Kaleidoskop 2017-2018
Aus dem bunten Alltag der Zinzendorfschulen
Aus dem bunten Alltag der Zinzendorfschulen
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Königsfelder<br />
KALEIDOSKOP<br />
Aus dem bunten Alltag der<br />
Zinzendorfschulen<br />
Schuljahr<br />
<strong>2017</strong> – <strong>2018</strong><br />
1
Inhalt:<br />
Inhalt:<br />
Abschied, Beginn, Personalien 6<br />
Herzlich willkommen<br />
Dank für treue Dienste<br />
Glückliche Absolventen<br />
Kultur an der Schule 23<br />
Teamwork bei Solara-Unterführung<br />
Spannende Mischung von Musik aus vielen Jahrhunderten<br />
Schillerndes Schulkonzert: Chöre und Blasorchester in Bestform<br />
Denkanstöße durch Kunst und Musik<br />
»Die Kinder von Girouan« begeistern im Kirchensaal<br />
Kunst am Stuhl<br />
Schulart- und klassenübergreifende Installation »Wir sagen nein«<br />
Vom Fluch der Karibik bis zur Zauberflöte<br />
Manga-AG erweitert den Horizont<br />
Hüte, Yachten und schnelle Autos<br />
Wer rettet das Märchenmuseum?<br />
Lernort Schule 38<br />
Multikulturelles Kochen im Jugendhaus K3<br />
Interkulturelle Kompetenz vermittelt<br />
Schokolade ja - aber bitte fair gehandelt<br />
Schüler lernen, Energie zu sparen<br />
Exkursion zum Gedenkpfad Eckerwald<br />
Mit Zivilcourage gegen Extremismus<br />
Elftklässler treffen Landtagspräsidentin<br />
Auslandspraktika für angehende Erzieher<br />
Einblicke in die Arbeit der Beratungsstellen<br />
Das Lernen lernen – spannender Abend für Eltern<br />
Begegnung mit dem Islam wirbt für Frieden<br />
Before I die – Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod<br />
Lizenz zum Philosophieren<br />
Interreligiöser Fachtag für angehende Erzieher<br />
Vielseitige Ausbildung der angehenden Erzieher<br />
Spaß und Erfolg beim Tag der Mathematik<br />
Prävention findet zuerst in der Familie statt<br />
Gelungene Berufsfindungsmesse JOBwärts!<br />
Neues Schulfach Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung (WBS)<br />
Leckere Früchte für Bildung in Westafrika<br />
Weihnachtsmarktstand zugunsten der Missionshilfe<br />
Sanierungsarbeiten verbessern Brandschutz und Energiebilanz<br />
Schule 3.0 63<br />
Zinzendorfschulen blicken in die digitale Zukunft<br />
Schüler testen Tablet-Unterricht<br />
Die Do‘s und Dont‘s bei WhatsApp & Co.: Hacker gibt Tipps<br />
Smartphones: Infoabend für Eltern<br />
Wirtschaftsgymnasium lehrt SAP-Software<br />
Kurz gemeldet 67<br />
Medienecho 75<br />
SWR dreht an den Zinzendorfschulen<br />
Spiel & Sport 78<br />
Kunterbuntes Schulfest bei strahlendem Sonnenschein<br />
Starkes Schul-Team beim Villinger Stadtlauf<br />
Ängste überwinden und Talente einbringen<br />
Blick in die Zukunft bei Unterstufenparty<br />
US-Studenten zeigen Kickball, Baseball, Frisbee und Flag Football<br />
Besondere Leistungen 84<br />
Erster Preis beim Schülerwettbewerb des Landtags für Katharina<br />
Vier Goldmedaillen für Alexander und Anna<br />
MachMit!Award für Lisa Schnotz<br />
Schüler beim Neujahrsempfang geehrt<br />
Schulen unterwegs 88<br />
Paddeln auf dem Ebro<br />
Wettstreit mit Blasrohr<br />
Wellenreiten in Casablanca<br />
Schüleraustausch mit England in Vorbereitung<br />
Ceili-Tanzen auf der Grünen Insel<br />
Zu Gast an den Schulen 93<br />
Prinz Asfa-Wossen Asserate spricht über Afrika<br />
Besuch aus Tansania<br />
Austausch unter Kollegen<br />
Zaubershow mit Botschaft<br />
Ressourcenverteilung für Freie Schulen nicht optimal<br />
»Krieg ist Mist« – Zeitzeugen berichten<br />
Freunde und Förderer 102<br />
Damals 104<br />
25. Klassentreffen der A des Abi-Jahrgangs 1958<br />
Namen und Nachrichten 106<br />
Impressum 107<br />
2 3
Grußwort<br />
Jahreslosung 2019:<br />
»Gott spricht: Suche Frieden<br />
und jage ihm nach!“<br />
Psalm 34,15<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
den Slogan »Mehr als Schule!« haben sich die Zinzendorfschulen auf<br />
die Fahnen geschrieben. Auch im Schuljahr <strong>2017</strong>/18 haben wir ihn<br />
mit verschiedensten Aktionen und Veranstaltungen umgesetzt.<br />
Natürlich zunächst einmal mit unserem Internat. Es ist eines der<br />
wenigen in Deutschland, das Schülerinnen und Schülern aller<br />
Schularten offen steht und dessen junge Bewohner gemeinsam mit<br />
den externen Schülern eine Gemeinschaft bilden, die weit über den<br />
alltäglichen Unterricht hinausreicht.<br />
Dieses »Mehr« wird an vielen Stellen deutlich - sei es bei den Stillen<br />
Fünf Minuten, mit denen jeder Schultag beginnt, oder mit den verschiedenen<br />
Arbeitsgemeinschaften. Sei es mit den äußeren Gegebenheiten<br />
wie den stets sorgfältig gepflegten Gebäuden und Parks<br />
oder mit den Gottesdiensten. Soziales und ökologisches Engagement<br />
gehört ebenso dazu wie die Digitalisierung.<br />
Zur Schulgemeinschaft zählen natürlich auch die Lehrer und die<br />
Eltern. Auch ihnen bieten wir zahlreiche Gelegenheiten sich fortzubilden,<br />
zu reflektieren und Teil des Ganzen zu sein.<br />
Das vorliegende Magazin bietet Ihnen einen kleinen Einblick, wie wir<br />
das Motto »Mehr als Schule!« im vergangenen Schuljahr mit Leben<br />
gefüllt haben.<br />
Viel Freude bei der Lektüre wünschen Ihnen<br />
Johannes Treude<br />
Schulleiter<br />
Tobias Banholzer<br />
Verwaltungsleiter<br />
4<br />
5
Herzlich willkommen<br />
Michaela Bur am Orde<br />
Herzlich willkommen<br />
6<br />
Arbeitsfeld<br />
Bildende Kunst / Englisch<br />
Geburtsort<br />
Spaichingen<br />
Beruflicher Werdegang<br />
Nach dem Studium: leidenschaftliche Mutter<br />
und Referendarin.<br />
Wie sind Sie an die Zinzendorfschulen<br />
gekommen?<br />
Da wir in Burgberg wohnen lag es sehr<br />
nahe, sich die Zinzendorfschulen genauer<br />
anzuschauen. Ich war sofort von den tollen<br />
Kunstateliers angetan und hatte dann sehr<br />
großes Glück, einen Referendariatsplatz an<br />
der Schule zu erhalten.<br />
Enthalten Ihre bisherigen Eindrücke von<br />
den Zinzendorfschulen und von Königsfeld<br />
Überraschungen?<br />
Die Schule ist ja recht groß und gleicht<br />
mit den vielen Gebäuden einem Campus.<br />
Daher war ich überrascht, wie herzlich hier<br />
alle miteinander umgehen. Jeder kennt und<br />
hilft jedem. Das finde ich total schön<br />
Worauf freuen Sie sich am meisten bei<br />
Ihrer neuen Aufgabe und was bereitet<br />
Ihnen am meisten Kopfzerbrechen?<br />
Im Referendariat hat man neben der Schule<br />
noch so viele andere Dinge im Kopf, muss<br />
Prüfungen absolvieren und wird bewertet.<br />
Jetzt, da dieser Druck weg ist, freue ich mich<br />
darauf, einfach mal<br />
Lehrerin zu sein und<br />
mich voll und ganz auf<br />
das Schulleben konzentrieren<br />
zu können.<br />
Ich bin kein Mensch, der sich im Vorfeld<br />
Kopfzerbrechen über eventuelle Probleme<br />
macht. Außerdem habe ich in den letzten<br />
eineinhalb Jahren hier an der Schule so<br />
viel großartige Unterstützung bekommen,<br />
dass ich mich nicht alleine fühle, sondern<br />
weiß, dass man hier immer ein offenes Ohr<br />
füreinander hat.<br />
Warum sind Sie Lehrerin geworden?<br />
Lehrerin zu sein ist nie langweilig; es fordert<br />
einen heraus, man lernt sehr viel über<br />
seine Mitmenschen und über sich selbst.<br />
Man kommt an die eigenen Grenzen und es<br />
gibt jeden Tag so viele schöne, lustige und<br />
bereichernde Momente, die diesen Beruf<br />
wirklich toll machen.<br />
Was ist das Wichtigste, das Sie in der<br />
Schule gelernt haben?<br />
Für meine Ziele und die Dinge, die mich<br />
glücklich machen zu arbeiten und nicht<br />
aufzugeben. Ich habe in Kunst immer<br />
sehr viel gearbeitet und auch viele unzählige<br />
Nachtschichten eingelegt, weil ich so<br />
motiviert war und mich die Kunst absolut<br />
glücklich gemacht hat. Als es aber aufs Abi<br />
zuging, zweifelte ich daran, ob ich Kunst<br />
wirklich vierstündig belegen sollte, da ich<br />
wusste, ich würde noch viel mehr für die<br />
Kunst geben und wahrscheinlich kaum<br />
mehr Schlaf abbekommen. Mein Plan war<br />
es deshalb, Chemie und Physik zu wählen.<br />
Fächer, in denen ich eine ziemliche Niete<br />
bin... Zum Glück redete mir mein damaliger<br />
Kunstlehrer ins Gewissen. Ich belegte<br />
Kunst, schlief kaum, aber Kunst war nunmal<br />
genau das, was mich erfüllte. So wäre ich<br />
um ein Haar vermutlich keine Kunstlehrerin<br />
geworden.<br />
Ach ja, und was ich noch gelernt habe:<br />
Sich bei wichtigen Formularen immer die<br />
Rückseite anzuschauen - die habe ich beim<br />
Mathe-Abi nämlich übersehen... Ich hab`s<br />
zum Glück trotzdem geschafft.<br />
Und was möchten Sie Ihren Schülern auf<br />
den Weg geben?<br />
Genau das. Im Leben das zu machen, was<br />
einen glücklich macht und erfüllt - auch<br />
wenn es vielleicht mit viel Arbeit verbunden<br />
ist oder unerreichbar erscheint. Hätte<br />
ich damals nicht Kunst gewählt, wäre alles<br />
vielleicht anders verlaufen und ich würde<br />
ständig denken: Hätte ich es nur versucht.<br />
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />
Am liebsten verbringe ich Zeit mit meiner<br />
Familie, sie ist für mich das Allerwichtigste.<br />
Außerdem reise ich gerne, vor allem mit<br />
unserem T2 Bulli. Und ich bin sehr gerne<br />
draußen - egal ob bei unseren Schafen, mit<br />
unserem Hund oder im Gartenhaus unserer<br />
Tochter.<br />
Welches Buch lesen Sie gerade?<br />
"Der Hundertjährige, der zurückkam, um<br />
die Welt zu retten" von Jonas Jonasson.<br />
Zum Schluss zwei Schülerfragen:<br />
Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag<br />
lang unsichtbar wären?<br />
Ich würde mich in sämtliche Kunstmuseen<br />
schleichen und mir nachts alles in Ruhe<br />
anschauen.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Ich wäre gerne eine Ente. Das finden viele<br />
lustig, aber ich fände es spitze. Enten können<br />
so ziemlich alles: schwimmen, tauchen,<br />
laufen und fliegen (Anm. d. Red: und dirigieren,<br />
siehe Foto). Das muss man ihnen<br />
erstmal nachmachen.
Herzlich willkommen<br />
Sarah Stoiber<br />
Herzlich willkommen<br />
8<br />
Melanie Oesch<br />
Arbeitsfeld<br />
Erzieherin im Haus<br />
Früauf<br />
Geburtsort<br />
Luxemburg<br />
Beruflicher Werdegang<br />
Ich habe eine Ausbildung<br />
zur Sozialassistentin<br />
gemacht. Von<br />
2012 bis 2013 bin ich<br />
ein Jahr nach Kenia<br />
gegangen, um ein IJFD<br />
zu machen. Danach habe ich mein Studium<br />
Soziale Arbeit B.A begonnen. Während meines<br />
Studiums habe ich in einem Obdachlosencafe<br />
gearbeitet.<br />
Wie sind Sie an die Zinzendorfschulen<br />
gekommen?<br />
Durch eine Stellenausschreibung im Internet.<br />
Enthalten Ihre bisherigen Eindrücke von<br />
den Zinzendorfschulen und von Königsfeld<br />
Überraschungen?<br />
Als Erzieherin im Internat erlebt man jeden<br />
Tag kleine oder große Überraschungen, das<br />
macht den Beruf so spannend.<br />
Worauf freuen Sie sich am meisten bei<br />
Ihrer neuen Aufgabe und was bereitet<br />
Ihnen am meisten Kopfzerbrechen?<br />
Mir gefällt die Arbeit im Internat, weil sie<br />
sehr abwechslungsreich und vielseitig ist.<br />
Kein Tag ist wie der andere und das macht<br />
mir Spaß. Seit Tagen zerbreche ich mir den<br />
Kopf über die letzten zwei Fragen.<br />
Warum sind Sie Erzieherin geworden?<br />
Es war schon immer mein Wunsch, mit Kindern<br />
und Jugendlichen zu arbeiten.<br />
Was ist das Wichtigste, das Sie in der<br />
Schule gelernt haben?<br />
Dass ich nicht für meine Eltern oder meine<br />
Lehrer lerne, sondern für mich.<br />
Und was möchten Sie Ihren Schülern auf<br />
den Weg geben?<br />
Selbstvertrauen.<br />
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />
Ich mache sehr viel Sport und fahre gerne<br />
Motorrad.<br />
Welches Buch lesen Sie gerade?<br />
Ich höre sehr gerne Krimi- Hörbücher.<br />
Zum Schluss zwei Schülerfragen:<br />
Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag<br />
lang unsichtbar wären?<br />
Den ganzen Tag Motorrad fahren und jedem<br />
Blitzer nett zuwinken.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Hätte man mich das in meiner Kindheit gefragt,<br />
wären es kleine Krebstiere gewesen,<br />
die fand ich früher sehr spannend. Heute<br />
mag ich eher große Tiere aber ein richtiges<br />
Lieblingstier habe ich nicht. Deswegen entscheide<br />
ich mich für ein Kuscheltier.<br />
Arbeitsfeld<br />
Betreuerin im Haus Früauf<br />
Geburtsort<br />
Schramberg<br />
Beruflicher Werdegang<br />
Ich habe Sozialpädagogik an der dualen<br />
Hochschule Villingen-Schwenningen studiert.<br />
Bisher habe ich drei Jahre auf einer<br />
heilpädagogischen Wohngruppe für Jungs<br />
und Mädchen gearbeitet.<br />
Wie sind Sie an die Zinzendorfschulen<br />
gekommen?<br />
Über eine Anzeige im Internet.<br />
Enthalten Ihre bisherigen Eindrücke von<br />
den Zinzendorfschulen und von Königsfeld<br />
Überraschungen?<br />
Nein, ich kenne Königsfeld von meinem<br />
Freundeskreis her. Die Anrede mit Bruder<br />
und Schwester<br />
war für mich<br />
anfangs eine<br />
kleine Überraschung,<br />
daran<br />
habe ich mich<br />
aber schnell<br />
gewöhnt.<br />
Worauf freuen<br />
Sie sich am meisten bei Ihrer neuen Aufgabe<br />
und was bereitet Ihnen am meisten<br />
Kopfzerbrechen?<br />
Am meisten freue ich mich darauf, selbständig<br />
zu arbeiten und die Verantwortung<br />
für eine Gruppe zu haben. Kopfzerbrechen<br />
bereitet mir momentan noch nichts aber<br />
man möchte natürlich, dass alle gut das<br />
Schuljahr beziehungsweise ihren Abschluss<br />
schaffen.<br />
Warum sind Sie Erzieherin geworden?<br />
Ich habe schon immer gerne mit Kindern<br />
und Jugendlichen gearbeitet und wollte<br />
gern etwas machen, wo ich auch praktisch<br />
tätig sein kann.<br />
Was ist das Wichtigste, das Sie in der<br />
Schule gelernt haben?<br />
Das Wichtigste war für mich, dass ich Selb-<br />
ständigkeit und Organisationsfähigkeit<br />
gelernt habe. Und dass man sich auch<br />
eingestehen muss, dass man manches<br />
nicht so gut kann.<br />
Und was möchten Sie Ihren Schülern<br />
auf den Weg geben?<br />
Sie sollen ihre Schulzeit genießen. Ich<br />
finde die Unterstützungen, welche die<br />
die Schüler hier erhalten, sowohl von<br />
den Lehrern, als auch vom Internat, sind<br />
sehr gut verzweigt. Das hätte ich mir selbst<br />
zu meiner Schulzeit auch gewünscht.<br />
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />
In meiner Freizeit bin ich viel mit meinen<br />
Freunden unterwegs und auch gerne im<br />
Fitnessstudio.<br />
Zum Schluss eine Schülerfrage:<br />
Welches Tier wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Müsste ich mich für ein Tier entscheiden,<br />
würde ich gerne eine Katze sein. Sie kann<br />
als Haustier aber auch im Freien leben und<br />
ist somit total unabhängig. Als Katze hat<br />
man einen super Gleichgewichtssinn und<br />
man hat auch nachts den Durchblick. Zudem<br />
sind es an sich sehr schöne Tiere, die<br />
ihren eigenen Willen haben.<br />
9
Herzlich willkommen<br />
Sina Wehl<br />
Dank für treue Dienste<br />
Arbeitsfeld<br />
Freiwilliges Soziales<br />
Jahr (Klassenbegleitung<br />
der 5R<br />
und Arbeit im<br />
Lerncampus)<br />
Geburtsort<br />
Oberndorf<br />
Beruflicher<br />
Werdegang<br />
Abitur am Droste-Hülshoff-Gymnasium<br />
Rottweil.<br />
Wie sind Sie an die<br />
Zinzendorfschulen gekommen?<br />
Meine Patentante hat hier gearbeitet.<br />
Enthalten Ihre bisherigen Eindrücke von<br />
den Zinzendorfschulen und von Königsfeld<br />
Überraschungen?<br />
Sehr schöne Räumlichkeiten und tolle<br />
Zusammenarbeit zwischen Schülern und<br />
Lehrern.<br />
Worauf freuen Sie sich am meisten bei<br />
Ihrer neuen Aufgabe und was bereitet<br />
Ihnen am meisten Kopfzerbrechen?<br />
Auf das Kennenlernen vieler neuer Schüler<br />
freue ich mich am meisten, Kopfzerbrechen<br />
bereitet mir zum Glück noch nichts.<br />
Was möchten Sie Ihren Schülern auf den<br />
Weg geben?<br />
Dass ihr für immer eure neugierige und<br />
zielstrebige Art beibehaltet!<br />
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />
Querflöte spielen im Musikverein, Tanzen,<br />
Schwimmen.<br />
Welches Buch lesen Sie gerade?<br />
»Das Leuchten der Stille« von Nicholas<br />
Sparks<br />
Zum Schluss zwei Schülerfragen:<br />
Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag<br />
lang unsichtbar wären?<br />
Darauf habe ich keine Antwort.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Ein Löwe, denn das ist mein Sternzeichen.<br />
Langjährige Mitarbeiter geehrt<br />
Das Küchenteam hatte ein festliches<br />
Menü gezaubert, die Hauswirtschaftlerinnen<br />
die Räume stimmungsvoll<br />
dekoriert, der Lehrerchor feierliche und<br />
humorvolle Lieder einstudiert. Dazu gab<br />
es von Br. Motel<br />
übermittelte Grüße<br />
der Direktion – die<br />
Weihnachtsfeier<br />
der Mitarbeiter<br />
bot auch in diesem<br />
Jahr wieder einen<br />
schönen Rahmen<br />
für die Schulleitung,<br />
um langjährigen<br />
Mitarbeitern<br />
für ihre treuen<br />
Dienste zu danken.<br />
Leider waren viele<br />
an diesem Abend<br />
der Verwaltung<br />
Br. Banholzer (links) und Br. Treude (rechts) ehrten wieder viele Mitarbeiter für<br />
verhindert, aber<br />
ihre langjährigen Dienste. Leider konnten an dem Abend nicht alle dabei sein.<br />
Sr. Mudrich und Sr.<br />
sind Ellen<br />
Hummel freuten<br />
Bartsch seit<br />
sich dafür umso mehr, neben einem Blumenstrauß<br />
auch die beim zehnjährigen Mit-<br />
zehn und Sr. Möller seit 20 Jahren dabei.<br />
arbeiterjubiläum übliche »Zinzendorfuhr«<br />
in Empfang zu nehmen. Sein 30. Dienstjubiläum<br />
konnte Br. Frasch an diesem Abend<br />
feiern. »Bei Ihnen weiß man immer, woran<br />
man ist«, meinte Schulleiter Br. Treude zu<br />
dem Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung.<br />
Bei den<br />
Lehrern<br />
runden<br />
sich zudem<br />
die<br />
Dienstjahre<br />
bei<br />
Sr. Twarz-<br />
Maier (20<br />
Jahre) und<br />
Sr. Jäger<br />
(zehn<br />
Jahre). Im<br />
Bereich<br />
10 11
Glückliche Absolventen<br />
Glückliche Absolventen<br />
Abiturienten beenden das Kapitel »Schule«<br />
Mit einem außergewöhnlich frischen<br />
und positiv in die Zukunft blickenden<br />
Abschlussgottesdienst hat sich der<br />
diesjährige Abitur-Jahrgang von den Zinzendorfschulen<br />
verabschiedet. Die 96<br />
Absolventen der allgemeinbildenden<br />
und beruflichen Zinzendorfgymnasien<br />
zogen zu Edward Elgars<br />
»Land of Hope and Glory« in den<br />
Kirchensaal ein und stellten ihre<br />
Schulbücher in ein Regal, denn ihr<br />
Motto lautete: »This is where the<br />
chapter ends.«<br />
Als Jahrgangsbeste bestanden<br />
Ann-Kathrin Moritz am allgemeinbildenden<br />
Gymnasium (1,0) sowie<br />
Rosalie Kaspar und Alina Müller-<br />
Kauter an den beruflichen Gymnasien<br />
(jeweils 1,3) die Prüfungen zur<br />
allgemeinen Hochschulreife.<br />
Br. Treude (6. von rechts) und seine Stellvertreterin Sr. Lutz-Marek (9. von links) freuen sich<br />
mit den Preisträgern Maja Linhard, Corinna Kramp, Verena Fichter, Hannah Dufner, Rosalie<br />
Kaspar, Tabea Hauser, Lisa Schnotz, Ainhoa Keim, Eurona Jakupi, Alexandra Schwanenberger,<br />
Ann-Kathrin Moritz, Xenia Tschurikow, Hannah Wunsch, Milena Rinck, Steffen Hey, Jonas Buchholz<br />
und Malte Friedrich (von links).<br />
»Anders als in den vergangenen<br />
beiden Jahren der Kursstufe werden<br />
wir uns im September keinen<br />
neuen Bücherstapel abholen, für<br />
uns fängt kein neues Schuljahr<br />
an«, sagte Ann-Kathrin Moritz in ihrer Ansprache.<br />
Sie alle stünden jetzt vor einem Luxusproblem:<br />
Die Vielzahl an Studiengängen<br />
und Berufen mache die Wahl nicht leicht,<br />
»aber auch diese Entscheidung ist nicht in<br />
Stein gemeißelt«, sagte sie. Man könne immer<br />
wieder einen neuen Weg einschlagen.<br />
Dabei seien sie nicht alleine, es gebe immer<br />
Menschen, die ihnen dabei helfen.<br />
Den Mut dazu machte ihren Mitschülern<br />
Lucia Rothweiler, indem sie den Text »Wir<br />
können alles sein« der Poetry-Slammerin<br />
Julia Engelmann interpretierte.<br />
Darin wird ausgemalt, was<br />
jedem möglich ist und wie weit<br />
allen die Welt offen steht –<br />
wenn er denn nur ein bisschen<br />
beherzt ist.<br />
Helfen könne dabei ein ausgeprägtes<br />
Profil, so Schulleiter Br.<br />
Treude. Dieses sollte jedoch<br />
nicht im Sinne von gerne in der<br />
Politik ausgetragenen Profilierungswettkämpfen<br />
verstanden<br />
werden, sondern als etwas Positives.<br />
Er verglich das Profil eines<br />
Menschen mit dem eines Reifens.<br />
Dessen Unterbau sorge für<br />
Stabilität und das Profil für Halt.<br />
»Das Profil ist das Charakteristische<br />
und es gibt keines, das<br />
sich für alle Situationen eignet.<br />
Verschiedene Untergründe erfordern<br />
verschiedene Profile.« Deshalb sei<br />
es entscheidend, sich mit den anderen zu<br />
profilieren und nicht gegen sie. Er wünschte<br />
den Abiturienten, dass sie ihr eigenes Profil<br />
finden und schärfen, denn »Der Sinn unseres<br />
Lebens ist, das zu werden, was wir sind,<br />
was Gott in uns hinterlegt hat.« Auch hätten<br />
diejenigen mit einem ausgeprägten Profil<br />
»Profiliert euch gemeinsam mit<br />
anderen, nicht gegen sie«<br />
eine Verantwortung, die Welt ein bisschen<br />
besser zu machen.<br />
In diesem Abiturjahrgang gab es besonders<br />
viele junge Menschen, die etwas besonders<br />
gut können, daher ist die Liste der Geehrten<br />
auch besonders lang: Der Scheffelpreis<br />
ging an Ann-Kathrin Moritz und Rosalie<br />
Kaspar, den Fachpreis Spanisch bekamen<br />
Alexandra Schwanenberger und Ainhoa<br />
Keim. Der Fachpreis Englisch ging an Jonas<br />
Buchholz und Rosalie Kaspar, der Fachpreis<br />
Wirtschaft an Steffen Hey. Ann-Kathrin Moritz<br />
bekam den Fachpreis Gemeinschaftskunde<br />
und gemeinsam mit Hannah Dufner<br />
den Preis der Deutschen Mathematiker-<br />
Vereinigung. Der Preis der Gesellschaft<br />
Deutscher Chemiker ging an Malte Fendrich<br />
und Hannah Wunsch. Ann-Kathrin Moritz<br />
wurde der Karl-von-Frisch-Preis verliehen,<br />
den nur die 50 landesweit besten Schüler<br />
im Fach Biologie bekommen. Jeweils ein<br />
Kunstpreis ging an Xenia Tschurikow und<br />
Corinna Kramp. Der Wettsteinpreis für<br />
Musik wurde in diesem Jahr gleich drei Mal<br />
verliehen: An Verena Fichter, Maja Linhard<br />
und Ann-Kathrin Moritz. Die ehemalige<br />
Schulsprecherin Eurona Jakupi bekam den<br />
Preis des Elternbeirats, den Preis des Vereins<br />
der Freunde und Förderer für Soziales<br />
Engagement teilten sich Milena Rinck und<br />
Tabea Hauser. Die Amos-Comenus-Medaille<br />
für besondere Leistungen im Fach »Pädagogik<br />
und Psychologie« ging an Rosalie Kaspar<br />
und Corinna Kramp, den Preis der Heidehof-Stiftung<br />
für Soziales Engagemebt in<br />
der Arbeit mit Geflüchteten und Sehr gute<br />
Leistungen in Pädagogik und Psychologie<br />
bekam Lisa Schnotz. Der Erwin-Jäckle-Preis<br />
für hervorragende schulische Leistungen<br />
und großes Engagement in verschiedenen<br />
schulischen Bereichen ging an Ann-Kathrin<br />
Moritz.<br />
12 13<br />
Die Jahrgangsbeste<br />
Ann-Kathrin<br />
Moritz hielt eine<br />
Rede, in der sie<br />
ihren Mitschülern<br />
die Angst vor<br />
Entscheidungen<br />
nahm.
Glückliche Absolventen<br />
Glückliche Absolventen<br />
Die Absolventen der<br />
allgemeinbildenden Gymnasien<br />
Carlo Friedrich Wilhelm Borth, Königsfeld;<br />
Jonas David Broghammer, Hardt;<br />
Jonas Buchholz,Königsfeld; Jill Mara Bürk,<br />
Villingen-Schwenningen; Maximilian Ettwein,<br />
Königsfeld; Lisa Fritschi, Bräunlingen;<br />
Svea Fuß, Villingen-Schwenningen; Michael<br />
Höfler, Donaueschingen; Miriam Jäger,<br />
Königsfeld; Larissa Kanstinger, Donaueschingen;<br />
Melanie Yvonne Khayat, Schramberg;<br />
Stephan Ulrich Kloess, Unterkirnach;<br />
Elisabeth Martina Königsberger, Königsfeld;<br />
Simon Alexander Kunick, Zimmern; Finn<br />
Niclas Meyer-Clasen, Königsfeld; Lissy Isabell<br />
Michna, Mönchweiler; Ann-Kathrin Constanze<br />
Moritz, Königsfeld; Simon Motzer,<br />
Königsfeld; Marvin Müller, Königsfeld; Pablo<br />
Müller, Niedereschach; Sonathzja Muy,<br />
Fischbach; Daniel Polkowski, Königsfeld; Milena<br />
Anina Dorothea Rinck, Bad Dürrheim;<br />
Lucia Rothweiler, Donaueschingen; Anna<br />
Maria Sauter, Königsfeld; Luna Gerda-Rosa<br />
Schick, Deißlingen; Saskia Schmid, Königsfeld;<br />
Tim Curd Schmitt, Dunningen; Alexandra<br />
Schwanenberger, Königsfeld; Janina<br />
Maria Schwarzwälder, Königsfeld; Simon<br />
Raffael Spirito, Villingen-Schwenningen;<br />
Maris Sülzle, Donaueschingen; Timo Trautmann,<br />
Hardt; Xenia Tschurikow, Königsfeld;<br />
Lara Wagner, St. Georgen; Felicia Alexandra<br />
Winter, Königsfeld; Hannah Wunsch, Dunningen.<br />
Die Absolventen der<br />
beruflichen Gymnasien<br />
Alicia Ackermann, Donaueschingen; Julia<br />
Eva Bolkart, Donaueschingen; Alina Broghammer,<br />
Königsfeld; Jonah-Philipp Domm,<br />
Dauchingen; Hanna Rahel Dufner, Villingen-<br />
Schwenningen; Larissa Erchinger, Königsfeld;<br />
Julia Madeleine Esaias, St. Georgen;<br />
Denise Ettwein, Aichhalden; Victoria Katharina<br />
Felmet, Villingen-Schwenningen; Malte<br />
Paul Fendrich, Sulz; Verena Fichter, Königsfeld;<br />
Ina Bianca Fitzner, Donaueschingen;<br />
Lisa-Christin Ganter, St. Georgen; Laura<br />
Sophia Göggel, Hüfingen; Tolga Görgülü, St.<br />
Georgen; Lia Maria Graf, Rottweil; Franziska<br />
Valerie Pia Groß, Königsfeld; Fabian Josia<br />
Hackenjos, St. Georgen; Agnes Johanna<br />
Haid, Königsfeld; Hanna Hauber, Königsfeld;<br />
Tabea Hauser, Villingen-Schwenningen;<br />
Jana Heizmann, Aichhalden; Steffen<br />
Hey, Eschbronn; Isabell Hezel, Donaueschingen;<br />
Laura Hörning, Sulz; Julie Nathalie<br />
Hoste, Villingen-Schwenningen; Thiana<br />
Jacobs, Königsfeld; Eurona Jakupi, Schramberg;<br />
Philipp Samuel Kaesemann, Schiltach;<br />
Ines Maria Kammerer, Triberg; Rosalie<br />
Linda Kaspar, St. Georgen; Ainhoa Keim, Königsfeld;<br />
Corinna Kramp, Brigachtal; Pia Katharina<br />
Kübler, Mönchweiler; Maja Linhard,<br />
St. Georgen; Franziska Lorenz, Triberg; Moira<br />
Karoline Felicitas Losch, Bräunlingen; Annabelle<br />
Mayenberger, Aldingen; Lena Marie<br />
Meyer, Donaueschingen; Stefanie Mletzko,<br />
Aichhalden; Luca Hermann Müller, Königsfeld;<br />
Alina Müller-Kauter, Mönchweiler;<br />
Verena Nagel, Königsfeld; Anna Neipp, St.<br />
Georgen; Carina Rapp, Villingen-Schwenningen;<br />
Maria Ritter, Donaueschingen; Ricarda<br />
Deborah Ruf, Königsfeld; Jasmin Madeleine<br />
Schmid, Schramberg; Carolin Schmidt, St.<br />
Georgen; Lisa Schnotz, Villingen-Schwenningen;<br />
Samuel Sembach, Triberg; Celeste<br />
Stelli, Villingen-Schwenningen; Daniel James<br />
Eugene Tober, Königsfeld;<br />
Manuel Trick, Schramberg; Lilli Ummenhofer,<br />
Königsfeld; Lukas Peter van der Veer,<br />
Donaueschingen; Julia Vieira da Silva, Königsfeld;<br />
Naomi Wedel, Schramberg; Milena<br />
Werner, Donaueschingen.<br />
14 15
Glückliche Absolventen<br />
Glückliche Absolventen<br />
Kirchensaal wird zur »Hall of Fame«<br />
Die Absolventen der zehnten Klassen<br />
der Realschule und der Werkrealschule<br />
haben den Kirchensaal zu<br />
ihrer persönlichen »Hall of Fame« gemacht:<br />
So lautete der Titel des Songs, den sie sich<br />
zum Einzug zu ihrem Abschlussgottesdienst<br />
ausgesucht und<br />
dessen Zeile »Don’t wait for luck«<br />
sie zu ihrem Motto gemacht<br />
hatten. »Ihr habt die Ehre wohl<br />
verdient«, meinte der Abteilungsleiter<br />
dieser beiden Schularten,<br />
Br. Hertnagel. »Ihr habt euch<br />
weder während eurer Schulzeit<br />
noch während eurer Prüfungszeit<br />
unterkriegen lassen.« Wer<br />
sich engagiere und sich in etwas<br />
hineinkniet, habe beste Chancen,<br />
über sich und andere hinauszuwachsen.<br />
Bezug nehmend auf das gewählte<br />
Lied wünschte er den Absolventen:<br />
»Möge dieses Zeugnis<br />
ein kurzes Innehalten in der<br />
Ehrenhalle sein, bevor ihr weiter<br />
ehrgeizig eure Lebenspläne<br />
verwirklicht. Aber vergesst nicht,<br />
Die Klassenlehrer Sr. Helms und Br. Gehring (links) sowie der Abteilungsleiter der Realschule<br />
und Werkrealschule, Br. Hertnagel (rechts) gratulieren Amunet Hagras, Cora Rigoni, Emily<br />
Kölle, Dominik Schäfer, Julius Haller (vorne von links), Eric Blust, Felix Kammerer, Christian<br />
Hettich und Fabio Krißler zu ihren besonderen Leistungen.<br />
euch immer wieder darauf zu besinnen,<br />
wer ihr wirklich seid und welche Fähigkeiten<br />
in euch stecken.«<br />
Die Zehntklässler, die ihre Prüfungen zum<br />
Mittleren Bildungsabschluss allesamt bestanden<br />
haben, gehen jetzt verschiedene<br />
Wege: Einige beginnen eine Ausbildung,<br />
andere absolvieren ein Freiwilliges Soziales<br />
Jahr und wieder andere bleiben an den Zinzendorfschulen,<br />
um die Allgemeine Hochschulreife<br />
zu erlangen oder sich<br />
zum Erzieher ausbilden zu lassen.<br />
Schulpfarrer Br. Fischer interpretierte<br />
die Zeile »Warte nicht auf<br />
das Glück«, indem er Parallelen<br />
zum Grimm’schen Märchen vom<br />
Hans im Glück zog. Er warnte die<br />
Absolventen davor, nicht sicher<br />
mit dem verbunden zu sein, was<br />
sie haben – Freunde, Verwandte,<br />
Sicherheit. »‘Warte nicht auf das<br />
Glück‘ bedeutet: ‚Pack es an!‘«<br />
Auch die Schüler resümierten<br />
in ihrer Ansprache, dass ihnen<br />
während der Schulzeit Glück<br />
allein nicht ausgereicht habe. »Wir<br />
mussten schon etwas dafür tun.«<br />
In der Feierstunde, die von Lehrern<br />
und Schülern musikalisch<br />
begleitet wurde, wurde noch eine<br />
Instrumentalversion von »Time<br />
to say goodbye« gespielt, bevor<br />
mehrere Absolventen für ihre besonderen<br />
Leistungen ausgezeichnet wurden: Aus<br />
der 10w schaffte Felix Kammerer die beste<br />
Jahresleistung und wurde zudem mit dem<br />
Technik-Preis der EGT und dem MINT-Preis<br />
der Firma Frei Lacke ausgezeichnet. Der<br />
Sozialpreis des Vereins der Freunde und<br />
Förderer der Zinzendorfschulen ging an<br />
Amunet Hagras.<br />
Für die beste Jahresleistung der 10R wurde<br />
Fabio Krißler ausgezeichnet, dem – gemeinsam<br />
mit Eric Blust – auch ein NWA-Preis<br />
der Firma Frei Lacke verliehen wurde. Der<br />
Sozialpreis des Vereins der Freunde und<br />
Förderer der Zinzendorfschulen ging an<br />
Cora Rigoni, Julius Haller bekam den Technikpreis<br />
der EGT. Emily Kölle wurde mit<br />
dem Kunstpreis ausgezeichnet und je ein<br />
Musikpreis ging an Dominik Schäfer und<br />
Christian Hettich.<br />
Den Mittleren Bildungsabschluss haben erreicht:<br />
10R: Maximilian Abendschein, Valérie Apitzsch, Eric Blust, André Bossert,Kai Dörfler,Lukas<br />
Dovern, Karim El Beheri, Manuel Folnegovic, Julian Gehweiler, Lili Gjinali, Julius Haller,<br />
Christian Hettich, Jan Jämlich, Emily Kölle, Fabio Krißler, Cora Rigoni, Dominik Schäfer, Loreen<br />
Schlenker, Benedikt Skopp, Max Storz.<br />
10W: Lukas Aberle, Amunet Hagras, Max Heimburger, Julian Hogg, Felix Kammerer, Dominik<br />
Koch, Amadea Mäder, Mandy Ramsaier, Julian Schwarzwälder, Luca Skopp, Marco<br />
Tauser.<br />
16 17
Glückliche Absolventen<br />
Glückliche Absolventen<br />
Berufsfachschüler und Werkrealschüler verabschiedet<br />
Mit vielen guten Wünschen haben die<br />
Zinzendorfschulen ihre Absolventen<br />
der 9. Klasse der Werkrealschule<br />
und der Berufsfachschulen Wirtschaft<br />
sowie Hauswirtschaft und Ernährung<br />
im Kirchensaal der Brüdergemeine<br />
verabschiedet. Alle<br />
Werkrealschüler haben ihren<br />
Hauptschulabschluss geschafft,<br />
alle Berufsfachschüler die mittlere<br />
Reife.<br />
»Reichen wir uns die Hand!« lautete<br />
das Motto des Gottesdienstes<br />
und im Mittelpunkt der von<br />
vielen Schülerinnen und Schülern<br />
mitgestalteten Feierstunde<br />
standen Zukunftswünsche.<br />
Dabei ging es nicht nur um die<br />
Wünsche der Einzelnen, sondern<br />
um Wünsche »für mich, die Welt<br />
und das Leben.«<br />
Dadurch bewiesen die Absolventen,<br />
dass die Zinzendorfschulen<br />
ihnen das Bewusstsein<br />
auf den Weg geben konnten,<br />
dass es auch Wünsche geben<br />
sollte, die über ihr persönliches<br />
Umfeld hinausgehen. Der Abteilungsleiter<br />
der Werkrealschule und Berufsfachschulen,<br />
Br. Hertnagel, meinte: »Dann hättet<br />
ihr für euer Leben etwas sehr Wichtiges<br />
Der VFF-Vorsitzende Christian Weßler (vorne links), Abteilungsleiter Br. Hertnagel (hinten rechts), die<br />
Klassenlehrerin Sr. Jerke (rechts) und der Klassenlehrer Br. Bihler (links) gratulieren Toni Michna,<br />
Nico Rapp, Nico Aberle (hintere Reihe von links), Janina Dold und Lukas Dold (vordere Reihe) zu<br />
ihren besonderen Leistungen.<br />
mitgenommen und ich wäre froh, wenn<br />
ihr dieses Wissen in die Welt hinaus tragen<br />
würdet. Dann könnten sich nämlich Schritt<br />
für Schritt auf dieser Erde Dinge bewegen,<br />
die man sich gar nicht zu wünschen<br />
getraut hätte.«<br />
Wie wichtig es ist, einem anderen<br />
Menschen die Hände zu<br />
reichen, betonte Schulpfarrer<br />
Br. Fischer in seiner Ansprache<br />
am Beispiel der Höhlenrettung<br />
von Thailand. »Wir wünschen<br />
euch, dass immer Hände da<br />
sind, die euch helfen.«<br />
Sicher gab es auch viele Menschen,<br />
die den Absolventen<br />
während der Schulzeit geholfen<br />
haben. Während dieser<br />
haben sich einige Schüler<br />
und eine Schülerin besonders<br />
hervorgetan: An der Werkrealschule<br />
wurden Nico Rapp<br />
und Nico Aberle für die beste<br />
Jahresleistung geehrt. Nico<br />
Aberle bekam zudem den<br />
Technikpreis der EGT und Nico<br />
Rapp den Preis der Firma Frei<br />
Lacke für besondere Leistungen in den<br />
Naturwissenschaften. Der Vorsitzende des<br />
Vereins der Freunde und Förderer (VFF),<br />
Christian Weßler, überreichte Toni Michna<br />
den Sozialpreis für seinen Einsatz für seine<br />
Mitschüler.<br />
An der Berufsfachschule Hauswirtschaft<br />
und Ernährung gelang Lukas Dold die beste<br />
Jahresleistung, Janina Dold absolvierte die<br />
Berufsfachschule Wirtschaft als Beste.<br />
Den Mittleren Bildungsabschluss haben erreicht:<br />
Berufsfachschule Hauswirtschaft und Ernährung: Daniel Buhl, Gabriel Rainer<br />
Class, Tarek Dargham, Lukas Maximilian Dold, Jelena Sohia Hempel, Antonia Marie<br />
Kienzler, Leon Tiberius Kohl, Carolina Kulm, Cynthia Simone Wimmer.<br />
Berufsfachschule Wirtschaft: David Dieter Aberle, Mandy Aberle, Janina Christin<br />
Dold, Florian Katzer, Marc Lehmann, Karl-Kevin Lohmüller, Noah David Schade, David<br />
Stöckermann.<br />
Den Hauptschulabschluss haben die Absolventen der 9W<br />
erreicht:<br />
Nico Aberle, Fabian Bacher, Justin Dimpfl, Joshua Sami Engel, Vincent Kaya Engel,<br />
Maximilian Wilhelm Ganter, Vincent Grieshaber, Amira Khamart, Jenny Klump, Mirco<br />
Mädel, Toni Mario Michna, Toni Pascal Müller, Jamie Fabio Piacentini, Nico Rapp.<br />
18 19
Glückliche Absolventen<br />
Glückliche Absolventen<br />
Carpe Diem: Angehende Erzieher verabschiedet<br />
Carpe Diem – nutze den Tag: Unter<br />
diesem Motto wurden die angehenden<br />
Erzieherinnen und Erzieher, die<br />
an den Fachschulen für Sozialwesen und<br />
Sozialpädagogik den schulischen Teil ihrer<br />
Ausbildung absolviert haben, mit einem<br />
Gottesdienst von den Zinzendorfschulen<br />
verabschiedet. »Wenn wir die<br />
Zukunft ändern wollen, müssen wir<br />
heute an ihr arbeiten«, sagte Simon<br />
Davidsen aus der Klasse 2BKSP1, welche<br />
die Feierstunde für ihre Mitschüler<br />
mit Musik, Texten, Bibelzitaten und<br />
Geschenken vorbereitet hatte. Er richtete<br />
die Worte Albert Schweitzers an<br />
sie: »Das Wenige, das du tun kannst,<br />
ist viel.«<br />
Die Abteilungsleiterin der Fachschulen,<br />
Sr. Schoo-Schemmann, verglich<br />
die Ausbildung der jungen Menschen<br />
mit einer Seereise. »Die einen nehmen<br />
einen Ozeanriesen, andere ein<br />
Ruderboot, der eine freut sich über<br />
neue Eindrücke, während der nächste<br />
über der Reling hängt und wieder<br />
andere halten bang Ausschau nach<br />
Eisbergen.« Nun seien alle kurz vor der<br />
Hafeneinfahrt. »Ihr seid eine Mannschaft,<br />
die stolz auf sich sein kann«, meinte sie.<br />
»Ihr habt die Reise geschafft, weil ihr alle<br />
zusammengehalten habt.«<br />
Einige von ihnen haben während der Reise<br />
sogar einen zusätzlichen Törn gebucht – sie<br />
Die Klassenlehrerin Sr. Bippus (links), Christian Weßler und Sr. Schoo-Schemmann<br />
(rechts) gratulierten Jana Cammerer, Philipp Weber (hinten), Chiara<br />
Günter und Evelyn Grossmann (vorne, jeweils von links) zu ihren hervorragenden<br />
Leistungen.<br />
hatten an einer Weiterbildung zum Thema<br />
Philospohieren mit Kindern teilgenommen.<br />
Sr. Schoo-Schemmann lobte den gesamten<br />
Jahrgang, der vor seiner staatlichen Anerkennung<br />
jetzt für ein Jahr ins Betriebspraktikum<br />
geht. Dennoch wurden drei Schülerinnen<br />
und ein Schüler besonders<br />
geehrt. Der Vorsitzende des Vereins<br />
der Freunde und Förderer der Zinzendorfschulen,<br />
Christian Weßler, verlieh<br />
jeweils einen Sozialpreis an Evelyn<br />
Grossmann und Philipp Weber. Den<br />
Preis für sehr gute Leistungen und<br />
Soziales Engagement bekam Chiara<br />
Günter, die einen Notendurchschnitt<br />
von 1,0 erreichte, die Amos-Comenius-<br />
Medaille wurde an Jana Cammerer<br />
verliehen.<br />
Die Absolventen der Fachschule für Sozialpädagogik (Erzieherinnen und Erzieher):<br />
Norina Baumgärtner, Jana Cammerer, Laura Debatin, Chiara Günter, Hellmuth Haberstroh, Andrea Heineke, Miriam Hess, Naemi Kinces,<br />
Franziska Klausmann, Benedikt Klein, Matthias Knipp, Rommy Kocovski, Filia-Fee Lange, Sarah Lehmann, Marina Maier, Inga Möller, Sabine<br />
Rapp, Tobias Roth, Jantje Sager, Franziska Schmid, Lina Thiesen, Jennifer Ulmschneider, Philipp Weber, Giulia Winkler.<br />
Die Absolventen der Fachschule für Sozialwesen (Jugend- und Heimerzieherinnen und -erzieher):<br />
Malicki Barry, Sarah Barthelmes, Linda Dietsche, Sina Effinger, Nadine Frey, Evelyn Grossmann, Annalena Hartwich, Alketa Kutleshi, Jonas<br />
Pleikies, Alexander Schachtmann, Vanessa Schachtmann, Carmen Schandelmaier, Markus Sensz, William Trabi, Xenia Wahl, Henok Yigzaw.<br />
20 21
Glückliche Absolventen<br />
Kultur an der Schule<br />
22<br />
Herzlichen Glückwunsch: Die Absolventen der Fachschule für<br />
Sozialwesen haben nach ihrem Anerkennungsjahr und bestandenem<br />
Kolloquium die staatliche Anerkennung als Jugend- und<br />
Heimerzieher erworben. Die Leiterin der Abteilung Sozialpädagogik<br />
der Zinzendorfschulen, Sr. Schoo-Schemmann (vorne<br />
rechts) und die Fachlehrer freuen sich mit Lukas Bogatzki, Damaris<br />
Bukowski, Arne Busch, Lena Dondorf, Lukas Fetzer, Patrick Gruber,<br />
Michaela Höflich, Jiyan Ilhan, Luise Kaesemann, Jessica Kopp,<br />
