Berliner Kurier 26.11.2018

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34 PANORAMA BERLINER KURIER, Montag, 26. November 2018* Sie versorgen sich selbst Sie vermeiden Müll Kein Auto, kein Urlaub Käseproduktion bei den Schimmels: Die Molke kommt in ein Seihtuch. Gr.F.: Steffen bringt mit seinen beiden Pferden den Mistwagen zurück auf den Hof. Willkommen bei Familie „Nachhaltig“ Lina melkt ihre KuhDoraauf der Wiese. Fotos: dpa Kalkhorst – Nachhaltigkeit. Nicht nur bei Umweltschützern steht der Begriff hoch im Kurs. Ressourcen schützen, das Klima schonen. Die Familie Schimmel aus Mecklenburg- Vorpommern hat ihr ganzes Leben darauf ausgerichtet. Sie versorgt sich selbst, vermeidet Müll, wo es geht. Es ist auch ein Leben des Verzichts: kein Auto, kein Urlaub. Willkommen bei Familie „Nachhaltig“... Ein selbst gemachter Zaun, ein Haus wie aus dem Freilichtmuseum, eine Scheune aus Holz, Gemüsegarten, Obstwiese, Bienenkörbe, Teich. Mit dem Fahrrad ist man in wenigen Minuten an der Ostsee. Klingt nach Idylle. Doch das Leben auf dem Hof von Familie „Nachhaltig“ ist hart. Die Schimmels versorgen sich selbst, ohne die Hilfe moderner Technik. Sie leben, als wären sie 200 Jahre zurückgebeamt. Der Verzicht hat einen Grund. „Ich will so wenig wie möglich daran teilhaben, dass diese Welt kaputtgemacht wird“, sagt Lina Schimmel (43). Die Familie versucht, ihren sogenannten ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Aber geht das heute in Deutschland einfach so? Ende der 80er kaufte Steffen Schimmel (52), der früher Forstarbeiter war, das Bauernhaus, in dem er heute mit seiner Frau und drei Kindern lebt. Sie ernähren sichvon dem, was auf sie auf ihren Feldern ernten und was ihre Tiere, Kühe, Enten, Hühner ihnen liefern. Hinter einem verwitterten, moosbedeckten Zaun wachsen Kräuter, Obst und Gemüse. Heute erntet Lina Dillsamen für die Saat im nächsten Jahr. Wenn es dann so weit ist, ziehen Bert und Paul, zwei Kaltblüter, den Pflug durch die Äcker, um die Aussaat vorzubereiten. Einen Traktor gibt es nicht. Die Schimmels produzieren aber auch für den Verkauf, sie stellen Honig her und verkaufen Rindfleisch. Die Kühe und die anderen Tiere haben mehr als eine Funktion: Sie liefern nicht nur Nahrung, sie sind Lastenschlepper, Wächter, Schädlingsbekämpfer. Ein richtiges Krisenjahr? „Hat es noch nicht gegeben“, sagt Steffen Schimmel. Fällt die Ernte mal nicht so üppig aus oder die Milch bereitet Probleme, können sie zukaufen, was fehlt. Gekäst wird von Hand –„eine Art Gouda“ mache sie meistens, sagt Lina Schimmel, als sie die Rohmilch von Kuh Dora verarbeitet. Steffen Schimmel sitzt am Holztisch vor der Haustür und beißt in ein Brot mit „Immenschiet“, so hat er seinen Honig getauft. Er erzählt von einer Nachbarin, Kriegsgeneration, aufgewachsen auf dem Land. „Was die alles weiß!“, ruft er. „Was die alles gemacht haben.“ Abfall vermeiden, Lebensmittel selbst herstellen. Damals war das notwendig. „Es gab keine Möglichkeit, schnell im Laden alles zu kaufen.