04.12.2018 Aufrufe

CMS Stiftungsmagazin RADAR Nr. 6: Wie wohnen im Alter?

Dieses RADAR vermittelt Ihnen einen Überblick über Forschungsresultate zum Thema «Leben und Wohnen im Alter, lässt Expertinnen und Experten zu Wort kommen – und hat sechs ganz unterschiedliche Menschen aus drei Generationen zu ihren Vorstellungen befragt.

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Aktuell<br />

ASTHAUFEN<br />

aba Auch wenn die Astern verblüht sind und die<br />

Sammlungen ruhen, gibt es in den Merian Gärten<br />

viel zu sehen und zu bestaunen. Jedes Jahr<br />

wächst ab November auf dem Brüglingerhof ein<br />

Berg Äste und Zweige in die Höhe, so mächtig<br />

wie eine weitere Scheune. Ein verblüffter Besucher<br />

fragte kürzlich: Was ist das für ein riesiger<br />

Haufen?<br />

S<strong>im</strong>on Goll, Obergärtner in den Merian Gärten, weiss die Antwort:<br />

Ich finde, der Asthaufen gehört <strong>im</strong> Winter einfach zu den Merian Gärten. Er ist<br />

Anziehungspunkt für Kinder (hier finden sich die besten Stecken zum Spielen),<br />

temporäres Naturkunstwerk und vor allem Zeugnis unserer Winterarbeit. Denn <strong>im</strong><br />

Winter stehen bei mir als Leiter des Teams Landschaftspflege fast täglich Holzarbeiten<br />

auf dem Programm: Wildhecken, Waldränder und andere Gehölze müssen<br />

gepflegt werden.<br />

In den Wildhecken entfernen wir aufgekommene Bäume, welche die Hecke zu<br />

stark beschatten – meist handelt es sich um schnellwachsende Arten wie Eschen<br />

und Robinien. Bei den Sträuchern nehmen wir die Arten zurück, die andere verdrängen,<br />

wie Hasel oder Hartriegel. Umgekehrt stellen wir auch einzelne Sträucher wie<br />

Kreuzdorn oder eine schöne Kornelkirsche frei, um sie zu fördern. So sichern wir,<br />

dass die Vielfalt erhalten bleibt. Diese Arbeit muss <strong>im</strong> Winter gemacht werden, da<br />

in dieser Zeit keine Vögel in den Hecken brüten. Um die Störung der Wildtiere gering<br />

zu halten, sind die Heckenbereiche in Sektoren unterteilt und werden alternierend<br />

nur alle drei Jahre bearbeitet.<br />

Auch die Pflege der Waldränder gehört zu unserer Winterarbeit. Wir entfernen<br />

die Bäume und Sträucher, welche zu weit über die <strong>Wie</strong>sen hinauswachsen. Unser<br />

Ziel ist ein gestufter Waldrand mit einem sanften Übergang vom Krautsaum über<br />

Kleinsträucher zu den Bäumen. Wichtige Vorgaben für die Eingriffe liefert dabei die<br />

Biodiversitätsstrategie, auf deren Basis wir den langfristigen Pflegeplan erarbeiten.<br />

Zentral für uns ist auch die Ästhetik. Wir sind ein Garten, da steht das Besuchserlebnis<br />

<strong>im</strong> Vordergrund. Unsere Eingriffe erfolgen deshalb gezielt, damit das Erscheinungsbild<br />

auch nachher natürlich und harmonisch wirkt. Ich bin froh, dass unser<br />

Team damit viel Erfahrung hat. Wir schauen jeweils vor Ort gemeinsam an, was<br />

zurückgeschnitten werden soll und was stehen bleibt. Wir sind mit Motorsägen,<br />

Schnittschutzausrüstung, Gesichts- und Gehörschutz ausgestattet und können die<br />

Arbeiten dann gleich erledigen. So ist keine grosse Kennzeichnung wie <strong>im</strong> Forst<br />

nötig und die Auswirkung auf die Besucherinnen und Besucher bleibt (nebst dem<br />

Maschinenlärm) gering.<br />

Das Holz, das anfällt, wird übrigens direkt <strong>im</strong> Garten sortiert. Was sich als<br />

Brennholz eignet, wird zugeschnitten, gespalten und für den Holzofen <strong>im</strong> Lehmhaus<br />

eingelagert. Der Rest landet hier auf dem Asthaufen und wartet auf den Häcksler.<br />

Das ist eine grosse Maschine, welche alles zu Holzschnitzeln für unsere Heizung<br />

verarbeitet. Pro Winter ergibt das <strong>im</strong> Schnitt rund 200 Kubikmeter Schnitzel – deren<br />