Christopher Lachenmaier, Lisa Mater, Miriam Meder, Lukas Molnar,<br />
Philipp Niemann, Michael Oertel, Anita Rutz, Sabrina Schwenk,<br />
Maximilian Tanzer, Jana Trippel und Annalena Zelano.<br />
Wir gratulieren den Absolventen der Fachschule für Sozialpädagogik.<br />
Sie haben nach ihrem Anerkennungsjahr und bestandenem<br />
Kolloquium die staatliche Anerkennung als Erzieher<br />
erworben. Die Fachlehrer sowie die Leiterin der Abteilung Sozialpädagogik<br />
der Zinzendorfschulen, Sr. Schoo-Schemmann (links)<br />
freuen sich mit Wolfgang Bergmann, Alina Celar, Olga Engel,<br />
Sebastian Hackenbruch, Carina Hepting, Ivana Juric, Nicola Lawrenz,<br />
Linda Merz, Jana Moosmann, Lorena Moosmann, Sarah<br />
Motz , Milena Theurich, Ilaria Sabrina Ubbriaco, Elvira Unruh,<br />
Linda Wehrle und Stephanie Wunderle.<br />
Teamwork bei Solara-Unterführung<br />
Da kommt der Sommer doch<br />
gleich nochmal zurück: Schülerinnen<br />
und Schüler von Realschule<br />
und Gymnasium haben<br />
bei schönstem Herbstwetter die Unterführung<br />
zum Königsfelder Freibad Solara<br />
neu gestaltet. Im<br />
vorhergehenden<br />
Schuljahr hatte die<br />
8R im Kunstunterricht<br />
von Br. Hertnagel<br />
Skizzen für<br />
eine Neugestaltung<br />
angefertigt. In Absprache<br />
mit der Gemeinde fiel die<br />
Wahl auf die Entwürfe von<br />
Vanessa Kasseckert und<br />
Lucia Kramer. Nun setzten<br />
gut 20 Schülerinnen und<br />
Schüler aus Realschule und<br />
dem Kunstprofil der allgemeinbildenden<br />
Gymnasien<br />
die beiden Entwürfe um.<br />
Auf der einen Seite sind die<br />
einzelnen Buchstaben des<br />
Wortes »Solara« stilisiert,<br />
das »O« zum Beispiel ist<br />
eine Sonne, das »R« wird<br />
aus einer Palme gebildet und das letzte<br />
»A« aus zwei gut gefüllten Eiswaffeln. Die<br />
gegenüberliegende Wand ist dem Natursportpark<br />
gewidmet mit allem, was da so<br />
geboten wird – von Klettern über Skaten<br />
bis zum Biken. Die<br />
Bäume kommen<br />
natürlich auch nicht<br />
zu kurz.<br />
Obwohl alle konzentriert<br />
bei der Arbeit<br />
waren, herrschte<br />
beinahe Partystimmung.<br />
Viele hatten<br />
sich Kittel<br />
übergeworfen,<br />
die durch<br />
das Malen<br />
bunt geworden<br />
sind, und<br />
hören nebenbei<br />
Musik.<br />
Beratend standen ihnen immer wieder die<br />
Kunstlehrer zur Seite.<br />
23
Kultur an der Schule<br />
Kultur an der Schule<br />
Spannende Mischung von Musik aus vielen Jahrhunderten<br />
Die intensive Zeit<br />
der Proben in den<br />
letzten Tagen vor<br />
dem Schulkonzert hatte<br />
sich wieder einmal gelohnt:<br />
Die rund 80 Schülerinnen<br />
und Schüler,<br />
Altschüler, Eltern, Mitarbeitende<br />
und Freunde<br />
des Schulwerks ließen<br />
ihr Publikum für eineinhalb<br />
Stunden das graue Spätwinterwetter<br />
vor den Türen des Kirchensaals vergessen<br />
und überraschten ihr Publikum mit einem<br />
breiten Spektrum an Stücken aus vielen<br />
Jahrhunderten. Vom ersten bis zum letzten<br />
Ton war das Konzert unter der Leitung von<br />
Dirigent Br. Ziegler<br />
nahm sogar<br />
die Gelegenheit<br />
wahr, selbst als<br />
Musiker mitzuwirken.<br />
Br. Ziegler<br />
von einer<br />
Spielfreude<br />
geprägt,<br />
die genau<br />
die richtige<br />
Mischung aus<br />
konzentrierter<br />
Präzision<br />
und Leichtigkeit<br />
ermöglichte.<br />
Die Jazz-Band, die sich wieder einmal neu<br />
formieren musste, weil viele der Musiker<br />
die Schule beendet haben oder mitten<br />
in den Prüfungen stecken, eröffnete das<br />
Konzert mit dem Fats-Domino-Klassiker<br />
»I‘m Walking« und umrahmte mit weiteren<br />
mitreißend dargebotenen Jazz-Stücken die<br />
Auftritte der Orchester der fünften und<br />
sechsten Klassen, bevor sie mit dem Paolo-<br />
Conte-Stück »Via con me« endete.<br />
Auch das Schulorchester begann seinen<br />
Teil des Frühlingskonzerts mit einer jazzigen<br />
Nummer: Henry Mancinis für den<br />
Oscar nominierte Filmmusik »The Pink<br />
Panther Theme« ist immer<br />
noch ein packender Rhythmus,<br />
bei dem man förmlich<br />
meint, die Katze durch<br />
die Bankreihen schleichen<br />
zu sehen. Es folgten zwei<br />
Sätze aus der Holberg-<br />
Suite von Edvard Grieg,<br />
die zum Pilgerchor und<br />
dem Einzug der Gäste aus Richard Wagners<br />
Oper »Tannhäuser« überleiteten - allesamt<br />
anspruchsvolle Stücke, welche die Musiker<br />
mit Bravour meisterten.<br />
Zuvor hatten zwei Solisten, deren Melodien<br />
Jahrhunderte auseinanderliegen, die Bühne<br />
jeweils ganz für sich: Die Sechstklässlerin<br />
Josefa Efinger spielte auf der Harfe das<br />
traditionelle irische Stück »Brian Boru‘s<br />
March«, der Abiturient Samuel Sembach<br />
interpretierte auf dem Flügel ein modernes,<br />
selbstkomponiertes Stück und bei der<br />
gemeinsamen Zugabe aller Beteiligter, dem<br />
kubanischen »Guantanamera« legten sich<br />
die jüngsten Musiker unter anderem als<br />
überzeugende Rhythmus-Sektion besonders<br />
ins Zeug.<br />
Die stellvertretende Schulleiterin Sr. Lutz-<br />
Marek bedankte sich nicht nur bei allen Be-<br />
teiligten und dem Musiklehrer Br. Ziegler,<br />
sondern auch ausdrücklich bei den Eltern,<br />
die viele der rund 80 mitwirkenden Musiker<br />
in den letzten Tagen immer wieder zu den<br />
Proben gebracht hatten.<br />
Mit FILM<br />
auf unserem<br />
YouTube-Kanal!<br />
24 25
Kultur an der Schule<br />
Kultur an der Schule<br />
Mit FILM<br />
auf unserem<br />
YouTube-Kanal!<br />
Schillerndes Schulkonzert: Chöre und Blasorchester in Bestform<br />
Feste soll man feiern, wie sie<br />
fallen, und so haben die Chöre<br />
und das Blasorchester unter<br />
dem Titel »A Tribute to…« beim Schulkonzert<br />
im Kirchensaal vielen Jubilaren<br />
der Musikgeschichte ein wundervolles<br />
Geschenk bereitet. Ob Gioacchino<br />
Rossini, Gustav Mahler, Leonard<br />
Bernstein, Claude Debussy und viele<br />
mehr – sie hätten bestimmt ihre helle<br />
Freude an der Interpretation ihrer<br />
Werke gehabt.<br />
Das Blasorchester eröffnete den Nachmittag<br />
mit einem sehr präzisen und gleichzeitig<br />
äußert mitreißenden Medley von<br />
Motiven aus der West Side Story. Mit »The<br />
Wrong Note Rag« aus dem Musical »Wonderful<br />
Town« erheiterte gleich zu Beginn<br />
des zweistündigen Konzerts ein weiteres<br />
Bernstein-Stück die zahlreich erschienenen<br />
Zuhörer.<br />
Der Große Chor hatte sich im ersten Set<br />
vorwiegend traditionellen afrikanischen<br />
Liedern gewidmet, die sie nicht minder<br />
berührend vortrugen wie die vier Lieder<br />
ihres zweiten Blocks, der zur Hälfte aus<br />
Bernstein-Kompositionen bestand. Hierbei<br />
brillierten Br. Hudek und Christian Hettich<br />
als Solisten.<br />
Beeindruckend war der Chor der fünften<br />
und sechsten Klassen, der mit drei Stücken<br />
aus dem Film »Die Kinder des Monsieur<br />
Mathieu« überraschten – sie sangen perfekt<br />
auf Französisch, einer Fremdsprache, die<br />
zumindest bei den Fünftklässlern<br />
noch gar nicht auf<br />
dem Stundenplan steht. Die<br />
eingängige, melancholische<br />
Melodie des französischen<br />
Filmkomponisten Bruno<br />
Coulais schien nicht nur dem<br />
Publikum gefallen zu haben:<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sangen grüppchenweise die Lieder sogar<br />
noch an den Tagen nach dem Konzert<br />
auf dem Pausenhof.<br />
Amüsant dagegen waren drei Lieder nach<br />
Heinz-Erhard-Gedichten, die Musiklehrer<br />
Br. Michel, unter dessen Leitung das kurzweilige<br />
Konzert stand, selbst komponiert<br />
hatte. Bei dem dritten ging es um Fußball,<br />
ebenso wie beim letzten Stück des Blasorchesters,<br />
das sein zweites Set neben einer<br />
»Rossini-Polka« und einem Ausschnitt aus<br />
dem Adagio der 3. Sinfonie von Gustav<br />
Mahler mit der englischen Fußball-Hymne<br />
»You’ll never walk alone« beendete.<br />
Natürlich hatten die Musiker auch eine<br />
Zugabe vorbereitet, mit der sie erneut das<br />
Publikum überraschten. Es war der »Cup<br />
Song«, der durch die Filmkomödie »Pitch<br />
Perfect« bekannt wurde und in dem alle<br />
Mitwirkenden Becher als Percussions-<br />
Instrumente zu einem fast 100 Jahre alten<br />
Country-Song der Carter Family spielen.<br />
»Um einen Cup geht es ja beim Fußball<br />
auch«, erklärte Br. Michel, der den Konzertbeginn<br />
eben wegen der Weltmeisterschaft<br />
um zwei Stunden nach vorne verlegt hatte.<br />
Denkanstöße durch Kunst und Musik<br />
Kultur von früh bis spät durfte die<br />
zehnte Klasse der Realschule in<br />
Stuttgart erleben. Gleich morgens<br />
machten sich 20 Schülerinnen und Schüler<br />
mit ihrem Kunstlehrer Br. Hertnagel<br />
und ihrer Musiklehrerin Sr. Maier auf<br />
den Weg nach Stuttgart, wo sie zunächst<br />
in der Staatsgalerie einen Überblick über<br />
verschiedene Epochen der Kunstgeschichte<br />
bekamen. Am Beispiel einiger<br />
moderner Kunstwerke fanden lebendige<br />
Auseinandersetzungen mit den einzelnen<br />
Werken statt und es wurde die Frage<br />
diskutiert, was einen Maler zum Künstler<br />
macht.<br />
Am Nachmittag durften sie während einer<br />
Opernhausführung einen Blick hinter die<br />
Kulissen werfen. Sie erfuhren dabei viele<br />
Details über die Kulturstätte mit 1350<br />
Angestellten, bestaunten den Kostüm-<br />
Fundus und besichtigten die einzelnen<br />
Werkstätten von der Hutmacherei über<br />
die Schreinerei bis zur Schuhmacherei.<br />
Der Saal, in dem die Kulissen entstehen,<br />
ist der größte Malsaal in europäischen<br />
Opernhauswerkstätten. Während der<br />
spannenden Führung durften sie sogar<br />
kurz in der Königsloge Platz nehmen.<br />
Am Abend sahen sie sich dann die Oper<br />
»Tosca« an, die zuvor ausführlich im Musikunterricht<br />
besprochen wurde.<br />
Die Realschüler bewunderten, dass es die<br />
Künstlerinnen und Künstler schafften, ohne<br />
Verstärker den großen Raum mit gut 1400<br />
Plätzen zu füllen und das perfekte Zusammenwirken<br />
aller Beteiligten.<br />
»Die Schülerinnen und Schüler haben sich<br />
sehr offen mit den verschiedenen Facetten<br />
der Kunst auseinandergesetzt«, freute sich<br />
Sr. Maier, »und wurden durch zahlreiche<br />
Neueindrücke und Denkanstöße belohnt.«<br />
26 27
Kultur an der Schule<br />
Kultur an der Schule<br />
»Die Kinder von Girouan« begeistern im Kirchensaal<br />
Kunst am Stuhl<br />
Frieden auf dieser Welt« – was<br />
bräuchten wir mehr als das? Auch<br />
»Die Kinder von Girouan« in dem<br />
gleichnamigen Kindermusical von Hans-Georg<br />
Wolos (Musik) und Margarethe Johannsen<br />
(Text) arbeiten daran. Ein Zauberer<br />
versetzt die trinkfreudigen, streitsüchtigen,<br />
faulen, missgünstigen Erwachsenen in dem<br />
südfranzösischen Bergdorf Girouan mittels<br />
eines blauen Lichtstrahls in einen tiefen,<br />
langen Schlaf. Die Kinder sind plötzlich<br />
auf sich gestellt. Sie müssen sich um alles<br />
kümmern: Das Vieh und die Babys versorgen,<br />
Brot backen, Essen kochen, Häuser<br />
streichen, Straße fegen und vieles mehr. Es<br />
läuft nicht immer alles perfekt – so machen<br />
sie beispielsweise aus Versehen das Geflügel<br />
betrunken, weil sie den Alkohol in den<br />
Bach gekippt haben und müssen sich mit<br />
den Kindern der Kesselflicker auseinandersetzen,<br />
die aus dem Tal zu ihnen ins Bergdorf<br />
gekommen sind. Das schaffen sie aber<br />
friedlich – im Gegensatz zu den Erwachsenen.<br />
Unter der musikalischen Leitung von Br.<br />
Michel und der Regie von Br. Hudek ist zum<br />
Altschülertreffen wieder ein bezauberndes<br />
Musical entstanden. Begleitet vom Chor<br />
der sechsten Klassen und einem Instrumentalensemble<br />
(Birgit Wessler-Dannert,<br />
Matthias Faller, Br. Ziegler) agierten knapp<br />
40 Schüler und Lehrer auf der Bühne und<br />
schilderten das Leben in dem Dorf mit und<br />
ohne Erwachsene. Immer wieder wurde die<br />
Geschichte von eingängigen Liedern untermalt,<br />
wie »Alle Kinder dieser Welt haben ein<br />
Recht auf Liebe, die sie erhält«, »Wir sind<br />
die Kinder von Girouan« oder dem Schularbeiten-Lied,<br />
bei dem Felix Borth, Jule Thoma,<br />
Emese Bacso als Kinder, Hannah Jauch,<br />
Santhia Fritz als Mütter agierten.<br />
Als die Eltern langsam wieder aufwachen,<br />
sind sie begeistert von den Veränderungen<br />
und staunen über das, was die Kinder geleistet<br />
haben. Das taten auch die Zuschauer<br />
im Kirchensaal, die sich bei den Darstellern<br />
mit lang anhaltendem Applaus bedankten.<br />
Mit FILM<br />
auf unserem<br />
YouTube-Kanal!<br />
Mit einem spannenden Projekt<br />
haben sich die Schülerinnen und<br />
Schüler der neunten und zehnten<br />
Klassen des Gymnasiums im Kunstprofil<br />
befasst: Sie haben 34 in die Jahre<br />
gekommene Stühle aufgemöbelt und in<br />
Kunstwerke verwandelt. »Jeder hat sich<br />
einen Künstler ausgesucht und dann einen<br />
Stuhl in dessen Stil gestaltet«, erklärt<br />
Kunstlehrer Br. Ditz-Burk.<br />
Am Anfang war gründliche Vorarbeit<br />
angesagt: Die 17 Jahre alten Stühle<br />
mussten auf ihr neues Leben vorbereitet<br />
werden, da galt es, sie gut abzuschlei-<br />
fen und zu grundieren. Dann<br />
endlich ging es an die Farbtöpfe.<br />
Mit Acrylfarben entstanden<br />
Bilder ganz unterschiedlicher<br />
Epochen. Einige hatten sich<br />
für romantische Landschaften<br />
nach Caspar David Friedrich<br />
entschieden, andere ließen sich<br />
von der Pop Art Andy Warhols<br />
inspirieren. Anna-Lena war<br />
von einem Bild von Max Ernst<br />
begeistert und malte es nach.<br />
Bei allen Stühlen wurden<br />
sowohl die Sitzflächen als auch die Rückenlehnen<br />
mit einbezogen. Auf den Rückseiten<br />
der Stuhllehnen finden sich die Signaturen<br />
der Künstler, die für den jeweiligen Stuhl<br />
Pate standen. Zum Schluss wurden die<br />
Möbel mehrfach lackiert, damit sie noch<br />
viele Schülergenerationen über halten.<br />
»Dadurch, dass die Flächen zwischen den<br />
einzelnen Arbeitsschritten immer wieder<br />
trocknen mussten, hat sich dieses Projekt<br />
über 3-4 Monate gezogen«, so Br. Ditz-Burk.<br />
Die Ergebnisse beweisen, dass es die Mühe<br />
wirklich wert war.<br />
28 29
Kultur an der Schule<br />
Schulart- und klassenübergreifende Installation „Wir sagen nein“<br />
Eine gleichsam beeindruckende<br />
wie bedrückende<br />
Installation haben rund 100 Schülerinnen<br />
und Schülern der Klassen 5-12<br />
von Realschule, allgemeinbildenden sowie<br />
beruflichen Gymnasien erstellt. Im<br />
Mittelpunkt standen drei Filme, die<br />
gleichzeitig in Dauerschleife gezeigt<br />
wurden: In »Death Instruments«<br />
– so der Name einer Waffenfirma<br />
– geht die Tochter des Firmeninhabers<br />
für ihren Wohlstand über<br />
Leichen. Sie bringt eine neu<br />
entwickelte Waffe gleich selbst<br />
zu den Kindern »Am Abgrund«.<br />
Hier ist zu sehen, wie Kinder<br />
schuften müssen und zu Soldaten<br />
gedrillt werden. Im dritten<br />
Film »Nichts dazugelernt?« wechseln<br />
sich Szenen aus einer Werbeagentur,<br />
dem Wort zum Sonntag und den Nachrichten<br />
ab. Dazwischen erzählt der Flüchtling<br />
Imad aus seinem Leben. Er will gemeinsam<br />
mit der anderen Tochter des Waffenproduzenten<br />
den Kindern helfen – es ist immerhin<br />
ein Lichtblick.<br />
70 Schülerinnen und<br />
Schüler standen für die drei<br />
Filme vor der Kamera von Regisseur<br />
Nicolai Burk, der das Material<br />
auch geschnitten hat. »Die Reizüberflutung<br />
durch die Gleichzeitigkeit<br />
ist beabsichtigt und<br />
zeigt in vielen Momenten<br />
die Widersprüchlichkeit<br />
unseres Weltgeschehens<br />
und die Diskrepanz sozialer<br />
Verhältnisse« erklärte der<br />
Kunstlehrer Br. Ditz-Burk<br />
bei der Eröffnung der<br />
Ausstellung. »Die Handlungssequenzen<br />
bilden<br />
einen spannungsvollen<br />
Kontrast<br />
zu direkten<br />
Ansagen an den Betrachter, denen<br />
man sich nicht entziehen kann, so<br />
dass der Spannungsbogen, welcher<br />
alle drei Filme vereint, erlebbar<br />
wird.«<br />
Die ursprüngliche Idee zur filmischen<br />
Umsetzung des Themas<br />
hatten Johanna Dirk und Daianeira Maria<br />
Gak vom Sozialwissenschaftlichen Gymnasium.<br />
Als das Projekt immer konkretere<br />
Gestalt annahm, kam noch die 5R mit ihrer<br />
Klassenlehrerin Sr. Maier hinzu, sodass am<br />
Ende Schülerinnen und Schüler verschiedenster<br />
Altersgruppen beteiligt waren.<br />
»Solche jahrgangsübergreifenden Projekte<br />
sind besonders wertvoll«, meint Br. Ditz-<br />
Burk. Die Zusammenarbeit habe wunderbar<br />
funktioniert und den Gemeinschaftssinn<br />
gestärkt.<br />
Die Film-Installation wird von Mahnmal–<br />
Modellen zu brisanten Themen unserer Zeit<br />
umrahmt. Schülerinnen und Schüler der<br />
Oberstufe haben sich mit Überfischung,<br />
Krieg, Umweltzerstörung,<br />
Massentierhaltung,<br />
Kinderarbeit<br />
und anderen Themen<br />
auseinandergesetzt. Dabei<br />
sind faszinierende<br />
Werke entstanden, bei<br />
denen verschiedenste<br />
Materialien zum Einsatz<br />
kamen.<br />
30 31
19.30 -20.30 Uhr<br />
Sommerserenade<br />
Dienstag, 26. Juni<br />
Kultur an der Schule<br />
auf dem Schulhof oder im Saal des Hauses Katharina von Gersdorf<br />
Vom Fluch der Karibik bis zur Zauberflöte<br />
5er-Orchester, 6er-Orchester, Jazzband, Schulorchester<br />
unter der Leitung von Reinhard Ziegler<br />
Manga-AG erweitert den Horizont<br />
32<br />
Bei der diesjährigen Sommerserenade<br />
passte einfach alles: Trotz unsicherer<br />
Wetterlage blieb es relativ<br />
warm und trocken. Als der Vogelhändler<br />
aus Mozarts Zauberflöte erklang, stimmten<br />
zwei Singvögel mit ein, die sich quer über<br />
den Schulhof vor dem Haus Spangenberg<br />
unterhielten und beim Kanon »Der Himmel<br />
geht über allen auf«, den das Publikum<br />
als zweite Zugabe in Begleitung des Schulorchesters<br />
sang, schoben sich die letzten<br />
Wolken beiseite, so dass die untergehende<br />
Sonne die Musizierenden in goldenes Licht<br />
tauchte.<br />
Musiklehrer Br. Ziegler hatte mit den Orchestern<br />
der fünften und sechsten Klassen,<br />
dem Schulorchester und der Jazzband<br />
wieder ein abwechslungsreiches Programm<br />
einstudiert. Die Jüngsten eröffneten den<br />
Abend mit dem modernen, eingängigen<br />
Kirchenlied »Leben aus der Quelle«, bevor<br />
es mit Antonín Dvořák musikalisch in die<br />
Neue Welt ging. Das Orchester der sechsten<br />
Klassen durfte sich – wie schon in den<br />
Vorjahren – ein Stück aussuchen und hatte<br />
sich – ebenfalls wie in den Vorjahren – für<br />
die Titelmelodie des Piratenfilms »Fluch<br />
der Karibik« entschieden. Beim maritimen<br />
Thema blieb der Titanic-Song »My Heart will<br />
go on«.<br />
Die Jazzband bot mit vier Stücken – sowohl<br />
instrumental als auch mit Gesang – einen<br />
kleinen Vorgeschmack auf ihren späteren<br />
Auftritt beim Burgspektakel. Als neue Sängerin<br />
neben Br.<br />
Hudek verstärkt<br />
Sr. Schüler das<br />
Ensemble und<br />
überraschte mit<br />
dem Dusty-<br />
Springfield-<br />
Klassiker »Son of a Preacher<br />
zinzendorf<br />
Schulen<br />
W W W . Z I N Z E N D O R F S C H U L E N . D E<br />
der individuelle Weg zum ziel<br />
Staatlich anerkannte<br />
Schulen mit internat<br />
Kirchliche Trägerschaft<br />
der herrnhuter<br />
Brüdergemeine<br />
Man«. Einen Gastauftritt hatte die ehemalige<br />
Abiturientin der Zinzendorfschulen,<br />
die in der Region bekannte Sängerin Silke<br />
Vogt.<br />
Das Schulorchester widmete sich vollends<br />
der Wiener Klassik und spielte unter anderem<br />
verschiedene Stücke aus Mozarts<br />
Zauberflöte. Den Part des Sarastro übernahm<br />
Sebastian Flaig überzeugend mit der<br />
Posaune.<br />
Am Schluss versammelten sich alle Orchester<br />
zur Zugabe, bei der sich Br. Ziegler<br />
ebenfalls für Mozart entschieden hat: Einen<br />
Teil aus der Ouvertüre zur »Entführung aus<br />
dem Serail«.<br />
Spricht man Tina auf ihre Vorliebe<br />
für japanische Mangas an, so wird<br />
man mit Informationen und Begriffen<br />
geradezu überschüttet. Sie kennt unzählige<br />
der Geschichten und ihrer Helden,<br />
erklärt den Unkundigen, in welcher Richtung<br />
ein Manga gelesen wird und zeichnet<br />
selbst die charakteristischen Figuren mit<br />
den großen, schattierten Augen, dem spitzen<br />
Kinn und den ausgeprägten Outlines.<br />
Gemeinsam mit ihren Freundinnen Shiva,<br />
Sara und Cosima, allesamt Schülerinnen<br />
der achten und neunten Klassen, hat sie<br />
eine Manga-AG ins Leben gerufen, die vom<br />
Referendar Br. Mario betreut wurde, der<br />
selbst in Japan studiert hat.<br />
»Mangas haben ihre Wurzeln im Japan des<br />
8. Jahrhunderts«, erklärt<br />
Mario. »Buddhistische Mönche malten<br />
damals Bildergeschichten zum Alltag oder<br />
dem Leben nach dem Tod auf kleine Papierrollen.«<br />
Heute finden sich die traditionell<br />
schwarz weiß gehaltenen Zeichnungen<br />
auf der ganzen Welt wieder.<br />
»Man darf sie nicht mit Comics oder mit<br />
bloßer Unterhaltung für Kinder gleichsetzen«,<br />
so Br. Mario. Es gebe Mangas für<br />
jede Altersgruppe, sei es für Dreijährige,<br />
denen die kleine Katze Chii zeigt, wie sie<br />
mit Haustieren umgehen und ihnen beim<br />
Spracherwerb hilft oder für Jugendliche,<br />
die Superhelden im Kampf gegen Außerirdische<br />
anfeuern. Selbst für die Generation<br />
40+ gebe es Mangas, die handeln dann oft<br />
von ernsteren Themen wie Scheidung und<br />
Verlust.<br />
»Mangas sind Literatur, sie bedienen Themen<br />
in verschiedenster Ausprägung und<br />
Machart.« In der Manga-AG geht es darum,<br />
verschiedene Beispiele gemeinsam<br />
anzuschauen, zu untersuchen und selbst<br />
zu produzieren. Dabei lernen die Schülerinnen<br />
ganz nebenbei viel über die<br />
japanische Kultur. Sie hören gerne japanische<br />
und koreanische Popmusik und<br />
33
Kultur an der Schule<br />
Kultur an der Schule<br />
blättern in japanischen Lifestyle-Magazinen.<br />
Tina lernt sogar schon ein paar Brocken<br />
Japanisch und kann sich bereits in dieser so<br />
fremden Sprache vorstellen.<br />
Die anderen in der AG konzentrieren sich<br />
ganz aufs Malen. Amira hat sich besondere<br />
Zeichenstifte für ihre Mangas besorgt und<br />
kopiert ganz präzise das Bild einer Katze<br />
mit spitzen Zähnen. Die Jüngste in der AG,<br />
die Fünftklässlerin Lucy, hat sich für den<br />
Kawaii-Stil entschieden, für den etwa die<br />
Pokémon-Figur Pikachu steht oder Hello<br />
Kitty.<br />
Jeder findet so sein Spezialgebiet und kann<br />
sich mit den anderen austauschen. Nebenbei<br />
öffnen sich ganz neue Horizonte zum<br />
Verständnis einer fremden Gesellschaft.<br />
Hüte, Yachten und schnelle Autos<br />
Die armen Reichen! Alles ist so<br />
schrecklich billig geworden, in<br />
jedem Discounter gibt es Hummer<br />
und Kaviar, in ihren Cabrios und Kaschmirmänteln<br />
sind sie nicht mehr sicher und<br />
selbst im Restaurant<br />
wird<br />
es immer<br />
schwieriger,<br />
das Geld<br />
auszugeben.<br />
»Früher<br />
haben wir an<br />
einem Abend<br />
2000 oder<br />
3000 Euro<br />
ausgegeben<br />
und den<br />
Kellner für<br />
den nächsten<br />
Tag gleich<br />
mitgebucht«,<br />
jammert Frau<br />
Nobel (Xenia Baumann) in der Luxus-Bar.<br />
Heute werden sie und ihresgleichen kaum<br />
mehr als ein paar hundert Euro am Abend<br />
los, da müssen schon andere Investitionen<br />
gefunden werden, damit das Geld auf dem<br />
Konto in Bewegung bleibt. »Ich bin ja kein<br />
Egoist«, meint Herr Nobel (Tobia Eisenbraun),<br />
weshalb er sich eine zweite Hochsee-Yacht<br />
geleistet hat.<br />
Mit »Hüte,<br />
Yachten und<br />
schnelle<br />
Autos« ist der<br />
Mittelstufen-<br />
Theater-AG<br />
der Zinzendorfschulen<br />
unter der<br />
Leitung von<br />
Verena Duschek<br />
wieder<br />
eine beeindruckende,<br />
Ein Zeitungsausträger (Nele Fichter) stellt den Problemen der Reichen immer wieder<br />
die Probleme der Welt gegenüber.<br />
nachdenklich<br />
stimmende<br />
aber nicht<br />
minder unterhaltsame<br />
Inszenierung<br />
geglückt. Das Skript stammt<br />
von der Theaterpädagogin<br />
Duschek, die es nach dem<br />
Hörspiel »Der Aufstand« des preisgekrönten<br />
Autors Tom Heithoff für die Bühne<br />
geschrieben hat. »Ich hatte es im Radio<br />
gehört, als ich die Kostüme der letzten<br />
Inszenierung zurückbrachte«, erinnert sie<br />
sich. Von der Parodie auf die Probleme<br />
der Reichen war sie sogleich fasziniert und<br />
kontaktierte Heithoff, der daraufhin den<br />
Zinzendorfschulen die Aufführungsrechte<br />
schenkte.<br />
Gekonnt werden Szenen aus dem Leben<br />
der Reichen verschiedenen<br />
Fakten über Armut, Hunger<br />
und Not gegenübergestellt.<br />
Ein Zeitungsausträger (Nele<br />
Fichter) liest entsprechende Stellen aus den<br />
Nachrichten vor, ein Bettler streift durch<br />
die Szene und zwei Hutmacherinnen (Nelly<br />
Meckes und Lara Heck) kämpfen in ihrem<br />
Laden um ihre wirtschaftliche Existenz – bis<br />
ihnen ein Vorstoß in die Welt der Reichen<br />
zum Durchbruch verhilft. Man ahnt es: Als<br />
erfolgreiche Unternehmerinnen werden<br />
auch sie demnächst unter dem Problem<br />
der Reichen leiden, ihr Geld auszugeben.<br />
Währenddessen geht die High Society auf<br />
die Straße und demonstriert für das Recht,<br />
ihren Reichtum zu zeigen.<br />
Die jungen Darsteller schlüpfen zum Teil<br />
in verschiedene Rollen (Katharina Hummel<br />
als Ober, Designerin und Frau Wichtig;<br />
Niclas Dold als Snob und als Bettler; Xenia<br />
Baumann als Frau Nobel und als Kundin im<br />
Schuhgeschäft; Sophia Lützow als Schuhverkäuferin<br />
und als Frau Nerz) und erfüllen<br />
die oft gegensätzlichen Charaktere immer<br />
mit der passenden Mimik, Gestik und Sprache<br />
mit Leben. Die monatelangen Proben<br />
haben sich gelohnt, was auch das Publikum<br />
im gut besetzten Haus des Gastes mit kräftigem<br />
Applaus zu würdigen wusste.<br />
35
Kultur an der Schule<br />
Kultur an der Schule<br />
Wer rettet das Märchenmuseum?<br />
Mit viel Spielfreude hat die Unterstufen-Theater-AG<br />
unter der Regie von<br />
Br. Hudek an den letzten beiden<br />
Tagen vor den Osterferien ein witziges,<br />
kurzweiliges, phantasievolles, selbstgeschriebenes<br />
Stück nach Motiven<br />
der Gebrüder Grimm im Haus des<br />
Gastes inszeniert. Ein etwas angestaubtes<br />
Märchen-Museum leidet<br />
unter Besucherschwund, weshalb<br />
die Stadt eine Werbeagentur mit<br />
der Modernisierung beauftragt. Das<br />
neue Konzept sieht virtuelle Erlebnisse<br />
und flächendeckendes WLAN-<br />
Netz vor, die Zukunft der Mitarbeiter<br />
ist fraglich.<br />
In einer Nacht erlebt der langjährige<br />
Museumswärter Horsti (Lukas Jauch)<br />
nach einem kräftigen Schluck aus<br />
der Rotweinflasche, wie das Ganze<br />
aussehen soll: Die alten Märchen<br />
vermengen sich mit neuen Geschichten,<br />
statt Brotkrumen weist plötzlich<br />
GPS Hänsel (Lasse Ehrenfeuchter) und Gretel<br />
(Celia Auber) – die im Zuge der Modernisierung<br />
jetzt Kevin und Cathrina heißen<br />
– den Weg und die Hexe (Leon Mößmer) ist<br />
ein Handyverkäufer, der Kevin mit Spaghetti<br />
statt Spekulatius mästet.<br />
Dornröschen gibt es – Wein sei Dank – im<br />
Doppelpack und das Duo (Charlotte Uth<br />
und Maya Lehmann) freut sich über jede<br />
kann eine vitruelle Erlebniswelt das Märchenmuseum retten?<br />
Menge Follower. Einzig die Fangemeinde<br />
des Gestiefelten Katers ist nicht einzuholen,<br />
»aber der ist ja auch soooo süß und flauschig«.<br />
Doch Dornröschen wurde bei der<br />
Taufe von einer bösen Fee (Lara Dreher)<br />
verflucht, verliert an seinem 15. Geburtstag<br />
durch einen Virus alle Bilder auf Instagram,<br />
Snapchat & Co. und fällt darauf in einen<br />
tiefen Schlaf. Auch Schneewittchen (Kiara<br />
Pavrlisak, Lily Schott) und die sieben Zwerge<br />
– pardon: vertikal Benachteiligten<br />
– tauchen in dem munteren<br />
Spektakel auf.<br />
Zwischen den Szenen kurvt der<br />
Agentur-Chef (Emil Huschenbeth)<br />
mit einem spacigen Hoverboard<br />
durch die Kulissen und schwärmt<br />
dabei pausenlos von »digitaler und<br />
medialer Revolution«.<br />
Natürlich verliert auch Aschenputtel<br />
(Lisa Schlenker) nicht mehr ihren<br />
Schuh, sondern ihr Handy und kann<br />
sich – im Gegensatz zu ihren Stiefschwestern<br />
(Evelin Kesler und Valerie<br />
Niethammer) durch den Fingerabdruckscanner<br />
identifizieren und<br />
ihrem Prinzen (Sebastian Jack) mit<br />
Hilfe der Guten Fee (Maja Bresinski) in die<br />
Arme sinken. Und wenn sie nicht gestorben<br />
sind, dann tanzen sie noch immer.<br />
Mit FILM<br />
auf unserem<br />
YouTube-Kanal!<br />
36 37
Lernort Schule<br />
Lernort Schule<br />
Multikulturelles Kochen im Jugendhaus K3<br />
Interkulturelle Kompetenz vermittelt<br />
Make Food not War (zu Deutsch:<br />
Macht Essen statt Krieg): Unter diesem<br />
phantastischen Motto kamen<br />
wochenlang junge Menschen im Villinger<br />
Jugend- und Kulturzentrum K3 zusammen.<br />
Vier angehende Jugend- und Heimerzieher<br />
hatten sich ein gutes Vierteljahr lang jede<br />
Woche mit Jugendlichen aus verschiedensten<br />
Ländern getroffen, um mit ihnen zu<br />
kochen.<br />
Markus Sensz, Henok Yigzaw, Alexander<br />
Schachtmann und Malicki Barry haben sich<br />
dieses spannende Projekt für ihr Teampraktikum<br />
ausgesucht, das an der Fachschule<br />
für Sozialwesen der Zinzendorfschulen verpflichtend<br />
ist. Ihre Aufgabe bestand darin,<br />
mit jungen Menschen aus verschiedensten<br />
kulturellen Hintergründen zu arbeiten. Alles<br />
Weitere haben sie gemeinsam entwickelt,<br />
vom ansprechend gestalteten Plakat über<br />
Planung und Einkauf bis zur Anleitung in<br />
der Küche.<br />
Der Einladung waren Schüler verschiedener<br />
Schulen der Doppelstadt, vor allem<br />
von der Hotelfachschule und der Albert-<br />
Schweitzer-Schule, gefolgt. Die vorwiegend<br />
16- bis 18-Jährigen stammen aus unterschiedlichsten<br />
Ländern wie Afghanistan,<br />
Syrien, Guinea, dem Senegal, Deutschland<br />
und den USA.<br />
»Wir haben mit ihnen jede Woche ein<br />
anderes Gericht gekocht«, sagt Markus<br />
Sensz und sein Teamkollege Henok Yigzaw<br />
erläutert: »Mal gab es Palau nach einem<br />
Rezept aus Afghanistan, dann marokkanisches<br />
Couscous, in einer Woche stand<br />
der senegalesische Reiseintopf Jollof auf<br />
dem Speiseplan, dann wieder libanesischer<br />
Bohnensalat oder griechisches Gyros.« Anschließend<br />
aßen alle gemeinsam an europäisch<br />
eingedeckten Tischen, wodurch den<br />
Jugendlichen die hiesige Esskultur näher<br />
gebracht wurde.<br />
Neben dem Kochen hat<br />
das Team »Make Food<br />
not War« auch Spiele wie<br />
Tischfußball, Basketball<br />
oder Kartenspiele angeboten<br />
und gelegentlich sogar<br />
den Jugendlichen bei ihren<br />
Hausaufgaben geholfen.<br />
»Der Austausch und die<br />
Kommunikation untereinander<br />
standen bei unserem<br />
Projekt im<br />
Fokus«, erklärte<br />
Alexander<br />
Schachtmann. Das hat bestens funktioniert:<br />
»Ich bin seit einem halben Jahr in Deutschland<br />
und lerne durch die Gespräche die<br />
deutsche Sprache besserals aus Büchern«,<br />
freut sich ein junger Amerikaner, der sich<br />
zum Koch ausbilden lässt. »Es macht mir<br />
sehr viel Spaß und wir lachen sehr viel. Außerdem<br />
lerne ich neue Gerichte kennen für<br />
meinen zukünftigen Beruf."<br />
Abends wurde aufgetischt<br />
und gemeinsam mit Besuchern<br />
des K3 gegessen.<br />
Fremde Kulturen bereichern unser<br />
Leben, aber dennoch kommt es immer<br />
wieder zu Missverständnissen.<br />
Damit Schülerinnen und Schüler besser<br />
auf den globalen Arbeitsmarkt vorbereitet<br />
werden und kulturelle Fettnäpfchen – sei<br />
es beim Schüleraustausch, im Urlaub oder<br />
im täglichen Miteinander – vermeiden, ist<br />
interkulturelle Kompetenz gefragt. Um diese<br />
besser zu vermitteln, haben zehn Lehrer<br />
verschiedener Fachbereiche an einem<br />
zweitägigen Workshop teilgenommen. Piotr<br />
Fliochowski vom Verein AFS Interkulturelle<br />
Begegnungen und Wiebke Hoffmann von<br />
InterCultur beleuchteten verschiedene Kulturbegriffe<br />
und Kulturmodelle, mit Hilfe derer<br />
zunächst analysiert wurde, in welchen<br />
Situationen es zu Irritationen oder sogar<br />
einer kritischen Situation kommen kann.<br />
Wichtig dabei ist, möglichst viel Kenntnis<br />
von den nicht offensichtlichen Unterschieden<br />
zu erlangen. »Neben der wahrnehmbaren<br />
Kultur, zu der beispielsweise Literatur,<br />
Theater, Musik, Sprache und Speisen gehören,<br />
ist der größte Teil einer Kultur unsichtbar«,<br />
erklärte Wiebke Hoffmann. Dazu<br />
gehören beispielsweise Wertvorstellungen,<br />
Religion, das Zeitverständnis, die Rolle der<br />
Frau und vieles mehr.<br />
Wenn das Unsichtbare differiert, kann es<br />
sogar innerhalb des gleichen Kulturkreises<br />
zu Unverständnis kommen, so können etwa<br />
die Unterschiede zwischen Anhängern der<br />
Piotr Fliochowski (stehend) und Wiebke Hoffmann (links davon)<br />
gaben den Lehrern viele Methoden mit auf den Weg, mit denen<br />
sie die interkulturelle Kompetenz ihrer Schüler stärken.<br />
HipHop-Bewegung und Punks einen ähnlichen<br />
Kollisionskurs einschlagen wie die zwischen<br />
Deutschen und Chinesen. Das lässt<br />
sich sogar noch weiter herunterbrechen,<br />
beispielsweise auf Familienkulturen. Es gibt<br />
Familien, bei denen schweigend gegessen<br />
wird, während das gemeinsame Mahl für<br />
andere eine ideale Möglichkeit zum Austausch<br />
ist. »Die einen wollen damit Respekt<br />
vor dem Essen und denen, die es angebaut,<br />
beschafft und zubereitet haben zeigen,<br />
die anderen stellen beim Essen das Gemeinschaftserlebnis<br />
in den Vordergrund«,<br />
erklärte die Trainerin.<br />
Die beiden Trainer gaben den Lehrern viele<br />
Methoden mit auf den Weg, anhand derer<br />
sie ihr Wissen an ihre Schüler weitergeben<br />
können und damit deren interkulturelle<br />
Kompetenz stärken.<br />
38 39
Lernort Schule<br />
Lernort Schule<br />
Schokolade ja - aber bitte fair gehandelt<br />
Schüler lernen, Energie zu sparen<br />
Fast alle Kinder in den Industrieländern<br />
konsumieren täglich in<br />
irgendeiner Form Erzeugnisse aus<br />
Kakaobohnen – sei es als Schokoriegel,<br />
als Kakao, in Keksen, in Eiscreme oder auf<br />
dem Brot. Mehr als 70 Prozent des weltweit<br />
verarbeiteten Kakaos stammt aus zwei Ländern:<br />
Der Elfenbeinküste und Ghana. Unter<br />
welchen Bedingungen dieser geerntet wird,<br />
war Thema der Schulveranstaltung zum<br />
Buß- und Bettag.<br />
Die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschulen<br />
haben sich seit Juni mit dem<br />
Thema Kinderarbeit auf Kakaoplantagen<br />
beschäftigt und Berichte geschrieben, aus<br />
denen Schulpfarrer Br. Fischer zitierte. Er<br />
schilderte, wie sich Kinder bei glühender<br />
Hitze mit 50-Kilo-Säcken voller Kakaobohnen<br />
abschleppen müssen, mit Macheten<br />
hantieren, die so groß sind wie sie selbst<br />
oder ungeschützt mit Insektiziden hantieren<br />
müssen. Sie schuften 12 Stunden am<br />
Tag für einen Lohn von unter einem Euro<br />
– oder nicht selten gar keinen, denn viele<br />
wurden aus den Nachbarländern verschleppt.<br />
Br. Fischer erwähnte auch den österrei-<br />
chischen Chocolatier Josef Zotter, der<br />
sagte: »Auf dem Weltmarkt kostet derzeit<br />
eine Tonne Rohkakao 2500 US-Dollar. Wir<br />
müssten aber 10 000 US-Dollar zahlen, um<br />
nicht vor Scham zu erröten.« Er legte allen<br />
dringend ans Herz, nur noch fair gehandelte<br />
Schokolade zu verzehren.<br />
Bei einer der beiden Veranstaltungen war<br />
das Ehepaar Siebörger vom Eine-Welt-<br />
Laden Ujamaa, der den Fair-Trade-Kiosk an<br />
den Zinzendorfschulen unterstützt, zu Gast.<br />
Bei der zweiten Veranstaltung wurde die<br />
Gewinnerklasse der Deckelsammlung bekanntgegeben.<br />
Mit 93 750 Deckeln können<br />
187 Polio-Impfungen finanziert werden. 76<br />
davon alleine von der 6b, denen der Elternbeirat<br />
als Dank einen Erlebnistag spendierte.<br />
Auch der Initiator der Deckelsammlung<br />
an den Zinzendorfschulen, der Hausmeister<br />
Kurt Breithaupt, war gekommen. Er hatte<br />
eine Sammelstelle gesehen und diese Idee<br />
Br. Fischer vorgetragen. »Rohstoffe sind<br />
wertvoll«, sagte er. »Mit dieser Aktion können<br />
wir Gutes tun und Müllberge verhindern.«<br />
Auch wenn der Wettbewerb beendet<br />
ist - gesammelt wird weiter. Auf dem Schulhof<br />
steht eine rote Sammeltonne.<br />
Wie viel Energie verbraucht eine<br />
LED-Lampe im Gegensatz zu einer<br />
Glühlampe und auf wie viele Meter<br />
kann man 1000 Kilogramm mit einem Kran<br />
heben, bis eine Kilowattstunde<br />
verbraucht ist? Wie viel Strom<br />
verbraucht ein Fernseher im<br />
Stand-By-Modus und wie lange<br />
kann man für eine Kilowattstunde<br />
duschen?<br />
Auf diese und viele weitere<br />
Fragen wissen die Fünftklässler<br />
der Zinzendorfschulen<br />
spätestens jetzt eine Antwort,<br />
denn der Energieberater Norman<br />
Limberger von der Energieagentur<br />
Schwarzwald-Baar-<br />
Heuberg war an zwei Tagen<br />
zu Besuch in Königsfeld. Die<br />
Schüler konnten selbst erfahren,<br />
dass eine alte Glühbirne<br />
viel Wärme abgibt, während<br />
eine LED-Lampe für die gleiche<br />
Lichtleistung nur ein Zehntel der Energie<br />
verbraucht.<br />
Zwischen den beiden Terminen sollten die<br />
Kinder zu Hause den Verbrauch von verschiedenen<br />
Haushaltsgeräten messen und<br />
waren vor allem über den Stromverbrauch<br />
im Stand-By-Betrieb verblüfft.<br />
»Mit dem Energie- und Klimaschutzprojekt<br />
Energieberater Norman Limberger zeigte den Fünftklässlern, dass eine LED-Lampe mit einem<br />
Bruchteil des Energieverbrauchs genauso hell ist wie eine alte Glühbirne.<br />
an Schulen sollen die Kinder und Jugendlichen<br />
schon früh für ihre Umwelt sensibilisiert<br />
werden«, erklärte der Energieberater.<br />
Das von der Landesregierung geförderte<br />
Projekt wird von der dritten Grundschulklasse<br />
bis hin zur elften Klasse angeboten.<br />
Die Fünftklässler der Zinzendorfschulen<br />
wurden über die Erderwärmung informiert<br />
und lernten die Vor- und Nachteile<br />
verschiedener Arten von Energiegewinnung<br />
kennen. Die Schüler<br />
lernen altersgerecht, wie sie Energie<br />
sparen und damit der Umwelt<br />
helfen können. »Einige von ihnen<br />
hatten beim Messen des Stand-By-<br />
Verbrauchs schon ein Aha-Erlebnis<br />
und haben sich vorgenommen,<br />
künftig die abschaltbare Stromleiste<br />
auch zu nutzen«, freut sich Limberger.<br />
40 41
Lernort Schule<br />
Lernort Schule<br />
Exkursion zum Gedenkpfad Eckerwald<br />
Mit Zivilcourage gegen Extremismus<br />
Die Klasse SG1b des Sozialwissenschaftlichen<br />
