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BrauBeviale Nachlese, LogiMAT Vorschau,Staatspreis Smart Packaging, interpack Anmeldeschluß, 120 Jahre Pawel, Werfring Jubiläum, Vöslauer, 100 Prozent REZYKLAT

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LEBENSMITTELVERPACKUNG<br />

Lebensmittelverpackungen mit Mehrwert<br />

36 <strong>06</strong>/<strong>18</strong><br />

Anforderungen an Verpackungen steigen. Neben Produktschutz und Qualitätssicherung<br />

sind innovative Lösungen gewünscht, die Konsumentinnen und<br />

Konsumenten einen Mehrwert bieten. In einem aktuellen Forschungsprojekt<br />

arbeitet das OFI in Kooperation mit dem Cluster Oberösterreich an der Entwicklung<br />

umfassender Konzepte für neuartige Convenience Produkte.<br />

Beim Einkauf von Lebensmitteln<br />

legen Österreicherinnen<br />

und Österreicher<br />

immer mehr Wert auf Convenience.<br />

Hinter diesem englischen Terminus,<br />

der mit „Bequemlichkeit“ übersetzt<br />

werden kann, verbirgt sich<br />

ein Trend, der über die Lebensmittelprodukte<br />

selbst, jetzt auch in der<br />

Verpackungsindustrie ganz angekommen<br />

ist.<br />

Trend<br />

Begonnen hat dieser Trend mit<br />

der Knappheit der Ressource Zeit.<br />

Ständig unterwegs und immer erreichbar,<br />

wendet man immer weniger<br />

Zeit auf um Speisen zuzubereiten.<br />

Man kauft im Vorbeigehen<br />

Fastfood-to-go und lagert daheim<br />

Fertiggerichte, die bei Bedarf<br />

schnell, einfach und ohne zusätzliche<br />

Zutaten „frisch“ zubereitet<br />

werden können. Man kauft online<br />

ein oder greift im Supermarkt zu<br />

besonders lang haltbaren Produkten,<br />

um Zeit zu sparen und die<br />

Anzahl an Lebensmitteleinkäufen<br />

zu reduzieren. Diesem Konsumentenverhalten<br />

passen sich nicht nur<br />

die Speisen an, sondern auch ihre<br />

Verpackungen. Da die Produkte<br />

vergleichsweise jung sind, sind sie<br />

hinsichtlich ihrer Produktsicherheit<br />

und Benutzerfreundlichkeit häufig<br />

noch nicht ganz ausgereift und<br />

bieten Entwicklungs- und Optimierungspotenzial.<br />

Multifunktional<br />

Verpackungen haben in erster Linie<br />

eine Aufgabe: Sie schützen das<br />

Produkt. Im Lebensmittelbereich,<br />

kann dieser Schutz das Füllgut erst<br />

transport- und lagerfähig machen<br />

und trägt massiv zu einer längeren<br />

Haltbarkeit des Lebensmittels bei.<br />

Darüber hinaus dient die Verpackung<br />

als Informationsträger für die<br />

Logistik sowie den Konsumenten<br />

und ist noch dazu bedeutender Werbebotschafter.<br />

Damit ein Produkt<br />

wettbewerbsfähig bleibt, werden<br />

verstärkt Verpackungslösungen gewünscht,<br />

die neben all den genannten,<br />

klassischen Aufgaben rund um<br />

Ing. Michael Krainz ist OFI-Experte für Verpackung & Lebensmittel.<br />

Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Verpackungskonstruktion, -entwicklung<br />