“ Auch bei Bauarbeiten am Haus kam verlorenes Wissen zum Einsatz. Die Halme des Roggenstrohs wurden mit Lehm vermischt, um Wände zu bauen und das Dach abzudichten. „Die alten Deckenbalken haben Riefen, in die die Lehmwickel genau hineinpassen“, erzählt Bäuerin Lina über das Haus, das aus dem frühen 17. Jahrhundert stammt. Urlaub ist bei dem arbeitsintensiven Leben auf dem Hof kaum drin, vier Tage Dänemark gönnte sich die Familie im Januar. Lina Schimmels Mutter hütete den Hof. Mit dem Auto zu Freunden oder Sportvereinen gebracht werden? Den Kindern ist das fremd. Sie müssen mit dem Fahrrad zur Schule fahren, auch im Winter. Ein Auto besitzt die Familie nicht. Die Mühen, die das Leben im Energiesparmodus mit sich bringt, haben die Schimmels akzeptiert. So getrieben wie Großstädter wollen sie gar nicht unterwegs sein. Aber seit kurzem haben sie Internet. Bundesamt warnt vorKnopfzellen Vorsicht,Verätzungsgefahr! Eltern sollten deshalb die Batterien immer kindersicher wegsperren Berlin – Wenn Kleinkinder Knopfzellen verschlucken, können diese Minibatterien in der Speiseröhre stecken bleiben und schwere Verätzungen auslösen, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Eltern. Die Knopfzellen könnten dann einen Stromfluss erzeugen und so die Schleimhaut schädigen. „Wir raten daher allen Eltern, Knopfzellen vor Säuglingen und Kleinkindern unzugänglich aufzubewahren. Nach dem Verschlucken einer Knopfzelle sollte sofort eine Untersuchung in einer Klinik erfolgen“, empfiehlt BfR-Präsident Andreas Hensel weiter. Bei Kontakt mit den feuchten Schleimhäuten entstehen laut BfR geladene Teilchen, die die Verätzungen verursachen. Besonders gefährlich seien große Knopfzellen von über zwei Zentimetern Durchmesser, da sie leicht in der Speiseröhre von Kindern stecken bleiben könnten. In den vergangenen zehn Jahren seien dem BfR mehrere Hundert Kinder gemeldet worden, die diese Minibatterien verschluckt hatten. Weil deren Verbreitung wächst, könnten Kinder vermehrt in den Kontakt mit Knopfzellen kommen. Foto: dpa Knopfzellen können im Körper schwereSchäden verursachen.
* Suff-Fahrer gestoppt Polizei findet Tote im Kofferraum Bamberg –Mit Müh und Not habenPolizisten in Franken einen Autofahrer wegen dessen Schlangenlinienfahrt auf der A73 angehalten –dann machten sie eine grausigeEntdeckung. Im Kofferraumlag eine Frauenleiche. Der Fahrer (21) wollte zu Fuß fliehen, wurde festgenommen. Die Frau im Kofferraum–eine 57-Jährige aus Nürnberg –starb vermutlich durch Gewalteinwirkung. Details zu den Verletzungen gab die Polizei zunächst nicht bekannt. Unklar blieb auch, in welchem Verhältnis der Mann zur Toten stand. Ägypten Mumiengrab in Luxor entdeckt Luxor –Archäologen haben im ägyptischen Luxor ein antikes Grab, einen Sarkophag, Statuen und weitere Begräbnisartefakte entdeckt. Das Grab liegt in der Totenstadt Al- Asasif nahe dem Tal der Könige und stammt aus der Zeit von 2137 bis 1781 vor Christus. Es gehörte laut der Experten Thau-Irchet-If, dem Chef- Mumifizierer am Mut-Tempel. In Al-Asasif wurden vor allem Adlige und höhere Beamte begraben. Unter den Funden in der Grabstätte sind auch etwa 1000 „Uschabtis“, Begräbnis-Figürchen aus Holz, Lehm und Stein. Russen wollen’s klären Warendie Amis wirklich auf dem Mond? Moskau –Vor bald 50 Jahren hat mit NeilArmstrong der erste Mensch einen Fuß auf den Mondgesetzt. Aber manch einer glaubt bis heute nicht, dass die Mond-Missionen der USAstattgefunden haben. Wir überprüfen das, heißt es jetzt von den Russen. DmitriRogosin,Chefderrussischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, schlug vor, bei den geplanten Missionen zum Mond auch zu kontrollieren, ob die Amerikaner tatsächlich dort gelandet sind. „Wir haben uns zur Fotos: dpa Dmitri Rogosin, früher Russlands Vize-Regierungschef,ist Leiter der Raumfahrtbehörde Roskosmos. Aufgabe gemacht, zu fliegen und zu überprüfen, ob sie dortwaren oder nicht“, sagte Rogosin laut russischen Medien. Er