Gymnasiums besuchte<br />
mit ihrem Geschichtslehrer Br. Hudek<br />
den Gedenkpfad Eckerwald. Der Pfad<br />
erinnert an eines der dunkelsten Kapitel<br />
aus der Zeit des Nationalsozialismus<br />
in unserer Region. Nur<br />
wenige Kilometer von Königsfeld<br />
entfernt versuchten die Nazis im<br />
letzten Kriegsjahr, aus Ölschiefer<br />
das dringend notwendige Öl<br />
für die unmenschliche Kriegsmaschinerie<br />
zu gewinnen. Dazu<br />
entstanden zwischen Rottweil<br />
und Hechingen sieben Konzentrationslager<br />
und mehrere Ölschieferwerke.<br />
Im Eckerwald bei Zepfenhahn<br />
sind noch Überreste eines dieser<br />
Werke zu erkennen. Die Initiative<br />
Gedenkstätte Eckerwald e.V. hat<br />
dort einen Gedenkpfad eingerichtet,<br />
über den die Klasse von<br />
Gerhard Lempp, selbst ehemaliger Lehrer<br />
an den Zinzendorfschulen, geführt wurde.<br />
Sehr eindrücklich berichtete Lempp von<br />
den unmenschlichen Bedingungen in den<br />
Im Eckerwald bei Zepfenhahn sah sich die Klasse SG1b des Sozialwissenschaftlichen<br />
Gymnasiums Überreste aus der Nazizeit an.<br />
Konzentrationslagern und auf der Baustelle<br />
der Ölschieferwerke. Sie wurden erst<br />
im letzten Winter vor Kriegsende gebaut<br />
und sind eigentlich nie voll funktionsfähig<br />
geworden. Dennoch waren die menschlichen<br />
Verluste enorm. Man geht davon aus,<br />
so Lempp, dass alleine im KZ Schörzingen<br />
etwa 1000 Menschen ums Leben gekommen<br />
sind.<br />
Am Ende betonte Gerhard Lempp, wie<br />
wichtig es ist, dass sich die junge Generation<br />
für Frieden und Verständnis zwischen<br />
den Nationen und Religionen einsetzt. Kriegerische<br />
Mittel können und dürfen nie als<br />
Lösung für vermeintliche Probleme<br />
gesehen werden.<br />
Die Schülerinnen und Schüler fuhren<br />
im Anschluss sehr gut informiert<br />
und nachdenklich gestimmt zurück<br />
nach Königsfeld.<br />
Philipp Hudek<br />
Rechte Parolen hört man derzeit<br />
nicht nur an Stammtischen. Sie<br />
begegnen einem im Gespräch mit<br />
Kollegen oder der Familie, beim Einkaufen<br />
oder im Bus. Deshalb haben die Zinzendorfschulen<br />
Trainer des Teams meX (Mit<br />
Zivilcourage gegen Extremismus) der<br />
Landeszentrale für politische Bildung<br />
eingeladen. An zwei Tagen übten sie mit<br />
verschiedenen Klassen der Fachschulen<br />
für Sozialwesen und Sozialpädagogik, wie<br />
die angehenden Erzieher bzw. Jugendund<br />
Heimerzieher auf populistische Hetze<br />
reagieren können. Dabei nutzten sie<br />
Elemente des Argumentationstrainings,<br />
das Professor Klaus-Peter Hufer von der<br />
Fakultät Bildungswissenschaften der Universität<br />
Duisburg entwickelt hat.<br />
Zunächst sammelten die Kursteilnehmer<br />
Phrasen und Situationen die ihnen schon<br />
einmal begegnet sind. Sie erfuhren, wie<br />
sich die Parolen mittlerweile in der Gesellschaft<br />
verbreitet haben und lernten die 13<br />
verschiedenen Abwertungen gegenüber<br />
bestimmten Menschengruppen kennen, die<br />
in der jüngsten Mitte-Studie der Friedrich-<br />
Ebert-Stiftung (FES) als Facetten gruppenbezogener<br />
Menschenfeindlichkeit analysiert<br />
wurden. Laut FES hat jeder zweite<br />
Bundesbürger eine abwertende Einstellung<br />
gegenüber Asylbewerbern und Langzeitarbeitslosen.<br />
Rollenspiele helfen dabei, auf Phrasen und Parolen zu reagieren.<br />
Fünf der angehenden Erzieher übernahmen<br />
bei einem Rollenspiel verschiedene<br />
Positionen gegenüber Langzeitarbeitslosen,<br />
während die anderen sie dabei beobachteten<br />
und auf Rhetorik, Körpersprache sowie<br />
Inhalt achteten.<br />
»Es ist viel anstrengender zu argumentieren,<br />
als einfach nur Parolen zu verbreiten«,<br />
hatte eine der Akteurinnen festgestellt<br />
und hätte am liebsten die Runde verlassen.<br />
»Man redet wie gegen eine Wand und<br />
kommt nicht durch.«<br />
Zwei ihrer Tischnachbarn wiederholten<br />
permanent die gleichen Sprüche, während<br />
sie versuchte, zu argumentieren.<br />
Ihr Gegenüber dagegen hinterfragte die<br />
Phrasen der Populisten. Die fünfte am<br />
Tisch hatte die Aufgabe, sich aus der Diskussion<br />
weitestgehend herauszuhalten.<br />
»Es ist wichtig, selbst aktiv zu werden<br />
und eigene Visionen vorzutragen«, meint<br />
der Historiker Andreas, der gemeinsam<br />
mit einer Kollegin den Workshop leitete.<br />
Auch könne gezieltes Nachfragen helfen,<br />
Phrasen zu entlarven.<br />
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Lernort Schule<br />
Lernort Schule<br />
Elftklässler treffen Landtagspräsidentin<br />
Auslandspraktika für angehende Erzieher<br />
Besonders lebendigen Gemeinschaftskundeunterricht<br />
konnte die<br />
Klasse 11c bei einer Exkursion nach<br />
Stuttgart erleben, als sie mit ihrem Lehrer<br />
Br. Hudek den<br />
baden-württembergischen<br />
Landtag<br />
besichtigten. Nach<br />
einer kurzen Begrüßung<br />
im neuen<br />
Besucherzentrum<br />
wurde die Klasse<br />
in den Plenarsaal<br />
geführt. Dort, wo<br />
normalerweise die<br />
Landtagspräsidentin<br />
durch die Sitzungen<br />
des Parlaments führt, durfte eine Schülerin<br />
der 11c Platz nehmen und selbst durch die<br />
Schülersitzung führen. Jeder Schüler saß<br />
am Platz eines Abgeordneten und beobachtete<br />
das Geschehen gespannt.<br />
Eigentlich war im Anschluss ein Gespräch<br />
mit den Abgeordneten unseres Wahlkreises<br />
geplant, doch leider waren beide in einer<br />
Sitzung des Bildungsausschusses beschäftigt.<br />
Deswegen berichteten zwei andere<br />
Abgeordnete von ihrer Arbeit im Landtag.<br />
Höhepunkt der Ausfahrt war das anschließende<br />
Treffen mit Frau Landtagspräsidentin<br />
Muhterem Aras. Dieses Treffen gehört<br />
normalerweise<br />
nicht zum Standardprogramm<br />
eines Landtagsbesuchs,<br />
wurde<br />
aber extra für<br />
die Zinzendorfschulen<br />
möglich<br />
gemacht.<br />
Die Landtagspräsidentin<br />
berichtete mit<br />
großer Begeisterung<br />
von ihrer Arbeit, die sie als eine Art<br />
Schiedsrichterrolle sieht. Sie erzählte auch,<br />
dass seit dem Einzug der AfD in das Landesparlament<br />
der Ton in den Sitzungen rauer<br />
geworden sei. Es entstand ein angeregtes<br />
Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern,<br />
die sich ausführlich im Gemeinschaftskundeunterricht<br />
auf dieses Treffen vorbereitet<br />
hatten. Muhterem Aras betonte am<br />
Schluss, wie wichtig das Engagement von<br />
jungen Menschen<br />
für die<br />
Politik sei. Sie<br />
selbst sei nach<br />
Ausschreitungen<br />
gegen<br />
in Deutschland<br />
lebende<br />
Kurden aktiv<br />
geworden.<br />
Das Fazit der<br />
Klasse fiel<br />
durchweg positiv aus. Es sei interessant,<br />
die Politik auch mal lebendig zu erleben<br />
und nicht immer nur die Ergebnisse in den<br />
Medien mitzubekommen, so ein Schüler<br />
auf der Rückfahrt nach Königsfeld.<br />
Philipp Hudek<br />
Während der Ausbildung im Ausland<br />
arbeiten – davon träumen viele junge<br />
Menschen. Andere Kulturen entdecken,<br />
Sprachen lernen, Kontakte knüpfen<br />
und vor allem über den eigenen Tellerrand<br />
schauen. Was bislang zumeist Studierenden<br />
oder Auszubildenden in großen<br />
Konzernen vorbehalten war, ist jetzt auch<br />
für Schülerinnen und Schüler möglich, die<br />
sich an den Zinzendorfschulen zu staatlich<br />
anerkannten Erziehern oder Jugend- und<br />
Heimerziehern ausbilden lassen.<br />
Möglich macht es das Förderprogramm<br />
Erasmus+, das die Europäische Union den<br />
Zinzendorfschulen bewilligt hat. »Damit<br />
können die angehenden Erzieher bereits<br />
während der Ausbildung wertvolle Auslands-<br />
und Arbeitserfahrungen sammeln,<br />
ohne Zeit zu verlieren«, sagt die Abteilungsleiterin<br />
für Sozialpädagogik und Sozialwesen,<br />
Sr. Schoo-Schemmann.<br />
Für Erzieher sind die Zinzendorfschulen<br />
eine von zwei Ausbildungsstätten im Regierungsbezirk<br />
Freiburg, die diese Chance<br />
bieten, für Jugend- und Heimerzieher ist<br />
es sogar die einzige. Daher betonte auch<br />
Landrat Sven Hinterseh die Bedeutung des<br />
Schulverwaltungsassistentin Katja Schmidt, Abteilungsleiterin Sr.<br />
Schoo-Schemmann, Schulleiter Br. Treude, Landrat Sven Hinterseh<br />
und die Schülerin Alketa Kutleshi (von links) stellten das EU-Programm<br />
Erasmus+ vor, mit dem die Schülerinnen und Schüler der<br />
Fachschule für Sozialpädagogik und Sozialwesen bis zu einem Jahr<br />
im Ausland verbringen können.<br />
Erasmus+-Projekts für die Schullandschaft<br />
im Schwarzwald-Baar-Kreis und für die<br />
Schülerinnen und Schüler: »Es hilft ihnen zu<br />
reflektieren und bereichert ihr ganzes Leben.«<br />
Die Schüler, die diese Chance wahrnehmen,<br />
seien tolle Botschafter sowohl<br />
für die Zinzendorfschulen als auch für den<br />
Schwarzwald-Baar-Kreis.<br />
An den Zinzendorfschulen haben die Schülerinnen<br />
und Schüler der Fachschulen für<br />
Sozialpädagogik und Sozialwesen an zwei<br />
Stellen ihrer Ausbildung die Möglichkeit, ins<br />
europäische Ausland zu gehen: Im ersten<br />
Jahr an der zweijährigen Fachschule für<br />
sieben Wochen oder im Anerkennungsjahr,<br />
das zwischen der schulischen Ausbildung<br />
und der staatlichen Anerkennung<br />
liegt, für einen individuellen Zeitraum<br />
zwischen sechs und 12 Monaten.<br />
Die angehenden Erzieher werden auch<br />
im Ausland an ihren Praktikumsstellen<br />
professionell angeleitet, die Lehrer der<br />
Zinzendorfschulen bleiben Ansprechpartner<br />
für die Ausbildung und begleiten sie<br />
phasenweise im Rahmen von Hospitationen<br />
vor Ort. Dabei lernen auch die Lehrer<br />
unterschiedliche Methoden kennen<br />
und können ihre eigenen Erfahrungen<br />
und Vorgaben mit verschiedenen<br />
Bildungssystemen vergleichen. Die intensiven<br />
Einblicke in die Arbeit der kooperierenden<br />
Einrichtungen helfen auch ihnen,<br />
Unterschiede und kulturelle Eigenheiten zu<br />
verstehen.<br />
Die genaue Höhe der Förderung richtet sich<br />
nach Ort und Dauer der Praktika. So wird<br />
44 45
Lernort Schule<br />
Lernort Schule<br />
beispielsweise ein siebenwöchiges Praktikum<br />
in Italien oder Spanien mit rund 1600<br />
Euro bezuschusst, ein sechsmonatiges mit<br />
etwa 5300 Euro. Die Projektpartner der Zinzendorfschulen<br />
sind derzeit die Deutschen<br />
Schulen in Bukarest (Rumänien) und Bilbao<br />
(Spanien) sowie das Servizio Cristiano Instituto<br />
Valdese im sizilianischen Riesi (Italien).<br />
Weitere Kooperationspartner sollen folgen.<br />
»Der Arbeitsalltag in einem neuen Umfeld<br />
ermöglicht den Schülern einmalige Einblicke<br />
in unterschiedliche Vorgehensweisen,<br />
Kulturkreise und andersartige pädagogische<br />
Konzeptionen. Auch hilft es ihnen, sich<br />
auf einen multikulturellen Arbeitsalltag vorzubereiten«,<br />
betont Sr. Schoo-Schemmann<br />
und der Schulleiter der Zinzendorfschulen,<br />
Br. Treude, ergänzte: »Das Programm fördert<br />
die Offenheit gegenüber anderen Kulturen,<br />
Menschen und Ländern und stärkt<br />
zugleich das Selbstvertrauen, weshalb es<br />
hervorragend zu unserem Leitbild passt.«<br />
Einblicke in die Arbeit der Beratungsstellen<br />
Einen Einblick in ihre Arbeit beim<br />
Diakonischen Werk im Schwarzwald-Baar-Kreis<br />
verschafften Saskia<br />
Wartenberg und Corina Heim den Schülerinnen<br />
und Schülern der Klasse SG1b des<br />
Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen<br />
Gymnasiums (SG). Saskia Wartenberg, die<br />
einst selbst am SG der Zinzendorfschulen<br />
ihr Abitur abgelegt hatte, arbeitet in der<br />
Sozial- und Lebensberatung, zu der unter<br />
anderem auch Schuldnerberatung und<br />
Mediation gehören, sowie in der Beratung<br />
für Schwangere und junge Familien. Ihre<br />
Kollegin Corina Heim leitet in den gleichen<br />
Bereichen die Außenstelle St. Georgen.<br />
»Die Methodik spielt bei der Beratung<br />
eine wichtige Rolle«, erklärten<br />
sie und verbanden ihre erste Frage<br />
an die Schülerinnen und Schüler im<br />
Profilfach Pädagogik und Psychologie<br />
gleich mit einem Beispiel. Jeder<br />
suchte sich ein Spielzeugtier aus und<br />
setzte es an die Stelle eines Seils, das<br />
von »Ich habe keine Ahnung von der<br />
Arbeit an Beratungsstellen« bis zu<br />
»Ich kenne mich sehr gut aus mit der<br />
Arbeit von Beratungsstellen« geht. Im<br />
Laufe der Doppelstunde wanderte die<br />
gemischte Herde von einem Ende des Seils<br />
zum anderen.<br />
Neben den Arbeitsfeldern der beiden Referentinnen<br />
bietet das Diakonische Werk<br />
im Schwarzwald-Baar-Kreis unter anderem<br />
auch Unterstützung bei Migration und<br />
Flucht, Behinderung und psychischer Erkrankung<br />
sowie Schulsozialarbeit.<br />
Das Lernen lernen – spannender Abend für Eltern<br />
Lernt mein Kind logisch-abstrakt<br />
oder emotional, sicherheitsliebend<br />
oder eher chaotisch? Wenn sich<br />
Eltern darüber im Klaren sind, können sie<br />
ihr Kind viel besser unterstützen. Wie das<br />
geht, erläuterte Michael Kary im Haus Katharina<br />
von Gersdorf. Der Förderverein<br />
der Grundschule Königsfeld hatte den<br />
Vortrag »Lernen lernen« des Vereins LVB<br />
Lernen e.V. organisiert.<br />
Der Linguist und Kommunikationstrainer<br />
Kary zeigte auf äußerst unterhaltsame<br />
Weise die Fallstricke auf, die in der Kommunikation<br />
lauern. So müsse etwa der<br />
emotionale Lerntyp gelobt werden, um<br />
zur Leistung angespornt zu werden. Er<br />
schilderte eine Situation, in der ein Kind<br />
stolz seinen Eltern ein Bild präsentierte,<br />
für das es im Kunstunterricht eine Eins<br />
bekommen hatte. »Es wäre schön, wenn<br />
Du auch mal in Mathe eine Eins schreiben<br />
würdest«, meinten diese – und haben damit<br />
eher das Gegenteil bewirkt.<br />
Der sicherheitsliebende Lerntyp liest nicht<br />
gerne Bücher, weil die Fantasiewelten<br />
von Jugendromanen immer wieder neu<br />
und unbekannt sind. »Einem solchen Kind<br />
schenken Sie am besten ein Buch mit vielen<br />
Fortsetzungen, wenn es sich erstmal auf<br />
die Romanfiguren eingelassen hat, bleibt es<br />
viel eher am Ball«, empfahl Kary.<br />
Der Referent Michael Kary (Mitte) demonstrierte mit zwei Freiwilligen die<br />
Funktion des Ultra-Kurzzeitgedächtnisses.<br />
Der logisch-abstrakte Lerntyp habe eine<br />
schnelle Auffassung, sei ehrgeizig und<br />
möge keine Gruppenarbeit – ganz im<br />
Gegensatz zum kreativ-chaotischen Typen.<br />
»Wenn der in die weiterführende Schule<br />
kommt, checkt er erstmal ab, wieviel Lernen<br />
nötig ist, um so durchzukommen. Das<br />
kann eine Weile gut gehen, aber spätestens<br />
ab der achten Klasse gibt es dann Probleme.«<br />
Für diesen Lerntyp empfahl er, mit<br />
Spaß und Belohnung zu locken. »Stellen<br />
Sie ein Brettspiel neben den Schreibtisch<br />
und nach jeder gelösten Matheaufgabe<br />
darf er einmal würfeln.«<br />
Natürlich gebe es diese Lerntypen kaum<br />
je in Reinform und sie vermischen sich<br />
auch mit zunehmendem Alter. Wichtig<br />
für alle sei es jedoch, strukturiert zu<br />
lernen. Das zeigte Kary seinen Eltern<br />
anhand eines Experiments. Sie hatten<br />
zwei Minuten Zeit, sich 20 Begriffe einzuprägen<br />
und sollten diese dann in der<br />
richtigen Reihenfolge nennen. Was sie<br />
nicht wussten: Die eine Gruppe hatte die<br />
Begriffe sortiert nach vier verschiedenen<br />
Arten – unter anderem Gewässer und<br />
Blumen - bekommen, auf den Zetteln<br />
der anderen Gruppe standen die gleichen<br />
Begriffe unstrukturiert. Diese hatten keine<br />
Chance, sich die Wörter einzuprägen, während<br />
es für die anderen ein Kinderspiel war.<br />
Kary erklärte, wie wichtig es sei, das Gelernte<br />
zu wiederholen, damit es vom Kurz- in<br />
das Langzeitgedächtnis wandere. »In der<br />
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Lernort Schule<br />
Grundschule reichen fünf Minuten täglich,<br />
in der weiterführenden Schule zehn Minuten«,<br />
meinte er und warnte zugleich, diese<br />
Zeit nicht zu verlängern. »Nach dem Lernen<br />
oder wiederholen sollten die Kinder nicht<br />
sofort Fernsehen oder mit dem Computer<br />
spielen.« Das Gehirn bräuchte eine Pause,<br />
um das Gelernte zu verarbeiten.<br />
Zu seinen weiteren Tipps gehörte, schulfreie<br />
Zeiten und Orte einzuführen, zu<br />
denen zumindest die Eltern nicht das<br />
Thema Schule ansprechen. Wenn Kinder<br />
und Eltern völlig gegensätzliche Lerntypen<br />
seien, mache es unter Umständen gar keinen<br />
Sinn, mit Sohn oder Tochter zu lernen.<br />
»Das Kind sollte dann mit jemand anderem<br />
lernen.« Auch seriöse digitale Lernplattformen<br />
könnten hilfreich sein.<br />
Begegnung mit dem Islam wirbt für Frieden<br />
Die achten Klassen besuchen die Moschee in Spaichingen..<br />
Angesichts der kontroversen Diskussion<br />
um die Rolle des Islam in<br />
unserer Gesellschaft konnten sich<br />
die Schülerinnen und Schüler der achten<br />
Klassen des Gymnasiums selbst eine Meinung<br />
bilden: Beim Besuch in der Spaichinger<br />
Fatih-Cami-Moschee und auch, als der<br />
Imam Veli Kaplan gemeinsam mit Akin Eski,<br />
der die dortige türkisch-islamische Gemeinde<br />
nach außen vertritt, zum Gegenbesuch<br />
nach Königsfeld kamen.<br />
Mit diesen Begegnungen, die der Schulpfarrer<br />
Br. Fischer schon seit Jahren organisiert,<br />
setzen die Zinzendorfschulen ganz konkret<br />
die Pariser Erklärung des EU-Ministerrats<br />
für Bildung um, die unter anderem fordert,<br />
dass Jugendlichen gelehrt wird, »…Unterschiede<br />
in Meinungen, Überzeugungen, im<br />
Glauben und den Lebensweisen zu verstehen<br />
und zu akzeptieren…«.<br />
Akin Eski betonte, dass es gerade die religiöse<br />
und kulturelle Vielfalt sowie die parallele<br />
Existenz von Christen, Juden, Muslimen<br />
und Atheisten sei, was Deutschland so<br />
attraktiv mache. »Es ist das Grundgesetz,<br />
auf das wir uns alle stützen«, sagt er und<br />
betonte, dass dieses mit dem Islam sehr<br />
gut harmoniere. Auch gebe es viele Parallelen<br />
zwischen der Bibel und dem Koran und<br />
resümierte: »Wir gehören zusammen wie<br />
Brüder und Schwestern.«<br />
Die Motivation von Eski und dem Imam,<br />
die Begegnung mit der evangelischen<br />
Privatschule zu suchen, ist ihr Einsatz für<br />
den Frieden. »Wenn wir nichts tun, werden<br />
andere aktiv«, fürchtet Akin Eski. Schulpfarrer<br />
Br. Fischer, der sich besonders an den<br />
Schulen für Toleranz einsetzt, versteht Religionsunterricht<br />
nicht missionarisch, sondern<br />
erklärend. »Wir zeigen und erklären<br />
unseren Schülern verschiedene Religionen,<br />
damit sie sie verstehen.«<br />
Was will ich<br />
vor meinem<br />
Tod<br />
erreichen, sehen,<br />
bewirken oder<br />
erleben? Die Formulierung<br />
dieser<br />
Wünsche und Ziele<br />
ist eine Reduktion auf das Wesentliche,<br />
denn für die Ergänzung des Satzes »Bevor<br />
ich sterbe« steht gerade mal eine Zeile zur<br />
Verfügung. Eine Woche lang hatten die<br />
Hospizbewegung ambulant Schwarzwald-<br />
Baar e.V. und die Zinzendorfschulen Tafeln<br />
nach dem Vorbild der US-amerikanischen<br />
Künstlerin Candy Chang auf dem Zinzendorfplatz<br />
aufgestellt. Sie hatte die Aktion<br />
"Before I die" nach dem Tod eines geliebten<br />
Menschen in New Orleans gestartet, mittlerweile<br />
haben sich die Tafeln zu einem globalen<br />
Kunstprojekt im öffentlichen Raum<br />
entwickelt: Mehr als 2000 Tafeln waren<br />
oder sind in weltweit 70 Ländern aufgestellt<br />
– unter anderem auch in Königsfeld. »Der<br />
Tod gehört zum Leben, das wollen wir ins<br />
Bewusstsein holen«, sagt Annette Wirtz von<br />
der Hospizbewegung.<br />
Before I die – Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod<br />
Zehn Klassen waren im Unterricht zu den<br />
Tafeln gegangen, die Schülerinnen und<br />
Schüler verschiedenster Schularten und<br />
Altersstufen haben ihre eigenen Wünsche<br />
formuliert oder Passanten angesprochen<br />
und sie eingeladen, sich zu beteiligen.<br />
Während sich einige weite Reisen, etwa in<br />
die Karibik oder in die Rocky Mountains<br />
erträumen, sich andere konkrete Berufswünsche<br />
erfüllen möchten, haben viele<br />
das Bedürfnis nach Familie, Glück und den<br />
Wunsch, die Welt ein Stückchen verbessert<br />
zu haben.<br />
»Der Tod wurde in der Vergangenheit immer<br />
stark tabuisiert«, sagt Knud Eike Buchmann,<br />
Vorsitzender der Hospizbewegung,<br />
der den Austausch mit den Jugendlichen<br />
suchte und auch zur Abschlussveranstaltung<br />
kam. »Aber die Gesellschaft öffnet sich<br />
und auch junge Menschen interessieren<br />
sich dafür. Das Thema ist in der Bevölkerung<br />
angekommen.« Das sei wichtig, denn<br />
das Sterben sei eines der existenziellen<br />
Themen der Menschheit, auch und gerade,<br />
weil es oft außerhalb des Familienverbundes<br />
geschieht. »Die Menschen sterben<br />
heute zunehmend außerhalb der Familie.<br />
Damit sie dabei nicht alleine<br />
sind, gibt es die Hospizbewegung,<br />
was wir tun, ist praktizierte<br />
Nächstenliebe.«<br />
Die meisten der Schülerinnen<br />
und Schüler hätten sich sehr<br />
ernsthaft mit dem Thema<br />
befasst, resümierte Schulpfarrer<br />
Br. Fischer, der die Aktion<br />
seitens der Zinzendorfschulen<br />
betreut hatte, »und es sind<br />
mehrfach Tränen geflossen.«<br />
Einige der Schülerinnen und<br />
Schüler haben schon im eigenen<br />
Umfeld Erfahrungen mit<br />
dem Tod machen müssen.<br />
»Das ist keine Frage des Alters,<br />
jeder muss sich mit dem Sterben auseinandersetzen«,<br />
waren sich die meisten einig,<br />
aber es gab auch andere Stimmen: »Ich will<br />
eigentlich gar nicht daran denken, sondern<br />
mein Leben unbeschwert genießen.«<br />
48 49
Lernort Schule<br />
Lernort Schule<br />
?<br />
Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?<br />
Diese Frage, die der Philosoph<br />
Richard David Precht vor rund zehn<br />
Jahren in einem Buchtitel aufwarf, stellen<br />
sich nicht nur Erwachsene. Auch Kinder<br />
wollen wissen, wie alles zusammenhängt<br />
und was verschiedene Aspekte des Lebens<br />
zu bedeuten haben.<br />
Um zu lernen, wie sie auf die Fragen der<br />
Kinder am besten eingehen, haben angehende<br />
Erzieherinnen und Erzieher der<br />
Fachschule für Sozialpädagogik an einer<br />
mehrtägigen Weiterbildung der Münchener<br />
Akademie Kinder philosophieren zu dem<br />
Thema teilgenommen.<br />
In insgesamt vier Modulen erlernten sie das<br />
Handwerkszeug, um später mit den von<br />
ihnen betreuten Kindern philosophische<br />
Themen anzusprechen. »Erzieher, die mit<br />
Kindern philosophieren, müssen ihr Vorhaben<br />
auch Eltern und den Teamkollegen gegenüber<br />
kommunizieren«, sagte Dr. Anton<br />
Hörburger, der gemeinsam mit Ute Mangold<br />
freiberuflich für die Akademie arbeitet<br />
und angehenden Erziehern das passende<br />
Handwerkszeug nahelegte.<br />
Nicht jede Frage sei philosophisch zu<br />
beantworten.<br />
»Wenn<br />
gefragt wird,<br />
wie ein Blitz<br />
entsteht, dann<br />
gibt es dazu<br />
eine eindeutige<br />
Antwort«, sagt<br />
er. »Geht es<br />
jedoch um die<br />
Bedeutung von<br />
Naturgewalten, ist das schon eine philosophische<br />
Fragestellung.«<br />
Beim angeleiteten Philosophieren werden<br />
Kinder zum kritischen, kreativen und ergebnisoffenen<br />
gemeinsamen Nachdenken<br />
animiert. »Für die Zukunft unserer Gesellschaft<br />
ist es wichtig, dass Kinder eigene<br />
Denkprozesse durchlaufen«, sagte Ute<br />
Mangold schon beim Schnupperseminar.<br />
Nach einer Einstimmungsrunde zum<br />
Thema »Wirklichkeit und Wahrnehmung«<br />
wurden zunächst einmal Erfahrungen<br />
ausgetauscht: Wie kann man am besten die<br />
Kollegen und Eltern vom Philosophieren<br />
mit Kindern begeistern? Es gab viel Gelegenheit,<br />
die Methodik und Didaktik nicht<br />
nur theoretisch zu<br />
erlernen, sondern<br />
auch praktisch auszuprobieren.<br />
Nach dem letzten<br />
Modul der Fortbildung<br />
haben<br />
die angehenden<br />
Erzieherinnen und<br />
Erzieher ihr Zertifikat zur philosophischen<br />
Gesprächsführung mit Kindern und<br />
Jugendlichen erworben.<br />
Der Kurs hat auch der Trainerin Ute Mangold<br />
viel Freude bereitet. Die angehenden<br />
Erzieherinnen und Erzieher seien sehr<br />
engagiert, meinte sie und fügte hinzu: "Es<br />
ist schön zu sehen, was diese Schule für<br />
Menschen hervorbringt.« Das Projekt »Mit<br />
Kindern philosophieren« wird von der Karl-<br />
Schlecht-Stiftung unterstützt.<br />
Die Welt wird bunter, an Schulen,<br />
Arbeitsplätzen und in Vereinen treffen<br />
sich mehr Kulturen als noch vor<br />
wenigen Jahrzehnten und mit der Vielfalt<br />
der Kulturen steigt auch die Vielfalt der Religionen.<br />
Für Erzieherinnen und<br />
Erzieher ist dies in ihrer täglichen<br />
Arbeit oft eine besondere Herausforderung,<br />
vor allem, wenn<br />
sie später in christlichen Einrichtungen<br />
arbeiten. Wie gehen<br />
sie damit um, wenn ein Kind<br />
Interesse an Religion zeigt, seine<br />
Eltern aber dagegen sind oder<br />
einem anderen Glauben angehören?<br />
Um ihre Schülerinnen und<br />
Schüler auf das spätere Berufsleben<br />
vorzubereiten, haben die<br />
Fachschulen für Sozialpädagogik<br />
und Sozialwesen ihren zweiten<br />
interreligiösen Fachtag unter das<br />
Motto »Religiöse Vielfalt – Herausforderung<br />
in unserer Praxis« gestellt.<br />
Im Fach Religionspädagogik hat ein Team<br />
den Tag vorbereitet und mehrere Gäste<br />
aus Kitas und Familienzentren sowie Jugend-<br />
und Erziehungshilfeeinrichtungen<br />
aus ganz Baden-Württemberg eingeladen,<br />
um aus ihrer eigenen Praxis zu berichteten.<br />
»Die Jugendlichen untereinander haben mit<br />
ihren unterschiedlichen Religionen eigentlich<br />
keine Probleme« wusste Olaf Herzer-<br />
Sr. Ebel (rechts) begrüßt die Gäste beim interreligiösen Fachtag.<br />
Genserich zu berichten, der in Bruderhausdiakonie<br />
in Hammereisenbach unbegleitete<br />
minderjährige Flüchtlinge betreut. Unter<br />
den meist 16- bis 17-Jährigen sind Schiiten,<br />
Moslems, Christen und Angehörige vieler<br />
weiterer Religionen. »Sie treffen sich über<br />
das Kulinarische«, berichtete er. Seine<br />
Schützlinge kochen abwechselnd für alle, so<br />
dass sich alle über die neuen gemeinsamen<br />
Erfahrungen austauschen können.«<br />
Annette Langbein, die im Freiburger<br />
Familienzentrum Wiesengrün<br />
arbeitet, betonte: »Es ist wichtig,<br />
Gemeinsamkeiten zu finden, etwa<br />
beim gemeinsamen Essen, Tanzen<br />
oder Feiern.«<br />
Am Nachmittag konnten sich die<br />
Schülerinnen und Schüler mit den<br />
Gästen in verschiedenen Gruppen<br />
austauschen, sich Tipps holen und<br />
konkrete Fragen stellen. Eingerahmt<br />
wurde der interreligiöse Fachtag von<br />
einem Impuls zum Thema »Engel«<br />
und einer Präsentation von zehn<br />
Leitsätzen zum Zusammenleben in<br />
der multireligiösen Gesellschaft.<br />
50 51<br />
Lizenz zum Philosophieren<br />
Interreligiöser Fachtag für angehende Erzieher
Lernort Schule<br />
Lernort Schule<br />
Vielseitige Ausbildung der angehenden Erzieher<br />
Spaß und Erfolg beim Tag der Mathematik<br />
Ich kann gut mit Kindern und Jugendlichen<br />
umgehen«, sagt Alica<br />
Langpohl und wie zur Bestätigung<br />
laufen ein paar Jungen und Mädchen im<br />
Königsfelder Naturkindergarten Zauberwald<br />
der jungen Frau in die weit ausgebreiteten<br />
Arme. Nach der Schule hatte sie sich<br />
daher für eine Ausbildung zur Jugend- und<br />
Heimerzieherin an den Zinzendorfschulen<br />
entschieden. Im Januar und Februar steht<br />
im ersten Ausbildungsjahr immer ein sechswöchiges<br />
Praktikum auf dem Lehrplan.<br />
Weil Alica später mit Jugendlichen arbeiten<br />
möchte, hatte sie sich bewusst für einen<br />
Kindergarten als Praktikumsplatz entschieden,<br />
um auch mal etwas anderes kennenzulernen.<br />
»Dafür sind Praktika ja schließlich<br />
da«, meint sie. Beim nächsten Praktikum<br />
möchte sie daher gerne in die Behindertenbetreuung<br />
hineinschnuppern.<br />
Der Tagesablauf im Waldkindergarten<br />
gefällt ihr sehr gut. »Ich bin selbst gerne in<br />
der Natur und die Aufgaben hier sind sehr<br />
vielseitig.« Morgens, wenn die ersten Kinder<br />
von ihren Eltern gebracht werden, spielt sie<br />
mit ihnen, bis alle der derzeit 17 Jungen und<br />
Mädchen da sind. Gemeinsam mit dem Erzieherteam<br />
geht es dann zum Morgenkreis<br />
im Tipi, wo die Kinder beispielsweise erste<br />
Zahlen lernen. Bei so gut wie jedem Wetter<br />
sind sie draußen, basteln mit Materialien,<br />
Die Kinder mögen ihre Praktikantin Alica.<br />
die sie im Wald finden, führen Experimente<br />
durch, klettern und spielen. Später am Vormittag<br />
bereiten alle gemeinsam ihr Vesper<br />
zu, da gibt es zum Beispiel mal eine Suppe<br />
oder vegetarische Würstchen, die über dem<br />
Lagerfeuer im Tipi gegrillt werden.<br />
Alica konnte schon vieles von dem einbringen,<br />
was sie an der Fachschule für Sozialwesen<br />
gelernt hat. »Im Unterricht habe<br />
ich mich manchmal darüber gewundert,<br />
was wir alles theoretisch lernen und merke<br />
jetzt, dass ich ganz viel davon in der Praxis<br />
anwenden kann.«<br />
Beim Praktikum ist sie nicht auf sich allein<br />
gestellt: Zum einen helfen ihr die wöchentlichen<br />
Reflexionsgespräche mit der Leiterin<br />
des Kindergartens, außerdem wird sie von<br />
ihrer Klassenlehrerin an den Zinzendorfschulen<br />
regelmäßig begleitet, die Besuche<br />
sind teils beratend, teils aber auch, um Alica<br />
zu benoten. Auch muss sie ihr Praktikum<br />
täglich in einem Tagebuch dokumentieren,<br />
die Reflexionsgespräche zusammenfassen<br />
und ihre Angebote schriftlich planen. »Es<br />
gibt viel zu schreiben, aber das wird später<br />
im Beruf ja auch gefordert«, sagt Alica<br />
Langpohl.<br />
Seit mehr als 30 Jahren richten Universitäten<br />
in ganz Deutschland im<br />
Frühjahr einen Tag der Mathematik<br />
aus. Das Ziel dabei ist, bei Gymnasiasten<br />
die Freude an der Mathematik zu wecken.<br />
Zwölf Schüler aus dem Vertiefungskurs Mathematik<br />
der Klassen ZG1 und ZG2<br />
des Zinzendorfgymnasiums fuhren<br />
mit ihren Lehrern Br. Baur und Br.<br />
Schüller an die Universität Konstanz.<br />
Im Gepäck hatten sie Zirkel, Lineal<br />
und Arbeitspapier, die sie für die<br />
Einzel-, Gruppen- und Speedwettbewerbe<br />
am Fachbereich Mathematik<br />
und Statistik brauchten.<br />
Der Internatsschüler Wenqi Song<br />
kam im Einzelwettbewerb mit 180<br />
Teilnehmern auf einen sehr guten<br />
zehnten Platz. Insgesamt waren<br />
rund 20 Schulen mit 250 bis 300<br />
Teilnehmern aus dem deutschen<br />
und schweizerischen Bodenseeraum<br />
nach Konstanz gekommen.<br />
Die Gymnasiasten des Königsfelder<br />
Schulwerks fanden die Aufgaben<br />
»sehr spaßig«. Allerdings funktionierte beim<br />
Speedwettbewerb das Mikrophon nicht,<br />
weshalb sie dabei klar im Nachteil waren.<br />
Während die Schüler knifflige Aufgaben<br />
lösten, nahmen ihre Lehrer die Chance<br />
wahr, sich mit Kollegen, Dozenten und<br />
Professoren auszutauschen. »Wir hatten<br />
eine sehr anregende Diskussion über<br />
Sie hatten viel Spaß beim Tag der Mathematik an der Uni Konstanz: Yidan Sun,<br />
Wenqi Song (10. Platz), Simon Spirito, Tim Schmitt, Finn Mayer-Clasen, Dinghao Shi,<br />
Jonas Broghammer, Florian Heizmann, Jonas Buchholz, Dario Folnegovic, vorne:<br />
Simon Motzer und Daniel Polkowski (jeweils von links).<br />
Schul- und Hochschulmathematik mit zwei<br />
Mathe-Professoren der Universität«, sagte<br />
Br. Schüller.<br />
Dr. Jan-Hendrik Treude gibt in Konstanz zusätzlich<br />
zu den Erstsemester-Vorlesungen<br />
einen Einführungskurs in das mathematische<br />
Arbeiten, damit die Studienabbrecherquote<br />
von 50-75 Prozent im ersten<br />
Semester zurückgeht. »Einige Elemente<br />
davon werde ich in meinem<br />
Vertiefungskurs übernehmen«, so Br.<br />
Schüller. Es ist auch geplant, dass der<br />
Hochschuldozent demnächst einmal<br />
den Vertiefungskurs an den Zinzendorfschulen<br />
besucht.<br />
Ein weiterer Höhepunkt des Tages<br />
der Mathematik war eine fulminante<br />
Vorlesung von Prof. Dr. Michael Junk<br />
über "Mathe im Fluss" und eine kurze<br />
Einführung in das Mathematik-Studium<br />
mit seinen exzellenten Berufsaussichten.<br />
52 53
Lernort Schule<br />
Lernort Schule<br />
Prävention findet zuerst in der Familie statt<br />
Gelungene Berufsfindungsmesse JOBwärts!<br />
Kinder und Jugendliche verbringen<br />
oft viel Zeit vor dem Computer<br />
und nicht immer sind sich Eltern<br />
sicher, was auf Partys passiert - etwa ob<br />
und wie viel Alkohol, Drogen und Nikotin<br />
konsumiert werden. Um Eltern zu helfen,<br />
mit ihren Sorgen umzugehen und ihnen zu<br />
zeigen, wie sie mit Suchtverhalten ihrer Kinder<br />
am besten umgehen, hatten die Zinzendorfschulen<br />
die Sozialpädagogin (B.A.) Pia<br />
Wenzler von der Fachstelle Sucht in Villingen-Schwenningen<br />
eingeladen. Die Drogenberatungsstelle<br />
des Baden-Württembergischen<br />
Landesverbands für Prävention und<br />
Rehabilitation gGmbH ist zuständig für den<br />
gesamten Schwarzwald-Baar-Kreis.<br />
1200 bis 1300 Menschen suchen jedes Jahr<br />
Hilfe bei der Beratungsstelle, deren Aufgaben<br />
neben Beratung, Behandlung und Therapie<br />
sowie mobiler Jugendarbeit auch die<br />
Prävention ist. Bei ihren Gesprächen ist Pia<br />
Wenzler an eine strenge Schweigepflicht<br />
gebunden – wenn sie Schulklassen besucht,<br />
dann müssen sogar die Lehrer den Raum<br />
verlassen.<br />
»Allein die Tatsache, dass Sie heute hier<br />
sind zeigt, dass Sie ganz viel richtig machen:<br />
Sie interessieren sich«, begrüßte die Referentin<br />
die Eltern von Fünft- bis Zehntklässlern<br />
aller Schularten.<br />
»Eltern sind gefordert, Auffälligkeiten wahrzunehmen<br />
und müssen bereit sein, ihr Kind<br />
darauf anzusprechen«, erklärte sie. Dabei<br />
dürften die Eltern Konflikte nicht scheuen<br />
Pia Wenzler von der Fachstelle Sucht erklärte, wie Eltern mit<br />
Suchtverhalten ihrer Kinder am besten umgehen.<br />
und müssten auch ihre eigenen Wertmaßstäbe<br />
überprüfen. »Man kann nicht von<br />
seinem Kind verlangen, beim Essen das<br />
Handy wegzulegen und selbst dauernd auf<br />
sein eigenes sehen.«<br />
Am Schlimmsten sei es, Probleme zu<br />
ignorieren. »Durch das Totschweigen wird<br />
die Abhängigkeit noch weiter gefördert.«<br />
Sie riet den Eltern dazu, ohne Vorwurfston<br />
mit ihren Kindern zu reden, wenn sie ein<br />
problematisches Konsumverhalten bemerken.<br />
»Sie sollten Interesse zeigen, einfach<br />
da sein, mit ihren Kindern die Motive für<br />
ihren Konsum diskutieren und dabei auch<br />
den Gruppenzwang ansprechen«, sagte Pia<br />
Wenzler, die einst am sozialwissenschaftlichen<br />
Gymnasium der Zinzendorfschulen<br />
ihr Abitur abgelegt hat. Eltern sollten klare<br />
Regeln setzen und bei Verstößen auch<br />
Konsequenzen ziehen. Auch müssten sie<br />
sich ihrer eigenen Vorbildfunktion bewusst<br />
sein, denn »die erste, beste und wichtigste<br />
Prävention findet in der Familie statt.«<br />
Hebamme, Stylistin, Mechatroniker,<br />
Verkäufer werden oder lieber ein<br />
Handwerk erlernen? An der Schule<br />
bleiben, Erzieher werden, studieren, duale<br />
Ausbildung oder doch erst ein Jahr im Ausland?<br />
Schülerinnen und Schüler, die sich<br />
über ihre berufliche Zukunft noch nicht im<br />
Klaren sind, konnten sich bei der siebenten<br />
Berufsfindungsmesse der Zinzendorfschulen<br />
ausgiebig über die Richtung informieren,<br />
die sie später einmal einschlagen<br />
möchten.<br />
»Deshalb haben wir der Messe auch den<br />
neuen Namen JOBwärts! gegeben, der besser<br />
ausdrückt, worum es geht, nämlich die<br />
Richtung«, sagte Schulleiter Br. Treude bei<br />
der Eröffnung in dem von Berufsfachschülern<br />
bewirteten Messecafé. »Die Berufswahl<br />
ist mit die wichtigste Entscheidung in<br />
unserem Leben, denn sie ist die Grundlage<br />
für alles andere.«<br />
Unter den 35 Ausstellern der ausgebuchten<br />
Messe waren viele Stammgäste, aber auch<br />
Unternehmen, die hier zum ersten Mal<br />
die Möglichkeit nutzten, Kontakte zu den<br />
Jugendlichen zu knüpfen. Wieder war die<br />
Angebotspalette breit gefächert von Handel<br />
über Industrie zu Dienstleistung und<br />
Handwerk. Gerade dieses hat es heutzutage<br />
schwer, Auszubildende zu finden, weshalb<br />
unter den neuen Ausstellern auch ein<br />
Stuckateur war. »Wir suchen händeringend<br />
nach Bewerbern«, sagt Wolfgang Jauch und<br />
erklärt, dass auch handwerkliche Berufe<br />
Grundlage für ein späteres Studium sein<br />
können.<br />
Die Betriebe und Institutionen berieten, die Besucher informierten<br />
sich – die Berufsfindungsmesse der Zinzendorfschulen bot<br />
wieder eine geeignete Plattform für Begegnungen.<br />
Natürlich kamen auch High-Tech und die<br />
Industrie nicht zu kurz. Studierende der<br />
Hochschule Furtwangen University haben<br />
einen Roboter mitgebracht, der die Besucher<br />
fröhlich begrüßte, die Volksbank<br />
beeindruckte mit Virtual-Reality-Brillen.<br />
»Die können wir zum Beispiel in der<br />
Baufinanzierung einsetzen und Kunden<br />
einen Eindruck von Wohnungen geben«,<br />
erklärte die Ausbildungsleiterin Stefanie<br />
Dolfinger-Weidhase.<br />
Die Zinzendorfschulen sind ein guter<br />
Standort für so eine Messe, meint Jürgen<br />
Jani, Ausbildungsberater bei der IHK. »Allein<br />
schon durch die geografische Lage ist die<br />
Messe in Königsfeld ein so großer Erfolg,<br />
denn sie spricht junge Menschen auch aus<br />
Richtung Villingen, Schramberg und Rottweil<br />
an. Außerdem ist JOBwärts! eine gute<br />
Informationsquelle für die Schülerinnen<br />
und Schüler.«<br />
Viele waren in Begleitung ihrer Lehrer bei<br />
der Messe, wie etwa Leonie aus der Berufsfachschule<br />
für Hauswirtschaft und Ernährung.<br />
»Ich möchte später wahrscheinlich<br />
einmal im Gesundheitsbereich arbeiten<br />
und suche erst einmal nach einem Praktikumsplatz<br />
zum Reinschnuppern.«<br />
Das ist es auch, was beim Bewerbungsworkshop<br />
der Sparkasse empfohlen wird:<br />
54 55
Lernort Schule<br />
Lernort Schule<br />
»Berufsfindungsmesse ein<br />
sehr gutes Angebot«<br />
Praktika machen. »Auch wenn euch euer<br />
Praktikum gar nicht gefallen hat, war es<br />
erfolgreich, denn dann wisst ihr schon mal,<br />
was ihr nicht machen möchtet«, so die Ausbildungsreferentin<br />
Romy Woldt.<br />
Andere kamen in Begleitung ihrer Eltern<br />
wie etwa Timo, der sich für einen handwerklichen<br />
Beruf interessiert, sich aber<br />
noch nicht sicher ist, welcher denn nun<br />
geeignet ist. Sein Vater Ralf Tauser meint:<br />
»Die Berufsfindungsmesse ist ein sehr gutes<br />
Angebot der Zinzendorfschulen.« Heiko<br />
