian ist tatsächlich mit<br />

mir Fähre gefahren, während ich<br />

mich mutig an der Reling dusseligfotografi<br />

ert habe, hat er brav auf<br />

der Bank neben dem Rettungsring<br />

gesessen...<br />

...ich glaube richtig entspannt<br />

war er erste, als er mir zeigte warum<br />

;), die Decke der Fähre war getäfelt<br />

mit Hunderten von Rettungswesten,<br />

na, geht doch.<br />

Seite 27<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Wildromantisch... mit Liebesbrücke<br />

Die typischen Stühle <strong>Canada</strong>s<br />

stehen hier am Ufer und zwar in<br />

ausreichender Zahl. Da wir fast<br />

alleine sind, können wir uns eine<br />

Farbe aussuchen.<br />

Wie ihr sehen könnt, es geht uns<br />

prächtig.<br />

Wir saßen also in unseren kanadischen<br />

Chairs direkt am wildromantischen<br />

Wasser, die Schwäne<br />

schaukeln vorbei und am gegenüberliegende<br />

Ufer gehen langsam<br />

die Lichter der Großstadt an...ach,<br />

was will man mehr.<br />

Verliebt hab ich mich gleich in die<br />

Tulpen-Sitze. Dank an Prinz William<br />

und seine Frau Maxima von den<br />

Niederlanden. Mann klappt ein Blütenblatt<br />

runter und amüsiert sich.<br />

Und wegen dieser Kulissen haben<br />

wir bis zu Fähre um 19.30 Uhr<br />

ausgeharrt, und es war dann schon<br />

richtig kalt, macht nix ich hatte ja<br />

„Pünktchen“.<br />

Worauf wir aber eigentlich gewartet<br />

haben, war dass der hohe<br />

Turm auch seine Lichter anknippst,<br />

angeblich in charmantem Blau.<br />

„Ey, mach mal einer das Licht<br />

an“ hat auch nicht geholfen und<br />

noch ne Stunde warten wollten wir<br />

dann auch nicht, schließlich waren<br />

wir noch naß von den Niagarafällen<br />

und windig war es hier auch.<br />

Und ich so: vermutlich macht<br />

erst an, wenn wir wieder drüben<br />

sind, nämlich pünktlich um 20.00<br />

Uhr und so war es dann auch. Gut,<br />

kann ich mir ja auch im Internet ansehen.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 30


Ich kann schon mal androhen,<br />

morgen wird‘s nicht viel besser.<br />

Spät aufstehen, Totonto Innenstadt<br />

mit Destillery Destrict mit eventuell<br />

Segway-Tour (ich muss meinem<br />

Mann noch die 65,- $ pro Person<br />

schmackhaft machen), Kensington<br />

Market und Nathan-Philips Square<br />

mit „The Sign“.<br />

Zu allem Überfl uß gehen wir<br />

dann noch Essen bei „Good Old<br />

Spaghetti-Factory“, um anschließend<br />

gestärkt zum Eishockey (Toronto<br />

Maple Leafs gegen Buffolo<br />

Sabres) zu gehen.<br />

Ein voller Tag also und sorry Leute,<br />

dann werden wir packen und am<br />

nächsten Morgen den Flug nach<br />

Calgary antreten. Wir machen also<br />

schon mal Winke-Winke.<br />

Seite 31<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Toronto<br />

Freitag 21.09.<strong>2018</strong><br />

„Jede Menge Whiskey, heiße<br />

Reifen und kaltes Eis“<br />

Toronto begrüßt uns entgegen<br />

der Wettervorhersage, und ehrlich<br />

gesagt Herrn google trau ich auch<br />

nicht mehr über den Weg, mit brilliantem<br />

Sommerwetter und 26 gefühlten<br />

Grad.<br />

Zwar fl iegt uns dauernd was ins<br />

Auge, da es super stürmisch ist,<br />

aber das ist ja eher angenehm bei<br />

diesen Temperaturen.<br />

Nach langem Quengeln, und das<br />

kann ich richtig gut, fahren wir zum<br />

Destillery Destrikt und ich bekomme<br />

spontan meine Segway-Tour.<br />

Juchhuu, ich liebe diese Dinger ja.<br />

Obwohl Christian die 44,90 $ für<br />

30 Minuten pro Person sehr übertrieben<br />

fi ndet (200 Dollar für Eishockeykarten<br />

sind natürlich was anderes),<br />

lässt er sich drauf ein und<br />

45 Minuten später stehen wir behelmt<br />

mit Kurzeinweisung auf den<br />

Elektro-Bereifungen mit Stange.<br />

Leider war es strengstens untersagt<br />

mit einer Hand den Segway<br />

zu lenken und mit der anderen Fotos<br />

zu schießen, also bin ich immer<br />

ganz hinten gefahren und habs es<br />

trotzdem gemacht. Schließlich bin<br />

ich Profi , nach Hannover und Barcelona<br />

ein echtes Naturtalent.<br />

tranken, angeblich weil es mit so<br />

gutem Quellwasser zubereitet<br />

wurde, aha. Schon ab 12 Jahren<br />

zu trinken war damals kein Problem.<br />

Vielleicht einer der Gründe,<br />

weshalb die Kanadier es heute so<br />

genau nehmen mit dem Trinken<br />

auf öffentlichen Straßen und transportieren<br />

von Alkohol im vorderen<br />

Teil von Fahrzeugen, beides ist<br />

nämlich mit Androhung von hohen<br />

Geldbußen untersagt.<br />

In diesem District begannen<br />

die Kanadier ca. 1870 den ersten<br />

Whiskey zu destillieren und Bier<br />

zu brauen. Es gab ganze Bevölkerungsschichten<br />

die daraufhin<br />

ausnahmslos Whiskey und Bier<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 32


St. Lorenz Market<br />

Dies ist das Flatiron-Building und<br />

man fährt direkt darauf zu. Leider<br />

war der Himmel bewölkt und der<br />

von meinem Mann bewahrheitete<br />

Regen setzte ein.<br />

Das war einer unserer heutigen<br />

Programmpunkte, ein Besuch der<br />

Good old Spaghetti Factory. Majammjam,<br />

das war leider viel zu gut.<br />

Mitten im Raum steht ein alter<br />

oder vielleicht auch nachgebildeter<br />

Straßenbahnwagon und weil wir<br />

ein sympathisches älteres, gut zahlend<br />

aussehendes Ehepaar sind<br />

bekommen wir Plätze im Inneren<br />

zugewiesen. Familien mit Kindern<br />

sitzen weit vorne oder ganz Hinten<br />

im Restaurant, die sogenannten<br />

Quengel-Randzonen.<br />

Es gab aber ein noch kleineres<br />

Separet mit Kerzenschein.<br />

...auch cool in der Mitte des Restaurants<br />

steht ein Kinderkarusel,<br />

leider nur Deko, sonst hätte ich<br />

eine Runde gedreht.<br />

Seite 33<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Jetzt muss man sagen schon<br />

alleine der Versuch bei dieser<br />

Uhrzeit durch die Stadt zu fahren<br />

gleicht einer Tortour, wir vermuten,<br />

dass parallel in der Rogers-Arena<br />

ein Baseballspiel läuft und so geht<br />

für 1,5 Stunden auf den Straßen<br />

nix mehr. Menschenmassen liefen<br />

nach ihrem Feierabend durch die<br />

Häuserschluchten. Entnervt erreichen<br />

wir mit dem Leihwagen das<br />

Parkhaus mit vorgebuchter Ticketreservierung,<br />

denn heute Abend<br />

schauen wir ein Eishockeyspiel.<br />

Im Anschluß an ein leckeres Essen<br />

machen wir uns auf den Weg<br />

zu unserem nächsten Sightseeing-<br />

Punkt. „The Sign“, ein typisches<br />

Touri-Bildnis mit großen TORON-<br />

TO-Buchstaben und natürlich will<br />

mein guter, weltbester Göttergatte<br />

mir diese Fotomotiv nicht vorenthalten.<br />

Überall in den großen Städten<br />

kann man Räder leihen und an unterschiedlichen<br />

Stationen wieder<br />

abgeben. Echt praktisch.<br />

Das sind Fahrstuhltüren.<br />

Toronto Marple Leafs gegen<br />

Buffalo Sabres. (nach 3 mal korregieren<br />

endlich richtig geschrieben,<br />

Christian lacht).<br />

Das Spiel fi ndet in einer ganz alten<br />

Arena mitten in der City statt,<br />

hier passen 21.000 Fans rein<br />

und, oh Wunder, das Spiel ist fast<br />

ausgebucht. Das ist sehr ungewöhnlich<br />

für ein Vorrundenspiel<br />

(Preesaison).<br />

Wir hatten tolle Plätze und konnten<br />

gut sehen. Da es ein Vorbereitungsspiel<br />

war, haben diese Karten<br />

nur 35 $ gekostet. In der regulären<br />

Saison sind die Ticketpreise astronomisch.<br />

Unsere Plätze würden<br />

regulär 180$ kosten.<br />

Man stelle sich das ganze täteretäteteee<br />

und Gejubel vor, Christian<br />

sagt jedoch die Stimmung am<br />

Pferdeturm sein besser, aha, sind<br />

ja auch richtige Fans.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 34


Ich brauche fast nicht zu erwähnen,<br />

dass uns auch das vorzeitige<br />

Verlassen der Halle nicht wirklich<br />

einen Vorsprung verschafft hat.<br />

Nach geschlagenen 2,5 Stunden<br />

ewigem Stehen an Straßenkreuzungen<br />

und einen fast herreinbrechendem<br />

Ehekrach erreichen wir<br />

dann endlich die Randzonen des<br />

Tiefausläufers des Spielfeldes,<br />

haha. Sprich unsere Betten.<br />

Wie würden Bernhard und Bianca<br />

singen „schon morgen ist ein neuer<br />

Tag..., der uns Gutes bringen mag...“<br />

Darauf hoffen wir, denn wir verlassen<br />

die Wärme und fl iegen nach<br />

Calgary, gegen Toronto geradezu<br />

eine „Kleinstadt“ mit überschaulichem<br />

Verkehr und erschaudernden<br />

Temperaturen.<br />

Seite 35<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Flug Toronto nach Calgary<br />

Samstag 22.09.<strong>2018</strong><br />

„Bitte ein XXL-Update“ oder<br />

auch„...wenn einer eine Reise<br />

tut, dann kann er was erzählen!“<br />

Nicht gerade ein spannender<br />

Tag für einen Reiseblog. Kann man<br />

denken, aber wenn es langweilig<br />

ist, schafft die Wilkening/Barchfeld-<br />

Kombination immer aus dem Tag<br />

etwas Nervenkitzel rauszuholen.<br />

Aufstehen ging ja grade noch,<br />

die Handys haben (wenn man sie<br />

vorher auf Ortszeit umstellt) eine<br />

relativ verlässliche Weckfunktion,<br />

also mit klangvolem lalalalaalaaaa<br />

aus den Federn um 7 Uhr.<br />

Beim Koffer packen wurde es<br />

schon etwas spannender, da wir<br />

ganz profi haft in jedem Koffer von<br />

allem Hälfte-Hälfte gemacht hatten<br />

(falls mal ein Koffer auf dem Flug<br />

verloren geht, können wir beide die<br />

Wäsche wechseln), wussten wir<br />

heute so ganz ohne Waage nicht<br />

wirklich, ob der eine oder der andere<br />

Koffer das zugelassene Gewicht<br />

überschreitet.<br />

Dann immer meine frauenhafte<br />

Panik etwas Lebenswichtiges<br />

vergessen zu haben (dazu später<br />

mehr). Frauen, Hände hoch, wer<br />

geht es wie mir? Es liegt sicher<br />

daran, dass unsere DNA ganz auf<br />

Versorgerin programmiert ist, und<br />

ehrlich wie peinlich, wenn wir auf<br />

einem Ausfl ug mit den Kindern keine<br />

Feuchttücher oder Heftpfl aster<br />

in unseren Multifunktionshandtaschen<br />

aufweisen können.<br />

Wir verlassen also die dunkle<br />

Kellerwohnung, die hier unfotografi<br />

ert und unbeschrieben bleibt,<br />

das war eher ein kleiner Griff ins<br />

AirBnB-Klo und Toronto schenkt<br />

uns bei voller Fahrt aus dem Auto<br />

herraus noch ein letztes Graffi ty.<br />

Am Flughafen die nächste Hürde,<br />

wir geben das Fahrzeug ab und<br />

unterschreiben noch, dass nichts<br />

von uns im Fahrzeug zurückgelassen<br />

wird, wir wundern uns erst<br />

in Calgary, wo wir die Halterung<br />

unseres Navis hingepackt haben,<br />

klar das klebt noch an der Scheibe<br />

des Leihwagens in Toronto, oups.<br />

Das meine ich mit vergessen und<br />

schuld sein dürfen. Ich versuche<br />

es wieder gut zu machen, indem<br />

ich das Navi die nächsten 14 Tage<br />

brav in der Hand halte, natürlich<br />

auf des Fahrers Augenhöhe.<br />

Weil wir nur einen Inlandsfl ug<br />

machen der ganze 4 Stunden dauert,<br />

sind wir in einem recht übersichtlichen<br />

Terminal.<br />

Hier guckst du Frankfurt, nimm<br />

dir das als Beispiel, so kann es<br />

auch gehen, zig Rollis mit einer<br />

Herschar von transportwütigen<br />

schiebenden Begleitpersonen warten<br />

auf uns Gehandicapte.<br />

Aber nun kommt die lange Hand<br />

Gottes die stets für Gerechtigkeit<br />

sorgt, wir sitzen noch entspannt<br />

10 Minuten vor dem Abfl uggate,<br />

neben und zwei Damen von einer<br />

deutschen Reisegruppe. Wir beiden<br />

sofort stille, aber sie haben es<br />

dann doch gemerkt und quasseln<br />

gleich auf uns ein. Plaudern ungebremst<br />

über überbuchte Flieger<br />

und wundern sich über die kanadische<br />

Unpünktlichkeit beim Start<br />

von Flugzeugen.<br />

Eingecheckt wird in Teilen, erst die<br />

Kinder, Familien, dann erste Plus-Sizes,<br />

dann die hinteren Reihen, dann<br />

die Notausgänge, dann die restlichen<br />

Reihen. Reihe vier hat also die<br />

längste Zeit, entspannt, vielleicht etwas<br />

zuuuu entspannt bummeln wir<br />

zum boarding. Kurz vor Flieger in<br />

dem netten engen Tunnel, wir mein<br />

Mann ganz blass um die Nase.<br />

„Sch..., meine Jacke...“, Leute,<br />

dass ich das in meinem Leben<br />

noch mal erleben darf!<br />

Mein perfekter Ehemann, der<br />

Gute der, Perfektionist und niemals<br />

unpünktliche, vergisst die schöne<br />

kanadisch gestylte Winterjacke im<br />

Wartebereich. Er ist weg und lässt<br />

mich in dem Tunnel alleine, besorgte<br />

Blicke vom Mann neben mir, „forgotten<br />

something?“, „Yes, he can“<br />

rutscht mir raus. Er grinst sich eins<br />

und zieht an mir vorbei, derweilen<br />

taucht mein Mann wieder auf, ohne<br />

Jacke natürlich, die ist weg. Ich versichere<br />

ihm es gibt auch in Kanada<br />

Jacken zu kaufen, das wäre kein<br />

Beinbruch und erst ein „..und wenn<br />

es Pünktchen gewesen wäre“ bringt<br />

mich zum schweigen.<br />

Nun muss man sagen mein Englisch<br />

ist recht eingerostet, alle, die<br />

mich kennen, wissen ich bin um<br />

kein Wort verlegen und so lächele<br />

ich gleich beim Betreten des Fliegers<br />

den Flugbereiter charmant an<br />

und sage ihm, nur er können unseren<br />

Tag retten, mein Mann wird<br />

sonst erfrieren in Calgary bei von<br />

google prophezeiten 2 Grad.<br />

Kanadier lassen sich beim Service<br />

ja nicht die Butter vom Brot nehmen<br />

und sogleich schwingt er sich ans<br />

Boardtelefon und ruft das Bodenpersonal,<br />

nach bangen 8 Minuten<br />

und schon erledigten Flugkonstruktionen<br />

taucht wie von Zauberhand<br />

ein Männlein in der Tür auf und hält<br />

das vermisste Stück in der Hand.<br />

Geht doch, beten hilft und lächeln<br />

auch. Noch schnell radebrecht auf<br />

Englisch bedanken und der Tag ist<br />

wirklich gerettet.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 36


Bei phänomenalem Wetter mit<br />

25 Grad und fast Windstille und<br />

XXL-Sitz-Fußraum starten wir<br />

dass endlich nach 45 Minuten in<br />

Richtung Calgary.<br />

Am Flughafen angekommen sind<br />

wir die ersten am Ausgang, gut die<br />

erste Klassen war a bisserl früher<br />

draußen, wir hatte aber fast sofort<br />

unsere Koffer, sofort, hier merke<br />

auf du rückständiger Flughafen in<br />

Frankfurt, einen kostenlosen Gepäckwagen.<br />

In Frankfurt landen nämlich nur<br />

Leute die selbstverständlich ein<br />

passendes 2-Euro-Stück in der Tasche<br />

haben, haha, sonst gibt auch<br />

keinen Wagen und du musst dein<br />

vieles Handgepäck rollen oder gar<br />

tragen.<br />

In Kanada landest du und es<br />

gibt in allen Zonen verlegten Teppichboden,<br />

damit du weich ankommst,<br />

da würde aber auch keiner<br />

sein Nest beschmutzen und<br />

ein Kaugummi auf die Erde werfe.<br />

Ebenso gibt es Kinderspielzonen,<br />

Ruhebänke zum Hinlegen ohne<br />

Zwischenarmlehnen und Relaxzonen<br />

mit Ladestationen und free<br />

WiFi, neben Springbrunnen und<br />

Wasserinstallationen.<br />

P.s. nirgendwo so saubere Toiletten<br />

gesehen, wie auf kanadischen<br />

Flughäfen.<br />

Ja, und weiter gehts mit XXL,<br />

mein Mann fängt auch an zu plaudern<br />

und das kann er am Besten<br />

über Eishockey, gleich testet er es<br />

an dem netten Herrn von der Mietwagenfi<br />

rma Alamo, der ist ganz<br />

begeistert als wir erwähnen wir<br />

sind ganz aus Deutschland angereist<br />

um die Calgary Flames heute<br />

Abend spielen zu sehen.<br />

Was als Scherz gedacht war, belohnt<br />

er gleich mit einem Grinsen<br />

und einem Upgrade in die nächste<br />

Wagenklasse, somit steht uns für<br />

14 Tage ein MEGA fetter Dodge<br />

zur Verfügung, der laut meiner Vermutung<br />

sicherlich 20 Liter Benzin<br />

schluckt, aber ich sehe in die glücklichen<br />

Augen meines Mannes und<br />

lasse ihm sein Männerspielzeug.<br />

Dank integrierter Po-Heizung<br />

fällt es mir auch nicht so schwer<br />

die ganze Zeit das Navi zu halten.<br />

Frauen sind doch mit dem Geringsten<br />

zufrieden.<br />

Mehr Technik geht nicht, Radio,<br />

automatische Erkennung<br />

von USB-Ports, integriertes Navi,<br />

uff noch ne Frau mehr die reinquatscht,<br />

Temperaturregelung für<br />

Poheizung, Ventilation für Popo<br />

(ernsthaft, wenn hier erst mal der<br />

Sommer ausbricht und dann mit<br />

schwarzem Leder).<br />

Freisprechanlage fürs Handy,<br />

Lichtsysteme, Soundsystem und<br />

was nicht noch alles mehr...ha, nur<br />

Kaffee kochen kann er nicht.<br />

Seite 37<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Endlich mal ein Supertreffer bei der<br />

