Falstaff Magazin Österreich 8/2018
dez–feb 2019 GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN CHAMPAGNER – DER PRICKELNDE JAHRGANG 2008 ORLANDO & CO. EINE REISE INS ANDERE FLORIDA STERNEKÜCHE: LOHNT SICH DIE HAUTE CUISINE? ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN Lebe das Leben DELIKATESSEN, DIE SIE JETZT GENIESSEN SOLLTEN 08 ÖSTERREICH-AUSGABE 08/2018 € 8,50 WWW.FALSTAFF.COM 9 004524 000851 08
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dez–feb 2019<br />
GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />
CHAMPAGNER –<br />
DER PRICKELNDE<br />
JAHRGANG 2008<br />
ORLANDO & CO.<br />
EINE REISE INS<br />
ANDERE FLORIDA<br />
STERNEKÜCHE:<br />
LOHNT SICH DIE<br />
HAUTE CUISINE?<br />
ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />
Lebe das Leben<br />
DELIKATESSEN, DIE SIE JETZT GENIESSEN SOLLTEN<br />
08<br />
ÖSTERREICH-AUSGABE 08/<strong>2018</strong><br />
€ 8,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />
9 004524 000851<br />
08
The Breitling Cinema Squad<br />
Brad Pitt<br />
Adam Driver<br />
Charlize Theron<br />
AIR<br />
LAND<br />
PREMIER<br />
SEA<br />
#SQUADONAMISSION
DER LEITWOLF.<br />
DER NEUE BMW X5.<br />
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BMW X5: von 195 kW (265 PS) bis 294 kW (400 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt<br />
von 6,0 bis 8,5 l / 100 km, CO 2<br />
-Emissionen von 158 bis 193 g CO 2<br />
/ km.
Freude am Fahren<br />
Symbolfoto
Senator Cosmopolite<br />
1010 Wien · Kärntner Straße 41 · Tel. +43 (0)1 5 12 33 22<br />
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© WILVORST<br />
HERAUSGEBERBRIEF<br />
LEBE DAS LEBEN<br />
LIEBE FEINSCHMECKERINNEN,<br />
LIEBE FEINSCHMECKER!<br />
Wir alle stellen uns doch immer wieder die Frage:<br />
Wie lebe ich richtig, bewusst, gesund und<br />
positiv? Etliche Bücher wurden geschrieben<br />
über »Think positive« oder »Sorge dich nicht, lebe!«.<br />
Wir von <strong>Falstaff</strong> wollen dazu gerne einen kleinen Beitrag<br />
leisten, indem wir Ihnen immer wieder die Genusswelt,<br />
schöne Plätze zum Verweilen oder neue Kreationen und<br />
Ideen in der Kulinarik liefern. Das haben wir auch im<br />
letzten Heft dieses Jahres zu realisieren versucht, daher<br />
widmen wir uns auch gleich in der Cover-Story dem<br />
wunderschönen Vorsatz »Lebe das Leben«.<br />
Lassen auch Sie sich mitreißen vom vermutlich besten<br />
Champagnerjahrgang der vergangenen Dekade (2008)<br />
und füllen Sie diese Köstlichkeiten am besten gleich in<br />
jene Gläser, die unser Wein-Chefredakteur Peter Moser<br />
für Sie ausgesucht hat. Gönnen Sie sich etwas Besonderes<br />
und probieren Sie jene Rezepte aus, die festliche Geflügel-<br />
Klassiker in ein völlig neues Licht setzen. Wenn Ihnen die<br />
Lust nicht nach Kochen steht, weisen wir Ihnen den Weg<br />
durch das vielfältige Catering-Angebot <strong>Österreich</strong>s.<br />
Apropos Küche: Ob der Beruf Sternekoch nach wie<br />
vor ein Traumziel ist, das es zu erreichen gilt – dieser<br />
Frage sind wir in der aktuellen Ausgabe nachgegangen.<br />
Eine abschließende Antwort, ob sich die Haute Cuisine<br />
noch lohnt, haben wir trotz intensiver Recherchen nicht<br />
gefunden. Doch eines haben wir bei der Suche gewiss<br />
mitgenommen: den Vorsatz, es nicht als Selbstverständlichkeit<br />
anzusehen, wenn uns Köche, Sommeliers und<br />
Winzer mit ihrer Arbeit Glücksgefühle bescheren.<br />
Das Leben leben kann man freilich besonders gut, wenn<br />
man alles hinter sich lässt und auf Reisen geht. Speziell<br />
für diese Jahreszeit porträtieren wir zwei ganz unterschiedliche<br />
Ziele: das »andere Florida« mit Orlando,<br />
Tampa und Saint Petersburg sowie eine der faszinierendsten<br />
Städte der Welt, in der gleich drei Weltreligionen ihre<br />
größten Heiligtümer sehen, nämlich – Jerusalem.<br />
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen für die kommenden<br />
Feiertage und das neue Jahr eine wunderbare Zeit.<br />
Bleiben Sie uns treu – und vor allem: Leben Sie das Leben!<br />
Wolfgang und Angelika Rosam<br />
Herausgeber <strong>Falstaff</strong><br />
Lassen Sie sich<br />
mitreißen vom<br />
vermutlich besten<br />
Champagner der<br />
vergangenen<br />
Dekade (2008).<br />
Festliche Abendmode<br />
mit Stil<br />
Rauschende Ballnächte verlangen ein elegantes<br />
Outfit. Ob klassisch oder modern,<br />
das Herrenmodehaus TELLER widmet sich<br />
verstärkt dem Thema Smoking und Frack:<br />
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Foto: Ingo Pertramer<br />
WOLFGANG M. ROSAM<br />
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9 004524 000851<br />
08<br />
08<br />
DEZEMBER<br />
148<br />
Es ist das perfekte Zusammenspiel<br />
aus Präsentation, Timing, Service und<br />
Kulinarik, das Catering auf höchstem<br />
Niveau bedeutet. Wir haben einen<br />
Blick hinter die Kulissen der Top-<br />
Anbieter geworfen.<br />
/ dez–feb 2019<br />
CHAMPAGNER –<br />
DER PRICKELNDE<br />
JAHRGANG 2008<br />
GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />
ORLANDO & CO.<br />
EINE REISE INS<br />
ANDERE FLORIDA<br />
STERNEKÜCHE:<br />
LOHNT SICH DIE<br />
HAUTE CUISINE?<br />
COVER<br />
FOTO: SIMON EMMETT/<br />
TRUNK ARCHIVE<br />
ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />
Lebe das Leben<br />
DELIKATESSEN, DIE SIE JETZT GENIESSEN SOLLTEN<br />
ÖSTERREICH-AUSGABE 08/<strong>2018</strong><br />
€ 8,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />
52<br />
Junge Rotweine von jungen<br />
Winzern – die Sieger des <strong>Falstaff</strong><br />
Rotwein Grand Prix 2019.<br />
100<br />
Prinz Robert von Luxemburgs exklusives<br />
Imperium zählt zahlreiche Top-Châteaus.<br />
WEIN & MEHR<br />
12 WEIN-NOTIZEN<br />
Wein-Chefredakteur Peter Moser<br />
präsentiert aktuelle Neuigkeiten<br />
14 KLASSISCHE FINESSE<br />
Lange wurde kein Champagner-Jahrgang<br />
so sehnsuchtsvoll erwartet wie der 2008er<br />
22 20 GLÄSER FÜR VOLLEN GENUSS<br />
Schale, Flöte, Kelch oder doch lieber<br />
Universalglas? Champagnergläser im Test<br />
30 KNALLER MIT TRADITION<br />
<strong>Österreich</strong>ische Qualitätssekte liegen<br />
voll im Trend<br />
42 JAHRGANG <strong>2018</strong><br />
Vielversprechende Qualität dank einer<br />
guten Traubenreife<br />
52 ROTWEIN GRAND PRIX <strong>2018</strong><br />
Die besten roten Jungweine<br />
76 DAS BESTE VOM NACHBARN<br />
Die Top-Weine aus dem deutschen Weinguide<br />
88 ZWEI JAHRE ZUM FEIERN<br />
Die Keller sind voll mit Vintage Port<br />
100 SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />
Prinz Robert von Luxemburg<br />
im Porträt<br />
108 RUM-REICHE KARIBIK<br />
Einer der vielfältigsten Spirituosen<br />
auf der Spur<br />
9 HERAUSGEBERBRIEF<br />
198 LESERBRIEFE<br />
200 BUCHTIPPS<br />
201 IMPRESSUM<br />
298 TISCHGESPRÄCH<br />
88<br />
Die Jahrgänge 2015 und<br />
2016 haben den Erzeugern<br />
von Vintage Port volle<br />
Keller beschwert.<br />
Fotos: Stockfood/Jalag/Hoersch Julia, WWP, Studio Fasching ,Philip horak, beigestellt<br />
10<br />
falstaff dez–feb 2019
FEBRUAR<br />
132<br />
Gefüllte Ente mit Sellerie,<br />
Nüssen und Bratäpfeln<br />
SCHLUMBERGER PRESTIGE CUVÉE<br />
BRUT RESERVE.<br />
DER CREMIGE.<br />
Die zarte Perlage und die harmonische Reife<br />
mit Hefenoten zeichnen diese elegante Cuvée aus<br />
Pinot Noir und Chardonnay Trauben aus.<br />
116 EINFACH WUNDERBAR<br />
Die Top-Adressen aus dem neuen<br />
<strong>Falstaff</strong> Bar- und Spiritsguide<br />
127 BARKULTUR<br />
Cachaça – die Unbekannte<br />
GOURMET<br />
130 GOURMET-NOTIZEN<br />
Chefredakteurin Ursula Macher<br />
präsentiert das Neueste aus der<br />
Welt des Genusses<br />
132 GANS FROHES FEST!<br />
Weihnachtszeit ist Bratenzeit<br />
142 EINER FÜR ALLES<br />
Das Multitalent: Gusseisenbräter<br />
144 GUT GEKAUT IST HALB<br />
VERDAUT<br />
Was steckt hinter der Weisheit<br />
148 GROSSE BÜHNE FÜR KLEINE<br />
GERICHTE<br />
Die Big Player im aufwendigen<br />
Catering-Business<br />
160 LAGOM ODER DIE KUNST,<br />
EINFACH ZU GENIESSEN<br />
Essay von Patrizia Debski<br />
162 EINMAL STERNE UND ZURÜCK<br />
Haute Cuisine – Fluch oder Segen<br />
170 SAY CHEESE!<br />
Das echte Schweizer Käsefondue<br />
180 GEBIRGSGARNELEN UND<br />
»GEMÜSEFISCHE«<br />
Heimische Binnenzucht<br />
188 SERIE: CORTIS KÜCHENZETTEL<br />
Kanonenofen im Bauch<br />
191 SIXPACK<br />
Sechs Restaurants im Test<br />
195 INTERNATIONAL HOTSPOT<br />
Kerridge’s Bar & Grill, London<br />
196 KALT – WARM<br />
Erlebnisse der Gourmetclub-<br />
Mitglieder<br />
202 ELDORADO<br />
Festliche Accessoires<br />
206 LUXUS ZEIT: MARC A. HAYEK<br />
Der CEO über die digitale Welt,<br />
das Tauchen und echten Genuss<br />
REISE<br />
214 TRAVEL-NOTIZEN<br />
Online-Chefredakteur<br />
Bernhard Degen präsentiert<br />
seine Reise-Highlights<br />
216 DAS ETWAS ANDERE FLORIDA<br />
Eine Reise durch den Sunshine State<br />
230 LONG WEEKEND ISRAEL<br />
Tipps für ein perfektes<br />
Wochenende<br />
JOURNAL<br />
240 GUT ZU GAST<br />
286 EVENTS<br />
TASTINGS<br />
246 CHIANTI CLASSICO TROPHY<br />
252 TOSKANA MAREMMA<br />
258 RIOJA<br />
266 VINTAGE PORT 2015 & 2016<br />
270 KAMPTAL DAC<br />
276 ROTWEIN GRAND PRIX <strong>2018</strong><br />
284 LEITHABERG<br />
DIE NÄCHSTE FALSTAFF-AUSGABE ERSCHEINT AM 15. 02. 2019<br />
dez–feb 2019 falstaff 11<br />
GARANTIERTE QUALITÄT<br />
HÖCHSTER GÜTE.<br />
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von Hand gelesen und traditionelle<br />
Flaschengärung für 24 Monate auf der Hefe.<br />
Exklusiv für die Gastronomie.<br />
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Wein-Chefredakteur<br />
PETER MOSER<br />
WEIN<br />
ÖSTERREICHS<br />
SOMMELIER NR. 1<br />
Nur alle vier Jahre haben die<br />
besten heimischen Sommeliers<br />
die Möglichkeit, den von<br />
der Sommelier Union <strong>Österreich</strong><br />
ausgeschriebenen Titel »Bester<br />
Sommelier <strong>Österreich</strong>s« zu erringen.<br />
In diesem fachlichen Wettstreit auf<br />
höchstem Niveau maßen am<br />
5. November 20 Kandidaten im<br />
»Arcotel Wimberger« in Wien ihre<br />
Kräfte. Im Finale während des Gala-<br />
Dinners konnte sich schließlich Andreas<br />
Jechsmayr vom »Forsthof« in<br />
Sierning als neuer Sommelier-Staatsmeister<br />
durchsetzen. Auf ihn wartet<br />
die ehrenvolle Aufgabe, <strong>Österreich</strong><br />
im März 2019 bei der Weltmeisterschaft<br />
in Antwerpen zu vertreten.<br />
Den zweiten Platz holte Suwi Zlatic<br />
(»Raffl’s Star Hotels«, St. Anton)<br />
freuen, der dritte Platz ging an René<br />
Antrag (»Restaurant Steirereck«,<br />
Wien). www.sommelierunion.at<br />
AUSTRO-NEWS<br />
AUS BERLIN<br />
Es tut sich was in Berlin: »Cordobar«-<br />
Veteran Willi Schlögl und Johannes Schellhorn,<br />
zuletzt im »Nobelhart & Schmutzig«,<br />
eröffneten ihre Weinbar »Freundschaft« in<br />
der Charlottenstraße 43, in Mitte. Und aus<br />
Gerhard Retters Edeltränke »Cordobar«<br />
wird nun das Speiserestaurant »Cordo«.<br />
KREMSTAL MEETS<br />
BOURGOGNE<br />
Einen Chardonnay aus <strong>Österreich</strong> zu<br />
machen, der möglichst nahe an die großen<br />
Vorbilder im Burgund kommt, das war das<br />
durchaus ambitionierte Ziel von Dr. Philipp<br />
Geymüller. Das Ergebnis trägt nun den<br />
Namen »Le Baron« 2017. Die Bezeichnung<br />
ist eine Referenz an den Chardonnay-Weingarten<br />
der Domäne Baron Geymüller in<br />
Hollenburg an der Donau und die französische<br />
Machart des Weines. Als Weinmacher<br />
konnte Dr. Geymüller seinen Freund Charly<br />
Rol, einen in Krems lebenden Önologen aus<br />
dem Burgund, gewinnen. Der Wein, geziert<br />
von einem Etikett gestaltet vom Künstler Nick<br />
Oberthaler, ist online in der Abothek um<br />
€ 33,– erhältlich. www.abothek.at<br />
ZWEI NEUE MITGLIEDER<br />
BEI DER STK-GRUPPE<br />
Mit dem Weingut Wohlmuth wurde ein<br />
Partner an Bord der STK (Steirische Terroir<br />
& Klassik) geholt, der zuletzt durch Top-<br />
Bewertungen aufgefallen ist. Walter Frauwallner<br />
aus Straden hat sich mit seiner ausgezeichneten,<br />
stetig steigenden Weinqualität<br />
empfohlen. www.stk-wein.at<br />
12<br />
falstaff dez–feb 2019
NOTIZEN<br />
»Wir haben aus der Geschichte<br />
gelernt und kehren zum<br />
erprobten System zurück.«<br />
FRÉDERIQUE DE LAMOTHE Directrice Alliance GB<br />
CRUS BOURGEOIS NEU<br />
Schon des Öfteren hat die Gruppe der bürgerlichen<br />
Gewächse aus dem Médoc versucht, sich<br />
neu zu erfinden. Anläßlich der Bekanntgabe<br />
der Klassifikation des Jahrgangs 2016 war nun<br />
zu hören, dass man ab 2020 zum dreiteiligen<br />
System Cru Bourgeois, Cru Bourgeois Supérieur<br />
und Cru Bourgeois Exceptionnel zurückkehren<br />
will. www.cru-bourgeois.com<br />
AUSTRALIEN<br />
VERZEICHNET EXPORTZUWACHS<br />
Die australische Weinindustrie ist sehr<br />
stark von ihren Exportmärkten abhängig,<br />
denn mehr als 60 % des produzierten<br />
Weines verlassen den Kontinent. Für das<br />
im September <strong>2018</strong> abgeschlossene<br />
Geschäftsjahr betrug der Zuwachs<br />
beachtliche elf Prozent.<br />
www.wineaustralia.com<br />
WELTREKORD I<br />
ROMANÉE-CONTI<br />
Fotos: Sotheby’s, Anna Stöcher,Peter Rigaud, beigestellt<br />
WELTREKORD II: MACALLAN 1926<br />
Peter Blake, 1932 in Kent in Großbritannien geborener<br />
Pop-Art-Künstler – er war 1967 für das legendäre Plattencover<br />
des Beatles-Albums »St. Pepper’s Lonely Heart<br />
Club Band« zuständig – liebte den gepflegten Whisky so<br />
sehr, dass er für Flaschen mit seiner Lieblingsmarke<br />
gerne mal ein eigens gestaltetes Etikett erschuf. Nun<br />
kam der ohnehin äußerst rare Macallan 1926 in New York<br />
unter den Hammer. Am Ende wurden für dieses einzigartige<br />
Lot stolze € 733.000,– bezahlt.<br />
www.sothebys.com<br />
Die New Yorker Weinauktion von Sotheby’s brachte<br />
einen neuen Preisrekord für eine einzelne Flasche Wein.<br />
Eine Flasche – von nur 600 erzeugten – von Romanée-<br />
Conti 1945 erzielte unglaubliche € 551.000,–. Die<br />
Flasche kam aus dem Privatkeller von Robert Drouhin,<br />
dessen Vater den Exklusivvertrieb von DRC hatte.<br />
www.sothebys.com<br />
US-IKONE – OPUS ONE<br />
ZU BESUCH IN WIEN<br />
Auf Einladung der Firma L. Derksen<br />
war Charlie Matthews, Opus-One-<br />
Manager für Europa, im Wiener »Palais<br />
Coburg«, um neben zahlreichen älteren<br />
Jahrgängen auch den neu herausgekommenen<br />
Opus One aus dem Jahrgang<br />
2015 zu präsentieren. Aktuelle Verkostungsnotizen<br />
finden Sie auf<br />
www.falstaff.com/opus<br />
MONTROSE-EIGNER<br />
INVESTIEREN AUCH IN BURGUND<br />
Nach dem Kauf von Clos Rougeard haben<br />
die französischen Magnaten Martin und<br />
Olivier Bouygues nun mit einem 51%-Anteil<br />
die Kontrolle der Domaine Rebourseau in<br />
Gevrey-Chambertin mit rund sechs Hektar<br />
in Grands Crus übernommen.<br />
www.domainerebourseau.fr<br />
dez–feb 2019 falstaff 13
wein / JAHRGANGS-CHAMPAGNER 2008<br />
JAHRGANG 2008<br />
KLASSISCHE<br />
FINESSE<br />
Schon lange wurde kein Champagner-Jahrgang mit so viel Sehnsucht erwartet<br />
wie der 2008er. Jetzt ist er erhältlich und lässt die Vorfreude voll berechtigt<br />
erscheinen. Ein besonderer Wetterverlauf legte die Basis für diese Top-Vintage mit<br />
unverwechselbarem Charakter. <strong>Falstaff</strong> präsentiert Ihnen die Favoriten.<br />
TEXT PETER MOSER<br />
S<br />
eit die ersten repräsentativen<br />
Cuvées aus 2008 den Markt<br />
erreicht haben, schwelgen<br />
Champagner-Liebhaber in aller<br />
Welt fasziniert über die Qualität<br />
dieses Jahres. Tyson Stelzer, der renommierte<br />
Champagner-Kenner und -Kritiker,<br />
hat eine schöne Definition für diesen herausragenden<br />
Jahrgang gefunden: »Es ist ein<br />
Jahrgang von klassischer Finesse, kristallklarer<br />
Reinheit, eng verzurrter Säurestruktur<br />
und monumentaler Langlebigkeit.«<br />
Langsam, aber sicher reift nun auch bei<br />
den weniger Champagner-Kundigen die<br />
Erkenntnis heran, dass es sich bei 2008 um<br />
einen Jahrgang handelt, der möglicherweise<br />
auch den gigantischen 1996er überholen<br />
könnte. Für Richard Geoffroy, den scheidenden<br />
Kellermeister von Dom Pérignon,<br />
war dies ein ganz und gar wundersames<br />
Jahr. »Die erste Hälfte des Jahres sah noch<br />
alles andere als vielversprechend aus, auf<br />
einen feuchten, stürmischen Frühling mit<br />
eher später Blüte folgte ein eher kühler, son-<br />
nenarmer und eigentlich niederschlagsarmer<br />
Sommer. Gegen Ende des Sommers<br />
stellten sich aber sonnige Tage ein, denen<br />
recht kühle Nächte folgten, der Frühherbst<br />
brachte dann fabelhafte Erntebedingungen.<br />
Im Nachhinein kann man sagen: Einen besseren<br />
Ablauf hätte man sich eigentlich gar<br />
nicht wünschen können, alle Faktoren passten<br />
optimal für die perfekte Champagnertraube<br />
zusammen.« Perfekte Zuckerreife,<br />
gute aromatische Konzentration und tolle<br />
Säurewerte ließen die Winzer bereits im folgenden<br />
März bei der Verkostung der Vins<br />
Clairs erkennen, dass sie hier perfekt balancierte<br />
Grundweine mit großem Potenzial im<br />
Keller hatten. Bei Pol Roger ist man felsenfest<br />
überzeugt, mit 2008 den größten »Sir<br />
Winston Churchill« seit dem legendären<br />
1988er erzeugt zu haben. »Das ist der<br />
Wein, in den es unbedingt zu investieren<br />
gilt, denn den wird kein Pol-Roger-Fan auslassen<br />
wollen.« Und da kommt nun ein<br />
veritables Problem auf den privaten Champagner-Freund<br />
zu. Die Häuser werden nicht<br />
nur ihre Preise anheben, auch die Allokationen<br />
für den Handel werden knapper<br />
bemessen. Es wird damit wohl schwieriger<br />
werden als sonst, an die gewünschten Top-<br />
Champagner heranzukommen. Klar ist aber<br />
auch: Es wird eine doppelt lohnende Investition,<br />
denn entweder genießt man selbst<br />
oder man darf mittelfristig mit einer ziemlich<br />
sicheren Preissteigerung rechnen.<br />
Gewiefte Weinhändler werden zunächst<br />
selbst einen Teil der Lieferungen einbunkern,<br />
denn der nächste wirklich sehr gute<br />
Jahrgang wird wohl erst 2012 sein, der<br />
bereits mit dem feinen 2002er verglichen<br />
wird. Wer also Hand an den wirklich großen<br />
Jahrgang 2008 legen will, muss mit<br />
dem Händler seines Vertrauens ein ernstes<br />
Wort reden, speziell, wenn man in rarere<br />
Cuvées und Formate investieren möchte.<br />
<strong>Falstaff</strong> stellt Ihnen eine erste Auswahl an<br />
Favoriten aus dem Jahrgang 2008 vor, die<br />
bereits verfügbar sind. Im Laufe der kommenden<br />
Monate und Jahre werden noch<br />
weitere Top-Champagner folgen.<br />
><br />
Fotos: beigestellt Craig Dillon<br />
14<br />
falstaff dez–feb 2019
Alle von <strong>Falstaff</strong><br />
verkosteten und bewerteten<br />
Champagner unter<br />
www.falstaff.com/champagner<br />
dez–feb 2019 falstaff 15
wein /JAHRGANGS-CHAMPAGNER 2008<br />
100<br />
2008 DOM PÉRIGNON LEGACY EDITION<br />
Champagne Dom Pérignon<br />
Dieser Jahrgang von Dom Pérignon wird<br />
mit Sicherheit in die Geschichte eingehen.<br />
Er markiert das Ende der Wirkensperiode<br />
von Richard Geoffroy, dem Spiritus<br />
Rector dieser unverwechselbaren<br />
Weine über die beiden letzten Dekaden.<br />
Das goldene Ausnahme-Etikett der<br />
»Legacy Edition«, das die Namen des<br />
neuen und des alten Kellermeisters ziert,<br />
macht diesen Dom Pérignon zu einem<br />
Stück Champagner-Geschichte.<br />
Helles Goldgelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />
Mousseux. Mit zartem Hauch von Brioche<br />
unterlegte Nuancen von gelber Tropenfrucht, ein<br />
Hauch von Pfirsich und Ananas, dezenter Blütenhonig,<br />
nussige Röstnuancen, mineralischer<br />
Touch. Komplex, saftig, angenehme Extraktsüße,<br />
angenehme Fruchtnoten, gewürzige Nuancen,<br />
finessenreiche, straffe Säurestruktur, salziger<br />
Touch, verfügt über große Länge und tolles Entwicklungspotenzial,<br />
einfach große Klasse.<br />
Fachhandel, ca. € 160,–<br />
100<br />
2008 LOUIS ROEDERER CRISTAL<br />
Champagne Louis Roederer<br />
Roederers Cristal wurde ab 1876<br />
ursprünglich exklusiv für den russischen<br />
Zarenhof erzeugt. Cristal wird aus bestem<br />
Traubenmaterial von Grands Crus<br />
im Montagne de Reims, dem Vallée de la<br />
Marne und der Côte de Blancs zusammengestellt.<br />
Da der Jahrgang 2008 von<br />
Beginn an eine so eindrucksvolle Persönlichkeit<br />
zeigte, entschied sich der Kellermeister<br />
Jean-Baptiste Lécaillon, die Hefereifedauer<br />
dieses Weines auf zehn Jahre<br />
auszudehnen.<br />
Mittleres Gelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />
Mousseux. Feines Biskuit, frischer weißer Apfel,<br />
Limettenzesten, mineralischer Touch, zart nach<br />
Walnuss. Rassig, elegante Textur, zarter Holztouch,<br />
feine weiße Frucht, zart nach Pfirsich und<br />
Apfel, lebendige, finessenreiche Struktur, mineralisch<br />
und anhaltend, präziser Stil, feine Nuancen<br />
von Birnen im Abgang, sicheres Entwicklungspotenzial,<br />
trockener Abgang, lange anhaftend.<br />
www.mounier.at, ca. € 179,–<br />
100<br />
2008 POL ROGER<br />
CUVÉE SIR WINSTON CHURCHILL<br />
Champagne Pol Roger<br />
Pol Roger in Épernay ist eines der wenigen<br />
bedeutenden Champagner-Häuser,<br />
die nach wie vor in Familienbesitz sind.<br />
Die persönliche Bekanntschaft von Odette<br />
Pol-Roger mit dem englischen Premier<br />
führte zu der legendären Hommage mit<br />
der Spitzencuvée des Hauses, die seit<br />
dem Jahrgang 1975 den Namen »Cuvée<br />
Sir Winston Churchill« trägt. Eines ist<br />
gewiss: Mit dem Jahrgang 2008 hätte der<br />
Namensgeber seine helle Freude gehabt.<br />
Leuchtendes Goldgelb, Silberreflexe, feines, gut<br />
anhaltendes Mousseux. Feine Nuancen von Backwerk<br />
und Karamell umrahmen einen Korb mit<br />
reifen gelben Früchten, zarter Hauch von Lemongras<br />
und Bourbonvanille unterlegt. Straffe, engmaschige<br />
Textur, reifer Pfirsich, gelber Apfel,<br />
finessenreicher Strukturkern, elegant und nahtlos,<br />
stoffiger, mineralischer Abgang, salziger<br />
Nachhall, großes Reifepotenzial.<br />