Bauer hat seine Tochter Olivia begleitet. Die<br />
14-Jährige geht in Villingen zur Schule und<br />
nutzte die Gelegenheit, sich über die verschiedenen<br />
Möglichkeiten zu informieren.<br />
»Ich bleibe dabei im Hintergrund, sie soll<br />
sich selbst entscheiden, ich unterstütze sie<br />
lediglich dabei.«<br />
Wie Eltern ihre Kinder bei der Berufswahl<br />
unterstützen können, konnten sie schon<br />
vier Tage vor der Messe bei einem sehr<br />
spannenden, hilfreichen Informationsabend<br />
nur für Eltern mit vielen Workshops<br />
und einem Vortrag der Firma Continental<br />
über die Duale Ausbildung erfahren.<br />
Während der Messe gab es für die Jugendlichen<br />
eine Vielzahl an Workshops, bei denen<br />
es unter anderem um die richtige Bewerbung<br />
ging, aber auch darum, welche Möglichkeiten<br />
sich zur Überbrückung zwischen<br />
Schule und Studium bieten oder für einen<br />
Auslandsaufenthalt.<br />
Unter den neuen Ausstellern war auch das<br />
Fitness-Studio InJoy, dessen Villinger Studioleiter<br />
Alexander Matt sich zwar nicht über<br />
einen Mangel an Bewerbern beklagen kann,<br />
aber »es muss auch passen, die Bewerber<br />
müssen die richtige Persönlichkeit haben.«<br />
Die Fragen der Interessenten reichten von<br />
den Voraussetzungen für eine Bewerbung<br />
über die Berufsschule, die Aufstiegschancen<br />
bis zu den Verdienstmöglichkeiten.<br />
Viele Aussteller haben<br />
ihre Auszubildenden<br />
mitgebracht, so dass ein<br />
Austausch auf Augenhöhe<br />
möglich war – und<br />
nicht wenige von ihnen<br />
besuchten früher selbst<br />
die Zinzendorfschulen.<br />
Martin Borowski etwa,<br />
der bei der Volksbank<br />
eine Ausbildung macht,<br />
hatte sich als Schüler<br />
unter anderem auch auf der Königsfelder<br />
Berufsfindungsmesse zu seinem Traumberuf<br />
inspirieren lassen.<br />
Neues Schulfach Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung (WBS)<br />
Landesweit wird jetzt an Gymnasien<br />
ab Klasse 8 das neue Fach Wirtschaft/Berufs-<br />
und Studienorientierung<br />
(WBS) unterrichtet, das in Grundzügen<br />
schon im Fächerverbund Geographie/<br />
Wirtschaft/Gemeinschaftskunde (GWG)<br />
zu finden war. Von Geografie und Gemeinschaftskunde<br />
wurden dafür Stunden<br />
abgezweigt.<br />
Die Zinzendorfschulen nutzen als Privatschule<br />
ihren Spielraum, der es ihnen<br />
erlaubt, Gemeinschaftskunde (GK) und WBS<br />
im Fächerverbund zu unterrichten. »Dadurch<br />
sind wir Lehrer so flexibel, dass wir<br />
das Schuljahr in Einheiten aufteilen können.<br />
So unterrichten wir dann beispielsweise<br />
fünf Wochen lang GK und die nächsten fünf<br />
WBS – je nachdem, wie es am besten zum<br />
jeweiligen Thema passt«, sagt Br. Hudek,<br />
der Englisch und Gemeinschaftskunde<br />
unterrichtet. Benotet werden die beiden<br />
Fächer jedoch weiterhin separat. Während<br />
GK den Schülerinnen und Schülern auf<br />
dem Weg zum mündigen Bürger helfe, sei<br />
das Ziel im neuen Fach WBS der mündige<br />
Wirtschaftsbürger. »Da geht es dann um<br />
praktisch-wirtschaftliche Aspekte wie die Erstellung<br />
eines Haushaltsplanes, das System<br />
von Banken, Zinswesen und Börse oder<br />
darum, was ein Bausparvertrag ist.«<br />
Zu dem unterschiedlichen Themenkomplexen<br />
des neuen Fachs gehören beispielsweise<br />
auch Verbraucheranalysen, bei denen<br />
die Schülerinnen und Schüler lernen,<br />
selbstständig Konsumentscheidungen zu<br />
56 57<br />
fällen oder das Konsumverhalten einer<br />
Musterfamilie bis hin zur Überschuldungssituation<br />
zu beobachten.<br />
Die Berufsorientierung, die am Zinzendorfgymnasium<br />
schon immer eine wichtige<br />
Rolle spielt, wird ebenfalls von WBS aufgenommen.<br />
Hier werden die Schüler bei der<br />
Suche nach Praktika und der Vorbereitung<br />
des BOGY Praktikums unterstützt. Die<br />
zusätzliche Zeit lässt auch Raum für individuelle<br />
Betreuung und Interessenstests, um<br />
die Schülerinnen und Schüler noch besser<br />
bei der Wahl einer Ausbildung oder eines<br />
Studiums zu beraten.<br />
Der Aspekt der Wirtschaft wird noch weiter<br />
vertieft und um die Perspektive eines<br />
Unternehmers erweitert. Dabei spielen Aspekte<br />
wie soziale Verantwortung eine Rolle,<br />
aber auch die Frage, ob Selbstständigkeit<br />
eine Option wäre oder welche Kriterien<br />
erfüllt werden müssen, um ein eigenes Unternehmen<br />
zu gründen »Da sind wir dann<br />
schnell wieder im Bereich von GK« , meint<br />
Hudek, »die Grenzen zwischen WBS und<br />
GK sind also stellenweise fließend, weshalb<br />
es gut ist, die beiden Fächer im Verbund zu<br />
unterrichten.«
Lernort Schule<br />
Leckere Früchte für Bildung in Westafrika<br />
Weihnachtsmarktstand zugunsten der Missionshilfe<br />
Der Mangoverkauf an den Zinzendorfschulen<br />
war schon im Vorjahr<br />
ein großer Erfolg – der in diesem<br />
Jahr sogar noch um einiges getoppt wurde.<br />
Schüler und Mitarbeiter des Schulwerks<br />
haben 621 ungespritzte Mangos aus Burkina-Faso<br />
vorbestellt, das sind fast 200<br />
mehr. Viele von ihnen kauften einzelne<br />
Früchte, andere haben sie gleich kistenweise<br />
bestellt. »Meine Kollegen haben<br />
mich nach dem genauen Tag der<br />
Lieferung gefragt, damit die Schüler,<br />
die eine ganze Kiste bestellt haben, von<br />
ihren Eltern abgeholt werden können«,<br />
sagt Sr. Mayer, deren Sozialmanagement-Kurs<br />
am Sozial- und gesundheitswissenschaftlichen<br />
Gymnasium – Profil<br />
Soziales (SG) die Aktion organisiert hat.<br />
Dabei konnten die Schülerinnen und<br />
Schüler gleich in die Praxis umsetzen,<br />
was sie in der Theorie gelernt hatten.<br />
Nach dem organisatorischen Vorlauf<br />
war es am 1. Mai soweit: Am Tag der Arbeit<br />
fuhr ein Teil des Kurses mit einem Kleinbus<br />
der Zinzendorfschulen und drei privaten<br />
PKW nach Talheim, wo die Früchte nach ihrer<br />
Flugreise aus Westafrika palettenweise<br />
621 ungespritzte Mangos aus Burkina-Faso konnte der Sozialmanagement-<br />
Kurs von Sr. Mayer (links) verkaufen, das sind fast 200 mehr als im Jahr zuvor.<br />
angeliefert worden waren. 69 Kisten luden<br />
sie in die Fahrzeuge ein und an den Zinzendorfschulen<br />
wieder aus. Dort trugen sie<br />
das Obst in ein Klassenzimmer im zweiten<br />
Stock, wo die Mangos mit den Aufklebern<br />
des Eine-Welt-Kiosks versehen und die Kartons<br />
nach Klassen beschriftet wurden.<br />
Der Erlös fließt an den Hilfsfonds für<br />
Burkina Faso Westafrika e. V. , dessen Ziel<br />
es unter anderem ist, an möglichst vielen<br />
unterschiedlichen Standorten in Burkina<br />
Faso Schulen mit Mensabetrieb und schuleigenen<br />
Brunnen zu bauen, ein Duales<br />
Berufsausbildungssystems nach deutschem<br />
Vorbild und Solartechnologie einzuführen.<br />
Auch Aufforstung spielt eine große Rolle.<br />
Das nötige Kapital wird durch den Verkauf<br />
von Mangos und Papayas erwirtschaftet.<br />
Bislang konnte der Hilfsfonds<br />
schon tausenden jungen Menschen<br />
in dem westafrikanischen Land den<br />
Schulbesuch ermöglichen und gut 30<br />
Bauernfamilien durch den Mango-<br />
Verkauf ein sicheres und faires Einkommen<br />
gewährleisten.<br />
Die Hintergründe dazu hatte der Gründer<br />
des Vereins, Passam Tiendrebeogo,<br />
vorab den Schülerinnen und Schülern<br />
der Klassen 5-7 geschildert. Sicher war<br />
das mit ein Grund, weshalb die Mangos<br />
nicht nur in der Oberstufe gekauft<br />
wurden, sondern auch von vielen jüngeren<br />
Schülerinnen und Schülern, wie<br />
Schulpfarrer Br. Fischer freudig verkündete.<br />
Es ist schon eine Weile her, dass sich<br />
die Zinzendorfschulen mit einem<br />
eigenen Stand am Weihnachtsmarkt<br />
beteiligt haben. Zum 25. Jubiläum eines der<br />
beliebtesten Märkte der Region war das<br />
Schulwerk im Schwarzwald jedoch wieder<br />
dabei. Die Hausmeister hatten die schöne<br />
Holzhütte, die sonst immer beim Altschülertreffen<br />
vor dem Eingang steht, in der<br />
Friedrichstraße aufgebaut. Dekoriert mit<br />
einem leuchtenden zweifarbigen Herrnhuter<br />
Stern wies sie den Besuchern im winterlichen<br />
Königsfeld schon von weitem den<br />
Weg. Und der hatte sich wahrlich gelohnt:<br />
Schülerinnen und Schüler der fünften und<br />
sechsten Klassen hatten lustige Pilze getöpfert,<br />
süße und deftige Kekse gebacken,<br />
Sterne gebastelt und duftende Weihnachtskarten<br />
aus Gewürz-Farben gemalt.<br />
Die MuM-Gruppe der 8R hatte Lebkuchen<br />
gebacken, die kostenlos verteilt wurden,<br />
von den Berufsfachschülern kamen 70<br />
Tüten mit leckeren selbstgebackenen<br />
Plätzchen, die gegen eine Spende verteilt<br />
wurden und reißenden Absatz fanden.<br />
Aber auch, als die schon längst verteilt<br />
waren, zeigten sich viele Besucher des<br />
Weihnachtsmarktes spendabel: 370 Euro<br />
landeten direkt in den Sammelbüchsen<br />
der Schülerinnen und Schüler, die sich –<br />
behängt mit Plakaten, die über den guten<br />
Zweck der Aktion informierten - unter die<br />
Besucher mischten. Diese Spenden gehen<br />
zusammen mit dem Verkaufserlös an das<br />
Förderzentrum Sternberg, das die Herrnhuter<br />
Missionshilfe nördlich von Jerusalem an<br />
der Straße von Ramallah betreibt. An einer<br />
Förderschule lernen Kinder mit Behinderungen,<br />
ihren Alltag weitgehend selbst zu<br />
bewältigen.<br />
Am Weihnachtmarkt-Stand der Zinzendorfschulen<br />
gab es außer Selbstgebackenem<br />
und -gebastelten auch Waren aus dem von<br />
Schülern betriebenen Fair-Trade-Kiosk,<br />
wie etwa Olivenöl und Gewürzmischung<br />
direkt vom Sternberg in Palästina, kleine<br />
Schmuckkästchen und Rooibuschseife aus<br />
einem weiteren Projekt der Herrnhuter<br />
Missionshilfe zu kaufen. Die zahlreichen<br />
Lehrer und Mitglieder der Schulleitung, die<br />
sich gemeinsam mit Schülern am Stand abwechselten,<br />
hatten viele Gelegenheiten, mit<br />
den Passanten ins Gespräch zu kommen.<br />
Unter den Besuchern war auch Katharina<br />
Kronbach, Vorstandsmitglied der Herrnhuter<br />
Missionshilfe, die sich intensiv mit<br />
Schulpfarrer Br. Fischer über die Vernetzung<br />
der Missionshilfe und des Schulwerks<br />
austauschte.<br />
Insgesamt war der Stand ein voller Erfolg<br />
und alle waren sich einig: »Das müssen wir<br />
wieder machen!«<br />
58 59
Lernort Schule Schule 3.0<br />
Sanierungsarbeiten verbessern Brandschutz und Energiebilanz<br />
Zinzendorfschulen blicken in die digitale Zukunft<br />
60<br />
Nachdem in den vergangenen<br />
Jahren viel Geld<br />
in neue Schulmöbel und<br />
technische Ausstattung investiert<br />
wurde, stehen derzeit Sicherheit<br />
und Ökologie an den Zinzendorfschulen<br />
im Vordergrund<br />
der Baumaßnahmen. Auch in<br />
den Sommerferien waren wieder<br />
Handwerker fleißig bei der<br />
Arbeit. Die Spuren sind auch<br />
längst beseitigt, so dass man jetzt<br />
im neuen Schuljahr schon genau<br />
hinsehen muss, um die Veränderungen<br />
zu registrieren. Bemerkbar<br />
machen sie sich angesichts<br />
der herbstlichen Witterung aber<br />
trotzdem schon – zum Beispiel die neuen<br />
Oberlichter im Amos-Comenius-Haus und<br />
in der Sporthalle oder der Eingangsbereich<br />
im Verwaltungsgebäude. »Die alten Fenster<br />
und Türen entsprachen nicht mehr den<br />
energetischen Standards, weshalb sie ausgetauscht<br />
werden mussten«, erklärt Verwaltungsleiter<br />
Br. Banholzer.<br />
Viel Energie spart auch die neue Beleuchtung<br />
auf dem Schulhof ein. »Die neuen LED-<br />
Die neuen Oberlichter am Amos-Comenius-Haus sparen viel Heizenergie..<br />
Leuchten sind heller, obwohl sie deutlich<br />
weniger Energie verbrauchen.« Somit sorgt<br />
dieser Beitrag zum Umweltschutz gleichzeitig<br />
für ein erhöhtes Maß an Sicherheit.<br />
Da die Gebäude des Schulwerks zum Teil<br />
sogar aus der Gründungszeit von Königsfeld<br />
im Schwarzwald stammen, war es<br />
schon immer eine Herausforderung, die<br />
jeweils gültigen Brandschutzbestimmungen<br />
mit dem Denkmalschutz in Einklang zu<br />
bringen. Diese wurde jedoch auch diesmal<br />
bestens gemeistert.<br />
So wurde im Haus Früauf ein großer,<br />
sieben Meter langer Rauchabzugs-Schacht<br />
in das Treppenhaus<br />
eingebaut. Allein in den beiden<br />
Wohnhäusern des Internats, dem<br />
Erdmuth-Dorotheen-Haus und<br />
dem Haus Früauf, wird rund eine<br />
halbe Million Euro investiert, um<br />
den aktuellen Brandschutzauflagen<br />
zu genügen. Weitere 300 000 Euro<br />
wurden für den Brandschutz an den<br />
Schulgebäuden eingeplant, so sind<br />
etwa im Südflügel vom Haus Spangenberg<br />
jetzt auf zwei Etagen die<br />
Fluchtwege optimiert.<br />
Die Digitalisierung schreitet im Privaten<br />
und in der Arbeitswelt immer<br />
weiter voran – und macht auch vor<br />
der Schule nicht Halt. Um sich über die<br />
Möglichkeiten und Vorzüge zu informieren,<br />
die der Einsatz von Tablets im Unterricht<br />
bietet, haben die Zinzendorfschulen zu<br />
ihrem Pädagogischen Tag vor den Herbstferien<br />
ihren Kollegen Jan Weiss eingeladen.<br />
Er hat am Eduard-Spranger-Gymnasium in<br />
Filderstadt schon viel Erfahrung mit dem<br />
Einsatz von Tablets im Unterricht gesammelt.<br />
Er berichtete, dass nicht alle seiner Kollegen<br />
in Filderstadt von der Idee begeistert<br />
waren. »Bitte nicht noch etwas Neues«, sagten<br />
viele, weshalb man sich für eine Plattform<br />
entschieden habe, die eine einheitliche<br />
Oberfläche bietet, egal, ob man sich am<br />
Tablet, dem eigenen Smartphone oder dem<br />
PC einloggt.<br />
Eine weitere Sorge war die um den Kontrollverlust.<br />
Das Argument, dass die Schüler<br />
mit den Tablets ohnehin nur im Internet<br />
surfen würden, entkräftete er, indem er<br />
erklärte, dass zu jedem Klassensatz ein<br />
Lehrertablet gehört, auf dem alle eingeloggten<br />
Bildschirme der Klasse zu sehen<br />
seien. »Wenn es etwa darum geht, eine<br />
Excel-Tabelle zu zeichnen, dann kann gezielt<br />
nur die Nutzung des Excel-Programms<br />
freigeschaltet werden.« Außerdem sei es<br />
möglich, zum Beispiel den Ton zu sperren.<br />
Weiss, der auch Englisch unterrichtet, zeigte<br />
Jan Weiss erzählte, wie am Eduard-Sprenger-Gymnasium in<br />
Filderstadt der Einsatz von Tablets gehandhabt wird.<br />
anhand eines Beispiels, wie Schüler lernen<br />
können, Quellen im Internet einzuschätzen<br />
oder das Hörverständnis in eigenem Tempo<br />
zu schulen.<br />
»Der Einsatz von Tablets bietet ein größeres<br />
Angebot an Übungsmöglichkeiten«, konnte<br />
er feststellen. Einige Schulbuchverlage<br />
bieten schon aufbereitetes Material für den<br />
digitalen Unterricht, es sei aber auch sehr<br />
einfach, selbst multimediales Unterrichtsmaterial<br />
zu erstellen – und damit letztendlich<br />
Zeit einzusparen. »Drei Programme<br />
genügen, um Medien einzubinden«, sagte<br />
er, räumte allerdings auch ein, dass dies in<br />
einigen Fächern besser funktioniere als in<br />
anderen.<br />
Der Vortrag bot reichlich Denk- und Diskussionsansätze.<br />
Eine Mediengruppe im<br />
Kollegium der Zinzendorfschulen erarbeitet<br />
derzeit ein Konzept und es laufen Planungen,<br />
um später einmal Tablets im Unterricht<br />
einzusetzen.<br />
61
Schule 3.0 Schule 3.0<br />
Schüler testen Tablet-Unterricht<br />
Die Dos und Don'ts bei WhatsApp & Co.: Hacker gibt Tipps<br />
Der Einsatz von Tablets an den Zinzendorfschulen<br />
ist beschlossene Sache.<br />
Vorab bekamen Schülerinnen<br />
und Schüler verschiedener Klassen einen<br />
kleinen Eindruck davon, wie das ganz praktisch<br />
- zum Beispiel im Englischunterricht -<br />
aussehen kann. Jan Ertmann von der Firma<br />
EF, die Sprachkurse, Sprachreisen und seit<br />
einiger Zeit auch digitale Unterrichtsmaterialien<br />
anbietet, stellte unterschiedlichen<br />
Jahrgangsstufen den Unterricht mit Tablets<br />
vor.<br />
In der siebten Klasse waren Superhelden<br />
das Thema, die Sechstklässler beschäftigten<br />
sich mit Robin Hood und für eine elfte Klasse<br />
ging es darum, die Sprache von Donald<br />
Trump zu analysieren. Für alle Stufen gibt<br />
es in der Lernsoftware kurze Filmausschnitte,<br />
Texte oder Hörsequenzen, Verständnisfragen,<br />
oder Grammatikübungen als<br />
Multiple-Choice-Aufgaben und Lückentexte.<br />
Auch das eigene Sprechen kommt dabei<br />
nicht zu kurz und die Rolle des Lehrers ist<br />
dabei genauso wichtig wie bei der Nutzung<br />
analoger Materialien. Am Nachmittag stellte<br />
Ertmann das Material noch der Fachschaft<br />
Englisch vor.<br />
Jan Ertmann von der Firma EF (rechts) zeigte, wie digitaler<br />
Unterricht aussehen kann.<br />
Das mobile Internet gehört<br />
schon für die Jüngsten zum<br />
Alltag. Weit mehr als die<br />
Hälfte der rund 800 Schülerinnen<br />
und Schüler der Region, darunter<br />
die fünften und sechsten Klassen<br />
der Zinzendorfschulen, meldeten<br />
sich, als der Profi-Hacker Erwin<br />
Markowsky in der Neuen Tonhalle<br />
in Villingen fragte, wer am Morgen<br />
vor der Schule schon WhatsApp<br />
genutzt habe. Der Münchener,<br />
der hauptberuflich die Software<br />
von Banken und anderen Unternehmen<br />
auf Schwachstellen<br />
testet, brachte den Jugendlichen<br />
auf Einladung der Sozialstiftung<br />
der Sparda-Bank Baden-Württemberg im<br />
Rahmen des Projektes SpardaSurfSafe das<br />
Thema Handysicherheit sehr unterhaltsam<br />
nahe.<br />
Er demonstrierte, wie einfach günstige<br />
Geräte jedem Mobiltelefon vorgaukeln<br />
können, das heimische WLAN-Netz zu sein.<br />
Daher sei die WLAN-Nutzung unterwegs<br />
riskant: »Woher wisst ihr, ob das WLAN<br />
wirklich das von McDonald’s ist?« Um<br />
Der Profi-Hacker Erwin Markowsky gab den Schülerinnen und Schülern wertvolle Tipps.<br />
auf Nummer sicher zu gehen, sollten die<br />
Schülerinnen und Schüler das WLAN beim<br />
Verlassen des Hauses immer ausschalten,<br />
nur gezielt aktivieren und dabei auf die<br />
Zertifikate achten.<br />
Auch Gespräche und sogar Bilder der<br />
Handykameras seien für Hacker leicht zu<br />
belauschen, daher sollte man die Kamera<br />
und auch das Mikrophon des Smartphones<br />
immer schützen.<br />
Für WhatsApp und Snapchat zeigte Markowsky<br />
eine Liste der Do’s und<br />
Dont’s, angeführt von dem Rat,<br />
keine Kettenbriefe weiterzuleiten,<br />
an keinen Gewinnspielen teilzunehmen<br />
und vor allem niemals<br />
offenherzige Bilder einzustellen,<br />
denn diese werden gespeichert.<br />
»In Amerika gibt es inzwischen<br />
eine App, mit sich jeder für wenig<br />
Geld Filme gefiltert nach dem Alter<br />
der User anzeigen lassen kann«,<br />
erzählte Markowsky. »Das bedeutet,<br />
die Leute können sich zum Beispiel<br />
Videos anzeigen lassen, die<br />
von Mädchen unter 13 gepostet<br />
wurden.« In Deutschland sei diese<br />
App verboten – »noch«.<br />
Vor den Augen der Unterstufenschüler<br />
hackte er sich in die Handys zweier Freundinnen<br />
ein und zeigte, wie einfach es ist,<br />
unter fremdem Namen eine Nachricht zu<br />
verschicken. »Nachrichten können manipuliert<br />
sein«, warnte er. »Ihr wisst nicht,<br />
wer an der Tastatur des anderen Rechners<br />
sitzt.« Das gilt gleichermaßen für das<br />
Smartphone wie für den heimischen PC.<br />
Generell riet Erwin Markowsky seinen<br />
62 63
Schule 3.0 Schule 3.0<br />
jungen Zuhörern für die Nutzung ihres<br />
Smartphones: »Schaltet das Gehirn ein.«<br />
Für Fragen empfahl der Internet-Experte<br />
die Seiten www.spardasurfsafe.de mit dem<br />
Experten-Chat mit wahlweise einem Hacker<br />
oder einem Rechtsanwalt und die Sparda-<br />
SurfSafe-App mit der Rubrik »Frag Erwin!«.<br />
Ziemlich nachdenklich stiegen die Fünftund<br />
Sechstklässler nach dem spannenden<br />
Vortrag wieder in die vier vom Elternbeirat<br />
finanzierten Busse und fuhren zurück nach<br />
Königsfeld.<br />
Smartphones: Infoabend für Eltern<br />
Eine Umfrage in einer fünften Klasse<br />
hatte ergeben, dass am Anfang<br />
des Schuljahres zwei Schüler ein<br />
Smartphone hatten,<br />
am Ende des<br />
Schuljahres waren<br />
es lediglich zwei, die<br />
keines hatten. »Die<br />
fünfte Klasse ist ein<br />
neuralgisches Jahr«,<br />
meinte Br. Hudek, der<br />
auch IT unterrichtet,<br />
weshalb er in einem<br />
Vortrag den Eltern<br />
der Fünftklässler der<br />
Zinzendorfschulen<br />
viele Tipps zum Umgang<br />
ihrer Kinder mit<br />
diesen Taschencomputern<br />
gab.<br />
»Sie sollten das Mobiltelefon<br />
gemeinsam<br />
mit Ihrem Kind anschaffen und klare Regeln<br />
zur Nutzung festlegen, was Dauer und<br />
Zeitraum angeht«, meinte er und forderte<br />
die Eltern auf: »Gehen Sie mit gutem Beispiel<br />
voran!« Wenn es also heißt, dass beim<br />
gemeinsamen Essen alle Smartphones ausgeschaltet<br />
werden, gelte das dann natürlich<br />
auch für die der Eltern.<br />
Br. Hudek gab Eltern von Fünftklässlern Tipps, worauf sie bei Smartphones für ihre Kinder<br />
achten sollten.<br />
Den Kindern sollte bewusst gemacht<br />
werden, dass mit der Installation von Apps<br />
auch Verträge eingegangen werden. »Auch<br />
wenn eine App augenscheinlich kostenfrei<br />
ist, wollen die Betreiber immer etwas von<br />
Ihnen – wenn es kein Geld ist, dann Daten.«<br />
Man müsse sich überlegen, weshalb eine<br />
Taschenlampen-App Zugriff auf die Kontakte<br />
auf einem Smartphone benötige und<br />
entsprechende Apps dann auch beherzt<br />
entfernen. Besonders viele Daten sammeln<br />
auch verschiedene Spiele wie »Pokémon<br />
Go«.<br />
»Sobald Ihr Kind ein eigenes<br />
Konto hat, haben Sie keinen<br />
Zugriff mehr«<br />
Beeindruckend war ein detaillierter Wegeplan<br />
der letzten Klassenfahrt nach Stuttgart<br />
auf dem Smartphone des Lehrers: In den<br />
Stadtplan war genau eingezeichnet, welche<br />
Wege er mit welchem Fortbewegungsmittel<br />
bewältigt hat – und dabei habe er die<br />
Standortdaten und das GPS ausgeschaltet.<br />
»Aber Google kann die Wege über die<br />
WLAN-Standorte nachvollziehen.«<br />
Wichtig sei auch zu entscheiden, ob das<br />
Kind ein eigenes Anmeldekonto für das<br />
Smartphone haben sollte. »Sobald Ihr Kind<br />
ein eigenes Konto hat, haben Sie keinen<br />
Zugriff mehr«, sagte Br. Hudek, wobei er<br />
empfahl, dass das Maß an Kontrolle und<br />
Vertrauen ausgewogen sein sollte. Er zeigte<br />
den Eltern, wie sie bei Apple- und Android-<br />
Geräten beispielsweise In-App-Käufe oder<br />
bestimmte Webseiten blockieren können.<br />
Bei den Webseiten seien die Apple-Geräte<br />
einfacher zu schützen. »Wenn Sie da in den<br />
Einschränkungen Websites mit Altersbegrenzung<br />
sperren, gilt das für alle Browser,<br />
während sich Sperren bei Google Chrome<br />
nur auf diesen Browser auswirken.«<br />
Die bei Fünftklässlern beliebtesten Apps<br />
seien WhatsApp, Snapchat, Instagram und<br />
Spiele – in dieser Reihenfolge. »Facebook<br />
spielt bei denen gar keine Rolle mehr.« Besonders<br />
für Snapchat<br />
sollten die<br />
Einstellungen bei<br />
Kindern auf »privat«<br />
stehen und<br />
generell empfahl<br />
er, dass jeder, der<br />
ein Bild hochlädt,<br />
sich vorher zwei<br />
Fragen stellt:<br />
»Würde ich das<br />
Bild auch meinen<br />
Eltern zeigen?«<br />
und »Würde ich<br />
das Bild später<br />
einmal meinen<br />
Kindern zeigen?«<br />
Für einen Überblick<br />
über sichere<br />
Apps empfahl der Lehrer die Bewertung<br />
von Stiftung Warentest vom Juli dieses<br />
Jahres. »Die Tester hielten nur drei von 50<br />
Apps für unbedenklich.«<br />
64 65
Schule 3.0<br />
kurz gemeldet<br />
66<br />
Wirtschaftsgymnasium lehrt SAP-Software<br />
Ob Öffentlicher Dienst, Banken- oder<br />
Gesundheitswesen, Fertigungsindustrie,<br />
Dienstleistungsbranche<br />
oder Groß- und Einzelhandel – viele<br />
Bereiche der Arbeitswelt arbeiten mit<br />
speziellen Unternehmens-Informationssystemen,<br />
mit denen alle geschäftsrelevanten<br />
Bereiche eines Unternehmens<br />
im Zusammenhang betrachtet<br />
werden können. Unbestrittener Branchen-Primus<br />
ist hierbei das Walldorfer<br />
Unternehmen SAP, weshalb das Wirtschaftswissenschaftliche<br />
Gymnasium<br />
vom kommenden Schuljahr an in den<br />
neuen Eingangsklassen SAP4school IUS<br />
unterrichtet – als eines von nur zwei<br />
Wirtschaftsgymnasien im Schwarzwald-<br />
Baar-Kreis.<br />
»Mit diesem zusätzlichen Angebot<br />
verschaffen wir unseren Schülerinnen<br />
und Schülern für das spätere Berufsleben<br />
einen klaren Vorteil«, erklärt der zuständige<br />
Fachschafts-Leiter Br. Limberger, der sich in<br />
diesem Bereich ständig fortbildet.<br />
Das Unternehmens-Informationssystem<br />
des Walldorfer Software-Riesen nennt sich<br />
SAP ERP (Enterprise-Resource-Planning).<br />
Es ist die grundlegende Software, die<br />
ermöglicht, dass beispielsweise Artikellisten<br />
abgefragt, Rechnungen geschrieben,<br />
SAP-Software ist aus viele Bereichen der Arbeitswelt nicht wegzudenken.<br />
Ware ausgebucht oder Aufträge angelegt<br />
werden können. Somit ist sie vergleichbar<br />
mit einem Betriebssystem, das unterschiedlichste<br />
Anwendungen erst ermöglicht. Es<br />
erlaubt die EDV-gestützte Abwicklung einer<br />
Vielzahl der Aufgaben, die in einem typischen<br />
Wirtschaftsunternehmen anfallen.<br />
Für die unterschiedlichsten Anwendungen<br />
wie Produktion, Vertrieb, Beschaffung oder<br />
Personalwirtschaft gibt es verschiedene<br />
Module.<br />
Mit Unterstützung des Landesinstituts<br />
für Schulentwicklung hat SAP das Projekt<br />
SAP4Schools IUS ins Leben gerufen,<br />
das die Integrierte Unternehmens-<br />
Software (IUS) für Schulen didaktisch<br />
aufbereitet. Durch die ganzheitlichen<br />
Unterrichtskonzepte lernen die Schüler<br />
die Funktionsweise und den großen<br />
Umfang an Möglichkeiten kennen,<br />
die die Software bietet, ohne von den<br />
komplexen Strukturen und Anwendungen<br />
eines realen Unternehmens<br />
überfordert zu werden.<br />
Das Ziel geht dabei weit über eine<br />
Softwareschulung hinaus: Die Schülerinnen<br />
und Schüler üben praxisnah die<br />
erlernten betriebswirtschaftlichen Inhalte<br />
und wenden sie an, um die Abläufe eines<br />
modernen Unternehmens im Ganzen<br />
nachvollziehen zu können. »Wer die Struktur<br />
erst einmal kennt, kann sich schnell in<br />
die anderen Module einarbeiten, was für<br />
künftige Arbeitgeber interessant ist«, sagt<br />
Br. Limberger.<br />
Am Wirtschaftsgymnasium wird SAP IUS<br />
beginnend mit den Eingangsklassen in<br />
zusätzlichen zwei Wochenstunden unterrichtet.<br />
Optional können die Schüler auch<br />
ein offizielles Zertifikat erwerben, welches<br />
ihr Portfolio enorm bereichert. »Solche<br />
Industrie-Zertifikate spielen bei Bewerbungen<br />
für attraktive Jobs eine immer größer<br />
werdende Rolle«, erklärt Br. Limberger<br />
»und diesem Umstand wollen wir Rechnung<br />
tragen.«<br />
Einen tollen Abistreich haben die Abiturienten<br />
ihren – nun ehemaligen – Mitschülern gespielt: Auf<br />
dem gesamten Schulhof hatten sie einen Fun-Parcours<br />
mit Dosenwerfen, Bobbycar-Rennen, Wasserrutsche,<br />
Tauziehen und vielem mehr aufgebaut.<br />
Dazu gab es Musik – zum Teil auch live – und für<br />
die Lehrer in einer ruhigeren Ecke eine Tafel mit<br />
Kaffee und Brezeln.<br />
kurz gemeldet<br />
Unter der musikalischen Leitung von Br. Michel<br />
hatten zwei Chöre aus Schülern, Lehrern,<br />
Erziehern, Freunden und Ehemaligen der Zinzendorfschulen<br />
sowie das Blasorchester und ein<br />
Instrumentalensemble ein abwechslungsreiches,<br />
feierliches Programm zur Adventssingstunde<br />
geboten.<br />
kurz gemeldet<br />
Die Zinzendorfschulen arbeiten mit der Schulverwaltungssoftware<br />
Atlantis. Sie hilft, dass<br />
beispielsweise in den Sekretariaten die gesuchten<br />
Daten auf Knopfdruck verfügbar sind und in den<br />
Zeugnissen die richtigen Noten für jedes Fach<br />
stehen.<br />
Das Programm kann sehr viel, setzt aber auch<br />
einiges an Hintergrundwissen voraus. Daher gab<br />
es in Königsfeld eine Sammelschulung. Neben<br />
Mitarbeitern der Zinzendorfschulen kamen Teilnehmer<br />
von Schulen in ganz Baden-Württemberg<br />
zu dieser Schulung, die der Chef des Software-<br />
Unternehmens, der Diplom-Informatiker (FH) Peter<br />
Heider, selbst leitete.<br />
67
kurz gemeldet<br />
kurz gemeldet<br />
Zwei Koffer voller Filme, Bücher, Tonträger und<br />
didaktischer Materialien über den Friedensnobelpreisträger<br />
Albert Schweitzer hat der Verein der<br />
Freunde und Förderer der Zinzendorfschulen<br />
e.V. den Zinzendorfschulen geschenkt. „Die beiden<br />
Koffer können fächerübergreifend eingesetzt<br />
werden und eignen sich auch für selbstständiges<br />
Arbeiten“, freut sich Schulpfarrer Br. Fischer über<br />
die umfassende Sammlung.<br />
kurz gemeldet<br />
Die Kontakte, die durch die Berufsfindungsmesse<br />
der Zinzendorfschulen zustande kommen, bewähren<br />
sich immer wieder: Jetzt hat der erste Jahrgang<br />
der zweijährigen Berufsfachschulen gemeinsam<br />
mit ihren Lehrern Br. Moll, Sr. Rök und Sr. Jerke<br />
das Logistikzentrum von Aldi in Donaueschingen<br />
besucht. Die Exkursion war im Unterricht sorgfältig<br />
vorbereitet worden, sodass sowohl die Schülerinnen<br />
und Schüler der Berufsfachschule Hauswirtschaft<br />
und Ernährung als auch die der Berufsfachschule<br />
Wirtschaft davon profitierten.<br />
kurz gemeldet<br />
Gemeinsam zu feiern macht doppelt so viel Freude,<br />
wenn man zuvor das Fest gemeinsam organisiert<br />
hat. Deshalb waren alle angehenden Erzieherinnen<br />
und Erzieher bzw. Jugend- und Heimerzieherinnen<br />
und –erzieher in die Planung und Ausführung des<br />
Begrüßungsfestes am Ende der ersten Schulwoche<br />
einbezogen.<br />
An der Fachschule für Sozialpädagogik konnten<br />
Schüler und Lehrer verschiedene Sinne testen und<br />
den Bobbycar-Führerschein erwerben - wobei<br />
so manche Verkehrsregel großzügig außer Kraft<br />
gesetzt wurde. An der Fachschule für Sozialwesen<br />
wurde gemeinsam mit Bechern »musiziert« und<br />
Teamarbeit war ebenfalls gefragt, als es darum<br />
ging, gemeinsam mit einem an mehreren Fäden<br />
befestigten Stift eine Sonne zu malen.<br />
kurz gemeldet<br />
Für oder mit Kindern und Jugendlichen zu kochen<br />
ist für angehende Jugend- und Heimerzieher ein<br />
wichtiges Handwerkszeug, weshalb die Fachschulen<br />
für Sozialpädagogik und Sozialwesen der<br />
Zinzendorfschulen regelmäßig eine Fachfrau für<br />
Bewusste Kinderernährung (BeKi) einladen.<br />
Während der Kurs im Frühjahr für die künftigen<br />
Erzieher das Essen und Trinken für 3-6-Jährige in<br />
der Kindertagesstätte behandelte, stand diesmal<br />
das Kochen mit Jugendlichen auf dem Stundenplan.<br />
Gemeinsam mit der Lehrerin Sr. Helms, die<br />
ebenfalls über die Zusatzqualifizierung der Landesinitiative<br />
verfügt, klärte die BeKi-Fachfrau Edith<br />
Kirner die angehenden Jugend- und Heimerzieher<br />
über die Ernährungsbedürfnisse von Jugendlichen<br />
auf. Mit Ofenkartoffeln, Ofengemüse, Kürbissuppe,<br />
Gemüsestifte und Kräuterquark, Apfelmus und<br />
Zitronenlimonade können Jugendliche leicht überzeugt<br />
werden, dass gesundes Essen auch lecker<br />
sein kann.<br />
68 69<br />
kurz gemeldet<br />
Viel Spaß hatte die Bogen-AG bei einem kleinen<br />
Turnier. Dabei mussten die Bogenschützen<br />
verschiedene knifflige Ziele treffen - unter anderem<br />
den vom Gesamtelternbeirat gespendeten Dodo.<br />
Er fuhr auf einem Rollbrett als bewegliches Ziel an<br />
den Schützen vorbei.<br />
Den ersten Platz und einen schönen Pokal hat<br />
Lars Brauner gewonnen, den zweiten machte Emil<br />
Huschenbeth und den dritten Bruno Dold. Für alle<br />
gab es Schokolade und für den letzten Platz extra<br />
einen Trostpreis.<br />
kurz gemeldet<br />
»Die Welt ist das Chaos« stellt Georg Büchners<br />
Protagonist in »Dantons Tod« fest . Das Drama<br />
ist in der Oberstufe der baden-württembergischen<br />
Gymnasien Sternchenthema, weshalb die Zinzendorfschulen<br />
ein paar Monate vor dem Abitur<br />
wieder das „Theater mobile Spiele“ aus Karlsruhe<br />
eingeladen haben. Deren Ein-Personenstück<br />
„büchner. die welt. ein riss.“ bringt den Schülern<br />
den hessischen Dichter, Revolutionär und Menschenrechtler<br />
näher.<br />
kurz gemeldet<br />
Die Zinzendorfschulen haben einen weiten Einzugsbereich,<br />
zum Teil nehmen die Schülerinnen<br />
und Schüler täglich bis zu 80 Kilometer Fahrstrecke<br />
in Kauf, um nach Königsfeld zu kommen. Aber<br />
auch aus den umliegenden Gemeinden pendeln<br />
viele der Kinder und Jugendlichen mit dem Bus.<br />
Damit schon die Fünftklässler lernen, wie sie sicher<br />
zur Schule und wieder nach Hause kommen, nahmen<br />
sie an der Bus-Schule des Verkehrsverbundes<br />
Schwarzwald-Baar (VSB) und des Schwarzwald-<br />
Baar-Kreises teil.<br />
Alexandra Effinger vom VSB-Service-Center nahm<br />
sich für die fünften Klassen einen ganzen Vormittag<br />
Zeit, um ihnen nicht nur deutlich zu machen,<br />
was sie im öffentlichen Personen-Nahverkehr tun<br />
und lassen müssen, sondern auch warum<br />
kurz gemeldet<br />
Besuch für chinesische Schüler, die im Internat<br />
leben: Qiang Ouyang und seine Frau Rong Jin von<br />
der Bildungsberatung Ouyang sind nach Königsfeld<br />
gekommen, um nach den Schüler zu sehen,<br />
die sie betreuen. Sie sprachen mit deren Klassen-
kurz gemeldet<br />
kurz gemeldet<br />
lehrern und hatten auch ein offenes Ohr für die<br />
Belange der Jugendlichen. „Wir fahren mindestens<br />
zwei Mal im Jahr in die verschiedenen Internate,<br />
in denen wir Schüler untergebracht haben“, sagte<br />
Qiang Ouyang, der seit 20 Jahren in Deutschland<br />
lebt und sich daher in beiden Kulturen sehr gut<br />
auskennt.<br />
kurz gemeldet<br />
Bei schönstem Herbstwetter haben die neuen<br />
Fünftklässler ihren Kennenlerntag im Naturhochseilgarten<br />
in Triberg verbracht.<br />
Während sie durch den Parcours kletterten, lernten<br />
die Kinder dabei, wie wichtig es ist, aufeinander<br />
Rücksicht zu nehmen, Verantwortung zu übernehmen<br />
und sich gegenseitig zu helfen. Auch beim<br />
gemeinsamen Spielen und Vespern konnten alle<br />
ihre Mitschüler besser kennenlernen. Damit die<br />
neu gebildeten Gemeinschaften schneller zusammenwachsen,<br />
haben die Lehrer mit ihren jeweiligen<br />
Klassen kurzweilige Übungen zur Teambildung<br />
gemacht.<br />
kurz gemeldet<br />
»Heute ist keine Schule, heute ist Feiertag«, sagte<br />
ein kleines Mädchen in der Villinger Carl-Orff-<br />
Schule aufgeregt. Tatsächlich war am Montag<br />
der zweiten Adventswoche für zwei Stunden kein<br />
Unterricht: Die Klasse 1BKSP der Fachschule für<br />
Sozialpädagogik der Zinzendorfschulen hatte eine<br />
Weihnachtsstraße mit verschiedenen Aktivitäten<br />
gestaltet.<br />
An mehreren Bastelständen konnten die Kinder<br />
und Jugendlichen der Carl-Orff-Schule Nikoläuse,<br />
Tannenbäume und Sterne basteln. Im Musikraum<br />
spielte eine der angehenden Erzieherinnen Gitarre<br />
und wurde dabei kräftig von den kleinen und<br />
großen Besuchern unterstützt, die mit Rhythmusinstrumenten<br />
das fröhliche Weihnachtsliedersingen<br />
bereicherten.<br />
kurz gemeldet<br />
Die beiden ersten Jahrgangsstufen der Fachschulen<br />
für Sozialwesen und Sozialpädagogik fuhren<br />
im Rahmen der Religionspädagogik mit ihren<br />
Klassenlehrern für jeweils drei Tage in das Kloster<br />
Kirchberg bei Sulz am Neckar.<br />
Das Ziel der Tagung bestand in dem bewussten<br />
Erleben und Erkunden sakraler Räume, Rituale<br />
und Symbole.<br />
kurz gemeldet<br />
Jeder Erwachsene kann sich an bestimmte Situationen<br />
seiner Schulzeit erinnern, viele sogar noch<br />
nach Jahrzehnten an Sätze, die ein Lehrer einst<br />
gesagt hat. Umso wichtiger ist es, dass Lehrer<br />
und Erzieher nicht unbedacht formulieren. Die<br />
Zinzendorfschulen hatten für ihre Pädagogischen<br />
Tage am Ende der Sommerferien die renommierte<br />
Expertin für gesundes Kommunizieren Angela<br />
Dietz eingeladen.<br />
Sie brachte den Lehrerinnen und Lehrern in einem<br />
spannenden, anschaulichen Vortrag, der mit vielen<br />
Beispielen angereichert war, die gewaltfreie Kommunikation<br />
nach Marshall Rosenberg nahe,<br />
wobei sie schon gleich zu Beginn feststellte, dass<br />
dies am Königsfelder Schulwerk eigentlich gar<br />
nicht mehr nötig sei. »Es geht dabei um das<br />
Verinnerlichen einer Haltung, mit der wir unserem<br />
Gegenüber begegnen«, sagte sie, »und genau diese<br />
Wertschätzung wird bei Ihnen ja bereits gelebt, Sie<br />
haben sie sich ja sogar in ihr Leitbild geschrieben.«<br />
70 71<br />
kurz gemeldet<br />
Nach der Schule ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)<br />
oder lieber ins Ausland? Oder vielleicht beides? Die<br />
Zinzendorfschulen hatten Referenten eingeladen,<br />
um der Klasse ZG1 des Gymnasiums ein wenig<br />
durch den Dschungel der Möglichkeiten zu helfen.<br />
Rabea Stanzl und Jill Böttcher leisten beide derzeit<br />
ein FSJ bei der Caritas und berichten den Schülerinnen<br />
und Schülern als FSJ-Botschafterinnen von<br />
ihren Einsätzen.<br />
kurz gemeldet<br />
TOP SE – was so nüchtern klingt, ist als themenorientiertes<br />
Praktikum Soziales Engagement ganz<br />
dicht an den Menschen und ein fester Bestandteil<br />
der baden-württembergischen Lehrpläne für die<br />
Realschule. An den Zinzendorfschulen wird diese<br />
Pflicht jedes Jahr zur Kür. Mit viel Engagement<br />
gehen die Achtklässler mehrere Wochen regelmäßig<br />
in Kindergärten, Seniorenheime, in heilpädagogische<br />
Einrichtungen oder zu Familien, die<br />
Unterstützung benötigen. Zum Abschluss müssen<br />
sie eine Präsentation erarbeiten, die sie im HKG-<br />
Saal zeigen.<br />
kurz gemeldet<br />
Im Rahmen des Wahlpflichtfachs AES (Alltagskultur<br />
– Ernährung – Soziales) informierten sich die<br />
Schülerinnen und Schüler der siebenten Klasse der<br />
Realschule mit ihrer Lehrerin Birgit Helms direkt<br />
in Königsfeld über die Verarbeitung von textilen<br />
Rohstoffen. Sie erlebten bei Natur & Co, wie<br />
Baumwolle, Wolle und Seide ohne den Einsatz von<br />
Pflanzenschutzmitteln oder Farbstoffen verarbeitet<br />
wird und lernten, dass es nicht nur Billig-Textilien<br />
mit fragwürdiger Herkunft gibt.<br />
An einer mechanischen Strickmaschine konnten<br />
die Jungs und Mädchen die Entstehung einer<br />
textilen Fläche mit Naturgarn erleben. Das Garn<br />
wurde durch die Schlingenbildung zu Maschen<br />
verarbeitet und es entstand vor den Augen der<br />
Schülergruppe eine gewirkte, dehnbare und weiche<br />
Fläche, welche zu Schlafsäcken weiterverarbeitet<br />
wurde. Eine Mitarbeiterin erklärte anschaulich die<br />
weiteren Schritte der Textilverarbeitung, z.B. die<br />
Schnittgewinnung und die verschiedenen Nähtechniken<br />
unter rationellen Gesichtspunkten.