Wahl der Unterkunft, diese kommt<br />

sehr stylisch daher und wir bedauern<br />

schon nur 2 Nächte zu bleiben.<br />

Schnell das Gepäck ausgeladen<br />

und schon gehen wir wieder auf<br />

Tour, diesmal mit Freunden von<br />

Dirk und Heike, die Christian und<br />

Dirk letztes Mal zusammen besucht<br />

haben.<br />

Sie haben für uns Tickets besorgt<br />

zu Spiel der Vorsaison der Calgary<br />

Flames gegen Vancouver Canucks<br />

(oh Gott, ich hoffe ich schreibe<br />

das richtig, mein Christian schläft<br />

schon). Ich kann nur berichten, und<br />

ich habe von tuten und blasen keine<br />

Ahnung, die Canucks haben verloren<br />

und waren grottenschlecht.<br />

Dafür sitzen wir direkt unter der<br />

Uhr, was ein nettes Motiv ergibt.<br />

Und dank Ross sind wir problemlos<br />

wieder zu hause angekommen.<br />

Von Autoverkehr keine Spur, nun gut<br />

ist ja schließlich nicht Toronto hier.<br />

Boahh sind wir fertig, nun schnell<br />

ind die Luxus XXL-Betten Marke<br />

Kingsize.<br />

Ein kräftiges Hoady aus Calgary.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 38


Calgary<br />

Sonntag 23.09.<strong>2018</strong><br />

„Many blog today“ und „...talk<br />

about the Country“<br />

Kürzester Blogeintrag ever. Das<br />

mag zum einen an diesem herrlichen<br />

Faulenzertag liegen, spät aufstehen,<br />

schöne stylische Wohnung<br />

genießen, jedoch auch daran, dass<br />

ich zwei Tage Blog nachholen will.<br />

Ja, Ehre verpflichtet. So darf ich<br />

also tippsenhaft auf dem Sofa räkeln,<br />

solange meine Finger fleißig<br />

sind, werde ich von meinem Mann<br />

mit dem nötigsten Futter versorgt.<br />

Pünktlich um 15.30 Ortszeit verlassen<br />

wir nach fertigen Blogeinträgen<br />

die schönen Räume und machen<br />

uns mit der zurechtgewiesenen<br />

Claudia in meiner linken Hand,<br />

die rechte Hand hält die Kamera<br />

schußbereit im Anschlag, sag noch<br />

mal einer, wir Frauen sind nicht<br />

multitaskingfähig, auf dem Weg zu<br />

Vicky und Ross, denn dort sind wir<br />

eingeladen zum Essen.<br />

Und wie schön erwähnt es gibt<br />

wirklich keinen einzigen hässlichen<br />

grauen Elektrokasten in Kanada.<br />

Tobt euch aus, das Leben ist so<br />

schön bunt.<br />

Kalt hier in Calgary, schnell mal<br />

die Popoheizung hochgedreht ,<br />

und ich empfand bislang eine Sitzheizung<br />

als Luxus.<br />

Übrigens darf man hier auf dem<br />

Highway ganze 100 fahren und wie<br />

überall in <strong>Canada</strong> links und rechts<br />

überholen. Schon sehr irritierend.<br />

Zumal wir uns anscheinend als Einzige<br />

wirklich an die Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

halten, werden wir<br />

ständig rechts überholt. (Claudia ist<br />

Schuld, die sagt dauernd, halten sie<br />

sich links (weil sie nicht will, dass<br />

man rechts abbiegt und die Abfahrt<br />

nimmt, fährt Christian konsequent<br />

nur noch Mittelspur)<br />

und hier wohnen sie, die netten<br />

Gastgeber aus Calgary. Was wir heute<br />

Abend über <strong>Canada</strong> erfahren steht<br />

in keinem Reiseführer. Vom ehemaligen<br />

Lehrer Ross erfahren wir mehr<br />

über Kultur, Land und Leute.<br />

Und die liebe Vicky erweist sich<br />

als hervorragende Köchin, ein Dank<br />

an die Küche, es gab Hühnchen,<br />

grüne Bohnen, Stampfkartoffeln<br />

und einen Füllungsmix ich glaube<br />

mit Hack und Zwiebeln, dazu Salat<br />

und als krönenden Abschluss einen<br />

Applepie und Schlagsahne mit Äpfeln<br />

aus dem eigenen Garten, echt<br />

Hammer!<br />

Solltet ihr mal nach Deutschland<br />

kommen, ein selbstgemachtes Essen<br />

aus dem Thermomix ist euch<br />

sicher, natürlich mit Eis zum Nachtisch.<br />

Lustig war, dass ich meinen deutschen<br />

Mann zwischendurch auf<br />

englisch angesprochen habe, so<br />

sehr war ich schon „drin“ im Plaudern.<br />

Auf dem Rückweg entdecke ich<br />

dann noch einen „Grass“-Laden,<br />

der sich ganz harmlos in die Einkaufspassagen<br />

einfügt (vermutlich<br />

nur zu medizinischen Zwecken).<br />

Finished my Blog at 1:00 am.<br />

With greetings from the cold Calgary.<br />

Seite 39<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Fahrt nach Wetaskiwin<br />

Montag 24.09.<strong>2018</strong><br />

„Von Eseln, die denken sie<br />

wären Kühe“, oder auch „Tim,<br />

Wendy, Donald & Co.“<br />

Leider müssen wir uns heute von<br />

unserem Designerdomiziel verabschieden<br />

und nehmen Kurs Richtung<br />

Edmonton, jedoch Endziel<br />

Wetaskiwin.<br />

Ah, und ein erster begeisterter Blick auf die Rocky‘s, da sind ‚se.<br />

Unser neues Navi, dabei fällt uns<br />

auf es hat noch gar keinen Namen,<br />

weiß nicht nur die Strecke, sondern<br />

auch wo die nächste Tanke, Restaurants<br />

oder Aussichtspunkte sind.<br />

Wir versuchen jeden Tag ein „Pärchenfoto“ zu machen, damit man die<br />

Entwicklung unseres Erholungszustandes sehen kann.<br />

Hier ist die Ernte voll im Gange,<br />

entweder stehen die Felder<br />

noch überreif oder sie sind<br />

schon gedroschen und geerntet.<br />

Auf dieser Farm kann man Bullen<br />

kaufen, und ich so: „kauf 3, zahl 2“.<br />

Immer Richtung Norden, gen Edmomton,<br />

und 30 km vor Edmonton<br />

rechts abbiegen, dann nach Wetaskiwin.<br />

Und vor uns eröffnet sich das<br />

weite Land, das wir schon so vermisst<br />

hatten....ps. erwähnte ich das<br />

Traumwetter?<br />

Hier konkurrieren die Fastfoodketten<br />

auf vorankündigenden<br />

Schildern. Das sind die Klassiker:<br />

Das große böse M, Tim, der<br />

Schlingel mit dem Chili con Carne,<br />

Der mit den Schenkeln, Wendy<br />

und etwas mit Namen DQ. Selten<br />

ein Burger King, der scheint<br />

hier nicht so angesagt zu sein.<br />

Also, willkommen im Kaff Ponoka.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 40


Da muss man schon etwas zur<br />

Seite rücken auf der Gegenspur.<br />

Ich glaube auch nicht, dass der<br />

sonderlich gesichert war, ist eh zu<br />

schwer, um runterzukippen.<br />

Ja, wir mochten es auch erst<br />

glauben, als wir ihn sahen, den<br />

Schnee.<br />

Stefan und Karin die wir besuchen<br />

bestätigten uns einen Temoeratursturz<br />

innerhalb von 36 Stunden<br />

von 29 auf minus 2 Grad. Demzufolge<br />

hatten sie in einer Nacht 25<br />

cm Schnee und mussten schippen.<br />

Was das für die Ernte bedeutet können<br />

sie noch gar nicht absehen.<br />

Wenn einem in Kanada 2 Leute<br />

mit dem Fahrrad und Hund entgegen<br />

kommen, sind das Deutsche.<br />

Kein Kanadier würde hier mit dem<br />

Rand fahren, schon gar nicht, damit<br />

der Köter Auslauf bekommt.<br />

...und wer mal eine Unterkunft<br />

braucht, ist hier herzlich willkommen.<br />

Ja, sagt Karin unsere Kühe sind<br />

etwas fett, aber der Winter ist<br />

lang...<br />

...und dann war da noch der kleine<br />

Esel, der denkt er ist auch eine<br />

Kuh. Er mag halt nicht alleine sein<br />

und wurde adoptiert.<br />

Josy ist der neue Hofhund mit einem<br />

tiefen Wuff bellt er sie Kühe an<br />

und schläft, wenn er darf und Frauchen<br />

lieb anschaut und ganz stille<br />

ist, auch im Haus.<br />

Karin und Stefan sind tolle Gastgeber<br />

und so wird der Abend lang,<br />

denn sie freuen sich mal wieder<br />

Deutsch zu sprechen und jedes<br />

Mal, wenn wir hier sind lernen wir<br />

viel dazu, über Land und Leute und<br />

die Gepflogenheiten der Kanadier<br />

und das nicht alles so traumhaft ist.<br />

Es ist eben etwas anderes, ob<br />

man Urlaub macht oder hier 15<br />

Jahre lebt.<br />

Da der Tag lang war und da morgen<br />

die schönste Strecke durch die<br />

Rocky Mountains ansteht, gehen<br />

wir zeitig ins Bett.<br />

Wir haben Vollmond und hoffen<br />

wir schlafen jetzt gut.<br />

Da wir morgen tief in die Berge<br />

eintauchen werden und ,it dem Blog<br />

schreiben einen Tag im Rückstand<br />

sind, sehen wir uns erst übermorgen<br />

wieder, denn das Internet der<br />

Pokachontas Lodges bei Jasper ist<br />

schneckengleich, das kennen wir<br />

schon.<br />

Freut euch schon auf eine kleine<br />

Auswahl von 490 Fotos, die ich aber<br />

noch sichten muss, um wie immer<br />

eine Auswahl von 60-80 Bildern zu<br />

treffen von einer Traumstrecke der<br />

wohl schönsten Bergmassive und<br />

türkisfarbenen See.<br />

wir gehen jetzt schlafen<br />

Edda & Christian<br />

Seite 41<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 42


Fahrt nach Jasper<br />

Dienstag 25.09.<strong>2018</strong><br />

„Wo sind denn hier die Bären?“<br />

oder „Rocky‘s and the Blockhouse“<br />

Dss ist der Hof, sorry hier heißt<br />

das ja Farm, von Karin und Stefan.<br />

Christian hat sie über ein Kanada-<br />

Forum kennengelernt. Sie sind vor<br />

15 Jahren nach Kanada ausgewandert<br />

und sind von der Milchwirtschaft<br />

auf Getreidelandwirtschaft<br />

umgestiegen.<br />

Es darf jedoch von der eigenen<br />

Ernte nichts für die Neuaussaat<br />

im Frühjahr zurück behalten werden,<br />

statt der hierbei entstehenden<br />

Kosten von ca. 6-7 Dollar pro Sack,<br />

müssen jetzt ca. 700 Dollar pro<br />

Sack bezahlt werden. Nix mit freier<br />

Marktwirtschaft.<br />

Auch die Unkrautvernichter sind<br />

speziell auf die Sorten abgestimmt<br />

und stammen ebenfalls von Monsanto<br />

und Co. Andere Spritzmittel<br />

würden die Ernte gleich mit vernichten<br />

und so schließt sich der Kreis.<br />

In Silos wird das Getreide gelagert,<br />

umgewälzt und belüftet, getrocknet<br />

und bis zum Verkauf aufbewahrt,<br />

das kann stellenweise bis<br />

zum nächsten Jahr dauern, denn<br />

verkauft wird wie an der Börse.<br />

(Ich hoffe ich habe das alles korrekt<br />

wiedergegeben).<br />

Vorne an der Abzweigung zur<br />

Farm steht diese entzückende Kirche<br />

und achtet mal auf den Zucker-<br />

Briefkasten (den hab ich selber grade<br />

entdeckt).<br />

Die Kühe auf der Farm werden<br />

nur als Ammenkühe gehalten, sie<br />

werden gedeckt, bekommen Kälbchen,<br />

diese säugen sie und die Bullen<br />

werden geschlachtet, vielleicht<br />

manchmal auch ne Kuh.<br />

Diese Beiden und uns echt ans<br />

Herz gewachsen, wir freuen uns<br />

euch im nächsten Jahr in Deutschland<br />

zu sehen.<br />

Dieser kleine Kerl war jedoch<br />

zum Besteigen nur ausgeliehen,<br />

letztes Jahr war der geliehene Bulle<br />

so klein, dass 2 der großen Kühe<br />

nicht schwanger geworden sind, isser<br />

wohl nicht rangekommen. Entschuldigt<br />

das peinliche Thema, ich<br />

fand es lustig.<br />

Im Fahrwasser von Firmen wie<br />

Monsanto und Co. ist es jedoch<br />

nicht einfach am Markt zu bestehen,<br />

zu einflussreich sind solche<br />

Firmen hier und natürlich auf den<br />

Weltmärkten.<br />

Sie kontrollieren die auszusäenden<br />

Sorten. Es wir streng nach einer<br />

Liste ausgesät und jedes Jahr<br />

streichen sie zig freie zugängliche<br />

Sorten von dieser Liste. Nur patentierte<br />

Sorten dürfen aufs Feld, natürlich<br />

von ihnen gezüchtet und wer<br />

weiß, was da drin ist.<br />

Seite 43<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Falls ihr Lust und Geld habt, Land<br />

gibts hier jede Menge zu kaufen,<br />

viele der Farmer sind hoch verschuldet<br />

und so steigt die Landflucht.<br />

Das es hier rauf und runter geht<br />

sollen wir gleich merken.<br />

Ein ebenfalls häufiger Anblick ist<br />

jedoch dieser, Kanadier nehmen<br />

ihr Haus mal eben Huckepack und<br />

ziehen um, dies war allerdings noch<br />

die kleine Version.<br />

Der hat zum Glück brav gewartet,<br />

bis wir vorbei waren. denn wenn die<br />

Burschen voll beladen sind mit Tonnen<br />

von Holz, kann es schon mal<br />

unangenehm werden.<br />

Nach einiger Fahrt erreichen wir die<br />

93, den Icefields Parkway. Eine der<br />

schönsten Strassen auf der Welt..<br />

Die Tierschilder am Straßenrand,<br />

häufen sich und erwecken eine riesige<br />

Erwartungshaltung,<br />

es gibt Variante Kuh - Schildkröte<br />

- Elch - Hirsch - Wildschwein - Steinbock,<br />

„15% Steigung“ und natürlich<br />

„LKW macht dich gleich platt-gib<br />

Gas! und noch unzählige mehr.“<br />

Bei lockeren 13 Grad und Traumhimmel<br />

schlängelt der Highway sich<br />

so vor uns her.<br />

Meine Erwartungshaltung ist zwar<br />

eindeutig auf Bären genordet, aber<br />

damit geben ich mich auch zufrieden,<br />

ein plötzlicher Blick über die<br />

Schulter zeigt diese Kollegen auf<br />

dem freien Feld.<br />

Ganz echt und diesmal nicht aus<br />

dem Tierpark. Das sieht man auch<br />

nicht oft in Kanada.<br />

Das obligatorische „gehts uns gut“-Foto<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 44