www.derksen.at, ca. € 190,–<br />
98<br />
2008 DEUTZ AMOUR DE DEUTZ<br />
Champagne Deutz<br />
Das Haus Deutz in Aÿ wurde 1983 von<br />
der Familie Rouzaud übernommen, die<br />
auch Louis Roederer besitzt. Seither<br />
wird mit großem Erfolg daran gearbeitet,<br />
die Marke im Spitzenfeld der Champagne<br />
fest zu etablieren. Der reinsortige<br />
Amour de Deutz wird nur in Spitzenjahren<br />
erzeugt und zählt unter Blanc-de-<br />
Blancs-Liebhabern zum Besten, was diese<br />
Kategorie zu bieten hat. Mit 2008<br />
wurde das einmal mehr bewiesen.<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe, feines anhaltendes<br />
Mousseux. Zarte hefige Biskuitnuancen,<br />
unterlegt mit frischen Akzenten von gelbem<br />
Apfel, Mango, weißen floralen Nuancen, einem<br />
Hauch von Limetten, facettenreiches Bukett.<br />
Straff, komplexe Textur, glockenklare Kernobstfrucht,<br />
intensive Säurestruktur, mineralisch und<br />
anhaltend, verfügt über enorme Länge, ein Wein<br />
von beeindruckendem Potenzial. Ein Blanc de<br />
Blancs der Extraklasse.<br />
www.mounier.at, ca. € 160,–<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
16<br />
falstaff dez–feb 2019
Die Jahrgangs-Champagner aus<br />
2008 besitzen sowohl Finesse wie<br />
Komplexität. Ihre Vielschichtigkeit<br />
lädt zum sofortigen Genuss ein,<br />
sie haben auch das Zeug für<br />
eine lange Reife.<br />
dez–feb 2019 falstaff 17
wein / JAHRGANGS-CHAMPAGNER 2008<br />
Wer sich einmal in<br />
großen Champagner<br />
verliebt hat, der hat keine<br />
Alternative. 2008 einzukaufen,<br />
darf man nicht versäumen.<br />
18<br />
falstaff dez–feb 2019
98<br />
2008 TAITTINGER COMTES DE CHAMPAGNE<br />
Blanc de Blancs, Champagne Taittinger<br />
Der Comtes de Champagne wurde in<br />
den Fünfzigerjahren von Taittinger eingeführt<br />
und ist heute längst eine der Ikonen<br />
unter den Spitzen-Champagnern.<br />
Die Trauben für diesen stoffigen Blanc<br />
de Blancs kommen ausschließlich aus<br />
Grand-Cru-Lagen an der Côte de Blancs,<br />
ein kleiner Teil des Grundweines wurde<br />
in neuen Barriques ausgebaut, was dem<br />
Wein noch zusätzliche Struktur und<br />
Langlebigkeit verleihen sollte.<br />
Mittleres Goldgelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />
Mousseux. Mit feinen Hefenuancen und<br />
Biskuit unterlegte reife gelbe Apfelfrucht, Nuancen<br />
von Birnen, aber auch weiße Blüten und Zesten<br />
im Bukett. Sehr saftig, extraktsüß und cremig<br />
in der Textur, getragen von einem straffen Säurerückgrat,<br />
das für entsprechende Länge sorgt, feiner<br />
Blütenhonig im Nachhall, dunkle Mineralität<br />
im Rückgeschmack, großes Reife- und weiteres<br />
Steigerungspotenzial.<br />
www.wein-wolf.at, ca € 130,–<br />
96<br />
2008 AGRAPART VÉNUS GRAND CRU<br />
BLANC DE BLANCS BRUT NATURE<br />
Champagne Agrapart & Fils<br />
Die Cuvée wird aus Chardonnay einer<br />
1959 bepflanzten Parzelle im berühmten<br />
Grand Cru Avize an der Côte de Blancs<br />
komponiert, die seit vielen Jahren ausschließlich<br />
mit dem Pferd bearbeitet<br />
wird. Der Ausbau erfolgt komplett in<br />
Barriques. Fünf Jahre Hefelager, keinerlei<br />
Dosage und sehr zurückhaltender<br />
Schwefeleinsatz ergeben einen der komplexesten<br />
und feinsten Blanc de Blancs<br />
der Champagne.<br />
Mittleres Gelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />
Mousseux. Feines Biskuit, frischer weißer Apfel,<br />
Limettenzesten, mineralischer Touch, zart nach<br />
Walnuss. Rassig, elegante Textur, zarter Holztouch,<br />
feine weiße Frucht, zart nach Pfirsich und<br />
Apfel, lebendige, finessenreiche Struktur, mineralisch<br />
und anhaltend, präziser Stil, feine Nuancen<br />
von Birnen im Abgang, sicheres Entwicklungspotenzial,<br />
trockener Abgang, lange anhaftend.<br />
www.kierdorfwein.de, ca. € 155,–<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
96<br />
2008 AR LENOBLE GRAND CRU BLANC DE<br />
BLANCS BRUT CHOUILLY<br />
Champagne A. R. Lenoble, Damery<br />
A. R. Lenoble ist eines der wenigen<br />
Champagner-Häuser, das während seiner<br />
fast 100-jährigen Geschichte in Familienbesitz<br />
war. Die Eigentümer Anne und<br />
Antoine Malassagne sind die Urenkel des<br />
Firmengründers Armand-Raphael Graser<br />
und die vierte Generation der Familie,<br />
die das Haus eigenständig führt. A. R.<br />
Lenoble ist einer der wenigen Produzenten,<br />
der 100 % Grand Cru Chardonnay<br />
in jedem einzelnen Wein verwendet.<br />
Mittleres Gelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />
Mousseux. Feine Kräuterwürze, mineralisch<br />
unterlegte reife gelbe Apfelnote, ein Hauch von<br />
Orangenzesten, Nuancen von Biskuit, tabakige<br />
Nuancen. Komplexe, reife Kernobstnuancen, sehr<br />
rassige Säurestruktur, Limettenzesten, nussiger<br />
Touch im Abgang, salzig-mineralisch, sehr lebendiger<br />
Stil, der diesen Wein zu einem vielseitig einsetzbaren<br />
Speisenbegleiter macht.<br />
www.der-wein.at, ca. € 58,–<br />
95<br />
2008 DRAPPIER<br />
CUVÉE GRANDE SENDRÉE BRUT N<br />
Champagne Drappier<br />
Das Haus Drappier hat seinen Sitz in der<br />
Côte des Bar, wo es über eine beachtliche<br />
eigene Rebfläche von 188 Hektar verfügt.<br />
Eine der besten Einzellagen liegt<br />
direkt im Ort Urville, wo Drappier seine<br />
Kellerei hat. Diese Parzelle namens<br />
Grande Sendrée bezieht sich in ihrem<br />
Namen auf einen verheerenden Brand,<br />
der den Ort 1838 zerstörte und die<br />
Umgebung mit Asche, die auf Französisch<br />
»cendrée« heißt, bedeckte. Daher<br />
rührt der Name dieser Prestige-Cuvée.<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe, feines lebendiges<br />
Mousseux. Zarte Nuancen von weißer Birne, ein<br />
Hauch von Orangenzesten und Blütenhonig, zart<br />
nach Haselnuss, attraktives Bukett. Saftig, komplex,<br />
feine Fruchtsüße, unterlegt mit finessenreicher<br />
Säurestruktur, mineralisch, ein Hauch von<br />
gelber Tropenfrucht im Abgang, sehr gute Länge,<br />
sicheres weiteres Entwicklungspotenzial.<br />
www.vinorama.at, ca. € 70,80<br />
dez–feb 2019 falstaff 19
wein / JAHRGANGS-CHAMPAGNER 2008<br />
Der Jahrgang 2008 ist ein<br />
heißer Tipp zur Investition. Die<br />
Preise gereifter Prestige-Champagner<br />
stiegen zuletzt stets schnell an.<br />
95 95<br />
2008 PERRIER-JOUËT<br />
BELLE EPOQUE BRUT<br />
Champagne Perrier-Jouët<br />
Dieses bereits 1811 gegründete Champagnerhaus<br />
blickt auf eine lange und<br />
höchst erfolgreiche Vergangenheit<br />
zurück. Mit der Cuvée »Belle Epoque«<br />
und deren 1902 geschaffener, unverwechselbarer<br />
Flaschendekoration mit<br />
den Anemonen des weltberühmten<br />
Jugendstilkünstlers Emile Gallé hat sich<br />
Perrier-Jouët mit seiner hocheleganten<br />
Prestige-Cuvée einen Fixplatz in der Reihe<br />
der großen Champagner gesichert.<br />
Leuchtendes Goldgelb mit Grünreflexen, feines,<br />
anhaltendes Mousseux. Feine weiße Blüten, floral<br />
unterlegter Pfirsichtouch, zart nach Mango,<br />
ein Hauch von Biskuit und Limettenzesten, zarter<br />
Honig. Saftig, zarte weiße Tropenfrucht, cremige<br />
Textur, dezente Süße klingt an, lebendiger Säurebogen,<br />
anregende Frische und Mineralität, leichtfüßiges,<br />
salziges Finale, zeigt gute Länge, ein<br />
finessenreicher Speisenbegleiter.<br />
www.vinorama.at, ca. € 182,24<br />
VEUVE CLICQUOT VINTAGE<br />
Champagne Veuve Clicquot Ponsardin, Reims<br />
Das Traditionshaus erzeugte mit dem superben<br />
2008er bereits den dritten Vintage in<br />
dieser Dekade und damit den 65. Jahrgangs-<br />
Champagner seit der ersten Weinlese der<br />
Marke im Jahr 1810. Neu an diesem Wein<br />
ist, dass man sich zum ersten Mal in der<br />
Geschichte von Veuve Clicquot dazu entschieden<br />
hat, einen kleinen Teil des Grundweines<br />
in Holzfässern aus Allier- und Vogeseneiche<br />
zu reifen, was die Aromatik und<br />
Komplexität des Vintage 2008 zusätzlich<br />
bereichert hat.<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe, feines lebendiges<br />
Mousseux. Ein Hauch von Walnuss, mit feinem Blütenhonig<br />
unterlegte reife Birnenfrucht, feine hefige<br />
Nuancen und zarter Honig im Hintergrund. Stoffig,<br />
zart nach Honigmelone, finessenreiche Säurestruktur,<br />
sehr gute Rasse, süßer Pfirsich im Nachhall,<br />
gute Länge, sehr cremiger Stil, reife Orangenfrucht<br />
im Finish, zitronig-mineralisch im Abgang, noch sehr<br />
jugendlich, sicheres Entwicklungspotenzial.<br />
www.weinco.at, ca. € 69,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
20 20 falstaff falstaff dez–feb dez–feb 2019<strong>2018</strong>
PRÄZISION IST ZEITLOS.<br />
150 JAHRE IWC SCHAFFHAUSEN.<br />
Portugieser Hand-Wound Eight Days<br />
Edition »150 Years«. Ref. 5102: Zum runden<br />
Geburtstag präsentieren wir eine Jubiläumskollektion,<br />
die sich durch ein übergreifendes<br />
Design mit weißen oder blauen Zifferblättern auszeichnet.<br />
Diese werden mit über einem Dutzend<br />
Schichten hochwertiger Lacke überzogen und erinnern<br />
an historische Emaille-Zifferblätter. Die<br />
Portugieser Hand-Wound Eight Days Edition<br />
»150 Years« mit einem Gehäuse aus Edelstahl und<br />
einem weißen Zifferblatt ist auf 1.000 Exemplare<br />
limitiert. Zeitlose Eleganz und höchste Präzision in<br />
Vollendung. Wie alles, was wir in den letzten 150<br />
Jahren gemacht haben.<br />
IWC. ENGINEERED FOR MEN.<br />
Limitierte Auflage von 1.000 Exemplaren · Handaufzug ·<br />
IWC Manu fakturkaliber 59215 · Gangreserve nach<br />
Vollaufzug 8 Tage · Datumsanzeige · Sichtboden mit<br />
Saphirglas · Wasserdicht 3 bar · Durchmesser 43,2 mm ·<br />
Edelstahl · Alligatorlederarmband von Santoni<br />
IWC Schaffhausen · <strong>Österreich</strong>: +43 1 532 05 80 51 · Schweiz: +41 52 635 63 63 · Deutschland: +49 89 55 984 210 · www.iwc.de
wein / CHAMPAGNERGLAS-TEST<br />
20 GLÄSER<br />
FÜR VOLLEN<br />
GE<br />
Schaumwein- und Champagnergläser gibt<br />
es in Hülle und Fülle. Angeboten werden<br />
für die sprudelnden Weine Schalen, Flöten,<br />
Kelche, aber auch Universalgläser und<br />
Spezialformen in allen Preisklassen.<br />
<strong>Falstaff</strong> hat sich auf die Suche nach<br />
empfehlenswerten Produkten gemacht.<br />
TEXT PETER MOSER FOTOS CRAIG DILLON<br />
Fotos: beigestellt<br />
22<br />
falstaff dez–feb 2019
NUSS<br />
<<br />
dez–feb 2019 falstaff 23
wein / CHAMPAGNERGLAS-TEST<br />
E<br />
ines gleich vorweg: Das »eine«<br />
beste Champagnerglas gibt es<br />
nicht! Da es eine enorme Vielfalt<br />
an unterschiedlichen sprudelnden<br />
Weinen gibt, ist auch<br />
die Anzahl an einsetzbaren Gläserformen<br />
entsprechend groß. Wobei – eine Produktgruppe<br />
haben wir a priori von unseren<br />
Überlegungen ausgeschlossen: die Champagner-Schale.<br />
Erstaunlich genug, wie hartnäckig<br />
sich diese Erzfeinde des Schaumweingenusses<br />
in vielen Schränken bis heute gehalten<br />
haben. Meist in unmittelbarer Nähe<br />
ihres boshaften Komplizen – des Sektquirls.<br />
Da machen sich die Champagnerproduzenten<br />
die Mühe, durch jahrelange Reife eine<br />
möglichst fein eingebundene Kohlensäure<br />
in den Wein zu implementieren, und<br />
dann wird diese durch die breite<br />
Oberfläche der Trinkschalen wieder<br />
schnellstmöglich entfernt. Daher<br />
ganz klar: Ein Schaumwein hat<br />
in Schalen noch nie etwas verloren<br />
– abgesehen von seiner<br />
Kohlensäure.<br />
Auch die beim Sekt beliebte<br />
Flötenform hat es im Champagnereignungstest<br />
nicht ganz<br />
nach vorne geschafft. Die hohe<br />
schlanke Form ist aus Sicht des<br />
Personals sinnvoll, das mit Tabletts<br />
voll Schaumwein durch die<br />
Menge pflügt. Aus Sicht des Genießers<br />
haben sich die meisten Flöten<br />
aber eher als Pfeifen und echte Spaßbremsen<br />
entpuppt.<br />
Aus Sicht des<br />
Genießers haben sich<br />
die meisten Flöten<br />
eher als Pfeifen<br />
und absolute<br />
Spaßbremsen<br />
entpuppt.<br />
Hand wäscht, sollte man auf warmes Wasser<br />
achten, ein paar Tropfen Geschirrspülmittel<br />
können durchaus verwendet werden<br />
(ohne fruchtige oder florale Zusätze), allerdings<br />
muss danach entsprechend gespült<br />
werden. Wichtig: auch beim Klarspülen auf<br />
die gleich warme Wassertemperatur achten,<br />
wenn die Gläser nicht springen sollen. Sind<br />
handgemachte Gläser einmal zwischen dem<br />
Gebrauch und dem Reinigen längere Zeit<br />
herumgestanden, kann man sie auch über<br />
Wasserdampf vorreinigen, um einer eventuellen<br />
Veresterung in den mikroskopischen<br />
Rauheiten der Innenseite der Gläser entgegenzuarbeiten,<br />
die à la longue dazu führen<br />
könnten, dass das Glas einen unwillkommenen<br />
Eigengeruch entwickelt und<br />
unbrauchbar wird. Sollte es aufgrund von<br />
zu kalkreichem Wasser in den Gläsern<br />
zu Ablagerungen kommen, kann<br />
man diese mit weißem Essig gut<br />
entfernen (ein Spritzer davon<br />
reicht) – dieser kann übrigens<br />
auch statt des Geschirrspülmittels<br />
beim Waschen eingesetzt<br />
werden. Ein sauberes Mikrofasertuch<br />
oder ein fusselfreies<br />
Baumwolltuch sind zum Polieren<br />
ideal. Wichtig ist, das Glas<br />
niemals bei der Standplatte zu<br />
halten und dann mit der anderen<br />
Hand zu drehen, denn dann ist der<br />
Stiel schnell ab.<br />
DIE BESTEN GLÄSER AUS DEM<br />
DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM<br />
GRETCHENFRAGE: HANDARBEIT<br />
ODER MASCHINE?<br />
Beim Einkauf eines guten Schaumweinglases<br />
ist die erste Frage eine kategorische:<br />
Will ich ein mundgeblasenes, in Handarbeit<br />
erzeugtes Glas oder wähle ich ein Produkt,<br />
das maschinell hergestellt wurde? Das ist<br />
letztlich eine Budgetfrage, für den optimalen<br />
Trinkgenuss gibt es weit wesentlichere<br />
Kriterien. Manche Kunden scheuen sich<br />
vor dem Kauf von handgemachten Gläsern,<br />
weil sie sich Sorgen wegen der praktischen<br />
Seite – speziell die Reinigung betreffend –<br />
machen. Grundsätzlich sind alle handelsüblichen<br />
Gläser spülmaschinenfest, aber je<br />
dünner das Glas, desto vorsichtiger sollte<br />
man sein. Der wichtigste Unterschied ist die<br />
Maschinell vs. mundgeblasen:<br />
Für den optimalen Trinkgenuss<br />
gibt es wesentlichere Kriterien.<br />
Tatsache, dass mundgeblasenes Glas dem<br />
Wein eine deutlich größere Oberfläche zur<br />
Aromenentfaltung bietet, denn dieses ist<br />
unter dem Mikroskop betrachtet rau, während<br />
maschinell gefertigtes Glas fast spiegelglatt<br />
ist. Das bedeutet, dass sich durch<br />
die minimalen Unebenheiten des handgefertigten<br />
Glases die flüchtigen Duftstoffe besser<br />
lösen können.<br />
Für den optimalen Schaumweingenuss<br />
sind sowohl ein blitzsauberes Glas als auch<br />
die richtige Temperatur des Champagners<br />
Voraussetzung. Wenn man die Gläser von<br />
Beim aktuellen <strong>Falstaff</strong> Champagnerglas-<br />
Test wurden die führenden Hersteller und<br />
Anbieter im deutschsprachigen Raum um<br />
Mustergläser gebeten. Diese wurden in<br />
zwei Gruppen – mundgeblasen und maschinell<br />
gefertigt – aufgeteilt und mit verschiedenen<br />
Champagnerstilen getestet, um herauszufinden,<br />
wie gut das einzelne Glas die<br />
spezifischen Charaktereigenschaften des<br />
jeweiligen Weins unterstützt. Aber auch<br />
Optik und Haptik sind in die Gesamtbewertung<br />
eingeflossen, ebenso wie praktische<br />
Überlegungen. Von fünfzehn Firmen<br />
wurden mehr als fünfzig ausgewählte Gläser<br />
nach dem 100-Punkte-System bewertet,<br />
besonders empfehlenswerte Exemplare<br />
möchten wir Ihnen auf den folgenden<br />
Seiten präsentieren.<br />
24<br />
falstaff dez–feb 2019
4 1 2 3<br />
5<br />
94<br />
Punkte<br />
96<br />
Punkte<br />
95<br />
Punkte<br />
95<br />
Punkte<br />
94<br />
Punkte<br />
BEST OF MUNDGEBLASEN<br />
1 RIEDEL SOMMELIERS JAHRGANGS-CHAMPAGNER. Dieses Glas vereint sämtliche Tugenden, die ein tolles Champagnerglas aufweisen sollte. Es ist nicht zu<br />
hoch und nicht zu voluminös, verfügt über optimale Linienführung des Kelches sowie Mündungsbreite. Es liegt balanciert in der Hand, fördert den Facettenreichtum<br />
des Buketts, sorgt für Frische und Länge am Gaumen. www.riedel.com, € 65,–. 2 GLASS & CO BARON. Recht hohes Glas, aber mit guter Standfestigkeit, elegante,<br />
schlanke elliptische Kelchform, bringt sehr feine, gut anhaltende Mousseuxfäden, optisch sehr gut, in der Nase gute Fruchtbetonung, sorgt am Gaumen für eingebundene<br />
Säure, Cremigkeit und Harmonie. Sorgt für ein facettenreiches Bukett, unterstreicht Biskuit- und Nougatnoten, fördert Frische im Nachhall und die Länge.<br />
Trotz seiner Höhe ein gut ausgewogenes Glas. Eine Zierde für jeden festlichen Tisch. www.glass-co.com, € 31,80. 3 LEHMANN JAMESSE PRESTIGE GRAND<br />
CHAMPAGNE 45. Mittelhohes, sehr elegantes Glas mit weitem elliptischen Kelch mit guter Mündungsbreite, leicht in der Hand, zeigt eine feine Mousseux-Säule,<br />
gute Balance, gute Konzentration im Bukett, gebündelte Aromatik, bringt die Würze in den Vordergrund, technisch wie optisch ein tolles Glas. www.lehmannglas.de,<br />
€ 28,–. 4 ZIEHER WEINGLAS FRESH VISION. Ein leichtfüßiges, standfestes Glas mit eingestochenem Boden beim Stielansatz, unverwechselbares Design.<br />
Der leicht konische Kelch zentralisiert die Aromen sehr gut, die Kohlensäure im Bukett wird durch eine gute Weite der Mündung gedämpft. www.zieher.com, € 39,– .<br />
5 EISCH UNITY SENSISPLUS CHAMPAGNER WEIN GLAS MIT MOUSSIERPUNKT. Ein federleichtes Glas mit sehr breitem Standteller, hochgezogenem Stiel<br />
und ansprechender elliptischer Kelchform. Das Glas liegt trotz seiner Höhe mit guter Balance in der Hand, befördert die Aromatik gut und ist auch sonst eine Zierde<br />
für einen schön gedeckten Tisch. Junge Jahrgangschampagner und Blanc de Blancs fühlen sich hier daheim. www.eisch.de, € 45,–.<br />
dez–feb 2019 falstaff 25
wein / CHAMPAGNERGLAS-TEST<br />
8 9<br />
93<br />
Punkte<br />
93<br />
Punkte<br />
10<br />
93<br />
Punkte<br />
6 7<br />
95<br />
Punkte<br />
94<br />
Punkte<br />
BEST OF MUNDGEBLASEN<br />
6 RIEDEL SUPERLEGGERO CHAMPAGNER WEINGLAS. Ein sehr hohes, formschönes Glas mit elliptischem Kelch, das trotz seiner Leichtigkeit und Filigranität sehr<br />
imposant wirkt. Bevorzugt für junge Prestige-Cuvées und Blanc de Blancs einzusetzen, denn gereiftere Produkte brauchen weniger Lautsprecher und Duftverstärker<br />
als Dosierer. Ein Topglas und eine tolle Bereicherung für jeden Champagnerliebhaber. (SKU 4425/28) www.riedel.com, € 69,90. 7 SOPHIENWALD COLLECTION<br />
PHOENIX CHAMPAGNER-GLAS CRU. Betont die Frucht in der Nase und am Gaumen die Frische. Sehr gut auch für Prosecco bis Rieslingsekt einsetzbar. Für gereifte,<br />
komplexe Champagner wäre das größere »Balanced«-Glas der Serie zu bevorzugen. www.sophienwald.com, € 39,90. 8 SOPHIENWALD COLLECTION PHOENIX<br />
CHAMPAGNER-GLAS. Elegantes, mittelgroßes Kelchglas mit Mittelknick, sehr guter Standfestigkeit und sehr guter Balance, angenehme Proportion. Bringt florale,<br />
aber rauchig-reduktive Nuancen im Bukett zur Geltung, unterstützt die Säureharmonie und Länge und ist sehr vielseitig einsetzbar. www.sophienwald.com, € 29,90.<br />
9 MARKTHOMAS DOUBLE BEND WHITE. Unverwechselbares Design dank Doppelknick im Kelch. Klarer Fruchtausdruck im Bukett, nuanciert am Gaumen die<br />
Säurestruktur gut, unterstreicht die Mineralität und Würze, bevorzugt für Blanc de Blancs und Jahrgangschampagner einzusetzen, verleiht Länge und Eleganz.<br />
www.markthomas.at, € 29,–. 10 STÖLZLE CHAMPAGNERKELCH Q1. Recht hohes Glas mit langem Kelch, der tief in den Stiel reicht, gute Standfestigkeit und<br />
Balance, wirkt federleicht in der Hand, moderne Linienführung, Mündungsbreite gerade groß genug. Trotz relativ geringem Durchmesser wird die Aromatik gut nach<br />
oben transportiert, die Säureempfindung ist etwas gezügelt. Ein feines Glas für fruchtbetonte und weniger komplexe Schaumweine, für Prestige-Cuvées und reifen<br />
Champagner nicht so optimal, um alle Facetten auszukosten. Aufgrund der Form viel Aufwand beim Polieren. stoelzle-lausitz.com, € 25,–.<br />
26 falstaff dez–feb 2019
1 5 2<br />
3<br />
4<br />
93<br />
Punkte<br />
92<br />
Punkte<br />
93<br />
Punkte<br />
93<br />
Punkte<br />
93<br />
Punkte<br />
BEST OF MASCHINELL<br />
1 RIEDEL VINUM VINTAGE CHAMPAGNER GLAS. Relativ voluminöses Kelchglas mit konischem Verlauf und breiter Öffnung. Ideal für kraftvolle, gereifte Produkte,<br />
die viel Luft vertragen und eine sehr gut eingebundene Kohlensäure aufweisen. Ist der Wein zu klein, dann wird er in diesem Glas nicht wachsen. Ist er aber aussagekräftig<br />
genug, dann verdient er sich diesen Rahmen, www.riedel.com, € 24,50. 2 LEHMANN JAMESSE GRAND CHAMPAGNE 41. Dem mundgeblasenen Prestige-Glas<br />
in der Form sehr nahe, etwas weniger Volumen, noch mehr Mündungsbreite. Mittelhohes, elegantes Glas mit weitem elliptischen Kelch mit großer Mündungsbreite,<br />
spürbar mehr Gewicht, breiterer Stil, weniger Distanz zur Weinoberfläche, gute Konzentration im Bukett, vermittelt florale, hellere Nuancen, tolle Optik, großartiges<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis. www.lehmannglas.de, € 10,–. 3 RIEDEL VERITAS CHAMPAGNER WEINGLAS. Ziemlich großes Glas mit eiförmigem Kelch und schönen<br />
Proportionen. Transportiert die flüchtigen Aromen des Champagners sehr gut, fördert florale Nuancen, verfügt über eine sehr gute Balance, ein vielseitiges Glas, das<br />
auch für manche Stillweine sehr gut eingesetzt werden kann. Prädikat: Universal-Glas mit klarer Champagner-Affinität, www.riedel.com, € 24,50.<br />
4 RIEDEL PERFORMANCE CHAMPAGNER WEINGLAS. Optisch ansprechendes Kelchglas mit zentralem Knick und breitem Standteller. Wirkt trotz seiner ansehnlichen<br />
Größe relativ leicht in der Hand. Fördert dank seiner perfekten Proportionen Frische und mineralische Aspekte sowie die Harmonie des Produkts, ideal für Blanc de<br />
Blancs und jüngere Prestige-Cuvées. Einer unserer Favorites. www.riedel.com, € 22,45. 5 SPIEGELAU NOVO CHAMPAGNER. Mittelhohes Glas mit Kelch in Ei-Form<br />