und -prüfung ist er Ihr Partner bei der Produktoptimierung. Im<br />

Rahmen seines Tätigkeitsbereiches untersucht er die Wechselwirkungen<br />

zwischen Verpackung und Füllgut sowie die Permeation von Packstoffen.<br />

Schutz und Information, einen erweiterten<br />

Nutzen für den Kunden<br />

stiften. Die richtige Integration von<br />

kundenfreundlichem Zusatznutzen<br />

in die Verpackung steigert die<br />

Produktzufriedenheit und erweitert<br />

auch den Kundenkreis. In diesem<br />

Kontext hat sich in den letzten<br />

Jahren der Trend zu Convenience-<br />

Verpackungen ausgeformt. Kurz<br />

gefasst, versteht man darunter Verpackungen,<br />

die selbst einen Mehrwert<br />

für den Konsumenten bieten.<br />

Wie kann<br />

dieser Mehrwert aussehen?<br />

Ein Aspekt kann das Öffnungserlebnis<br />

betreffen. Durch die richtig<br />

dosierte Öffnungskraft mit einer<br />

entsprechend großen Öffnungslasche,<br />

können nicht nur Erwachsene<br />

im Alter zwischen 20 und 50 Jahren<br />

die Verpackung leicht, also ohne<br />

Schere oder Messer, öffnen, sondern<br />

auch ältere und jüngere Generationen.<br />

Ein anderer Aspekt kann sich<br />

auf die Möglichkeit der Wiederverschließbarkeit<br />

beziehen. International<br />

gibt es bereits viele marktübliche<br />

Convenience-Verpackungen,<br />

die sich am österreichischen Markt<br />

allerdings nur bedingt durchgesetzt<br />

haben – zumindest bis jetzt. Ein<br />

Beispiel wären Schlauchbeutel, die<br />

mit Schiebe- oder Gripverschlüssen<br />

anstatt mit Etikett, Klebeband oder<br />

Metallclip verschließbar sind, was<br />

deutlich zur Benutzerfreundlichkeit<br />

beiträgt – vor allem bei größeren<br />

Packungen mit Mehrfachentnahmen.<br />

Bei Tiefkühlprodukten oder<br />

Käse sind solche Lösungen auch<br />

in Österreich bereits vereinzelt im<br />

Einsatz. Wiederverschlussoptionen<br />

steigern die Produktaffinität durch<br />

die Möglichkeit von Mehrfachentnahmen<br />

und heben das Produkt<br />

vom Mitbewerb ab. Zudem wird<br />

durch die Mehrfachnutzung der<br />

Verpackung oder auch durch den<br />

Einsatz von getrennt zu öffnenden<br />

Kompartimenten in Verpackungen<br />

die Umwelt entlastet.<br />

Smarte Lösungen<br />

„Als Mitglied der ACR (Austrian<br />

Cooperative Research) ist dem<br />

OFI die enge Zusammenarbeit mit<br />

KMU besonders wichtig, bei der<br />

Umsetzung von Forschungsprojekten<br />

überlegt man daher genau,<br />

welche Fragen für die regionale<br />

Industrie gerade relevant sind,“ erklärt<br />

Dr. Michael Washüttl, Leiter<br />

des Bereichs Verpackung & Lebensmittel<br />

am OFI, den Zugang<br />

zu dem gerade gestarteten Projekt<br />

„Smart Packaging Solutions – kombinierter<br />

Einsatz von objektiven<br />

Produktvorteilen“.<br />

Zusatznutzen<br />

In dem vom Land Oberösterreich<br />

geförderten Kooperationsprojekt<br />

werden sowohl auf Produkt-,<br />

als auch auf Kundengruppen abgestimmte<br />

innovative Lösungen<br />

ausgearbeitet, die einen entsprechenden<br />

Zusatznutzen bieten, dabei<br />

allerdings den Produktschutz<br />

und die bestehende Qualität nicht<br />

beeinträchtigen. Zusätzlich wird<br />

Wert darauf gelegt, dass die Lösungen<br />

möglichst ökologisch sind.<br />

Es werden Konzepte erarbeitet,<br />

die vor allem die Aspekte der einfachen<br />

Öffnung und der Wiederverschließbarkeit<br />

bei vorgesehener<br />

Mehrfachentnahme behandeln, und<br />

dabei auf Produktsicherheit und Packungsdichtheit<br />

von Produkten mit<br />

relativ hohen Haltbarkeiten Rücksicht<br />

nehmen. Die Lösungen sollen<br />

schließlich v.a. in Bereichen Anwendung<br />

finden, bei denen aktuell<br />

nur Festversiegelungen verwendet<br />

werden, die nur mit einer Schere<br />

zu öffnen sind. Eine ökologische<br />

Alternative könnte bspw. der Einsatz<br />

von Papierkunststoffverbunden<br />

sein, welche im Idealfall mit dem<br />

Altpapier entsorgt werden können.<br />

Ergebnisse<br />

Von den Ergebnissen des Forschungsprojektes<br />

erwartet man<br />

sich praxisnahe Konzepte, die nicht<br />

nur von KMU einfach angewandt<br />

werden können, sondern auch die<br />

Erwartungen moderner KonsumentInnen<br />

an Convenience erfüllen.<br />

Mehr unter: www.ofi.at<br />

„Smart Packaging Solutions“<br />

In dem gerade gestarteten Forschungsprojekt „Smart Packaging<br />

Solutions – kombinierter Einsatz von objektiven Produktvorteilen“<br />

entwickelt das unabhängige Prüf- und Forschungsinstitut OFI in<br />

Kooperation mit dem Cluster Oberösterreich Konzepte für neuartige<br />

Convenience Verpackungen. Der Anspruch: Zusatznutzen<br />

für KonsumentInnen generieren, ohne Einbußen bei Qualität<br />

und Schutzfunktion – und das Ganze möglichst ökologisch.

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