Die Spitzen der Rocky Mountains<br />

ragen in den Himmel, die<br />

Bäume färben sich in leichtem<br />

gelb-rot und kündigen<br />

schon den Indian Summer an.<br />

Dazu braucht es hier ein paar<br />

Nächte Frost und er ist da.<br />

„Abraham Lake“ am Anfang vom<br />

Icefield Parkway.<br />

Willkommen im Bären-Resort.<br />

Halten sie Bärenspray bereit.<br />

Üben sie an ihrem Partner, wie<br />

man es benutzt und halten sie es<br />

griffbereit.<br />

Seite 45<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Bieten sie den Bären kein Essen<br />

an, aha!<br />

Halten sie den Bären keine Körperteile<br />

hin, die sie noch brauchen<br />

und werfen sie von den Bären<br />

nicht vertilgte Körperteile in die<br />

dafür vorgesehenen Müllbehälter,<br />

ach so!<br />

Erwähnte ich dass wir die ganze<br />

Strecke fast alleine waren, das<br />

liegt an der Jahreszeit und dem<br />

hoch taxierten Witterungs-Risiko,<br />

es könnte nämlich auch Sch...wetter<br />

sein.<br />

Das ist fast wie aus dem Katalog,<br />

der einsame Camper<br />

fühlte sich fast etwas gestört<br />

von uns, gab aber so ein schönes,<br />

repräsentatives Bild ab.<br />

Brav, es läuft in die richtige<br />

Richtung, wie die Anweisung<br />

auf dem Schild vorschreibt.<br />

Nachmittags werden die Schilder<br />

umgestellt, dann dürfen sie zurück.<br />

Öfter begegnen uns komplett<br />

kahle Stellen an Baumbestand, ob<br />

hier eine Feuer gewütet hat oder<br />

der Borkenkäfer, ist nicht festzustellen.<br />

Jedoch war der Sommer super<br />

trocken und die Waldbrandgefahr<br />

sehr hoch, ganze Landstriche würden<br />

wochenlang von Feuern heimgesucht.<br />

Jaja, ich halte ja schon die Augen<br />

offen.<br />

Mit einem Parkpass hat man „Eintritt“<br />

in die Nationalparks. Den hängt<br />

man an die Windschutzscheibe des<br />

Fahrzeugs. In den Sommerzeiten<br />

wird jedoch strenger kontrolliert an<br />

den dafür vorgesehenen Kontrollpunkten<br />

an den Eingängen zum<br />

Park. Jetzt im Herbst sind die kleinen<br />

Häuschen nicht mal besetzt,<br />

den Parkpass haben wir natürlich.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 48


Dieses Bild müsste Timon bekannt<br />

vorkommen. Christian ist<br />

extra auf den Parkplatz gefahren,<br />

damit wir die Szene am Wasserfall<br />

nachstellen konnten.<br />

Mangels anderer Touristen<br />

musste der Selbstauslöser auf einem<br />

Felsblock herhalten<br />

Man beachte, Christian steht am<br />

Abgrund, was tut man nicht alles für<br />

ein gutes Foto.<br />

Die Badewanne war auch schon<br />

gefüllt.<br />

und 10 Sekunden reichen mir, um<br />

mich an meinen Mann ranzuwerfen.<br />

Seite 49<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Diese Dame regelt den Verkehr<br />

an einer Baustelle, in Deutschland<br />

wäre hier eine Ampel oder ein<br />

Schild, in Kanada schafft man gut<br />

bezahlte Arbeitsplätze, damals vor<br />

5 Jahren brachte so ein Flagger-<br />

Job 17 Dollar die Stunde. Sie haben<br />

hier eigene Schilder, die sie<br />

ankündigen, damit man sie nicht<br />

überfährt, ein Schild für das lebendige<br />

Schild sozusagen (ich nenne<br />

die Herrschaften Winkydinky).<br />

Zu dieser Jahreszeit wird an allen<br />

Ecken und Enden gewühlt und<br />

repariert, denn wenn erst mal der<br />

Winter einsetzt ist Schluß damit und<br />

das kann jeden Tag der Fall sein.<br />

Dies ist der Athabasca Gletscher,<br />

ein riesiges Eisfeld.<br />

Sehr ihr die mini-Punkte in der<br />

Mitte mit der Spur, das sind riesige<br />

Busse, die die Touristen auf das<br />

Eisfeld transportieren, sie haben<br />

mächtige meterhohe Reifen um<br />

vorwärts zu kommen.<br />

Und wer so gar keine Höhenangst<br />

hat, kann hier auf eine künstlich Plattform<br />

gehen und in die Tiefe sehen.<br />

Eine völlig sinnlos in die wunderschöne<br />

Landschaft platzierte Touristenattraktion.<br />

Ein extra in den<br />

Berg gebauter Parkplatz lockt für<br />

36$ Eintritt Touristen an. Das hätten<br />

sie auch sein lassen können.<br />

Sieht so ein bisschen aus, als<br />

hätte Captain Kirk sein Raumschiff<br />

gegen den Felsen gesetzt.<br />

Aus der Hüfte geschossen ein<br />

kleiner Wasserfall. Zum Aussteigen<br />

war ich zu faul, waren auch zu<br />

viele Touristen davor.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 50


Wir erreichen Jasper, eine verschlafene<br />

Kleinstadt, aber die Größte<br />

in einem Umkreis von 300 km.<br />

Und diese Herren habe ich von<br />

Weitem erst als Jäger identifi zieren<br />

wollen und fürchtete schon um<br />

meine Fotomotive, morgen lest ihr<br />

dazu mehr, merkt euch das Bild.<br />

Seite 51<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Das ist alt und war vor 5 Jahren<br />

schon durchgelegen, nun, ich habe<br />

geschlafen wie ein Baby im Quee-<br />

Size-Bett.<br />

Nach einem langen und motivreichen<br />

Tag (800 Fotos die es<br />

auszusortieren gilt) erreichen wir<br />

unsere Unterkunft, die Pocahontas<br />

Cabins. Hotel-Blockhütten in der<br />

Wildnis, was will man mehr.<br />

Und wärend die fleißige Ehefrau<br />

am Herd steht, um das Steak zu braten,<br />

das der Herr des Hauses im Supermarkt<br />

in Jasper gejagt hat, läuft<br />

im kanadischen TV Eishockey.<br />

Vancouver Canucks gegen Mist<br />

vergessen, das gibt Ärger, auf jeden<br />

Fall in der Rogers Arena. Gatte<br />

glücklich und bald auch satt.<br />

Da ahnt er noch nicht, dass die<br />

Nacht auf den Klappsofa schrecklich<br />

sein wird.<br />

Lustige Duschen haben sie in<br />

Kanada, sie bestehen aus einem<br />

Guss, so spart man sich die Fliesen<br />

an der Wand, ist auch besser<br />

sauber zu halten.<br />

Puh, 0:54 Uhr Ortszeit, endlich in<br />

die Heia.<br />

Morgen Früh wollen wir in der<br />

Umgebung von Jasper bleiben.<br />

Nachdem nebenher Arnold<br />

Schwarzenegger sein Bestes gegeben<br />

hat, habe ich mir den Schlaf<br />

redlich verdient, mal sehen wie es<br />

wird, denn diese Nacht tauschen<br />

wir und während mein Mann schon<br />

3 Stunden im Queensize schläft,<br />

geselle ich mich jetzt zu meinem<br />

Klappsofa, dass mich schon ganz<br />

schief anschaut.<br />

Guats Nächtle ihr Lieben<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 52


Jasper<br />

Mittwoch 26.09.<strong>2018</strong><br />

„Nix da, null Bock“ und „...ich<br />

seh‘ euch nicht, ihr seht mich<br />

auch nicht!“<br />

Und das ist unsere bescheidene<br />

Blockhütte, wer hier auf dem Weg<br />

vorbeikommt, eine echte Empfehlung,<br />

alles da, was man braucht<br />

und tippi-toppi-sauber, was will<br />

man mehr.<br />

Ok, auch Selfi s kann man wackeln, gelobe Besserung, aber<br />

ver-<br />

mal ehrlich, sehen wir nicht entspannt<br />

aus?<br />

Wie ihr seht, leben wir in unserem<br />

Urlaub sehr gesund und ja,<br />

das ist selbst geschnippelt, jeden<br />

Morgen frisch, damit wir nicht wie<br />

die Moppel wiederkommen.<br />

Die sind voll drollig und laufen<br />

immer unter die Autos, wenn man<br />

anhält.<br />

Seite 53<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


„Lake Edith“.


Wenn man vorhat in Kanada<br />

Tiere zu fotografi eren geht das<br />

auf zwei Arten, man starrt wie ein<br />

Luchs in die Pampa und hofft auf<br />

eine Bewegung (und ich sage<br />

euch hinter jedem Busch vermutet<br />

man einen Bären, der dann nur ein<br />

Schatten war) oder man bremst<br />

einfach am Ende einer Menschenansammlung<br />

und springt mit der<br />

Kamera aus dem Fahrzeug.<br />

Bedienungsanleitung fürs Rausspringen:<br />

rechts und links gucken, falls ein<br />

Idiot das Gleiche vorhat, natürlich<br />

an der gleichen Stelle,<br />

genügend Abstand zum Wildtier<br />

halten, besonders zu Elchen mit<br />

Jungtieren,<br />

handelt es sich um einen Bären,<br />

mindestens 10 Japaner dazwischen<br />

lassen, die werden dann als<br />

Erstes gefressen und würden auch<br />

davon noch ein Foto machen (was<br />

hier aber generell kein Problem<br />

darstellt, 1. es gibt genug Japaner,<br />

2. sie kennen keine Bedienungsanleitungen).<br />

Und nach einigen gefahrenen Kilometern,<br />

dann die erlösenden Böckchen,<br />

also, von wegen heute null<br />

Bock. Die lecken ja immer fleißig an<br />

der Straße rum, um noch Salz vom<br />

letzten Winter zu erwischen.<br />

Falls ihr euch wundert, wie wir<br />

es geschafft haben an so tolle Pärchenfotos<br />

zu kommen, da gibt‘s<br />

einen Trick, ein Fahrzeug vor euch<br />

hält, ein Pärchen entspring, wir<br />

hinterher, am Ort des Geschehens,<br />

dann freundlich anbieten doch ein<br />

Foto von ihnen zu machen, dieses<br />

mal waren es Brasilianer, supernett,<br />

natürlich mit Verwandtschaft<br />

in Deutschland, haha.<br />

Im Anschluß bieten diese sofort<br />

an, das Gleiche mit deiner Kamera<br />

zu machen und zack im Kasten.<br />

Kann sein, dass du an totale Fotonieten<br />

gerätst (selbst haben sie<br />

jetzt Eddas Profi fotos im Kasten,<br />

hochkant und querformatig, mit „3-<br />

2-1- and smile“, du selbst erhältst<br />

deine jedoch verwackelt, unscharf,<br />

du bist nicht drauf, oder nur halb),<br />

aber bislang hatten wir Glück, so<br />

hätte ich das Foto auch gemacht.<br />

Das ist der Medicine Lake, er verliert<br />

bis zu 20 Meter Wasserstand<br />

in einem unterirdischen Drainagesystem,<br />

bis er im Frühjahr nach der<br />

Schneeschmelze wieder frisch mit<br />

Tauwasser befüllt wird. Ja, wir haben<br />

ihn schon deutlich voller gesehen.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 56


Seite 57<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Am „Maligne Lake“ unserem<br />

heutigen Ausfl ugsziel sind wir angekommen.<br />

Noch „japanerfreie“ Sicht!<br />

Ich gebe zu, bei schönstem<br />

Sommerwetter geben die Motive<br />

bessere Bilder ab, jedoch habe ich<br />

versucht, aus meiner kleinen Nikon<br />

alles an Tricks rauszuholen, was<br />

möglich war (dazu später mehr).<br />

Da wir sich schon mal hinter Hecken<br />

geduckt, damit die fl uffi gen<br />

Puschel mit drauf kommen.<br />

Ja, und wenn man nur lange<br />

genug ausharrt (danke an den<br />

geduldigsten Ehemann von allen,<br />

der meine Marotten erträgt und lächelt),<br />

kommen auch solche Motive<br />

ohne Touristen zustande.<br />

Früher hätte ich mich solchen<br />

Peinlichkeiten nicht hingegeben,<br />

heute denke ich, dafür ist man nie<br />

zu alt und ey, hier kennt mich keiner<br />

(wohlgemerkt, das Restaurant<br />

war voll besetzt und sonst stehen<br />

hier nur Kleinkinder zum mal Anfassen)!<br />

Klar ein Warnschild, „nähern<br />

sie sich Elchen nicht, halten sie<br />

bis zu 100 m Abstand“, aber ehrlich,<br />

wissen das die Elche auch?<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 60


Hach, die Kanadier haben einfach<br />

mehr Farbe in ihrem Leben.<br />

Vom Auto bis zur Blumenampel<br />

vorm Supermarkt, hier schreit alles<br />

nach Lebenslust und Farbe.<br />

Aber ehrlich Leute, wenn so ein<br />

Elch direkt aus den Büschen bricht<br />

und sich zwischen dich und die Japaner<br />

schiebt, dann hält man doch<br />

drauf mit der Kamera, oder?<br />

Mama Elch hatte dann auch noch<br />

den schreckhaften Teenager mit...<br />

...der zwar erst ganz interessiert<br />

guckte, dann aber die Beine unter<br />

den Arm nahm, als ein Motorrad<br />

neben uns (unsensibler Idiot) seinen<br />

röhrenden Motor anwarf.<br />

...dreht uns dann aber doch nur<br />

den Po zu...<br />

...und denkt so bei sich, ...“wenn<br />

ich mich hinter den Baum stelle,<br />

ich seh‘ euch nicht, ihr seht mich<br />

auch nicht“<br />

Erwähnte ich schon, dass unser<br />

Hammergeschoss statt der<br />

befürchteten 20 Liter nur 10 verbraucht,<br />

wow, grüße an Dodge,<br />

alles richtig gemacht.<br />

Und beim Einkaufen sah ich<br />

dann „meinen“ Laden, gut dass ich<br />

hier nicht wohne, das wäre mein<br />

Verderben.<br />

Mein Mann hat gerade das Bier<br />

für heute Abend in einem Liquor<br />

Stor gekauft, Alkohol kann man<br />

nämlich nicht in normalen Supermärkten<br />

kaufen, sondern ausschließlich<br />

in diesen dafür vorgesehenen<br />

Läden, natürlich ohne<br />

Zugang für Jugendliche. Und er<br />

darf nicht unverpackt im Auto zu<br />

sehen sein, sondern muss in den<br />

Kofferraum.<br />

Die Gelegenheit habe ich natürlich<br />

gleich ergriffen, war ja genug<br />

für alle da.<br />

Und als ich ihn einpacken wollte,<br />

kam dann doch mein Mann und<br />

wies mich auf die Gewichtsbeschränkung<br />

vom Handgepäck hin.<br />

Die Süßen lagen am Ortsausgang<br />

von Jasper und erzeugten<br />

einen dermaßenden „Herdenauftrieb“<br />

(jetzt weiß ich endlich wo das<br />

Wort herkommt) an Touristen, dass<br />

ein Ranger den Verkehr regeln und<br />

die Touris in ihre Schranken weisen<br />

musste.<br />

Seite 61<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Es entsteht in Kanada gerade<br />