mit guter Mündungsweite. Funktioniert wie eine Art Schalldämpfer für übermütige Schaumweine, fördert die zarten und filigraneren Nuancen und Mineralität zutage.<br />
Gehobene Preisklasse für ein maschinell gefertigtes Glas, ist dafür aber in der Funktion manch handgemachtem Produkt überlegen, shop-spiegelau.de, € 22,45.<br />
dez–feb 2019 falstaff 27
wein / CHAMPAGNERGLAS-TEST<br />
7 8 9<br />
91<br />
Punkte<br />
91<br />
Punkte<br />
91<br />
Punkte<br />
6<br />
92<br />
Punkte<br />
10<br />
91<br />
Punkte<br />
BEST OF MASCHINELL<br />
Weitere getestete<br />
Champagner-Gläser<br />
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falstaff.com/glaesertest<br />
6 ROSENTHAL STUDIO-LINE TAC 02 GLATT CHAMPAGNER. Hohe schlanke flötenartige Kelchform, gut proportioniert, mit sehr enger Mündung, die Form<br />
bringt reife Aromen in den Vordergrund. Die Balance des Glases ist gut, beim Trinken selbst ist die enge Form nicht wirklich optimal, dennoch war der Gesamteindruck<br />
sehr gut. www.rosenthal.de, € 28,–. 7 ARTNER DECO CHAMPAGNER. Kelchform mit Innenknick im oberen Drittel, gute Form, mittlere Aromenausbildung, zeigt<br />
eine gute Mousseux-Säule, gute Haptik trotz breiterem Stiel, sehr guter Trinkwinkel, ein gelungenes Champagnerglas mit uneingeschränkter Gastrotauglichkeit.<br />
www.artner.or.at, € 5,90. 8 STÖLZLE CHAMPAGNERKELCH PRESTIGE. Ein mittelhohes, elliptisch angelegtes Kelchglas mit breiter Mündung, nimmt die Kohlensäure<br />
im Bukett gut aus dem Spiel und lässt Frucht und Würze zur Geltung kommen, befördert am Gaumen die Frische und Harmonie, kann gut für stoffigere und<br />
reifere Schaumweine eingesetzt werden. Ein echter Preis-Leistungs-Hit. stoelzle-lausitz.com, € 5,–. 9 GLASS & CO VINOPHIL. Eher kleines, robust wirkendes<br />
Glas, Kelchform mit Knick im oberen Viertel, braucht weniger Füllmenge, lebendiges, etwas gröberes Mousseux. Gute Balance und Haptik, fördert Dörrobstnuancen<br />
und süßere Elemente. www.glass-co.com, € 7,90 . 10 STÖLZLE CHAMPAGNERKELCH QUATROPHIL. Hohes Kelchglas mit zentralem Knick, zeigt sehr gute<br />
Proportionen, die Mündung ein klein wenig zu schmal, um das Bukett optimal zu erfassen, ein insgesamt ausgewogenes, formschönes Glas, das vielseitig einsetzbar<br />
ist und optisch was hermacht. stoelzle-lausitz.com, € 6,70.<br />
28<br />
falstaff dez–feb 2019
wein / SEKT AUS ÖSTERREICH<br />
KNALLER<br />
MIT TRADITION<br />
<strong>Österreich</strong>s Qualitätssekte<br />
liegen voll im Trend. Dank<br />
der neuen Qualitätspyramide<br />
und der Einführung einer<br />
rot-weiß-roten Banderole<br />
hat der Weinkonsument<br />
nun auch beim heimischen<br />
Schaumwein eine klare<br />
Orientierungsmöglichkeit.<br />
Ein Meilenstein in der<br />
200-jährigen Sektgeschichte<br />
des Landes.<br />
TEXT PETER MOSER<br />
Sekt ist heute längst ein fester<br />
Bestandteil des österreichischen<br />
Weinangebots. Nicht weniger als<br />
zehn Prozent einer Weinernte in<br />
<strong>Österreich</strong> werden inzwischen als<br />
Sektgrundwein weiterverarbeitet – Tendenz<br />
steigend.<br />
Vor einigen Jahren haben sich führende<br />
Sekterzeuger zusammengetan, um eine neue<br />
Qualitätspyramide zu definieren. Diese<br />
wurde geschaffen, um die verschiedenen<br />
Kategorien von Sekt geschützten Ursprungs<br />
für die Konsumenten übersichtlich darzustellen.<br />
In den rechtlichen Bestimmungen ihrer<br />
Spitzenkategorie misst sich diese an den<br />
höchsten Standards der führenden Schaumweine<br />
der Welt und geht in manchen Punkten<br />
sogar darüber hinaus. Wenn also Sekthersteller<br />
die Bezeichnungen »<strong>Österreich</strong>ischer<br />
Sekt geschützten Ursprungs« in den<br />
Kategorien »Klassik«, »Reserve« oder<br />
»Große Reserve« auf den Etiketten anführen,<br />
ist die Einhaltung der jeweiligen Qualitätsparameter<br />
rechtlich verpflichtend.<br />
Seit dem 22. Oktober <strong>2018</strong> ist nun auch<br />
die Spitzenqualität dieses neuen Systems,<br />
die »Große Reserve« für die Konsumenten<br />
verfügbar: Im Rahmen einer großen Publi-<br />
kumspräsentation in der Nationalbibliothek<br />
in Wien konnte man sich von den ersten<br />
Ergebnissen begeistern lassen.<br />
Damit ein Sekt den begehrten Titel<br />
» Große Reserve« tragen darf, muss er zahlreiche<br />
Bedingungen erfüllen, die wir hier<br />
zusammenfassen möchten. Der Grundwein<br />
stammt aus einem klar abgegrenzten Gebiet<br />
wie einer Gemeinde oder einer angemeldeten<br />
Ried. Produziert wird nach der traditionellen<br />
Flaschengärmethode, dabei muss der<br />
Sekt mindestens 30 Monate auf der Hefe<br />
reifen. Der früheste Verkauf ist 36 Monate<br />
ab der Ernte, nicht aber vor dem 22. Oktober<br />
nach drei Jahren möglich.<br />
Angeboten wird die »Große Reserve«<br />
ausschließlich als Brut nature, Extra Brut<br />
und Brut, es gibt sie als weißen Sekt oder<br />
als Rosé-Sekt, wobei für den Rosé nur<br />
Grundwein aus roten Trauben verwendet<br />
werden darf. Die »Große Reserve« kann<br />
ein Jahrgangsprodukt sein, muss aber nicht.<br />
Der Jahrgang 2012 wurde als Startjahrgang<br />
für die Vintage-Produkte festgelegt,<br />
für ältere Jahrgänge ist der Begriff »Große<br />
Reserve« auch dann nicht anwendbar,<br />
wenn der Sekt bereits den beschriebenen<br />
Qualitätskriterien entspricht. Unverwechselbares<br />
Kennzeichen für aller drei Kate-<br />
><br />
30<br />
falstaff dez–feb 2019
Fotos: beigestellt<br />
dez–feb 2019 falstaff 31
wein / SEKT AUS ÖSTERREICH<br />
><br />
gorien der Pyramide ist die rot-weiß-rote<br />
Banderole, die nun bei allen österreichischen<br />
Sekten g.U. in Verwendung kommt.<br />
Weist ein Schaumwein dieses Merkmal auf,<br />
so kann sich der Konsument sicher sein,<br />
dass er beste heimische Sektqualität in<br />
Händen hält.<br />
Die Produktion von Schaumweinen hat<br />
in <strong>Österreich</strong> eine Tradition, die bis in die<br />
erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreicht.<br />
Der Impuls zur Aufnahme der<br />
Schaumweinproduktion ging mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit vom Wiener Kongress<br />
(1814/15) aus, der die Tisch- und Trinksitten<br />
der gehobenen Gesellschaft deutlich<br />
verwandelte und wo anlässlich der zahllosen<br />
Bankette, Bälle und Diners der Champagner<br />
in Strömen floss. In vielen Teilen des<br />
»Schlumberger verbindet<br />
Tradition und Innovation. Die<br />
neue ›Große Reserve‹ ist der<br />
beste Beweis dafür.«<br />
ARNO LIPPERT Vorstandsvorsitzender<br />
Vielvölkerstaats der Donaumonarchie etablierten<br />
sich alsbald Unternehmen, die sich<br />
der Herstellung von schäumenden Weinen<br />
widmeten, die ihr Vorbild im Champagner<br />
hatten. So werden auch in Wien in den<br />
1820er-Jahren bereits fünf Sektfabriken in<br />
den Branchenbüchern der Zeit genannt, im<br />
nahen Pressburg weitere vier. Das Unternehmen<br />
J. B. von Stallenberg aus Wien-<br />
Josefstadt war der bekannteste Betrieb dieser<br />
Gründerzeiten, wohl auch weil er seinen<br />
»Fleur de Weidling« sowie »Crème de Bisamberg«<br />
unverblümt als Champagner<br />
anpries. Stallenberg wurde bei den <strong>Österreich</strong>ischen<br />
Gewerbeausstellungen in Wien<br />
in den Jahren 1835, 1839 und 1845 ausgezeichnet<br />
und stellte rund 90.000 Flaschen<br />
jährlich her. 1841 gründete ein Carl Radlinsky<br />
in Dürnkrut an der Nordbahn in<br />
Gesellschaft mit dem Besitzer der Herrschaft<br />
Dürnkrut, dem Herzog von<br />
Sachsen-Coburg und Gotha, die<br />
Dürnkruter Radlinskysche<br />
><br />
In den bis zu drei Jahrhunderte<br />
alten »Kellerwelten«<br />
von Schlumberger in Wien<br />
kann man Sektkultur<br />
hautnah erleben.<br />
Fotos: beigestellt<br />
32<br />
falstaff dez–feb 2019
HAPPY SPORT COLLECTION<br />
CHOPARD BOUTIQUE WIEN<br />
KOHLMARKT 16, +43 (0)1 533 719 719
wein / SEKT AUS ÖSTERREICH<br />
Bereits Senior Gerald<br />
Malat legte den Grundstein<br />
für die Sektproduktion<br />
nach dem Vorbild der<br />
Champagne.<br />
><br />
Champagner-Fabrik, die bereits reinsortigen<br />
Grüner-Veltliner-Sekt herstellte und<br />
auch in Hamburg und London vertrieb. Bei<br />
der Gewerbeausstellung in Wien gab es<br />
dafür Lob: »Diese angenehmen und leichten<br />
Schaumweine werden aus der sogenannten<br />
grünen Muscateller (der grünen<br />
Mannharts-)Traube einer niederösterreichischen<br />
Reben-Sorte hergestellt.«<br />
INNOVATION AUS FRANKREICH<br />
1842 begann ein junger Mann aus Württemberg,<br />
der in Reims bei Ruinart sein<br />
Handwerk gelernt hatte, ebenfalls in der<br />
Josefstadt seine Schaumweinproduktion –<br />
sein Name steht bis heute wie kein anderer<br />
für österreichische Sektkultur: Robert<br />
Schlumberger. Seine »Perle von Vöslau«, die<br />
später den Markennamen »Vöslauer Goldeck<br />
Sparkling« tragen sollte, wurde zum<br />
Publikums- und Exporterfolg. Ab 1851<br />
kam mit den Brüdern Kleinoscheg in Graz<br />
ein weiterer österreichischer Qualitätsproduzent<br />
dazu (»Crème de Styrie«), auch<br />
Ludwig Kleinoscheg hatte seine Ausbildung<br />
in der Champagne genossen. Anlässlich der<br />
ersten Weltausstellung 1862 in London<br />
»Ziel ist es, auch beim Sekt<br />
mit den berühmten Vorbildern<br />
mitzuhalten. <strong>Österreich</strong><br />
kann das schaffen.«<br />
MICHAEL MALAT Winzer und Sektproduzent<br />
schaffte es der Schlumberger Sparkling<br />
sogar auf die Weinkarte von Königin Victoria<br />
im Kensington Palace. Kleinoscheg<br />
eröffnete in London zudem eine Agentur<br />
und leitete von dort die Ausfuhr seiner steirischen<br />
Markensekte mit Namen wie »Derby«,<br />
»Goldmarke« oder »Herzogsmantel«<br />
in Länder von Kanada bis Indien und China<br />
ein. 1861 erzeugte der Retzer Weingroßhändler<br />
Vincenz Liebl seinen beliebten<br />
»Franz-Josefs-Champagner«, der mit dem<br />
Namen bewusst auf die patriotische Karte<br />
setzte. Weitere Liebl’sche Erfolgsmarken<br />
hießen »Handicap« oder »Torpedo«. In<br />
Wien-Unterdöbling 12 hatten Isidor Selten<br />
und Adam Löwenberg ihre Fabrik für<br />
österreichischen Champagner (1862).<br />
In den folgenden Jahren wurden in der<br />
Steiermark und in Wien weitere Unternehmen<br />
gegründet: Robin & Penet aus Epernay,<br />
vertrieben auch moussierende <strong>Österreich</strong>er-Weine<br />
aus ihrer Fabrik in Wien,<br />
Neubaugasse 56 (1865), dazu kamen<br />
Pesteres, Pock & Kieslinger, Geiling, ><br />
Fotos: beigestellt<br />
34<br />
falstaff dez-feb 2019
Wir vollenden diese Uhr von Hand.<br />
Selbst Teile, die Sie nicht sehen.<br />
Obwohl Sie viele Hebel, Rädchen und Federn im Uhrwerk der<br />
Lange 1 vermutlich nie zu Gesicht bekommen werden, vollenden<br />
die Meisteruhrmacher von Lange sie in aufwendiger<br />
Handarbeit. Genießer feinster Uhrmacherkunst wird erfreuen,<br />
dass nicht alle finissierten Einzelteile im Verborgenen liegen.<br />
Viele davon können Sie durch den Saphirglasboden bei ihrem<br />
faszinierenden Zusammenspiel betrachten. Am besten,<br />
Sie gönnen sich selbst einen Blick. www.alange-soehne.com<br />
1010<br />
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Wien<br />
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Kärntner<br />
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01.512<br />
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33<br />
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22<br />
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wein / SEKT<br />
»Wir möchten unter Beweis<br />
stellen, dass die Südsteiermark<br />
eine tolle Herkunft für elegante,<br />
langlebige Sekte ist.«<br />
HANNES HARKAMP Sektmanufaktur Harkamp<br />
><br />
Auchmann & Comp.; Franzosen wie<br />
Charles Robin in Wien und E. Mercier &<br />
Co in Langenzersdorf nahmen die Produktion<br />
in <strong>Österreich</strong> auf, ohne nachhaltig zu<br />
wirken. Substanzieller war die Gründungswelle<br />
um 1900: 1892 startete in Radkersburg<br />
Clotar Bouvier, 1895 Theodor Etti,<br />
dessen Etti-Sekt und »Rathausmarke« sich<br />
bald großer Beliebtheit erfreuten – Etti<br />
wurde übrigens 1964 von Inführ übernommen.<br />
1903 begann die Geschichte von<br />
Johann Kattus als Sekterzeuger: Sein<br />
»Hochriegl« gehört ebenfalls zum schäumenden<br />
Vermächtnis des Landes. Im Jahr<br />
1917 setzte Franz Leibenfrost in Wien-<br />
Döbling mit seiner »Donauperle« den<br />
Schlusspunkt unter die zuletzt recht erfolgreiche<br />
Sektgeschichte der Donaumonarchie<br />
auf nunmehr österreichischem Boden.<br />
EIN STEINIGER WEG ZUM ERFOLG<br />
Mit dem Fin de Siècle erlebte diese Branche<br />
ihren vorläufigen Höhepunkt – das Ende<br />
des Kaiserreiches markierte bedingt durch<br />
den Wegfall des großen Binnenmarkts einen<br />
Niedergang der Produktion und einen klaren<br />
Abschwung des Sektgeschäfts. Einige<br />
Traditionsmarken schafften es dennoch, die<br />
schwierigen Folgejahrzehnte zu überstehen,<br />
und erlebten in den Nachkriegsjahren wieder<br />
bessere Zeiten. Mit dem Aufkommen<br />
der Lebensmittelketten veränderten sich die<br />
Michael Moosbrugger hat auf<br />
Schloss Gobelsburg mit seinem<br />
Vintage-Sekt hohe Maßstäbe gesetzt.<br />
»Wir setzen bei unserem<br />
Jahrgangssekt auf die beste<br />
Karte, den Faktor Zeit. Und<br />
die geben wir ihm.«<br />
MICHAEL MOOSBRUGGER Schloss Gobelsburg<br />
Absatzwege für die Sektkellereien, und sie<br />
sahen sich der massiven Konkurrenz durch<br />
deutsche Markensekte gegenüber, zu denen<br />
sich bald auch Anbieter mit Cava aus Spanien<br />
– mit dem Quasi-Monopolisten Freixenet<br />
– und zu guter Letzt eine wahre Flut<br />
von italienischen Prosecchi gesellten. Neben<br />
den reinen Sektspezialisten naschten in<br />
zunehmendem Maße auch größere Weinkellereien<br />
und Genossenschaft mit. In diesem<br />
stark preisabhängigen Markt wurde<br />
naturgemäß Tanksekt nach Methode Chármat<br />
oder im Transvasierverfahren hergestellt,<br />
die kostspielige Herstellung nach traditioneller<br />
Methode wurde nur von wenigen<br />
Betrieben beherrscht. Doch es war nur<br />
eine Frage der Zeit, bis auch qualitätsbewusste<br />
Weingüter diese Nische für sich entdeckten.<br />
Bald machten die ersten »Winzersekte«<br />
von sich reden. Gerald Malat aus<br />
Palt zählte zu den Pionieren: Er nahm<br />
bereits im Jahr 1979 die Produktion im Flaschengärverfahren<br />
auf. Nach dem Weinskandal<br />
waren viele Winzer auf der Suche<br />
nach alternativen Produkten, um ihr Sortiment<br />
zu verbreitern. Immer öfter ging man<br />
dazu über, Grundweine von Profis gegen<br />
Lohn versekten zu lassen. Firmen wie<br />
Inführ, Hugl, später auch die 1991 in Gols<br />
gegründete Spezialkellerei der Gebrüder<br />
Szigeti sorgten allesamt für ein schwunghaftes<br />
Anwachsen der Qualität und des<br />
Angebots beim Winzersekt.<br />
<<br />
Fotos: beigestellt<br />
36<br />
falstaff dez–feb 2019
www.treca-paris.info<br />
L’ART DE LA CHAMBRE
wein / SEKT AUS ÖSTERREICH<br />
BEST OF<br />
GROSSE RESERVE<br />
94<br />
94<br />
93<br />
2014 BRÜNDLMAYER, BLANC DE<br />
BLANCS EXTRA BRUT VINTAGE<br />
GROSSE RESERVE<br />
<strong>Österreich</strong>ischer Sekt g.U. Große<br />
Reserve Niederösterreich, Langenlois<br />
Wiesenkräuter, feine gelbe Apfelfrucht,<br />
Birne, leichter Nougattouch<br />
unterlegt, zarter Blütenhonig. Stoffig,<br />
ein Hauch von Gewürznelken, weißer<br />
Pfirsich, frische, rassige Struktur, elegant<br />
und mineralisch im Abgang, feiner<br />
Limettentouch im Finish, Speisenbegleiter<br />
mit sicherem Entwicklungspotenzial<br />
(ab Herbst 2019).<br />
www.bruendlmayer.at, k.A.<br />
2013 STEININGER WEISSBUR-<br />
GUNDER SEKT VOM PANZAUN<br />
BRUT GROSSE RESERVE<br />
<strong>Österreich</strong>ischer Sekt g.U. Große<br />
Reserve Niederösterreich, Langenlois<br />
Weiße Kernobstnuancen, floraler<br />
Touch, feines Biskuit, ein Hauch von<br />
Akazienhonig, facettenreiches<br />
Bukett. Komplex, elegant, Nuancen<br />
von Biskuit, angenehme Säurestruktur,<br />
ein Hauch von Nougat, ausgewogen,<br />
gelber Apfel und etwas Birne im<br />
Nachhall, sehr gute Länge, sicheres<br />
weiteres Entwicklungspotenzial.<br />
www.weingut-steininger.at, € 38,–<br />
2013 WEINGUT STIFT<br />
KLOSTERNEUBURG<br />
MATHÄI GROSSE RESERVE<br />
<strong>Österreich</strong>ischer Sekt g.U. Große<br />
Reserve Wien, Ried Nussberg<br />
Feinwürzig unterlegte gelbe Kernobstnuancen,<br />
zart nach Biskuit, zart<br />
nach Kräutern. Saftig, feine Pfirsichfrucht,<br />
etwas Blütenhonig, feiner<br />
Säurebogen, salzig-mineralischer<br />
Touch im Abgang, zarte Süße im<br />
Abgang, gute Länge, facettenreicher<br />
Stil mit Entwicklungspotenzial,<br />
vielseitiger Speisenbegleiter.<br />
www.stift-klosterneuburg.at, € 24,90<br />
94<br />
93<br />
93<br />
2012 MALAT, BLANC DE BLANCS<br />
BRUT GROSSE RESERVE<br />
<strong>Österreich</strong>ischer Sekt g.U. Große<br />
Reserve Niederösterreich, Furth-Palt<br />
Attraktive weiße Tropenfruchtnuancen,<br />
weißer Apfel und Erdbeeren,<br />
etwas Biskuit, zarte Limettenzesten,<br />
vielschichtiges Bukett. Straff, sehr<br />
gute Komplexität, zarte Fruchtsüße,<br />
Honig, durch eine nervige Säurestruktur<br />
perfekt ausbalanciert, feine<br />
Apfel-Mangonote, wirkt insgesamt<br />
leichtfüßig, mineralisch und anhaftend,<br />
bereits zugänglich.<br />
www.malat.at, € 55,–<br />
2014 JURTSCHITSCH GROSSE<br />
RESERVE BRUT NATURE<br />
<strong>Österreich</strong>ischer Sekt g.U. Große<br />
Reserve Niederösterreich, Langenlois<br />
Zart floral unterlegte weiße Apfelfrucht,<br />
ein Hauch von Mandarinenzesten,<br />
ein Hauch von Marzipan,<br />
mineralisch, delikates Bukett. Straff,<br />
engmaschig, feiner Kernobsttouch,<br />
lebendig, zitronige Nuancen im Abgang,<br />
bleibt gut haften, ein rassig<br />
strukturierter, stets leichtfüßig wirkender<br />
Speisenbegleiter mit Entwicklungspotenzial.<br />
www.weinco.at, € 25,–<br />
2014 WEINGUT LETH, BLANC<br />
DE NOIRS »GRANDE RÉSERVE«<br />
GROSSE RESERVE<br />
<strong>Österreich</strong>ischer Sekt g.U. Große<br />
Reserve Niederösterreich<br />
Fels am Wagram<br />
Zart nussig unterlegte dezente gelbe<br />
Tropenfrucht, ein Hauch von Kirschen,<br />
frische Orangenzesten, feine<br />
Kräuterwürze. Engmaschig, straffe<br />
Textur, weißer Apfel, deutliche<br />
Mineralität, feine rotbeerige Nuancen<br />
im Abgang, verfügt über gute<br />
Länge, zartes Backwerk im Finale.<br />
www.weingut-leth.at, € 25,20<br />
94<br />
93<br />
93<br />
2015 R. SCHLUMBERGER<br />
GROSSE RESERVE CHARDONNAY<br />
<strong>Österreich</strong>ischer Sekt g.U. Große<br />
Reserve Niederösterreich, Poysdorf<br />
Feine Nuancen von gelber Frucht, ein<br />
Hauch von Pfirsich, ein Hauch von<br />
Mandarinenzesten, dezenter Touch<br />
von Akazienhonig, sehr facettenreiches<br />
Bukett. Saftig, elegant, zeigt<br />
eine gute Komplexität, feine Extraktsüße,<br />
finessenreiche Struktur, salzigmineralisch<br />
im Abgang, ein vielseitig<br />
einsetzbarer Speisenbegleiter, wird<br />
mit den Jahren nicht weiter zulegen.<br />
www.schlumberger.at, ca. € 40,–<br />
2014 WEINGUT BUCHEGGER<br />
GROSSE RESERVE EXTRA BRUT<br />
<strong>Österreich</strong>ischer Sekt g.U. Große<br />
Reserve Niederösterreich, Gedersdorf<br />
Ein Hauch von weißem Pfirsich,<br />
Nuancen von Limettenzesten, florale<br />
Noten, ein Touch von frischem Backwerk,<br />
facettenreicher Duft. Komplex,<br />
zart nach Mango und Ananas, gut<br />
integrierte Säurestruktur, feiner<br />
Honigtouch, reife gelbe Tropenfrucht<br />
im Abgang, ein Hauch von Walderdbeeren,<br />
mineralischer Nachhall,<br />
bleibt gut haften, zitronig.<br />
www.fohringer.at, € 29,50<br />
2013 LOIMER, BLANC DE BLANCS<br />
BRUT NATURE, GROSSE RESERVE<br />
<strong>Österreich</strong>ischer Sekt g.U. Große<br />
Reserve Niederösterreich, Langenlois<br />
Sehr helles Goldgelb, Noten von gelbem<br />
Apfel, frische Quitten, Orangenzesten,<br />
ein Hauch von Backwerk,<br />
Nuancen von tropischer Frucht wie<br />
Mango und Ananas unterlegt. Mittlere<br />
Komplexität, weißes Kernobst, feines,<br />
animierender Säurespiel, feine<br />
salzige Mineralität, zitroniger Touch,<br />
wirkt eher filigran und leichtfüßig,<br />
verfügt aber über gute Länge.<br />
www.loimer.at, € 30,–<br />
Fotos: Claudia Schindlmaisser (5), beigestellt (4)<br />
38<br />
falstaff dez–feb 2019
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Burgenland, Qualitätswein, trocken, Jahrgang 2016, 13,5 % Vol.<br />
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JAHRGANG<br />
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42<br />
falstaff dez–feb 2019
EINE<br />
ERFOLGREICHE<br />
FRÜHGEBURT<br />
Bedingt durch den besonderen Witterungsverlauf begann die Weinlese des<br />
Jahrgangs <strong>2018</strong> in <strong>Österreich</strong> so früh wie selten zuvor. Es gibt durchwegs sehr gute<br />
Mengen, und auch die Qualität ist dank einer guten Traubenreife vielversprechend.<br />
<strong>Falstaff</strong> bat zahlreiche Leitbetriebe um ihre Einschätzung.<br />
TEXT PETER MOSER<br />
Große Hitze und ein sehr früher<br />
Erntebeginn waren die signifikanten<br />
Merkmale des aktuellen<br />
Weinjahrgangs in <strong>Österreich</strong>,<br />
von dem man im Durchschnitt<br />
Weine mit gehobenen Alkoholwerten<br />
und niedrigeren Säurewerten erwarten<br />
darf. Da heuer Spätfrost ausblieb, praktisch<br />
kaum Pilzkrankheiten auftraten und die<br />
Hagelereignisse nur punktuell für Ausfälle<br />
verantwortlich waren, rechnet man mit<br />
einer Gesamterntemenge von 2,6 Millionen<br />
Hektoliter – also rund 15 Prozent über<br />
einer Durchschnittsernte. Das regional beste<br />
Ergebnis kann dieses Mal die Steiermark<br />
verzeichnen, wo sich zudem exquisite Qualitäten<br />
abzeichnen. Lassen wir aber zunächst<br />
das vergangene Weinjahr nochmal kurz<br />
Revue passieren, bevor wir uns ansehen,<br />
was man aus den verschiedenen Weinregionen<br />
des Landes erwarten darf.<br />
Im Jahr <strong>2018</strong> setzte der Austrieb etwas<br />
später an – ein wichtiger Grund, warum<br />
anders als in den beiden letzten Jahren die<br />
gefürchteten Spätfröste keinen Schaden<br />
