Ressourcenorientierte Beraterin DPA - Institut Systeme

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einbeziehen. Dadurch entsteht und wächst das Expertentum der Klientin oder des Klienten. Wichtig ist, dass die Klientel die Expertenschaft über das eigene Leben behält, daher ist alles, was sich für die Gewinnung einer Lösungsperspektive eignet und von der Klientin oder dem Klienten kommt oder in die Beratung eingebracht wird, zu utiltisieren (also zu nutzen). 7 Dipl.-Psych. C. Jessen Bausteine im ressourcenorientierten Beratungsprozess 2.2. Prozessmitte 2.2.1 Zieldiskussion Innerhalb der Zieldiskussion werden die Ambivalenzen, also die Vor- und Nachteile der Problem- als auch der Zielsituation, erörtert. Dabei bleibt die <strong>Beraterin</strong> oder der Berater parteiisch für die ratsuchende Person, für die Lösung jedoch neutral. Alle Seiten und Bedürfnisse sind zu respektieren und gegenüberzustellen. Auch kann hervorgehoben werden, dass die Anerkennung des Problems oder der Symptome eine paradoxe Intervention und somit ein vorläufiger Lösungsversuch darstellen kann. Hilfreich für den Prozess ist oftmals auch eine skeptische Unterstützung bei bestehendem Rapport. So kann beispielsweise gefragt werden: Was haben Sie bisher getan? Dieses jedoch in der Haltung des neugierigen Erkundens, nicht im konfrontativen Sinne. Um die Motivation zur Veränderung und das dazugehörige Engagement zu erhöhen sollte ebenfalls geklärt werden (z.B. Wie stark ist Ihr Entschluss auf einer Skala von 1-10?, s.u.). Auch sollten Hindernisse offen angesprochen werden (z.B. Was kann Sie hindern Ihr Ziel zu erreichen?) aber auch was blockierte bisher eine Lösung? Als günstig hat sich an dieser Stelle eine Teilearbeit zur Ambivalenzenklärung erwiesen. Ein Teil von Ihnen oder eine Seite möchte das und eine andere etwas anderes. Dadurch kann z.B. der Prozess stagnieren. Wie werden Sie das entscheiden? 2.2.2 Prozessreflektion mit Ressourcenerweckung Auch in der Prozessmitte stellt sich die Frage: Wie wird aus einer Betroffenen eine Beteiligte oder aus einem Betroffenen ein Beteiligter? In einer ressourcenorientierten Beratung wird hierzu intermittierend die Metaebene genutzt. Durch eine offene Supervision mit der ratsuchenden Person wird dieser Eigenverantwortung übergeben und der Beratungsprozess dadurch optimiert (z.B. Ziehen Sie doch mal eine kurze Zwischenbilanz – wie läuft unsere Arbeit? Was ist für Sie an unserer Arbeit hier hilfreich? Was sollten wir verändern? Wenn wir so weiter machen, können Sie dann Ihr Ziel erreichen?). Um Passivität zu minimieren und auf die Metaebene zu gelangen, könnte man am Anfang oder mitten im Prozess die Frage stellen: Woran können wir erkennen, dass wir uns nicht mehr zu treffen brauchen? Ziel ist es, die ratsuchende Person durch die Beratungshaltung und durch Rückkopplung auf Ressourcen (Wie haben Sie in diesem oder jenem Kontext Probleme gelöst?) wiederholt als Akteur für den eigenen Lebensweg zu gewinnen, sie zum eigenen Handeln und dadurch zu einem Lösungszustand zu befähigen. 8
Dipl.-Psych. C. Jessen Bausteine im ressourcenorientierten Beratungsprozess Auch können sich im Beratungsprozess durch gezieltes „Säen“ von Ideen (seeden im Eriksonschen Sinne) durch die <strong>Beraterin</strong> oder den Berater neue Lösungsvisionen entwickeln z.B. Geschichten erzählen, Metaphern, Analogien etc. 2.2.3 Suggestionen Suggestionen werden in Form von Prognosen, selbsterfüllenden Prophezeiungen und auch durch Implikationen der Sprache angeboten. Hier können kleine, wohldosierte Unterschiede im Sprachgebrauch eine große Wirkung erzielen: „Mithilfe der beiden Wörter „noch nicht“ kann die Aufmerksamkeit auf Potenziale, Möglichkeiten und Chancen gerichtet werden: • Ziele sind noch nicht erreichte Ziele; • Probleme sind noch nicht gefundene Lösungen; • Blockaden sind noch nicht überwunden, noch nicht gefundene Wege oder Strategien; • Symptome und Beschwerden sind noch nicht verändert; • Schwächen sind „Noch-nicht-Stärken“; • Unfähigkeit ist eine „Noch-nicht-Fähigkeit“ • schlechte Eigenschaften sind noch nicht überwunden, noch nicht verändert zu guten Gewohnheiten (Prior, 2004, S. 46-47) Von Wert sind auch die Bilder und Sinnsprüche oder Metaphern, welche die Klientin oder der Klient selbst verwendet. Diese sollten aufgegriffen und auf ihre Günstigkeit hin überprüft werden (z.B. Was bringt es Ihnen, wenn Sie das so benennen?). Insbesondere dysfunktionale Glaubensannahmen sollten im Beratungsprozess aufgezeigt, hinterfragt und aufgeweicht werden. Es gilt, günstigere Annahmen zusammen mit der ratsuchenden Person zu entwickeln. Aus der Ericksonschen Vorgehensweise stammt das therapeutische Kommunizieren. Es werden gezielt Schwächen zu Stärken umkonnotiert (reframt), in dem man einen anderen Blickwinkel einnimmt. So kann z.B. Unpünktlichkeit die Stärke beinhalten, die Zeit völlig ausblenden zu können. Dabei ist aber der Kontext zu berücksichtigen, wann ist das günstig und wann nicht? Etwas in einen bestimmten Rahmen stellen und die Flexibilität es in einem anderen Rahmen anders machen zu können, stellt hierbei eine wesentliche Erweiterung dar. 9 Dipl.-Psych. C. Jessen Bausteine im ressourcenorientierten Beratungsprozess 2.2.4 Ratifizierung und Skalierung der Schritte Wie bereits eingangs gesagt, können mittels der Skalierung oder Ratifizierung Veränderungen, aber auch abstraktere Wirkfaktoren, im Beratungsprozess messbar gemacht werden. Die Ratifikation fragt daher: Wie haben Sie sich verändert? und woran machen Sie das fest?, wie sind wir heute weitergekommen hinsichtlich Ihres Ziels?. Oder auch wie im Beispiel nach Bamberger (2001): Angenommen, die Ziffer 1 steht dafür, wie Ihr Leben ausgesehen hat, als wir uns das erste Mal gesehen haben und die Ziffer 10 dafür, wie es aussehen sollte am Ende unserer Gespräche. Wo stehen Sie dann Ihrer Meinung nach heute?“ (S. 152).
Seite 1 und 2: Bausteine im ressourcenorientierten
Seite 3 und 4: wieder zurückkommen wird, können
Seite 5: Betrachtet man die Wirksamkeit der
Seite 9 und 10: erreicht? Was haben Sie über sich
Seite 11: Pfeiffer bei Klett-Cotta Lang, A. M

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