eine neue Gilde von Massentourismus,<br />

wie zünftige Jäger gekleidete<br />

älteren Herren schultern Mörderobjektive,<br />

Canon mit 1000er<br />

Objektiven sind da nicht unüblich,<br />

natürlich in armeegrüner Militär-<br />

Tarnkleidung verhüllt, um sich in<br />

Rudeln von 10 Personen von einen<br />

Guide durch die Gegend gondeln<br />

zu lassen und Motive „abzuschießen“.<br />

Das hat es früher nicht gegeben,<br />

mein Mann vermutet, dass sie<br />

sich schon die Hirsche aussuchen,<br />

die sie später dann richtig erlegen<br />

werden. Echt gruselig und lustig<br />

zugleich, wenn man neben einem<br />

solchen Volk aus dem Leihwagen<br />

springt in Crocs und Pünktchenjacke,<br />

die leichte Reise-Nikon von 10<br />

cm im Anschlag und nach 2 Minuten<br />

zufrieden wieder von dannen<br />

hüpft, weil die 30 Aufnahmen des<br />

kapitalen Zwölfenders allemal für<br />

eine professionelle Hochvergrößerung<br />

auf 120 cm ausreichen.<br />

Da wir dann unseren Wagen<br />

als Erstes aus der Traube Fahrzeugen<br />

lösen (manchmal bringt<br />

mein Mann auch nur den Wagen<br />

in Position und ich steige gar nicht<br />

aus, wir sind ein gutes Team und<br />

er mit meinem „noch 2 cm Schatzi“<br />

gut lenkbar), sehen wir als Erstes<br />

und Einziges ca. 200 Meter weiter<br />

einen Hirsch den Fluß durchschwimmen.<br />

„Ich, Schatzi, halt, da<br />

schwimmt was“, man bangt ja mit<br />

und zum Glück erreicht er das rettende<br />

Ufer, ich bin beglückt mit den<br />

gelungenen Bildern, der Hirsch war<br />

mit bloßem Auge kaum zu erkennen,<br />

zeige der Heckscheibe den<br />

Stinkefinger und grinse mir eins,<br />

was nutzt einem jetzt die Tarnkleidung,<br />

wenn man nicht zu rechten<br />

Zeit am rechten Ort ist.<br />

Aber schon 3 Minuten weiter, erneut<br />

eine Wagentraube, man sind<br />

wir heute fl eißig, der ist mir deutlich<br />

zu groß fürs Aussteigen, also<br />

meinen Mann in Position gerückt<br />

(erwähnte ich schon, dass die Herren<br />

in Tarnkleidung immer noch<br />

nicht da sind).<br />

Alter, der röhrt echt laut, liegt sicher<br />

daran, dass er sich und seine<br />

Ansammlung von Damen deutlich<br />

bedroht fühlt.<br />

...die Ladies sind unbeeindruckt<br />

und bleiben gelassen, aber seht<br />

euch das Gesicht des Japaners<br />

vor uns an, als der Hirsch direkt vor<br />

seinem Fahrzeug über die Straße<br />

geht, der weiß genau, dass ihn keine<br />

überfährt...gemächlich schreitet<br />

er dahin... und verschwindet im dichten<br />

Unterholz, die Show ist vorbei...<br />

während die Damen entspannt zurückbleiben.<br />

Ich kann mir ein Lachen nicht<br />

verkneifen, da ich im Rückspiegel<br />

immer noch keine „Experten“ entdecken<br />

kann.<br />

LKW sind hier natürlich nicht die<br />

einzigen Transportmittel, dieser<br />

Zug führt einen Doppelaufbau an<br />

Frachtcontainern und ist (echt ich<br />

schwöre) kilometerlang.<br />

Lustigerweise, seht ihr den roten<br />

Container rechts?, der kommt aus<br />

Hamburg, vermutlich der Hausstand<br />

eines deutschen Einwanderers.<br />

So soll das sein, den roten Teppich<br />

extra ausgerollt für die Königskinder.<br />

In freudiger Erwartung, dass die<br />

Wettervorhersage sich irrt, erwarten<br />

wir auch von dem morgigen<br />

Tag nur das Allerbeste.<br />

Seid gesegnet, aus dem wundervollen<br />

Kanada die besten Urlaubsgrüße<br />

Edda & Christian<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 62


Fahrt nach Canmore<br />

Donnerstag 27.09.<strong>2018</strong><br />

„The Snow white and the High<br />

Hill‘s“ oder„...deine Spuren im<br />

Sand, die ich Gestern noch fand“<br />

Noch ein kleiner Nachtrag von<br />

gestern Abend, nicht nur ich stehe<br />

in der Küche und mein Mann<br />

schaut dabei Eishockey, sondern<br />

am nächsten Tag brutzelt mein<br />

Mann und ich schaue beglückt Keanu<br />

zu, wie er Rache für seinen<br />

Hund und sein Auto nimmt (dass ich<br />

nebenbei den Blog bestücke, brauche<br />

ich nicht zu erwähnen, oder?)<br />

Schon auf dem Weg nach Jasper,<br />

ca. 15 Minuten später (mein<br />

Mann ist ein super Scheibenwisch-<br />

Fotografen-Assistent), begegnen<br />

uns jede Menge Steinböcke. Ich<br />

gebe an dieser Stelle zu, dass ein<br />

paar Doppelte auf meiner Tierliste<br />

auftauchen, aber man nimmt, was<br />

man kriegen kann.<br />

Selbstbewusst traben sie auf der<br />

Schnellstraße daher, um dann die<br />

Straße (ohne sich vorher umzusehen)<br />

zu überqueren und anschließen<br />

einen kleinen Spaziergang am<br />

Strand zu machen.<br />

Tief hängen die Wolken, aber die<br />

Färbung des Laubes nimmt jetzt<br />

bei der Kälte von Tag zu Tag zu.<br />

Wer hat eigentlich Herrn google<br />

die Weisheit gegeben über unser<br />

Leben zu entscheiden?<br />

Er (und mein gut informierter<br />

Ehemann) sagt, es wird ein wolkenverhangener<br />

Regentag mit<br />

unterkühlten 8 Grad, keine Sonne,<br />

aber kaum sitzen wir im Auto, zeigen<br />

wir google was wir davon halten.<br />

Ich mache ihm deutlich klar,<br />

ich habe beste Beziehungen zum<br />

Allerhöchsten und der ist der Chef.<br />

Christian mag noch nicht so recht<br />

daran glauben.<br />

Quietsch, brems, auf der Wiese<br />

zu unserer Rechten ein kapitaler<br />

Hirsch mit seinen Frauen.<br />

Leider halten nicht nur wir, sondern<br />

auch alle Japaner und Chinesen,<br />

die schon unterwegs sind.<br />

Zu meinem Entsetzen meinen sie<br />

sich auf 10 Meter den Kühen nähern<br />

zu müssen, denn schließlich<br />

will man nicht nur die Hirsche, sondern<br />

auch sich selber posierend<br />

vor den Hirschen auf dem Erinnerungsfoto<br />

haben. Sorry, aber dafür<br />

habe ich keinerlei Verständnis und<br />

der Hirsch-12-Ender auch nicht,<br />

der seine Damen bedroht sieht<br />

und brüllend heranstürmt, was die<br />

Herrschaften jedoch gar nicht zu<br />

stören scheint.<br />

Beschämt fahren wir schnell<br />

weiter, ich bin dafür die Natur und<br />

Wildtiere nicht zu stören, fotografi<br />

ere gekonnt aus der Ferne, bleiben<br />

verharrend im Fahrzeug, wir<br />

stellen den Motor aus und bleiben<br />

mucksmäuschenstill.<br />

Schon Meter weiter der Rest der<br />

Herde, ruhig und entspannt grasend<br />

und wenn man sich ruhig verhält,<br />

verscheucht man auch keinen.<br />

So, gleich sind wir wieder auf<br />

der schönen Strecke des Icefi elds<br />

Parkway, wir werden heute die gesamte<br />

Strecke zurück fahren (erwähnte<br />

ich dass meine guten Beziehungen<br />

schon fruchteten und<br />

es nicht regnet?).<br />

Ähm, wir versuchen euch nicht<br />

zu langweilen, aber die stehen hier<br />

einfach dekorativ am Straßenrand,<br />

wir sind die Ersten am „Schuss“<br />

und suchen die beste Position, als<br />

plötzlich röhrend...<br />

...aus dem Dickicht der „Chef<br />

der Crew“ auftaucht und stimmlich<br />

deutlich macht, dass die zu ihm gehören,<br />

das ist echt beeindruckend.<br />

Die Flecken liegen nicht am fehlenden<br />

Regen, sondern noch ist<br />

unsere Frontscheibe pottdreckig.<br />

Seite 63<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Nächster Stopp Athabasca Falls,<br />

hier hat sich nichts verändert seit<br />

dem letzten Mal, es stürzt immer<br />

noch Wasser in Unmengen in die<br />

Tiefe. Jetzt im Herbst deutlich weniger,<br />

denn im Frühjahr während<br />

der Schneeschmelze rauscht es<br />

hier richtig runter.<br />

Was soll ich euch sagen, es regnet<br />

nicht.<br />

Immer wieder staunen wir über<br />

die Kraft des stetig arbeitenden<br />

Wassers, es wäscht in Jahrhunderten<br />

hübsche Steinmulden aus.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 64


Nächster Stopp, einsamer Parkplatz<br />

im Nirgendwo, eigentlich<br />

müssen wir mal...<br />

...als jedoch mein Mann unten im<br />

Sand frische Spuren eines Bären<br />

entdeckt...(und glaubt mir, die waren<br />

riesig, sieht man auf dem Foto<br />

gar nicht, ich hätte ja mindestens<br />

20 Bilder davon gemacht, ganz<br />

die Fotografi n z.B. mit Schuh zum<br />

Größenvergleich usw.)<br />

Wenn mein guter Gatte Fotos<br />

macht beschränkt sich die Ausbeute<br />

auf EINS, „reicht doch, war<br />

alles drauf“, uff, er ist halt Navigator,<br />

Planer und Versorger, ich die<br />

Sucherin, Beterin und Fotografi n.<br />

Es reicht gerade noch für ein Panorama<br />

und wir sind wie der Wind<br />

wieder im Auto.<br />

Die herannahenden Touristen<br />

weisen wir mit freundlichen Gesten<br />

auf die frischen Spuren des Wildtieres<br />

hin, wir werden von ihnen<br />

informiert, dass am Lake Louise<br />

gerade 15 cm Schnee gefallen ist,<br />

na super, wollten wir das hören?<br />

Dann sehen wir die ersten Ausläufer,<br />

aufgemerkt es schneit<br />

nicht.<br />

Hier passieren wir noch einmal<br />

den „Glacier Walk“, dies mal von<br />

der anderen Seite.<br />

Anfahrt zum Columbia Icefield. Der Größte in diesem Eisfeld ist der Athabasca Getscher<br />

Seite 65<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Da lassen sich also Stapelweise<br />

Touristen mit riesigen Bussen den<br />

Gletscher hochfahren, trampeln<br />

stolz auf dem „ewigen Eis“ herum,<br />

um Fotos zu machen. Wir sehen<br />

nur mit Entsetzen die Schildchen<br />

am Straßenrand bis wohin der<br />

wundervolle Gletscher mal gereicht<br />

hat 1890, 1908, 1925...<br />

Menschheit beachte, er war vor<br />

Millionen von Jahren schon da und<br />

wird vermutlich unsere Zeit nicht<br />

überleben.<br />

So bleibt uns nur ein trauriger<br />

Blick zurück auf die steinerne<br />

Wüste.<br />

Wir verlassen unser Fahrzeug eh<br />

nicht, Diebe haben bei uns keine<br />

Chance, im Gegensatz zu anderen<br />

Touristenfahrzeugen, die verlassen<br />

mit offenen Türen am Straßenrand<br />

zurückgelassen werden, um das<br />

Bild des Lebens zu schießen.<br />

Nun muss ich den Höchsten mal<br />

echt loben und Christian ist auch<br />

schon ganz angetan, inzwischen<br />

strahlt die Sonne aus allen Knopflöchern<br />

und versüßt uns die Fahrt.<br />

Die Highhills sehen bei schönem<br />

blauen Himmel und weißen Wattewölkchen<br />

gleich ganz anders aus,<br />

dankeschön nach oben, das hast<br />

du gut gemacht.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 66


Um dieses Foto vom Peyto Lake<br />

zu machen musste ich schon ein<br />

Weilchen warten, oder dreist sein,<br />

aber das liegt nicht in meiner Art,<br />

auf der Plattform war so viel Trubel,<br />

dachten wir, weil alle Japaner<br />

nicht den See selber, sondern<br />

sich selber mit See und die ganze<br />

Gruppe mit See und jedes zusammengehörige<br />

Pärchen mit See und<br />

jedes Kind mit See fotografi eren<br />

mussten. Jedoch ein höfl iches Lücke<br />

lassen oder Zögern wird hier<br />

wieder nur mit einem dreisten Japaner<br />

oder Ami belohnt, also die<br />

Pünktchenjacke in Position gerückt<br />

und rinn in die freie Lücke, etwas<br />

drängeln und schon darf mein Gatte<br />

auch mal gucken.<br />

Alle anderen sind dann ganz<br />

irritiert, wenn wir erst mal NUR<br />

schauen, die Landschaft in uns<br />

aufnehmen, bevor wir die Kamera<br />

hochreißen.<br />

Den dazugehörigen Gletscher<br />

etwas weiter links beachtet keiner,<br />

da war nur eine Tafel und ein Loch<br />

zu durchschauen, damit man nicht<br />

in die verkehrte Richtung schaut.<br />

Man glaubt es nicht, wenn man<br />

fertig ist stehen auch hier Leute<br />

hinter einem und wollen gucken,<br />

schließlich sind wir der Beginn einer<br />

kleinen Schlange...<br />

Seite 67<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Olala, das Glück war uns hold,<br />

dachten wir grade noch es wäre voll<br />

gewesen auf der Aussichtsplattform,<br />

halten drei vollgepackte Reisebusse,<br />

mit (wer kann es erraten?) Chinesen,<br />

Japanern, auf jeden Fall strömt<br />

es in Massen aus den Bussen, bunt<br />

gekleidet, Kameras vor dem Bauch,<br />

fröhlich schnatternd strömen sie in<br />

Richtung Lake, und wir sind einfach<br />

nur froh 10 Minuten eher dran zu<br />

sein, schnell weg von hier.<br />

Dies sind Wildwechselbrücken,<br />

sie führen Tiere über die Highways.<br />

Diese Birken sehen doch aus,<br />

als wenn sie Söckchen anhaben,<br />

oder?<br />

Lustige Anekdote zwischendurch,<br />

will man Touristen veräppeln,<br />

verlangsamt man die<br />

Geschwindigkeit, hält am Straßenrand<br />

und steigt schnell auf der Beifahrerseite<br />

mit ‚ner Kamera aus.<br />

Dass kein Tier da war, sondern<br />

NUR schöne Landschaft merken<br />

die nachfolgend haltenden Fahrzeuge<br />

erst, wenn wir schon längst<br />

wieder unterwegs sind, haha, was<br />

für ein Spaß.<br />

Also hier, ich hoffe es langweilt<br />

nicht zu sehr Landschaft...<br />

...Landschaft...<br />

Der Bow Valley Parkway, eine interessante<br />

ca. 55 Kilometer lange<br />

Straße mitten durch die Pampa,...<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 68


...und das von Christian gebuchte<br />

Hotel mit self-check-inn.<br />

Sehr schockierend, die Außenansicht,<br />

sie kommt erst im nächsten<br />

Blogeintrag, von Innen sieht es<br />

ja ganz hübsch aus...<br />

...ein zweites Schlafzimmer<br />

brauchen wir ja leider wegen der<br />

mitgeführte Motorsäge, die in der<br />

Nacht anspringt.<br />

Und ja, ich kann Schilder lesen:<br />

„Wir begrüßen unsere Gäste bei 18<br />

Grad in unseren Räumlichkeiten“,<br />

schnatter... „bitte stellen sie die<br />

Heizung nicht höher als 24 Grad,<br />

sonst springt automatisch die Klimaanlage<br />

an“, aha...und dann in<br />

den Unterlagen noch ein freundlichens<br />

„Brechen sie nicht in Panik<br />

aus, die Heizung kann 24 Stunden<br />

brauchen, bis sie reagiert...“ nicht<br />

deren Ernst oder?<br />

Draußen sind annähernd 3 Grad,<br />

heute Nacht wird es Frost geben<br />

und ich dachte nicht, dass ich das<br />

mal mache wie die Asylanten in<br />

Deutschland, wir heizen heute morgen<br />

durch das Öffnen der Backofenklappe.<br />

Man kann noch so blöd sein,<br />

muss sich nur zu helfen wissen.“<br />

Schnell noch ein Restaurant in<br />

Canmore gesucht, ähm, dies ist<br />

nicht das Restaurant sondern die<br />

ehemalige Polizeistation.<br />

...und oben auf dem großen Kopf<br />

hat sich ein minikleiner Künstler<br />

betätigt.<br />

Dann sind wir endlich Essen<br />

gegangen, sehr günstig, wie wir<br />

fanden im „The Drake Pub“, sehr<br />

rustikal, aber gemütlich gab‘s hier<br />

Schweinefl eisch und Hühnchen<br />

aus dem 10-Stunden-Smoker. Ich<br />

brauche nicht erwähnen wie lecker<br />

das war, oder?<br />

Wir habenhier nur streckenweise<br />

Internet. Und dann ist es lahm,<br />

genau das Loch zu treffen mit der<br />

Traffic ist wie ein Sechser im Lotto.<br />

So long, wir sehen uns sicherlich<br />

bald wieder, schaut einfach mal<br />

wieder rein.<br />

Christian und Edda<br />

Seite 69<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Canmore und Banff<br />

Freitag 28.09.<strong>2018</strong><br />

„Die Spirale des Todes“ oder<br />

auch„Zurück in die Zukunft<br />

Teil I und II“<br />

Das Neubaugebiet in das wir uns<br />

dann verirren ist ganz schick.<br />

Im Gegensatz dazu diese beiden Herrschaften, nicht mehr ganz taufrisch,<br />

bewachen unser Hotel. Von Außen ebenfalls nicht mehr ganz angesagt,<br />

aber von Innen akzeptabel.<br />

Die ganze Strecke entlang dem<br />

Highway begrenzt ein Zaun die<br />

Seiten, damit Wildtiere nicht über<br />

die Strasse laufen.<br />

Heute führt uns unsere Strecke<br />

zurück zum Moraine Lake (der<br />

Parkplatz ist jedoch gesperrt für<br />

Kleinfahrzeuge, nur für chinesische<br />

Reisebusse passierbar), also<br />

weiter zum Lake Louise und dem<br />

Emeralde Lake hin nach Field.<br />

Auf dem Weg zum Emerald Lake<br />

besuchen wir eine natürliche Steinbrücke,<br />

die Natural Bridge.<br />

Chinesische Touris werden von<br />

jetzt an professionell rausretuschiert,<br />

denn sie ignorieren die Hinweisschilder,<br />

„bitte nicht von den<br />

Wegen abzuweichen“ und kraxeln<br />

bis hinab zum Wasser und dabei<br />

mitten rein in 50 Motive der anderen<br />

Fotografen. Vielen Dank auch.<br />

Dieses Motiv hatten ich zum<br />

Glück schon abgelichtet, bevor ein<br />

junger Mann meinte auch die glitschige<br />

Steinbrücke überqueren zu<br />

müssen. Ganze 10 Minuten konnte<br />

keiner fotografi eren, aber hauptsache<br />

er hatte seinen Spaß.<br />

Eichhörnchen füttern kostet<br />

25.000 Dollar. Nur durch solche<br />

Strafen ist dem ganzen Eingreifen<br />

in die Natur beizukommen.<br />

Auf der Strecke sind Nebenstraßen<br />

immer mal wieder für Tierwechsel<br />

unpassierbar gemacht.<br />

Parktisch wie im Serengetipark...<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 70


Dies ist der Emerald Lake, durchaus sehenswert.<br />

Hier kann man sich auch ein Boot leihen und der smarte Lehrer paddelt die ersten 5 Minuten erläuternd<br />

neben einem her, um dann entnervt zurückzurudern.<br />

Seite 71<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Emerald Lake


„Spirale des Todes“ nenne ich sie<br />

mal, weil hier so mancher schon zu<br />

Tode gelangweilt auf den pfeifend<br />

einfahrenden Spiraltunnelzug gewartet<br />

hat. Wir waren zwei mal vor<br />

Ort und haben keinen Zug gesehn<br />

und auch auch nicht gehört.<br />

Vor Langeweile habe ich Blümchen<br />

und Tannenzapfen fotografiert.<br />

Die Züge winden sich durch 2<br />

Berge und überwinden dadurch<br />

nur 2,2 % Steigung, statt der 4,5<br />

% Steigung auf direktem Wege.<br />

Dabei sind die Züge so lang, dass<br />

man sie an mehreren Stellen herein-<br />

und auch gleichzeitig wieder<br />

herrausschlängeln sieht.<br />

Und diese geniale Luxuskonstruktion.<br />

Klar, mit dem riesen Reisemobil<br />

kommt man ja auch in keine<br />

kanadische Kleinstadt. Also hängt<br />

man den Wagen einfach an eine<br />

Achskonstruktion dahinter.<br />

Dann plötzlich etwas Sonderliches,<br />

man achte auf die Uhrzeit...<br />

wir fahren über die Provinzgrenze<br />

zwischen Alberta und British<br />

Columbia<br />

...schwupps hat man sich in die<br />

Zukunft gebeamt. Oups in Sekunden<br />

eine Stunde gealtert.<br />

Ganz nebenbei hat mein Mann<br />

den ganzen USB-Stick voll mit<br />

christlicher Mucke gepackt.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 74