anrichten konnten. Unmittelbar nach dem<br />
Austrieb schnellten die Temperaturen nach<br />
oben, und die ersten Hitzewellen im April<br />
und Mai führten zu einer der frühesten<br />
Rebblüten, seit es Aufzeichnungen gibt. So<br />
war die Blüte, die recht regelmäßig verlief,<br />
noch im Mai abgeschlossen, was den<br />
Grundstein zum enormen Vegetationsvorsprung<br />
von zwei bis drei Wochen im<br />
Vergleich zu einem Normaljahr legte.<br />
Nach einigen Niederschlägen startete der<br />
Weinbau in weiterer Folge in einen heißen<br />
und trockenen Sommer. Trockenheit und<br />
lange Hitzeperioden weit jenseits der<br />
30-Grad-Celsius-Marke brachten vor allem<br />
Weingärten auf seichtgründigen Böden und<br />
Junganlagen an ihre Belastungsgrenzen. Wo<br />
Bewässerungsanlagen vorhanden waren,<br />
kamen diese alsbald zum Einsatz, die Winzer<br />
ergriffen alle technisch möglichen Maßnahmen,<br />
um dem Trockenstress entgegenzuwirken.<br />
In manchen Junganlagen war es<br />
sogar nötig, einen Teil der Trauben weit<br />
><br />
dez–feb 2019 falstaff 43
wein / AUSBLICK<br />
ist die Mostausbeute entsprechend gering.<br />
Aber die Hitze hatte auch ihre Vorteile:<br />
Aufgrund der trockenen Witterung und<br />
des raschen Vegetationsverlaufes gab es<br />
heuer praktisch keinen Krankheitsdruck in<br />
Form von Pilzen.<br />
Der Sommer währte zunächst bis zum<br />
21. September. Bis zu diesem Datum wurden<br />
in Andau im Seewinkel unglaubliche<br />
125 Sommertage gezählt, an denen die<br />
25 Grad Celsius erreicht oder überschritten<br />
wurden – neuer Rekord. Heißer war es bisher<br />
nur 2003, wo in Leibnitz in der Südsteiermark<br />
insgesamt 56 Hitzetage mit 30 Grad<br />
Celsius oder mehr gemessen wurden.<br />
Pünktlich zu Herbstbeginn in der Nacht auf<br />
den 1. September verzeichnete man einen<br />
markanten Temperatursturz begleitet von<br />
Blitz und Donner, in der Nacht wurden<br />
erstmals Minusgrade gemessen, auf den<br />
Bergen im Westen des Landes hielt kurzfristig<br />
der Winter samt Schneeflocken Einzug.<br />
Einige Regentage sorgten in der Folge im<br />
September für das Auftreten von Botrytis,<br />
doch dann etablierte sich – sehr zur Freude<br />
der Winzer – eine warme, stabile Schönwetterphase,<br />
die nochmals Temperaturen über<br />
30 Grad Celsius mitbrachten. Wer bis jetzt<br />
mit der Weinlese gewartet hatte, konnte<br />
jetzt eine Ernte à la carte beginnen.<br />
NIEDERÖSTERREICH & WIEN:<br />
MENGE NORMAL, SEHR GUTE QUALITÄT<br />
><br />
vor der Reife zu entfernen, um die Rebstöcke<br />
zu entlasten.<br />
Im Sommer kam es jedoch auch heuer<br />
wieder zu einigen unangenehmen Niederschlagsereignissen<br />
(Starkregen, Sturm, teils<br />
sehr heftige Gewitter), die punktuell auch<br />
von Hagelschlägen begleitet wurden. Zu<br />
teils beträchtlichen Schäden kam es<br />
dadurch in der Steiermark, im Süd- und<br />
Mittelburgenland und speziell im Spitzer<br />
Graben in der Wachau, wo mitten am<br />
schönsten Marillenkirtag-Samstagnachmittag<br />
(21. Juli) die Feuerwehren der Region<br />
ausrücken mussten. Von Trockenschäden<br />
sind vor allem jene Weinbauregionen<br />
betroffen, in denen der Sommerregen zur<br />
Gänze ausblieb. Speziell im nördlichen Teil<br />
des Weinviertels fiel kein Tropfen, ebenda<br />
»Wir hatten<br />
etwas mehr<br />
Regen als 2017,<br />
daher haben die<br />
Weine auch<br />
etwas mehr<br />
Frucht und<br />
Dichte.«<br />
MARTIN NIGL Weingut Nigl, Senftenberg<br />
Die Wachau erwartet einen physiologisch<br />
vollreifen Jahrgang mit milder Säure und<br />
ausgeprägter Sortenaromatik, Franz Hirtzberger<br />
aus Spitz beim Grünen Veltliner eine<br />
ähnlich gute Ernte wie 2017, beim Riesling<br />
allerdings durch den geringen Ansatz um<br />
30 Prozent weniger. Durch die Botrytis war<br />
eine sehr aufwendige Selektionsarbeit durch<br />
Handlese grundlegend für tolle Qualitäten.<br />
Auch Martin Nigl ortet einen ähnlich reifen<br />
Jahrgang wie 2017, die Weine erwartet er<br />
dank mehr Regen als im Vorjahr mit etwas<br />
mehr Frucht und Dichte, diesmal waren die<br />
kühleren Lagen eindeutig bevorzugt. Im<br />
Kamptal lagen die Veltliner-Mengen knapp<br />
über der Normalernte, auch hier liegt der<br />
Riesling klar dahinter. Für viele Weingüter<br />
brachte das Jahr den frühesten Lesebeginn<br />
und wahrscheinlich das früheste Ernteende.<br />
Der Riesling wurde relativ früh von der<br />
Botrytis attackiert, das Weingut Bründl-<br />
><br />
Fotos: beigestellt<br />
44<br />
falstaff dez–feb 2019
Von Ihnen<br />
die Lebensfreude.<br />
Von uns<br />
das Zuhause.<br />
LIEGENSCHAFTS<br />
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BEWERTUNG<br />
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MANAGEMENT<br />
ARCHITEKTUR<br />
BAUMANAGEMENT
wein / AUSBLICK<br />
><br />
mayer selektionierte am 21. September<br />
am Heiligenstein 300 Liter Riesling-Trockenbeerenauslese.<br />
Michael Moosbrugger<br />
vom Schloss Gobelsburg freut sich über<br />
einen wunderbaren Jahrgang mit einer<br />
guten Trinkfreudigkeit für die Gebiets- und<br />
Ortsweine. Wie 2003 schon bewiesen hat,<br />
können die besten Weine auch für eine längere<br />
Lagerung geeignet sein und werden<br />
nach zehn Jahren eine besondere Freude<br />
machen. Bio-Winzer wie Hannes Hirsch<br />
oder Bernhard Ott sehen den Schlüssel zum<br />
Erfolg in einer rechtzeitigen Traubenreduktion,<br />
denn dadurch stelle sich früh eine<br />
optimale Balance in Bezug auf Menge und<br />
Qualität ein. Diese Maßnahme erlaubte<br />
eine frühere Ernte mit exzellenten Säurewerten<br />
und perfekter physiologischer Reife.<br />
»Die Topweine<br />
teilweise vor der<br />
Basisqualität zu<br />
ernten scheint<br />
nun auch bei den<br />
Rotweinen kein<br />
Einzelfall mehr<br />
zu sein.«<br />
GERHARD MARKOWITSCH<br />
Weingut Markowitsch, Göttlesbrunn<br />
Am Wagram erleichterten die wasserhaltenden<br />
Lössboden den Reben, das heiße Jahr<br />
recht gut zu überstehen. Im Weinviertel ist<br />
das Bild etwas inhomogener. Unterm Strich<br />
gibt es überdurchschnittliche Erntemengen,<br />
auch hier begann die Lese extrem früh.<br />
Teile der Region hatten unter der regelrechten<br />
Dürre stark zu leiden. Man freut sich<br />
auf kraftvolle Weißweine und überdurchschnittliche<br />
Rotweinqualitäten. Den knackigen<br />
leichten Pfefferl-Veltliner wird man<br />
heuer wohl vergeblich suchen. In Carnuntum<br />
darf man laut Gerhard Markowitsch<br />
bei den Rotweinen von einem sehr großen<br />
Jahrgang sprechen, da alle Rebsorten in<br />
perfekter Reife geerntet werden konnten.<br />
Zweigelt und Carnuntum dürfte eine wirklich<br />
perfekte Paarung sein. Die Gleichzeitigkeit<br />
der Ausreifung verschiedenster Rebsorten<br />
stellte Markowitsch und seine Kollegen<br />
dennoch vor große Herausforderungen. Die<br />
Topweine teilweise vor der Basis zu ernten<br />
scheint auch bei den Rotweinen kein Einzelfall<br />
mehr zu sein. In der Thermenregion<br />
freut man sich auf tolle Rotweine, bei Zierfandler<br />
und Rotgipfler sind hitzebedingt die<br />
Säurewerte etwas niedriger. Auch hier war<br />
Ertragsreduktion durch grüne Ernte entscheidend.<br />
In Wien zieht Fritz Wieninger zufrieden<br />
Bilanz, denn Wien war mit Niederschlägen<br />
ausreichend versorgt. Insgesamt sind die<br />
Mengen gut, aber nicht übermäßig, eher<br />
direkt im Bereich des langjährigen Schnittes.<br />
Die Qualitäten sind von weiß bis rot,<br />
von leicht bis kräftig und sogar bis hin zu<br />
süß und natural sehr zufriedenstellend, nur<br />
der Riesling liegt etwas unter den üblichen<br />
Erträgen.<br />
BURGENLAND: GUTE ERNTE-<br />
QUANTITÄT, SEHR HOHE<br />
ERWARTUNGEN BEI DEN ROTEN<br />
Gernot Heinrich aus Gols, der am 16.<br />
August den Pinot Noir geerntet hat, verzeichnete<br />
seine früheste Lese. Er sieht die<br />
Stärken des Jahres eindeutig bei den spätreiferen<br />
Sorten wie Blaufränkisch – dank<br />
grandioser Endausreifung der Tannine und<br />
perfekt verholztem Stielgerüst – und ganz<br />
speziell auch in den kühleren Lagen am<br />
Leithaberg bei der Sorte Weißburgunder.<br />
Der Zweigelt hatte auf den durchlässigen,<br />
schottrigen Böden mit extremen Welke-<br />
><br />
Fotos: Ian Ehm<br />
46<br />
falstaff dez–feb 2019
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wein / AUSBLICK<br />
Gewitter war mit Niederschlag verbunden,<br />
die ganz große Dürre gab es hier nicht. Stefan<br />
Wellanschitz aus Neckenmarkt freut<br />
sich über eine exzellente Reife bei den Blaufränkischen,<br />
die von einer überraschend<br />
guten Säurestruktur begleitet wird. Mathias<br />
Jalits sieht am Eisenberg im Südburgenland<br />
ebenfalls Blaufränkisch als den großen<br />
Gewinner des Jahrgangs. Die Rotweine präsentieren<br />
sich sehr kräftig mit einer schönen<br />
Tanninstruktur, sie sind trotzdem sehr fein<br />
und elegant. Dank der kühlen Nächte sind<br />
die Blaufränkisch-Jungweine besonders<br />
aromatisch. Es kündigt sich einer der qualitativ<br />
größten Jahrgänge seit Dekaden an,<br />
auch die Mengen liegen etwas über dem<br />
Schnitt.<br />
STEIERMARK: LESE TOP,<br />
ES WIRD GROSSE WEINE GEBEN<br />
><br />
erscheinungen zu kämpfen. Insgesamt<br />
erwartet das nördliche Burgenland viel Saft<br />
und Kraft, also einen außergewöhnlichen<br />
Jahrgang mit hoher Reife, aber nicht Überreife.<br />
Daher sollten es Weine mit viel Struktur<br />
und Spannung sowie sehr hohem Lagerpotenzial<br />
werden. Dank Botrytis wird es<br />
auch am Süßwein nicht mangeln.<br />
Andi Kollwentz beobachtete am Leithaberg<br />
eine gute Niederschlagsmenge in optimaler<br />
Verteilung. Es gab immer wieder<br />
Regen zu einer Zeit, wo es nötig war, und<br />
die trockene Phase im August, ideal für die<br />
Beerenreife. Kollwentz sieht die Stärken<br />
von <strong>2018</strong> bei den Rotweinen und den kräftigen<br />
Weißweinen, vor allem beim Chardonnay.<br />
Das Mittelburgenland hat deutlich mehr<br />
Regen abbekommen als der Norden, jedes<br />
»Für<br />
Topqualitäten<br />
galt es <strong>2018</strong>, mit<br />
kühlem Kopf<br />
und einem<br />
enorm hohen<br />
Einsatz an<br />
Handarbeit<br />
›all in‹ zu<br />
gehen.«<br />
KATHARINA TINNACHER<br />
Weingut Lackner-Tinnacher, Steinbach<br />
Aus dem Vulkanland meldet Walter Frauwallner<br />
einen guten Jahresverlauf. Im Sommer<br />
stets genug Regen, einmal keinen Hagel<br />
und im Herbst sehr wenig Niederschlag –<br />
perfekt für die Weißweine, besonders für<br />
Weißburgunder, Morillon und Sauvignon<br />
Blanc. Für Christoph Neumeister aus Straden<br />
verlief <strong>2018</strong> im Osten der Steiermark<br />
etwas konträr zum Rest <strong>Österreich</strong>s. Sehr<br />
gute Wasserversorgung im Frühjahr, feuchte,<br />
wechselhafte Bedingungen zur Blüte und<br />
über die ganze Vegetationsperiode, ab<br />
August dann warm und trocken, Ende<br />
August wieder Regen. Das bedeutete einen<br />
immensen Arbeitsaufwand, der aber mit<br />
toller Qualität belohnt wurde. Das Ergebnis<br />
ist hoher Extrakt bei sehr guten Säurewerten<br />
und mit perfektem, moderaten<br />
Alkoholgehalt. Sortentypus und Herkunft<br />
sind klar ausgeprägt.<br />
Auch der Sattlerhof in der Südsteiermark<br />
freut sich dank hoher physiologischer Reife<br />
auf Weine mit vibrierender Säure und besonders<br />
konzentrierten Aromen. Katharina<br />
Tinnacher und Armin Tement berichten von<br />
eher moderateren Erträgen bei den Burgundersorten,<br />
aber auch beim Gelben Muskateller,<br />
sehen aber die Stärken des Jahrgangs<br />
klar in einer unglaublich hohen physiologischen<br />
Reife, die gepaart mit moderaten<br />
Alkoholwerten (12 bis 13 Prozent) eine tolle<br />
Kombination ergibt. Man darf also einen<br />
eleganten und vibrierenden steirischen Jahrgang<br />
mit speziellem Touch erwarten.<br />
<<br />
Fotos: Ian Ehm<br />
48<br />
falstaff dez–feb 2019
WEINGUT HOFBAUER / promotion<br />
Gutes, das nahe liegt<br />
Fotos: beigestellt<br />
Ludwig Hofbauer ist das Winzertalent in die Wiege gelegt.<br />
Seit Kurzem geht der »Burgunderspezialist« neue Wege und<br />
braut das hofeigene Retzbacher Kellerbier.<br />
L<br />
udwig Hofbauer versteht etwas von<br />
guten Tropfen. Schon früh kam er<br />
mit der Weinwerdung in Berührung,<br />
stammt er doch aus einer traditionsreichen<br />
Winzerfamilie. Das »Weingut<br />
Hofbauer« besteht bereits seit 1615, in den<br />
30er-Jahren wurden erstmals im Retzerland<br />
sortenrein Reben in den Lagen gepflanzt.<br />
Heute ist Ludwig Hofbauer nicht nur für<br />
seine exzellenten Klassiker wie Grüner Veltliner,<br />
Riesling, Weißburgunder und Zweigelt<br />
bekannt. Auch Chardonnay und Merlot<br />
sind saisonelle Highlights.<br />
GESPÜR FÜR GUTES<br />
Doch Salonsieger, Landessieger und Winzer<br />
des Jahres im Retzerland zu sein, ist<br />
Ludwig Hofbauer nicht genug. Seit <strong>2018</strong><br />
ist er auch als Bierbrauer tätig: »Bier wird<br />
immer wichtiger als Speisenbegleiter und als<br />
hochwertiges Getränk,« erklärt Hofbauer.<br />
»Und die Bierszene ist eine lockere Szene, in<br />
der sehr viel auf Qualität und Ideenreichtum<br />
gesetzt wird, einfach toll!« Ausbilden ließ<br />
sich Hofbauer von Martin Seidl, Braumeister<br />
aus dem Innviertel und Präsident der IG<br />
Bier <strong>Österreich</strong>. Das trinkfreudige Kellerbier<br />
mit dem Namen »Winzerbräu Hofbauer«<br />
kommt direkt aus einer kleinen Braustation<br />
im hauseigenen Weinkeller. Die Gerste wird<br />
selber angebaut, gebraut wird nach traditioneller<br />
Methode nur mit Hopfen, Gerstenmalz<br />
und Wasser, um anschließend mit Hefe<br />
gegoren zu werden. Wer selbst in den<br />
Genuss kommen will, kann sich nach Voranmeldung<br />
direkt ab Brauerei einige Flaschen<br />
abholen. Auch im Restaurant Reisinger und<br />
im Marcellas in Hollabrunn, im Retzbacherhof<br />
in Unterretzbach oder im Weinquartier<br />
Retz wird das Kellerbier ausgeschenkt.<br />
Weitere Infos finden Sie unter<br />
www.winzerbraeu.at.<br />
INFO<br />
Weitere Informationen zum Weingut Hofbauer<br />
finden Sie unter:<br />
www.weingut-hofbauer.at<br />
dez–feb 2019 falstaff 49
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(W)einschenken<br />
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Fotos: Helge Kirchberger Photography<br />
50<br />
falstaff dez–feb 2019
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Ried Edelgrund BIO 2016<br />
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dez–feb 2019 falstaff 51
wein / ROTWEIN GRAND PRIX <strong>2018</strong><br />
ROTWEIN<br />
P<br />
GRAND<br />
I<br />
Stoffig und fruchtbetont<br />
präsentieren sich die<br />
Vertreter der roten<br />
Jungweine aus dem<br />
Jahrgang 2017. <strong>Falstaff</strong><br />
stellt ihnen die Sieger<br />
in den drei Kategorien<br />
Cuvée, Zweigelt und<br />
Blaufränkisch vor.<br />
X<br />
<strong>2018</strong><br />
TEXT PETER MOSER<br />
FOTOS PHILIPP HORAK<br />
KONZEPT & PRODUKTION THOMAS HOPFERWIESER<br />
LOCATION »DAS FRITZ«<br />
52<br />
falstaff dez–feb 2019
Junge Rotweine von einer jungen<br />
Winzer-Generation: Die Sieger des<br />
<strong>Falstaff</strong> Rotwein Grand Prix <strong>2018</strong><br />
haben allen Grund zur Freude.<br />
dez–feb 2019 falstaff 53
wein / ROTWEIN GRAND PRIX <strong>2018</strong><br />
Sieger in<br />
der Kategorie<br />
Junge Cuvées<br />
STEFFI UND SUSANNE RENNER<br />
aka »Rennersistas« aus Gols<br />
mit ihrem roten<br />
»Waiting for Tom«.
Sieger in<br />
der Kategorie<br />
Blauer Zweigelt<br />
FRANZ SCHINDLER<br />
aus Mörbisch sichert sich den<br />
»Grand Prix« mit<br />
»Neuland«.<br />
Die frischen Rotweine aus dem Jahr 2017 überzeugen mit Komplexität und<br />
ausgeprägter Frucht. Dank einer guten Ernte sind die Mengen bei den Weinen<br />
gut ausgefallen – ein rundum guter Jahrgang, qualitativ wie quantitativ.<br />
D<br />
ie Bewertung des jüngsten<br />
Rotweinjahrgangs und dessen<br />
Präsentation stellt traditionsgemäß<br />
den Auftakt der<br />
Berichterstattung zur großen<br />
»<strong>Falstaff</strong>-Rotweinprämierung« dar, die in<br />
diesem Jahr ihre 39. Auflage erlebte. Es<br />
wurden zum nunmehr dritten Mal Jungwein-Grand-Prix-Sieger<br />
in den drei verschiedenen<br />
Gruppen Blauer Zweigelt, Blaufränkisch<br />
und junge Cuvée ausgezeichnet,<br />
die einen Vorgeschmack auf die im kommenden<br />
Jahr verkostete Hauptgruppe des<br />
Jahrgangs 2017 geben kann, in der 2019<br />
der <strong>Falstaff</strong>-Rotweinsieger ermittelt werden<br />
wird. Insgesamt wurden dieses Mal nicht<br />
weniger als 268 Weine als empfehlenswert<br />
eingestuft, die größte Gruppe stellte der<br />
Blaue Zweigelt mit insgesamt 164 Weinen<br />
des Jahrgangs 2017, womit diese Gruppe<br />
zur drittgrößten der gesamten Rotwein-Prämierung<br />
avancierte, die beiden deutlich größeren<br />
sind die Gruppe der Reserve-Weine<br />
und der Cuvées 2016, die wir Ihnen in der<br />
kommenden Ausgabe vorstellen dürfen.<br />
Die mit 49 Weinen bestückte Gruppe der<br />
jungen Cuvées konnten sich heuer Susanne<br />
und Stefanie Renner, besser bekannt als<br />
»Renner Sistas,« aus Gols mit ihrem roten<br />
»Waiting for Tom« sichern, mit dem Wein<br />
des Vorjahres lagen sie bereits mit dem dritten<br />
Rang im Spitzenfeld dieser Kategorie.<br />
Der zweite Platz der Cuvées aus 2017 ging<br />
an Anton M. Iby aus Horitschon für den<br />
»Big Blend«. Rang drei holte der junge Aufsteiger<br />
Michael Kirchknopf aus Kleinhöflein,<br />
der 2014 das Weingut direkt vom Großvater<br />
übernommen hat. Das Feld der klassischen<br />
Blaufränkisch-Weine führt der Horitschoner<br />
Anton M. Iby mit dem »Blaufränkisch Classic«<br />
2017 an. Der zweite Rang in dieser Sortengruppe<br />
geht an Gerhard Markowitsch<br />
aus Göttlesbrunn in Carnuntum für seinen<br />
Blaufränkisch 2017. Der dritte Platz geht an<br />
Vorjahressieger Erich Scheiblhofer aus<br />
Andau, der für seinen »Blaufränkisch Classic«<br />
auch gerne auf Trauben vom westlichen<br />
Ufer des Neusiedler Sees zurückgreift.<br />
Um den Gewinner in der großen Gruppe<br />
des Blauen Zweigelts zu ermitteln, war wieder<br />
einmal ein finales Stechen notwendig,<br />
><br />
dez–feb 2019 falstaff 55
wein / ROTWEIN GRAND PRIX <strong>2018</strong><br />
><br />
in dem die punktegleichen Topweine<br />
nach Rangziffer gereiht wurden. Aus den<br />
sieben Finalisten wurde schließlich dem<br />
Zweigelt »Neuland« von Franz Schindler<br />
aus Mörbisch der erste Platz zugesprochen.<br />
Rang zwei geht an das Weingut Gottschuly-<br />
Grassl aus Höflein in Carnuntum für den<br />
»Rubin Carnuntum« 2017. Johannes Münzenrieder<br />
aus Illmitz im Seewinkel darf sich<br />
Sieger in<br />
der Kategorie<br />
Blaufränkisch<br />
ANTON M. IBY<br />
aus Horitschon mit<br />
»Blaufränkisch Classic«.<br />
über die Bronzemedaille für seinen Zweigelt<br />
Ried Illmitzer Römerstein freuen.<br />
Betrachtet man die qualitative Seite des<br />
Gesamtangebots in allen drei Jungweinkategorien<br />
dann kann man den Jahrgang insgesamt<br />
als sehr vielversprechend einschätzen.<br />
Auch die heimischen Winzer werden<br />
sich gerne an 2017 zurückerinnern. Während<br />
viele europäische Weinländer über die<br />
geringsten Erntemengen seit Langem<br />
berichteten, konnte man sich in <strong>Österreich</strong><br />
über eine Menge freuen, die ein Viertel<br />
über dem fünfjährigen Durchschnitt lag.<br />
Noch wichtiger war, dass sich auch ausgezeichnete<br />
Qualitäten erzeugen ließen. Ganz<br />
ohne Kapriolen verlief die Witterung allerdings<br />
auch 2017 nicht. Dem kältesten Winter<br />
seit 30 Jahren folgte der wärmste März<br />
seit Aufzeichnungsbeginn. Trotz sehr früher<br />
Blüten hielten sich im Vergleich zu 2016 die<br />
Schäden durch Spätfröste diesmal in Grenzen.<br />
Nach einem wechselhaften Mai setzte<br />
bereits im Juni die erste Hitzewelle ein, der<br />
im Juli und August vier weitere fast nahtlos<br />
folgten. Vom südlichen Burgenland bis ins<br />
Weinviertel kämpfte man mit andauerndem<br />
Wassermangel. Der September bot ein<br />
gänzlich anderes Bild, der war kühl und<br />
regnerisch, was sich am Ende durchaus<br />
positiv auf das Endergebnis auswirkte. So<br />
begann die Hauptlese bereits zwei Wochen<br />
früher als gewohnt, konnte dann aber bei<br />
sehr schönem Herbstwetter relativ lang<br />
ausgedehnt werden, sodass die Winzer speziell<br />
bei den Rotweinsorten einen optimalen<br />
Erntetermin ansetzen konnten.<br />
Das Ergebnis waren hochreife und zudem<br />
völlig gesunde Trauben mit perfekten Tanninen,<br />
aus denen Weine mit ausgeprägter<br />
Frucht, aber auch von erstaunlich guter Frische<br />
entstanden, die sich harmonisch und<br />
mit gutem Trinkfluss ausgestattet präsentieren.<br />
Speziell bei den Blaufränkischen werden<br />
langlebige Weine mit Präzision und feiner<br />
Würze erwartet, da der warme Sommer für<br />
kleinbeerige und eher dickschaligere Trauben<br />
gesorgt hat. Dieser vielversprechende<br />
Jahrgang wird bereits mit der Qualität von<br />
2015 oder 2009 verglichen, die Wahrheit<br />
werden wir anlässlich der großen <strong>Falstaff</strong>-<br />
Rotweinprobe 2019 erleben, wenn der Jahrgang<br />
2017 dann in allen Kategorien auf<br />
dem Prüfstand stehen wird. Eines steht aber<br />
bereits jetzt fest: Die jungen Rotweine 2017<br />
sind schon heute mit großem Vergnügen zu<br />
trinken. Die besten Weine aus dem »Grand<br />
Prix« finden Sie im aktuellen Tastingbereich<br />
und sämtliche Verkostungsnotizen ab Jänner<br />
auch auf www.falstaff.com.<br />
Impressionen von der Rotweingala<br />
und alle Sieger online ab 27.11<br />
www.falstaff.com/rwg18<br />
><br />
<<br />
56<br />
falstaff dez–feb 2019
DER NEUE PEUGEOT 508<br />
WHAT DRIVES YOU?<br />
NIGHT VISION<br />
ACHTGANG-AUTOMATIKGETRIEBE<br />
PEUGEOT i-Cockpit®<br />
Alle Ausstattungsdetails sind modellabhängig serienmäßig, nicht verfügbar oder gegen Aufpreis erhältlich. Symbolfoto.<br />
Gesamtverbrauch: 3,7 – 5,7 l /100 km; CO 2 -Emission: 98 – 131 g / km.