kurz gemeldet<br />
kurz gemeldet<br />
Die Herrnhuter Brüdergemeine stellt jedes Jahr<br />
weltweit zwei Millionen Bücher mit Losungen her,<br />
die Hälfte davon in deutscher Sprache. Die Bücher,<br />
die auf eine Idee des Namensgebers des Königsfelder<br />
Schulwerks, Nikolaus Graf von Zinzendorf,<br />
zurückgehen, sind also vielen Menschen ein Begriff<br />
und das schon seit 1731. Wie diese Losungen<br />
entstanden sind, wie sie aufgebaut sind und vor<br />
allem, wie sie im Alltag verwendet werden können,<br />
stand im Mittelpunkt des diesjährigen Losungsunterrichts<br />
von Schulpfarrer Br. Fischer, der die<br />
Schülerinndn und Schüler auch ins Archiv führte.<br />
kurz gemeldet<br />
Sie macht täglich 500 Sit-ups, verschenkt ihr<br />
Pausenbrot und wirft das Mittagessen weg – Shirin<br />
hat sich soweit heruntergehungert, dass sie fast<br />
am Verschwinden ist. Ihre Freundin Lena dagegen<br />
stopft ihren Frust in sich hinein und übergibt sich<br />
anschließend. Das mobile Theater Sakramo 3D<br />
gastierte an den Fachschulen für Sozialpädagogik<br />
und Sozialwesen und führte das Bühnenstück<br />
»Püppchen« auf, das sie sonst als Präventionsprojekt<br />
der AOK vor Schülerinnen und Schülern der<br />
fünften bis achten Klassen zeigen.<br />
Entsprechend kam die theaterpädagogische Nachbearbeitung<br />
einer Fortbildung gleich, denn die<br />
Schauspielerinnen Monika Wieder und Sarah Gros<br />
gaben den angehenden Erziehern und Jugend- und<br />
Heimerziehern viele Tipps und Tricks für ihren<br />
späteren Berufsalltag.<br />
kurz gemeldet<br />
»Es ist anders als normaler Unterricht, man lernt<br />
viel mehr als von der Schultafel« freute sich Julia,<br />
als ihr Religionsunterricht bei Schulpfarrer Br.<br />
Fischer im Kirchensaal stattfand. Dort nämlich war<br />
eine Wanderausstellung zur Reformation in den<br />
böhmischen Ländern zu sehen. Die Zinzendorfschulen<br />
und die Evangelische Gesamtgemeinde<br />
hatten anlässlich des 500. Jubiläums der Luther-<br />
Reformation zehn Tafeln des Deutschen Kulturforums<br />
östliches Europa nach Königsfeld geholt.<br />
kurz gemeldet<br />
Gesunde Ernährung ist die beste Gesundheitsvorsorge<br />
und sollte schon vom Kindesalter an eine<br />
wichtige Rolle spielen – und zwar nicht aus Pflichtbewusstsein,<br />
sondern mit Spaß und Genuss. Daher<br />
ließen sich angehende Erzieherinnen und Erzieher<br />
der Fachschulen für Sozialwesen und Sozialpädagogik<br />
zu Genussbotschaftern der Initiative »Ich<br />
kann kochen!« der Sarah Wiener Stiftung und<br />
der Barmer Krankenkasse ausbilden.<br />
kurz gemeldet<br />
Sie haben es der Jury richtig schwer gemacht: Nach<br />
langen Beratungen haben sich vier Deutschlehrer<br />
und die Vorjahressiegerin Johanna Sander für Emil<br />
Huschenbeth aus der 6c als Sieger des diesjährigen<br />
Vorlesewettbewerbs entschieden. Er war gegen<br />
die besten Vorleser der Klassen 6a (Paul Dinter),<br />
6b (Lisa Schlenker) und 6R (Leonard Fernando)<br />
angetreten. Sie alle wurden von ihren Mitschülern<br />
kräftig angefeuert, als sie jeweils ihre Lieblingsbücher<br />
vorstellten und einen Auszug aus dem<br />
Debüt-Roman »Wunder« der US-amerikanischen<br />
Schriftstellerin Raquel J. Palacio lasen.<br />
72 73<br />
kurz gemeldet<br />
Nach dem Abitur wollen viele junge Menschen<br />
studieren, aber was? Die Wahl fällt angesichts<br />
der rund 2500 Studiengänge, die allein in Baden-<br />
Württemberg angeboten werden, nicht leicht.<br />
Will man an einer Universität studieren, an einer<br />
Fachhochschule, einer pädagogischen oder einer<br />
dualen Hochschule oder vielleicht an einer Kunstbzw.<br />
Musikhochschule? Was sind die Unterschiede,<br />
welche Fristen gibt es zu beachten und wie kann<br />
man sich am besten orientieren?<br />
Um den Elftklässlern des Gymnasiums bei ihrer<br />
Entscheidung zu helfen, kamen drei Studienbotschafter<br />
und ein ehemaliger Zinzendorfschüler<br />
nach Königsfeld, um ihnen von den verschiedenen<br />
Möglichkeiten und ihren eigenen Wegen ins<br />
Studium zu erzählen. Lisa Großmann, Nico Villing,<br />
Matthias Rusch und Lucas Käfer studieren Soziologie,<br />
Medien- und Kommunikationswissenschaft<br />
BWL, Maschinenbau und Mechatronik an unterschiedlichen<br />
Hochschulen.<br />
kurz gemeldet<br />
Fast 2200 Euro wurden allein am letzten Schultag<br />
vor Weihnachten gesammelt – jeweils etwa<br />
die Hälfte davon an den drei Gottesdiensten, mit<br />
denen die Schüler am Morgen in die Ferien verabschiedet<br />
wurden und am Abend von den Mitarbeitern<br />
während der jährlichen Weihnachtsfeier. Die<br />
Schüler hatten für den Hilfsfonds für Burkina Faso<br />
Westafrika e.V. gesammelt, der vor allem mit dem<br />
Verkauf von Mangos Schulen baut.<br />
Die Kollekte der Mitarbeiter geht in die Karibik, wo<br />
die Wirbelstürme Irma und Maria auch in zahlreichen<br />
Gemeinden der Brüder-Unität heftige Schäden<br />
angerichtet und zahlreiche Häuser zerstört<br />
hatten.<br />
kurz gemeldet<br />
Etwas über sich selbst zu erfahren ist unheimlich<br />
spannend. Viele Schülerinnen und Schüler der beruflichen<br />
und allgemeinbildenden Zinzendorfgymnasien<br />
nahmen die Gelegenheit wahr, mehr über<br />
ihre Begabungen herauszufinden. Die Talenteschmiede<br />
der Münchner NaturTalent Stiftung bot<br />
wieder einen ganztägigen Workshop an, bei dem<br />
die Teilnehmer zunächst ihre Talente und Stärken
75<br />
74<br />
herausgefunden und dann auf dieser Basis jeweils<br />
drei bis fünf konkrete Berufsvorschläge erarbeitet<br />
haben.<br />
Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung<br />
Baden-Württemberg und die Sektion Baden-<br />
Württemberg der Deutschen Gesellschaft für<br />
Ernährung haben wieder einen landesweiten Tag<br />
der Schulverpflegung organisiert. Unter dem<br />
Motto „Schule ist coolinarisch!“ hat unser Küchenteam<br />
gefüllte Paprika gekocht. Drei Schülerinnen<br />
aus dem Mensch- und Umwelt-Kurs der 10R und<br />
10W durften in der Großküche helfen, die anderen<br />
haben in der Lehrküche Ofengemüse mit Feta<br />
sowie Dinkelvollkornbaguette gezaubert und in die<br />
Mensa gebracht.<br />
Es hat Spaß gemacht“, waren sich alle einig,<br />
obwohl es ganz schön stressig sei, 120 Mahlzeiten<br />
zuzubereiten. Geschmeckt hat es Schülern wie<br />
Lehrern gleichermaßen.<br />
Unter dem Motto „Knigge trifft Mensa“ erzählten<br />
einige Kursteilnehmer ihren Mitschülern etwas über<br />
gute Tischmanieren und Nachhaltigkeit. „Nehmt<br />
kurz gemeldet<br />
euch bitte nicht so viel auf den Teller, dass ihr es<br />
nicht schafft“, mahnten sie, denn Essen gehöre<br />
nicht weggeworfen. „Holt euch lieber Nachschlag,<br />
wenn der Teller leer ist und ihr noch Hunger habt."<br />
kurz gemeldet<br />
Klimaschutz geht uns alle an, deshalb hatten Sr.<br />
Jehle und Br. Bihler im NWT-Unterricht der Klassen<br />
9a, 9b und 10c den Niederlassungsleiter der<br />
Energieagentur Schwarzwald-Baar-Kreis, Tobias<br />
Bacher, eingeladen. Er erläuterte den Schülern, wie<br />
jeder durch sein eigenes Verhalten den Energieverbrauch<br />
sowie die Kosten für Energie niedrig halten<br />
kann.<br />
Anhand eines Modells zeigte er den Schülern, wie<br />
der CO2 Ausstoß in direktem Zusammenhang zur<br />
Temperaturerhöhung steht. Ihnen war zwar klar,<br />
dass die klimaschädigenden Gase vor allem aus<br />
Industrie und Gewerbe kommen, dass jedoch die<br />
Haushalte ebenfalls den Klimawandel mitverursachen,<br />
war den meisten neu.<br />
Medien echo<br />
kurz gemeldet<br />
Nummer 16 | Eschachblick | Samstag, 16. September <strong>2017</strong> KÖNIGSFELD · HARDT 7<br />
Nach 24 Kilometern Strecke 1400 Höhenmetern ist die Einkehr hochwillkommen<br />
Acht Wanderer des Schwarzwaldvereins<br />
Hardt trafen sich neulich, um sich<br />
in Fahrgemeinschaften und per S-Bahn<br />
nach Gernsbach aufzumachen. Dort<br />
wurde unter der Führung von Emil Huber<br />
die zweite Etappe der Murgleiter<br />
erwandert. Von Gernsbach aus ging es<br />
gleich steil bergan bis zum Schloss<br />
Eberstein. Die Wanderer konnten bei<br />
bestem Wanderwetter einen herrlichen<br />
Blick auf Gernsbach und die Murg genießen.<br />
Der Weg führte vorbei an der<br />
Fatima-Kapelle in das wunderschöne<br />
Fachwerkdorf Reichental. Weiter ging<br />
es über das Brunnhüttental zum Latschigfelsen.<br />
Auf dem Westweg ging es<br />
hinunter nach Forbach. Nachdem mehr<br />
als 24 Kilometer und etwa 1400 Höhenmeter<br />
geschafft waren, freuten sich<br />
alle auf die Schlusseinkehr im Gasthaus<br />
Waldhorn in Gernsbach-Gausbach. Helmut<br />
Müller bedankte sich bei Emil Huber<br />
für die perfekt geführte, wunderschöne<br />
Tour. Foto: Schwarzwaldverein<br />
Gesunde Kommunikation im Schulalltag<br />
Zinzendorfschulen laden renommierte Expertin zu ihren Pädagogischen Tagen<br />
Königsfeld. Jeder Erwachsene kann<br />
sich an bestimmte Situationen seiner<br />
Schulzeit erinnern, viele sogar noch<br />
nach Jahrzehnten an Sätze, die ein<br />
Lehrer einst gesagt hat. Umso wichtiger<br />
ist es, dass Lehrer und Erzieher<br />
nicht unbedacht formulieren. Die Zinzendorfschulen<br />
hatten für ihre Pädagogischen<br />
Tage am Ende der Sommerferien<br />
die renommierte Expertin<br />
für gesundes Kommunizieren Angela<br />
Dietz eingeladen.<br />
Sie brachte den Lehrerinnen und<br />
Lehrern in einem spannenden, anschaulichen<br />
Vortrag, der mit vielen<br />
Beispielen angereichert war, die gewaltfreie<br />
Kommunikation nach Marshall<br />
Rosenberg nahe, wobei sie<br />
schon gleich zu Beginn feststellte,<br />
dass dies am Königsfelder Schulwerk<br />
eigentlich gar nicht mehr nötig sei.<br />
»Es geht dabei um das Verinnerlichen<br />
einer Haltung, mit der wir unserem<br />
Gegenüber begegnen«, sagte sie, »und<br />
genau diese Wertschätzung wird bei<br />
Ihnen ja bereits gelebt, Sie haben sie<br />
sich ja sogar in ihr Leitbild geschrieben.«<br />
Abkürzungen, sprachliche Defizite,<br />
Hierarchien und vorgefasste Meinungen<br />
seien die häufigsten Hindernisse<br />
bei der Kommunikation. »Wir wollen<br />
oft gar nicht mehr zuhören, sondern<br />
uns nur in unserem Urteil bestätigt<br />
wissen«, so Angela Dietz. Deshalb sei<br />
es auch wichtig, sich auf seinen Gesprächspartner<br />
einzulassen und wenn<br />
dies gerade nicht möglich ist – etwa<br />
weil man gerade mit anderen Dingen<br />
beschäftigt ist – den Dialog lieber auf<br />
einen späteren Zeitpunkt verlegen.<br />
Nach dem mit vielen Beispielen aus<br />
der eigenen Biografie angereicherten<br />
Vortrag von Angela Dietz hatten die<br />
Pädagogen in verschiedene Workshops,<br />
die von der Referentin und<br />
ihren Mitarbeitern geleitet wurden,<br />
selbst die Möglichkeit, die Techniken<br />
einzuüben und verschiedene Situationen<br />
durchzuspielen.<br />
»Natürlich muss man seinen Dampf<br />
ablassen, aber nicht in Gegenwart des<br />
Gesprächspartners.« Denn um eine<br />
negative Äußerung zu neutralisieren,<br />
sind fünf bis sieben positive Äußerungen<br />
nötig. Der Vortrag und die Workshops<br />
kamen bei allen Lehrerinnen<br />
und Lehrern gut an. »Es ist ein wichtiges<br />
Thema«, sagt Realschul-Leiter<br />
Helmut Hertnagel, der den Vortrag<br />
und die Workshops organisiert hatte.<br />
»Kommunikation gehört für uns zum<br />
Handwerk und ich habe nur positive<br />
Rückmeldungen bekommen.«<br />
Angela Dietz verdeutlicht mit Handpuppen die unterschiedlichen Gesprächsansätze<br />
nach Marshall Rosenberg: Der Wolf steht für aggressive Kommunikation, die Giraffe<br />
für Kommunikation mit Weitsicht und Herz. Der Coach Martin Weinbrenner aus<br />
ihrem Team hielt dabei das Mikrophon. Foto: Zinzendorfschulen<br />
Eschachblick, 16. September <strong>2017</strong><br />
Königsfeld. Wer bin ich – und<br />
wenn ja, wie viele? Diese Frage,<br />
die der Philosoph Richard<br />
David Precht vor rund zehn<br />
Jahren in einem Buchtitel aufwarf,<br />
stellen sich nicht nur Erwachsene.<br />
Auch Kinder wollen<br />
wissen, wie alles zusammenhängt<br />
und was verschiedene<br />
Aspekte des Lebens zu<br />
bedeuten haben.<br />
Schnupperworkshop<br />
Nach einem Schnupperworkshop<br />
zum Thema »Mit Kindern<br />
philosophieren« im vergangenen<br />
Jahr nehmen angehende<br />
Erzieherinnen und Erzieher<br />
der Fachschule für<br />
Sozialpädagogik der Zinzendorfschulen<br />
jetzt an einer<br />
mehrtägigen Weiterbildung<br />
der Münchener Akademie<br />
Kinder philosophieren zu<br />
dem Thema teil.<br />
In insgesamt vier Modulen<br />
erlernen sie das Handwerkszeug,<br />
um später mit den von<br />
ihnen betreuten Kindern philosophische<br />
Themen anzusprechen.<br />
»Erzieher, die mit<br />
Kindern philosophieren, müssen<br />
ihr Vorhaben auch Eltern<br />
und den Teamkollegen gegenüber<br />
kommunizieren«, sagt<br />
Anton Hörburger, der gemeinsam<br />
mit Ute Mangold<br />
freiberuflich für die Akademie<br />
arbeitet und jetzt bei dem<br />
dritten von vier Modulen den<br />
angehenden Erziehern das<br />
passende Handwerkszeug nahelegte.<br />
Nicht jede Frage sei philosophisch<br />
zu beantworten.<br />
»Wenn gefragt wird, wie ein<br />
Blitz entsteht, dann gibt es dazu<br />
eine eindeutige Antwort«,<br />
sagt er. »Geht es jedoch um<br />
die Bedeutung von Naturgewalten,<br />
ist das schon eine philosophische<br />
Fragestellung.«<br />
Beim angeleiteten Philosophieren<br />
werden Kinder zum<br />
kritischen, kreativen und ergebnisoffenen<br />
gemeinsamen<br />
Nachdenken animiert. »Für<br />
die Zukunft unserer Gesellschaft<br />
ist es wichtig, dass Kinder<br />
eigene Denkprozesse<br />
durchlaufen«, sagte Ute Mangold<br />
schon beim Schnupperseminar.<br />
Nach einer Einstimmungsrunde<br />
zum Thema »Wirklichkeit<br />
und Wahrnehmung« wurden<br />
zunächst einmal Erfahrungen<br />
ausgetauscht: Wie<br />
kann man am besten die Kollegen<br />
und Eltern vom Philosophieren<br />
mit Kindern begeistern?<br />
Es gab viel Gelegenheit,<br />
die Methodik und Didaktik<br />
nicht nur theoretisch zu erlernen,<br />
sondern auch praktisch<br />
auszuprobieren. Das Projekt<br />
»Mit Kindern philosophieren«<br />
wird von der Karl-Schlecht-<br />
Stiftung unterstützt.<br />
Kritisches Hinterfragen ausdrücklich erwünscht<br />
Zinzendorfschulen |Angehende Erzieher lernen Philosophieren mit Kindern<br />
Ute Mangold (Dritte von rechts), freiberuflich für die Akademie<br />
tätig, sieht den angehenden Erziehern beim Erfahrungsaustausch<br />
über die Schultern. Foto: Zinzendorfschulen<br />
Warentauschtag<br />
in Königsfeld<br />
Königsfeld. Am Vereinsheim<br />
des FC Königsfeld findet am<br />
Samstag, 14. Oktober, ein Warentauschtag<br />
statt. Warenannahme<br />
ist von 9 Uhr bis 13<br />
Uhr, die Warenmitnahme ist<br />
von 9 Uhr bis 13 Uhr möglich.<br />
Bei dieser Börse tauschen gebrauchte,<br />
aber noch gut erhaltene<br />
und voll funktionsfähige<br />
Gegenstände kostenlos ihren<br />
Besitzer. Großmöbel können<br />
nicht angeliefert werden und<br />
werden über eine Info an der<br />
Pinnwand vermittelt. Nicht<br />
angenommen werden alte<br />
Fernseher, Computer, Nachtspeicheröfen<br />
und Matratzen<br />
sowie defekte oder verschmutzte<br />
Waren. Der Warentauschtag<br />
wird vom FC<br />
Königsfeld mit Unterstützung<br />
des Landkreises, Amt für Abfallwirtschaft,<br />
veranstaltet.<br />
Historischer Verein<br />
fährt ins Kloster<br />
Königsfeld. Der Jahresausflug<br />
des Historischen Vereins führt<br />
am 21. Oktober nach Bretten<br />
(Melanchthonhaus) und ins<br />
Kloster Maulbronn. Abfahrt<br />
ist um 8 Uhr am Zinzendorfplatz.<br />
Die Rückfahrt erfolgt<br />
gegen 17 Uhr. Die Fahrtkosten<br />
inklusive. Eintritte und<br />
Führungen belaufen sich für<br />
Mitglieder und ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter auf 25 Euro, für<br />
Gäste auf 35 Euro. Anmeldung<br />
nimmt Gabriele Behrens<br />
in der Tourist-Info Königsfeld,<br />
Telefon 07725/80 09 45, entgegen.<br />
Wer sich für eine Ausbildung<br />
zu einem Beruf mit Kindern<br />
und Jugendlichen interessiert,<br />
sollte am Mittwoch, 29. November,<br />
nach Königsfeld<br />
kommen. Um 18 Uhr informieren<br />
die Fachschulen für<br />
Sozialpädagogik und Sozialwesen<br />
der Zinzendorfschulen<br />
über die Ausbildung zu Erziehern<br />
oder Jugend- und Heimerziehern<br />
sowie die Fördermöglichkeiten,<br />
die mit BAFöG<br />
und AFBG bestehen. Die Veranstaltung<br />
beginnt um 18 Uhr<br />
im Erdmuth-Dorotheen-Haus,<br />
Zinzendorfplatz 11 in Königsfeld.<br />
Fortbildung<br />
INFO<br />
-<br />
aum kurzerhand in eine<br />
Quiz-Arena. »O2 und Co. – das<br />
Luftquiz« lautete der Titel.<br />
Mit dabei hatten Rohrer und<br />
Braun allerhand Fragen aus<br />
den Themenfeldern Chemie,<br />
Physik, Biologie und Technik.<br />
Aus verschiedenen Antwortmöglichkeiten<br />
konnten die<br />
Schüler die Fragen per Voting-<br />
System beantworten, ähnlich<br />
wie es beim Publikums-Joker<br />
bei der Fernsehsendung »Wer<br />
wird Millionär?« der Fall ist.<br />
Versuche verdeutlichten die<br />
Sachverhalte anschaulich. So<br />
beispielsweise auch eine<br />
selbst gebaute Installation, die<br />
einen Tornado imitiert. »Um<br />
euch zu zeigen, wie ein Tornado<br />
funktioniert«, leitete<br />
Rohrer ein, »habe ich euch<br />
einen mitgebracht.«<br />
Lehrer Rainer Neff resümierte:<br />
»Das war super. Ich<br />
habe auch noch etwas gelernt.«<br />
Alexander Mosbacher,<br />
der das Science Mobil ans<br />
TSG einlud, erläuterte nach<br />
der Show: »Die Möglichkeit,<br />
jemanden von Außen zu holen<br />
und den Unterrichtsalltag<br />
aufzufrischen, nutzt man gerne.«<br />
Besonders gefallen habe<br />
ihm, dass die MINT-Themen<br />
in einer Veranstaltung zusammengepackt<br />
waren. »Mit dem<br />
Science Mobil, aber auch den<br />
Science Days, die vom 19. bis<br />
21. Oktober im Europa-Park<br />
stattfinden, versuchen wir das<br />
Interesse an den MINT-Fächern<br />
zu wecken«, schildert<br />
Christiane Rohrer vom Verein<br />
Science & Technologie.<br />
Beim Luftquiz stellen Elias Braun und Christiane Rohrer (Mitte) den Schülern der 8. und 9. Klasse des TSG Wissensfragen. Foto: Seiss<br />
Markt der Bauern<br />
und Landfrauen<br />
St. Georgen. Der Kilwe-Markt<br />
der Landfrauen und der ortsansässigen<br />
Bauern findet am<br />
Samstag, 14. Oktober, auf<br />
dem Parkplatz unterhalb des<br />
Rathauses in St. Georgen statt.<br />
Die Landfrauen backen und<br />
verkaufen Striebele sowie<br />
selbstgemachten Zwiebelkuchen<br />
und Kilweküchle.<br />
ffnet von 10 bis 12 Uhr<br />
sowie von 15 bis 18 Uhr.<br />
n Der Schwarzwaldverein bietet<br />
heute eine geführte Wanderung<br />
nach Peterzell mit Einkehr<br />
im Hof »Schlau« an.<br />
Treffpunkt ist um 13.30 Uhr<br />
am Rathaus.<br />
n Der Leseclub in der Gemeindebibliothek<br />
öffnet montags<br />
und freitags von 15 bis<br />
17 Uhr für alle Kinder im Alter<br />
von sechs bis zwölf Jahren.<br />
n Der Jugendkeller im Rathaus<br />
öffnet donnerstags und<br />
freitags um 18 Uhr.<br />
n Die Wasserversorgung<br />
»Aquavilla« ist bei Störfällen<br />
unter Telefon 07722/86 10 zu<br />
erreichen.<br />
n Zu einem meditativen Klavierabend<br />
»Musik & Poesie«<br />
mit Annette Mauch wird Freitag,<br />
13. Oktober, ab 20 Uhr in<br />
das Schwarzwald-Park-Hotel<br />
eingeladen.<br />
n Eine Busrundfahrt durch die<br />
Ortsteile startet am Samstag,<br />
14. Oktober, um 14.30 Uhr<br />
beim Minigolf-Parkplatz am<br />
Kurpark. Anmeldung bis 11<br />
Uhr erforderlich bei der Tourist-Info,<br />
07725/80 09 45.<br />
n Ein astrologischer Spaziergang<br />
wird am Samstag, 14.<br />
Oktober, ab 14.30 Uhr auf<br />
dem Königsfelder Planetenweg<br />
angeboten. Info unter<br />
Telefon 07725/9 16 23 00.<br />
Treffpunkt ist am Zinzendorfplatz.<br />
n Der Kurs im Rahmen des<br />
Programms »Hilfe beim Helfen«<br />
hat am Dienstag, 17. Oktober,<br />
das Thema »Herausfordernde<br />
Situationen und Pflege«.<br />
Referentin ist Sabine<br />
Hummel. Beginn ist um 14.15<br />
Uhr im Christoph-Blumhardt-<br />
Haus, Raum »Neue Pilgerruh«.<br />
n Der Seniorennachmittag<br />
der evangelischen Gesamtgemeinde<br />
findet am Dienstag,<br />
17. Oktober, ab 15 Uhr im<br />
Gemeindezentrum statt.<br />
BUCHENBERG<br />
n Die Villinger »Kumedie«<br />
kommt am Samstag, 4. November,<br />
zum SV Buchenberg<br />
ins Haus der Bürger. Einlass ist<br />
um 18 Uhr, Beginn um 20<br />
Uhr. Karten im Vorverkauf für<br />
16 Euro bei der Tourist-Info<br />
Königsfeld, in der Bregnitzhof-<br />
Sauna und der »Waldau-<br />
Schänke« in Buchenberg sowie<br />
bei Getränke-Lauble und den<br />
Tankstellen in St. Georgen. An<br />
der Abendkasse sind 18 Euro<br />
fällig.<br />
n Kurz notiert<br />
Die letzte Chance für Frieden in der Gemeinde wurde vertan<br />
BETRIFFT: Verhalten der Brüdergemeine beim Thema Zinzendorfplatz<br />
Die Stellungnahme der Brüdergemeine<br />
vor dem Petitionsausschuss<br />
am 15. September hat<br />
bei allen Freunden der Variante<br />
3 Befremden und Enttäuschung<br />
ausgelöst.<br />
Anstatt sich für den im Sommer<br />
letzten Jahres erarbeiteten<br />
Kompromiss auszusprechen,<br />
der Hecke und Bäume rund um<br />
den Platz erhalten wollte und<br />
damit den Frieden in der Gemeinde<br />
gewahrt hätte, ist sie<br />
den Rednern der Initiativgruppe<br />
»Respekt für Bäume« in den<br />
Rücken gefallen und hat die<br />
sachlich und historisch falsche<br />
Begründung übernommen, es<br />
werde ein ursprünglich barocker<br />
Platz wiederhergestellt.<br />
Auch das Argument, die Brüdergemeine<br />
könne die anfallenden<br />
Kosten für Variante 3 nicht<br />
übernehmen (es sind – vom<br />
Bürgermeister vorgerechnet –<br />
nur 292 Euro pro Monat), ist<br />
angesichts der Spendenbereitschaft<br />
von 30 Bürgern (von<br />
denen einer lebenslänglich 250<br />
monatlich zahlen würde) nicht<br />
mehr aufrecht zu erhalten.<br />
In ihrer Stellungnahme vom 10.<br />
Oktober 2016 für den Königsfelder<br />
Gemeinderat hat die<br />
Brüdergemeine folgendes erklärt:<br />
»Da der Platz dem Zusammenleben<br />
dienen soll, ist es<br />
uns nicht vorstellbar, mit Variante<br />
1 oder 2 ein Konzept zu<br />
realisieren, das die Bevölkerung<br />
spaltet.«<br />
Seit dem 15. September diesen<br />
Jahres hat die Brüdergemeine<br />
in unseren Augen jede Glaubwürdigkeit<br />
verloren.<br />
Die Königsfelder bleiben zerstritten.<br />
Die Umsetzung von<br />
Variante 1 wird den Riss weiter<br />
vertiefen.<br />
Die letzte Chance für Frieden in<br />
der Gemeinde wurde am 15.<br />
September vertan.<br />
Rainer Fodor | Königsfeld<br />
n Meinung der Leser<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Schwarzwälder Bote | Am Markt 3<br />
78112 St. Georgen | Fax: 07724/9 48 18 15<br />
E-Mail: redaktionst-georgen@schwarzwaelder-bote.de<br />
Ihre Briefe müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.<br />
Wir behalten uns Kürzungen vor. Bitte vergessen Sie nicht Ihren<br />
Absender.<br />
Tipps zur Pflege<br />
kranker Kinder<br />
St. Georgen. »Krankes Kind –<br />
Was nun?« lautet die Fragestellung<br />
zum Kursangebot für<br />
Familien in besonderen Lebenslagen,<br />
das in drei Modulen<br />
im Kinder- und Familienzentrum<br />
Weidenbächle stattfindet.<br />
Am 9., 16. und 23. November,<br />
jeweils von 19 bis 21<br />
Uhr, bekommen die Kursteilnehmer<br />
von Kinderkrankenschwester<br />
Diane Fehrenbach<br />
und Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />
Monika Schulz<br />
unter anderem Informationen<br />
darüber, wie Fieber erkannt,<br />
und gesenkt wird, wie Zwiebel-<br />
oder Wadenwickel angewendet<br />
oder Säfte hergestellt<br />
werden. Anmeldungen bei<br />
der Wirkstatt, Telefon: 07724/<br />
91 83 05, E-Mail: wirkstatt.stgeorgen@freenet.de.<br />
Schwarzwälder Bote, 13. Oktober <strong>2017</strong><br />
Einen abwechslungsreichen<br />
Abend hatten Jugendliche<br />
und deren Eltern<br />
beim zweiten von J.G.<br />
Weisser veranstalteten<br />
Ausbildungsinformationstag.<br />
Mitarbeiter und Azubis<br />
standen für Fragen parat,<br />
Besucher durften an<br />
Maschinen arbeiten.<br />
n Von Stephan Hübner<br />
St. Georgen. Der Ausbildungsinfotag<br />
sei eine ganz wichtige<br />
Sache, so Geschäftsführer<br />
Thorsten Rettich. Nicht nur<br />
aufgrund des Fachkräftemangels,<br />
sondern auch, weil Kunden<br />
Langlebigkeit, Qualität<br />
und pfiffige Ideen erwarten<br />
und die Produkte fundiertes<br />
Wissen erfordern. Das Heranziehen<br />
eigenen Nachwuchses<br />
sei auch wichtig, weil Bereiche<br />
wie Informatik, Mechanik<br />
und Elektronik immer mehr<br />
miteinander verschmelzen.<br />
Im Eingangsbereich wartete<br />
ein Präsentationsfahrzeug der<br />
Metall- und Elektroindustrie<br />
auf Gäste. Dort gab es zum<br />
Beispiel das Modell einer Aufzugsteuerung<br />
oder eine CNC-<br />
Maschine, an der Besucher<br />
einen Würfel fräsen konnten.<br />
Es gehe darum, jungen<br />
Menschen auf spielerischem<br />
Weg Berufe näher zu bringen,<br />
so Markus Sahler, Koordinator<br />
des Projekts in Südwestdeutschland.<br />
Immer dabei<br />
sind Wirtschaftspädagoge<br />
Jens Ademmer und Maschinenbauingenieur<br />
Wolfgang<br />
Turner, um Ausbildungen aus<br />
verschiedenen Blickwinkeln<br />
darstellen zu können.<br />
Unterschiedlichste Berufsbilder<br />
stellte J. G. Weisser in<br />
seinem Ausbildungszentrum<br />
von. Darunter zum Beispiel<br />
Industriekauffrau, Mechatroniker<br />
oder Elektroniker.<br />
Gezeigt wurden Projekte,<br />
die die Azubis weitgehend<br />
selbst konstruiert hatten, beispielsweise<br />
ferngesteuerte<br />
Fahrzeugmodelle, bei denen<br />
3D-Druck von Plastikteilen<br />
zum Einsatz kam. Vorgeführt<br />
wurde eine Sortieranlage, die<br />
wie das große Vorbild Kunststoff-<br />
und Metallteile per Sensoren<br />
unterscheiden und entsprechend<br />
zu bestimmten Ablageplätzen<br />
transportieren<br />
kann.<br />
Andreas Hilpert, gewerblicher<br />
Ausbildungsleiter, betont<br />
die moderne Ausstattung, die<br />
Azubis zur Verfügung steht.<br />
So zum Beispiel ein Stecksystem,<br />
in dem elektronische<br />
Bauteile einfach miteinander<br />
kombiniert werden können,<br />
um komplexe Schaltungen<br />
aufzubauen.<br />
Auf der Höhe der Zeit ist<br />
Weisser auch mit in Kooperation<br />
mit dem Schwarzwälder<br />
Boten beschafften Tablet-PCs<br />
für jeden Azubi. Die bieten<br />
neben der digitalen Zeitung<br />
ein Kommunikationssystem,<br />
über das Ausbilder beispielsweise<br />
Arbeitsabläufe und -pläne<br />
zur Verfügung stellen können.<br />
Trotz moderner Digitaltechnik<br />
kommen Azubis aber<br />
weiterhin mit grundlegenden<br />
Dingen wie Drehen oder Fräsen<br />
in Kontakt, so Hilpert.<br />
Er weist darauf hin, dass die<br />
Berufe durchaus auch für<br />
Mädchen geeignet sind. Die<br />
Frauenquote steige immer<br />
weiter, im vergangenen Jahr<br />
seien unter den etwa zehn<br />
eingestellten Azubis sechs<br />
Mädchen gewesen.<br />
Insgesamt gibt es derzeit etwa<br />
50 Auszubildende. Bei der<br />
Suche danach geht das Unternehmen<br />
einen eigenen Weg.<br />
Die Noten stehen weniger im<br />
Vordergrund als der Mensch<br />
an sich. Den möchten die Ausbilder<br />
gern bei einem Praktikum<br />
kennenlernen. Dabei<br />
bieten sie auch Menschen<br />
eine Chance, die man vielleicht<br />
nicht auf den ersten<br />
Blick in der Ausbildungswerkstatt<br />
erwartet – eine alleinerziehende<br />
Mutter von drei<br />
Kindern zum Beispiel, die auf<br />
dem Weg zur Zerspanungsmechanikerin<br />
ist.<br />
Manuel Drews ist seit kurzem<br />
Industriemechaniker und<br />
beeindruckte seine Familie<br />
mit den Ergebnissen seiner<br />
Ausbildung. Er lobt die sehr<br />
abwechslungsreiche Zeit.<br />
Unterschiedliche Projekte vermittelten<br />
eine große Bandbreite<br />
an Wissen. Echt angenehm<br />
sei, dass es viele junge<br />
Ausbilder gebe. Er könne sich<br />
nicht beschweren und denke<br />
gerne an die Zeit zurück.<br />
Besucher dürfen an Maschinen arbe<br />
Wirtschaft |J.G. Weisser veranstaltet abwechslungsreichen Ausbildungsinfotag / Azubis beantworten Fragen<br />
Philip Klein (links) erläutert die Funktionsweise einer von ihm und anderen Azubis konstruierten Sortieranlage. Foto: Hübner<br />
»Wir werden die Zerstörung des Ortskerns niemals verzeihen«<br />
BETRIFFT: »200 000 Euro für Zinzendorfplatz« vom 9. Juli<br />
Jan-Jürgen Kachler irrt sich gewaltig,<br />
wenn er behauptet, dass<br />
sich die Stimmung zum Thema<br />
Zinzendorfplatz in Königsfeld<br />
geändert hat. Alle, die gegen<br />
die Abholzung des zum Bestand<br />
des 200 Jahre alten<br />
Baumbestands waren, sind es<br />
auch noch jetzt. Nach dem<br />
blanken Entsetzen über den<br />
Kahlschlag folgt einfach nur<br />
noch Sprachlosigkeit.<br />
Manchmal fehlen einfach nur<br />
die Worte, was nicht gleichbedeutend<br />
mit Zustimmung zu<br />
den jetzigen Baumaßnahmen<br />
ist. Wie können Granitplatten,<br />
die sich im Sommer einem<br />
Backofen gleich aufheizen,,<br />
einen schattenspendenden 200<br />
Jahre alten Baumbestand ersetzen?<br />
Wir werden es nie verstehen.<br />
Die Bienen, deren Bestand<br />
kontinuierlich zurückgeht, übrigens<br />
auch nicht.<br />
Der weitläufig bekannte Ausspruch<br />
»die Zeit heilt alle Wunden«<br />
trifft bei uns nicht zu. Niemals<br />
werden wir der politischen<br />
Gemeinde und den Verantwortlichen<br />
der Herrnhuter Brüdergemeine,<br />
die als Eigentümer<br />
die Abholzung billigend in Kauf<br />
genommen haben, die Zerstörung<br />
des Ortskernes verzeihen.<br />
Die Fördergelder wurden vergeben<br />
für die »Wiederherstellung<br />
des historischen Ortskernes«.<br />
Die gefällten Bäume waren<br />
so alt wie der Platz selbst.<br />
Wie kann der Platz also einmal<br />
anders ausgesehen haben?<br />
Kann man sich wirklich so täuschen<br />
lassen?<br />
Uns fällt dazu eigentlich nur<br />
noch ein Zitat von Albert Einstein<br />
ein. »Zwei Dinge sind unendlich,<br />
das Universum und die<br />
menschliche Dummheit, aber<br />
bei dem Universum bin ich mir<br />
noch nicht ganz sicher.«<br />
Susanne Weck-Fodor und<br />
Rainer Fodor | Königsfeld<br />
Königsfeld. Die Digitalisierung<br />
an Schulen geht in großen<br />
Schritten voran. Verschiedene<br />
Klassen der Königsfelder<br />
Zinzendorfschulen bekamen<br />
jetzt einen kleinen Eindruck<br />
davon, wie das ganz praktisch<br />
– zum Beispiel im Englischunterricht<br />
– aussehen kann.<br />
Jan Ertmann von der Firma<br />
EF, die Sprachkurse,<br />
Sprachreisen und seit einiger<br />
Zeit auch digitale Unterrichtsmaterialien<br />
anbietet, stellte<br />
Schülern unterschiedlicher<br />
Jahrgangsstufen den Unterricht<br />
mit Tablets vor.<br />
Sprache von Donald<br />
Trump analysiert<br />
In der siebten Klasse waren<br />
Superhelden das Thema, die<br />
Sechstklässler beschäftigten<br />
sich mit Robin Hood, und für<br />
eine elfte Klasse ging es darum,<br />
die Sprache von Donald<br />
Trump zu analysieren. Für alle<br />
Stufen gibt es in der Lernsoftware<br />
Filmausschnitte, Texte<br />
oder Hörsequenzen, Verständnisfragen<br />
oder Grammatikübungen<br />
als Multiple-Choice-<br />
Aufgaben und Lückentexte.<br />
Lehrer spielt weiterhin<br />
wichtige Rolle<br />
Auch das eigene Sprechen<br />
kommt nicht zu kurz, und die<br />
Rolle des Lehrers ist genauso<br />
wichtig wie bei der Nutzung<br />
analoger Materialien. Am<br />
Nachmittag stellte Ertmann<br />
das Material noch der Fachschaft<br />
Englisch vor.<br />
Schüler testen<br />
Unterricht am Tablet<br />
Bildung |Digitalisierung geht voran<br />
n Meinung der Leser<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Schwarzwälder Bote | Am Markt 3<br />
78112 St. Georgen | Fax: 07724/9 48 18 15<br />
E-Mail: redaktionst-georgen@schwarzwaelder-bote.de<br />
Ihre Briefe müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.<br />
Wir behalten uns Kürzungen vor. Bitte vergessen Sie nicht Ihren<br />
Absender.<br />
Neue Attraktion fürs Phonomuseum: Mit der »Wurlitzer 1100<br />
Musicbox« ist ein Gerät mit Kultstatus ausgestellt. Foto: Hübner<br />
Jan Ertmann von der Firma EF zeigt den Schülern, wie digitaler<br />
Unterricht aussehen kann. Foto: Zinzendorfschulen<br />
n Von Stephan Hübner<br />
St. Georgen. Über ein neues<br />
Prunkstück in der Sammlung<br />
freuen sich die Mitglieder des<br />
Arbeitskreises Phonomuseum<br />
in St. Georgen. Mehrere von<br />
ihnen hatten kürzlich die 920<br />
Kilometer lange Fahrt nach<br />
Leverkusen auf sich genommen,<br />
um eine »Wurlitzer 1100<br />
Musicbox« abzuholen.<br />
Das Gerät mit Kultstatus<br />
wurde 1948 gebaut und stand<br />
lange Jahre bei einem Sammler.<br />
Laut Jürgen Weisser ist es<br />
für Schellackplatten geeignet.<br />
Ausprobieren konnten die<br />
Herren die »Musicbox« bei<br />
der Abholung nicht, entsprechend<br />
groß war die Nervosität,<br />
als sie im Phonomuseum<br />
stand. Doch die 80 Jahre alte<br />
Technik machte ohne Murren<br />
mit und spielte die eingelegten<br />
Schellackplatten tadellos<br />
ab. Die Freude und Erleichterung<br />
darüber war den Mitglieder<br />
des Arbeitskreises deutlich<br />
ins Gesicht geschrieben.<br />
Neues Prunkstück in Sammlung<br />
Phonomuseum |Musikbox mit Kultstatus aus Leverkusen abgeholt<br />
gymnastik als Funk<br />
ning in der Albert-Schweitzer-<br />
Klinik. Infos unter Telefon<br />
07724/4578.<br />
n Wochenmarkt ist freitags<br />
von 8 bis 12.30 Uhr auf dem<br />
Rathausplatz.<br />
n Der Eine-Welt-Laden Ujamaa,<br />
Friedrichstraße 4, öffnet<br />
freitags von 9.30 bis 12.30<br />
Uhr und von 15 bis 18 Uhr.<br />
n Die Gemeinde-Bibliothek<br />
hat freitags von 10 bis 11.30<br />
Uhr geöffnet.<br />
n Der Laden »mittendrin«, Second-Hand-Shop<br />
für Bücher,<br />
Spiele, Haushalt, Friedrichstraße<br />
7, öffnet freitags von 10 bis<br />
12 Uhr sowie von 15 bis 18<br />
Uhr.<br />
n Aqua-Fitness gibt es jeden<br />
Montag, Mittwoch und Freitag<br />
von 11 bis 11.40 Uhr im Freizeitbad<br />
Solara (Kosten vier<br />
Euro nicht im Eintritt).<br />
n Der Leseclub in der Gemeindebibliothek<br />
öffnet montags<br />
und freitags von 15 bis<br />
17 Uhr für alle Kinder im Alter<br />
von sechs bis zwölf Jahren.<br />
n Der Jugendkeller im Rathaus<br />
öffnet donnerstags und<br />
freitags um 18 Uhr.<br />
n Das Prokids-Elterncafé im<br />
Jugendkeller (Rathaus) öffnet<br />
mittwochs von 9.30 bis 11.30<br />
Uhr für Eltern mit Kindern bis<br />
drei Jahre.<br />
n Kurz notiert<br />
Ausschuss befasst<br />
sich mit Kindergärten<br />
Königsfeld. Zur nächsten Sitzung<br />
trifft sich der Ausschuss<br />
für Tourismus, Kultur, Bildung,<br />
Jugend und Soziales<br />
(ATKBJS) am Mittwoch, 18.<br />
Juli, um 18.30 Uhr im Saal des<br />
Rathauses in Königsfeld. Auf<br />
der Tagesordnung stehen<br />
unter anderem die Abrechnung<br />
der Betriebskosten der<br />
Kindergärten, die Anpassung<br />
der Benutzungsentgelte für<br />
kommunale Kinderbetreuungsangebote<br />
und der touristische<br />
Zwischenbericht <strong>2018</strong>.<br />
Unbekannter rammt<br />
Mercedes<br />
St. Georgen/Königsfeld. Zu<br />
einer Fahrerflucht ist es am<br />
vergangenen Mittwoch zwischen<br />
Mitternacht und 16 Uhr<br />
gekommen. Ein bislang unbekannter<br />
Fahrer eines orangefarbenen<br />
Autos hat laut Polizei<br />
einen geparkten Mercedes<br />
angefahren und sich vom Unfallort<br />
entfernt, ohne sich um<br />
den angerichteten Schaden in<br />
Höhe von rund 1000 Euro zu<br />
kümmern. Der beschädigte<br />
Mercedes war in diesem Zeitraum<br />
sowohl zeitweise in Königsfeld<br />
in der Mönchweiler<br />
Straße auf dem Edeka-Parkplatz<br />
sowie im St. Georgener<br />
Stadtgebiet abgestellt. Die<br />
Polizei St. Georgen, Telefon<br />