Der Lake Louise ist nur nachts oder gaaaaanz früh am Morgen oder im Winter bei -25 Grad zu ertragen,<br />

dann ist er touristenfrei, im Sommer ist es hier unfassbar voll.<br />

Seite 75<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Und zum Glück sind wir abgebogen und haben diesen kleinen Kerl<br />

beobachten können, ein Streifenhörnchen<br />

Die Hoodoos, da sind Sandsteinformationen<br />

am Sulphur Mountain<br />

bei Banff<br />

Kurze Stippvisite in Banff...<br />

.<br />

...mit interessanten Ansichten<br />

und Motiven...<br />

...finden auch die „Aussteiger“,<br />

Isomatte, Gitarre, Longboard, Vollbart,<br />

ungewaschene Haare...<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 78


Schnell noch mal tanken, bevor<br />

es morgen mit 480 Kilometer auf<br />

einen weite Tour geht, zurück nach<br />

Lake Louise, dann über Revelstoke<br />

nach Kamloops.<br />

Kreditkarte rein, Summe auswählen,<br />

Nummer eingeben, Karte<br />

raus, Rüssel rein und schmupps<br />

sind 80 Dollar weg. (Das war keinesfalls<br />

Volltanken, für seine Größe<br />

aber noch ziemlich sparsam).<br />

Der Tank muss riesig sein, seht,<br />

wie weit wir mit einer Tankfüllung<br />

kommen und es war nicht mal vollgetankt.<br />

(Range 1012 km)<br />

Ich kann es nicht lassen, welch<br />

kreatives Volk, von Osten bis<br />

Westen, (ich glaube ich erwähnte<br />

es schon), kein grauer Kasten ist<br />

grau, alle sind verschönert, nicht<br />

etwa beschmiert, sondern dauerhaft<br />

künstlerisch veredelt und das<br />

wird von jedem respektiert.<br />

Apropos veredeln, ich veredel<br />

jetzt mal meine Augenlider und<br />

krieche unter die Bettdecke.<br />

Ihr Lieben, ihr treuen Fans<br />

bis morgen, wenn es heißt<br />

„Schatz, das ist ein Bärenfell“.<br />

Bis dahin Edda & Christian<br />

Das es in Kanada nicht nur groß<br />

sein muss, sehen wir bei diesem<br />

entzückenden Gefährt.<br />

Oh, haben wollen, mein Mann<br />

kann mich gerade noch abhalten<br />

probezuliegen.<br />

Seite 79<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Fahrt nach Kamloops<br />

Samstag 29.09.<strong>2018</strong><br />

„Schatz, das ist ein Bärenfell“<br />

oder „Klimawandel leicht gemacht“<br />

Wir verabschieden uns aus unserer<br />

von außen unattraktiven Hütte<br />

und fahren heute 480 Kilometer<br />

nach Kamloops.<br />

Eigentlich wollten wir früh aus<br />

den Federn, optimistische Mutmaßung<br />

wir würden es schaffen schon<br />

um 9.00 Uhr am 70 Kilometer entfernten<br />

Moraine Lake sein, haha,<br />

wurden durch einen Blick aus dem<br />

Fenster zunichte gemacht.<br />

Oups, da liegt Schnee auf dem<br />

Autodach, der Himmel ist mehr<br />

als wolkenverhangen, es ist patschenaß<br />

und kalt und überhaupt,<br />

was soll denn das?<br />

Endlich in sämtliche warmen Klamotten<br />

gehüllt, bibbern wir startbereit<br />

im Auto.<br />

Dazu muss man sagen, dass ich<br />

inzwischen 2 Hosen übereinander<br />

trage, Wäsche, Shirt, Pulli, Strickjacke<br />

und Pünktchen drüber, Armstulpen<br />

und Handschuhe, Stirnband,<br />

Stricktuch, Kapuze drüber und Sitzheizung<br />

an.<br />

Selbst dem niemals fröstelnden<br />

Gatten ist kalt und er freut sich über<br />

die Lenkradheizung.<br />

Schnell noch die Scheiben freigekratzt<br />

gehts endlich los.<br />

Wir verlassen den Ort „Dead<br />

Man‘s Flats“.<br />

Schnell noch zu dem großen bösen<br />

M - schnelles Internet nutzen<br />

und mit der Family videotelefonieren.<br />

Nebenbei bemerkt, alle anderen<br />

Einwohner frühstücken hier<br />

am Samstag morgen, bäh, mich<br />

schüttelts. Der Drive Inn ist voll.<br />

Das Thermometer zeigt -2 Grad.<br />

Hm, bestellt war das aber nicht...<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 80


Wir wollen gerade zu leichtem<br />

Protest ansetzen und mein Mann<br />

schaut mich fordernd an, ich hätte<br />

schließlich Beziehungen...das<br />

sieht ja nicht sehr ruhmreich aus.<br />

Dann 10 Minuten später und zwei<br />

Bergumrundungen weiter, reißt der<br />

Himmel plötzlich auf und wir sehen<br />

das...<br />

Täterätäää..... alles wieder im<br />

Lot, der Schnee ist weg, der Himmel<br />

babyblau....und ist das da etwa<br />

die Sonne?<br />

Dem aufmerksamen Beobachter<br />

wird im Fortlauf nicht entgehen,<br />

dass ich mir einen Krümel in meiner<br />

Kamera eingefangen habe,<br />

wie ärgerlich!<br />

Die Landschaft ist ein Geheimtip<br />

von Christian, der weiß immer<br />

noch wo er auf einer der vorangegangenen<br />

Reisen in den Wald gebogen<br />

ist.<br />

Und so stehe ich am Rastplatz<br />

auf der Liebesbrücke und bin auch<br />

mal auf dem Bild.<br />

Seite 81<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Lustige Hinweisschilder, „Alter<br />

fahr gefälligst rechts, wenn du nicht<br />

genug unter der Haube hast“.<br />

Manchmal ergeben sich auch<br />

lustige Bilder mit Situationskomik,<br />

die ich erst abends beim Sichten<br />

entdecke. Wie bei diesem Foto der<br />

Steinschlucht. Seht ihr es?<br />

Den Job möchte ich nicht haben...schräg<br />

am Hang riesige Felsbrocken<br />

aus der Wand schlagen.<br />

Die größtenteils mit Gittern vor<br />

dem Herabstürzen gesichert werden<br />

müssen. Die zarten Netze<br />

dicht an der Fahrbahn sehen nicht<br />

sehr vertrauenerweckend aus.<br />

Ja, man glaubt es kaum, manchmal<br />

schafft es auch mein Mann,<br />

sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

zu halten, ich passe auch<br />

genau auf und nerve ihn schon<br />

100 Meter vorher, denn dafür ist<br />

die Urlaubskasse viel zu schade.<br />

Lalala, wir haben bei diesem<br />

Ausblick saugute Laune.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 84


Baustelle geschlagene 12 Minuten<br />

steht und wartet, bis der Gegenverkehr<br />

vorbei ist. Edda hat in der Zeit<br />

ein Nickerchen gemacht, mein Mann<br />

sagt ja immer er kennt niemanden,<br />

der so schnell einschläft wie ich<br />

Baustellen sparen nicht mit Beschilderung,<br />

manchmal weiß man<br />

gar nicht, wo man zu erst hingucken<br />

soll. Aha, ein Winker regelt den Verkehr,<br />

und Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

und wir viel zu schnell, 4,40 m<br />

hoch, was auch immer...<br />

Diese Baustelle, ist schlecht zu<br />

lesen, beschäftigt sich mit dem<br />

Abtransport von Geröll aufgrund<br />

von Sprengungen, Kanadas Straßensystem<br />

wird in den unfrostigen<br />

Zeiten mit aller Macht ausgebaut<br />

und renoviert, überall werden neue<br />

Teerdecken aufgetragen und Straßendecken<br />

ausgebessert.<br />

Da kann es schon mal vorkommen,<br />

dass man vor einer (mit einem<br />

Winkydinky abgesperrten)<br />

...ach der Tunnel! Na, hoffentlich<br />

weiß das der LKW-Fahrer auch,<br />

das sieht aus wie 10 cm Luft nach<br />

oben, scheint mir ein wenig knapp,<br />

respektvoll halten wir Sicherheitsabstand.<br />

Welcome in Revelstoke.<br />

Öfter überholen wir die endlos<br />

langen Züge der Canadian Pacifi c<br />

Railway, übersäht mit Grafi tis.<br />

Umgeben von all den Bergen<br />

kann ich mich gar nicht sattknipsen,<br />

sieht ja hinter jeder Ecke anders<br />

aus und wer weiß, wann wir<br />

hier wieder herkommen.<br />

Seite 85<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Weiter gehts nach Kamloops,<br />

noch 211 Kilometer Strecke, jetzt<br />

werdet ihr denken, hach sind ja nur<br />

knapp 90 Minuten, ja, in Deutschland,<br />

jedoch nicht in Kanada, zu<br />

einen fährt man hier Schnitt 80-90<br />

Km/h und zum anderen schlängeln<br />

sich die Straßen endlos die Berge<br />

herauf und herab, das dauert.<br />

Wir passieren riesige Seenlandschaften<br />

und da machen Hausboote<br />

Sinn.<br />

Und schließlich wollen wir ja<br />

auch etwas sehen und machen auf<br />

unserer Strecke oft Pause.<br />

Und, für alle die sich noch an das<br />

Anfangsfoto erinnern, nun kommt der<br />

Klimawandel des heutigen Tages,<br />

von anfänglichen -2 Grad in Canmore<br />

bei Banff, bis hin zu unserem<br />

Ziel Kamloops ist eine klimatische<br />

Differenz von 21 Grad. Geht doch<br />

und nun stimmt auch die Wettervorhersage<br />

von Herrn Google wieder<br />

(oder wars doch das Gebet?).<br />

Und wenn es einem ans Herz gewachsen<br />

ist, auch gerne mal auf einem<br />

Transporter von A nach B gebracht<br />

und dort wieder abgesetzt.<br />

Ich weiß nicht, ob ihr meinen<br />

Aufschrei gerade gehört habt, aber<br />

mein 10 Jahre altes Laptop sagt<br />

nicht mehr den Batteriestand an<br />

und das Kabel hatte sich gelöst,<br />

ich war schon fertig mit Tippen des<br />

Blogs und alles ist weg, futsch und<br />

ich hochrot im Gesicht...<br />

nun gut, dann soll es wohl so<br />

sein... ihr müsst wieder warten<br />

bis zum nächsten Internet, denn<br />

schließlich haben wir ja Urlaub und<br />

lassen uns von der Technik nicht<br />

die Stimmung verderben...aber<br />

10 Minuten darf ich noch fl uchen,<br />

dann geht wieder.<br />

Dann die Pause am nächsten<br />

riesigen See und bei der Bank dieses<br />

Wollgemenge, Christians Mutmaßung<br />

natürlich sofort: „Das ist<br />

doch garantiert Bärenfell!“, ja klar<br />

Schatzi, fühlt sich aber eher an wie<br />

das Unterfell von unserem Husky.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 86


Der Ausblick ist schon mal genial schön. Und ehrlich, die 19 Grad nehmen wir auch. Sonne macht auch die<br />

Selfi es von der Parkbank aus einfacher, 10 Sekunden um zu meinem Mann zu kommen und zu lächeln.<br />

Golfen ist hier in Kanada ganz<br />

angesagt und bei dem Traumwetter<br />

sind alle Golfer draußen.<br />

Die Landschaft verändert sich<br />

nun sichtbar, wir verlassen die Rockys<br />

und tauchen ein in das Gebiet<br />

zwischen Coast Mountains und<br />

Rocky Mountains. Eine Landschaft<br />

wie im Wilden Westen der USA.<br />

Mit diesen hunderte Meter langen<br />

Drainagesystemen wässern<br />

die Landwirte ihre Felder.<br />

Seite 87<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Noch ein Spaziergang am Ufer des Thompson River in Kamloops.<br />

Nun sind wir in unserer Unterkunft<br />

angekommen. Erstaunlicherweise<br />

sind keine Schlafstätten<br />

wie auf Fotos und Photoshop<br />

kann erledigen, was kein Designer<br />

schafft.Es ist alles sehr sauber<br />

und das ist uns das Wichtigste.<br />

In dieser Sportsbar kann man<br />

auf gigantischen Monitoren die 5<br />

x 5 Stück im Quadrat angeordnet<br />

sind Hockey und Baseball sehen,<br />

während kurzberockte Mädels<br />

Drinks servieren.<br />

Dann eine tolle Entdeckung, ich<br />

dachte erst an ein Fitnessgerät,<br />

aber nein, eine kleine Fahrradreparaturwerkstatt<br />

Es gibt angekettetes Werkzeug<br />

und sogar eine Luftpumpe<br />

Am Abend besuchten wir das<br />

letzte Sonnenlicht und natürlich<br />

kurz noch eine Eishockeyhalle, die<br />

leider geschlossen hat.<br />

In der Hotelnachbarschaft leckeres<br />

Essen in einer Sportsbar.<br />

Morgen fahren wir dann weiter<br />

nach Agasisz.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 88


Fahrt nach Agasisz<br />

Sonntag 30.09.<strong>2018</strong><br />

„Pirates of the Caribian“oder<br />

„82 und kein bisschen leise“<br />

Heute Morgen haben wir per<br />

WhatsApp Videotelefon Edda‘s<br />

Vater zum Geburtstag gratuliert.<br />

Edda hat von hier aus eine Überraschungstorte<br />

mit einer Grußbotschaft<br />

backen lassen. Erdbeer-<br />

Sahne, hmmm lecker.<br />

Bei der Buchung der Unterkunft<br />

in Kamloops war ein interkontinentales<br />

Frühstück inbegriffen. Obwohl<br />

wir bei unseren bisherigen <strong>Canada</strong><br />

Trips schon skurile Erfahrungen mit<br />

kanadischem Frühstück gemacht<br />

haben und eigentlich vorgewarnt<br />

hätten sein müssen, war die Verwunderung<br />

wieder mal sehr groß.<br />

Die sehr überschaubare Auswahl<br />

wurde gekrönt von Unmengen an<br />

Kunststoffverpackungen.<br />

Sogar Besteck und Teller waren<br />

aus Kunststoff, mit einem schlechten<br />

Gewissen viel unnützen Müll<br />

produziert zu haben und uns nicht<br />

gerade gesund ernährt zu haben,<br />

starten wir in einen sehr verregneten<br />

Tag Richtung Agassiz.<br />

Man könnte besser in den Tag<br />

starten, sehr überschaubar, nun ja<br />

interkontinental halt.<br />

Der Speisesaal hatte den<br />

Charme einer Bahnhofshalle.<br />

Es betrat ein Mann den Saal,<br />

nahm sich voller Vorfreude eine<br />

Schüssel Haferschleim aus der<br />

Tüte, erwärmte diese in der Mikrowelle<br />

und nahm Platz. Sein Gesichtsausdruck<br />

verfi nsterte sich<br />

sekündlich mit jedem Löffel. Hätten<br />

wir doch seine Gedanken lesen<br />

können. Aber sein großes Glück<br />

war, er brauchte dieses Elend nur<br />

mit einem Auge zu sehen, denn er<br />

trug eine Augenklappe......“Pirats<br />

of the Caribian“.<br />

Auf der Buchungsseite sah das<br />

Hotel so aus als wäre es gerade<br />

erst neu erbaut worden.<br />

Die Kanadier können also auch<br />

Fotos entsprechend „schönen“.<br />

Die Enttäuschung über das magere<br />

Frühstück ließ uns im Save on<br />

Foods über „grauenvolle Dinge“ wie<br />

Jelly Beans oder Schokis herfallen.<br />

Seite 89<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Wie immer beim Start in den Tag der Gesichtsausdruck passend zum<br />

Wetter, diesmal: „Hm, was kommt da bloss auf uns zu heute?“<br />

Ein Teilstück des Highways 5<br />

von Merrit nach Hope wird auch<br />

„der Duke“ genannt, bekannt aus<br />

einer Fernsehserie über ein in<br />

Hope ansässiges Abschlepp-, und<br />

Bergungsunternehmen „Jamie Davis“.<br />

Bei DMAX oder auf National<br />

Geographic zu sehen.<br />

In der Serie wird gezeigt wie im<br />

Winter in der extrem steilen Abfahrt<br />

immer wieder Trucks von der<br />

Strecke rutschen und umkippen,<br />

oder bei der Anfahrt die Steigung<br />

nicht mehr bewältigen können.<br />

Es ist teilweise abenteuerlich<br />

mit welchem Tempo die<br />

Trucks an diesen steilen Abfahrten<br />

an uns vorbei rauschen.<br />

Aber, nicht verzagen, wir sind hier<br />

schon sehr überrascht worden.<br />

Tja, das Wetter wird wohl heute<br />

nicht auf unserer Seite sein.<br />

An steilen Abfahrten gibt es für<br />

die Trucks sogenannte Runaway<br />

Lanes (bei Bremsversagen können<br />

die Trucks hier reinbrettern),<br />

die wohl auch ab und zu benutzt<br />

werden, so deuten es die Reifenspuren<br />

jedenfalls.<br />

Wir möchten hier im Winter auf<br />

keinen Fall fahren müssen, die<br />

Trucker können hier einem echt<br />

leid tun.<br />

Und tatsächlich ist ein großer Abschlepper<br />

von Jamie Davis an einem<br />

Unfall dabei, ca. 20 km vor Hope.<br />

Nervennahrung hilft immer.<br />

Und es kommt noch „dicker“<br />

Immerhin sind die Strassen noch<br />

offen. Wie wir zwei Wochen später<br />

erfahren haben, ist genau dieses<br />

Stück Highway vor Hope komplett<br />

gesperrt worden und viele Autofahrer<br />

sind hier gestrandet.<br />

Hier hat es einen Truck Camper mit<br />

Auflieger erwischt, wie die Zugmaschine<br />

ausgesehen hat, haben wir<br />

nicht fotografiert, das tut man nicht.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 90


