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Greenleaf Update 019

Kundenmagazin der Greenleaf Deutschland KG. Ausgabe 019 aus Dezember 2019.

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In der Kritik<br />

Doch Kopenhagens Klimapolitik hat auch kritisch zu<br />

betrachtende Seiten. Die Schaffung von Fußgängerzonen<br />

und verkehrsberuhigten Bereichen in der City führt zu<br />

einer zunehmenden Verteuerung des Wohnraums. Sozial<br />

Benachteiligte und Geringverdiener leiden unter der<br />

Gentrifizierung. Sie können sich die aufgerufenen Mieten<br />

nicht leisten. Ihnen droht die Verdrängung in Randgebiete<br />

und soziale Brennpunkte. Die hohen Lebenshaltungskosten<br />

machen Kopenhagen zu einer der zehn teuersten<br />

Städte der Welt.<br />

Die umweltfreundlichere Verkehrspolitik sorgt aber<br />

auch für neue Probleme: Besonders Menschen, die auf<br />

das Auto angewiesen sind, fühlen sich benachteiligt: Es<br />

stehen nur wenige und teure Parkplätze zur Verfügung,<br />

deren Kosten auf die Fahrzeughalter umgelegt werden.<br />

Die fortschreitende Umwandlung von Straßen in Fußgängerzonen<br />

macht Wohnungen für sie schwerer zugänglich.<br />

Im großen Kontext werden die Verkehrsprobleme auf<br />

das Umland abgewälzt. Anders als in der Stadt, staut es<br />

sich nun In der Region. So manche Gemeinde wird als<br />

Parkplatz Kopenhagens missbraucht und an Bahnhöfen<br />

sind Stellflächen überlastet. Hat man doch noch einen<br />

Parkplatz gefunden, ist nicht sichergestellt, dass man<br />

auch einen Platz in den überfüllten Zügen bekommt. Die<br />

Dänischen Staatsbahnen leiden unter einem jahrzehntelangen<br />

Investitionsstau. Mehr Züge und eine höhere<br />

Taktung wären notwendig, doch die Infrastruktur gibt das<br />

nicht her – ähnlich wie in dt. Ballungsräumen.<br />

Ein ganz neues Phänomen: an Verkehrsknotenpunkten<br />

der Stadt bilden sich mittlerweile Staus durch Radfahrer,<br />

sodass der Vorteil der Zeitersparnis gegenüber dem PKW<br />

nicht mehr überall gilt. Und trotz Bemühungen bietet die<br />

Stadt zu wenig Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an.<br />

Das CO2-Einsparpotential bezifferte Kopenhagen 2009 auf<br />

1,4 Mio. Tonnen. Dabei weist der Plan eine Lücke von 1,1<br />

Mio. Tonnen zur absoluten Klimaneutralität auf, bei der<br />

man auf neue Technologien und Gesetzgebungen hofft.<br />

Außerdem verlässt man sich auf die schnelle Durchsetzung<br />

der erneuerbaren Energien und Elektromobilität.<br />

Sollte das misslingen, hat man ein Hintertürchen aufgelassen<br />

und möchte das lediglich mit dem Zukauf von<br />

Emissionsrechten ausgleichen.<br />

Ausblick<br />

Das Ziel bis 2025 eine ausgeglichene Klimabilanz aufweisen<br />

zu können ist sehr ambitioniert. Doch auch wenn<br />

die selbstauferlegten Klimaziele verfehlt werden, der<br />

Ausstoß von CO2 nicht auf Null gesenkt werden kann, hat<br />

Kopenhagens Klimaplan Vorbildcharakter, er nimmt eine<br />

Vorreiterrolle in der kommunalen Klimapolitik ein.<br />

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