07724/94 95 00, sucht nun<br />
Zeugen.<br />
Schwarzwälder Bote, 13. Juli <strong>2018</strong><br />
Fr<br />
Königesfeld. »Tun Sie sich was<br />
Gutes und genießen Sie ein<br />
Frauen-Wochenende im Kurort<br />
Königsfeld«, emnpfiehlt<br />
die Tourist-Info.<br />
Der Freitagabend startet<br />
mit dem Frauenkabarett mit<br />
Sabine Schief und ihrem Programm<br />
»Sex sells, was willsch<br />
macha«. Diese schwäbische<br />
Frauenpower sollte keine Frau<br />
verpassen.<br />
Mehrere Workshops<br />
und Vorträge<br />
Am Samstagmittag erleben<br />
und genießen die Teilnehmerinnen<br />
von 14.30 bis 19 Uhr<br />
im Haus des Gastes im Kurpark<br />
den »Frauen-Tag« unter<br />
der Leitung von Stylistin und<br />
Visagistin Anita Kaddik. Hier<br />
reihen sich mehrere Workshops<br />
und Vorträge für die<br />
Frau aneinander.<br />
Mit Informationen und<br />
praktischen Tipps erhalten<br />
Frauen Anleitungen, die zu<br />
einem besseren Wohlbefinden<br />
führen und die dazu beitragen,<br />
das Selbstbewusstsein<br />
zu sichern. Zwischen den Programmpunkten<br />
werden die<br />
Teilnehmer kulinarisch vom<br />
Team des Schwarzwald-Parkhotels<br />
verwöhnt.<br />
Das Programm umfasst<br />
außer dem Kabarettabend folgende<br />
Vorträge und Workshops<br />
am Samstagmittag: Zu<br />
Beginn gibt Ulrike Moutty<br />
den Gästen Anregungen, wie<br />
sie ihrem Leben mit Hilfe von<br />
Feng Shui eine neue Richtung<br />
geben. Annette Mauch lädt<br />
unter dem Motto »Musik und<br />
Poesie« zu Erzählungen über<br />
das Leben ein. Anita Kaddik<br />
wird die Wirkung der Faktoren<br />
Farbe, Stil und Make-Up<br />
als Basis für ein selbstbewusstes<br />
Auftreten vermitteln.<br />
Johannes Zirlik informiert<br />
über die Möglichkeiten der<br />
»Wingwave-Methode«, einem<br />
Kurzzeit-Coaching-Verfahren<br />
zum Stressabbau und zur Steigerung<br />
von Kreativität und<br />
Mentalfitness. Den Abschluss<br />
macht Hans-Martin Bauer, der<br />
unter dem Titel »Zum Glück<br />
können wir lachen« eine Anleitung<br />
zum Glücklichsein zur<br />
Verfügung stellt.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
u Anmeldungen bis 9. März bei<br />
der Tourist-Info Königsfeld,<br />
Telefon 07725/80 09 45,<br />
oder direkt bei Anita Kaddik,<br />
Telefon 07725/48 25 15.<br />
Powertage, allein für Frauen, werden wieder in Königsfeld angeboten. Foto: Tourist-Info<br />
n Kirchliche Nachrichten<br />
ST. GEORGEN<br />
Evangelische Kirche: Sonntag:<br />
9.30 Uhr Gottesdienst, Kindergottesdienst,<br />
in der Lorenzkirche.<br />
17 Uhr Familiengottesdienst<br />
im Öku-Zentrum.<br />
Evangelisch-methodistische<br />
Kirche: Sonntag: 10 Uhr Gottesdienst<br />
im Franziskushaus.<br />
Freie Evangelische Schwarzwaldgemeinde:<br />
Sonntag: 10<br />
Uhr Gottesdienst mit Kindergottesdienst.<br />
Evangelischer Verein für innere<br />
Mission A.B. Bezirk St.<br />
Georgen: Sonntag: 14.30 Uhr<br />
Gemeinschaftsstunde.<br />
Katholische Kirche: Samstag:<br />
16 Uhr Heilige Messe in kroatischer<br />
Sprache. Sonntag:<br />
10.30 Uhr Hauptgottesdienst,<br />
mitgestaltet von Firmanden.<br />
LANGENSCHILTACH<br />
Evangelische Kirche: Sonntag:<br />
10.15 Uhr Gottesdienst.<br />
PETERZELL<br />
Evangelische Kirche: Sonntag:<br />
9 Uhr Gottesdienst.<br />
KÖNIGSFELD<br />
Evangelische Brüdergemeine<br />
und Kirchengemeinde.: Samstag:<br />
19 Uhr Singstunde, Liedgottesdienst.<br />
Sonntag: 10 Uhr<br />
Predigtgottesdienst nach Ordnung<br />
der Badischen Landeskirche,<br />
gleichzeitig Kindergottesdienst.<br />
Katholische Kirche: Samstag:<br />
18 Uhr Eucharistiefeier.<br />
BUCHENBERG<br />
Evangelische Kirche: Sonntag:<br />
9.30 Uhr Gottesdienst, Kindergottesdienst.<br />
WEILER<br />
Evangelische Kirche: Sonntag:<br />
9.30 Uhr Gottesdienst in Buchenberg,<br />
Kindergottesdienst.<br />
TENNENBRONN<br />
Evangelische Kirche: Samstag:<br />
18.15 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst<br />
in der Katholischen<br />
Kirche. Sonntag: 9.30<br />
Uhr Gottesdienst.<br />
Katholische Kirche: Samstag:<br />
18.15 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst<br />
im Katholischen<br />
Pfarrsaal, 18.30 Uhr<br />
Vorabendmesse mitgestaltet<br />
von den Firmanden. Sonntag:<br />
8.45 Uhr Hauptgottesdienst.<br />
Die katholische St. Georgskirche in St. Georgen. Foto: Vaas<br />
Königsfeld. »Die Schule macht<br />
mir sehr viel Spaß«, sagte<br />
Amy, die gemeinsam mit<br />
ihren Kollegen der Schülermitverantwortung<br />
(SMV)<br />
Grundschülern während der<br />
Viertklässlerparty der Zinzendorfschulen<br />
die verschiedenen<br />
Räume und Angebote<br />
zeigte. »Alle bilden eine Gemeinschaft,<br />
in der man sich<br />
wohl fühlt.« Damit bestätigte<br />
die Neuntklässlerin, was die<br />
Schulleitung zur gleichen Zeit<br />
in zwei voll besetzten Räumen<br />
im Haus Katharina von<br />
Gersdorf den Eltern der<br />
Grundschüler erklärte –<br />
denen, die sich für die Realschule<br />
interessieren und<br />
denen, die mehr über die<br />
Gymnasien G8 und G9 wissen<br />
wollten.<br />
Dazu wurde das Bild eines<br />
Gebäudes mit vielen Zimmern<br />
verwendet, in dem<br />
christliche Werte, gegenseitiger<br />
Respekt und Einfühlungsvermögen<br />
das Fundament bilden.<br />
Die verschiedenen Schularten<br />
sind die Räume und das<br />
Dach über dem Schulwerk bilden<br />
eine Schulleitung, ein Gesamtelternbeirat,<br />
ein Campus<br />
und viele gemeinsame Veranstaltungen.<br />
»Es ist uns wichtig, dass der<br />
Einzelne in der Gemeinschaft<br />
wahrgenommen wird«, sagte<br />
Schulleiter Johannes Treude,<br />
deshalb gehöre es zum Wesen<br />
der Zinzendorfschulen, dass<br />
innerhalb der Schulgemeinschaft<br />
die unterschiedlichen<br />
Begabungen der Schüler gefördert<br />
werden. Mit diesem<br />
Konzept bieten die Zinzendorfschulen<br />
ein paralleles Angebot<br />
zur Gemeinschaftsschule.<br />
»Ihr Kind ist mehr als die<br />
Summe seiner Leistungen.«<br />
Er hob die Besonderheiten<br />
des Schulwerks wie die stillen<br />
fünf Minuten, den Morgensegen,<br />
die Gottesdienste und<br />
persönliche Begegnungen<br />
hervor und auch die Anrede<br />
der Lehrer mit »Bruder« und<br />
»Schwester« symbolisiert,<br />
dass die Lehrer ihre Schüler<br />
begleiten.<br />
Die Abteilungsleiterin des<br />
Gymnasiums, Heike Lutz-Marek,<br />
informierte über den<br />
Rhetorikunterricht, differenzierten<br />
Unterricht und selbstorganisiertes<br />
Lernen. Außerdem<br />
gab es Informationen<br />
zum Tagesinternat mit Lerncampus,<br />
zum bilingualen<br />
Unterricht, zum Kunstprofil<br />
und dem musikalischen Angebot,<br />
von dem sich die Eltern<br />
bei Kaffee und Kuchen selbst<br />
überzeugen konnten.<br />
Währenddessen tobten sich<br />
ihre Kinder beim »Spiel ohne<br />
Grenzen« in der Turnhalle<br />
aus, staunten im Chemiesaal<br />
über »Elefantenzahnpasta«,<br />
bauten im Werkraum Kreisel<br />
aus Holz und erfuhren aus erster<br />
Hand von den Zinzendorfschülern,<br />
was ihre Schulzeit in<br />
Königsfeld ausmacht. Die<br />
Back-AG sorgte für selbst gebackene<br />
Pizzen.<br />
Ein Haus mit vielen Zimmern<br />
Information |Grundschüler lernen Zinzendorfschulen kennen<br />
Die künftigen Zinzendorfschüler lernen das Schulwerk kennen<br />
und toben sich in der Turnhalle aus.<br />
BETRIFFT: Baumfällaktion<br />
am Zinzendorfplatz.<br />
Der zweijährige, holprige und<br />
mysteriöse Entscheidungsprozess<br />
ist schon ein Besonderer<br />
gewesen. Da gab es Streichunggen,<br />
Verwechslungen, nicht beachtete<br />
oder unbrauchbare<br />
Gutachten und andere Peinlichkeiten.<br />
Nur wer will wird<br />
sich erinnern. Das ganze gipfelte<br />
in einer Machtdemonstration<br />
ohnegleichen. Wurde bislang<br />
die Zahl der Gegner gerne<br />
kleingeredet oder -gerechnet,<br />
so muss die Angst vor ihnen<br />
doch gewaltig gewesen sein.<br />
Wozu sonst dieses übermächtige<br />
Aufgebot. Geradezu lächerlich.<br />
Und auch hier wieder unglaubliche<br />
Zahlen. Zwölf Polizeibeamte<br />
sollen in zehn Fahrzeugen<br />
– sieben davon<br />
Mannschaftswagen – angereist<br />
sein. Mit Augen im Kopf hat<br />
man das anders erlebt. Was<br />
bleibt ist eine vergebene Chance<br />
zur Einmütigkeit, nun erst<br />
recht eine tiefe Spaltung, achtlos<br />
gefällte Bäume, ein unwiederbringlich<br />
zerstörter Platz<br />
mit leider doch nicht so erlesener<br />
Gebäudeansicht. Das ist<br />
kaum zu heilen. Viel Lärm um<br />
Nichts? Leider nicht.<br />
Reinhold Knöbel | Königsfeld<br />
Machtdemo<br />
ohnegleichen<br />
n Preisträger der Jugendmusikschule<br />
im Wettbewerb »Jugend<br />
musiziert« geben am<br />
Samstag, 24. Februar, um 16<br />
Uhr ein Konzert im Kirchensaal<br />
der Brüdergemeine. Veranstalter<br />
ist der Förderverein<br />
Proludium. Der Eintritt ist frei,<br />
eine Spende erbeten.<br />
n Die Wasserversorgung<br />
»Aquavilla« ist bei Störfällen<br />
unter Telefon 07722/86 10 zu<br />
erreichen.<br />
n Der Bildervortrag Portugal<br />
– Land der Entdecker und Seefahrer«<br />
von Egon Büchler beginnt<br />
am Sonntag, 25. Februar,<br />
um 19 Uhr in der »Mediclin<br />
Albert Schweitzer und Baar<br />
Klinik«, Vortragssaal Haus 3.<br />
BURGBERG<br />
n Die Feuerwehr-Abteilung<br />
hat am Samstag, 24. Februar,<br />
um 19.30 Uhr Hauptversammlung<br />
in der Turnhalle.<br />
WEILER<br />
n Die Feuerwehr-Abteilung<br />
kommt am Samstag, 3. März,<br />
um 20 Uhr zur Hauptversammlung<br />
im Schützenhaus<br />
zusammen.<br />
n Lesermeinung<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Schwarzwälder Bote<br />
Am Markt 3<br />
78112 St. Georgen<br />
Fax: 07724/9 48 18 15<br />
E-Mail: redaktionst-georgen@<br />
schwarzwaelder-bote.de<br />
Ihre Briefe müssen nicht der<br />
Meinung der Redaktion entsprechen.<br />
Wir behalten uns<br />
Kürzungen vor. Bitte vergessen<br />
Sie nicht Ihren Absender.<br />
Schüler der SMV erzählten den Grundschülern vom Alltag an<br />
den Schulen. Foto: Zinzendorfschulen<br />
Schwarzwälder Bote, 24. Februar <strong>2018</strong><br />
Schwarzwälder Bote, 8. November <strong>2017</strong><br />
Während des viertägigen Aufenthalts<br />
stand vor allem die<br />
intensive Probenarbeit im<br />
Vordergrund, damit sich Orchester<br />
und Chor aufeinander<br />
einstellen konnten. Für Freizeitaktivitäten<br />
blieb während<br />
des Besuchs nur wenig Zeit.<br />
Bei angenehmen Temperaturen<br />
genossen die Musiker aus<br />
dem Schwarzwald dennoch<br />
einen gemeinsamen Spaziergang<br />
mit den Gastgebern entlang<br />
der Küste von Saint-Ra-<br />
»Mairie d’honneur« empfangen,<br />
das seine Türen nur zu<br />
speziellen Anlässen öffnet.<br />
Pierre Cordina begrüßte die<br />
Gäste und dankte ihnen, dass<br />
sie aus Anlass des Städtejubiläums<br />
in die Partnerstadt gereist<br />
waren.<br />
Jugendmusikschulleiter<br />
Bernd Rimbrecht dankte<br />
unter großem Applaus dem<br />
Gründer der Musikschule St.<br />
Georgen, Peter Dönneweg.<br />
Gemeinsam mit Daniel Artus,<br />
vorragende Bewirtung bei den<br />
Proben.<br />
Konzert in der<br />
Basilika Notre-Dame<br />
Am letzten Abend des Besuchs<br />
spielten die Musiker in<br />
der voll besetzten Basilika<br />
Notre-Dame de la Victoire<br />
von Saint-Raphael ein gelungenes<br />
Konzert. Mit sichtbarer<br />
Freude musizierten das Ordie<br />
Zuhörer mit Solo-Arien<br />
aus den großen Oratorien wie<br />
der »Schöpfung, Messias und<br />
Elias« in ihren Bann. Unter<br />
den Zuhörern war auch der<br />
neue Bürgermeister aus St. Raphael,<br />
Frederic Masquelier,<br />
der im Anschluss bei der Abschlussfeier<br />
Kontakt zu den<br />
Schwarzwäldern suchte.<br />
Dirigent Elias Zuckschwerdt<br />
war nach dem Konzert<br />
sehr zufrieden: »Der Zusammenhalt<br />
und die Stimgebung<br />
an Frankreichs Küste<br />
erkundet. Am frühen Morgen<br />
machten sich die Musiker wieder<br />
mit dem Bus auf die lange<br />
Heimreise.<br />
Bruno Picaudé, Leiter des<br />
»Esterelenco«-Chors, hofft, die<br />
Musiker bald wieder zu treffen:<br />
»Es ist toll, dass die<br />
Freundschaft auf diesem Weg<br />
gelebt wird. Die Musiker aus<br />
St. Georgen sind immer herzlich<br />
willkommen in Saint-<br />
Raphael.«<br />
Königsfeld. Die Digitalisierung<br />
schreitet im Privaten<br />
und in der Arbeitswelt immer<br />
weiter voran – und macht<br />
auch vor der Schule nicht<br />
Halt. Um sich über die Möglichkeiten<br />
und Vorzüge zu informieren,<br />
die der Einsatz von<br />
Tablets im Unterricht bietet,<br />
haben die Zinzendorfschulen<br />
zu ihrem Pädagogischen Tag<br />
vor den Herbstferien Jan<br />
Weiss eingeladen, der am<br />
Eduard-Spranger-Gymnasium<br />
in Filderstadt schon viele Erfahrungen<br />
mit dem Einsatz<br />
von Tablets im Unterricht gesammelt<br />
hat.<br />
Bei der Verwendung von<br />
Tablets im Unterricht gebe es<br />
verschiedene Ansätze: Während<br />
einige Schulen digitale<br />
Medien nicht um des Mediums<br />
willen einsetzen, sondern<br />
um einen Mehrwert zu<br />
haben, sieht er das Tablet als<br />
ein Werkzeug wie beispielsweise<br />
ein Geodreieck.<br />
Kein Kontrollverlust<br />
Er berichtete, dass nicht alle<br />
seiner Kollegen in Filderstadt<br />
von der Idee begeisterte waren<br />
und die Neuerung ablehnten.<br />
Deshalb habe man sich<br />
für eine Plattform entschieden<br />
, die eine einheitliche Oberfläche<br />
bietet, egal, ob man sich<br />
am Tablet, dem eigenen<br />
Smartphone oder dem PC einloggt.<br />
Eine weitere Sorge unter<br />
den Lehrern war die des Kontrollverlusts.<br />
Das Argument,<br />
dass die Schüler mit den Tablets<br />
ohnehin nur im Internet<br />
surfen würden, entkräftete er,<br />
indem er erklärte, dass zu jedem<br />
Klassensatz ein Lehrertablet<br />
gehört, auf dem alle eingeloggten<br />
Bildschirme der<br />
Klasse zu sehen seien. »Wenn<br />
es etwa darum geht, eine Excel-Tabelle<br />
zu zeichnen, dann<br />
kann gezielt nur die Nutzung<br />
des Excel-Programms freigeschaltet<br />
werden«, erklärte der<br />
Pädagoge. , zeigte anhand<br />
eines Beispiels, wie Schüler<br />
lernen können, Quellen im<br />
Internet einzuschätzen oder<br />
das Hörverständnis in eigenem<br />
Tempo zu schulen.<br />
»Der Einsatz von Tablets<br />
bietet ein größeres Angebot<br />
an<br />
Übungsmöglichkeiten«,<br />
stellte er fest. Einige Schulbuchverlage<br />
bieten schon aufbereitetes<br />
Material für den digitalen<br />
Unterricht, es sei aber<br />
auch sehr einfach, selbst multimediales<br />
Unterrichtsmaterial<br />
zu erstellen – und damit<br />
Zeit einzusparen.<br />
Reichlich Diskussionstoff<br />
»Drei Programme genügen,<br />
um Medien einzubinden«,<br />
sagte er, räumte allerdings<br />
auch ein, dass dies in einigen<br />
Fächern besser funktioniere<br />
als in anderen.<br />
Der Vortrag bot reichlich<br />
Denk- und Diskussionsansätze.<br />
Eine Mediengruppe im<br />
Kollegium der Zinzendorfschulen<br />
erarbeitet derzeit<br />
einen Plan, um später Tablets<br />
im Unterricht einzusetzen.<br />
Einen Zeitplan dafür gebe es<br />
jedoch noch nicht.<br />
Blick in die digitale Zukunft<br />
Technik |Tablets im Unterricht – Mehrwert oder Werkzeug?<br />
Verein für die Platzpflege<br />
BETRIFFT: Umgestaltung des Zinzendorfplatzes<br />
Ich weiß nicht, auf welcher<br />
rechtlichen Grundlage die Zuständigkeit<br />
für die Entscheidungen<br />
von der Kirchengemeinde<br />
an den Gemeinderat übertragen<br />
wurde. Aber vielleicht gäbe<br />
es jetzt doch noch die Möglichkeit,<br />
dass die Kirchengemeinde<br />
sich das Sagen im eigenen Haus<br />
(und die Verantwortlichkeit)<br />
zurückholt und dann einen gemeinnützigen<br />
Verein gründet,<br />
dessen Mitglieder sich verpflichten,<br />
in jedem Jahr eine<br />
bestimmte Anzahl von Arbeitsstunden<br />
für die Pflege des Platzes<br />
zu übernehmen, beziehungsweise<br />
eine entsprechende<br />
Spende zusichern. Als Partner<br />
müsste natürlich ein ansässiger<br />
Gartenbaubetrieb<br />
gefunden<br />
werden, der die Arbeitseinsätze<br />
zum Selbstkostenpreis koordiniert<br />
und bei Bedarf unterstützt.<br />
Um auszuloten, welche Chance<br />
der Verwirklichung dieser Vorschlag<br />
hat, könnten in den Geschäften<br />
und im Kirchensaal Listen<br />
ausgelegt werden, in die<br />
potenzielle<br />
Vereinsmitglieder<br />
eintragen können, in welchem<br />
Umfang sie sich engagieren<br />
möchten. Ich setze schon mal<br />
einen Hunderter.<br />
Gertrud Martin | VS-Villingen<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Schwarzwälder Bote<br />
Am Markt 3<br />
78112 St. Georgen<br />
Fax: 07724/9 48 18 15<br />
E-Mail: redaktionst-georgen@<br />
schwarzwaelder-bote.de<br />
Ihre Briefe müssen nicht der<br />
Meinung der Redaktion entsprechen.<br />
Wir behalten uns<br />
Kürzungen vor. Bitte vergessen<br />
Sie nicht Ihren Absender.<br />
Der Lehrer Jan Weiss erzählt, wie am Eduard-Sprener-Gymnasium<br />
in Filderstadt der Einsatz von Tablets im Unterricht gehandhabt<br />
wird.<br />
Foto: Zinzendorfschulen<br />
Der Zinzendorfplatz in Königsfeld.<br />
Foto: Vaas<br />
n Der Jugendkeller im Rathaus<br />
öffnet donnerstags und<br />
freitags um 18 Uhr.<br />
n Der Gemeinderat beginnt<br />
am Mittwoch, 8. November,<br />
um 18.30 Uhr mit der öffentlichen<br />
Sitzung im Rathaus, Dabei<br />
geht es auch um den<br />
Haushaltsplan <strong>2018</strong>.<br />
n Die Wasserversorgung<br />
»Aquavilla« ist bei Störfällen<br />
unter Telefon 07722/86 10 zu<br />
erreichen.<br />
n Der Leseclub in der Gemeindebibliothek<br />
öffnet montags<br />
und freitags von 15 bis<br />
17 Uhr für alle Kinder im Alter<br />
von sechs bis zwölf Jahren.<br />
n Das Samstag-Konzert der<br />
Geistigen Nothilfe mit dem<br />
Cicerone-Ensemble beginnt<br />
am 11. November um 16 Uhr<br />
im Kirchensaal der Herrnhuter<br />
Brüdergemeine.<br />
n »Schenke der Welt ein Lächeln<br />
und der Tag gehört dir!«<br />
– Das empfiehlt Michael Falkenbach<br />
in seinem Vortrag am<br />
Sonntag, 12. November, um<br />
19 Uhr Vortragssaal Haus 3<br />
der »Mediclin Albert Schweitzer<br />
& Baar Klinik«.<br />
n »Was nutzt mir ein Schwerbehindertenausweis?«<br />
Diese<br />
Frage beantwortet Rentenberater<br />
Martin Scheuer am<br />
Dienstag, 14. November, um<br />
19 Uhr in der »Mediclin Albert<br />
Schweitzer & Baar Klinik«<br />
(Vortragsraum). Der Eintritt ist<br />
frei.<br />
NEUHAUSEN<br />
n Vorspielnachmittag des<br />
Musik- und Trachtenvereins ist<br />
am Samstag, 25. November,<br />
um 14.30 Uhr im Musikerheim.<br />
n Meinung der Leser<br />
Veranstaltungen<br />
in Gesamtgemeinde<br />
Königsfeld. Die diesjährige<br />
Zusammenkunft der Vereinsvorstände<br />
sowie sonstigen institutionellen<br />
Veranstalter der<br />
Gesamtgemeinde Königsfeld<br />
zur Abstimmung der Veranstaltungstermine<br />
für das folgende<br />
Jahr findet am Donnerstag,<br />
9. November, um<br />
19.30 Uhr im Schwarzwald-<br />
Parkhotel statt. Vereine, Vereinigungen<br />
und alle Interessierten<br />
sind zur konstruktiven<br />
Zusammenarbeit eingeladen.<br />
Großes Sommerfest der Grundschule<br />
Königsfeld (kst) Vorhang auf für das<br />
Schulfest in der Grundschule Neuhausen.<br />
Mit einem großen Zirkuszelt, einem<br />
waschechten Clown und einem<br />
Foodtruck für leckere Burger haben<br />
Kinder, Eltern und Lehrer ein besonderes<br />
Sommerfest in der Grundschule<br />
gefeiert.<br />
Schon in der vorangegangenen Projektwoche<br />
haben sich die Schüler auf<br />
den Festtag vorbereitet. Mit Clown Georg<br />
Linde wurde viel gelacht und viel<br />
geübt. Zusätzlich hatte jede Klasse ein<br />
eigenes Themengebiet, welches während<br />
des Sommerfests den Besuchern<br />
vorgestellt wurde.<br />
Die zweite Klasse beschäftigte sich<br />
mit dem Thema „Rettet die Antarktis“.<br />
Dabei wurden sogar Pinguine aus Pappe<br />
gebastelt, die im Oktober zur Arktis-<br />
Konferenz nach Rejkjavik auf Island geschickt<br />
werden. Zusätzlich lernten die<br />
Kinder alles über die gefährdete Antarktis.<br />
Am Tag des großen Sommerfestes<br />
ging es nachmittags um 16 Uhr mit der<br />
Begrüßung los. Nach einem gemeinsamen<br />
Lied über einen Zirkus, durften<br />
sich alle Besucher im Schulhaus in<br />
Neuhausen die Ausstellungen der Kinder<br />
anschauen.<br />
Danach wurde es richtig bunt: Die<br />
Zirkusvorstellung startete mit tollen<br />
Akrobatiknummern, Scherbenlaufen,<br />
hochgefährlichen Nagelbrettnummern<br />
und Sprüngen durch brennende Reifen.<br />
Alle Schüler der Grundschule haben<br />
sich hier bei den Zirkusnummern einbringen<br />
können. Unter der Leitung von<br />
Clown Georg Linde hatte jedes Kind<br />
Mut genug, um über sich selbst hinaus<br />
zu wachsen.<br />
Förderverein machts möglich<br />
Alexandra Roth vom Schulleitungsteam<br />
ist begeistert: „Es freut uns besonders,<br />
dass der Förderverein diese Aktion<br />
komplett finanziert hat. Dafür sind wir<br />
sehr dankbar.“ Überhaupt hätte das<br />
Sommerfest nur so gut gelingen können,<br />
weil alle Eltern und Kinder mit angepackt<br />
hätten.<br />
Zum Abschluss durften alle Kinder<br />
in der Manege unzählige Zirkussachen<br />
ausprobieren und testen. Es wurden<br />
Marienkäfer gebastelt und Gesichter<br />
bunt geschminkt.<br />
In Neuhausen stellen Schüler ein<br />
Zirkuszelt auf und zeigen Kunststücke.<br />
Angeleitet werden sie von<br />
einem waschechten Clown<br />
Isabelle Ortlepp (links) und Marleen Ender zeigen rasante Kunststücke auf der sogenannten<br />
Bärenrolle. B I L D : K I RSTEN S T R Ö T G E N<br />
Kanalsanierung<br />
für 90 500 Euro<br />
Mönchweiler (put) Vor der Sommerpause<br />
vergab der Gemeinderat<br />
Mönchweilers in seiner Sitzung zwei<br />
Aufträge. Zum einen vergab er den Wartungsvertrag<br />
für die Lichtrufanlage im<br />
Wohnpark. Der Wartungsvertrag wird<br />
für fünf Jahre abgeschlossen. Für diese<br />
fünf Jahre muss die Gemeinde insgesamt<br />
knapp 17 000 Euro bezahlen.<br />
Die Anlage umfasst ein zentrales Terminal<br />
sowie die dazu gehörigen Einrichtungen<br />
in der Wohngemeinschaft<br />
und in den Wohnungen des Betreuten<br />
Wohnens. Über die Anlage können die<br />
Bewohner im Notfall Hilfe rufen. Die<br />
zweite Auftragsvergabe betrifft die Kanalsanierung<br />
in der Oberen Mühlenstraße.<br />
Die Sanierung erfolgt geschlossen.<br />
Das heißt die Straße muss nicht<br />
aufgegraben werden. Es wird ein sogenanntes<br />
Inlinerrohr in den bestehenden<br />
Kanal eingezogen. Der Auftrag<br />
wurde für rund 90 500 Euro vergeben.<br />
Sportabzeichen<br />
beim Turnverein<br />
Mönchweiler (put) Der Turnverein<br />
bietet die Möglichkeit, das Deutsche<br />
Sportabzeichen zu absolvieren. Die<br />
Prüfungsanforderungen sind in vier<br />
Gruppen eingeteilt: Ausdauer, Kraft,<br />
Schnelligkeit und Koordination. Aus jeder<br />
Gruppe muss eine Leistung erfolgreich<br />
absolviert werden. Innerhalb der<br />
vier Gruppen kann selbst gewählt werden,<br />
welcher Übung man sich stellen<br />
möchte. Informationen zu den Regularien<br />
des Sportabzeichens gibt es unter<br />
www.deutsches-sportabzeichen.de. In<br />
Mönchweiler wird das Sportabzeichen<br />
jeweils freitags, am 3. August, am 10.<br />
August und am 17. August, von 17 bis 19<br />
Uhr auf dem Sportplatz abgenommen.<br />
Ansprechpartner beim TV Mönchweiler<br />
sind Heinz-Jörg Kretschmer sowie<br />
Jochen und Sabine Kübler.<br />
Mit dem Bus die<br />
Region erkunden<br />
Königsfeld (ara) Zu einer Busrundfahrt<br />
lädt die Gemeinde am Samstag,<br />
28. Juli, ein. Heinz Hettich begleitet die<br />
Gäste durch die Umgebung. Abfahrt ist<br />
um 14.30 Uhr am Minigolf-Parkplatz.<br />
Mit der Gästekarte kostet die Teilnahme<br />
4,50 Euro, regulär sind es fünf Euro.<br />
Die Anmeldungen werden bis zum Veranstaltungstag<br />
11 Uhr bei der Tourist-<br />
Info unter 07725/800 945 angenommen.<br />
Die Mindestteilnehmerzahl liegt<br />
bei fünf Personen.<br />
Sommerfest der<br />
Seniorenresidenz<br />
Königsfeld (ara) In der Seniorenresidenz<br />
Hermann-Schall-Haus wird am<br />
Freitag, 27. Juli, das Sommerfest gefeiert.<br />
Nach Begrüßung der Gäste um<br />
14.30 Uhr sind diese zu Kaffee und Kuchen<br />
eingeladen. Im Anschluss kann<br />
bei Livemusik getanzt werden. Das gemeinsame<br />
Abendessen mit Speisen<br />
vom Grill beginnt um 17.30 Uhr.<br />
Spiel und Spaß beim Sporttag der Grundschule Neuhausen<br />
Bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein absolvierte die Grundschule<br />
Neuhausen ihren Sportspieletag. Zu Fuß ging es schon in den frühen Morgenstunden<br />
hinauf zum Fußballplatz. Der große Platz und auch das Beachvolleyballfeld<br />
eigneten sich gut für den Laufwettbewerb, den Weitsprung und den<br />
Wurf. Eifrig übten sich alle Schüler während einer Proberunde in allen Disziplinen,<br />
bevor ihre Leistung von den Lehrerinnen Britta Teufel, Anja Hamiter und<br />
Alexandra Roth gewertet wurde. Nach dem Pflichtprogramm durften die Kinder<br />
noch nach Herzenslust toben und spielen. Ein mitgebrachtes Vesper rundete den<br />
sportlichen Vormittag ab. Zurück in der Schule gab es für alle Schüler eine tolle<br />
Urkunde. B I L D : K I RSTEN S T R Ö T G E N<br />
Königsfeld – Wieder ist ein Schuljahr<br />
vorbei. Lang und anstrengend war es,<br />
aber auch reich an Erlebnissen und Erfolgen.<br />
An den Zinzendorfschulen feierten<br />
dies bei schönstem Sommerwetter<br />
Lehrer, Schüler und Eltern mit<br />
einem fröhlichen Schulfest. Zum Finale<br />
ließen, in einer letzten gemeinsamen<br />
Handlung vor den Ferien, Lehrer und<br />
Schüler kunterbunte Luftballons in den<br />
strahlend blauen Himmel steigen – ein<br />
Symbol für das Loslassen der Aufgaben<br />
und Pflichten des vergangenen Schuljahres.<br />
Beim Schulfest herrschte auf dem<br />
Schulhof ein munteres Treiben, auf der<br />
Bühne wechselten sich zahlreiche sehenswerte<br />
und lustige Programmpunkte<br />
ab. Die Bühnenprogramme wurden<br />
größtenteils in der letzten Schulwoche<br />
an den Projekttagen der Zinzendorfschulen<br />
entwickelt. Heitere und<br />
sommerlich melodische Musikstücke,<br />
vorgetragen von Chor, Orchester<br />
und Solisten, atemberaubende Akrobatik,<br />
viel Konzentration erfordernde<br />
Tanzvorführungen und eine lebendige<br />
Kunstschau bewiesen die vielseitigen<br />
Aktivitäten der Zinzendorfschulen,<br />
die ihrem Motto „Mehr als Schule“ anscheinend<br />
treu blieben.<br />
In einem Gespräch mit dem Schulleiter<br />
Johannes Treude betonte dieser die<br />
Wichtigkeit des Zusammenwirkens mit<br />
den Eltern in der gemeinsamen Arbeit<br />
mit den Kindern, für das dieses Schulfest<br />
eines der schönsten Beispiele sei.<br />
Nur in diesem Miteinander sei die Erfüllung<br />
der Berufung der Schule möglich,<br />
sagte Treude. Auf die Frage, welche<br />
wichtigen Änderungen des Schullebens<br />
in Zukunft zu erwarten seien, erklärte<br />
er, es stehe das Projekt der Digitalisierung<br />
vor der Türe. In den nächsten<br />
zwei bis drei Jahren werde zuerst in der<br />
Oberstufe, also in den zehnten Klassen,<br />
der Unterricht mit dem Tablet eingeführt<br />
und in fünf bis zehn Jahren könne<br />
man damit rechnen, dass das gedruckte<br />
Buch von seinem elektronischen Rivalen<br />
in der Zinzendorfschulen endgültig<br />
abgelöst wird. Bei der Umstellung auf<br />
tabletbasierten Unterricht sei für die<br />
Schüler das Erlernen eines sinnvollen<br />
Einsatzes am wichtigsten, es ersetze ja<br />
den Lehrer nicht. Nach wie vor stehe im<br />
Unterricht die Pädagogik an erster Stelle,<br />
fügte Johannes Treude hinzu. Um<br />
schlauen Schülern auf die Finger schauen<br />
zu können, helfe eine Software, um<br />
die Internetnutzung der Schüler im gewünschten<br />
Maße zu halten.<br />
Weiterhin berichtete der Schulleiter<br />
über die 16 Gastschüler aus China, die<br />
seit drei Jahren die gymnasialen Klassen<br />
der Zinzendorfschulen besuchen.<br />
Es sei für alle eine große Herausforderung<br />
gewesen, die sprachlichen und<br />
kulturellen Barrieren zu überwinden.<br />
Der Beweis für dessen Gelingen steht in<br />
Form des Abiturs der ältesten chinesischen<br />
Schüler nächstes Jahr an.<br />
Die evangelische Privatschule habe<br />
nach wie vor einen guten Ruf, das zeige<br />
die permanent große Nachfrage bei<br />
den Zinzendorfschulen. Viele Eltern<br />
wünschen sich, ihre Kinder in eine<br />
gut strukturierte Schule zu schicken,<br />
wo die Klassen nicht zu sehr aufgefüllt<br />
werden und daher eine gute Atmosphäre<br />
herrsche und die Entstehung einer<br />
guten Beziehung zwischen Lehrer und<br />
Schüler eine Evidenz sei. Andererseits<br />
stehe aber auch ein vielseitiges Angebot<br />
an Schul- und Berufsausbildungen sowie<br />
Freizeitaktivitäten parat.<br />
Die Frage, wie wichtig der christliche<br />
Glaube im Schulalltag ist, beantwortete<br />
Johannes Treude mit seiner Überzeugung,<br />
die als Schulleiter seine Devise<br />
ist: „Es ist eine Grundhaltung, was im<br />
Umgang miteinander bei uns den Unterschied<br />
macht.“<br />
Miteinander steht im Mittelpunkt<br />
V O N ESZTER B O D O<br />
➤ Zinzendorfschulen verabschieden<br />
Schuljahr<br />
➤ Schulleiter spricht über<br />
digitalen Unterricht<br />
Mit den bunten Luftballons<br />
sollen auch<br />
die Sorgen des Schuljahres<br />
hoch in die Luft<br />
steigen.<br />
Schule mit Tradition<br />
Die Zinzendorfschulen gehören zu den<br />
größten staatlich anerkannten Privatschulen<br />
mit Internat in Europa und unterrichten<br />
nach dem Bildungsplan des<br />
Landes Baden-Württemberg.<br />
Seit über 200 Jahren wird ihre pädagogische<br />
Tätigkeit von christlichen Werten<br />
und Weltoffenheit geprägt.<br />
Die Schule mit allgemeinbildenden,<br />
sozialen und wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Gymnasien, Realschulen, Berufsfachschulen<br />
und Erzieherausbildung<br />
zählt derzeit etwa 950 Schüler und<br />
beinahe 100 Lehrer.<br />
Zahlreiches Publikum beim Schulfest der<br />
Zinzendorfschulen. B I L D E R : ESZTER B O DO<br />
22 KÖNIGSFELD · MÖNCHWEILER<br />
S Ü D K U R I E R NR. 1 7 0 | V<br />
D O N N E R S T A G , 26. J U L I <strong>2018</strong><br />
22 KÖNIGSFELD · MÖNCHWEILER<br />
S Ü D K U R I E R NR. 1 7 0 | V<br />
D O N N E R S T A G , 26. J U L I <strong>2018</strong><br />
Südkurier, 26. Juli <strong>2018</strong><br />
Schwarzwälder Bote, 23. März <strong>2018</strong><br />
Nummer 69 Freitag, 23. März <strong>2018</strong><br />
KÖNIGSFELD<br />
Gesunde Ernährung ist die<br />
beste Gesundheitsvorsorge<br />
und sollte schon vom<br />
Kindesalter an eine wichtige<br />
Rolle spielen – nicht aus<br />
Pflichtbewusstsein, sondern<br />
aus Spaß. Diese Philosophie<br />
stand hinter der<br />
jüngsten Aktion an den<br />
Zinzendorfschulen.<br />
Königsfeld. Angehende Erzieher<br />
der Fachschulen für Sozialwesen<br />
und Sozialpädagogik<br />
der Zinzendorfschulen ließen<br />
sich zu Genussbotschaftern<br />
der Initiative »Ich kann<br />
kochen« der Sarah Wiener<br />
Stiftung und der Krankenkasse<br />
Barmer ausbilden.<br />
Beschreibung der<br />
Lebensmittel ist<br />
wichtiger Aspekt<br />
Die Diplom-Ökotrophologin<br />
Susanne Schindler kam mit<br />
Lebensmittel-Körben<br />
und<br />
einem Koffer voller Gewürze<br />
nach Königsfeld, um zu vermitteln,<br />
wie man bei Kindern<br />
den Spaß am Kochen wecken<br />
kann. Denn, so die Expertin,<br />
frisch zubereitetes Essen sei<br />
nicht nur viel gesünder als<br />
Fertiggerichte, es wirke sich<br />
auch positiv auf die Ess- und<br />
Tischkultur und die Sozialkompetenz<br />
aus, stärke die<br />
Feinmotorik und fördere das<br />
Vertrauen der Kinder.<br />
Ein wichtiger Aspekt beim<br />
Kochen ist es, Lebensmittel zu<br />
beschreiben. Bei einer Verkostung<br />
probierten die angehenden<br />
Erzieher Brotsorten, die<br />
sie charakterisieren sollten. Es<br />
gehe darum, dass Kinder lernen,<br />
auszudrücken, warum ihnen<br />
etwas schmeckt und warum<br />
nicht. Dabei spielen viele<br />
Faktoren eine Rolle wie Geschmack,<br />
Aussehen, Haptik,<br />
Geruch, Konsistenz.<br />
Einhaltung bestimmter<br />
Kategorien ist<br />
anfangs sehr wichtig<br />
»Für viele Kinder gibt es nur<br />
die Kategorien ›lecker‹ oder<br />
›igitt‹«, so Susanne Schindler.<br />
»Wenn sie lernen, zu beschreiben,<br />
was ihnen gefällt<br />
und was nicht, ist es viel leichter,<br />
Kompromisse zu finden.«<br />
Diese könnten darin bestehen,<br />
Beliebtes mit Unbeliebtem<br />
und Bekanntes mit<br />
Unbekanntem mischen.<br />
Wie entscheidend Äußerlichkeiten<br />
selbst für Erwachsene<br />
sein können, schilderte die<br />
Ökotrophologin anhand eines<br />
Experiments, dass sie einst<br />
mit Köchen machte. Sie färbte<br />
Naturjoghurt mit geschmackloser<br />
Lebensmittelfarbe in<br />
gelb und rot ein und machte<br />
den Test: Viele tippten beim<br />
roten Joghurt auf Kirsche und<br />
beim gelben auf Vanille.<br />
Die Farben prägen also die<br />
Erwartungen, genauso wie<br />
Namen für bestimmte Lebensmittel.<br />
»Wenn Sie zum Beispiel<br />
Kartoffelspalten mit<br />
einem Tomaten-Dip zubereiten,<br />
sollten Sie den nicht Ketchup<br />
nennen, weil die Kinder<br />
damit einen bestimmten Geschmack<br />
verbinden und dann<br />
vielleicht enttäuscht sind.«<br />
Überhaupt sei es bei Kindern<br />
gut, sich erst einmal an<br />
bestimmte Kategorien zu halten<br />
und das auch schon beim<br />
Einkaufen. »Wenn beim letzten<br />
Mal Mehl einer bestimmten<br />
Marke gekauft, sollte es<br />
beim nächsten Mal die gleiche<br />
Marke sein.« Später kann das<br />
Spektrum erweitert werden.<br />
Im praktischen Teil der Fortbildung<br />
bereiteten alle gemeinsam<br />
Leckereien zu, was<br />
sie sich im Anschluss gemeinsam<br />
schmecken ließen.<br />
Farbe kann Geschmack beeinflussen<br />
Zinzendorfschulen |Erzieher werden zu Genussbotschaftern / Expertin vermittelt Wissenswertes über Essen<br />
Die Diplom-Ökotrophologin Susanne Schindler zeigte den angehenden Erziehern, worauf es beim Zubereiten eines Kürbisses ankommt.<br />
Foto: Zinzendorfschulen<br />
Musiker treten im »Engel« auf<br />
Königsfeld. Rund um den Globus<br />
gehen am Samstag, 24.<br />
März, von 20.30 bis 21.30 Uhr<br />
die Lichter aus. Während der<br />
WWF Earth Hour werden unzählige<br />
Privatpersonen zuhause<br />
das Licht ausschalten und<br />
viele Städte symbolisch ihre<br />
bekanntesten Bauwerke in<br />
Dunkelheit hüllen.<br />
Auch die Gemeinde Königsfeld<br />
ist in diesem Jahr wieder<br />
dabei und wird eine Stunde<br />
lang die Beleuchtung des Rathauses,<br />
des Haus des Gastes<br />
welt- und Klimaschutz zu setzen.<br />
Bürgermeister Fritz Link<br />
ruft die Einwohner auf, sich<br />
ebenfalls zu beteiligen: »Das<br />
Tolle an der Earth Hour ist,<br />
dass jeder mitmachen kann.<br />
Schalten Sie für eine Stunde<br />
zuhause das Licht aus und<br />
werden sie Teil einer weltweiten<br />
Gemeinschaft.«<br />
Nach Angaben des WWF<br />
werden sich dieses Jahr wieder<br />
Millionen Menschen auf<br />
der ganzen Welt beteiligen.<br />
Planeten«. Die Umweltschützer<br />
wollen auf die Bedrohung<br />
der weltweiten Artenvielfalt<br />
aufmerksam machen und dass<br />
mit deren Verlust auch die<br />
menschlichen Lebensgrundlagen<br />
gefährdet sind.<br />
Die WWF Earth Hour findet<br />
dieses Jahr zum zwölften<br />
Mal statt. Ihren Anfang nahm<br />
die Aktion im Jahr 2007 in<br />
Sydney und breitete sie sich<br />
über die Welt aus. Mittlerweile<br />
wird die »Stunde der Erde«<br />
auf allen Kontinenten in über<br />
Für eine Stunde geht das Licht aus<br />
Umwelt |Kurgemeinde beteiligt sich an der WWF Earth Hour<br />
n Die Rheuma-Liga hat freitags<br />
um 17.30 Uhr Wassergymnastik<br />
als Funktionstraining<br />
in der Albert-Schweitzer-<br />