wein / ROTWEIN GRAND PRIX<br />
BEST OF<br />
ROTWEIN GRAND PRIX<br />
TASTING<br />
INFO<br />
WEITERE BEWERTUNGEN<br />
UND BESCHREIBUNGEN<br />
FINDEN SIE SIE AB<br />
AB SEITE 276. 148.<br />
93<br />
92<br />
92<br />
2017 WAITING FOR TOM<br />
Rennersistas, Gols<br />
Mittleres Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Rauchig-würzig unterlegte rote<br />
Kirschfrucht, Nuancen von Zwetschgen,<br />
Orangenzesten, tabakige Feuersteinnuancen.<br />
Elegante Textur,<br />
saftig, feine Fruchtsüße, rotes Waldbeerkonfit,<br />
zarte, integrierte Tannine,<br />
ein leichtfüßiger, lebendiger Speisenbegleiter,<br />
mineralischer Nachhall.<br />
www.rennerundsistas.at<br />
€ 15,–<br />
2017 ZWEIGELT NEULAND<br />
Weingut Franz Schindler<br />
Mörbisch<br />
Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Zartes dunkles Beerenkonfit, ein<br />
Hauch von Cassis, kandierte Orangenzesten,<br />
feinwürzig, attraktives<br />
Bukett. Saftig, elegant, eingebundene<br />
Tannine, tabakig, Brombeeren<br />
im Abgang, bleibt gut haften,<br />
facettenreicher Speisenbegleiter.<br />
www.weingut-schindler.at<br />
€ 13,–<br />
2017 BLAUFRÄNKISCH CLASSIC<br />
Iby Bio Rotweingut, Horitschon<br />
Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Zarte Röstaromen, dunkles Beerenkonfit,<br />
etwas Zwetschgenfrucht,<br />
feine Holzwürze. Saftig, elegant,<br />
balancierte Struktur, Brombeerfrucht,<br />
samtiges Tannin, bleibt<br />
sehr gut haften, facettenreicher<br />
Speisenbegleiter.<br />
www.iby.at<br />
€ 7,90<br />
92<br />
92<br />
92<br />
2017 BIG BLEND<br />
Iby Bio-Rotweingut, Horitschon<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breite Randaufhellung.<br />
Feiner Duft nach dunklem Waldbeerkonfit,<br />
etwas Nougat, feine<br />
Holzwürze, feinkräutrig, kandierte<br />
Orangenzesten. Saftig, elegant,<br />
samtige Tannine, rund und<br />
balanciert, zarte Extraktsüße<br />
im Abgang, Brombeeren im<br />
Nachhall, sicheres Potenzial.<br />
www.iby.at<br />
€ 11,50<br />
2017 ZWEIGELT RUBIN<br />
CARNUNTUM, Weingut<br />
Gottschuly-Grassl, Höflein<br />
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Feine Brombeernuancen<br />
unterlegt mit etwas<br />
Holzwürze, dunkles Waldbeerkonfit,<br />
zart tabakig, attraktives Bukett.<br />
Saftig, elegant, facettenreiche Struktur,<br />
samtige Tannine, Fruchtsüße<br />
nach schwarzen Kirschen, rund und<br />
kraftvoll, gutes Potenzial.<br />
www.gottschuly.at<br />
€ 10,–<br />
2017 BLAUFRÄNKISCH<br />
Weingut Gerhard Markowitsch<br />
Göttlesbrunn<br />
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Feine<br />
Röstaromen, ein Hauch von Nougat,<br />
zartes rotes Beerenkonfit, reife<br />
schwarze Kirschen, Orangenzesten.<br />
Saftig, elegant, samtige Tannine,<br />
fruchtsüß nach Brombeeren, mineralisch,<br />
engmaschig im Abgang, bleibt<br />
sehr gut haften, sicheres Potenzial.<br />
www.markowitsch.at<br />
€ 9,10<br />
92<br />
92<br />
92<br />
2017 CHURCHBUTTON RED<br />
Weingut Kirchknopf, Kleinhöflein<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarter Wasserrand. Kräuterwürze<br />
unterlegt Cassis und<br />
Lakritze, ein Hauch von schwarzer<br />
Beerenfrucht, Gewürznuancen.<br />
Saftig, präsente, feine Tannine,<br />
Kirschenfrucht im Abgang, kraftvoll<br />
im Nachhall, bereits gut antrinkbar,<br />
ein stoffiger Begleiter bei Tisch.<br />
www.weingut-kirchknopf.at<br />
€ 8,20<br />
2017 ZWEIGELT RIED ILLMITZER<br />
RÖMERSTEIN, Weingut Johannes<br />
Münzenrieder, Illmitz<br />
Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Zarter Karamelltouch, reife<br />
Zwetschgenfrucht, ein Hauch von<br />
Gewürznelken und reifen Kirschen,<br />
etwas Holzwürze. Saftig, elegant,<br />
mineralisch, feine Tannine, etwas<br />
Nougat im Nachhall, Brombeeren<br />
im Rückgeschmack, bereits<br />
antrinkbar, vielseitig einsetzbar.<br />
www.muenzenrieder.at, € 13,50<br />
2017 BLAUFRÄNKISCH CLASSIC<br />
Weingut Scheiblhofer, Andau<br />
Dunkles Rubingranat, fester Kern,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Feine Röstaromen, reife<br />
Kirschenfrucht, dunkles Waldbeerkonfit,<br />
zart rauchig, kandierte<br />
Orangenzesten, attraktives<br />
Bukett. Saftig, samtige Tannine,<br />
lebendige Struktur, Brombeer im<br />
Abgang, Nougat im Nachhall,<br />
guter Speisenbegleiter.<br />
www.scheiblhofer.at<br />
€ 6,90<br />
Fotos: Claudia Schindlmaisser (9)<br />
58<br />
falstaff dez–feb 2019
MOË T HENNESSY / promotion<br />
Zwei Generationen, eine Sprache:<br />
Am 1. 1. 2019 folgt Vincent Chaperon (r.)<br />
als Kellermeister Richard Geoffroy nach.<br />
Neue Meister<br />
Am 1. Januar 2019 übernimmt Vincent Chaperon im Hause Dom Pérignon die Rolle des<br />
Kellermeisters. Richard Geoffroy dankt nach 28 äußerst erfolgreichen Jahren ab.<br />
Fotos: beigestellt<br />
Zugegeben – der Fußabdruck, den<br />
Richard Geoffroy im Hause Dom<br />
Pérignon hinterlässt, ist groß: 28 Jahre<br />
lang füllte der 63-Jährige die Rolle<br />
des Kellermeisters aus, zwischen 1990 und<br />
2009 kreierte er sage und schreibe fünfzehn<br />
Vintages. Geoffroy hat das Universum von<br />
Dom Pérignon vervielfältigt, verfeinert und<br />
bereichert. Legendär sind seine Food-Pairings<br />
– ob mit japanischer Küche, dekonstruierten<br />
traditionellen Menüs oder als puristischer<br />
und höchst ungewöhnlicher Dialog mit nur<br />
einer einzigen Zutat. Kurzum: Geoffroy<br />
lieferte einen enormen Beitrag zur Weiterentwicklung<br />
jenes Hauses, das er mit Ende des<br />
Jahres verlässt.<br />
13 GEMEINSAME JAHRE<br />
Logisch, dass es ihm ein besonderes Anliegen<br />
war, sein Lebenswerk auch fortan in besten<br />
Händen zu wissen. Mit Vincent Chaperon<br />
tritt am 1. Januar 2019 ein Mann in seine<br />
Fußstapfen, den Geoffroy als Nachfolger mitausgebildet<br />
hat: Chaperon erlebte mit Geoffroy<br />
dreizehn Weinlesen Seite an Seite. Man<br />
war stets im Austausch, entwickelte gemeinsam<br />
neue Ideen und pflegte den Dialog.<br />
Zusammen brachten sie insgesamt vier Vintages<br />
hervor – 2005, 2006, 2009 und zuletzt<br />
2008. Kaum verwunderlich, dass die Übergabe<br />
mit dem Launch des Dom Pérignon Vintage<br />
2008 zusammenfällt, der den krönenden<br />
Abschluss ihrer Zusammenarbeit symbolisiert.<br />
Geoffroy geht sogar noch einen Schritt weiter:<br />
»Der Dom Pérignon Vintage 2008 spielt eine<br />
neue Melodie im Kanon der Champagner.«<br />
ORIGINELL, MUTIG, KLUG<br />
Das versteht sich quasi von selbst – schließlich<br />
trägt der Vintage 2008 die Handschrift<br />
INFO<br />
Ab 1. November ist der Dom Pérignon<br />
Vintage 2008 mit goldenem Etikett & kostbarem<br />
Geschenkkarton um € 169,– UVP in einer<br />
limitierten Stückzahl in <strong>Österreich</strong> im<br />
ausgewählten Fachhandel erhältlich.<br />
zweier Kellermeister, die sich blind verstehen.<br />
Das edle Endprodukt vereint Richard<br />
Geoffroys differenziertes und umfangreiches<br />
Wissen mit Vincent Chaperons Mut und<br />
Intuition.<br />
Chaperon gilt zudem als jemand, der gerne<br />
ungewöhnliche Wege geht – ein Beobachter,<br />
der sein Gespür als Winzer ins Spiel bringt<br />
und sich auch verpflichtet, dieses Gespür<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Grundlegend besteht für ihn in seiner<br />
Arbeit immer der Anspruch, das Erbe von<br />
Richard Geoffroy zu verkörpern und die<br />
Hingabe zum Vintage – der Seele von Dom<br />
Pérignon – zu leben.<br />
DER VINTAGE 2008<br />
Der Dom Pérignon Vintage 2008 ist dabei<br />
ein selbst gemachtes »Einstiegsgeschenk«,<br />
das nicht besser hätte werden können:<br />
Zu der erwartungsgemäß belebenden Säure,<br />
der Prägnanz und der aromatischen Klarheit<br />
gesellen sich Tiefe, Dichte und Komplexität.<br />
Ein (Keller-)Meisterwerk, das auch seine Zeit<br />
brauchte – so wurde der Vintage 2009 noch<br />
vor dem Vintage 2008 präsentiert, eine<br />
Premiere im Hause Dom Pérignon. Doch<br />
die Wartezeit hat sich gelohnt, darin sind<br />
sich nicht nur Geoffroy und Chaperon<br />
einig.<br />
dez–feb 2019<br />
falstaff 59
Feine Rote<br />
Es muss nicht immer<br />
Grüner Veltliner sein.<br />
Auch österreichische<br />
Rot weine sind weit<br />
über die Landesgrenzen<br />
hinaus bekannt und beliebt –<br />
allen voran machen die<br />
au toch thonen Sorten Zweigelt,<br />
St. Laurent und Blau fränkisch<br />
international Furore. Gemeinsam<br />
mit Cabernet Sauvignon,<br />
Merlot & Co. ergeben sie darüber<br />
hinaus auch spektakuläre<br />
Cuvées.<br />
Gut ein Drittel der Gesamt rebfläche<br />
ist hierzulande mit Rotweinsorten<br />
bepflanzt. 14 rote<br />
Rebsorten dürfen in <strong>Österreich</strong><br />
für die Produktion von Qualitätswein<br />
verwendet werden. Die<br />
häufigste ist der Zweigelt – eine<br />
österreichische Züchtung.<br />
Die hervorragenden Lagen bescheren<br />
den Winzern nur die besten<br />
Trauben, die von ihnen mit<br />
Kreativität, Leidenschaft und<br />
Enthusiasmus zu den edelsten<br />
Tropfen verarbeitet werden.<br />
ILLMITZ<br />
WEINE MIT QUALITÄT<br />
UND TRADITION<br />
Erstklassige Qualitätsweine zu produzieren<br />
ist unsere größte Stärke.<br />
Unser Klassiker, der Neusiedlersee<br />
DAC – Zweigelt 2017, ist bereits<br />
mit 90 <strong>Falstaff</strong>-Punkten bewertet<br />
worden. An der Spitze haben wir<br />
unseren »DARK TREASURE«.<br />
WEIN HAIDER<br />
Obere Hauptstraße 41, 7142 Illmitz<br />
T: +43 650 9999292<br />
office@weinhaider.at<br />
www.weinhaider.at<br />
»Nur die besten Trauben<br />
werden am Ende auch zu<br />
den besten Weinen.«<br />
BESTE QUALITÄT<br />
WINZERKELLER NECKEN-<br />
MARKT – MITEINANDER<br />
STARK<br />
Seit der Gründung im Jahr 1968<br />
verlesen die Winzer alle Trauben von<br />
Hand. Bis heute halten die Mitglieder<br />
des Winzerkellers diese Tradition<br />
hoch: Sie haben sich einem strengen<br />
und ehrgeizigen Qualitätsprogramm<br />
verschrieben, in dem naturnaher<br />
Weinbau und modernste Produktion<br />
gemeinsam Platz finden. Regelmäßig<br />
wird in neue Verfahren zur schonenden<br />
und qualitätssteigernden<br />
Weinbe- und -verarbeitung investiert.<br />
Die jüngste Investition ist die neue<br />
Traubenübernahme, wo die Trauben<br />
zusätzlich noch über die optische<br />
Sortieranlage verlesen werden.<br />
Der neu adaptierte Keller III mit kleineren<br />
Edelstahltanks ermöglicht die<br />
sorgfältige Trennung der Weinqualitäten.<br />
Diese ganzen Bestrebungen<br />
werden jedes Jahr mit einem wahren<br />
Medaillenregen honoriert.<br />
WINZERKELLER NECKENMARKT<br />
Harkauerweg 2<br />
7311 Neckenmarkt<br />
T: +43 2610 42388<br />
www.neckenmarkt.at<br />
Fotos: beigestellt, Shutterstock<br />
60<br />
falstaff dez–feb 2019
ROTWEIN / promotion<br />
MÖNCHHOF<br />
TRENDS KOMMEN UND<br />
GEHEN – PÖCKL<br />
BLEIBT BESTEHEN<br />
Die Weine des Weinguts Pöckl sind<br />
Unikate. Schätzen Sie Komplexität,<br />
Vielschichtigkeit, Struktur und<br />
Finesse? Dann sollten Sie diese<br />
Weine unbedingt probieren.<br />
René Pöckl achtet die Natur.<br />
Er kennt seine Rebanlagen ganz<br />
genau und arbeitet am liebsten<br />
draußen im Weingarten. Sein Ziel<br />
ist es, das maximale Potenzial aus<br />
den Trauben herauszuholen. Im<br />
Weingarten wird sehr viel der Natur<br />
über lassen und nur so wenig wie<br />
möglich eingegriffen. Das Ergebnis<br />
sind kleine, gesunde Beeren mit einem<br />
intensiven Geschmack. Bei der<br />
Vinifikation wird darauf geachtet,<br />
diesen zu erhalten und zu stärken.<br />
Die Verarbeitung der Trauben erfolgt<br />
sehr traditionell. Die modernsten<br />
Hilfsmittel sind der Stapler und die<br />
Stahltanks zur Vergärung. Gelagert<br />
wird der Wein im französischen<br />
Barriquefass, genau wie es schon<br />
vor 30 Jahren bei Renés Vater<br />
üblich war. Das sonnenreiche Klima<br />
und die reichen Böden der Region<br />
ergeben zusammen mit den<br />
dort begünstigten Traubensorten<br />
die Basis für die Schaffung von<br />
spannenden und wohlschmeckenden<br />
Weinen.<br />
Der bekannteste Wein ist der<br />
»Admiral«, eine Cuvée, benannt<br />
nach einem Schmetterling, der<br />
gerne an den Trauben nascht.<br />
Die wichtigsten Sorten sind<br />
Zweigelt, Merlot und Cabernet<br />
Sauvignon. Sie werden zu charaktervollen,<br />
langlebigen Weinen vinifiziert<br />
und sind unverwechselbar.<br />
Genauso wie das einprägsame rotschwarze<br />
Etikett.<br />
WEINGUT PÖCKL<br />
Zwergäcker 1<br />
7123 Mönchhof<br />
T: +43 2173 80258<br />
E-Mail: info@poeckl.com<br />
www.poeckl.at<br />
»Die Weine opulent und<br />
tiefgründig, authentisch und<br />
autochthon – und doch ein<br />
Hauch von internationalem<br />
Flair im Fond!«<br />
KLEIN MACHT WEIN<br />
AUFREGEND ANDERS –<br />
WEINE MIT STIL UND<br />
CHARAKTER<br />
In Andau, einer der sonnenreichsten<br />
Gemeinden <strong>Österreich</strong>s, liegt das<br />
Weingut von Jacqueline Klein. Auf<br />
ihren Rebflächen kultiviert die Winzerin<br />
20 % Weißwein und 80 % Rotwein.<br />
Klar strukturiert, harmonisch,<br />
gepaart mit feiner Fruchtstilistik,<br />
präsentieren sich die Weißweine.<br />
Ihre Leidenschaft gehört jedoch den<br />
Rotweinen. Die Leitsorte der Region,<br />
der Zweigelt, ist auch die Hauptsorte<br />
des Betriebs, gefolgt von Merlot,<br />
Cabernet Sauvignon und Syrah. Der<br />
respektvolle Umgang mit der Natur,<br />
der Einklang von Rebe und Terroir<br />
sowie die Intuition der Winzerin bringen<br />
charakteristische, eigenständige<br />
Weine hervor. Gelagert in kleinen Eichenfässern,<br />
schenkt ihnen die Kellermeisterin<br />
Zeit, sich zu entwickeln,<br />
bevor sie mit Fingerspitzengefühl<br />
einzigartige Weine kreiert.<br />
WEINGUT JACQUELINE KLEIN<br />
Baumhöhäcker 10<br />
7163 Andau<br />
T: +43 664 75124505<br />
info@klein-wein.at<br />
www.klein-wein.at<br />
WEINGUT JULIANA WIEDER<br />
WEINE MIT CHARAKTER<br />
– NATÜRLICH UND<br />
AUTHENTISCH<br />
Im Mittelburgenland, an den Hängen<br />
des Ödenburger Gebirges rund um<br />
Neckenmarkt, bietet die Natur die<br />
Grundlage für unsere Arbeit. Hier<br />
trifft man auf ein einzigartiges Terroir<br />
mit speziellem Kleinklima und<br />
besonderer Zusammensetzung der<br />
Böden. Herkunft und Naturverbundenheit<br />
haben zentrale Bedeutung<br />
für die Familie Wieder. Besonders<br />
stolz ist sie auf ihre Rieden Bodigraben,<br />
Kohlenberg, Hochberg, Spiegelberg,<br />
Rüsselsgrund und Pollesgraben.<br />
Mit Fingerspitzengefühl und<br />
dem Wissen um die Besonderheiten<br />
der einzelnen Weingärten werden<br />
die Wieder-Weine vinifiziert. Diese<br />
Voraussetzungen und die täglich<br />
gelebte Leidenschaft für das Naturprodukt<br />
Wein bringen Weine mit<br />
Charakter hervor – Weine, die weder<br />
Sorte noch Herkunft verleugnen.<br />
WEINGUT JULIANA WIEDER<br />
Lange Zeile 76<br />
7311 Neckenmarkt<br />
T: +43 2610 42438<br />
info@weingut-juliana-wieder.at<br />
www.weingut-juliana-wieder.at<br />
dez–feb 2019 falstaff 61
promotion / ROTWEIN<br />
Ob Weißburgunder oder<br />
Zweigelt – das Weingut<br />
Lager weiß mit feinen<br />
Weinen zu überzeugen.<br />
SCHRATTENBERG<br />
ROTWEIN IN<br />
ALLEN FACETTEN<br />
WEIDEN AM SEE<br />
WEINE AUS DEM BESTEN<br />
DER NATUR<br />
GÖTTLESBRUNN<br />
WEINE MIT RICHTIGEM<br />
FEINGEFÜHL<br />
NECKENMARKT<br />
AUF DEN CHARAKTER<br />
KOMMT’S AN<br />
Auf dem Weingut der Familie Schwarz<br />
werden auf optimalem Terroir Rotweine<br />
von besonderer Qualität gekeltert.<br />
Ob klassisch, Premium oder<br />
Grande Reserve: Hier entstehen charaktervolle<br />
Weine in allen Stilistiken.<br />
WEINGUT SCHWARZ<br />
Kleine Zeile 8<br />
2172 Schrattenberg<br />
T: +43 664 8338960<br />
office@schwarzwines.com<br />
Naturverbundenheit – Tradition –<br />
Nachhaltigkeit – Innovation –<br />
Leidenschaft.<br />
Besuchen Sie uns auf ein Glaserl<br />
Wein in unserem wunderschönen<br />
Gewölbekeller.<br />
WEINGUT HARETER<br />
Triftstraße 11<br />
7121 Weiden am See<br />
T: +43 664 1980842<br />
www.hareter.wine<br />
Eingebettet im Arbesthaler Hügelland<br />
liegt das Göttlesbrunner<br />
Weingut von Markus und Ernst Lager.<br />
Hier werden Tradition und Qualität<br />
mit Feingefühl zu großem Trinkspaß<br />
vereint. Leicht zu überprüfen in der<br />
hauseigenen Buschenschank.<br />
LAGER<br />
Kiragstett‘n 8, 2464 Göttlesbrunn<br />
T: +43 2162 8452<br />
www.lager-weinbau.at<br />
Idealismus und Leidenschaft prägen<br />
die Weine von Anton Hundsdorfer.<br />
Jeder Wein ist durch die persönliche<br />
Handschrift des Winzers einmalig.<br />
Diese Philosophie findet in den vielen<br />
Erfolgen und Auszeichnungen die<br />
beste Bestätigung.<br />
WEINGUT HUNDSDORFER<br />
Lange Zeile 10, 7311 Neckenmarkt<br />
T: +43 2610 42034, info@hundsdorfer.at,<br />
www.hundsdorfer.at<br />
WEINGUT KUMMER<br />
MÖNCHHOF BURGENLAND<br />
"AUS DER TRADITION KRAFT FÜR NEUES SCHÖPFEN"<br />
MÖNCHHOF<br />
EDLE TROPFEN MIT<br />
REICHEN AROMEN<br />
Premium-Weine aus dem Hause<br />
Kummer präsentieren ein weites<br />
Spektrum an Aromen. Verkostungsmöglichkeiten<br />
gibt es bei uns im<br />
Weingut. Gerne nehmen wir uns,<br />
nach telefonischer Vereinbarung,<br />
Zeit für Sie!<br />
WEINGUT KUMMER<br />
Quergasse 1, 7123 Mönchhof<br />
T: +43 699 11176655<br />
johanneskummer@aon.at<br />
www.weingut-kummer.at<br />
PETRONELL-CARNUNTUM<br />
PIMPEL: ELEGANT<br />
UND UNVERFÄLSCHT<br />
Authentische, unverwechselbare<br />
Weine zu erzeugen, die das einzigartige<br />
Terroir der Lagen widerspiegeln,<br />
ist das Bestreben von Josef Pimpel.<br />
Mit möglichst wenigen Eingriffen<br />
und ohne viel Technik.<br />
WEINGUT JOSEF PIMPEL<br />
Brucker Straße 6<br />
2404 Petronell-Carnuntum<br />
weingut@pimpel.com<br />
www.pimpel.com<br />
EISENBERG<br />
AUTHENTISCHE WEINE<br />
Das Weingut Jalits ist ein traditioneller<br />
Familienbetrieb, der sich bereits<br />
seit fünf Generationen dem Weinbau<br />
widmet. 2001 hat Mathias Jalits die<br />
Betriebsführung übernommen. Der<br />
Eisenberg ist für ihn etwas Besonderes,<br />
ein Gebiet mit unvergleichlichen<br />
Vorzügen und Eigenschaften.<br />
Genau so sollen seine Weine schmecken:<br />
»Man soll den Eisenberg am<br />
Gaumen haben, wenn man unsere<br />
Weine trinkt«, so das Credo des Südburgenländers.<br />
Sandiger, toniger<br />
Lehm, die Schieferböden und der<br />
nach Südosten offene Kessel<br />
schaffen ideale Bedingungen für<br />
das Gedeihen des kraftvollen,<br />
mineralischen Blaufränkisch, die<br />
Hauptsorte des Weinguts.<br />
Weingarten- und Kellerführungen<br />
sowie Verkostungen der Weine<br />
können gerne gebucht werden.<br />
Um schriftliche oder telefonische<br />
Voranmeldung wird gebeten!<br />
WEINGUT JALITS<br />
Untere Dorfstraße 18<br />
7512 Badersdorf<br />
T: +43 664 3303827<br />
office@jalits.at<br />
www.jalits.at<br />
Fotos: beigestellt<br />
62<br />
falstaff dez–feb 2019
KEIN<br />
MÄRCHEN<br />
Die Geschichte unserer Familie reicht fast<br />
650 Jahre zurück. Das ist mehr als so<br />
manche Sage auf dem Buckel hat. Wir<br />
feiern das mit den sagenhaft fruchtigen<br />
Aromen österreichischer Paradesorten<br />
in wunderschönen Flaschen. Und<br />
mit einem sagenhaften<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Kein Märchen –<br />
Hand drauf!<br />
Sagenhaft!<br />
GRÜNER VELTLINER &<br />
BLAUER ZWEIGELT<br />
ab MÄRZ 2019 bei<br />
Edlmoser<br />
sowie<br />
Mack & Schühle<br />
#sagenhaft
promotion / WINZERHOF DOCKNER<br />
Mit Leib & Seele<br />
Sepp Dockner hat in den letzten Jahren fast jedes Jahr mit einer Überraschung aufwarten<br />
können. Seit 26 Jahren vergisst er im Rahmen seiner Weintaufen aber auch nicht darauf,<br />
etwas an die Ärmsten zurückzugeben. Eine ganz spezielle Geschichte vor Weihnachten.<br />
V<br />
or ein paar Jahren war es das<br />
Weingenusszentrum in Höbenbach,<br />
das sich bis heute an jedem<br />
ersten oder zweiten Sonntag im<br />
Monat und zu anderen ausgewählten Terminen<br />
als Sonntagsbrunchlocation etabliert<br />
hat. Danach kaufte er eine verfallene Kellergasse<br />
am Frauengrund, revitalisierte sie<br />
und hauchte ihr mit der Kremser Sektmanufaktur<br />
neues Leben ein. Im Vorjahr<br />
wurde der neue Joe-Keller eröffnet, der alle<br />
vorherigen Dimensionen sprengte. Und das<br />
sind nur die Highlights.<br />
Heuer wurde zwar nichts Neues eingeweiht<br />
oder eröffnet, die Tradition der Weintaufen<br />
ist aber ein ganz fixer Bestandteil des<br />
Winzerhofs Dockner. Dafür wird eigens das<br />
Konterfei des Taufpaten in ein Holzfass<br />
geschnitzt bzw. in den letzten Jahren auf<br />
einem Schild an einem Edelstahltank angebracht,<br />
was an sich schon einzigartig in<br />
<strong>Österreich</strong> ist. Die Paten, die aus Politik,<br />
Klerus, Sport und Kunst kamen, dürfen aber<br />