Kurz vor unserem heutigen Etappenziel<br />

Agassiz noch ein kurzer<br />

Abstecher zum Harrison Lake.<br />

Hier haben vor 5 Jahren mit der<br />

ersten Übernachtung nach der<br />

Landung in Vancouver unsere Reisen<br />

durch Kanada begonnen.<br />

Hier im Hotel haben wir uns damals<br />

vom langen Flug erholt.<br />

Der Blick auf den Harrison Lake<br />

war heute leider wolkenverhangen.<br />

Ein typischer Touristenort, der<br />

im Sommer vor allen Dingen von<br />

Amerikanern besucht wird.<br />

„Teriyaki“, das weltweit bekannte<br />

„5 Sterne Restaurant“ in bester<br />

Strandlage. Wir haben heute keinen<br />

Tisch mehr bekommen, der<br />

Andrang war einfach zu groß. :-)<br />

Bei der Buchung unserer Unterkunft<br />

in Agassiz über AirBnb habe ich<br />

wohl nicht ganz genau hingesehen,<br />

die Bilder haben mehr ausgesagt als<br />

tatsächlich angeboten wurde.<br />

Und ich lerne für‘s nächste mal<br />

mir die Beschreibung noch genauer<br />

durch zu lesen.<br />

Wir hatten also nur ein Zimmer<br />

gebucht, statt wie von mir gedacht<br />

zwei Schlafzimmer und wie es<br />

in den Bildern zusehen war eine<br />

wunderschöne komplette Etage.<br />

Wer lesen kann ist also deutlich<br />

im Vorteil, denn in der Überschrift<br />

der Beschreibung steht, daß es ein<br />

B&B Zimmer ist. Wer uns besser<br />

kennt, weiß, dass mein Schnarchen<br />

schon ganze Waldstücke in<br />

Kanada vernichtet hat. Weil ich<br />

mich über mich selbst geärgert<br />

habe und als Perfektionist versagt<br />

habe, rutschte meine Stimmung in<br />

den Keller.<br />

Meine liebe Frau musste viel<br />

Überzeugungsarbeit leisten, mich<br />

zum Bleiben zu überreden.<br />

Denn für ein typisches Bed &<br />

Breakfest ist es superschick und<br />

nagelneu, total sauber und das<br />

Frühstück am nächsten Tag ist<br />

auch in Ordnung.<br />

Einen Wecker brauchen wir jedoch<br />

nicht, wir werden am nächsten<br />

Morgen pünktlich um 7.00 Uhr<br />

von fetten lärmenden Baufahrzeugen<br />

geweckt.<br />

Wir einigten wir uns auf ein gut<br />

Bebildertes Restaurant (im Internet<br />

gesucht) in Chiliwack. Man muss<br />

jetzt anmerken, dass die Kanadier<br />

oft lange Strecken fahren um Essen<br />

zu gehen, das können auch mal 50<br />

km oder mehr sein, so schrecken<br />

uns die 30 km nicht ab. Auch hier<br />

eine heftige Überraschung, um in<br />

das Restaurant zu gelangen mussten<br />

wir durch ein Casino (ich hatte<br />

mich schon riesig gefreut, denn das<br />

Ding sah von Außen wie eine Eishockeyhalle<br />

aus), in dem einheimische<br />

Rentnerehepaare versuchen<br />

ihre spärliche Rente aufzustocken.<br />

Man musste nur in die Gesichter<br />

der Leute schauen um zu sehen,<br />

dass dies nicht klappen kann.<br />

Es gibt reichhaltiges warmes<br />

Buffet um die zockenden Rentner<br />

bei Laune zu halten. Für 20$ „all<br />

you can eat“, leider hatten wir nur<br />

gut eine halbe Stunde Zeit zum essen,<br />

weil das Buffet tatsächlich um<br />

20:30 abgeräumt wurde.<br />

Wie schon vorher kurz gesagt,<br />

man sollte einfach besser lesen<br />

und sich nicht von tollen Bildern<br />

blenden lassen. Aber geschmeckt<br />

hat es trotzdem.<br />

Da uns eine unruhige Nacht erwarten<br />

wird, gingen wir früh schlafen.<br />

Byby, bis zum nächsten Mal und<br />

glaubt mir, die Wälder hier in der<br />

Umgebung haben gelitten und<br />

meine Frau auch.<br />

Liebe Grüße Christian<br />

Seite 91<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Fahrt nach Victoria<br />

Montag 01.10.<strong>2018</strong><br />

„Hans Dampf in allen Gassen“<br />

und„gut, dass es Photoshop gibt“<br />

Ja, was soll ich dazu sagen,<br />

schlimmer geht immer?<br />

Ja, Schneesturm und Minustemperaturen,<br />

jedoch dieses Wetter<br />

kann man sich nicht mehr schönreden,<br />

dass muss sogar ich zugeben.<br />

Also für ein paar verzweifelte Versuche<br />

ein Foto zustande zu bringen,<br />

bei voller Fahrt Fenster runter,<br />

Linse raus, Sprühregen, abdrücken,<br />

Fenster wieder rauf. Das hält die<br />

kleine Kamera nicht lange aus...<br />

...also muss ich gestehen, habe<br />

ich die Hälfte der Bilder mir Photoshop<br />

überarbeitet, jetzt sehen sie<br />

wenigstens so aus, wie wir sie hätten<br />

haben wollen (das Wetter war<br />

trotzdem bescheiden, und das ist<br />

noch geprahlt).<br />

Verzweifelt klammert sich die<br />

dichte Wolkendecke an den Bergen<br />

fest.<br />

Aber in dieser Gegend gibt es<br />

sehr viele Farmen und viele sehen<br />

in den tollen Rottöhnen wirklich<br />

schön aus.<br />

Und Kleinstädte sehen in tristem<br />

Grau nicht gerade einladend aus.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 92


Zur Abwechslung nur ab und an<br />

ein bunter Kasten, der meine Laune<br />

steigert, jedoch nur mit Fenster<br />

runter, denn durch die Frontscheibe<br />

geht nix mehr vor lauter Wisch-<br />

Wasch des Scheibenwischers.<br />

Wir durchkreuzen Vororte von<br />

Vancouver mit endlos langen 6spurigen<br />

Straßenzügen.<br />

Wissen wir schon, was das Wetter mit unserer guten Laune macht?<br />

Von Weitem sehen wir schon die<br />

Skyline von Vancouver.<br />

...und die Lionsgate-Bridge bringt<br />

uns über das Wasser direkt in die<br />

City (von 4 auf 1spurig, zum Glück<br />

war keine Rush Hour.<br />

Ah, Foodtrucks, doch mein Mann<br />

wollte bei fl ießendem Verkehr nicht<br />

halten und mir einen Döner holen,<br />

umpf.und auch keine Chicken-<br />

Wraps...<br />

Das Schild „Fender Bender“ ist<br />

fast so schön wie mein „Winky<br />

Dinky“.<br />

...und weil ich so einen Hunger<br />

habe, hab ich schnell mal ein Gebäude<br />

angenagt, wie ne Karotte.<br />

Und mit Mini-A&W.<br />

Überall „in allen Gassen“ dampft<br />

es aus der Kanalisation, als wenn<br />

da unten jemand wohnt, der kräftig<br />

„anfeuert“.<br />

Die Wandgemälde erheitern<br />

mein Gemüt.<br />

Seite 93<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Von Weitem sehen wir schon<br />

Tsawassen, unseren Fähranleger<br />

nach Victoria.<br />

Hier fährt uns BC Ferries.<br />

Mächtig viele Autos passen auf so<br />

eine Fähre, die Fahrt dauer ca. 1,5<br />

Stunden und kostet schlappe 91,90<br />

für ein Fahrzeug und 2 Personen.<br />

So wie es scheint, nehmen sie<br />

uns mit, denn wir stehen weit vorne<br />

in der Schlange.<br />

Und während ich die Zeit mit<br />

einem Nickerchen überbrücke,<br />

macht mein Gatte ein paar Fotos<br />

für die Nachwelt.<br />

Unter Deck weise ich ihn darauf<br />

hin, dass im Fahrzeug neben uns<br />

ein Rettungsmann von der Marine<br />

sitzt, der könnte uns retten wenn<br />

die Fähre untergeht.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 94


Wie jetzt Sydney? Erinnert mich<br />

an „Findet Nemo“, da wusste der<br />

kleine Fisch auch nicht, wo er war.<br />

Direkt hinter der Fähre eine Autobahn-Kirche<br />

und von meinem<br />

Mann soll ich sagen, die trägt seinen<br />

Namen.<br />

Und dann sind wir in Victoria.<br />

Die gebuchte Wohnung entpuppt<br />

sich als Glücksgriff, sehr sweet and<br />

cozy very nice. Hier wurde mit sehr<br />

viel Liebe zum Detail gearbeitet, es<br />

fehlt an gar nichts.<br />

Das Schlafzimmer ist gigantisch<br />

und gehört mir ganz alleine<br />

...und zu allem Überfl uss haben<br />

wir noch einen Kamin, den<br />

ich aus Spaß an der Freude einfach<br />

mal anwerfe, mit Schalter und<br />

schwupp‘s brennt‘s, cool!<br />

Schnell noch den Blog tippen,<br />

ähem, das dauert im Schnitt 2-3<br />

Stunden und dann geht‘s in mein<br />

laut schreiendes Bettchen, morgen<br />

ist super Wetter angesagt, Sonne<br />

und 14 Grad, ideal, um die Stadt<br />

zu erkunden.<br />

So long, ihr Deutschen und Kanadier<br />

und Armenier, (wie ich in<br />

der Statistik sehen kann).<br />

Macht es gut und vielleicht ja bis<br />

Morgen mit brillianten Fotos bei<br />

schönstem Sonnenschein in der<br />

„very british“en Stadt Victoria.<br />

Ich verbleibe mit Hoffnung auf einen<br />

besseren Tag<br />

Eure Edda und der Christian<br />

In dieser Wanne werde ich morgen<br />

liegen und genießen.<br />

Seite 95<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Victoria<br />

Dienstag 02.10.<strong>2018</strong><br />

„The Float Home Village“<br />

und„My name is Trinity, I am<br />

your guide“<br />

Dieser Blogeintrag sollte eigentlich<br />

noch viele Headlines mehr bekommen,<br />

so viele Eindrücke hat der Tag<br />

bei uns hinterlassen.<br />

Er könnte auch heißen: „Home,<br />

sweet Home“, „Da sind sie ja wieder,<br />

die Süßen“, Die fabelhafte<br />

Welt der Amelie“, „Es gibt keine<br />

Zufälle“, „I love LOVE“, „You are<br />

welcome“, „Wake up little Baby“,<br />

„Goodbye Summer, welcome Fall“,<br />

„Ein Träumchen, das Wetter“, und<br />

„Ich möchte ein E kaufen“.<br />

Lasst euch mitreißen von diesem<br />

Farbenrausch, dem genialen Wetter<br />

in Victoria, meiner absoluten<br />

Lieblingsstadt.<br />

Ich werde wenig schreiben, denn<br />

die 165 Bilder beschreiben die<br />

Stadt, kommt ihr mit?<br />

Diese Stadt zeigt sich bunt, aufgeweckt<br />

und very british.<br />

Die Ureinwohner, die First Nations,<br />

haben immer noch einen<br />

hohen Stellenwert und die Stadt<br />

zeigt das auch an allen Ecken und<br />

Enden.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 96


Kann sich jemand an das Yellow<br />

Taxi in Vancouver von unserem ersten<br />

Blog erinnern? Das ist die Version<br />

in mintgrün. (der beste Ehemann<br />

von allen hat aber mal schnell die<br />

Notbremse reingehauen und ne<br />

Kehrtwendung hingelegt)<br />

Christians Traum, einmal mit<br />

dem Flieger über Victoria, leider<br />

gibts wieder nur Fotos von unten.<br />

Am Hafen hat Christian wieder<br />

Freundschaft fürs Leben geschlossen.<br />

Er streichelt aber auch alles,<br />

was schnurrend daher kommt, ich<br />

muss aufpassen.<br />

Juchhuu, auf die bunten Kerlchen<br />

haben wir uns schon die ganze<br />

Reise gefreut (sorry, ihr Lieben,<br />

aber ich langweile euch jetzt mit<br />

Unmengen von Fotos davon)<br />

Diese Hausboote sind alle privat<br />

bewohnt und schaukeln friedlich<br />

vor sich hin.<br />

Und wir können es grade mal gar<br />

nicht fassen, warum nach unseren<br />

bisherigen Erfahrungen nicht Chinesen<br />

wie Mückenschwärme darüber<br />

herfallen, sondern wir fast alleine zu<br />

sein scheinen. Also hier eine Weile<br />

nur Eindrücke von Hausbooten und<br />

deren detailreicher Dekoration, genießt<br />

es. P.s. es war noch schöner,<br />

als es auf den Fotos aussieht.<br />

Seite 97<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


...und dort zwischen den sern dümpeln sie rum und warten<br />

Häu-<br />

auf Kundschaft.<br />

Am Ende des Steges...<br />

Jetzt wissen wir auch wo die schmusige<br />

Katze hingehört. Auf den<br />

Kahn „Moonshadow“.<br />

Kennt ihr den Gartenzwerg aus<br />

dem Film „Die fabelhafte Welt der<br />

Amelie“?<br />

Er ist gerade in Victoria, Kanada<br />

und sendet schöne Grüße.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 98


Hier kann man B & B machen, war<br />

aber nur am 01.10.18 für eine Nacht<br />

frei, sonst immer ausgebucht.<br />

Jaja, ich möchte gar nicht wissen,<br />

ob das Schild noch funktioniert,<br />

wenn hier im Sommer Millionen<br />

von Touris durchtrampeln.<br />

Von hier aus kann man auch<br />

Whale Watching Touren buchen...<br />

...wir begnügen uns mit einer<br />

kleinen Runde Wassertaxi für 30 $<br />

pro Person für 45 min.<br />

Seite 99<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Von der zu besichtigenden Umgebung<br />

haben wir allerdings nicht viel<br />

mitbekommen, denn was jetzt kam<br />

ist schon reif für einen eigenen Blog.<br />

Die junge Frau, die sich als unser<br />

Tour-Guide vorstellt kommt Christian<br />

so seltsam bekannt vor. Sogleich<br />

kommen sie ins Gespräch,<br />

wir sind alleine an Bord der schaukelnden<br />

Nuckelpinne.<br />

Trinity, so heißt sie, stellt sich<br />

schnell heraus, war ebenfalls auf<br />

dem gesunkenen Whale-Watching<br />

Schiff, als Crewmitglied. Sie hat<br />

Christian sofort erkannt und ringt<br />

nun ebenfalls mit der Fassung.<br />

Als Überlebende einer solchen<br />

Katastrophe sich nach drei Jahren<br />

wieder wohlbehalten gegenüber<br />

zu stehen, ist schon bewegend.<br />

Sie erzählt, dass sie zu einigen anderen<br />

Überlebenden Kontakt hat und<br />

es ihre erste Saison auf einem Schiff<br />

ist, seit sie damals mit unterging.<br />

Wir können es gar nicht fassen<br />

und Christian ist emotional sehr<br />

angerührt und bewegt.<br />

Zufälle gibt es nicht im Leben,<br />

das sind wir an genau diesem Tag<br />

in Vancouver, beschließen zu dieser<br />

Zeit mit dem Wasser-Taxi zu<br />

fahren und nicht wie erst geplant<br />

durch die Stadt zu bummeln. Besteigen<br />

zu dieser Zeit das Zubringertaxi,<br />

um dann, wie von langer<br />

Hand geplant, auf Trinitys Boot zu<br />

landen und niemand anderer ist an<br />

Bord (hier gibt es übrigens Wassertaxis<br />

wie Sand am Meer, gleich<br />

mehrere Anbieter).<br />

Das Abschiedsfoto lasse ich mir<br />

nicht nehmen, wir werden beide<br />

ganz feste gedrückt und verabschiedet<br />

mit einem warmen und<br />

herzlichen „you are welcome“<br />

Danach klopft uns so laut das<br />

Herz, wir sind ganz wackelig auf<br />

den Beinen,<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 100


Es gibt erst mal ne Ladung vom<br />

besten Fish and Chips der Stadt<br />

...und ein Deck auf einem Hausboot<br />

haben wir uns auch schon<br />

reserviert. Ganz vorne...<br />

...so sitzen wir also hier und lassen<br />

uns die pralle Sonne ins Gesicht<br />

scheinen, essen lecker und<br />

lassen uns das Erlebte durch den<br />

Kopf gehen, was für ein Tag, wir<br />

sind ganz platt.<br />

Cooler Typ, der saß da einfach<br />

und hatte die gleiche Aussicht wie<br />

wir. Wir waren aus den Häuschen,<br />

er hat das jeden Tag<br />

Autofähre nach Seatle<br />

An einem Aussichtspunkt, war<br />

dann Hitchcock „Die Vögel Teil 2“.<br />

Echt gruselig die Viecher.<br />

Leute ist das hier normal. Oder<br />

machen die ne Militärparade. Na<br />

dann, strammgestanden.<br />

Seite 101<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Oak Bay bei Victoria<br />