Klinik. Infos unter 07724/4578.<br />
n Wochenmarkt ist am Freitag<br />
von 8 bis 12.30 Uhr auf dem<br />
Rathausplatz.<br />
n Der Eine-Welt-Laden Ujamaa,<br />
Friedrichstraße 4, öffnet<br />
freitags von 9.30 bis 12.30<br />
Uhr und von 15 bis 18 Uhr.<br />
n Die Gemeinde-Bibliothek<br />
hat am Freitag von 10 bis<br />
11.30 Uhr geöffnet.<br />
n Der Laden »mittendrin«, Second-Hand-Shop<br />
für Bücher,<br />
Spiele, Haushalt, Friedrichstraße<br />
7, öffnet freitags von 10 bis<br />
12 Uhr sowie 15 bis 18 Uhr.<br />
n Der Leseclub in der Gemeindebibliothek<br />
öffnet freitags<br />
von 15 bis 17 Uhr für alle<br />
Sechs- bis Zwölfjährigen.<br />
n Der Jugendkeller im Rathaus<br />
öffnet freitags um 18 Uhr.<br />
n Die Wasserversorgung<br />
»Aquavilla« ist bei Störfällen<br />
unter 07722/86 10 zu erreichen.<br />
n Der Tennis-Club hat am<br />
Freitag, 23. März, ab 19 Uhr<br />
Mitgliederversammlung im<br />
Gasthaus Herrnhuter Haus.<br />
n Der Fußballclub hat Hauptversammlung<br />
am Freitag, 23.<br />
März, um 20 Uhr im neuen<br />
Vereinsheim mit Wahlen.<br />
n Der Offene Gesprächskreis<br />
der evangelischen Gesamtgemeinde<br />
kommt am Freitag, 23.<br />
März, um 20 Uhr im Gemeindezentrum<br />
am Zinzendorfplatz<br />
zusammen.<br />
WEILER<br />
n Die Warentauschbörse findet<br />
am Samstag, 24. März, in<br />
der Gemeindehalle statt. Warenannahme<br />
ist am Freitag von<br />
19 bis 20 Uhr sowie am Samsn<br />
Königsfeld<br />
Das Duo »Two Voices« tritt<br />
am Freitag im Gasthaus Waldau<br />
Schänke auf.<br />
Königsfeld-Buchenberg. Zwei<br />
Stimmen, zwei Gitarren,<br />
Querflöte und Bluesharp – das<br />
sind »Two Voices«, die am<br />
Freitag, 23. März, ab 19.30<br />
Uhr in der Waldau Schänke in<br />
Buchenberg zu Gast sind. Ute<br />
Herchenbach und Ritchy<br />
Schuster spielen mit großer<br />
Freude und Begeisterung live.<br />
Die Besucher erwartet ein<br />
bunter Mix aus Songs, etwa<br />
der Beatles, Mamas & Papas,<br />
Amy Winehouse, CCR, Stones,<br />
Reinhard Mey und vielen<br />
anderen mehr. Beginn ist um<br />
19.30 Uhr. Reservierungen<br />
bei der Waldau Schänke, Telefon<br />
07725/30 72.<br />
»Two Voices«<br />
spielen in<br />
Buchenberg<br />
Eschachblick, 17. Februar <strong>2018</strong><br />
Nummer 3 | Eschachblick | Samstag, 17. Februar <strong>2018</strong> KÖNIGSFELD 4<br />
Manchmal braucht es Mut<br />
Show mit Mr. Joy als Dankeschön für die »Action!Kidz«<br />
Königsfeld. Gute Taten machen ohnehin<br />
glücklich – aber die »Action!Kidz«<br />
der Zinzendorfschulen durften sich<br />
gleich doppelt freuen: Sie haben bei<br />
der letztjährigen Spendenkampagne<br />
für Kinder in Somalia mit Rasenmähen,<br />
Autowaschen, Einkaufen und anderen<br />
Nachbarschaftsdiensten mehr<br />
als 5300 Euro gesammelt.<br />
Damit sind sie<br />
bei dem Wettbewerb<br />
in ihrer Altersklasse<br />
bundesweit auf den<br />
zweiten Platz gekommen.<br />
Von dem von der<br />
Bank für Kirche und<br />
Diakonie eG gesponserten<br />
Preisgeld engagierte<br />
Annerose Klinger-Huss,<br />
die seit Jahren<br />
die »Action!Kidz«<br />
an den Zinzendorfschulen<br />
koordiniert,<br />
den christlichen Zauberer<br />
Mr. Joy. Dieser<br />
begeisterte in Königsfeld<br />
mit seinem speziell<br />
auf die Altersgruppe<br />
zurechtgeschnittenen<br />
Programm<br />
die<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler der Klassen 6<br />
und 7.<br />
Mit Lichtorgel, Musik<br />
und Nebelmaschine<br />
wurde der Kirchensaal<br />
zur perfekten<br />
Bühne für eine perfekte<br />
Show mit Botschaft: »Jeder<br />
kann mit seinen Gaben<br />
anderen eine Freude<br />
machen«, sagte er und<br />
holte zum Beweis eine<br />
Schülerin auf die Bühne,<br />
die mit einem Zauberstab<br />
einen Teller mit<br />
Bonbons verwandelt<br />
sollte. Es funktionierte –<br />
scheinbar – nicht, weshalb<br />
Karsten Strohhäcker<br />
alias Mr. Joy immer größere<br />
Zauberstäbe anschleppte. Erst nachdem<br />
er sie beiseitegelegt hatte, waren<br />
die Bonbons auf dem Teller zu einer<br />
Kette verzaubert. »Einer davon ist für<br />
dich«, sagte er seiner jungen Assistentin,<br />
»mit den andern kannst du anderen<br />
etwas Gutes tun.« Ans Publikum<br />
gewandt, erklärte er: »Wir denken<br />
immer, dass wir mehr und größere<br />
Dinge brauchen, aber das stimmt<br />
nicht. Eure Gaben reichen aus, um<br />
anderen eine Freude zu bereiten.«<br />
In seiner Show visualisiert Mr. Joy<br />
mit Artistik, Illusionen und Jonglage,<br />
was Glauben bedeutet. Es geht dabei<br />
um Dinge wie Hilfe und Vergebung,<br />
um das Bereiten von Freude und um<br />
gute Taten. Auch er selbst profitiert<br />
davon: »Es ist wunderbar zu erleben,<br />
wie ich als Künstler die Chance bekomme,<br />
Menschen zu erreichen und<br />
dann Gott beim Wirken bestaunen<br />
darf.« Immer wieder holte sich Mr.<br />
Joy Freiwillige auf die Bühne, die ihn<br />
mal in Ketten legten und in einem<br />
großen Wäschesack verstauten und<br />
mal die Hände fesselten. Natürlich<br />
befreite er sich jeweils in Handumdrehen.<br />
Eine Schülerin bekam die Gelegenheit,<br />
unter Anleitung einen Kartentrick<br />
vorzuführen. Dabei musste<br />
sie sich einem Korb mit einer vermeintlichen<br />
Schlange nähern, die später<br />
als bunte Wollschlange mit einem<br />
lauten Knall durch die Luft sauste.<br />
»Das war sehr mutig von dir«, meinte<br />
Mr. Joy, »in deinem Alter hätte ich<br />
mich das nicht getraut.« Dabei sei es<br />
oft nötig und richtig, seinen Mut zusammenzunehmen<br />
– sei es, wenn<br />
man um Vergebung bittet, sich für etwas<br />
entschuldigt oder jemandem etwas<br />
Gutes tun möchte.<br />
Von zwei Freiwilligen aus dem Publikum ließ sich Mr. Joy<br />
gefesselt und in Ketten gelegt in einen Sack schließen.<br />
Fotos: Zinzendorfschulen<br />
Eine Schülerin zaubert aus einer Schüssel voller<br />
Bonbons eine Kette.<br />
Zinzendorschüler tauchen in fremde Kulturen ein<br />
Manga-AG macht Spaß und erweitert den Horizont / Zeichungen blicken auf lange Tradition<br />
Königsfeld. Spricht man Tina auf ihre<br />
Vorliebe für japanische Mangas an, so<br />
wird man mit Informationen und Begriffen<br />
geradezu überschüttet. Sie<br />
kennt unzählige der Geschichten und<br />
ihrer Helden, erklärt den Unkundigen,<br />
in welcher Richtung ein Manga<br />
gelesen wird und zeichnet selbst die<br />
charakteristischen Figuren mit den<br />
großen, schattierten Augen, dem spitzen<br />
Kinn und den ausgeprägten Outli-<br />
»Mangas sind Literatur, sie bedienen<br />
Themen in verschiedenster Ausprägung<br />
und Machart.« In der Manga-AG<br />
geht es darum, verschiedene Beispiele<br />
gemeinsam anzuschauen, zu untersuchen<br />
und selbst zu produzieren. Dabei<br />
lernen die Schülerinnen ganz<br />
nebenbei viel über die japanische<br />
Kultur. Sie hören gerne japanische<br />
und koreanische Popmusik und blättern<br />
in japanischen Lifestyle-Magazi-<br />
Eschachblick, 3. März <strong>2018</strong><br />
Nummer 4 | Eschachblick | Samstag, 3. März <strong>2018</strong> KÖNIGSFELD 4<br />
Realschüler besichtigen Textilmanufaktur<br />
Exkursion im Rahmen des Faches AES führt zu Natur & Co<br />
Königsfeld. Im Rahmen des Wahlpflichtfachs<br />
AES (Alltagskultur – Ernährung<br />
– Soziales) informierten sich<br />
die Schülerinnen und Schüler der siebenten<br />
Klasse der Zinzendorf-Realschule<br />
mit ihrer Lehrerin Birgit<br />
Helms direkt in Königsfeld über die<br />
Verarbeitung von textilen Rohstoffen.<br />
Sie erlebten bei Natur & Co wie<br />
Baumwolle, Wolle und Seide ohne<br />
den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln<br />
oder Farbstoffen verarbeitet wird<br />
und lernten, dass es nicht nur Billig-<br />
Textilien mit fragwürdiger Herkunft<br />
gibt.<br />
An einer mechanischen Strickmaschine<br />
konnten die Jungs und Mädchen<br />
die Entstehung einer textilen Fläche<br />
mit Naturgarn erleben. Das Garn<br />
wurde durch die Schlingenbildung zu<br />
Maschen verarbeitet und es entstand<br />
vor den Augen der Schülergruppe<br />
eine gewirkte, dehnbare und weiche<br />
Fläche, welche zu Schlafsäcken weiterverarbeitet<br />
wurde. Eine Mitarbeiterin<br />
erklärte anschaulich die weiteren<br />
Schritte der Textilverarbeitung, z.B.<br />
die Schnittgewinnung und die verschiedenen<br />
Nähtechniken unter rationellen<br />
Gesichtspunkten. »Die Nähmaschinen<br />
sehen ja ganz anders aus als<br />
die in der Schule«, stellten die Schüler<br />
und Schülerinnen fest.<br />
Nach der Herstellung besichtigten die<br />
Zinzendorfschüler auch die Verkaufsräume,<br />
wo sie die verschiedenen fertigen<br />
Produkte sahen. Hier erfuhren<br />
sie, dass viele Menschen von Hautreizungen<br />
und Allergien gegen chemische<br />
Stoffe und Rückstände in ihrer<br />
Kleidung geplagt sind, weshalb die<br />
Stammkunden nicht nur aus Königsfeld,<br />
sondern auch aus der weiteren<br />
Umgebung des Schwarzwalds kommen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler staunten, dass die Nähmaschinen bei Natur & Co ganz anders aussehen als die, die sie in der<br />
Schule kennengelernt haben. Foto: Zinzendorfschulen<br />
Kunst am Stuhl: Upcycling-Projekt an den Zinzendorfschulen<br />
Mit einem spannenden Projekt haben<br />
sich die Schülerinnen und Schüler der<br />
neunten und zehnten Klassen des Zinzendorfgymnasiums<br />
im Kunstprofil befasst:<br />
Sie haben 34 in die Jahre gekommene<br />
Stühle aufgemöbelt und in<br />
Kunstwerke verwandelt. »Jeder hat sich<br />
einen Künstler ausgesucht und dann<br />
einen Stuhl in dessen Stil gestaltet«, erklärt<br />
Kunstlehrer Detlef Ditz-Burk. Am<br />
Anfang war gründliche Vorarbeit angesagt:<br />
Die 17 Jahre alten Stühle mussten<br />
auf ihr neues Leben vorbereitet werden,<br />
da galt es, sie gut abzuschleifen<br />
und zu grundieren. Dann endlich ging<br />
es an die Farbtöpfe. Mit Acrylfarben<br />
entstanden Bilder ganz unterschiedlicher<br />
Epochen. Einige hatten sich für romantische<br />
Landschaften nach Caspar<br />
David Friedrich entschieden, andere ließen<br />
sich von der Pop Art Andy Warhols<br />
inspirieren. Anna-Lena war von<br />
einem Bild von Max Ernst begeistert<br />
und malte es nach. Bei allen Stühlen<br />
wurden sowohl die Sitzflächen als auch<br />
die Rückenlehnen mit einbezogen. Auf<br />
den Rückseiten der Stuhllehnen finden<br />
sich die Signaturen der Künstler, die für<br />
den jeweiligen Stuhl Pate standen. Zum<br />
Schluss wurden die Möbel mehrfach lackiert,<br />
damit sie noch viele Schülergenerationen<br />
über halten. »Dadurch, dass<br />
die Flächen zwischen den einzelnen<br />
Arbeitsschritten immer wieder trocknen<br />
mussten, hat sich dieses Projekt über<br />
drei bis Monate gezogen«, so Ditz-Burk.
Medien echo<br />
"Im Herzen<br />
Medien echo<br />
des Schwarzwalds"<br />
SWR dreht an Zinzendorfschulen und im Internat<br />
Der Drehplan war voll und eng getaktet<br />
– trotzdem war das neunköpfige<br />
Team vom SWR-Fernsehen bei aller<br />
Konzentration sehr entspannt, als<br />
es an den Zinzendorfschulen zwei<br />
Episoden für die Folge »Im Herzen<br />
des Schwarzwalds« aus der Reihe<br />
»Expedition in die Heimat« drehte.<br />
Zwei Kamera-Teams waren unterwegs<br />
– eine mit der Moderatorin<br />
Annette Krause, die sich neugierig<br />
in der Schule und im Internat umsah,<br />
eine weitere, um das bunte Leben<br />
im Schulwerk einzufangen und<br />
dafür verschiedenen Klassen und<br />
AGs über die Schulter zu schauen.<br />
Die Sechstklässler aus der Klasse<br />
von Sr. Vogt durften unter freiem<br />
Himmel lernen und baten im Anschluss<br />
an ihren Auftritt die Moderatorin<br />
um Autogramme – ein Wunsch, den<br />
sie den Schülerinnen und Schülern gerne<br />
erfüllte – ebenso wie den einer Internatsschülerin<br />
nach einem Selfie.<br />
Größere Szenen wurden auch im Kunstatelier<br />
und beim Klavierunterricht im Erdmuth-<br />
Dorotheen-Haus gedreht.<br />
SRW-Moderatorin ließ sich von Br. Ditz-Burk und Kira Luisa das Kunstatelier zeigen.<br />
Das Team um den Redakteur Jochen<br />
Schmid ließ sogar die Familie Schweitzer<br />
wieder auferstehen – mit niemand geringerem<br />
als der Schulsekretärin Sr. Milbradt<br />
als Helene Schweizer und der Schülerin<br />
Kira Luisa Klaus als ihre Tochter Rhena.<br />
Bernhard Limberger verkörperte den Nobelpreisträger.<br />
Sie nahmen in einem historisch<br />
eingerichteten Zimmer im Erdmuth-<br />
Dorotheen-Haus ihren Kaffee zu sich und<br />
spazierten durch den Doniswald. Rhena<br />
wurde auf dem Schulhof und im EDH gefilmt,<br />
während Kira Louisa als Schülerin der<br />
Gegenwart auch im Kunstatelier zu<br />
sehen ist.<br />
Die 45-minütige Sendung ist noch<br />
bis mindestens August 2019 in der<br />
Mediathek zu sehen. Die Adresse:<br />
https://bit.ly/2AD2Gx1<br />
FILM<br />
in der SWR-<br />
Mediathek<br />
76 77
Spiel & Sport<br />
Spiel & Sport<br />
Kunterbuntes Schulfest bei strahlendem Sonnenschein<br />
Mit FILM<br />
auf unserem<br />
YouTube-Kanal!<br />
men wie ein garantiert tierfreundliches Zirkusprojekt<br />
oder über die Wasserspringer,<br />
die im Freibad unter anderem Rückwärts-<br />
Salto geübt haben. Der Schulgarten stand<br />
offen und der Eine-Welt-Kiosk verkaufte<br />
Kaffee, Kekse und andere Leckereien, die<br />
Back-AG sorgte für die wahrscheinlich leckersten<br />
Pizzen nördlich von Neapel.<br />
Zugunsten der Tafel e.V. organisierten Realschüler<br />
einen Flohmarkt und fotografierten<br />
Besucher im »Rap-Style« vor selbstgestalteten<br />
Graffiti-Wänden.<br />
Auch auf der Bühne gab es Ergebnisse der<br />
Projekttage zu bestaunen wie atemberaubende<br />
Akrobatik und gekonnte Tanzeinlagen.<br />
Als kleinen Sketch hat die SMV einen<br />
Jahresrückblick gezeigt und die Schülerband<br />
Rockin‘ Ts, das Projekt Adiemus, das<br />
Blasorchester, die Schüler Lilli und Ali sowie<br />
die Fünftklässler mit dem Cup-Song sorgten<br />
für beste musikalische Unterhaltung.<br />
Bei einer kreativen Modenschau wurden<br />
tolle Kleider - inspiriert von Frida Kahlo und<br />
Gustav Klimt -, witzige Hüte und imposante<br />
Helme gezeigt. Kunstvoll verzierte Taschen<br />
kamen zur Versteigerung.<br />
Durch das Programm führten gekonnt Sr.<br />
Lutz-Marek und Br. Hertnagel, die sich bei<br />
allen Beteiligten und Gästen für ihre Unterstützung<br />
bedankten, besonders bei den<br />
Eltern, die seit Monaten die Verpflegung<br />
Mit einem wundervollen, kunterbunten<br />
Fest feierten Schüler, Mitarbeiter,<br />
Eltern und Freunde der Zinzendorfschulen<br />
am vorletzten Tag vor den<br />
Sommerferien das Ende des Schuljahres.<br />
Es war so vieles geboten, dass der Nachmittag<br />
bei strahlendem Sonnenschein<br />
wie im Flug vorbeiging. In verschiedenen<br />
Klassenzimmern zeigten die Schülerinnen<br />
und Schüler die Ergebnisse der Projekttage<br />
– sei es als Ausstellung wie steinzeitliche<br />
Höhlengemälde, Deko-Objekte aus Ton,<br />
selbstgenähte Taschen und römische Villen<br />
aus Papier, mit Fotos oder Skizzen wie die<br />
Floßbauer und Flag-Footballer oder mit Filgeplant<br />
und mit großem Erfolg realisiert<br />
hatten sowie Sr. Wallner und Br. Hudek, bei<br />
denen in Sachen Projekttage, Bühnen- und<br />
Rahmenprogramm die Fäden zusammenliefen.<br />
Auch der Elternbeiratsvorsitzende<br />
Roland Brauner, der dem elterlichen Orga-<br />
Team vorstand, sprach allen seinen Dank<br />
aus.<br />
Zum farbenfrohen Finale wurden bunte<br />
Ballons in den blitzeblauen Himmel geschickt.<br />
78 79
Spiel & Sport<br />
Spiel & Sport<br />
Starkes Schul-Team beim Villinger Stadtlauf<br />
Ängste überwinden und Talente einbringen<br />
Beim 13. Villinger Stadtlauf zugunsten<br />
sozialer Projekte waren unter<br />
den 2858 Läufern auch 93 Schülerinnen<br />
und Schüler, Geschwister, Eltern,<br />
Lehrer und nichtpädagogische Mitarbeiter<br />
der Zinzendorfschulen<br />
am Start.<br />
Alle hatten sichtlich<br />
viel Spaß.<br />
Die meisten 2,2<br />
Kilometer langen<br />
Runden um und<br />
durch die Innenstadt<br />
schafften<br />
Roodnelson Fritz<br />
(7a) und Hannah<br />
Hinterseh (8c). Beide<br />
liefen jeweils elf Runden, womit Roodnelson<br />
in seiner Altersklasse auf Platz 3 und<br />
in der Gesamtwertung auf Platz 63 kam.<br />
Hannah erreichte in ihrer Altersklasse den<br />
vierten Platz und den 94. in der Gesamtwertung<br />
der beinahe 3000 Teilnehmer.<br />
Unabhängig von der Aktion "laufend mithelfen",<br />
die die Volksbank eG Schwarzwald<br />
Baar Hegau und der Caritasverband für<br />
den Schwarzwald-Baar-Kreis e.V. gemeinsam<br />
organisierten, wetteiferten auch die<br />
Klassen der Zinzendorfschulen untereinander<br />
um die meisten Runden. Die Jüngsten<br />
entpuppten sich dabei als die Laufstärksten:<br />
Die 5b meisterte insgesamt 40 Runden,<br />
dicht gefolgt von der<br />
5a (38 Runden). Dafür<br />
bekam die Siegerklasse<br />
einen Eisgutschein<br />
vom Café Sahnehäubchen,<br />
den der Verein<br />
der Freunde und<br />
Förderer spendiert<br />
hat. Der Verein hatte<br />
ebenfalls das Startgeld<br />
für die Schüler übernommen.Damit<br />
die<br />
Starter auch in der Masse der Läufer gut<br />
zu erkennen waren, hatte das Organisationsteam<br />
der Schule aus Verwaltung und<br />
Kollegium Lauf-Shirts bestellt, die von der<br />
Schule bezuschusst wurden.<br />
Von den unterschiedlichsten Schulen<br />
kommen die Schülerinnen und<br />
Schüler der beruflichen Gymnasien.<br />
Damit sie sich möglichst schnell kennenlernen,<br />
zu einer Klassengemeinschaft<br />
zusammenwachsen, soziale Kompetenzen<br />
festigen und zum Team werden, waren<br />
sie im Oktober auf erlebnispädagogischer<br />
Tour. Die EKb wanderte am ersten Tag von<br />
Unterkirnach nach Vöhrenbach, wo sie<br />
nach gemeinsamem Kochen und einem<br />
gemütlichen Abend am Lagerfeuer in der<br />
Kandelblickhütte oberhalb des Skiliftes<br />
übernachteten.<br />
Am nächsten Tag wanderten sie zur Linachtalsperre,<br />
wo sie in vier Gruppen aufgeteilt<br />
wurden und unter Anleitung zweier erfahrener<br />
Erlebnispädagogen verschiedene<br />
Aufgaben zu bewältigen hatten. So musste<br />
sich jeweils ein Schüler pro Gruppe von<br />
der Staumauer abseilen und der – zuvor im<br />
Team ermittelte - beste Schütze mit Pfeil<br />
und Bogen Luftballons zum Platzen bringen.<br />
Als Teams mussten die Schülerinnen<br />
und Schüler ohne Feuerzeug ein Feuer entfachen<br />
und die Geschichte der Staumauer<br />
studieren.<br />
Am Nachmittag wurden zwei Teams gebildet,<br />
die aus vorgegebenen Materialien<br />
jeweils ein Floß bauten, mit denen das<br />
gesamte Team ans gegenüberliegende<br />
Ufer übersetzen und wieder zurückkehren<br />
musste. Ein Floß kenterte gleich beim Ablegen,<br />
während das andere Team ein stabileres<br />
Gefährt gebaut hatte. Nass waren am<br />
Ende trotzdem alle – aber sie hatten zum<br />
Glück trockene Kleidung dabei.<br />
Am Ende der beiden erlebnispädagogischen<br />
Tage äußerten sich die Schüler<br />
durchweg positiv. Die Klasse sei enger<br />
zusammengewachsen und alle hätten sich<br />
besser kennengelernt. Außerdem hat so<br />
manch einer an diesem Tag seine Ängste<br />
überwunden und ist über sich hinausgewachsen.<br />
Außerdem konnte jeder seine<br />
Talente einbringen.<br />
80 81
Spiel & Sport<br />
Spiel & Sport<br />
Blick in die Zukunft bei Unterstufenparty<br />
US-Studenten zeigen Kickball, Baseball, Frisbee und Flag Football<br />
Eine coole Party hat die SMV auch<br />
in diesem Jahr wieder für die Unterstufe<br />
geschmissen. Unter dem<br />
Motto »Future Me – Mein zukünftiges<br />
Ich« feierten zahlreiche Schülerinnen und<br />
Schüler der Klassen 5 bis 7 im umgestalteten<br />
Amos-Comenius-Haus. Viele Partygäste<br />
kamen in tollen Verkleidungen, darunter<br />
Ärztinnen, Rockstars, Erfinder und Schauspielerinnen.<br />
Ein Schüler hatte sich sogar<br />
als zukünftiger Schulleiter der Zinzendorfschulen<br />
präsentiert - wir sind gespannt.<br />
Mit der Unterstützung der vier Verbindungslehrer<br />
Sr. Moosmann, Sr. Wallner, Br.<br />
Moll und Br. Hudek hat die SMV ein buntes<br />
Programm zur Unterhaltung der Partygäste<br />
vorbereitet. So wurde der Klassiker<br />
Herzblatt gespielt (inklusive einer Lehrer<br />
Edition), es gab einen Kostümwettbewerb<br />
und mehrere Tanzwettbewerbe. Schülersprecher<br />
Marc führte - unterstützt durch<br />
sein Team - gekonnt durchs Programm.Ein<br />
besonderes Highlight war eine Wahrsagerin<br />
(Tina aus der 8a, assistiert von Shiva aus<br />
der 8c), die für die Partygäste einen Blick<br />
in die Zukunft warf. Für das leibliche Wohl<br />
sorgten die Abiturienten, die alle Anwesenden<br />
mit Getränken und leckerem Essen<br />
versorgten.<br />
Begeistert tanzten die Schülerinnen und<br />
Schüler zu angesagten Partyhits und genossen<br />
die tolle Atmosphäre. »Wie eine richtige,<br />
große Party ist das hier«, sagt Lisa aus<br />
der 6. Klasse. Auch Elena ist von der Party<br />
überzeugt: »Die Stimmung hier ist super!«<br />
Am Ende gingen alle sehr zufrieden nach<br />
Hause und erwarten nun voller Spannung<br />
die Unterstufenparty im nächsten Jahr.<br />
Jede Menge Spaß hatten die Klassen<br />
8a und 8c auf dem Sportplatz:<br />
Amerikanische Spiele standen einen<br />
ganzen Nachmittag lang auf dem Stundenplan<br />
– und die Regeln von American Flag<br />
Football, Kickball, Baseball und Ultimate<br />
Frisbee wurden natürlich auf Englisch erklärt.<br />
Die Sport- und Englischlehrerin Sr. Zwick<br />
hatte für das fächerübergreifende Projekt<br />
zwei junge Amerikaner eingeladen. »Das<br />
passt wunderbar, denn amerikanische<br />
Sportarten stehen für diese Klassen im<br />
Lehrplan.«<br />
Alex und Evan studieren in Freiburg Umweltwissenschaften<br />
und nehmen an dem<br />
Programm »Inside America« des deutschamerikanischen<br />
Instituts Freiburg teil. Das<br />
Programm wurde ins Leben gerufen, um<br />
Schülerinnen und Schülern authentische interkulturelle<br />
Begegnung mit Muttersprachlern<br />
zu ermöglichen.<br />
82 83
Besondere Leistungen<br />
Besondere Leistungen<br />
Erster Preis beim Schülerwettbewerb des Landtags für Katharina<br />
Mit einem eindrucksvollen Brief an<br />
die Landtags-Abgeordneten hat<br />
Katharina Hattler aus der 8b einen<br />
ersten Preis beim 60. Schülerwettbewerb<br />
des Landtags von Baden-Württemberg gewonnen.<br />
Kurz vor den Pfingstferien wurde<br />
die Schülerin aus Weilersbach gemeinsam<br />
mit 35 weiteren Erstplatzierten im Stuttgarter<br />
Plenarsaal dafür ausgezeichnet.<br />
»Es war ein sehr spannendes Erlebnis«,<br />
sagte die politisch interessierte Gymnasiastin.<br />
Die Landtagsvizepräsidentin Sabine<br />
Kurtz dankte den Jugendlichen für ihr<br />
Engagement, bevor sie ihnen die Urkunden<br />
überreichte. »Ganz besonders gefreut hat<br />
mich, dass beide Abgeordnete unseres<br />
Wahlkreises, Martina Braun (Bündnis 90/<br />
Die Grünen) und Karl Rombach (CDU), sich<br />
die Zeit genommen haben, zur Preisverleihung<br />
zu kommen.«<br />
Anschließend besuchten die Schülerinnen<br />
und Schüler das Haus der Geschichte und<br />
konnten an einem Workshop über »Zivilcourage<br />
gestern und heute« teilnehmen.<br />
Die Preisträger durften am Ende des Schuljahres<br />
für rund eine Woche nach Trient<br />
fahren.<br />
Die meisten der mehr als 3200 Schülerinnen<br />
und Schüler, die sich an dem<br />
Wettbewerb beteiligten, hatten sich mit<br />
Naturschutz auseinandergesetzt. Katharina<br />
hatte sich jedoch dafür entschieden, ein ihr<br />
Landtagsvizepräsidentin Sabine Kurtz MdL (CDU) hatte Katharina<br />
Hattler (von rechts nach links) die Urkunde überreicht. Foto:<br />
Landtagspressestelle<br />
wichtiges Thema in Form eines Briefes zur<br />
Sprache zu bringen. Darin fordert sie die<br />
Abgeordneten dazu auf, mehr Offenheit<br />
und Klarheit in die Politik zu bringen. Immer<br />
mehr jüngere Leute würden anfälliger<br />
werden für extreme Gruppierungen. »Wir<br />
werden vergessen, wenn es darum geht,<br />
politisches Interesse zu wecken«, bedauert<br />
sie. »Welche Partei ist bereit, uns die Politik<br />
zu erklären? Uns aufzuklären über die<br />
Möglichkeiten der Politik? Über die Vorteile<br />
der Demokratie?« Sie äußert ihren Eindruck,<br />
dass sich niemand darum kümmere.<br />
»Durch das Ignorieren dieser wichtigen<br />
politischen Aufklärung haben die Extremen<br />
ein leichtes Spiel«, schreibt sie. Die Extremen<br />
machten klare, leicht verständliche<br />
Versprechungen und fingen die Leute mit<br />
einfachsten Slogans.<br />
Einen konkreten Vorschlag hatte sich auch<br />
gleich: »Warum nicht das Grundgesetz oder<br />
das Prinzip der funktionierenden Demokratie<br />
in einem coolen Film auf YouTube<br />
erklären?«<br />
Auf die Idee, sich an dem Wettbewerb zu<br />
beteiligen, ist die 14-Jährige selbst gekommen.<br />
Kurz vor den Ferien las sie davon in<br />
der Tageszeitung und beschloss, dass dies<br />
ein schönes Ferienprojekt sei. Neben dem<br />
Lesen und der Musik gilt ihr Interesse dem<br />
Schreiben. »Außerdem fühlt es sich für<br />
mich so an, als ob wir Jugendlichen für die<br />
Politiker nur zweitklassig sind, da wir noch<br />
nicht wählen dürfen.« Die steigende Zahl<br />
der Protestwähler macht ihr zudem Sorgen.<br />
Auch die Zinzendorfschulen bekamen für<br />
ihre Förderung der politischen Bildung eine<br />
Urkunde der Landtagspräsidentin.<br />
Vier Goldmedaillen für Alexander und Anna<br />
Vier Goldmedaillen und ein dreifacher<br />
deutscher Jugendmeister –<br />
herzlichen Glückwunsch an Alexander<br />
(7b) und Anna (5b) Renz!<br />
Alexander erreichte bei den Deutschen<br />
Jugendmeisterschaften im Taekwondo<br />
Poomsae in Wuppertal in seiner Altersklasse<br />
in den Disziplinen Einzel, Paarlauf mit<br />
Anna und Teamlauf jeweils den ersten Platz<br />
(Goldmedaille) und ist somit dreimaliger<br />
deutscher Jugendmeister.<br />
Anna erreichte mit Alexander die Goldmedaille<br />
im Paarlauf mit, Bronze im Einzel und<br />
Silber im Teamlauf.<br />
Alexander und Anna gehören beide dem<br />
Landeskader Baden-Württemberg an. Sie<br />
trainieren an fünf Tagen in der Woche in<br />
ihrem Heimatverein, der Sportschule Wuchi<br />
e.V. in Spaichingen.<br />
84 85
Besondere Leistungen<br />
Besondere Leistungen<br />
MachMit!Award für Lisa Schnotz<br />
Schüler beim Neujahrsempfang geehrt<br />
Schule und ehrenamtlicher Einsatz?<br />
Für Lisa Schnotz ist es kein Problem,<br />
beides zeitlich unter einen Hut zu<br />
bringen: Die 18jährige Abiturientin des<br />
Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums<br />
engagiert sich schon seit mehr als zwei<br />
Jahren für Flüchtlinge.<br />
Dafür bekam sie den dritten Preis beim<br />
MachMit!Award <strong>2017</strong> in der Alterskategorie<br />
18 bis 27 Jahre. Der Jugenddiakoniepreis<br />
von Diakonie Württemberg<br />
und Evangelischer Jugend wurde ihr in<br />
Stuttgart vom Oberkirchenrat Dieter<br />
Kaufmann und Landesbischof Frank<br />
Otfried July überreicht.<br />
Vor zwei Jahren fing sie an, im Villinger<br />
Flüchtlingsheim Erbenlachen eine<br />
Kinder-Malgruppe zu betreuen, woraus<br />
sich nach und nach Kontakte zu den gesamten<br />
Familien entwickelten. Inzwischen<br />
unternimmt sie mit den Familien regelmäßig<br />
Ausflüge in die nähere Umgebung, hilft<br />
den Kindern bei den Hausaufgaben und<br />
ihren Eltern bei Behördenschreiben.<br />
Von ihrem Einsatz profitieren nicht ausschließlich<br />
die Geflüchteten, sondern auch<br />
Lisa selbst. So versteht sie inzwischen ein<br />
bisschen Arabisch und hat herausgefunden,<br />
dass ihr der Umgang mit Kindern und<br />
das Lehren Spaß macht, weshalb sie nach<br />
dem Abitur Deutsch und Englisch<br />
auf Lehramt und Arabistik<br />
studieren möchte. Zuvor jedoch<br />
plant sie ein Auslandsjahr<br />
»am liebsten in Palästina oder<br />
Jordanien.«<br />
Beim Neujahrsempfang des Bürgermeisters<br />
werden jedes Jahr zahlreiche<br />
Bürger der Gemeinde für ihre<br />
außergewöhnlichen Leistungen geehrt und<br />
ausgezeichnet. In diesem Jahr waren wieder<br />
einige Zinzendorfschüler dabei: Verena<br />
Nagel, Julia Vieira de Silva, Hanna Hauber<br />
und Br. Limberger wurden für die erfolgreiche<br />
Teilnahme am landesweiten Planspiel<br />
Börse der Sparkasse ausgezeichnet.<br />
Für ihren Erfolg beim Wettbewerb Jugend<br />
trainiert für Olympia in der Sportart Golf<br />
durften Max Jäckle, Joshua Merzkirch und<br />
Philip Pusch eine Auszeichnung von Fritz<br />
Link entgegennehmen.<br />
Die Bilder wurden freundlicherweise vom SÜD-<br />
KURIER zur Verfügung gestellt.<br />
86 87
Schulen unterwegs<br />
Schulen unterwegs<br />
Paddeln auf dem Ebro<br />
Wettstreit mit Blasrohr<br />
Bei Sonnenschein und sommerlichen<br />
Temperaturen konnten die Schüler<br />
der zehnten und elften Klasse des<br />
Gymnasiums eine interessante Woche mit<br />
vielen interkulturellen Begegnungen während<br />
des Schüleraustausches in Tortosa<br />
(Provinz Tarragona)<br />
erleben. Begleitet<br />
von der Spanischlehrerin<br />
Sr. Prescha<br />
und Schulleiter Br.<br />
Treude besuchten<br />
sie die dortige Partnerschule<br />
Collegi<br />
Diocesà Sagrada<br />
Família.<br />
Nach ihrer Ankunft<br />
in Barcelona<br />
konnten sie trotz<br />
politischer Turbulenzen, Kundgebungen<br />
und gesperrten Straßen den Montjuic besuchen,<br />
Gaudís Sagrada Familia bestaunen<br />
und kurz durch die Ramblas hochlaufen,<br />
bevor es nach Tortosa ging, wo die Schüler<br />
und Schülerinnen zunächst ihre Gastfamilien<br />
kennenlernten. Das riesige Schulgebäude<br />
erkundeten die Zinzendorfschüler<br />
bei einer gemeinsamen Schnitzeljagd mit<br />
ihren Gastgebern, bevor sie eine Debatte<br />
führten – beides auf Englisch.<br />
Sonne und Strand konnten die Schüler in<br />
Sant Carles de la Ràpita und in L`Ampolla<br />
genießen, es war sogar noch warm genug,<br />
um zu baden.<br />
Die Tortosiner<br />
Schüler betätigten<br />
sich als<br />
Stadtführer<br />
und zeigten<br />
ihren Gästen<br />
die städtische<br />
Markthalle, die<br />
Kathedrale und<br />
einen Schützengraben<br />
aus dem<br />
Bürgerkrieg.<br />
Der sportliche Höhepunkt war eine 13 Kilometer<br />
lange Kajak-Tour auf dem Fluß Ebro.<br />
Am Vorabend des Rückfluges gab es ein<br />
gemeinsames Abschieds-Barbecue. »Es war<br />
eine äußerst ansprechende und interessante<br />
Woche, wofür wir uns bei Josep Meseguer,<br />
Monsignore Tomás Mor, sowie dem<br />
gesamten Lehrerkollegium, den Erziehern<br />
und Mitarbeitern der Schule für ihre Gastfreundschaft<br />
und die Herzlichkeit, die uns<br />
entgegengebracht wurde, bedanken«, sagt<br />
Anna-Gina Prescha.<br />
Beim Gegenbesuch im März lag im<br />
Schwarzwald noch Schnee.<br />
Mitten im Oktober 28 Grad im Schatten?<br />
Das konnten Zehntklässler<br />
des Gymnasiums beim Schüleraustausch<br />
in Südfrankreich erleben. Begleitet<br />
von Br. Bick und Sr. Maurer besuchten sie<br />
die von Jesuiten geleitete Partnerschule<br />
Sainte Marie la Grand Grange in Saint Chamon.<br />
Sie drehten dort nicht nur einen kleinen Videoclip<br />
über das Schulleben, sondern warben<br />
auch bei Grundschülern und im Kindergarten<br />
dafür, Deutsch zu lernen, indem sie<br />
mit ihnen Lieder sangen, das Alphabet, die<br />
Zahlen bis 10 und die Farben beibrachten.<br />
Am Nachmittag konnten sie sich dann beim<br />
Bowling, Klettern und der regionalen Sportart<br />
Sarbacane richtig auspowern. Bei der<br />
ursprünglich für Minenarbeiter zur Reinigung<br />
der verdreckten Lungen erfundenen<br />
Sportart mussten sie mit einem Blasrohr<br />
auf Objekte zielen.<br />
Der gemeinsame Besuch mit den Austauschschülern<br />
in Lyon – auf dem Bild vor<br />
der Kathedrale St. Jean – war für viele der<br />
Höhepunkt der Reise.<br />
Im Frühling kamen die französischen Gastgeber<br />
dann in den Schwarzwald<br />
Die für den Austausch zuständigen Lehrer<br />
Sr. Maurer und Br. Bick hatten sich<br />
ein buntes Programm mit viel Sport und<br />
Spaß ausgedacht. So konnten die Gäste<br />
bei einer Stocherkahnfahrt Tübingen von<br />
der Wasserseite aus kennenlernen und<br />
anschließend schwäbische Spezialitäten wie<br />
Maultaschen und Spätzle probieren. Der<br />
Kletterpark in Triberg war ebenso ein Highlight<br />
wie das Bubblesoccer, bei dem die<br />
Spieler eingehüllt in einen großen, aufblasbaren<br />
Plastikball versuchen, einen Fußball<br />
ins gegnerische Tor zu kicken.<br />
Eine Herausforderung hatten die jungen<br />
Franzosen beim Kinobesuch zu meistern,<br />
denn Jim Knopf auf Deutsch ohne Untertitel<br />
war für die Schüler aus dem Nachbarland<br />
gar nicht so einfach. Am letzten Tag ihres<br />
Besuches war Teamgeist beim Geocaching<br />
angesagt.<br />
88 89
Schulen unterwegs<br />
Schulen unterwegs<br />
Wellenreiten in Casablanca<br />
Schüleraustausch mit England in Vorbereitung<br />
Sonnige Tage und heißes<br />
Wetter durfte eine Gruppe<br />
Zehntklässler in Begleitung<br />
ihrer Lehrer Br. Jehle und Br. Pletz in<br />
Casablanca erleben. Dabei durften<br />
sie nicht nur im Atlantik Wellenreiten<br />
und in Marrakesch auf dem berühmten<br />
Platz Djemaa El Fna bummeln,<br />
sie wurden auch zu Aktivitäten in der<br />
Schule herangezogen.<br />
Unter der Leitung der dortigen<br />
Deutschlehrerin Heike Hamdouch<br />
konnten sie ihre Geschicklichkeit<br />
beim Bau von Spaghettitürmen<br />
testen. Dass es nebenbei in den<br />
gemischten deutsch-marokkanischen<br />
Teams auch um Kommunikation<br />
ging, war natürlich klar.<br />
Ein marokkanischen Abend in ortsüblicher<br />
Kleidung wurde von musikalischen Darbietungen begleitet.<br />
Auch die drittgrößte Moschee der Welt, der Mosquée Hassan II<br />
in Casablanca durfte nicht fehlen, genauso wenig wie Rabat und El<br />
Jadida.<br />
Abgerundet wurde der Besuch mit einem Besuch im Quartier des<br />
Habbous in Casablanca und einem süßen Souvenirkauf in der bekannten<br />
Pâtisserie Bennis.<br />
Bei ihrem Gegenbesuch im Schwarzwald<br />
erlebten die Austauschschüler aus Marokko<br />
einen knackigen Winter mit jeder Menge Schnee.<br />
Das vielseitige Programm mit Sport, Kultur, Technik und dem<br />
Schulleben ließ den jungen Menschen noch genügend Zeit, um die<br />
Freundschaften zu festigen, die in Casablanca geschlossen wurden.<br />
Die Schülerinnen und Schüler der Ecole al Jabr nahmen in Königsfeld<br />
an einer Schulversammlung und einigen ausgewählten Unterrichtsstunden<br />
teil, außerdem standen neben einer Ortsführung<br />
unter anderem ein Besuch auf dem Krauthäusle-Bauernhof, dem<br />
Forum am Bahnhof in St. Georgen, der Triberger Wasserfälle, der<br />
Kristall-Welt, eine Waldführung des Elternbeiratsvorsitzenden Roland<br />
Brauner, eines Sägewerks und des Kraftwerks Fiehn auf dem<br />
Programm. Einen ganzen Tag durften die Zinzendorfschüler mit<br />
ihren Gästen in Stuttgart verbringen, wo sie das Mercedes-Benz-<br />
Museum besuchten. Auch hatten sie an zwei Wochenenden Zeit,<br />
um in den Familien<br />
den Alltag in<br />
Deutschland kennen<br />
zu lernen.<br />
Ganz nebenbei<br />
festigen Gäste<br />
und Gastgeber so<br />
ihre Fremdsprachenkenntnisse.<br />
Die Schulen der Herrnhuter Brüdergemeine<br />
sind nicht nur in Königsfeld<br />
zu finden, sondern in der<br />
ganzen Welt. Eine dieser Partnerschulen<br />
liegt im kleinen Ort Ockbrook in der Mitte<br />
von England.<br />
Im Sommer waren zwei Lehrerinnen der<br />
Ockbrook School zu Besuch in Königsfeld.<br />
Der Anlass für ihren Besuch war der<br />
bevorstehende Austausch nächstes<br />
Jahr, an dem zwanzig Schülerinnen und<br />
Schüler der achten Klassen teilnehmen<br />
werden.<br />
Jenny Moses und Sarah Wood erkundeten<br />
bei schönstem Sommerwetter<br />
die Möglichkeiten im Schwarzwald. An<br />