nicht nur den Namen des jungen Weins aussuchen,<br />
sie dürfen auch die Projekte bestimmen,<br />
an die der Reinerlös der alljährlichen<br />
Charityaktion gespendet wird. Sepp Dockner<br />
stellt dafür jedes Jahr 200 Holzkisten<br />
mit zwölf Highlights aus seinem Sortiment<br />
im Wert von jeweils 250 Euro zur Verfügung.<br />
Der Reinerlös wandert dann an das<br />
vom Paten ausgesuchte Projekt. Insgesamt<br />
also 50.000 Euro, die für gute Zwecke zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
Sepp Dockner kommentiert das entspannt:<br />
»Ich habe den schönsten Beruf der<br />
Welt, und wir haben viele treue Kunden.<br />
Ich sehe mich auch nicht als Gutmensch.<br />
Wir – meine Familie sieht das genauso –<br />
Fotos: beigestellt<br />
64<br />
falstaff dez–feb 2019
Eine Holzkiste voll mit Highlights aus dem Hause<br />
Dockner für den guten Zweck (oben).<br />
Johanna Mikl-Leitner freut sich im Jahr 2017 über<br />
die Spende (links).<br />
Fürstin Schwarzenberg und Wolfgang Ambros<br />
übernehmen den Scheck 2010 (unten).<br />
Scheckübergabe an Barbara Prammer im Jahr 2011<br />
(ganz unten).<br />
sind der festen Überzeugung, dass man<br />
auch etwas zurückgeben muss, wenn man<br />
so reich von der Natur beschenkt wird.«<br />
Einige Weintaufen sind ihm in den letzten<br />
Jahren besonders in Erinnerung geblieben.<br />
»Die leider bereits verstorbene Nationalratspräsidentin<br />
Barbara Prammer war 2011<br />
zum 20. Jubiläum Taufpatin und unterstützte<br />
die Wiener Frauenhäuser, ein Thema,<br />
das ihr sehr am Herzen lag. Kollegen<br />
von ihr wie die langjährigen Landeshauptleute<br />
Michael Häupl, Erwin Pröll und Josef<br />
Pühringer spendeten dank dieser Charity an<br />
Pro Mente, die Katastrophenhilfe <strong>Österreich</strong>ischer<br />
Frauen und den Verein PIA.«<br />
Auch die Herzkinder liegen der Familie im<br />
wahrsten Sinne des Wortes am Herzen. Für<br />
diese Charity stand Marianne Mendt Pate.<br />
Ein anderes Urgestein des Austropop, Wolfgang<br />
Ambros, nahm mit Fürstin Schwarzenberg<br />
einen Scheck für die Kwale Hospital<br />
Foundation Austria in Kenia entgegen. Im<br />
Vorjahr war es die neue Landeshauptfrau<br />
von Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner,<br />
die Schecks für SOS-Kinderdorf und den<br />
Antlashof entgegennahm. Nach der Spende<br />
im Jahr 2015, die Abt Columban Luser für<br />
die Erneuerung des Kirchendachs von Stift<br />
Göttweig entgegennahm, fließt auch heuer<br />
der Erlös einer Kirchensanierung zu. Diözesanbischof<br />
Manfred Scheuer freut sich über<br />
die großzügige Unterstützung der Sanierung<br />
des Linzer Mariendoms. Für Linzer Weinfreunde<br />
also fast Pflicht, eine der 200 Holzkisten<br />
zu kaufen, um dieses Kulturjuwel in<br />
neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Es gibt<br />
sicher unangenehmere Arten zu spenden,<br />
also rasch zugreifen. Die Boxen sind schnell<br />
vergriffen, weil sie sich auch bestens als<br />
Weihnachtsgeschenk eignen.<br />
INFO<br />
Winzerhof Familie Dockner<br />
Ortsstraße 30, A-3508 Höbenbach<br />
T: +43 2736 7262, F: DW 4<br />
Mobil – dock: Sepp +43 664 2023229<br />
Mobil – dock: Josef +43 664 8318911<br />
Mobil – dock: Gudrun +43 664 8318912<br />
winzerhof@dockner.at<br />
www.dockner.at<br />
dez–feb 2019 falstaff 65
promotion / KAMPTALER RIEDENWEINE<br />
Des Kamptals<br />
beste Lagen<br />
Der grandiose Heiligenstein in<br />
Zöbing bietet mit seinen Terrassen<br />
noble Sonnenlogen für die Reben.<br />
Fotos: beigestellt<br />
66<br />
falstaff dez–feb 2019
Eingebettet zwischen dem Donautal mit seinen warmen pannonischen Einflüssen<br />
und dem kühlen Waldviertel im Norden liegen die Rebgärten des Kamptals.<br />
Auf recht unterschiedlich geformten Böden wachsen hier in den traditionsreichen Rieden<br />
unverwechselbare Grüne Veltliner und Rieslinge, die zu den<br />
besten der Welt gezählt werden dürfen.<br />
W<br />
er ins Kamptal zum<br />
Wein fährt, wird es<br />
schnell bemerken:<br />
Hier herrscht keinerlei<br />
Hektik, man wird – so man es<br />
möchte – rasch entschleunigt.<br />
Doch hinter der ruhigen Kulisse<br />
brodelt es. Denn im Kamptal ist<br />
man stets offen für das Neue und<br />
hat Vieles ausprobiert, längst bevor<br />
es andere taten. So wurde das Kamptal<br />
zu einem Innovations-Hotspot,<br />
ganz speziell in Sachen Weinbau –<br />
und das in aller Gelassenheit.<br />
Das fast 4000 Hektar große Weinbaugebiet<br />
Kamptal in Niederösterreich<br />
erlebte in den vergangenen Dekaden<br />
einen nicht zu übersehenden Aufschwung.<br />
Nach der erfolgreichen Eingliederung<br />
in das herkunftsorientierte<br />
DAC-System, in dem der Grüne Veltliner<br />
und der Riesling als Leitsorten der<br />
Region definiert wurden, setzt man<br />
nun einen weiteren Schritt. In drei klar<br />
definierten Kategorien innerhalb der<br />
Herkunftsbezeichnung gliedern sich die<br />
Kamptaler Weine nun in Gebietswein,<br />
Ortswein und Lagenwein mit Ried-<br />
Bezeichnung, der als absolute Spitze<br />
dieses präzisen Systems fungiert.<br />
Ganz offensichtlich ist das Kamptal<br />
»Heiß und kalt: Das typische<br />
Kamptal-Klima gibt<br />
seinen Weinen ihren klaren,<br />
frisch-würzigen<br />
Charakter – sie sind trocken<br />
und erobern die Küchen<br />
dieser Welt.«<br />
FRED LOIMER WEINKOMITÉE KAMPTAL<br />
Heimat eines besonders experimentierfreudigen<br />
Menschenschlags, denn<br />
auch in Sachen Weinbau befindet es<br />
sich in einem beständigen Wandel<br />
und ist offen für Innovationen. Diese<br />
Dynamik lässt sich an vielen einzelnen<br />
Elementen gut ablesen und<br />
reicht in sämtliche Bereiche der<br />
Weinkultur hinein.<br />
So hat man im Kamptal stets die<br />
Rebsorten den Bedingungen des Klimas<br />
und der Böden angepasst, wobei<br />
man auch den Markt stets im Auge hatte.<br />
Noch um 1900 war im Raum rund<br />
um Langenlois der Rote Veltliner der<br />
Hauptsatz – und auch am Zöbinger<br />
Heiligenstein, wo heute der Riesling<br />
ganz klar dominiert. Immer wieder<br />
wurden neue Rebsorten mit Erfolg eingeführt.<br />
So konnte Willi Bründlmayer<br />
schon Mitte der 80er-Jahre mit Chardonnay<br />
international reüssieren. Und<br />
auch eine qualitativ hochwertige Rotweinkultur<br />
wurde im Kamptal gepflegt,<br />
und zwar schon bevor der Rotwein in<br />
<strong>Österreich</strong> landesweit en vogue war.<br />
INNOVATIVES KAMPTAL<br />
In den Weingärten selbst hat sich viel<br />
getan: Standen da zunächst wichtige<br />
><br />
dez–feb 2019 falstaff 67
Flurbereinigungsmaßnahmen und<br />
Terrassierungen am Programm, so<br />
folgte als nächster Schritt das Erproben<br />
von neuen Reb-Erziehungssystemen<br />
wie der innovativen Lyra-Form. Das<br />
Kamptal entwickelte sich aber auch<br />
zum Vorreiter im biologischen und biodynamischen<br />
Weinbau. Es gibt im Moment<br />
zwar keine belastbaren Zahlen,<br />
wenn man sich aber überlegt, wer von<br />
den großen Betrieben bereits um gestellt<br />
hat oder gerade dabei ist, dann kann<br />
man davon ausgehen, dass das Kamptal<br />
in <strong>Österreich</strong> in Sachen Bio-Weinbau<br />
die Nase vorne hat. Auch bei der<br />
Flaschenausstattung war das Kamptal<br />
ein Vorbild. Hannes Hirsch hat sich<br />
weit früher als andere für die anfänglich<br />
heiß umstrittene Verwendung von<br />
Schraubverschlüssen eingesetzt. Heute<br />
wird der Großteil der heimischen<br />
Weißweine geschraubt – und in zunehmendem<br />
Umfang auch die Rotweine.<br />
Außerdem wird in den tiefen Kellern<br />
des Kamptals manches ausprobiert. So<br />
kann ein scheinbares Zurück zu uralpromotion<br />
/ KAMPTALER RIEDENWEINE<br />
><br />
Alte Rebstöcke bringen weniger Ertrag,<br />
aber dafür beste Qualität.<br />
ten Methoden der Mönche, wie dies<br />
Michael Moosbrugger mit seinen<br />
»Tradition«-Weinen vorexerziert,<br />
durchaus ein Vorwärts bedeuten, wenn<br />
man die Ergebnisse und deren Umsetzung<br />
in neue Ideen betrachtet. Es ist die<br />
Bereitschaft, althergebrachte Methoden<br />
wieder anzuwenden, die die Kamptaler<br />
Winzer auszeichnet – und auch die<br />
Kunst des Weglassens.<br />
Die Basis für diese Entwicklungen ist<br />
eine schlagkräftige regionale Struktur,<br />
die von starken, leistungsfähigen Familienbetrieben<br />
getragen wird. Das hat<br />
auch dazu geführt, dass die Kamptaler<br />
Weine auf einen im Vergleich zu anderen<br />
Regionen enorm hohen Exportanteil<br />
verweisen können. Auffällig ist<br />
auch der Kooperationsgedanke, denn<br />
die Winzer des Kamptals leben ein ausgeprägtes<br />
Miteinander, das seinen Ausdruck<br />
in gegenseitiger Unterstützung<br />
mit Rat und Tat findet. Auch die<br />
Zusammenarbeit in der Weiterentwicklung,<br />
wie sie etwa im Kreis der Traditionsweingüter<br />
vorangetrieben wird,<br />
oder das Betreiben gemeinsamer Vermarktungsplattformen<br />
wie dem Ursin<br />
Haus in Langenlois sind gute Beispiele<br />
für diesen Teamspirit.<br />
Weiters nimmt die Region bei den<br />
strategischen Überlegungen, weininteressierte<br />
Besucher in die Region selbst<br />
zu bringen, eine Vorreiterrolle ein.<br />
Denn neben den zentralen Anlaufstellen<br />
wie dem Loisium mit seiner in<br />
<strong>Österreich</strong> einzigartigen Wein-Erlebniswelt<br />
oder eben dem Ursin Haus gibt es<br />
zahlreiche weitere kleine Gebietsvinotheken.<br />
Einkaufen kann man heute<br />
auch in kleineren Wein-Hotspots wie in<br />
Schönberg in der Alten Schmiede, in<br />
der Vinothek Weinkontraste in Strass<br />
Das idyllische Winzerdorf<br />
Schönberg liegt am nördlichen Ende<br />
der Weinbauregion Kamptal.<br />
Fotos: beigestellt<br />
68<br />
falstaff dez–feb 2019
und in der Vinothegg, der Vinothek beim<br />
Schloss Grafenegg. Die Vielseitigkeit des<br />
Kamptals wird auch durch ein sprudelndes<br />
Phänomen unterstrichen, mit dem inzwischen<br />
immer mehr Winzer ihre Kunden<br />
begeistern, dem Sekt. Man mag das Weinviertel<br />
durchaus als die »Champagne des<br />
Nordens« bezeichnen, aber Langenlois ist<br />
dann das »österreichische Reims«. Denn<br />
die Erzeugung von hochwertigem Schaumwein<br />
hat im Kamptal eine lange Tradition,<br />
hier sind zahlreiche Vorreiter der klassischen<br />
Methode zu Hause, und für Freunde<br />
des alternativen Schaumweins ist das<br />
Kamptal ein Nukleus der Pet-Nat-Erzeugung.<br />
NEUE HERKUNFTSPYRAMIDE<br />
zen. Das Obergestein besteht aus feldspatreichem,<br />
rotbraunem Sandstein und grobem<br />
Konglomerat aus der Perm-Zeit, in dem<br />
sich Reste versteinerter Pflanzen genauso<br />
finden wie vulkanische Quarzporphyre.<br />
Hier regiert König Riesling. Ebenfalls in der<br />
Neben den steilen<br />
Urgesteinsterrassen dominieren<br />
tiefe Lössböden die Kamptaler Rieden.<br />
Gemeinde Zöbing liegt der Gaisberg, nach<br />
Südwest orientiert, wo auf Urgesteinsterrassen<br />
ebenso der Riesling dominiert. Östlich<br />
an den Heiligenstein anschließend liegt der<br />
Kammerner Gaisberg, wo im oberen Teil<br />
auf Fels Riesling, aber im unteren auf ><br />
Das Lagendenken war im Kamptal bereits<br />
über Jahrhunderte integraler Bestandteil<br />
der weinbaulichen Tradition. Herausragende<br />
Rieden wie allen voran der berühmte<br />
Zöbinger Heiligenstein sind geschichtlich<br />
lange als Herkunft besonders guter Weine<br />
nachweisbar. Aber auch die Kategorie des<br />
Ortsweins ist im Kamptal nichts wirklich<br />
Neues. Schon im 19. Jahrhundert genossen<br />
»Langenloiser«, »Strasser«, »Zöbinger«<br />
oder »Gobelsburger« im ganzen Land einen<br />
erstklassigen Ruf als Ursprung qualitativ<br />
hochwertiger Weißweine und waren bei den<br />
Konsumenten geschätzt und gesucht. Die<br />
Traditionsweingüter <strong>Österreich</strong> haben im<br />
Laufe der letzten Jahrzehnte viel Aufwand<br />
mit der Untersuchung der unterschiedlichen<br />
Einzellagen im Kamptal betrieben, deren<br />
Geologie untersucht und das Potenzial der<br />
dort erzeugten Wein evaluiert. Sehr vereinfacht<br />
könnte man sagen: Je höher und steiler<br />
ein Weingarten, desto wahrscheinlicher<br />
wird man dort Riesling auf Urgestein finden,<br />
etwas tiefer am Hangfuß und in der<br />
Ebene auf Löss dominiert der Grüne Veltliner.<br />
Aufgrund ihrer besonderen Qualitäten<br />
wurden bisher bereits 20 Rieden als »Erste<br />
Lagen« klassifiziert.<br />
Von Schönberg am Kamp abwärts liegt<br />
rechts des Flusses der Zöbinger Kogelberg<br />
auf einem breiten nord-südwärts orientierten<br />
Rücken. Hier wachsen auf Urgesteinsböden<br />
sowohl Grüner Veltliner als auch<br />
Riesling. Auf der linken Kampseite erhebt<br />
sich auf bis zu 345 Meter Seehöhe der<br />
legendäre Heiligenstein, dessen nach Süden<br />
und Südwesten ausgerichtete Terrassenlagen<br />
einen ganz besonderen Aufbau besit-<br />
dez–feb 2019 falstaff 69
promotion / KAMPTALER RIEDENWEINE<br />
><br />
kalkreichen Lössböden über Kies<br />
mineralisch geprägter Veltliner wächst.<br />
Der nach Osten ins Strassertal abfallende<br />
Strasser Gaisberg mit seinem tiefgründigen<br />
humösen Lössböden am<br />
Hangfuß ist ideal für stoffigen Veltliner.<br />
Zwischen Heiligenstein und Kammern<br />
liegen mit Kammerner Lamm<br />
und Kammerner Renner der östliche<br />
Hangfuß des Heiligensteins und der<br />
westliche Abschluss des Kammerner<br />
Gaisbergs, getrennt nur durch einen<br />
kleinen Hohlweg und beides Herkunft<br />
grandioser Veltliner-Qualitäten, gekrönt<br />
durch eine kleine, windgeschützte<br />
Kessellage, die Kammerner Grub,<br />
mit Löss auf Zöbing-Formation. Von<br />
hier kommen sowohl spannende Rieslinge<br />
als auch Veltliner. Den südöstlichen<br />
Hangfuß des Gaisbergs bildet die<br />
Ried Strasser Offenberg, wo auf meterdickem<br />
Löss Grüner Veltliner kraftvoll<br />
und fruchtreich ausfällt. An der Ostflanke<br />
des Strassertals liegt die nach<br />
Süden und Südwesten exponierte Ried<br />
Wechselberg Spiegel, wo alter Schiefer<br />
den Untergrund bildet, der sich für<br />
Riesling bestens eignet. An der Grenze<br />
zum Weinbaugebiet Wagram liegt in<br />
Engabrunn die bekannte Südlage Ried<br />
Stein mit Löss auf Schotter und Gföhler<br />
Gneis, der dem Grünen Veltliner<br />
eine besondere Mineralität verleiht.<br />
RUND UM LANGENLOIS<br />
Der im Westen von Langenlois gelegene<br />
Loiserberg bildet einen Bergrücken<br />
zwischen Loisbach und Sirnitzbachtal.<br />
In dieser windigen, teils recht hohen<br />
Lage mit sehr abwechslungsreichen<br />
geologischen Bedingungen kann<br />
sowohl mit Veltliner als auch mit Riesling<br />
sehr gute Qualität erreicht werden.<br />
Etwas südöstlich davon, auf der<br />
breiten Terrasse der Ried Kittmannsberg,<br />
gedeiht der Grüne Veltliner auf<br />
tiefgründigen Böden mit Lössauflagen.<br />
Im Nordwesten von Langenlois reihen<br />
sich die beiden Riesling-Rieden Steinmassl,<br />
Steinhaus sowie der luftige<br />
Schenkenbichl und die eher östlich<br />
orientierte »Morgenlage« Dechant,<br />
beides gute Veltliner-Böden, auf engstem<br />
Raum von West nach Ost aneinander.<br />
Der im Norden der beiden zuletzt<br />
genannten Rieden etwas höher liegende<br />
Käferberg weist eine recht eigenständige<br />
Komposition von Tonmergel und<br />
Sanden auf Urgesteinsuntergrund auf,<br />
hier fühlt sich der Grüne Veltliner<br />
wohl. Am gegenüber von Zöbing thronenden<br />
Seeberg reicht der Glimmerschiefer<br />
bis an die Oberfläche. Dort<br />
entstehen finessenreiche Rieslinge und<br />
recht beachtliche Veltliner.<br />
Wohlgemerkt, die Weine aus den<br />
besten Lagen des Kamptals stellen nur<br />
die Spitze eines ungemein breiten und<br />
bunten Angebots dar, das geprägt ist<br />
von der Dynamik zwischen den warmen,<br />
pannonischen Einflüssen und<br />
jenen des kühlen Waldviertels – und<br />
von jenen innovativen Kamptaler<br />
Winzern, die diese Rahmenbedingungen<br />
nutzen, um Weine zu erzeugen,<br />
die stets am Puls der Zeit sind – und<br />
oft genug auch ein bisschen davor.<br />
<<br />
Strenge Ertragsreduktion, gewissenhafte Selektion und gesunde, lebendige Böden sind das Fundament der Kamptaler Riedenweine.<br />
Fotos: beigestellt<br />
70<br />
falstaff dez–feb 2019
LEGENDE<br />
•<br />
Weißwein, trocken<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
Pro Sorte wurde nur der<br />
punktehöchste Wein jedes<br />
Weinguts genannt.<br />
Weitere Verkostungsnotizen<br />
finden Sie im Tasting-Teil ab<br />
Seite 270.<br />
Grüner Veltliner<br />
Kamptal DAC 2017<br />
95<br />
•<br />
2017 Grüner Veltliner Kamptal DAC<br />
Ried Lamm 1ÖTW Kammern<br />
Schloss Gobelsburg, Gobelsburg<br />
www.gobelsburg.at, € 31,–<br />
•<br />
2017 Grüner Veltliner Kamptal DAC<br />
Ried Lamm 1ÖTW<br />
Jurtschitsch, Langenlois<br />
www.jurtschitsch.com, € 34,–<br />
•<br />
2017 Grüner Veltliner Kamptal<br />
DAC Reserve<br />
Ried Schreckenstein<br />
Kurt Angerer, Lengenfeld<br />
www.kurt-angerer.at, € 38,–<br />
94<br />
•<br />
2017 Grüner Veltliner Kamptal<br />
DAC Reserve<br />
Ried Gaisberg »Wahre Werte«<br />
Weixelbaum, Strass im Strassertale<br />
www.vinoweix.at, € 16,–<br />
•<br />
2017 Grüner Veltliner Kamptal<br />
DAC Reserve<br />
Ried Dechant »Alte Reben«<br />
Rudolf Rabl, Langenlois<br />
www.weingut-rabl.at, € 17,–<br />
•<br />
2017 Grüner Veltliner Kamptal DAC<br />
Ried Renner 1ÖTW<br />
Hirsch, Kammern<br />
www.weingut-hirsch.at, € 21,–<br />
•<br />
2017 Grüner Veltliner Kamptal<br />
DAC Reserve<br />
Ried Spiegel 1ÖTW »Titan«<br />
Ludwig Ehn, Langenlois<br />
www.ehnwein.at, € 21,50<br />
•<br />
2017 Grüner Veltliner Kamptal<br />
DAC Reserve<br />
Ried Langenloiser<br />
Schenkenbichl 1ÖTW<br />
Hiedler, Langenlois<br />
www.hiedler.at, € 22,50<br />
•<br />
2017 Grüner Veltliner Kamptal DAC<br />
Ried Engabrunner Stein 1ÖTW<br />
Bernhard Ott, Feuersbrunn<br />
www.ott.at, € 28,–<br />
•<br />
2017 Grüner Veltliner Kamptal<br />
DAC Reserve<br />
Ried Langenloiser Käferberg 1ÖTW<br />
Bründlmayer, Langenlois<br />
www.bruendlmayer.at, € 38,80<br />
Riesling Kamptal<br />
DAC 2016 /2017<br />
95<br />
•<br />
2017 Riesling Kamptal DAC Reserve<br />
Ried Zöbinger Heiligenstein 1ÖTW<br />
Hiedler, Langenlois<br />
www.hiedler.at, € 18,50<br />
•<br />
2016 Riesling Kamptal DAC<br />
Ried Heiligenstein 1ÖTW<br />
Allram, Strass im Strassertale<br />
www.allram.at, € 25,–<br />
•<br />
2017 Riesling Kamptal DAC<br />
Ried Heiligenstein 1ÖTW Zöbing<br />
Schloss Gobelsburg, Gobelsburg<br />
www.gobelsburg.at, € 30,–<br />
•<br />
2017 Riesling Kamptal DAC<br />
Ried Heiligenstein 1ÖTW<br />
Zöbing, Hirsch, Kammern<br />
www.weingut-hirsch.at<br />
€ 30,–<br />
•<br />
2016 Riesling Kamptal DAC<br />
Ried Seeberg 1ÖTW<br />
Langenlois<br />
Fred Loimer, Langenlois<br />
www.loimer.at, € 30,–<br />
•<br />
2017 Riesling Kamptal DAC<br />
Ried Heiligenstein 1ÖTW<br />
»Alte Reben«<br />
Jurtschitsch, Langenlois<br />
www.jurtschitsch.com, € 34,–<br />
•<br />
2017 Riesling Kamptal DAC Reserve<br />
Ried Zöbinger Heiligenstein 1ÖTW<br />
»Lyra«<br />
Bründlmayer, Langenlois<br />
www.bruendlmayer.at, € 39,–<br />
94<br />
•<br />
2017 Riesling Kamptal DAC Reserve<br />
Ried Zöbinger Kogelberg 1ÖTW<br />
Brandl, Zöbing<br />
www.weingut-brandl.at, € 16,–<br />
•<br />
2017 Riesling Kamptal DAC<br />
Ried Zöbinger Heiligenstein 1ÖTW<br />
Birgit Eichinger, Strass im Strassertale<br />
www.weingut-eichinger.at, € 26,–<br />
93<br />
•<br />
2017 Riesling Kamptal DAC Reserve<br />
Ried Karl Etsdorf<br />
Bio-Kemetner, Etsdorf am Kamp<br />
www.kemetner.at, € 14,50<br />
Perfekte Veltliner-<br />
Trauben findet man unter<br />
anderem in den Rieden<br />
Lamm, Renner oder<br />
auch am Gaisberg.<br />
dez–feb 2019 falstaff 71
Flüssige Schätze<br />
aus dem Kamptal<br />
WEINGUT BURGER<br />
QUALITÄT UND<br />
TRADITION<br />
Josef Burger und seine Familie<br />
führen seit 1992 das Weingut, auf<br />
dem die Weinbautradition bis ins<br />
Jahr 1812 zurückreicht. Die Weingärten<br />
unseres Weinguts befinden<br />
sich im Weinort Zeiselberg-Gobelsburg,<br />
das zur größten Weinstadt<br />
<strong>Österreich</strong>s, nämlich Langenlois,<br />
gehört. Das Zusammentreffen<br />
heißer Tage und kühler Nächte, die<br />
Vereinigung von Donau- und Kamptal<br />
sowie die geologische und klimatische<br />
Vielfältigkeit der Lagen<br />
prägen unsere Weine. Derzeit<br />
kultivieren wir auf 25 Hektar Rebfläche<br />
in den besten Lagen unsere<br />
Rebsorten. Sorgfältige Auswahl<br />
der geeigneten Weinbergsböden<br />
zur Kultivierung unserer Reben<br />
ermöglicht bevorzugte Qualität der<br />
Weintrauben. Unser Motto lautet:<br />
»Für jede Weinsorte bringt der<br />
beste Boden harmonische Weine.«<br />
Die abwechslungsreiche Vegetation<br />
der »Gründüngung« bewahrt die<br />
Natürlichkeit und biologische Vitalität<br />