„The old spaghetti factory“<br />

Huhhh, Post eingeworfen,<br />

wer die wohl bekommt?<br />

Falls wir nach Victoria ziehen,<br />

wird Christian hier arbeiten... dann<br />

kann er seiner weltbesten Ehefrau<br />

jeden Abend Blumen mitbringen,<br />

die Idee ist nicht von mir, gefällt mir<br />

aber sehr. Wir können ja zu Hause<br />

schon mal üben.<br />

Schnieke, leider gehörte da so ein alter Knacker dazu, der argwöhnisch<br />

sein Lieblingsspielzeug bewachte.<br />

Tor zu Chinatown<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 104


The Bay Center war nix für uns...<br />

dann lieber kleine Geschäfte.<br />

Da dachte ich es wird teuer und<br />

dann ist er Sekunden später wieder<br />

draußen...ach so, ein Trikot<br />

kostet unbefl ockt 199 Dollar...<br />

Eigene Radspuren für die Fahrradfahrer in der<br />

ganzen Stadt, fi nden wir gut.<br />

Die Rückseite dieses Gebäudes<br />

haben sie komplett abgerissen,<br />

stützen die Vorderseite und ziehen<br />

alles neu hoch, sehr beeindruckend<br />

und das mitten in der City.<br />

Äh, die Fenster sind nicht echt...das ist Kunst und<br />

muss so. Sieht aber sehr echt aus.<br />

Seite 105<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Von der obersten Etage unseres<br />

Parkhauses, Christian ist dafür<br />

sogar noch 3 Stockwerke hochgefahren,<br />

hat man einen super Blick<br />

über die ganze Stadt.<br />

Augenklappen kreuzen unseren<br />

Weg.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 106


Jedoch würde ich gerne ein E<br />

und ein weiteres D kaufen, um<br />

meinen Namen zu komplettieren.<br />

Pure Romantik im Hafen von<br />

Victoria versüßt uns den letzten<br />

Abend in dieser schönen Stadt<br />

Und für dieses Gefährt hat Christian<br />

wieder gewendet. Muss nur<br />

noch lackiert werden, dann isser<br />

hübsch.<br />

Puh 165 Fotos später, ihr habt<br />

brav durchgehalten und ich auch.<br />

Morgen geht es nach Ucluelet.<br />

Seid ihr wieder dabei, wir nehmen<br />

euch mit.<br />

Seite 107<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Fahrt nach Ucluelet<br />

Mittwoch 03.10.<strong>2018</strong><br />

„CHAKALAKA gibts wirklich“<br />

oder auch „...mach mal Cheese“<br />

Ein letzter Blick zurück auf unsere<br />

Unterkunft in Victoria.<br />

Genau dieses Modell in weiß war<br />

Christian‘s erstes Automobil.<br />

Und als Christian rief, schau Badewannen<br />

war ich erst etwas irritiert.<br />

Klar, nach kanadischem Maß<br />

sind das Badewannen und keine<br />

Pools.<br />

Der Prämierminister von Kanada?<br />

6 Motorräder in Front, 3 fette Autos<br />

Sicherheitsbeamte, dann ein<br />

Schwung Fahrradfahrer, ist er hier<br />

dabei? Dann noch 3 Polizeiautos mit<br />

Blaulicht und zum Schluß 2 Motorräder<br />

zum sichern der Kolonne. Wer<br />

auch immer das war, er war wichtig.<br />

Das ist unser Häuschen, falls<br />

wir hier mal herziehen, mehr werden<br />

wir uns nicht leisten können.<br />

Denn ganz ehrlich, die Preise für<br />

Grundstücke auf Vancouver Island<br />

sind in den letzten Jahren ins<br />

Unermessliche gestiegen, wegen<br />

des milden Wetters und der traumhaften<br />

Landschaft zieht Hinz und<br />

Kunz hier her.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 108


Die beiden fahren sicher noch,<br />

denn ein TÜV wie bei uns scheint<br />

es hier nicht wirklich zu geben,<br />

was wir schon alles haben auf der<br />

Straße rum fahren sehen.<br />

man fährt und gezahlt wird mit<br />

Karte, oh du schöne neue Welt...<br />

pervers. Aber ein Lichtblick zum<br />

Klo müssen wir noch selber zu Fuß<br />

gehen, haha.<br />

Niedlich das kleine kanadische<br />

Blättchen in allen großen M‘s.<br />

Gegenüber entdeckt Edda noch<br />

einen riesigen Eishockeyschläger<br />

an einer Sporthalle.<br />

Am Wochenende ist Thanksgiving<br />

und natürlich ist Halloween<br />

(das mit den Kürbissen).<br />

Wir erreichen Duncan, die City of<br />

Totems und wir halten gleich Ausschau<br />

nach eben solchen.<br />

Den ersten Totempfahl sehen wir<br />

seltsamerweise vor dem nächsten<br />

McDonnalds.<br />

Hier kann man vom Parkplatz<br />

aus sein Essen ordern und es wird<br />

einem ans Fenster gebracht. Der<br />

Gast bewegt sich also gar nicht<br />

mehr und es wird gegessen, wo<br />

Einziger Grund hier zu halten ist<br />

mal wieder Internet (Ergebnisse<br />

von den Edmonton Oilers gegen<br />

die Kölner Haie abrufen) und sanitäre<br />

Einrichtung und dort hängt an<br />

der Wand (ich hab erst gedacht es<br />

wäre ein Defibrilator) dann jedoch,<br />

ich konnte es erst nicht fassen, verstehe<br />

ich: Junkies werfen hier ihr<br />

benutztes Spritzenutensil ein (falls<br />

sie es tun), es fällt dann unten in<br />

eine Desinfektionslösung. Ich bin<br />

echt baff, wir sind hier am Ar... der<br />

Welt, wie kann das sein? Zudem<br />

war die Toilette pikobello sauber,<br />

wie übrigens alle Toiletten vom großen<br />

bösen M. Verdattert hab ich<br />

die Räumlichkeiten verlassen, nur<br />

um die Kamera zu holen, denn wer<br />

geht schon mit Fotoapperat auf Klo,<br />

um noch ein Bild zu schießen.<br />

In Kanada scheint es Pflicht zu<br />

sein die Kalorien bei allen Bestellvorgängen<br />

mit anzugeben, so drücken<br />

wir immer bestätigend, ja wir wollen<br />

wirklich 1380 Kalorien essen...<br />

Und wenn man die Möglichkeit<br />

hat, baut man sich in den Garten<br />

seine eigene Eisenbahnstrecke.<br />

Lustige Straßennamen haben<br />

die hier.<br />

Seite 109<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Voll süß, die lütten ger, die sind sicherlich für kleine<br />

Wohnanhän-<br />

Japaner konzipiert.<br />

Wir sind auf dem Weg in Rich-<br />

tung Fähre, die wir allerdings nicht<br />

benutzen werden.<br />

An mehreren Stellen gibt es<br />

Waagen für große LKW.<br />

Findet Nemo...<br />

Wie überall in Kanada auch in<br />

Nanaimo überall Wandmalereien<br />

Schade, dass ich keinen Platz<br />

habe im Handgepäck, also lieber<br />

nicht anhalten.<br />

Das nächste große M - Ergeb-<br />

nisse von den Hannover Indians<br />

abrufen, ha! 4:2 Endstand, geht<br />

doch. Männe ist glücklich.<br />

In Lantzville fi nden wir endlich<br />

einen Zugang zum Meer und einen<br />

kleinen einsamen Strand.<br />

Holzlaster sieht man hier stärkt, dieser trägt schon verarbei-<br />

vertete<br />

Ware auf seinem Rücken.<br />

Und ich habts gewusst Chakalaka<br />

gibt es wirklich, es steht in Kanada<br />

an einem Highway.<br />

Wir wollten eigentlich nur ans<br />

Wasser runter und landeten am<br />

Rande des Elendviertels von Nanaimo,<br />

hier stranden die, die sonst<br />

kein Zuhause fi nden. Eine riesige<br />

Zeltstadt für Obdachlose tut sich<br />

vor unseren Augen auf, jetzt wird<br />

mir auch die Recyclingstation für<br />

Spritzen klar, das brauchen sie<br />

hier. Supermärkte planieren ihre<br />

Parkplätze, Kindergärten und<br />

Schulen fällen Büsche und Bäume,<br />

damit es keine Verstecke mehr für<br />

Drogenabhängige gibt.<br />

Dieser Baumstumpf sieht doch<br />

aus, wie ein hingekuschelter Hund<br />

oder?<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 110


Zwischenstopp bei Bibbi und<br />

Klaus, die beiden Deutschen kommen<br />

aus Großburgwedel und<br />

betrieben dort etliche Jahre den<br />

Marktkieker, bevor sie beschlossen<br />

nach Kanada auszuwandern. Klaus<br />

hatte etliche Jahre kurz vor Celle<br />

Norddeutschlands größten Ziegenhof<br />

mit über 500 Tieren und eigener<br />

Milch und Käseproduktion.<br />

Hier in Kanada haben sie sich<br />

dann mit einer Käserei und einem<br />

Restaurant und Cafébetrieb erneut<br />

selbstständig gemacht.<br />

Alles, das Haus, die Inneneinrichtung,<br />

die Käserei, jede Fliese<br />

an der Wand, Glasscheiben und<br />

sogar Lampen unter der Decke,<br />

das alles haben die beiden mit ihrer<br />

Hände Arbeit selber gebaut.<br />

Anfang des Jahres zerstörte ein<br />

schlimmes Hochwasser die ganzen<br />

„Altbestände“ des Käses und<br />

sie mussten mit der Produktion<br />

ganz von Vorne anfangen.<br />

Das Café mit Möbeln aus Großburgwedel,<br />

schon lustig.<br />

Alle drei Tage backt Bibbi Frankfurter<br />

Kranz, der ihr hier förmlich<br />

aus der Hand gerissen wird.<br />

Und das sind die Beiden, vielen<br />

dank für den phantastischen Apfelkuchen<br />

und guten Kaffee, ihr ward<br />

tolle Gastgeber.<br />

Seite 111<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Ich kann mich ja im Gegensatz<br />

zu meinem Göttergatten an viele<br />

Dinge nicht mehr erinnern, jedoch<br />

an dieses Geschäft schon. Kurz<br />

vor Port Alberni, mitten in der Wildnis<br />

am rechten Straßenrand, ein<br />

T-Shirt Landen mit ausgefallenen<br />

gebatikten und geprinteten Shirts.<br />

Ich dem Inhaber erst mal schön<br />

erzählt, wir wären schon vor 5 Jahren<br />

mit unserem Sohn hier gewesen,<br />

der nun dringend ein neues<br />

Shirt braucht, weil er aus seinem<br />

khakifarbenen Shirt „rausgewachsen“<br />

ist. Dafür fl iegen wir halt extra<br />

nach Kanada, in Deutschland gibts<br />

ja keine Vernünftigen, schon gibts<br />

6 Dollar Rabatt und 2 Gutscheine<br />

über je 5 $, falls wir noch mal in unserem<br />

Leben wiederkommen, geht<br />

doch, fühlt sich fast an, wie ein Update<br />

in die größere Wagenklasse.<br />

Am Fluß an dem wir anhalten,<br />

hat ein schlauer Fuchs eine Metallwand<br />

errichtet, dann wissen die<br />

Touris wenigstens wohin mit ihrem<br />

alten Müll.<br />

Somit steht jeder also vor dem<br />

Monument der Zivilisation und bestaunt<br />

nicht mehr die Schönheit<br />

der Natur, die sich ihm auf so mannigfaltige<br />

Weise präsentiert.<br />

Was sagte Christian, Dinopark<br />

für Arme, ganze 2 Stück zierten die<br />

Auffahrt zu einer Töpferei.<br />

Es gibt richtig fi nstere Waldabschnitte<br />

in Kanada und natürlich<br />

vermutet man hinter jedem Busch<br />

einen Schwarzbären.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 112


Seite 113<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Zum Glück sind wir das letzte<br />

Stückchen nach Ucluelet noch im<br />

einigermaßen Hellen gefahren, der<br />

Weg schlängelt sich kilometerlang<br />

in heftigen Bergstrecken und gefährlichem<br />

Geschaukel durch die<br />

Pampa.<br />

Die 30 km/h-Schilder mit den<br />

Schlangenlinien drüber sind nicht<br />

umsonst platziert.<br />

Im Stockfi nsteren erreichen wir<br />

unsere wirklich schöne Unterkunft,<br />

die wir ebenfalls über AirBnB gebucht<br />

haben, sehr zu empfehlen.<br />

Zwar am Ende der Welt, Fuchs und<br />

Hase sagen sich hier gute Nacht,<br />

aber die Stille und Schönheit der<br />

Natur, raubt einem den Atem.<br />

Etwas irritierend auf den Besucher<br />

wirken jedoch die eindeutigen<br />

Warnhinweise bei einem Tsunami,<br />

mitsamt einer Evakuierungsstrecke.<br />

Dann weiß jedenfalls jeder<br />

was er im Fall der Fälle zu tun hat.<br />

So sieht unsere abendliche Kommandozentrale<br />

aus, Edda arbeitet<br />

am Blog,<br />

Christian guckt LiveTicker mit<br />

Spielergebnissen im PC und Vancouver<br />

Canucks im TV..<br />

Ja, ihr Lieben, morgen geht‘s ein<br />

wenig die Natur erkunden, ich hoffe<br />

ihr seid dabei und langweilt euch<br />

nicht schon, wir sind ja bald wieder<br />

da, die letzten Tage brechen an.<br />

Bis morgen in Ucluelet und Tofino<br />

Eure Nachteule und der Schlafbär<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 118


Tofino und Ucluelet<br />

Donnerstag 04.10.<strong>2018</strong><br />

„Mettbrötchen vs<br />

Obstsalat“oder auch<br />

„In memory of Leviathan II“<br />

Da schnippelt man sich die<br />

Hände wund, nur um dem Gatten<br />

ein sehr gesundes Frühstück zu<br />

bieten und frischen Obstsalat zu<br />

servieren. Und dann DAS:<br />

Er beschließt die Reise vorzeitig<br />

abzubrechen, weil es im Stadion<br />

Mettbrötchen für 3,- gibt, frevelhaft,<br />

bodenlos frech. Und der<br />

Obstsalat steht noch unangerührt<br />

auf dem Tisch, nun gut!<br />

Der Wald durch den wir gehen ist knorrig und dunkel.<br />

Einwand des Ehemanns: Ich habe<br />

natürlich nicht den leckeren Obstsalat<br />

meiner Frau verschmät, sondern<br />

ihn wie immer sehr genossen.<br />

Dann wollen wir mal in den Tag<br />

starten, als erstes sehen wir uns<br />

die Bucht und den Leuchtturm an.<br />

Und diese Tiere könnten wir<br />

sehen, mal wieder gucken wir uns<br />

die Augen aus dem Kopf und nix<br />

ist zu sehen.<br />

Das Wetter ist brilliant, geradezu<br />

langweilig sagt Christian, da kaum<br />

Wellen an die harten, schroffen<br />

Felsen schlagen. Im Herbst sieht es<br />

hier schon ganz anders aus.<br />

Man kann auf diesem Trail 2,6<br />

Kilometer entlang der schroffen<br />

Felsküste gehen.<br />

Seite 119<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Und sollten sie irgendwelche Geräusche hören,<br />

das sind keine Wale, aha.<br />

Der Wild Pacifi c Trail, ein ca. 2,7 km langer Wanderweg<br />

entlang der Küste, wunderschön<br />

Ein wenig mulmig wird einem<br />

schon, bei all den Schildern, die da<br />

vor Pumas Bären und Wölfen warnen.<br />

Natürlich darf man mal wieder<br />

keines dieser Tiere füttern, schade!<br />

Ich bin entsetzt, wie jetzt, die<br />

Putzfee kommt heute nicht.<br />

Humor haben sie ja, die Kanadier.<br />

Den Pilz hat Christian entdeckt, in 3 Metern Höhe mit sicherlich 60 cm<br />

Durchmesser. Sieht schon ein wenig unheimlich aus.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 120


Pacifi c Rim Nationalpark<br />

In den blauen Häusern haben wir vor 5 Jahren mit Timon übernachtete.<br />

Und genießen heute die Einsamkeit<br />

an einem der vielen Sandstrände,<br />

hier ist im Sommer die<br />

Surfer-Hochburg. Jetzt sind wir<br />

fast alleine.<br />

Wickaninnish Beach, Long Beach<br />

und Chesterman Beach sind die<br />

bekanntesten Strandabschnitte.<br />

Mein Mann sagt gerade, ein<br />

Träumchen.<br />

Wir machen uns auf den Weg<br />

nach Tofi no, wo vor 3 Jahren das<br />

Unglück geschah.<br />

Der Ort ist touristisch voll auf Surfen<br />

ausgerichtet und ich will gar<br />

nicht wissen, was hier im Sommer<br />

abgeht.<br />

Wir sind ohne Boards auf dem<br />

Dach und fallen auf.<br />

Seite 121<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Dann sind wir an der Stelle an der<br />

die Geretteten den Unglücks von<br />

25. Oktober 2015 an Land gebracht<br />

wurden.<br />

EinJahr nach dem Unglück wurde<br />

dieser Gedenkstein gesetzt, in<br />

Gedenken an die 6 Todesopfer, die<br />

das Unglück nicht überlebt haben.<br />

Schon alleine der Gedanke dass<br />

der Name meines Mannes oder<br />

meines Schwagers hier stehen<br />

könnte lässt mich schwer schlucken.<br />

Wieder oder auch das erste Mal<br />

hier zu sein, lässt uns bewegt<br />

innehalten, das ist schon ein bewegender<br />

Moment.<br />

Und dann drehen wir dem Ort<br />

des damaligen Geschehens<br />

den Rücken und versuchen als<br />

nächstes die Ärztin zu besuchen,<br />

die Christian im Krankenhaus<br />

von Tofi no so fürsorglich versorgt<br />

hat. Leider arbeitet sie nicht mehr<br />

dort, erfahren wir und auch in ihrer<br />

ehemaligen Praxis haben wir kein<br />

Glück und können nur liebe Grüße<br />

hinterlassen.<br />

Wir fahren vorbei an Jamie‘s<br />

Whalewatching Station über die<br />

Christian vor drei Jahren seine<br />

Unglücksfahrt gebucht hat.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 122


