Berliner Kurier 26.11.2018
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4 I LEBEN MIT HANDICAP<br />
MONTAG, 26. NOVEMBER 2018 I VERLAGSBEILAGE<br />
Das größte Sportfest<br />
2023 gibt es Special Olympics in Berlin<br />
Die Special Olympics World<br />
Games finden 2023, also<br />
in fünf Jahren, erstmals in<br />
Berlin statt. Das hat vor wenigen<br />
Tagen das Präsidium der Special<br />
Olympics International (SOI) bei<br />
einer Tagung in der Dominikanischen<br />
Republik entschieden.<br />
Das teilte der Verband SOI mit.<br />
Konkurrent bei der Entscheidung<br />
war Moskau.<br />
Die Special Olympics World<br />
Games sind eine der größten<br />
Sportveranstaltungen der Welt.<br />
Sie wollen inspirierend und<br />
fördernd wirken für das Ziel<br />
einer Welt der vollständigen Inklusion<br />
für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung.<br />
Bei den Special Olympics<br />
World Games 2023 werden voraussichtlich<br />
rund 7000 Athletinnen,<br />
Athleten und Unified<br />
Partner aus 170 Nationen in<br />
25 Sportarten teilnehmen. Sie<br />
werden von mehr als 3000 Betreuenden<br />
sowie 12 000 Familienmitgliedern<br />
begleitet. „Wir<br />
sind sehr, sehr glücklich über die<br />
Entscheidung, die wir auch als<br />
Wertschätzung für unseren Verband,<br />
für Berlin und für Deutschland<br />
wahrnehmen“, sagte Christiane<br />
Krajewski, Präsidentin von<br />
Special Olympics Deutschland.<br />
„Wir freuen uns mit unseren Athletinnen<br />
und Athleten.“<br />
Mit den Weltspielen 2023 sollten<br />
Selbstbestimmung und gleichberechtigte<br />
Teilhabe von Menschen<br />
mit geistiger Behinderung<br />
in allen Lebensbereichen selbstverständlicher<br />
werden.<br />
Die Inklusion im und durch<br />
Sport wurde zu einem der wichtigsten<br />
Bestandteile der <strong>Berliner</strong><br />
Bewerbung. Dazu zählt das Host<br />
Town-Programm, das die gesamte<br />
Nation in die Aufnahme von<br />
Delegationen aus aller Welt einbindet.<br />
Unter Einbeziehung von<br />
Sportvereinen und Schulen in<br />
ganz Deutschland soll das Programm<br />
ein besseres Bewusstsein<br />
für die Belange von Menschen<br />
mit geistiger Behinderung,<br />
für kulturelle Vielfalt und Inklusion<br />
bewirken. (mh.)<br />
Vom 14. bis 18. Mai fanden in Kiel die nationalen Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung statt. Die Fotos zeigen I<br />
„Ein Meilenstein für Berl<br />
Ein Gespräch mit zwei Athletensprechern des Verbands „Special Olympics De<br />
@ JOERG BRUEGGEMANN / OSTKREUZ<br />
Auch im Schwimmen fand in Kiel ein Wettbewerb statt.<br />
Kontakt:<br />
WIB –Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH<br />
Geschftsstelle assostr Berlin<br />
el a <br />
infowibverbundde wwwwibverbundde<br />
Jeder Mensch ist der Experte für seine Lebensgeschichte.<br />
Der WIB Verbund bietet soziale und berufliche Integration für psychisch<br />
kranke, suchtkranke und behinderte Menschen durch Beratung,<br />
Betreuung, rbeit, Wohnen und agesstruktur Mit dem ufzeigen<br />
individueller Lösungswege unterstützen wir die Rehabilitation und eine<br />
selbstbestimmte Lebensführung<br />
ontakt und Beratungsstelle Beschftigungstagessttten<br />
Betreutes Wohnen Integration geflüchteter Menschen<br />
Inklusionsunternehmen rgotherapie<br />
nerkannte Werkstatt für Menschen mit Behinderung<br />
Mark Solomeyer und Dennis<br />
Mellentin sind Sportler<br />
und engagieren sich dafür,<br />
dass Menschen mit geistiger Behinderung<br />
mehr Akzeptanz finden<br />
im Breitensport. Im Gespräch erklären<br />
sie, warum die Vergabe der<br />
Special Olympics nach Berlin für<br />
sie besonders ist.<br />
Wieder ein großes Sportfest in<br />
Berlin und dieses Mal ein ganz<br />
besonderes: die Weltspiele von<br />
Special Olympics. Was sagen Sie<br />
dazu?<br />
Mark Solomeyer: Ein Traum ist<br />
wahrgeworden. Es ist ein Meilenstein<br />
für Berlin und für Deutschland.<br />
Die Entscheidung macht<br />
uns unheimlich stolz, denn Inklusion<br />
ist unser zentrales Thema.<br />
Übrigens wird nicht nur Berlin profitieren,<br />
sondern alle Gemeinden<br />
und Städte.<br />
Dennis Mellentin: „Für mich<br />
als <strong>Berliner</strong> sind die Weltspiele<br />
Heimspiele. Die harte Arbeit als<br />
Atlethensprecher trägt jetzt Früchte.<br />
Mehr als drei Jahre haben wir<br />
daran gearbeitet und können jetzt<br />
zeigen, was inuns steckt.<br />
Waren Sie schon einmal bei internationalen<br />
Wettbewerben?<br />
Solomeyer: Ich war 2007 bei<br />
den internationalen Weltfestspielen<br />
in Shanghai 2007 und habe<br />
dort Gold und Bronze im Badminton<br />
geholt. Wir hatten dort ein<br />
Team, das das Herz am rechten<br />
Fleck getragen hat. Das wird<br />
2019 bei unserem Team in Abu<br />
Dhabi auch wieder so sein.<br />
Melletin: An diesen Spielen<br />
werde ich als Radsportler teilnehmen.<br />
Wir fahren dort auf der<br />
Formel 1-Rennstrecke –das wird<br />
ein Highlight.<br />
Treiben Sie Leistungssport, um<br />
sich vorzubereiten?<br />
Mellentin: Es fällt nicht unter<br />
Leistungssport. Wir rufen unser<br />
Pensum ab, was wir schaffen.<br />
Wir stehen nicht so unter Druck<br />
wie andere Sportler,zum Beispiel<br />
in der Bundesliga. Wir trainieren<br />
für uns.<br />
Mark Solomeyer (l.) und Dennis Mellentin s<br />
Solomeyer: Das ist das Besondere<br />
bei Sportlern mit geistiger<br />
Behinderung. Jeder soll es so<br />
machen, wie er es wünscht. Leistungsdruck<br />
gibt es nicht. Special