Energie würde ausreichen, um sechs Einfamilienhäuser ein Jahr lang zu heizen.<br />

Ich staune <strong>im</strong>mer wieder über den Berg Holz, der klein beginnt, aber schnell<br />

auf vierzig Meter Länge und fünf Meter Höhe anwächst. Während man in den<br />

Hecken und Gehölzen unsere Eingriffe kaum sieht, zeigt sich hier, wie viel Material<br />

der Garten liefert. Und obwohl das Holz ein wichtiger Ertrag für uns ist, freuen wir<br />

uns, wenn Besucherinnen und Besucher den einen oder anderen Ast mitnehmen<br />

und sich zu Hause ein Stück Merian Gärten in die Vase stellen.<br />

JUNGE MÜTTER – LEBENSGESCHICHTEN<br />

ccl Jung, keine abgeschlossene Berufsausbildung – und schwanger.<br />

Junge Mütter leben mit einem hohen Risiko, in ökonomischer<br />

Abhängigkeit zu verbleiben und keine sozial eigenständige Biografie<br />

aufbauen zu können. In Basel leistet der Verein AMIE seit 2007<br />

Pionierarbeit <strong>im</strong> Bereich der Berufsintegration junger Mütter. Das<br />

Programm von AMIE stellt sicher, dass junge Mütter auf ihrem Weg<br />

in ein eigenständiges und unabhängiges Leben die Unterstützung<br />

bekommen, die sie benötigen.<br />

Zum Beispiel Lucia, die ihr ungewolltes Kind einer Pflegefamilie überlassen<br />

wollte und sich dann doch anders entschied. Oder Yangdron,<br />

die aufgrund ihrer Schwangerschaft den Einstieg ins Berufsleben<br />

verschieben musste.<br />

Das Porträtbuch gibt Einblick in das Leben junger Mütter und<br />

soll auf ihre Situation aufmerksam machen. Die Autorin und Journalistin<br />

Martina Rutschmann hat mit neun Frauen ausführliche<br />

Gespräche geführt. Die porträtierten Mütter erzählen ungeschminkt<br />

von ihrem Lebensweg, ihren Gefühlswelten und ihrem Alltag.<br />

Ausgewählte Fachbeiträge vertiefen die Problematik und beleuchten<br />

das Thema aus gesellschaftlicher, politischer und wissenschaftlicher<br />

Perspektive. Der Fotograf Daniel Infanger setzte mit den jungen Frauen<br />

jeweils individuelle Bildserien um, die sie in ihrem eigenen Umfeld, in<br />

ihrem Alltag und in Bewegung zeigen.<br />

‹Junge Mütter – Lebensgeschichten› ist ein einfühlsames Porträtbuch<br />

über das frühe Muttersein, über Freundschaft, Mut und<br />

Durchhaltevermögen. Die Publikation erschien <strong>im</strong> Oktober 2018 <strong>im</strong><br />

Christoph Merian Verlag.<br />

Amie Basel (Hg.)<br />

Junge Mütter<br />

Lebensgeschichten<br />

240 Seiten, 113 farbige Abbildungen,<br />

Klappenbroschur, 15 × 21 cm<br />

CHF 29.-/EUR 28,–<br />

ISBN 978-3-85616-878-0<br />

Redaktion: Carlo Clivio (ccl), Elisabeth Pestalozzi, Kommunikation <strong>CMS</strong>; Sylvia Scalabrino (scy), Basel<br />

Mitarbeit: Alexandra Baumeyer (aba), Leiterin Vermittlung & Kommunikation Merian Gärten;<br />

Sandra Engeler (sen), Projektleiterin Soziales <strong>CMS</strong>; André Salvisberg (asa), Archivar <strong>CMS</strong><br />

Gestaltung: BKVK, Basel – Beat Keusch, Anna Klokow<br />

Illustrationen: Balsam, Basel – Annina Burkhard<br />

Korrektorat: Dr. Rosmarie Anzenberger, Basel<br />

Druck und Bildbearbeitung: Gremper AG, Basel/Pratteln<br />

Auflage: 3’500 Exemplare; erscheint dre<strong>im</strong>al jährlich (April, August, Dezember)<br />

Bildnachweis: Archiv Gudrun Löffler (S. 13), Kathrin Schulthess (S. 14, S. 15 unten, S. 16 oben), Archiv <strong>CMS</strong> (S. 15)<br />

St. Alban-Vorstadt 12<br />

Postfach<br />

CH-4002 Basel<br />

T + 41 61 226 33 33<br />

www.cms-basel.ch<br />

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