Berliner Kurier 26.11.2018
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SERIE<br />
Mit unserer neuen Serie „Der große<br />
Geldplaner 2019“ wollen wir Ihnen in<br />
dieser Woche täglich auf einer Doppelseite<br />
handfeste Tipps geben, wie<br />
sich Gesetze und Regelungen im neuen<br />
Jahr für Sie richtig bezahlt machen.<br />
Frei nach dem Motto: Was sich ändert.<br />
Wie Sie sparen. Was Ihnen zusteht.<br />
*<br />
GELD-NEWS<br />
Kein Zuschlag mehr<br />
Foto: zVg<br />
Foto: dpa<br />
In den <strong>Berliner</strong> Taxen müssen<br />
Fahrgäste keinen Zuschlag<br />
mehr bei der ECund<br />
Kreditkartenzahlung<br />
zahlen. Darauf weist die<br />
Verbraucherzentrale Berlin<br />
hin. Bisher verlangten die<br />
Fahrer einen Zuschlag von<br />
1,50 Euro, wenn die Kunden<br />
ihre Fahrt nicht bar bezahlen<br />
wollten. Das war nach<br />
der Regelung über Beförderungsentgelte<br />
im <strong>Berliner</strong><br />
Taxiverkehr auch zulässig.<br />
Nach einem Beschluss des<br />
<strong>Berliner</strong> Senats ist dieses<br />
Entgelt nun aber nicht<br />
mehr erlaubt.<br />
Taschendiebe erkennen<br />
In Berlin öffnen in der kommenden<br />
Woche die Weihnachtsmärkte.<br />
Besucher<br />
sollten dabei nicht vergessen:<br />
Größere Menschenansammlungen<br />
ziehenimmer<br />
wieder auchTaschendiebe<br />
an. Das unübersichtliche<br />
Gedränge zwischenden<br />
Ständen bietet ihnen gute<br />
Gelegenheit, unbemerkt zuzuschlagen,<br />
warnt die Polizeiliche<br />
Kriminalprävention<br />
der Länder und des Bundes.<br />
Wie man Taschendiebe erkennt:<br />
Täter beobachten ihre<br />
Opferlange und genau.<br />
Sie meiden dabei den direkten<br />
Blickkontakt und schauen<br />
eher nach der Beute. Sie<br />
suchen körperliche Nähe,<br />
rempeln ihre Opfer an, verwickeln<br />
diese in ein Gespräch<br />
oder beschmutzen<br />
vermeintlich unabsichtlich<br />
die Kleidungihrer Opfer.<br />
Oft arbeiten die Täter in<br />
Gruppen: Der erste lenkt das<br />
Opfer ab. Der zweite stiehlt<br />
die Beute und gibt sie an den<br />
dritten weiter, der damit<br />
verschwindet.<br />
Experte Wolfgang<br />
Büser am Telefon<br />
Sie brauchen<br />
einen persönlichen<br />
Rat zum<br />
Thema Minijob?<br />
Dann<br />
rufen Sie unseren<br />
Experten<br />
Wolfgang<br />
Büser an. Morgen,<br />
von 14 bis 16 Uhr.<br />
Telefon: 0800 2327 222<br />
Foto: Imago<br />
Medizin für Patient<br />
Portemonnaie<br />
Wasbringt das Versichertenentlastungsgesetz 2019?<br />
2019 greifen Änderungen in<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung,<br />
die die Große Koalition<br />
vereinbart hat. Die Bürger<br />
sollen finanziell entlastet<br />
werden –dafür hat das Bundeskabinett<br />
das Versichertenentlastungsgesetz<br />
beschlossen.<br />
Auch Selbstständige profitieren.<br />
Parität beim Zusatzbeitrag:<br />
Den Beitragssatz zur Krankenversicherung<br />
in Höhe von 14,6<br />
Prozent tragen Arbeitgeber und<br />
Arbeitnehmer jeweils zur Hälfte<br />
–das wird 2019 auch so bleiben.<br />
Beim kassenindividuellen<br />
Zusatzbeitrag, den derzeit noch<br />
die Arbeitnehmer allein tragen,<br />
wird das anders. Dieser Zusatzbeitrag(er<br />
wird für 2019 durchschnittlich0,9<br />
%betragen) wird<br />
ab dem 1. Januar 2019 zu gleichen<br />
Teilen von Arbeitgebern<br />
und Arbeitnehmernbezahlt.<br />
Ein Beispiel: Bei einem Bruttoverdienst<br />
von 2500 Euro und einem<br />
Zusatzbeitrag von 1,0 Prozent<br />
gehen künftig 195 Euro pro<br />
Monat vom Arbeitnehmer an<br />
die Krankenkasse. Das sind<br />
12,50 Euro monatlich weniger<br />
als nach altem Recht. Auf das<br />
Jahr gerechnet macht das immerhin<br />
150 Euro.<br />
¤<br />
DER GROSSE<br />
GELDPLANER<br />
2019<br />
Wassich ändert.<br />
Wie Sie sparen.<br />
WasIhnen zusteht.<br />
Neues für Selbstständige:<br />
Hauptberuflich Selbstständige<br />
zahlen Beiträge zur gesetzlichen<br />
Krankenversicherung auf<br />
Grundlage der Beitragsbemessungsgrenze.<br />
Die beträgt derzeit<br />
monatlich 4425 Euro, steigt<br />
2019 auf 4537,50 Euro. Werden<br />
geringere Einkünfte nachgewiesen,<br />
so berechnen sich die Beiträge<br />
daraus, mindestens jedoch<br />
aus 2283,75 Euro monatlich. Die<br />
Krankenkassen greifen dabei<br />
auf den letzten Steuerbescheid<br />
zurück.<br />
Um Härten zu vermeiden,<br />
wird die Mindestbemessungsgrundlage<br />
2019 auf 1141,88 Euro<br />
monatlich halbiert. Damit entfallen<br />
auch Sonderregelungen<br />
für Existenzgründer.<br />
Die neue Regelung wird für<br />
Betroffene günstiger sein als die<br />
aktuelle. Denn: Wer zurzeit<br />
noch als Härtefall oder Existenzgründer<br />
zu Beiträgen an<br />
AOK, DAK, TK &Co. herangezogen<br />
wird, der entrichtet seinen<br />
Obolus für die Krankenkasse<br />
auf Grundlage eines Monatseinkommens<br />
von 1522,50 Euro.<br />
Das kann für einen Selbstständigen,<br />
der in Schwierigkeiten<br />
steckt,eine Ersparnisvon bis zu<br />
etwa 60 Euro im Monat an<br />
Krankenversicherungsbeiträgen<br />
bringen.<br />
Kleiner Ausflug indie Sozialpolitik:<br />
Die Entlastung der<br />
Selbstständigen bringt der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung<br />
heftige Beitragsausfälle.<br />
Experten schätzen die Mindereinnahmen<br />
auf rund 800 Millionen<br />
Euro. Überhaupt wird mit<br />
dem neuen Gesetz im Krankenversicherungsgewerbe<br />
viel Geld<br />
bewegt. Nach Berechnungen<br />
des Gesundheitsministeriums<br />
wird es ein Entlastungsvolumen<br />
in Höhe von rund8,3 Milliarden<br />
Euro pro Jahr geben. Der größte