unserer Böden. Mit sorgfältiger<br />
Bodenbearbeitung wird das Wachstum<br />
der Reben gelenkt. Die Trauben<br />
werden auf schonendste Weise gekeltert.<br />
Langsame, kühle Vergärung<br />
der Traubenmoste bringt fruchtbetonte<br />
spritzige Weißweine hervor.<br />
Rot weine werden je nach Sorte im<br />
großen Eichenfass oder im kleinen<br />
Barriquefass ausgebaut.<br />
Die tatkräftige Unterstützung von<br />
Sohn Matthias sowie das Zusammenspiel<br />
aller Faktoren lassen am<br />
Weingut Burger alljährlich ein breites<br />
Spektrum an hochwertigen<br />
Weinen entstehen. Das Sortiment<br />
reicht von fruchtig-eleganten, leichten<br />
Weißweinen über zartblumige<br />
Roséweine und kräftige Rotweine<br />
bis hin zu konzentrierten Reserven,<br />
die Matthias besonders am Herzen<br />
liegen. Mit »Young Generation –<br />
Private Bin« hat er eine neue<br />
Wein linie kreiert. Langjährige<br />
Er fahrung und kritische Offenheit<br />
für moderne Erkenntnisse sind<br />
unser Erfolgsrezept.<br />
WEINGUT BURGER<br />
Zeiselberg 18<br />
3550 Langenlois<br />
T: +43 2734 2584<br />
office@burgerwein.at<br />
www.burgerwein.at<br />
Fotos: beigestellt, Shutterstock<br />
72<br />
falstaff dez–feb 2019
KAMPTAL / promotion<br />
FRISCH – FRISCHER –<br />
FISCHER<br />
3 X SALON FÜR<br />
GV KAPELLENHOF<br />
Da die frischen, fruchtigen Veltliner<br />
des Kapellenhofs wahre Trinkgenüsse<br />
sind, haben sie es auch<br />
heuer wieder zu drei Auszeichnungen<br />
im Salon und vielen weiteren<br />
Prämierungen geschafft!<br />
KAPELLENHOF<br />
FAMILIE FISCHER<br />
Hauptstraße 25, 3492 Walkersdorf<br />
T: +43 2735 36010<br />
LANGENLOISER<br />
ERFOLGSDUO<br />
ZWEI BRÜDER –<br />
EIN GEDANKE – EIN ZIEL<br />
Seit seinen Anfängen im Jahre 1660<br />
steht das Weingut Sax für Tradition<br />
in Langenlois. Unter dem Wort<br />
»Vinifizierung« verstehen Rudolf<br />
und Michael Sax die Leidenschaft,<br />
sortenreine, jahrgangs- und gebietstypische<br />
Weine zu keltern,<br />
die das Klima und den Boden des<br />
Kamptals zur Geltung bringen.<br />
Ein hohes Maß an Sonnenstunden<br />
und kühlen Nächten sorgt für hochgradige<br />
und fruchtintensive Weine.<br />
Das Besondere an den gebotenen<br />
Weinen ist die je nach Ausbauvariante<br />
differenzierte Säurestruktur,<br />
die auf unterschied liche Böden zurückzuführen<br />
ist.<br />
In den Weingärten der Winzerzwillinge<br />
dominieren neben dem<br />
gebietstypischen Löss vor allem<br />
Schotter- und Urgesteinszonen.<br />
WINZERHOF SAX GMBH<br />
Walterstraße 16, 3550 Langenlois<br />
T: +43 2734 2349<br />
www.winzersax.at<br />
HÖFINGER<br />
FAMILIENWEINGUT UND<br />
REBSTOCKGRILL<br />
Egmont, Christine und Johanna<br />
führen das Weingut mit viel Hingabe.<br />
Fruchtig-typische Weine haben die<br />
Linien »Skorpion & Jungfrau« und<br />
»Egmont«. Im Rebstockgrill genießen<br />
Sie Weine und kulinarische<br />
Highlights vom offenen Grill.<br />
FAMILIENWEINGUT &<br />
REBSTOCKGRILL HÖFINGER<br />
Weinstraße 11, 3550 Gobelsburg<br />
T: +43 676 7235899<br />
FAMILIE RETZL<br />
WEINGUT AM<br />
HEILIGENSTEIN<br />
Begeisterung ist ansteckend.<br />
Vater Erwin und Sohn Paul produzieren<br />
mit viel persönlichem Einsatz<br />
feine Weine im Kamptal. Aushängeschilder<br />
sind der Grüne Veltliner und<br />
der Riesling vom Heiligenstein.<br />
WEINGUT RETZL<br />
Heiligensteinstraße 9<br />
3561 Zöbing<br />
T: +43 2734 2251<br />
weingut@retzl.cc<br />
www.retzl.cc<br />
GOBELSBURG<br />
WEINGUT HAIMERL –<br />
QUALITÄT STECKT<br />
IM DETAIL<br />
Erstklassige Qualität hat Tradition<br />
am Weingut Haimerl: Die Geschich -<br />
te des Weinguts geht bis auf das<br />
Jahr 1829 zurück. Seitdem werden<br />
die besten Rieden von Gobelsburg<br />
bis Hadersdorf in sorgfältiger Handarbeit<br />
bewirtschaftet. Um das Bodenleben<br />
und die Artenvielfalt zu<br />
bewahren, wird aufwendige Begrünungsarbeit<br />
betrieben und auf Herbizide<br />
sowie Insektizide verzichtet.<br />
Die Leichtigkeit und Frische der Weine<br />
beginnt bei der Arbeit im Weingarten,<br />
wo viel Zeit und Geduld in<br />
die Pflege der einzelnen Stöcke investiert<br />
wird. So entwickeln sich<br />
die schönen Aromen. Das Ergebnis<br />
sind charaktervolle und animierende<br />
Weine. Besuchen Sie unsere Website<br />
und erfahren Sie mehr über uns und<br />
unsere Weine!<br />
WEINGUT HAIMERL<br />
Schlossstraße 60–62<br />
3550 Gobelsburg<br />
T: +43 2734 2124<br />
weingut@haimerl.at<br />
www.haimerl.at (Online-Shop)<br />
LANGENLOIS<br />
TERROIR TRIFFT<br />
FINESSE<br />
Seit nahezu 350 Jahren bestimmt<br />
der Weinbau das Leben der Familie<br />
Traxler. Von Generation zu Generation<br />
wird die Erfahrung weitergegeben.<br />
Hubert Traxler jun. vinifiziert heute<br />
authentische, komplexe und terroirspezifische<br />
Rot- und Weißweine.<br />
WEINGUT HUBERT TRAXLER<br />
Schilterner Straße 11<br />
3550 Langenlois<br />
www.weingut-traxler.at<br />
dez–feb 2019 falstaff 73
promotion / WEINGUT SCHEIBLHOFER<br />
Scheiblhofer in Weiß<br />
Erich Scheiblhofer ist berühmt für seine mächtigen Rotweine. Schon vor einigen Jahren hat<br />
er aber ganz gegen den Trend im Burgenland auch wieder vermehrt Weißweinreben<br />
ausgepflanzt. Ein Investment, dessen Früchte jetzt geerntet werden.<br />
Am Weingut Scheiblhofer<br />
kann man an 360 Tagen<br />
im Jahr das hochklassige<br />
Sortiment verkosten.<br />
74<br />
falstaff dez–feb 2019
Fotos: beigestellt<br />
Anfang der 90er-Jahre<br />
standen im Burgenland,<br />
das heute eng mit Rotwein<br />
verbunden wird,<br />
noch vorwiegend Weißweinsorten<br />
im Ertrag. Auch bei Erichs<br />
Vater, Johann Scheiblhofer, war<br />
das nicht anders. Er war wie viele<br />
seiner Kollegen auf Weiß- und<br />
Süßwein spezialisiert. Als Erich<br />
dann Ende der 90er-Jahre von<br />
seinem Praktikum aus Amerika<br />
zurückkam, legte er den Fokus<br />
am Weingut Schritt für Schritt<br />
auf Rotwein, speziell auf die autochthonen<br />
Sorten Zweigelt und<br />
Blaufränkisch sowie mit Merlot,<br />
Cabernet Sauvignon und Shiraz<br />
auf das internationale Portfolio.<br />
Mit diesen Sorten konnte er in<br />
der letzten Dekade bei verschiedensten<br />
Verkostungen immer<br />
wieder reüssieren.<br />
Auf den Spuren der Geschichte<br />
des Weinguts beschloss Erich<br />
Scheiblhofer vor ein paar Jahren,<br />
die Weißweine seiner Region<br />
wieder stärker ins Rampenlicht<br />
zu stellen. Frei nach dem<br />
Motto »die Weine unserer<br />
Elterngeneration trafen schließlich<br />
auch den Geschmack sehr<br />
vieler Weinfreunde« wurde vorerst<br />
natürlich analysiert, warum<br />
das so war. Schnell lag die Antwort<br />
darauf auf dem Tisch:<br />
Weißweine aus wärmeren<br />
Zonen sind deutlich säureärmer<br />
und dadurch für viele Menschen<br />
auch bekömmlicher.<br />
Keine Frage, für perfekten<br />
Riesling ist Andau, der sonnenreichste<br />
Ort <strong>Österreich</strong>s, eher<br />
nichts. Aber Weißweine, die<br />
besonders durch ihre Aromatik<br />
brillieren, finden auch in wärmeren<br />
Zonen ein passendes<br />
Mikroklima. Gerade die internationalen<br />
Sorten Sauvignon<br />
Blanc und Chardonnay stehen<br />
in vielen Ländern der Welt auch<br />
an Orten, die durchaus mit dem<br />
milden Klima im Burgenland zu<br />
vergleichen sind.<br />
Ähnlich wie Erich Scheiblhofer<br />
vor 20 Jahren mit der Rotweincuvée<br />
»Big John« einen neuen<br />
Weinstil auf den Markt brachte<br />
und etablieren konnte, so gelingt<br />
ihm dies nun auch mit seinen<br />
Weißweinen. »Vor ein paar Jahren<br />
noch verlangten unsere Kunden<br />
fast ausschließlich Rotwein.<br />
Die Nachfrage bei unseren Weißweinen<br />
steigt jetzt aber Jahr für<br />
Jahr. Irgendetwas machen wir<br />
anscheinend richtig«, freut sich<br />
der sympathische Winzer.<br />
Noch ist das Weißweinsortiment<br />
überschaubar. Neben dem<br />
Jungwein »Youngstar«, einem<br />
klassischen Grünen Veltliner<br />
und einem Welschriesling keltern<br />
Erich und sein Team noch<br />
einen Gelben Muskateller, einen<br />
im Stahltank ausgebauten Sauvignon<br />
Blanc und einen klassischen<br />
Chardonnay. Die beiden<br />
letztgenannten Sorten finden in<br />
der Cuvée »Big John White« zu<br />
einem harmonischen Miteinander,<br />
wobei der Chardonnayanteil<br />
auch für ein halbes Jahr ins<br />
neue Holz darf. Acht Monate in<br />
neuen Barriques darf hingegen<br />
»The Chardonnay«, die Spitze<br />
des Scheiblhofer’schen Weißweinsortiments,<br />
reifen, weshalb<br />
er immer erst ein Jahr nach der<br />
Lese auf den Markt kommt.<br />
Die außerordentliche<br />
Bekömmlichkeit der Weine liegt<br />
aber nicht nur an den niedrigen<br />
Säurewerten. Der Histamingehalt<br />
aller Weißweine liegt unter<br />
der Bestimmungsgrenze der<br />
HBLA Klosterneuburg von 1<br />
mg/l. Dieses Ergebnis erzielten<br />
übrigens auch die Premiumrotweine<br />
aus dem Hause Scheiblhofer<br />
und die restlichen Rotweine<br />
weisen ebenso deutlich<br />
unterdurchschnittliche Histaminwerte<br />
auf. Wohl bekomms!<br />
INFO<br />
Weingut Scheiblhofer<br />
Halbturner Straße 1a<br />
7163 Andau<br />
T: +43 2176 2610<br />
office@scheiblhofer.at<br />
www.scheiblhofer.at<br />
Erich Scheiblhofer<br />
setzt verstärkt auch<br />
auf Weißwein.<br />
The Chardonnay 2017<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Nuancen von kandierten<br />
Orangenzesten, Noten von Steinobst,<br />
mineralischer Touch unterlegt. Saftig,<br />
kernige Textur, feine Fruchtsüße,<br />
integrierter Säurebogen, ein Hauch von<br />
Birnen im Abgang, bleibt haften, verfügt<br />
über Entwicklungspotenzial.<br />
Sauvignon Blanc Classic <strong>2018</strong><br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Grün, Silberreflexe.<br />
Frische weiße Tropenfruchtnuancen,<br />
ein Hauch von Guaven, weißem Pfirsich<br />
und Litschi, dezent nach Wiesenkräutern,<br />
einladendes Bukett. Mittlere Komplexität,<br />
feine Würze, reife Ananasfrucht,<br />
angenehmer Säurebogen, mineralischer<br />
Nachhall.<br />
Chardonnay Classic <strong>2018</strong><br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit feiner Kräuterwürze unterlegte<br />
gelbe Apfelfrucht, etwas Mango, ein<br />
Hauch von Blütenhonig. Gute Komplexität,<br />
ausgewogen, feine Fruchtsüße, gelbe<br />
Tropenfruchtnuancen im Abgang, vielseitig<br />
einsetzbar.<br />
Gelber Muskateller Classic <strong>2018</strong><br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Grün, Silberreflexe.<br />
Zart nach Grapefruitzesten, Nuancen von<br />
Holunderblüten, weißer Apfel unterlegt.<br />
Lebendig, frische Birnenfrucht, präsente<br />
Säurestruktur, salziger Touch im Abgang,<br />
zitroniger Rückgeschmack.<br />
dez–feb 2019 falstaff 75
wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />
DAS BESTE<br />
VOM NACHBARN<br />
Zum sechsten Mal erscheint dieser Tage der <strong>Falstaff</strong> Weinguide Deutschland.<br />
Auf dem Probentisch standen vor allem die Weißweine des Jahrgangs 2017 und<br />
die Rotweine aus 2016. Für beide Jahrgänge und beide Weintypen griff die<br />
Verkostungsjury zu hohen und höchsten Bewertungen.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER<br />
Fotos: beigestellt<br />
76<br />
falstaff dez–feb 2019
G<br />
etrunken wurde im Hamburger<br />
Probenraum literweise –<br />
allerdings kein Wein, sondern<br />
Mineralwasser. 60 Verkostungstage<br />
und annähernd<br />
3800 Weine verlangten volle Konzentration<br />
von den Mitgliedern der <strong>Falstaff</strong>-Jury –<br />
unter ihnen MW Anne Krebiehl aus London,<br />
die Spitzen-Sommeliers Stéphane Gass<br />
(»Schwarzwaldstube«, Baiersbronn) und<br />
Oliver Donnecker (»Heimat«, Frankfurt)<br />
sowie zwei <strong>Österreich</strong>er im norddeutschen<br />
Exil: Gerhard Retter (»Fischerklause«, Lütjensee,<br />
und »Cordo«, Berlin) und Michael<br />
Kutej (»Hanse-Lounge«, Hamburg).<br />
Qualitativ, das wurde schon während der<br />
ersten Probentage klar, stand ein ausgesprochen<br />
attraktives Jahrgangspaar auf dem Probentisch:<br />
Die Weißweine aus dem Jahrgang<br />
2017 wurden zwar fast überall in Deutschland<br />
von Spätfrost getroffen, doch die Ertragsreduzierung<br />
durch die Frostschäden<br />
hatte auch positive Folgen. Vor allem in den<br />
südlichen Anbaugebieten sowie in warmen<br />
(Steil-)Lagen addierten sich die Klimabedingungen<br />
zu Weinen mit einer ungewöhnlichen<br />
Kombination von Eigenschaften: Sie haben<br />
die Dichte eines kraftvollen Jahrgangs und<br />
die Frische und Leichtigkeit eines Jahrs, das<br />
die Eleganz betont. Zudem legten die markanten<br />
2017er-Säuren eine ideale Basis für<br />
fruchtsüße Weine. Vor allem an der Mosel<br />
sind rassige Kabinettweine und packendmineralische<br />
Spätlesen entstanden.<br />
Bei den Rotweinen stellten die Winzer<br />
überwiegend die Weine des Jahrgangs 2016<br />
vor – und auch hier kann man ein höchst<br />
befriedigendes Fazit ziehen: Der Jahrgang<br />
brachte reifen Gerbstoff hervor und dazu<br />
eine ausgeprägte Frucht bei moderaten<br />
Alkoholgehalten.<br />
Auf den nachfolgenden Seiten finden Sie<br />
eine Würdigung der »Kollektion des Jahres«,<br />
für die heuer das Weingut Franz Keller in<br />
Oberbergen ausgezeichnet wird, sowie die<br />
Listen der höchstbewerteten Weine.<br />
WEIN GUIDE<br />
DEUTSCHLAND 2019<br />
Der <strong>Falstaff</strong> Wein Guide Deutschland 2019<br />
enthält rund 3700 Weintipps von mehr als<br />
480 Produzenten. Unterhaltsam geschriebene<br />
Texte leiten in jedes der 13 deutschen<br />
Anbaugebiete ein. Das Buch kostet € 19,90<br />
und ist im Buchhandel erhältlich.<br />
www.falstaff.com/guides<br />
Alle Informationen<br />
unter<br />
www.falstaff.com/wgde19<br />
Der Zweiklang aus Lössterrassen und Vulkangestein<br />
bestimmt den Kaiserstuhl in Südbaden: Von hier kommt<br />
die deutsche »Kollektion des Jahres«.<br />
dez–feb 2019 falstaff 77
wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />
Fritz Keller (auf dem Fass sitzend) und<br />
Sohn Friedrich stehen für kulinarische<br />
Weine mit frankophilem Einschlag.<br />
F<br />
ünf Jahre ist es gerade einmal<br />
her, dass Fritz Keller von <strong>Falstaff</strong><br />
mit der Wein Trophy 2013<br />
für sein Lebenswerk geehrt<br />
wurde. Eine Auszeichnung für<br />
den Winzer und Gastronomen aus Oberbergen<br />
am Kaiserstuhl, die nach oben<br />
kaum noch Spielraum zu lassen schien.<br />
Lebenswerk, das klingt nach Höhepunkt<br />
und nach: Was soll jetzt noch<br />
kommen? Von wegen, heute wissen<br />
wir: Es sollte noch viel besser werden.<br />
Nachdem die Verkostungsjury die Rotweine<br />
aus 2016 und Weißweine aus 2017<br />
verkostet hatte, die »Saft, Bündelung und<br />
mineralische Definition« zeigen, war sie<br />
sich einig darüber, dass es aus dem Hause<br />
Keller »vermutlich die beste Kollektion ist,<br />
die wir je probiert haben«.<br />
Die ist auch Ausdruck des Generationswechsels<br />
im Weingut Franz Keller. Denn als<br />
Dirigent hinter dieser famosen Leistung<br />
steht Friedrich Keller, Jahrgang 1990, der<br />
Das Restaurant »Schwarzer Adler« – die<br />
Keimzelle des Weinguts – besitzt seit 1969<br />
ununterbrochen einen Michelin-Stern.<br />
KOLLEKTION DES JAHRES<br />
älteste Sohn von Fritz Keller. Als sein Vater<br />
2013 den »Wein-Oscar« für sein Lebenswerk<br />
entgegennahm, bereitete sich Friedrich<br />
Keller bereits auf die Neuausrichtung<br />
des Weinguts vor – im Kopf schon viele<br />
Ideen, die er heute nach und nach umsetzt.<br />
Bevor der Juniorchef aber die Regie<br />
in Oberbergen übernahm, wollte er<br />
noch dazulernen und einen differenzierteren<br />
Blick auf die Materie bekommen:<br />
Er lernte bei Joachim Heger in Ihringen,<br />
schaute bei Daniel Gantenbein in<br />
Graubünden vorbei und immer wieder<br />
im Burgund, weil man, so sagt er, nirgendwo<br />
mehr über Pinot Noir und Chardonnay<br />
lernen könne; das sind die Rebsorten,<br />
die Friedrich Keller besonders am Herzen<br />
liegen. Oft war er dort gemeinsam mit<br />
seinem Winzerfreund Julian Huber aus<br />
Malterdingen unterwegs, der zeitgleich in<br />
Geisenheim Weinbau studierte – ein starkes<br />
Duo, das inzwischen in Baden prägnante<br />
Akzente setzt.<br />
><br />
Fotos: beigestellt<br />
78<br />
falstaff dez–feb 2019
Meine Donau<br />
berät mich so, wie ich’s brauch.<br />
Was mir an meiner Donau so gefällt? Mein Berater berät mich so, wie ich’s brauch: klar, einfach und mit<br />
vielen Möglichkeiten zum selbst Auswählen. So hat er das auch bei der Donau Haushaltsversicherung<br />
gemacht. Die ist mit ihrem umfangreichen Schutz genau das Richtige für mich. So stell ich mir das vor.<br />
Mehr auf donauversicherung.at
wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />
><br />
Nachdem Friedrich Keller das Studium<br />
2015 abgeschlossen hatte, begann er konsequent,<br />
aber ohne Aktionismus die Stilistik<br />
der Weine zu verändern. Plumpe, schwerfällige<br />
Weine waren schon Fritz Keller ein<br />
Gräuel, jetzt aber fallen die Adler-Gewächse<br />
noch straffer und sehniger aus, ohne an<br />
Dichte zu verlieren. Im Weinberg lässt<br />
Friedrich Keller noch früher lesen, alles Fette<br />
und Überkonzentrierte ist verpönt und<br />
wird vermieden. »Ich will frische und elegante<br />
Weine haben«, betont er. Kein einfaches<br />
Unterfangen am Kaiserstuhl, dieser<br />
Sonnenbank mit mediterranen Verhältnissen.<br />
Schwungvolle Weine aus warmen<br />
Lagen, das ist scheinbar ein Paradoxon, das<br />
Friedrich Keller aber bestens gelingt. Auch<br />
der Grauburgunder, der Symbolwein für<br />
Kaiserstühler Opulenz und Betulichkeit,<br />
darf bei ihm »nicht bräsig sein«. Schon<br />
im Weinberg wird durch aufwendiges<br />
Arbeiten das Wachstum gezügelt und<br />
auf dieses Weinideal hin ausgerichtet.<br />
Diese Strategie verdeutlicht exemplarisch<br />
das Große Gewächs 2016 vom Spätburgunder<br />
aus dem Achkarrer Schlossberg, einem<br />
der wärmsten Weinberge in Deutschland.<br />
»Die Wärme der Lage zeigt sich im viskoscremigen<br />
Fond, nicht aber in Alkohol«, lobt<br />
die Jury diesen großen Pinot Noir mit sublimer<br />
Maskulinität. Gerieten die Weine früher<br />
in warmen Jahren manchmal zu voluminös<br />
und zu breitschultrig, so bewahren sie jetzt<br />
Maß und Kontur. »Fette Weine wird es bei<br />
uns nicht mehr geben«, sagt Friedrich Keller<br />
kategorisch, burgundische Balance vor<br />
Augen. Ins Burgund wallfahren inzwischen<br />
viele deutsche Winzer, aber nur wenige kommen<br />
mit so viel Erkenntnisgewinn zurück,<br />
den sie auch noch so maßgerecht auf die<br />
heimischen Verhältnisse übertragen können<br />
wie Keller: Seine Weine wirken nie, als habe<br />
er ein erfolgreiches Rezept kopiert.<br />
Die Kollektion des Jahres ist eine Auszeichnung,<br />
die gleichermaßen an Vater und Sohn<br />
geht. Denn Fritz Keller legte die Grundlagen<br />
für den aktuellen Erfolg: Er baute ein großartiges<br />
Lagen-Portfolio auf und war schon in<br />
den 1990er-Jahren regelmäßig in Frankreich<br />
unterwegs, um geeignetes Rebmaterial zu<br />
besorgen, das nicht auf Ertrag, sondern auf<br />
Qualität ausgerichtet ist. Seinem Vater, sagt<br />
Friedrich Keller, sei er dafür enorm dankbar.<br />
Vor allem gebührt Fritz Keller auch<br />
das Verdienst, seinem begabten Sohn die<br />
Freiräume zuzugestehen, die dieser nun<br />
eindrucksvoll nützt.<br />
<<br />
»Fette Weine wird es bei uns<br />
nicht mehr geben. Ich will<br />
Frische und Eleganz.«<br />
FRIEDRICH KELLER Juniorchef im Weingut<br />
Fotos: www.medienagenten.de, beigestellt<br />
80<br />
falstaff dez–feb 2019
DOMAINE D‘AUSSIÈRES<br />
DIE ELEGANZ SÜDFRANKREICHS<br />
Baron Eric de Rothschild<br />
<strong>2018</strong>-1102 © comdesign.net; Bild: © alexshyripa - Fotolia.com<br />
GOTTARDI GmbH & Co. KG Heiliggeiststraße 10 | 6020 Innsbruck | Telefon: +43 512 584493-0<br />
Fax: +43 512 584493-9 | E-Mail: wein@gottardi.at | facebook: gottardi.feine.weine | instagram: gottardi_feineweine<br />
WWW.GOTTARDI.AT
wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />
TOP 10<br />
EDELSÜSS<br />
TOP 12<br />
RIESLING TROCKEN<br />
TOP 15<br />
SPÄTBURGUNDER<br />
100<br />
2017 ESCHERNDORF LUMP SILVANER<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Horst Sauer (Franken)<br />
100<br />
2017 KIEDRICH GRÄFENBERG<br />
RIESLING TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Robert Weil (Rheingau)<br />
99<br />
2017 ESCHERNDORF LUMP RIESLING<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Horst Sauer (Franken)<br />
98<br />
2017 RÜDESHEIM BERG ROSENECK<br />
RIESLING TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Weingut Leitz (Rheingau)<br />
98<br />
2017 KIEDRICH TURMBERG RIESLING<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Robert Weil (Rheingau)<br />