Somit zieht es uns an den nächsten Strand und man kann gar nicht fassen, wie leer es ist.<br />

Edda & Christian auf einer einsamen Insel.<br />

Da ist einem schon seltsam zumute.<br />

„Wachtelpiekser“ - Häkchen Wildtierliste,<br />

oder?<br />

Seite 123<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Bisschen crazy und hippiemäßig der kleine Ort.<br />

...und ihr werdet belohnt mit<br />

romantischen Leuchttürmen im<br />

Sonnenuntergang.<br />

Mit diesem Motto starte ich in die<br />

Nachtruhe, morgen gehts noch<br />

mal Richtung Vancouver, wir gehen<br />

also wieder auf eine Fähre in<br />

Nanaimo Richtung Horseshoebay.<br />

Dort bleiben wir noch eine Nacht<br />

und meine Mann hat mir versprochen<br />

vielleicht sehe ich noch einmal<br />

Granville Island. Mal sehen...<br />

Erst mal gute Nacht, ach nee<br />

guten Morgen für euch.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 124


Fahrt nach Vancouver<br />

Freitag 05.10.<strong>2018</strong><br />

„Hier brennt der Busch“<br />

oder auch „Kanada vergießt<br />

schon Tränen“<br />

Das Wetter ist gruselig, man könnte<br />

meinen Kanada weiß, dass es unser<br />

letzter Tag ist. Mein Mann spannt<br />

den Schirm auf, damit ich trockenen<br />

Fußes vom Haus zum Auto komme<br />

und mein armes Pünktchen nicht<br />

naß wird (jaja, ich weiß, dass das<br />

ne Regenjacke ist, aber hier geht es<br />

ums Kavaliersprinzip).<br />

Wir fahren heute vom „Ende der<br />

Welt“ von Ucluelet nach Vancouver,<br />

der Millionenstadt. Krasser kann der<br />

Gegensatz wohl nicht sein.<br />

Ebenso krass sind die Straßenverhältnisse<br />

auf der Strecke, zum<br />

Glück war es bei der Hinfahrt schon<br />

dunkel, so habe ich das wohl gar<br />

nicht bemerkt. Streckenweise werden<br />

die Steilhänge von Erdrutschen<br />

befreit, hier sind wohl mächtige<br />

Gesteinsbrocken herabgestürzt.<br />

Dort wo die Fahrbahnen verbreitert<br />

werden und Holz aus dem Wald<br />

beseitigt werden muss, türmen sich<br />

hohe Berge gefällter Stämme und<br />

werden gleich vor Ort in riesige<br />

Scheiterhaufen verwandelt.<br />

Was kann man auch sonst mit<br />

dem ganzen Holz machen...<br />

Seite 125<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Wir winken noch kurz der Käserei<br />

zu. Vor zwei Tagen haben wir hier<br />

Horst und „Bibi“ besucht, die beiden<br />

stammen aus Großburgwedel<br />

und haben sich hier mit einer<br />

Käserei eine Existenz aufgebaut.<br />

So, dann wollen wir uns mal<br />

wieder einreihen auf die Fähre von<br />

Nanaimo nach Vancouver, 91,50 $<br />

.<br />

An diesem Rastplatz waren wir<br />

vor Jahren auch schon mal und<br />

wieder sehr erstaunt über das<br />

knallgrüne Wasser. Der Platz im<br />

Wald sieht sogar bei strömendem<br />

Regen hübsch aus.<br />

...und sorry Schatzi, aber hier<br />

hätte ich wirklich gerne gehalten<br />

und gesmokedtes (äh, wird das so<br />

geschrieben?) Fleisch probiert.<br />

Wenigstens konnten wir Flugzeuge<br />

bei Start und Landung beobachten.<br />

Aber der Hammer in rosa, das<br />

geht ja mal gar nicht.<br />

Immer wieder am Staßenrand<br />

befi nden sich LKW-Haltebuchten,<br />

dort müssen die Fahrer ihre Bremsen<br />

testen, bevor sie die angekündigten<br />

Gefälle von bis zu 18 % in<br />

Angriff nehmen.<br />

Denn wenn man auf diesen Strecken<br />

den LKW im Rückspiegel<br />

hat, wie er sich schnell nähert,<br />

obwohl man selber schon Höchstgeschwindigkeit<br />

fährt, ohoh...<br />

So richtig kann man leider nicht<br />

sehen, wie lang der Holztransporter<br />

war, zu beachten gebe ich<br />

nur, er hat nur Vorne und Hinten<br />

ein Fahrgestell, das hintere mit<br />

eigener Fahrerkabine.<br />

Auch diese Konstruktion, Marke<br />

Eigenbau, fand ich beachtenswert.<br />

Man glaubt ja gar nicht auf<br />

welche Ideen die Leute kommen,<br />

wenn sie ein Sportgerät oder ein<br />

Haustier transportieren wollen.<br />

In Vancouver versuchten wir in der<br />

verbleibenden Zeit mal wieder ans<br />

schöne Wasser zu kommen...<br />

...hatten jedoch nur eine Aussicht<br />

auf eine verlassene Bahnstrecke.<br />

Riesige Frachter lagen vorm Hafen.<br />

Die warten teilweise wochenlang<br />

auf ihre Ladung, hauptsächlich<br />

Getreide für die ganze Welt.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 126


Am nachfolgenden Parkplatz hatten wir mehr Glück, hier hatte man freien Blick auf die Lions Gate Bridge.<br />

..und dieses entzückende Holzhaus,<br />

das verzweifelt versucht<br />

sich gegen seine Beton-Nachbarn<br />

zur Wehr zu setzen.<br />

So, in der Rush-Hour dem Yello-<br />

Taxi folgend nach Vancouver rein.<br />

Hinter jeder Ecke versteckt sich<br />

hier ein Graffi ty oder ein Wandgemälde.<br />

Und überall Willkommensschilder,<br />

die individuell gestaltet sind.<br />

Seite 127<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Der Architektur-Mix ist so krass,<br />

dass er schon wieder schön ist.<br />

Da sich Alt in Neu spiegelt.<br />

Halt, nur schnell ein kleines Handtäschchen...<br />

echt, vorbeigefahren?<br />

Ein wenig Indian Summer mitten in Vancouver<br />

Das Model kannte ich noch gar<br />

nicht, er hat es geschafft, jeweils<br />

20 Meter Platz zum Vordermann<br />

zu lassen (was in Vancouver eine<br />

Kunst ist) um dann röhrend Gas<br />

zu geben und wieder aufzufahren.<br />

Sonst macht so ein Flitzer ja auch<br />

keinen Spaß.<br />

Mit diesen Hop-On Hop-Off<br />

Bussen fährt man vorgegebene<br />

Routen in der Stadt, kann immer<br />

wieder aussteigen und verweilen<br />

und wieder einsteigen. Das ist<br />

echt praktisch und wir oft genutzt.<br />

Uns wurde jedoch davon abgeraten,<br />

denn in Vancouver ist der<br />

Verkehr teils so schrecklich chaotisch,<br />

dass die Bussen nur sehr<br />

unregelmäßig ihr Ziel erreichen<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 128


Diese Unterkunft haben wir über booking.com gebucht,<br />

super, zwei Schlafzimmer, Kühlschrank, Bad, Balkon...<br />

...erholte Edda im Selbstportrait.(Badezimmerspiegel<br />

eignen sich hervorragend)<br />

Edda glücklich<br />

- Pünktchenbettwäsche !!!!!<br />

So sieht mein Mann aus, wenn er<br />

auf sein Essen wartet, geht noch,<br />

da waren es erst 10 Minuten...<br />

...wir hatten nach 45 Minuten solch<br />

einen Hunger, dass wir vergessen<br />

haben das leckere Essen zu<br />

fotografieren, stellt euch also auf<br />

meiner Seite einen fetten Burger<br />

(Tschüssi Kanada) mit Kartoffelspalten<br />

vor, dazu immer der gute<br />

Heiz Ketchup, die Flasche in XXL.<br />

Mein Mann das züchtige Lachsfilet<br />

mit Kartoffelbrei und Gemüse,<br />

öhm... (kann man machen Schatzi,<br />

muss man aber nicht).<br />

Überhaupt war der Laden sehr angesagt,<br />

nach uns mussten etliche<br />

Leute unverrichteter Dinge wieder<br />

von Dannen ziehen. Ja, die Königskinder<br />

speisen, das restliche<br />

Volk guckt nur zu.<br />

Ah, darauf habe ich drei Wochen<br />

warten müssen, einige Häuser<br />

weiter ein richtiger Copyshop, jedoch<br />

der Blick durch das winzige<br />

Fensterchen in der Tür verweist<br />

auf einen langen Flur mit Treppe<br />

nach unten, ach herrje ein Keller-<br />

Laden. Nicht mit mir, ich will dann<br />

doch nach Hause in meinen<br />

lichtdurchfl uteten Laden an der<br />

Hauptstraße.<br />

Nur noch ganz wenige Stunden<br />

trennen uns vom Rückfl ug und so<br />

sagen wir erst mal „Gute Nacht<br />

Vancouver“, war schön mit dir, der<br />

letzte Abend.<br />

Edda und Christian<br />

Seite 129<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Flug nach Hause<br />

Samstag 06.10.<strong>2018</strong><br />

Sonntag 07.10.<strong>2018</strong><br />

„Diesmal sind sie nicht rot“oder<br />

auch „Bye bye, winkydinky,<br />

schnief...“<br />

Guten Morgen Kanada!<br />

Das nenn‘ ich mal ein Frühstück,<br />

in der Küche steht eine Elfe, die<br />

auf Wunsch scrambled Eggs oder<br />

Pancakes zaubert, dazu gibts<br />

Toast, Butter, Marmelade, Obst,<br />

Saft, Kaffee, Milch, Müsli.<br />

Und wenn ich so auf meinen Teller<br />

schaue, sind die Pfannkuchen hier<br />

nicht rot.<br />

Warum auch? fragt sich der Leser,<br />

weil ich hier in Kanada schon<br />

mächtig auf die Klappe gefallen<br />

bin, als mir rote Pfannkuchen serviert<br />

wurden, die nach trockenen<br />

Schwammtüchern schmeckten.<br />

Satt und zufrieden, jedenfalls so<br />

zufrieden wie man nach einer<br />

Stunde intensiven kofferpackens<br />

sein kann, verlassen wir unsere<br />

Unterkunft, das „Douglas House“,<br />

ein schnukelickes B&B mit viel<br />

englischem Charme, aber auch<br />

für ein B&B muss man hier schon<br />

ordentlich berappen.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 130


Ja, kurz vorm Fliegen sieht tian nicht so entspannt<br />

Chris-<br />

aus.<br />

Die Sonne gibt sich ziemlich Mühe den gestrigen Tag wieder gut zu machen.<br />

Außer uns scheint keiner nach<br />

Hause zu müssen, alles leer am<br />

Flughafen.<br />

Chef-Kontrolletti Christian hat die<br />

Papiere fest im Blick.<br />

...und dann noch einmal die letzten Blicke auf die Coast Mountains.<br />

Kurz nach dem Essen fl iegen wir<br />

direkt über die Rockys.<br />

Und los gehts....wir sitzen über<br />

dem Flügelchen, ...in einem Air<br />

<strong>Canada</strong> Flieger...<br />

Das Essen war dann doch ganz ok<br />

(für Flugzeugessen). „Chicken or<br />

Pasta?“ mit fadem Karotte/Kohlrabi-<br />

Salat, Brötchen mit Butter.<br />

Über Kamloops, Salmon Arm,<br />

Revelstoke, Hope, Banff, Rocky<br />

Mountain House und etwas<br />

südlich von Wetaskiwin, fast die<br />

Strecke, die wir mit dem Auto<br />

gefahren sind<br />

Schon beeindruckend, wenn man<br />

überlegt, dass man da grad noch<br />

mit dem Auto rumgefahren ist.<br />

Seite 131<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Legga, Brownie, keiner wollte mir seinen abgeben...<br />

bei fast 12 Stunden Flugzeit muss man schon um<br />

alles Essbares kämpfen.<br />

...und man sieht es an dem glasigen Blick, der vierte<br />

Rotwein bei meinem Mann (der Stewart wusste<br />

schon Bescheid).<br />

Und damit uns das Abschied<br />

nehmen nicht so schwer fällt, ein<br />

traumhafter Sonnenaufgang.....<br />

Was soll ich sagen, mein guter<br />

Göttergatte und ich möchten sich<br />

von euch verabschieden,<br />

danke für das treue Lesen, Mitfi e-<br />

bern, Kommentieren, Liken und<br />

Mitfreuen.<br />

Schön, dass ihr dabei wart im<br />

Land der unendlichen Weite, hohen<br />

Bergkämme, des einlagigen<br />

Toilettenpapiers und der niedrigen<br />

Kloschüsseln, riesigen Trucks<br />

mit Zwillingsreifen und 100-Liter-<br />

Tanks, dem Land der freundlichen<br />

Bedienungen und liebenswerten<br />

Einwohner, der Wildtiere, wir werden<br />

es nicht vergessen, dass an<br />

jeder Ecke eine Eishalle meinen<br />

Mann erfreute und die Fotomotive<br />

nicht gesucht werden mussten.<br />

Was für ein schöner Urlaub, und<br />

wer weiß, vielleicht...<br />

Eure dokumentierende Edda und<br />

der beste Ehemann von Allen,<br />

Christian<br />

Vielen Dank an die fleißige Autorin<br />

dieses Reiseblogs. Nach einem erlebnissreichen<br />

Tag (und den hatten<br />

wir jeden Tag) ist es nicht immer<br />

einfach sich aufzuraffen hunderte<br />

Bilder zu sichten, zu ordnen, zu<br />

bearbeiten und teilweise schwierig<br />

mit langsamen WLAN die Bilder<br />

hochzuladen. Dann von Müdigkeit<br />

geplagt sich mit Humor, ein klein<br />

wenig Sarkasmus und mit viel Gespühr<br />

für die kleinen Dinge die Texte<br />

zu schreiben, die euch vielleicht<br />

das ein oder andere Lächeln ins<br />

Gesicht gezaubert haben.<br />

Aber wir haben es genau so<br />

gewollt, denn so bleibt uns und<br />

unseren Lieben diese intensive<br />

Zeit am schönsten in Erinnerung.<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 132


Wir haben in 23 Tagen fünf der<br />

sechs größten Städte <strong>Canada</strong>s<br />

gesehen (wenn auch nur kurz),<br />

sind fast 5000 km mit dem Auto<br />

gefahren und haben wieder die<br />

wundervollen Rocky Mountains gesehen,<br />

die mich niemals langweilen<br />

werden.<br />

...über den Wolken...<br />

...knapp über den Wolken...<br />

Wir haben viele tolle Erfahrungen<br />

mit privaten AirBnb Unterkünften<br />

gemacht und wir durften zwei Wochen<br />

lang mal ein richtig „fettes“ Auto<br />

fahren, einen Dodge Durango SRT.<br />

Freundschaften mit deutschen Auswanderern<br />

wurden ebenso vertieft<br />

wie Bekannschaften mit Canadiern.<br />

Einen sehr emotionalen Moment<br />

werde ich sicherlich nicht wieder vergessen,<br />

als mir in Victoria plötzlich<br />

und völlig unerwartet die junge Frau<br />

gegenüber stand, die vor drei jahren<br />

auf der Leviathan II als Tourguide<br />

gearbeitet und das Unglück ebenfalls<br />

überlebt hat.<br />

...nach dem Durchtauchen direkt unter den Wolken.<br />

Ein klein wenig Stolz bin ich auch<br />

über mich eine solch intensive Reise<br />

unfallfrei komplett selbst in Eigenregie<br />

organisiert zu haben.<br />

Ich hoffe, daß es meine Gesundheit<br />

und unser Geldbeutel zulassen wird<br />

diese Art des Reisens noch das ein<br />

oder andere mal zu erleben.<br />

Bis zum (hoffentlich) nächsten Mal.<br />

Seite 133<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014


Inhaltsverzeichnis<br />

Seiten Strecke / Ort<br />

2 - 4 Flug Frankfurt - Montreal<br />

5 - 9 Montreal<br />

10 - 13 Fahrt nach Quebec<br />

14 - 16 Fahrt nach Ottawa<br />

17 - 21 Ottawa<br />

22 - 23 Fahrt nach Toronto<br />

24 - 31 Toronto Tag 1<br />

32 - 35 Toronto Tag 2<br />

36 - 38 Flug nach Calgary<br />

39 - 39 Calgary<br />

40 - 42 Fahrt nach Wetaskiwin<br />

43 - 52 Fahrt nach Jasper<br />

53 - 62 Jasper<br />

63 - 69 Fahrt nach Canmore<br />

70 - 79 Canmore / Banff<br />

80 - 88 Fahrt nach Kamloops<br />

89 - 91 Fahrt nach Agasisz<br />

92 - 95 Fahrt nach Victoria<br />

96 - 107 Victoria<br />

108- 118 Fahrt nach Ucluelet<br />

119 - 124 Ucluelet / Tofi no<br />

125 - 129 Fahrt nach Vancouver<br />

130 - 133 Flug nch Hause<br />

<strong>Canada</strong><br />

im Sommer 2014<br />

Seite 134

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