scheint bei seiner Antwort auf eine entsprechende Frage zu grinsen. Roskosmos hattebei Twitter ein Video von einemGespräch zwischen Rogosin und dem Präsidenten der Republik Moldau, Igor Dodon, veröffentlicht. Ein Sprecher der Raumfahrtbehörde sagte wenig später, es sei als Witzgemeint gewesen. Nach einigen Pannen hattedie Sowjetunioninden 1970er-Jahren Pläne für eine Mondlandung auf Eis gelegt. DenAmerikanern PANORAMA 35 US-Astronaut Edwin „Buzz“ Aldrin steht auf dem Mond: die Apollo- 11-Mission im Juli ’69. In den 2030er-Jahren will Russland zum Erdtrabanten. Auch, um da noch was zu überprüfen... gelang die Landung bereits im Juli 1969: Bei der legendären Mission Apollo 11 spazierte Neil Armstrong als erster Mensch auf dem Erdtrabanten. Nach russischen Plänen sollen nundie erstenKosmonauten Anfang der 2030er-Jahre auf dem Mond landen. 14 Tage sollen sie auf dem Erdtrabantenbleiben. Der Roskosmos-Chef betonte, kein Land der Welt könne ein Mond-Programm allein durchführen. Die Russen setzen deshalb auf eine Zusammenarbeit mit den USA,Europaund China. Evelyn Reißmann bekommt vonihrer Vorgängerin Manuela Thoma-Adofo das „Miss50plus“- Siegerkrönchen aufgesetzt. Ein Archäologe inspiziertindem Grab in Luxor den Sarkophag. Todeiner 14-Jährigen Susannas Killer angeklagt Mainz –Ein halbes Jahr nach dem Tod der 14-jährigen Susannaaus Mainz hat die Staatsanwaltschaft Wiesbaden Anklagegegen den mutmaßlichen TäterAli B. erhoben. Dem in U- Haft sitzendenIraker werden Mord und Vergewaltigung der Schülerinvorgeworfen. Ali B. hattegestanden,inder Nacht zum 23. Mai die Schülerin getötet zu haben. Bei den Ermittlungen kam heraus, dass er ein weiteres kleines Mädchen vergewaltigt haben soll. Er bestritt, die beiden Mädchen vergewaltigt zu haben. Foto: dpa Ei verbibbsch! DieseSächsin ist Deutschlands Schönste über 50 Bad Zwischenahn –Schon als junges Mädchen in der DDR träumte Evelyn Reißmann von einem Miss-Titel. Nach der Wende war sie aber zu schüchtern, sich zu bewerben. ImAlter von 52 Jahren wurde jetzt ihr Kindheitstraum wahr: Die Mutter aus Plauen in Sachsen ist die neue „Miss 50plusGermany 2019“. Gegen 19 andere attraktive Favoritinnen hatte sich die Vogtländerin bei der Wahl der schönsten Frauen über 50 Jahre im niedersächsischen Bad Zwischenahn durchgesetzt. „Ich bin überglücklich, kann es aber noch gar nicht richtig realisieren.“ Die Angestellte eines Versicherungsunternehmens hält sich mit Yoga und Spaziergängen mit ihrem Hund fit. Sie ist alleinerziehende Mutter einer 16-jährigen Tochter. „Evelyn Reißmann steht beispielhaft für eine Generation von Frauen, die mit Selbstbewusstsein, Charme, Klugheit und natürlich ihrer Schönheit überzeugen“, sagte Ralf Klemmer, Chef der Miss Germany Corporation. Meine Tochter freut sich unheimlich für mich“, erzählt Evelyn Reißmann. Den Traum habe sie auch für ihre bereits gestorbenen Eltern verwirklicht. „Die waren bei mir“, sagte sie. Und was ist das Geheimnis ihrer Schönheit? „In allererster Linie die Gene, auch wenn das abgedroschen klingt“, meint die 52-Jährige. „Ich trinke viel Wasser und Tee und habe schon als Kind immer kalt geduscht.“ Vor dem Wettbewerb habe sie zudem länger keinen Alkohol getrunken. „Ich trinke auch mal ’ne Cola, aber ich brauche nicht jeden Tag Prosecco.“ Gewählt wurde Evelyn Reißmann von einer neunköpfigen Jury, zu der Politiker Wolfgang Bosbach und Schauspielerin Jessika Cardinahl gehörten. Foto: dpa
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