einem interessanten Freitagvormittag<br />
nahmen sie zunächst die Schule und die<br />
Internatsgebäude in Begleitung von Br.<br />
Sendlbeck in Augenschein, bevor es zu<br />
einem gemeinsamen Mittagessen mit<br />
Schulleiter Br. Treude ging. Dabei lernten<br />
die beiden Lehrerinnen die Gemeinsamkeiten<br />
und Unterschiede beider Schulen<br />
kennen.<br />
In den folgenden Tagen erkundeten sie die<br />
Umgebung und besuchten auch die Landeshauptstadt<br />
Stuttgart.<br />
Begleitet wurden sie dabei von Sr. Moosmann,<br />
Br. Jehle und Sr. Marzahn-Neugart,<br />
die den anstehenden Austausch von deutscher<br />
Seite aus planen und durchführen<br />
werden.<br />
Nach diesem ersten Kennenlernen freuen<br />
sich beide Seiten auf ein baldiges Wiedersehen<br />
im Dezember, wenn die Schülerinnen<br />
und Schüler aus Ockbrook nach Königsfeld<br />
kommen werden, um die Zinzendorfschulen,<br />
die Kuckucksuhren und die deutschen<br />
Weihnachtsmärkte selbst zu erleben. Im<br />
Juli 2019 werden die deutschen Schülerin-<br />
nen und Schüler dann den Gegenbesuch in<br />
England antreten.<br />
Helen Marzahn-Neugardt<br />
90 91
Schulen unterwegs<br />
Zu Gast an den Schulen<br />
Céilí-Tanzen auf der Grünen Insel<br />
Prinz Asfa-Wossen Asserate spricht über Afrika<br />
92<br />
Eine Studienfahrt führte 25 Schülerinnen<br />
und Schüler der beruflichen<br />
Zinzendorfschulen nach Irland. Die<br />
Reise startete im britischen Teil der Insel,<br />
wo sie an der Küste die fantastische Natur<br />
der Grünen Insel erlebten – unter anderem<br />
auf einer der zehn schönsten Küstenstraßen<br />
der Welt, der Antrim Coast Road.<br />
In Belfast lernten sie bei einer<br />
ausgedehnten Stadtrundfahrt<br />
die pulsierende Stadt und ihre<br />
politisch unruhige Geschichte<br />
kennen.<br />
Anschließend fuhren sie nach<br />
Dublin. Auch in der Hauptstadt<br />
der Republik Irland standen<br />
viele Sehenswürdigkeiten auf<br />
dem Programm, darunter das<br />
seit rund 90 Jahren geschlossene<br />
Kilmainham Gefängnis und<br />
»Das kleine Museum der Stadt<br />
Dublin«.<br />
Unbestrittener Höhepunkt der<br />
Studienfahrt war ein irischer Tanzkurs, bei<br />
dem die Schülerinnen und Schüler mit viel<br />
Spaß und Gelächter typische Céilí-Tänze<br />
lernten. Natürlich gab es auch ausreichend<br />
Zeit, um das lebhafte Treiben in Dublins<br />
Straßen zu genießen. Nach fünf Tagen,<br />
etlichen zu Bus und zu Fuß zurückgelegten<br />
Kilometern, erschöpft und um viele Eindrücke<br />
reicher ging es wieder zurück nach<br />
Königsfeld.<br />
Ich habe Glück gehabt, und das<br />
sage ich mir jeden Morgen«, so<br />
Asfa-Wossen Asserate. 1968 kam<br />
der Unternehmensberater, Bestsellerautor<br />
und politische Analyst als Student nach<br />
Deutschland und musste wenige Jahre<br />
später aus der Ferne erleben, wie seine<br />
Eltern und seine sechs Geschwister in<br />
Äthiopien inhaftiert wurden. Kurz darauf<br />
wurde sein Vater als Angehöriger des<br />
äthiopischen Kaiserhauses ohne Prozess<br />
hingerichtet. »Ich war ein Verfolgter, wie<br />
er im Buche steht, aber kein typischer<br />
Flüchtling«, sagte er bei seinem Vortrag<br />
im Kirchensaal vor der Oberstufe der Zinzendorfschulen<br />
und Gästen: »Ich musste<br />
mich nicht in die Hand von Schleusern<br />
begeben, nicht in Flüchtlingslagern ausharren<br />
und in die völlige Fremde gehen.«<br />
Durch den Besuch der Deutschen Schule<br />
in Addis Abeba waren ihm Kultur und Sprache<br />
vertraut, binnen einer Woche nach dem<br />
Militärputsch in seiner Heimat war sein<br />
Asylantrag genehmigt, sieben Jahre später<br />
bekam er die deutsche Staatsangehörigkeit.<br />
Damals habe es weltweit acht politische<br />
Flüchtlinge aus Äthiopien gegeben, heute<br />
sind es 2,5 Millionen. »Jeder 113. Mensch<br />
auf dieser Welt ist heute auf der Flucht«,<br />
zitierte Asfa-Wossen Asserate Zahlen des<br />
UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, und<br />
die meisten von ihnen kämen aus Afrika.<br />
»Aber warum verlassen Menschen ihre<br />
Prinz Asfa-Wossen Asserate sprach vor Zinzendorfschülern über Afrika,<br />
Fluchtursachen und wie man sie beheben kann.<br />
Heimat?« fragte er und gab die Antwort<br />
gleich selbst: »Der Grund ist die Bevölkerungsvermehrung.<br />
Die Zahl der in Afrika<br />
lebenden Menschen wird sich Schätzungen<br />
zufolge bis 2050 verdoppeln, weil dort<br />
jede Frau durchschnittlich fünf bis sieben<br />
Kinder bekommt.« Das sei in Deutschland<br />
bis vor 150 Jahren nicht anders gewesen,<br />
denn auch hier seien Kinder die Altersvorsorge<br />
ihrer Eltern gewesen. »Das hat sich<br />
nach Einführung der Sozialgesetze sofort<br />
geändert.« Wie in Botswana, dem einzigen<br />
Land Afrikas, in dem jeder Bürger eine<br />
Krankenversicherung hat und Rente<br />
bekommt: Dort ist die Geburtenrate von<br />
6,64 Kindern im Jahre 1970 auf 2,8 (2015)<br />
gesunken.<br />
Das Problem Afrikas sei nicht die Armut:<br />
»Afrika ist reich, die Länder sind reich an<br />
Rohstoffen, Bodenschätzen und jungen<br />
Arbeitskräften«, sagte er. Für das<br />
kommende Jahr werde ein Wirtschaftswachstum<br />
von 6 Prozent vorhergesagt,<br />
die Unternehmensberatung McKinsey<br />
spräche über afrikanische Länder - analog<br />
zum asiatischen Tiger - von »Lions on<br />
the Move« (Löwen in Bewegung).<br />
»Die Nachfrage nach Rohstoffen boomt,<br />
und viele Länder Afrikas haben in China<br />
einen neuen Handelspartner gefunden.«<br />
Das Handelsvolumen sei innerhalb von 20<br />
Jahren von einer auf 220 Milliarden Euro<br />
sprunghaft gestiegen. In Afrika hätten der-<br />
93
Zu Gast an den Schulen<br />
Zu Gast an den Schulen<br />
zeit 6000 chinesische Firmen eine Niederlassung.<br />
»Es ist eine neue Kolonialisierung«,<br />
warnt der promovierte Historiker. Die<br />
Firmen nähmen sich die Bodenschätze und<br />
überfluten die Märkte mit billigen Industrieprodukten<br />
wie Handys, deren Akkus keine<br />
zwei Wochen halten oder T-Shirts, die nach<br />
der ersten Wäsche auseinanderfallen.<br />
»Sie interessieren sich nicht für Nachhaltigkeit.«<br />
Auch die Handelspolitik der EU prangert<br />
Asfa-Wossen Asserate an: Die<br />
europäische Agrarindustrie exportiere<br />
billige Hähnchenschenkel, die in Europa<br />
unverkäuflich sind, weil hier jeder nur<br />
Hähnchenbrust kauft, nach Afrika. Ganze<br />
Hähnchen verkaufen sie für 90 Cent,<br />
während alleine die Produktionskosten<br />
in Westafrika beim Doppelten liegen. Die<br />
Märkte in Afrika seien voll mit EU-Tomaten,<br />
so dass beispielsweise die Bauern in<br />
Ghana ihr Gemüse nicht mehr verkaufen<br />
können. »Es ist eine Invasion der Billigkonserven,<br />
daneben stehen Frühstücksflocken<br />
aus Deutschland und Milchpulver<br />
aus Dänemark.« Viele ghanaische Bauern<br />
arbeiten als Erntehelfer in Apulien – für<br />
einen Hungerlohn. Sie leben in Ghettos und<br />
werden als Italiens neue Sklaven betitelt.<br />
»Auch die besten Absichten können fatale<br />
Folgen haben.«<br />
Wie etwa die Hilfszahlungen aus Europa.<br />
»Das Problem sind korrupte alte Männer.«<br />
Mehr als zwei Drittel der Wirtschaftshilfe sei<br />
in Form von Schweizer Konten oder französischen<br />
Schlössern wieder in Europa gelandet.<br />
Europa müsse endlich Schluss machen<br />
Im Anschluss an den Vortrag beantwortete Prinz Asfa-Wossen Asserate<br />
bei Kaffee und Kuchen die Fragen einiger Schüler im kleinen Kreis.<br />
mit der fatalen Appeasement-Politik gegenüber<br />
Afrikas Potentaten. Dabei gehe es<br />
nicht darum, den Regierenden vorzuschreiben,<br />
wie sie ihr Land zu regieren haben<br />
oder ihnen das Staatsmodell der westlichen<br />
Demokratien zu oktroyieren. Aber Regierungen,<br />
die das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit<br />
missachten und die Menschenrechte<br />
mit Füßen treten, verdienen keine Unterstützung."<br />
Europa müsse seine Afrikapolitik<br />
ändern.<br />
»Wenn ich mit einem Satz formulieren<br />
müsste, wie man die Migration eindämmen<br />
könne, so hieße er: ´ Wenn jedes Jahr in Afrika<br />
20 Millionen neue Jobs entstehen´«,<br />
so Asfa-Wossen Asserate. Dazu müssten<br />
europäische Firmen motiviert werden,<br />
sich in Afrika niederzulassen, was jedoch<br />
vielen Mittelständlern verständlicherweise<br />
zu riskant sei. »Daher meine Bitte an<br />
die neue Regierung in Berlin: Übernehmen<br />
Sie Hermesbürgschaften für Afrika<br />
unter der Bedingung der Nachhaltigkeit!«<br />
Auch den Schülern gab Asfa-Wossen<br />
Asserate eine Botschaft mit auf den Weg:<br />
»Ich setze große Hoffnung in eure Generation.«<br />
Im Anschluss an den klugen, nachvollziehbaren,<br />
mit Fakten gespickten und<br />
äußerst spannenden Vortrag beantwortete<br />
er noch im kleinen Kreis bei Kaffee und<br />
Kuchen Fragen. So wollten Schüler etwa<br />
wissen, wie sich die Schulen in Äthiopien<br />
und in Deutschland unterscheiden, welche<br />
Hobbys er hat oder wie er zum Schreiben<br />
gekommen ist. Er berichtete von seiner Zeit<br />
in der Deutschen Schule in Addis Abeba<br />
und von seinen Erinnerungen an seinen<br />
Großonkel Haile Selassie, den letzten Kaiser<br />
Äthiopiens. »Er war wie ein strenger Großvater,<br />
der von uns Kindern immer wissen<br />
wollte, wie es in der Schule war.«<br />
Besuch aus Tansania<br />
Der Träger der Zinzendorfschulen,<br />
die Brüder-Unität, hat weltweit rund<br />
1,2 Millionen Mitglieder in 29 Provinzen,<br />
davon alleine sieben in Tansania.<br />
Eine ist die Südwest-<br />
Provinz, dessen Vorsitzender<br />
gemeinsam<br />
mit fünf Mitarbeitern<br />
verschiedener Verwaltungsbereiche<br />
die<br />
Zinzendorfschulen in<br />
Königsfeld besuchte.<br />
Dabei hatten sich<br />
die Gäste auch die<br />
Zeit genommen,<br />
um im Kirchensaal<br />
mit Schülerinnen<br />
und Schülern der<br />
Eingangsklasse der<br />
beruflichen Gymnasien<br />
zu sprechen. Schulpfarrer Br. Fischer,<br />
der während der gesamten Schulstunde<br />
als Dolmetscher fungierte, übersetzte die<br />
Gespräche aus dem Englischen.<br />
Pfarrer Zakaria Sichone aus Mbeya berichtete<br />
von den verschiedenen Einrichtungen<br />
der Brüder-Unität in Tansania - die im<br />
englischen Sprachraum Moravian Church<br />
genannt wird - darunter Schulen, Waisenund<br />
Krankenhäuser. »Diese Einrichtungen<br />
stehen Menschen aller Glaubensrichtungen<br />
offen«,<br />
sagte er, »wir<br />
helfen allen<br />
Menschen,<br />
die es brauchen.«<br />
An der<br />
Berufsschule<br />
werden<br />
Automechaniker,<br />
Elektriker,<br />
Sekretäre<br />
und Tischler<br />
ausgebildet,<br />
außerdem<br />
gibt es dort eine Fahrschule. In den Gemeinden<br />
gibt es viele Angebote, die das<br />
Selbstbewußtsein junger Frauen stärken<br />
sollen. Einer der Schwerpunkte ist die Hilfe<br />
für HIV-Positive und Aids-Waisen.<br />
Die Gottesdienste, die auch schon mal<br />
drei Stunden dauern können, sind in<br />
Pfarrer Zakaria Sichone aus Mbeya beantwortete Fragen der Schülerinnen<br />
und Schüler.<br />
94 95
Zu Gast an den Schulen<br />
Zu Gast an den Schulen<br />
unterschiedliche Gruppen je nach Alter<br />
aufgeteilt, zudem gibt es auch in Tansania<br />
Singstunden. Orgeln finden sich in den<br />
tansanischen Kirchensälen nicht, weil das<br />
Klima dafür nicht geeignet ist. Aber es wird<br />
mit Trommeln, Percussion, Gitarren und<br />
Keyboards musiziert – und natürlich viel<br />
gesungen. »Im Moment investieren wir viel<br />
in moderne Instrumente wie Keyboards,<br />
um für junge Menschen attraktiv zu sein«,<br />
so Sichone. Dabei hat seine Provinz alleine<br />
300 000 Mitglieder – ein Vielfaches der<br />
Europäisch-Festländischen Brüder-Unität.<br />
In ganz Tansania sind es insgesamt fast<br />
900 000 – Tendenz steigend.<br />
Austausch unter Kollegen<br />
Schulpfarrer Br. Fischer (rechts), Verwaltungsleiter<br />
Br. Banholzer (links), Sr. Klingner-Huss (4. von rechts)<br />
und Schulleiter Br. Treude (nicht auf dem Bild) freuten sich,<br />
Kolleginnen und Kollegen der Zinzendorschulen<br />
Tossens und Herrnhut in Königsfeld begrüßen zu dürfen.<br />
Die Zinzendorfschulen in Königsfeld<br />
sind nicht das einzige Schulwerk<br />
in Trägerschaft der Herrnhuter<br />
Brüdergemeine, weshalb sich Lehrer und<br />
Schulleitung der verschiedenen Bildungseinrichtungen<br />
in regelmäßigen Abständen<br />
immer wieder zum Gedankenaustausch<br />
treffen. In der vergangenen Woche kamen<br />
Mitarbeiter der Zinzendorfschule Tossens,<br />
der Zinzendorfschule Herrnhut sowie<br />
zwei Mitglieder der Kirchenleitung in den<br />
Schwarzwald, um an einem »Strategieplan<br />
Brüdergemeine 2027« zu arbeiten, mit dessen<br />
Hilfe das Miteinander von Schulen und<br />
Unität gestärkt werden soll.<br />
Es gab einen Ideenpool und viele Gespräche,<br />
unter anderem beim Spaziergang<br />
durch Königsfeld. Außerdem wurde die religionspädagogische<br />
Arbeit ganz praktisch<br />
anhand eines Unterrichtsprojektes zum<br />
Thema Losungen gezeigt.<br />
Die Delegation aus Sachsen war schon<br />
einen Tag zuvor angereist, um den Unterricht<br />
und den Tagesablauf an den Zinzendorfschulen<br />
mitzuerleben. »Ich bin beeindruckt,<br />
wie groß, engagiert und vielseitig<br />
das Schulwerk ist«, sagte der Herrnhuter<br />
Lehrer Ralph Morgenstern. »Wir können<br />
viele Ideen für unser neues Schulhaus, aber<br />
auch für unsere Profilierung als brüderische<br />
Schule mitnehmen.« Andrea Turmann<br />
von der Zinzendorfschule Tossens an der<br />
Nordsee fand den Austausch reizvoll, den<br />
das Zusammentreffen der drei großen<br />
Schulen der Evangelischen Brüder-Unität<br />
ermöglichte.<br />
Zaubershow mit Botschaft<br />
Gute Taten machen ohnehin glücklich<br />
– aber die Action!Kidz der Zinzendorfschulen<br />
durften sich gleich<br />
doppelt freuen: Sie haben bei der<br />
letztjährigen Spendenkampagne für<br />
Kinder in Somalia mit Rasenmähen,<br />
Autowaschen, Einkaufen und anderen<br />
Nachbarschaftsdiensten mehr als<br />
5300 Euro gesammelt. Damit sind sie<br />
bei dem Wettbewerb in ihrer Altersklasse<br />
bundesweit auf den zweiten<br />
Platz gekommen.<br />
Von dem von der Bank für Kirche und<br />
Diakonie eG gesponserten Preisgeld<br />
engagierte Sr. Klinger-Husss, die seit<br />
Jahren die Action!Kidz an den Zinzendorfschulen<br />
koordiniert, den christlichen<br />
Zauberer Mr. Joy. Er begeisterte<br />
in Königsfeld mit seinem speziell auf<br />
die Altersgruppe zurechtgeschnittenen<br />
Programm die Schülerinnen und<br />
Schüler der Klassen 6 und 7.<br />
Mit Lichtorgel, Musik und Nebelmaschine<br />
wurde der Kirchensaal zur<br />
perfekten Bühne für eine perfekte Show<br />
mit Botschaft: »Jeder kann mit seinen Gaben<br />
anderen eine Freude machen«, sagte<br />
er und holte zum Beweis eine Schülerin auf<br />
die Bühne, die mit einem Zauberstab einen<br />
Teller mit Bonbons verwandeln sollte. Es<br />
Von zwei Freiwilligen aus dem Publikum ließ sich Mr. Joy gefesselt und in Ketten gelegt in<br />
einen Sack schließen.<br />
funktionierte – scheinbar – nicht, weshalb<br />
Karsten Strohhäcker alias Mr. Joy immer<br />
größere Zauberstäbe anschleppte. Erst<br />
nachdem er sie beiseitegelegt hatte, waren<br />
die Bonbons auf dem Teller zu einer Kette<br />
verzaubert. »Einer davon ist für dich«, sagte<br />
er seiner jungen Assistentin,<br />
»mit den andern kannst du<br />
anderen etwas Gutes tun.« Ans<br />
Publikum gewandt erklärte er:<br />
»Wir denken immer, dass wir<br />
mehr und größere Dinge brauchen,<br />
aber das stimmt nicht.<br />
Eure Gaben reichen aus, um anderen<br />
eine Freude zu bereiten.«<br />
In seiner Show visualisiert Mr.<br />
Joy mit Artistik, Illusionen und<br />
Jonglage, was Glauben bedeutet.<br />
Es geht dabei um Dinge wie<br />
Hilfe und Vergebung, um das<br />
Bereiten von Freude und um<br />
gute Taten. Auch er selbst profitiert<br />
davon: »Es ist wunderbar<br />
zu erleben, wie ich als Künstler<br />
die Chance bekomme, Menschen<br />
zu erreichen und dann<br />
Gott beim Wirken bestaunen<br />
darf.«<br />
Immer wieder holte sich Mr. Joy Freiwillige<br />
auf die Bühne, die ihn mal in Ketten legten<br />
96 97<br />
Mit FILM<br />
auf unserem<br />
YouTube-Kanal!
Zu Gast an den Schulen<br />
Zu Gast an den Schulen<br />
und in einem großen Wäschesack verstauten<br />
und mal die Hände fesselten. Natürlich<br />
befreite er sich jeweils im Handumdrehen.<br />
Eine Schülerin bekam die Gelegenheit,<br />
unter Anleitung einen Kartentrick vorzuführen.<br />
Dabei musste sie sich einem Korb mit<br />
einer vermeintlichen Schlange nähern, die<br />
später als bunte Wollschlange mit einem<br />
lauten Knall durch die Luft sauste.<br />
»Das war sehr mutig von dir«, meinte<br />
Mr. Joy, »in deinem Alter hätte ich mich<br />
das nicht getraut.«<br />
Ressourcenverteilung für Freie Schulen nicht optimal<br />
Ein äußerst konstruktives Gespräch<br />
konnte die Leitung der<br />
Zinzendorfschulen mit dem<br />
Landtagsabgeordneten Karl Rombach<br />
(CDU) führen. Schulleiter Br. Treude,<br />
Wirtschaftleiter Br. Banholzer und<br />
die stellvertretende Schulleiterin der<br />
allgemeinbildenden Gymnasien Sr.<br />
Lutz-Marek hatten Rombach eingeladen,<br />
um ihm ihre Anliegen mitzuteilen.<br />
Er hörte sie sich verständnisvoll an<br />
und versprach, sie an die zuständigen<br />
Stellen weiterzutragen. »Das ist schließlich<br />
meine Aufgabe als Abgeordneter«,<br />
meinte er.<br />
Das Hauptthema der seitens der Schulleitung<br />
als sehr positiv bewerteten Gesprächsrunde<br />
war dabei die Verteilung<br />
von Zuschüssen, bei denen sich durch<br />
den Einsatz der Arbeitsgemeinschaft<br />
Freier Schulen Baden-Württemberg<br />
(AGFS) jetzt auch schon etwas getan<br />
hat. Die Unterstützung von Schülerinnen<br />
und Schülern am allgemeinbildenden<br />
Gymnasium und der Realschule<br />
wurde auf 80 Prozent dessen, was sie<br />
an einer staatlichen Schule kosten,<br />
angehoben und die Zinzendorfschulen haben<br />
bereits einen entsprechenden Antrag<br />
auf weitere zehn Prozent gestellt. Wenn<br />
dieser bewilligt ist, wird der Schulbeitrag in<br />
Der Landtagsabgeordnete Karl Rombach (CDU) sprach an den Zinzendorfschulen<br />
mit Johannes Treude, Tobias Banholzer und Heike Lutz-Marek (von rechts).<br />
Königsfeld ab dem kommenden Schuljahr<br />
für die betreffenden Schulzweige gesenkt<br />
werden können.<br />
Dennoch werden die Freien Schulen noch<br />
in vielen Punkten benachteiligt: »Für die<br />
Ganztagsbetreuung bekommen wir gar<br />
keine Zuschüsse«, bedauerte Br. Treu-<br />
de, »daher müssen wir hierbei die Eltern<br />
stark belasten.« Da die Zinzendorfschulen<br />
großen Wert darauf legen, die Schüler im<br />
Tagesinternat nicht zu verwahren, sondern<br />
in ihrer schulischen Laufbahn<br />
zu unterstützen, gebe es wegen des<br />
erforderlichen Personaleinsatzes eine<br />
enorme Deckungslücke. »Wir würden<br />
uns wünschen, dass sich das Land<br />
auch bei uns daran beteiligt.«<br />
Ein großes Manko sehen die Zinzendorfschulen<br />
auch in der regionalen<br />
Schulplanung. »Es werden berufliche<br />
Gymnasien eröffnet, obwohl der<br />
Bedarf gedeckt ist«, meinte Br. Treude.<br />
»Ich habe das Gefühl, dass wir<br />
Privatschulen bei der Berechnung<br />
der Kapazitäten gar nicht berücksichtigt<br />
werden.« Letztendlich litten alle<br />
darunter und es entstünden auch für<br />
das Land unnötige Ausgaben, wenn Schüler<br />
fehlen.<br />
Br. Banholzer hatte eingangs die wirtschaftliche<br />
Situation des Schulwerks mit derzeit<br />
927 Schülerinnen und Schülern umrissen<br />
und betonte, dass es auf Zuschüsse des<br />
Landes angewiesen sei. Neben der Instand-<br />
98 99
Zu Gast an den Schulen<br />
Zu Gast an den Schulen<br />
haltung sei vor allem die Digitalisierung<br />
ein großer Posten, der die Ressourcen in<br />
großem Ausmaß beanspruche.<br />
Der Wirtschaftsleiter sprach auch die Benachteiligungen<br />
für Freie Schulen an, die<br />
sich aus dem Kommunalinvestitionsfördergesetz<br />
ergeben und überreichte Rombach<br />
hierzu einen ganzen Fragenkatalog. Dieser<br />
versprach, die einzelnen Punkte noch ausführlich<br />
zu beantworten.<br />
„Krieg ist Mist“ – Zeitzeugen berichten vom<br />
Leben zwischen zwei Welten<br />
Krieg ist Mist« bringt es Niels Gormsen<br />
auf den Punkt und er weiß,<br />
wovon er redet. Gemeinsam mit<br />
fünf ehemaligen<br />
Mitschülern und dem<br />
ehemaligen Leiter der<br />
Zinzendorfschulen,<br />
Hans-Jürgen Kunick,<br />
allesamt um die 90,<br />
berichtete er vor<br />
dem Geschichtskurs<br />
der Klasse ZG1 des<br />
Zinzendorfgymnasiums<br />
von ihrer Jugend<br />
zur Zeit des Zweiten<br />
Weltkriegs. Es waren<br />
schlimme Erlebnisse,<br />
an die sie sich bis<br />
heute erinnern als sei<br />
es gestern gewesen.<br />
Durch ihre Gespräche<br />
mit jungen Menschen<br />
tragen alle ihren Teil<br />
dazu bei, dass sich so etwas nie wiederholt,<br />
einer von ihnen besucht gar bis heute die<br />
Ostermärsche der Friedensbewegung.<br />
Gormsen und seine Mitschüler waren im<br />
gleichen Alter wie die Gymnasiasten, zu denen<br />
sie sprachen. Zum Teil hatten sie sich<br />
freiwillig zur Armee gemeldet. »Dadurch<br />
Die Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs, Ernst Udo Kaufmann, Hansjürgen Garbe, Hansjörg<br />
Wentz, Günter Siegfried, Hans-Jürgen Kunick, Niels Gormsen und Peter Wentz berichteten vor<br />
Gymnasiasten der Zinzendorfschulen aus ihrer Schulzeit.<br />
konnten wir uns aussuchen, zu welcher<br />
Waffengattung wir gingen«, sagte Gormsen,<br />
der anderenfalls allein wegen seiner Größe<br />
und seiner blonden Haare ziemlich sicher<br />
zwangsweise zur Waffen-SS eingezogen<br />
worden wäre.<br />
Viele ihrer Mitschüler haben die Jahre<br />
des Nationalsozialistischen Regimes nicht<br />
überlebt, erzählten die Besucher und auch,<br />
dass sie ihrer eigentlichen Tätigkeit, nämlich<br />
Schüler zu sein, kaum noch hatten<br />
nachgehen können. »Wir mussten nachts<br />
Staumauern und Kraftwerke schützen und<br />
sollten tagsüber zur Schule gehen«, erzählten<br />
sie. »Oft sind wir im Unterricht vor<br />
Müdigkeit einfach eingeschlafen. Es war<br />
ein Leben zwischen den Welten.« Ihr Abitur<br />
hatten sie trotzdem geschafft, teilweise ein<br />
paar Jahre später, weil sie als Kriegsgefangene<br />
in Russland und Frankreich festgehalten<br />
wurden.<br />
Bis kurz vor Ende des Krieges seien die<br />
Zinzendorfschulen eine »Insel der Seligen«<br />
gewesen. Wenn auch nach außen verschleiert,<br />
konnte hier der christliche Betrieb lange<br />
aufrechterhalten werden. Es gab Morgen-<br />
und Abendsegen und täglich wurden<br />
die Losungen vorgelesen. Erst ein halbes<br />
Jahr vor Kriegsende wurde der Schulleiter<br />
abgesetzt und die Zinzendorfschulen als<br />
christliche Schulen wurden geschlossen. Ein<br />
SS-Obersturmbannführer einer Schule im<br />
Elsass hatte die Schule in Königsfeld übernommen.<br />
Zu der Zeit waren die Zeitzeugen<br />
jedoch schon im Krieg.<br />
Zuvor waren sie Teil der Hitlerjugend gewesen.<br />
»Ich kann mich an keinen aus meinem<br />
Jahrgang in Königsfeld erinnern, der nicht<br />
dabei war«, sagte Niels Gormsen. Es war<br />
eine ungute Mischung aus Abenteuer und<br />
Gehirnwäsche, bei der auch das gemeinsame<br />
Singen eine große Rolle gespielt hatte.<br />
»Die Lieder handelten von Sterben und Heldentod<br />
und hatten den Geist schon mitbestimmt«,<br />
erinnerte sich Hansjürgen Garbe<br />
»Eure Generation hat es in<br />
der Hand, wie sich die<br />
Zukunft entwickelt«<br />
und der Historiker Hans-Jürgen Kunick<br />
bestätigte: »Die Verherrlichung des Todes<br />
war Teil des Konzeptes, die Musik wurde<br />
zur Propaganda genutzt.«<br />
Günter Siegfried stellt sich bis heute die<br />
Frage, warum die Deutschen es damals<br />
nicht selbst geschafft hatten, sich aus<br />
diesem System zu befreien. Eine mögliche<br />
Antwort wusste der ehemalige Schulleiter<br />
Kunick: »Die Deutschen hatten damals ihre<br />
Schwierigkeiten mit der Demokratie und<br />
waren noch aus der Kaiserzeit ein Obrigkeitsdenken<br />
gewohnt. Das demokratische<br />
System wurde damals schlechtgeredet, die<br />
Parlamente in anderen europäischen Ländern<br />
als `Quasselbuden´ verschrien.«<br />
»Gott sei Dank hat Deutschland den Krieg<br />
verloren«, sagte Gormsen, der damals<br />
gehofft hatte, dass nie wieder ein deutscher<br />
Soldat eine Waffe in die Hand nimmt.<br />
An die Schüler gewandt mahnte er: »Eure<br />
Generation hat es in der Hand, wie sich die<br />
Zukunft entwickelt.«<br />
100 101
Freunde und Förderer<br />
Die »Königsfelder Tafelrunde«<br />
Schon einmal etwas davon gehört? Nein? Die »Königsfelder<br />
Tafelrunde« ist ein Wohltätigkeitsessen und findet<br />
<strong>2018</strong> zum ersten Mal statt.<br />
Dazu lädt der Förderverein im Kaminzimmer des Herrnhuter<br />
Hauses in Königsfeld ein. Wir treffen uns am Freitag vor dem<br />
1. Advent, an dem Tag, an dem wir auch unser traditionelles<br />
Altschülertreffen (AST) ausrichten.<br />
Wir wollen zusätzliche Mitglieder, Altschüler und Freunde der<br />
Zinzendorfschulen animieren, an diesem Wochenende nach<br />
Königsfeld zu kommen. Nach dem Essen haben die Teilnehmer<br />
die Möglichkeit, das AST zu besuchen. Für sie ist dort der<br />
Eintritt frei.<br />
Der Erlös der »Königsfelder Tafelrunde« kommt den gemeinnützigen<br />
Zwecken des Fördervereins zugute. Dieses Jahr findet<br />
die Veranstaltung im kleinen Rahmen statt. Bei größerem<br />
Interesse wollen wir die »Königsfelder Tafelrunde« in Zukunft<br />
Dieses Spendenabzeichen<br />
klebt unter anderem an zwei<br />
Koffern mit<br />
Unterrichtsmaterialien<br />
zu Albert Schweitzer.<br />
regelmäßig und im größeren Rahmen durchführen.<br />
In der nächsten Ausgabe dieses <strong>Kaleidoskop</strong>s werde ich berichten, wie<br />
es gelaufen ist und wie es weitergeht.<br />
Auch im hinter uns liegenden Jahr konnten die Freunde und Förderer<br />
der Zinzendorfschulen e.V. und die Amos-Comenius-Stiftung<br />
das Schulwerk wieder wirkungsvoll unterstützen. Mitgliedsbeiträge,<br />
Spenden, Erträge aus Stiftungskapital, Stipendienumlage, sowie Engagement<br />
der Vorstände haben das möglich gemacht.<br />
Bilanz des zurückliegenden Schuljahres:<br />
• Stipendien<br />
• Sonderstipendien für besonders schwere Fälle<br />
• Finanzielle Unterstützung der Arbeit der Schulpsychologin<br />
• Bezuschussung diverser größerer und kleinerer Projekte<br />
• Würdigung besonderer Leistungen von Schülerinnen und Schülern<br />
• Mitfinanzierung dieses <strong>Kaleidoskop</strong>s<br />
• u.v.m.<br />
Um diese Arbeit weiterhin möglich zu machen, bitte ich Sie dem Förderverein<br />
beizutreten (40 € im Jahr), zu spenden und zu stiften (Amos-<br />
Comenius-Stiftung). Damit helfen Sie, wichtige soziale Aufgaben zu<br />
erfüllen.<br />
Eine Beitrittserklärung finden Sie hier im <strong>Kaleidoskop</strong>, an der Schule, beim<br />
Vorstand oder über unsere Website www.vff-koenigsfeld.de .<br />
Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt. Beiträge und Spenden sind<br />
steuerlich abzugsfähig.<br />
Unser Dank geht an alle, die den Förderverein auf vielfältige Weise unterstützt<br />
haben. Sie alle haben dazu beigetragen, dass wir die Aufgaben des<br />
letzten Jahres wieder erfüllen konnten!<br />
Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich Gottes Segen.<br />
Christian Weßler,<br />
Vorsitzender<br />
102 103<br />
Hiermit trete ich den Freunden und Förderern der Zinzendorfschulen e.V. bei:<br />
Geburtsdatum Telefonnummer<br />
Vorname Nachname<br />
E-Mail Adresse<br />
Straße Nr.<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
X<br />
Postleitzahl Ort<br />
Mitgliedsbeitrag (jährlich)<br />
40,00 € ………. € (höhere Spende) Kostenlose Mitgliedschaft bis zum 25. Lebensjahr (nur mit E-Mail Adresse möglich)<br />
Bitte setzen Sie sich mit mir in Verbindung. Ich interessiere mich für die Möglichkeit der Zustiftung zur AMOS-COMENIUS-STIFTUNG<br />
SEPA-Lastschriftmandat für wiederkehrende Zahlung<br />
IBAN<br />
D E<br />
Zahlungsempfänger Freunde und Förderer der Zinzendorfschulen e.V.<br />
Mönchweilerstraße 5 – 78126 Königsfeld<br />
Gläubiger-ID DE77ZZZ00001435250<br />
Mandatsreferenznummer Ihre Mandatsreferenznummer erhalten Sie nachträglich<br />
Kreditinstitut<br />
Ich bin Vereinsmitglied ja nein<br />
Ich ermächtige den Zahlungsempfänger, Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift<br />
einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von dem Zahlungsempfänger auf<br />
mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
X<br />
Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die<br />
Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut<br />
vereinbarten Bedingungen.
Damals<br />
Damals<br />
25. Klassentreffen der A des Abi-Jahrgangs 1958<br />
Vom 5. bis 7. Oktober <strong>2017</strong> fand<br />
im Bergischen Land, unweit<br />
Bonn, das 25. Treffen der humanistischen<br />
A Klasse des Abitur-<br />
Jahrgangs 1958 des Zinzendorfgymnasiums<br />
Königsfeld statt. Alle<br />
noch lebenden Klassenkameradinnen<br />
und Klassenkameraden<br />
waren mit ihren Ehe-Partnern der<br />
Einladung von Erika und Dieter<br />
Schnell nach Ruppichteroth, im<br />
idyllischen Bröltal (NRW), gefolgt.<br />
Die Anfahrtswege lagen zwischen<br />
80 und 900 km. Nach fröhlicher<br />
Begrüßung und der Feststellung,<br />
wie rüstig die Einzelnen noch immer<br />
sind, begab man sich an die<br />
Kaffeetafel mit selbst gebackenen<br />
Kuchen. Zu Beginn stand das<br />
Treffen unter dem Eindruck des<br />
Heimgangs von Annelore Kliemt, geb.<br />
Schmidt, vor einem Jahr. In den Gesprächen<br />
erinnerten sich die ehemaligen<br />
Mitschüler an das fröhliche sportliche<br />
Mädchen der frühen Schuljahre,<br />
an gemeinsame Klassenfahrten und<br />
Theaterbesuche. Nach dem traditionellen<br />
»Klassen-Foto« (Abb. 1) suchten<br />
die Teilnehmer ihre Zimmer im nahe<br />
gelegenen Nümbrecht auf, um sich<br />
Irene & Peter Roemer, Hans-Georg & Hella Kleinig, Ursel & Neithard Clemens,<br />
Renate & Dieter Siebörger, Christa & Jürgen Gerhold, Astrid & Björn Mirow, Erika &<br />
Dieter Schnell.<br />
dann zum gemeinsamen Abendessen<br />
wieder ins Haus Schnell zu begeben.<br />
Dort wurde zur Freude des Auditoriums<br />
der vom Hausherrn stets gefertigte<br />
Film des vorangegangenen<br />
Treffens zwei Jahre zuvor in Ransbach-Baumbach<br />
(Gastgeber: Astrid<br />
und Björn Mirow) uraufgeführt. Da<br />
sich seit diesem vorletzten Treffen,<br />
nicht allzu viel an den persönlichen<br />
Situationen der Einzelnen geändert<br />
hatte, drehten sich die<br />
Gespräche mehr und mehr um<br />
gesellschaftliche oder politische<br />
Themen wie »Trump gegen den<br />
Rest der Welt«, die gerade erfolgte<br />
Bundestagswahl und das<br />
Abschneiden der AfD oder die<br />
Schwierigkeiten einer geplanten<br />
Jamaika-Koalition.<br />
Da es am zweiten Tage regnete,<br />
änderte der Organisator das<br />
Programm, auf dem eigentlich<br />
der Baumwipfelpfad von Panarbora<br />
bei Waldbröl stand, in<br />
eine Besichtigung des gerade<br />
renovierten und neu eröffneten<br />
Schlosses Homburg (Abb. 2) bei<br />
Nümbrecht, welches ein mittelalterliches<br />
Haus-, mittelalterliches Hof- und<br />
Militär-Museum sowie eine Kunstausstellung<br />
beherbergte.<br />
Wechselnde Gruppen flanierten,<br />
diskutierten und freuten sich an der<br />
Vielfalt des Gebotenen. Nach einem<br />
Imbiss im Schloss-Restaurant besichtigten<br />
einige noch die Ausstellung von<br />
Flora und Fauna in der Schloss-Försterei<br />
und prüften ihr zoologisches Wissen<br />
u. a. an der Zuordnung einzelner<br />
Vogelstimmen.<br />
Eine kurze Ruhepause brachte den<br />
nötigen Schwung für das gemeinschaftliche<br />
Abendessen im renommierten<br />
Haus Derichsweiler Hof,<br />
wo alle auch wohnten. Noch einmal<br />
schwirrten die verschiedensten Themen<br />
durch den Raum, erreichte die<br />
Stimmung einen Höhepunkt. Wie<br />
immer wurde zum Schluss das nächs-<br />
104 105<br />
Schloss Homburg.<br />
te Treffen in zwei Jahren festgelegt.<br />
Einstimmig einigte man sich als Veranstaltungsort<br />
(nach langen Jahren<br />
wieder einmal) auf Königsfeld. Die<br />
Organisation werden zwei Klassenkameraden<br />
von ihren Wohnorten aus<br />
übernehmen. Auch das Treffen aller<br />
drei Klassenteile, ebenfalls in Königsfeld,<br />
zum sechzigjährigen Abiturs-Jubiläum<br />
im Jaht <strong>2018</strong> wurde diskutiert<br />
und beschlossen, sich an der Organisation<br />
zu beteiligen.<br />
Zum ebenfalls traditionellen fröhlichen<br />
Abschluss-Frühstück dieses 25.<br />
Treffens der »Humanisten« kamen<br />
alle am nächsten Morgen im Hotel<br />
zu Nümbrecht nochmals zusammen.<br />
Was als kurzer Abschied geplant war,<br />
dauerte dann doch einige Stunden mit<br />
fröhlichen Gesprächen bis die letzte<br />
Wagentür zuschlug und die Gastgeber<br />
ihren Gäste im Hinterherwinken eine<br />
gute Heimfahrt wünschen konnten.<br />
Dieter Schnell
Heimgang<br />
Am 31. Oktober <strong>2017</strong> verstarb Frau Ruza<br />
Cimburovic. Sie war eine langjährige Mitarbeiterin<br />
und aufgrund ihrer Art bei Schülern<br />
und Kollegen gleichermaßen beliebt und<br />
geschätzt.<br />
Am 16. Dezember <strong>2017</strong> starb Br. Richard<br />
Foster. Er arbeitete mit großem persönlichem<br />
Einsatz 23 Jahre bis zu seiner Pensionierung<br />
im Jahre 1998 als Mathematiklehrer<br />
an den allgemeinbildenden Zinzendorfschulen<br />
und belebte mit seiner ungezwungenen,<br />
freundlichen Art den Schulalltag.<br />
Der Altschüler Alex Ruge ist am 29. Dezember<br />
<strong>2017</strong> verstorben.<br />
Frau Gerta Eckart,<br />
geb. Rosenkranz,<br />
aus Herne/Westfalen,<br />
ist am 27.<br />
September <strong>2018</strong> im<br />
Alter von 88 Jahren<br />
ebendort verstorben.<br />
Sie besuchte von<br />
Anfang bis Mitte der<br />
1940er Jahre das<br />
Zinzendorf-Gymnasium und kam bis vor<br />
einigen Jahren regelmäßig zu den jährlichen<br />
Altschülertreffen nach Königsfeld.<br />
Kontakt: +43 678 129 84 45<br />
Br. Cornelis Versluis ist am 18. November<br />
<strong>2018</strong> im Alter von 89 Jahren verstorben. Er<br />
hat sich in den 19 Jahren, in denen er an<br />
den beruflichen Zinzendorfschulen arbeitete,<br />
mit großem Engagement für die ihm<br />
anvertrauten Schülerinnen und Schüler<br />
eingebracht.<br />
Wir hoffen auf ein möglichst zahlreiches Wiedersehen in Gesundheit beim<br />
Altschülertreffen am 1. Dezember 2019. Das Treffen der Ehemaligen findet in<br />
jedem Jahr am Freitag vor dem 1. Advent statt. Es werden hierfür keine gesonderten<br />
Einladungen versandt.<br />
Informationen finden Sie auf unserer Website www.zinzendorfschulen.de<br />
Impressum<br />
Königsfelder <strong>Kaleidoskop</strong><br />
5. Jahrgang, Schuljahr <strong>2017</strong>-<strong>2018</strong><br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
© Zinzendorfschulen<br />
Mönchweilerstraße 5, 78126 Königsfeld<br />
Tel: 07725 / 93 81 60 und 93 81 70<br />
Fax: 07725 / 93 81 29<br />
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Redaktionskontakt:<br />
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Redaktion: Stephanie Wetzig<br />
Verantwortlich: Johannes Treude<br />
Gestaltung: Stephanie Wetzig<br />
Redaktionsschluss für die nächste<br />
Ausgabe: 1. Oktober 2019<br />
Fotos: Philipp Hudek, Landtagspressestelle,<br />
Helen Marzahn-Neugardt, Pixabay.com,<br />
Dieter Schnell, Stephanie Wetzig.<br />
Texte: Wenn nicht anders gekennzeichnet<br />
von Stephanie Wetzig.<br />
Musik: Titel - Gemafreie Musik von<br />
www.frametraxx.de<br />
S. 91: Wikipedia
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