97<br />
2017 RÜDESHEIM BERG SCHLOSS-<br />
BERG RIESLING<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Hessische Staatsweingüter<br />
Kloster Eberbach (Rheingau)<br />
97<br />
2017 »BLAULACK»<br />
SCHLOSS JOHANNISBERG RIESLING<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Domäne Schloss Johannisberg (Rheingau)<br />
97<br />
2017 OESTRICH LENCHEN RIESLING<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Josef Spreitzer (Rheingau)<br />
97<br />
2017 WEHLEN SONNENUHR RIESLING<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Weingüter Wegeler,<br />
Gutshaus Bernkastel (Mosel)<br />
97<br />
2017 KIEDRICH GRÄFENBERG<br />
RIESLING BEERENAUSLESE<br />
Robert Weil (Rheingau)<br />
97<br />
2015 »RESERVE« PÜNDERICH<br />
MARIENBURG ROTHENPFAD GG<br />
Clemens Busch (Mosel)<br />
96<br />
2016 FORST JESUITENGARTEN GG<br />
Reichsrat von Buhl (Pfalz)<br />
96<br />
2017 NACKENHEIM ROTHENBERG GG<br />
Gunderloch (Rheinhessen)<br />
96<br />
2017 NACKENHEIM ROTHENBERG GG<br />
Kühling-Gillot (Rheinhessen)<br />
95<br />
2017 RÜDESHEIM BERG SCHLOSS-<br />
BERG TROCKEN<br />
Georg Breuer (Rheingau)<br />
95<br />
2017 RÜDESHEIM BERG SCHLOSS-<br />
BERG RIESLING SPÄTLESE TROCKEN<br />
Dr. Corvers-Kauter (Rheingau)<br />
95<br />
2017 NIEDERHAUSEN<br />
HERMANNSHÖHLE GG<br />
Hermann Dönnhoff (Nahe)<br />
95<br />
2013 »STÜCKFASS« WINKEL HASEN-<br />
SPRUNG LANDWEIN<br />
Jörn Goziewski (Rheingau)<br />
95<br />
2017 NIERSTEIN PETTENTHAL GG<br />
Kühling-Gillot (Rheinhessen)<br />
95<br />
2016 OESTRICH DOOSBERG GG<br />
Peter Jakob Kühn (Rheingau)<br />
95<br />
2016 SORENTBERG<br />
»VON 1000 ALTEN REBEN«<br />
Sorentberg GbR (Mosel)<br />
95<br />
2017 WINKEL JESUITENGARTEN GG<br />
Wegeler Gutshaus Oestrich (Rheingau)<br />
96<br />
2015 HEYDENREICH GG, Becker (Pfalz)<br />
96<br />
2016 HUNDSRÜCK GG, Fürst (Franken)<br />
96<br />
2016 VORDERER WINKLERBERG GG<br />
Dr. Heger (Baden)<br />
96<br />
2015 OBERROTWEIL KIRCHBERG GG<br />
Salwey (Baden)<br />
95<br />
2016 LÄMMLER GG, Aldinger (Württ.)<br />
95<br />
2015 SANKT PAUL GG, F. Becker (Pfalz)<br />
95<br />
2015 LORCH SCHLOSSBERG TROCKEN<br />
Chat Sauvage (Rheingau)<br />
95<br />
2015 »ROUGE DE SCHULZ NR.1« TR.<br />
Chat Sauvage (Rheingau)<br />
95<br />
2016 WANNE HÄUSLEBODEN GG<br />
Dr. Heger (Baden)<br />
95<br />
2016 ACHKARREN SCHLOSSBERG GG<br />
Franz Keller Schwarzer Adler (Baden)<br />
95<br />
2013 »RDP« TROCKEN, Knipser (Pfalz)<br />
95<br />
2016 NEIPPERG SCHLOSSBERG GG<br />
Graf Neipperg (Württemberg)<br />
95<br />
2016 PARES GG, J. Neus (Rheinhessen)<br />
95<br />
2016 HERBOLZHEIM KAISERBERG TR.<br />
Fritz Waßmer (Baden)<br />
95<br />
2015 »JASPIS« LANDWEIN TROCKEN<br />
Hanspeter Ziereisen (Baden)<br />
Fotos: beigestellt<br />
82<br />
falstaff dez–feb 2019
CONSTANTIA GLEN / promotion<br />
Feine Weine<br />
vom Kap 91<br />
Fotos: Lize Okah, beigestellt<br />
Alle Hände voll zu tun hat Marietheres Waibel-Metzler mit<br />
dem Weingut ihres Vaters Alexander in Südafrika, denn sie<br />
leitet den Export der Weine von Constantia Glen nach Europa.<br />
S<br />
ie war gerade einmal 10 Jahre alt,<br />
als die ersten Rebstöcke in Constantia<br />
Glen unweit von Kapstadt<br />
gepflanzt wurden und verbrachte<br />
schon damals ihre Freizeit gerne mit Traubenstampfen,<br />
Fußboden wischen und als<br />
»Mädchen für alles« im Verkostungsraum.<br />
Marietheres kennt<br />
das Weingut also in- und<br />
auswendig. In London,<br />
wo auch die meiste<br />
Zeit des Jahres ihre<br />
Eltern leben, hat sie<br />
dann auch studiert,<br />
zuerst nur ein<br />
Bachelorstudium<br />
mit Schwerpunkt<br />
Stadt- und Regionalplanung<br />
in Oxford,<br />
ziemlich schnell kamen<br />
aber dann auch die Ausbildungslehrgänge<br />
der<br />
WSET-School (Wine & Spirit<br />
Education Trust). 2016, nach ihrer ersten<br />
kompletten Ernte, gab es dann kein zurück<br />
mehr. Der Weinvirus, den sie schon seit<br />
ihrer Kindheit in ihr trägt, hatte sie vollends<br />
gepackt. »Ich konnte zusehen, wie<br />
sich Constantia Glen in kurzer Zeit von<br />
einer Idee zu etwas größerem entwickelt<br />
hatte«, erzählt sie. Ihr Vater, ein gebürtiger<br />
Vorarlberger, konnte mit seinen Weinen<br />
relativ rasch wegen der hohen Qualität seiner<br />
Weine besonders in <strong>Österreich</strong> und der<br />
nahen Schweiz reüssieren. Durch seinen<br />
Wohnsitz in London wurden seine Weine<br />
auch bald am englischen Markt bekannt<br />
und werden von Weinkritikern auch international<br />
hoch gelobt. Marietheres,<br />
die sich Weinhandelserfahrung<br />
in einem der spannendsten<br />
Märkte der Welt in<br />
Hongkong geholt hat,<br />
ist nun seit Anfang<br />
2017 Export Manager<br />
von Constantia<br />
Glen und hat jede<br />
Menge zu tun, um<br />
die Anfragen, die<br />
inzwischen auch aus<br />
den USA kommen, zu<br />
bearbeiten. »Dass ich<br />
ein Teil dieser Erfolgsgeschichte<br />
sein darf, macht<br />
mich unglaublich stolz. Besonders<br />
glücklich bin ich aber noch immer, wenn<br />
ich auf unserer Farm sein kann und Besuchern<br />
von unseren Weinen erzählen darf.«<br />
INFO<br />
Constantia Glen<br />
marietheres@constantiaglen.com<br />
www.constantiaglen.com<br />
<strong>2018</strong> CONSTANTIA GLEN SAUVIGNON BLANC<br />
Constantia Glen, Constantia, Südafrika<br />
13,5%, NK, Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Frische<br />
reife Stachelbeeraromen, Anklänge von Mango und<br />
Guaven, attraktive Tropenfrucht im Bukett. Stoffig,<br />
elegante Textur, zarte Fruchtsüße, feiner Säurebogen,<br />
salzige Mineralität, zart nach Ananas und Pfirsich<br />
im Nachhall, bleibt haften, saftiger Abgang.<br />
www.vinorama.at<br />
€ 12,-<br />
92<br />
2017 CONSTANTIA GLEN TWO<br />
SAUVIGNON BLANC/SEMILLON<br />
Constantia Glen, Constantia, Südafrika<br />
14%, NK, Mittleres Grüngelb, Silberreflexe. Feine<br />
gelbe Tropenfruchtnote, frische Feigen, zart nach<br />
Karamell, kandierte Orangenzesten und Vanille.<br />
Straffe Textur, reife Mangofrucht, dezente Süße,<br />
gut integrierte Tannine, mineralisch und anhaltend,<br />
zarte Holzwürze im Nachhall, zitroniger Touch,<br />
bereits zugänglich, verfügt über Entwicklungspotenzial.<br />
www.vinorama.at<br />
€ 19,30<br />
92<br />
2015 CONSTANTIA GLEN THREE<br />
ME/CS/CF<br />
Constantia Glen, Constantia, Südafrika<br />
14,5%, NK, Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Zart balsamisch unterlegte<br />
intensive dunkle Waldbeerfrucht, ein Hauch von<br />
Dörrfeigen, feiner Nougat, zarte Kräuterwürze.<br />
Saftig, kraftvoll, feiner Nougat, reife Zwetschken,<br />
reife Tannine, schokoladige Textur, gut anhaftend,<br />
bereits zugänglich, ein feinwürziger Speisenbegleiter.<br />
www.vinorama.at<br />
€ 19,30<br />
93<br />
2014 CONSTANTIA GLEN FIVE<br />
CS/CF/ME/MA/PV<br />
Constantia Glen, Constantia, Südafrika<br />
14,5%, NK, Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarter Ockerrand. Feine Nuancen von Eukpalyptus,<br />
schwarze Waldbeeren, tabakig unterlegte Brombeerfrucht,<br />
ein Hauch von Edelholz und Nougat.<br />
Stoffig, etwas dunkler Nougat, reife Kirschen,<br />
runde, tragende Tannine, verfügt über Kraft und<br />
Länge, wird von Flaschenreife sicher noch<br />
profitieren, reife Zwetschken im Nachhall.<br />
www.vinorama.at<br />
€ 29,–<br />
dez–feb 2019 falstaff 83
promotion / WEINGUT KERINGER<br />
Zehn Jahre<br />
Massiv<br />
Das Weingut Keringer aus dem burgenländischen Mönchhof feiert<br />
zehnjähriges Jubiläum mit dem Ausnahmewein Massiv rot und<br />
überzeugt auch sonst mit einer großen Vielfalt, die Weinfans lieben.<br />
Als Robert Keringer im<br />
Jahr 2008 mit dem Gedanken<br />
spielte, mit<br />
dem Massiv rot einen<br />
Wein zu präsentieren, den es in<br />
dieser Form noch nicht gab, war<br />
ihm die Idee hinter dem Wein<br />
sehr wichtig: »Unsere Vision<br />
Bei den Magnumflaschen<br />
werden die<br />
Korken mit einer<br />
hauchdünnen 24-Karat-<br />
Blattgoldbeschichtung<br />
versiegelt.<br />
war es, einen Wein zu kreieren,<br />
der das gesamte Potenzial der<br />
im Gebiet kultivierten Sorten<br />
darstellen sollte. Gleichzeitig<br />
wollten wir in der Cuvée das<br />
Maximum der jeweiligen Sorten<br />
individuell hervorheben«, erzählt<br />
Robert Keringer.<br />
Und so war von Anfang an<br />
klar, dass Blaufränkisch und<br />
Zweigelt die tragenden Rollen<br />
innehaben sollten. Um dem<br />
Wein eine persönliche, unverwechselbare<br />
Note zu verleihen,<br />
fügte Robert Keringer schon in<br />
den ersten Jahrgängen die sehr<br />
seltene Sorte Rathay hinzu. Wie<br />
Zweigelt wurde auch diese Sorte<br />
an der Weinbauschule Klosterneuburg<br />
gezüchtet, ist also<br />
ein waschechter, sozusagen<br />
autochthoner <strong>Österreich</strong>er. Bei<br />
der Sorte handelt es sich um<br />
eine Kreuzung aus Blauburger<br />
x Blaufränkisch und einer dritten<br />
französischen Komponente.<br />
Rathay ist seit 2000 auch als<br />
Qualitätsrebsorte laut Weingesetz<br />
zugelassen. Rathay-Pionier<br />
Keringer ist begeistert von der<br />
Sorte: »Die sehr frühreifende<br />
Sorte ist eher pilzwiderstandsfähig,<br />
farbintensiv und bringt<br />
bei entsprechender Ertragsreduktion<br />
sehr interessante<br />
Fruchtnoten und zusätzlichen<br />
Extraktreichtum in den Wein<br />
ein.« Im Laufe der Jahrgänge<br />
hat Robert Keringer den Charakter<br />
des Weins fein nachjustiert,<br />
so findet sich heute in der<br />
Cuvée zusätzlich etwas Cabernet<br />
Sauvignon, und im Jahrgang<br />
2015 verfügt der Massiv<br />
rot erstmals auch über einen<br />
Merlot-Anteil.<br />
ROTER SIGNATURE-WEIN<br />
Ein weiteres »Geheimnis« des<br />
einzigartigen Geschmacks liegt<br />
in der Herstellung des Weins:<br />
»Wir verwenden teilweise rosinenartig<br />
geschrumpfte Beeren<br />
einzelner Sorten, aber ohne Botrytis,<br />
und diese liegen dann<br />
sehr lange auf der Maische, um<br />
alle Ingredienzien aus den Beeren<br />
zu extrahieren«, erläutert<br />
der Winzer. Genau genommen<br />
sind es etwa 100 Tage Maischestandzeit,<br />
»so gesehen war der<br />
Fotos: Angi Huber; H-J Luntzer<br />
84<br />
falstaff dez–feb 2019
Massiv rot eigentlich der erste<br />
100-Days-Wein«, meint Keringer,<br />
dessen später präsentierte,<br />
reinsortige 100-Days-Weine der<br />
Sorten Zweigelt, Shiraz, Cabernet<br />
Sauvignon und Merlot mittlerweile<br />
ebenfalls zu den Erfolgsweinen<br />
des Hauses zählen.<br />
Reifen darf der Massiv rot<br />
dann in neuen Barriquefässern,<br />
»ein Teil des Weines reift sogar<br />
zweimal hintereinander im neuen<br />
Eichenfass, um die Intensität<br />
der Aromatik zu erhöhen«, fügt<br />
Marietta Keringer hinzu. Nach<br />
ausgiebiger Reife ist auch die<br />
Verpackung des Massiv rot Ehrensache:<br />
Eine richtig massive<br />
Glasflasche unterstreicht den<br />
mächtigen Wein auch haptisch.<br />
Der Wein wird auch in der<br />
Großflasche mit 18 Litern abgefüllt,<br />
die passend zum Namen<br />
wirklich beeindruckend<br />
ist! Die Bewertungen sind Jahr<br />
für Jahr überzeugend, im aktuellen<br />
<strong>Falstaff</strong> Rotweinguide erreicht<br />
der Massiv rot 93 Punkte.<br />
Auch kulinarisch eröffnet<br />
der Massiv rot eine ganze Welt:<br />
»Wir genießen den Massiv rot<br />
sehr gerne zu kräftigen Ragouts<br />
oder zu saftigen Steaks, und<br />
jetzt im Herbst gibt es mit Wild<br />
und großen Braten jede Menge<br />
Gelegenheiten«, unterstreicht<br />
Marietta Keringer die Vielfältigkeit<br />
des Weins.<br />
BRUDER & SCHWESTER<br />
Mit dem Jahrgang 2015 gesellte<br />
sich der Massiv white neu<br />
zur Serie dazu, der der Idee des<br />
Massiv rot folgt: Hier gibt<br />
Chardonnay den Ton an, ergänzt<br />
um Traminer, der zum<br />
Teil auf der Maische vergoren<br />
wird. Die Reifung erfolgt ebenfalls<br />
in eigens angefertigten<br />
Barriquefässern. »Der Massiv<br />
white zeichnet sich durch seine<br />
Eigenständigkeit, seine Mächtigkeit,<br />
aber auch sein Lagerpotenzial<br />
aus«, so Keringer. Bei<br />
den Magnumflaschen haben<br />
sich Robert und Marietta Keringer<br />
übrigens etwas Einzigartiges<br />
einfallen lassen: »Der Korken<br />
wird mittels 24-Karat-<br />
Mit den Massiv-Weinen von Robert<br />
und Marietta Keringer wird<br />
Weihnachten zum Genussfest!<br />
Blattgold zusätzlich abgedichtet<br />
und sorgt für einen goldenen<br />
Abschluss. Jede Magnumflasche<br />
wird fortlaufend nummeriert<br />
und ist daher ein Unikat«,<br />
freut sich Robert Keringer.<br />
INFO<br />
Keringer massiv wines<br />
Wienerstraße 22<br />
7123 Mönchhof<br />
T: +43 2173 80380<br />
weingut@keringer.at<br />
www.keringer.at<br />
dez–feb 2019 falstaff 85
promotion / LEITHABERG DAC<br />
Leithaberg in Bewegung<br />
Was vor zehn Jahren begann, findet heute seine logische<br />
Fortsetzung – die besten Weine der Region Leithaberg DAC<br />
werden, pünktlich zum runden Geburtstag, in das DAC-<br />
System eingegliedert. Die Lagenweine sind nun Teil der<br />
Leithaberg-Familie. Ein guter Anlass, diese vinophile<br />
Erfolgsgeschichte Revue passieren zu lassen.<br />
M<br />
an gründete den Verein Leithaberg,<br />
um gemeinsam die unverwechselbaren<br />
Eigenschaften zu<br />
bewerben. Vor zehn Jahren wurde<br />
diese Idee in ein eigenständiges DAC<br />
gegossen, mit dem ersten Jahrgang Leithaberg<br />
DAC rot 2008 sowie weiß 2009 gab es<br />
erstmals ein DAC Herkunftsgebiet, das<br />
sowohl einen Rot- als auch einen Weißwein<br />
hat. In einem jüngst gesetzten Schritt wer-<br />
den nun die Lagenweine mit ins Boot<br />
geholt. Lagenweine, die früher unter der<br />
Bezeichnung Burgenland gefüllt wurden,<br />
können nun ebenfalls unter das DAC Siegel<br />
genommen werden.<br />
Leithaberg DAC ist eine der echten<br />
Erfolgsgeschichten unter den in den beiden<br />
letzten Dekaden neu definierten geschützten<br />
Herkünften. Der entscheidende Punkt<br />
dabei war wohl, dass es aufgrund sehr sorg-<br />
fältiger Vorarbeit gelungen ist, einen<br />
gebietstypischen Stil zu definieren, der nicht<br />
nur auf geduldigem Papier steht, sondern<br />
auch vom Konsumenten sehr leicht erkostet<br />
werden kann. Am Anfang dieser Entwicklung<br />
stand der private Zusammenschluss<br />
von 14 Winzern, die einen Verein bildeten,<br />
um zu erforschen, was die Weine ihrer<br />
Region verbindet und der in einem heute<br />
für alle Willigen offenen Prozess gemündet<br />
hat: die Herkunft Leithaberg so präzise wie<br />
nur möglich in den einzelnen Weinen abzubilden.<br />
Schon damals in der kleinen Gruppe<br />
wurde erkannt, dass viel Arbeit im Weingarten<br />
und dadurch eine reduzierte Arbeit<br />
im Keller notwendig ist, was speziell für<br />
den Holzeinsatz gilt. Es wurde eine eigene<br />
Prüfkommission installiert, deren Ansprüche<br />
noch deutlich über dem Qualitätswein<br />
angesiedelt sind, da der Wein die Herkunft<br />
deutlich und nachvollziehbar widerspiegeln<br />
soll. Dazu kamen jährliche Schulungen der<br />
Mitgliedswinzer, aber auch der eigenen<br />
unabhängigen Koster, die als Garanten für<br />
die angestrebte Qualität stehen.<br />
KALK & SCHIEFER<br />
Es sind mehrere positive Faktoren, die<br />
den Leithaberg-DAC-Wein so besonders<br />
machen. Da wäre der Leithaberg am Westufer<br />
des Neusiedlersees selbst. Viel Sonne<br />
bei Tag und kühle Nächte verleihen dem<br />
Fotos: Verein Leithaberg / DERPAUL.AT<br />
86<br />
falstaff dez–feb 2019
Wein eine unverwechselbare Frische. Der<br />
wahre Schatz aber ist das Terroir, das hier<br />
gleich mit zwei prägenden Elementen aufwartet:<br />
dem Leithakalk und dem Glimmerschiefer.<br />
So zwingt der harte Glimmerschiefer<br />
die Weinreben besonders tief zu wurzeln<br />
und ihre Kraft auf nur wenige Trauben zu<br />
konzentrieren. Der Kalkstein, der sich aus<br />
dem versteinerten Erbe Millionen Jahre<br />
alter Meeresfossilien zusammensetzt, gibt<br />
dem Wein außerdem Dichte und eine einzigartige,<br />
mineralische Note. Die Verteilung<br />
von Kalk und Schiefer in den Rieden am<br />
Leithaberg ist sehr unterschiedlich gewichtet<br />
und deshalb ist es essentiell, dass die<br />
Winzer ihre Böden sehr genau kennen und<br />
die Wahl der Rebsorten auf die Gegebenheiten<br />
richtig abstimmen. Und weil selbst in<br />
einem Dorf von Weingarten zu Weingarten,<br />
ja auch innerhalb einer einzigen Riede die<br />
Bedingungen sehr unterschiedlich sein können,<br />
gibt es neuerdings auch die Möglichkeit<br />
Leithaberg DAC mit Riedenbezeichnung<br />
herzustellen. So werden heute in speziellen<br />
Programmen die einzelnen Lagen<br />
der Dörfer wie zum Beispiel Joiser Jungenberg,<br />
Schützner Goldberg oder St. Georgener<br />
Schildten am Leithaberg genau<br />
erforscht, darüber hinaus sind aber auch<br />
zahlreiche Projekte in Planung, die Flora<br />
und Fauna im Habitat Leithaberg betreffen<br />
und nicht nur den Weinbau, sondern die<br />
gesamte Region miteinbeziehen. So wurde<br />
bereits begonnen, in und um die Weingärten<br />
gewisse Baumarten zu rekultivieren.<br />
Weine mit der Herkunft Leithaberg DAC<br />
gibt es sowohl weiß wie rot, wobei die<br />
erlaubten Sorten exakt auf die regionalen<br />
Bedürfnisse zugeschnitten sind. Bei den weißen<br />
Leithaberg-DAC-Weinen sind Chardonnay,<br />
Weißburgunder, Neuburger und der am<br />
Leithaberg schon lange heimische Grüne<br />
Veltliner, sowie Cuvées aus den genannten<br />
Sorten erlaubt. Beim Rotwein fungiert der<br />
Blaufränkisch als die optimal geeignete Rebsorte<br />
als Einzeldarsteller. Der Ausbau der<br />
Weine erfolgt im großen Holzfass, der Einsatz<br />
von neuem Holz ist ausdrücklich nicht<br />
gewünscht, damit die feinen Nuancen der<br />
jeweiligen Herkunft nicht von Eichenaromen<br />
überspült werden.<br />
Sowohl Leithaberg DAC Weiß wie Leithaberg<br />
DAC Rot fallen in die Kategorie der<br />
Reserve-Weine, sie kommen daher erst nach<br />
einem, beziehungsweise im Falle des Leithaberg<br />
DAC Blaufränkisch nach zwei Jahren<br />
auf den Markt.<br />
GROSSES REIFEPOTENZIAL<br />
Die Nähe zur Natur spielt für die Leithaberg-DAC-Winzer<br />
eine wesentliche Rolle.<br />
In keiner anderen geschützten Herkunft für<br />
österreichischen Wein kann man einen so<br />
hohen Anteil an Betrieben finden, die »Bio«<br />
oder »Biodynamisch« zertifiziert sind oder<br />
sich durch entsprechende Umstellungsmaßnahmen<br />
bereits auf dem Weg dorthin befinden.<br />
Und das ist ein weiteres Mosaiksteinchen,<br />
das dazu beiträgt, den Weinen ihren<br />
ungeschminkten Charakter zu belassen und<br />
dem Genießer den wahren Kern des Leithabergs<br />
im Glas zu präsentieren. In der Verkostung<br />
gereifterer Produkte kann man den<br />
Tiefgang und die Langlebigkeit ergründen,<br />
die dank der Zutaten Kalk und Schiefer<br />
die Leithaberg DAC-Weine auszeichnet.<br />
<strong>Falstaff</strong> hat aktuell anhand einer Auswahl<br />
von Rotweinen das hervorragende Reifepotenzial<br />
nachvollziehen können, das neben<br />
der Frische ein weiterer Vorzug dieser Herkunft<br />
ist. Die Verkostungsnotizen dazu finden<br />
Sie im Tastingbereich dieser Ausgabe<br />
ab Seite 284.<br />
INFO<br />
Verein Leithaberg<br />
Johannesstraße 25<br />
A-7082 Donnerskirchen<br />
T: +43 650 5400411<br />
wein@leithaberg.at<br />
www.leithaberg.at<br />
Glimmerschiefer zwingt die Reben,<br />
tief zu wurzeln, und Muschelkalk<br />
(Bild links) verleiht den Weinen<br />
Dichte und mineralische Noten.<br />
dez–feb 2019 falstaff 87
wein / VINTAGE PORT 2015 & 2016<br />
ZWEI JAHRE<br />
ZUM FEIERN<br />
Die Jahrgänge 2015 und 2016 haben den Erzeugern von Vintage<br />
Port volle Keller beschert. Bei näherer Betrachtung präsentieren<br />
sich die Weine als recht ungleiche Geschwister. <strong>Falstaff</strong> hat sich<br />
durch das Angebot gekostet und Gründe gefunden, die sowohl für<br />
das eine wie auch das andere Jahr sprechen.<br />
TEXT PETER MOSER<br />
Alle von <strong>Falstaff</strong><br />
verkosteten und bewerteten<br />
Portweine unter<br />
www.falstaff.com/portwein<br />
Fotos: Filipe Braga, beigestellt<br />
88<br />
falstaff dez–feb 2019
Der Jahrgang 2016 ist wegen des speziellen Witterungsver -<br />
laufs durch eine große Frische unverwechselbar ausgefallen.<br />
Seine ersten beiden<br />
Lebensjahre verbringt der<br />
Vintage Port im Holzfass –<br />
wie hier bei Quinta do Noval.<br />
U<br />
m das Thema Vintage Ports<br />
besser zu verstehen, zunächst<br />
Grundsätzliches: Gemessen<br />
an den holzgereiften Portweinen<br />
ist das Segment der<br />
flaschengereiften Vintage Ports eher klein.<br />
Für viele handelt sich dabei aber um den<br />
unangefochtenen König in der Kategorie<br />
der fortifizierten Weine. Diese lässt sich<br />
heute in drei Gruppen einteilen.<br />
Der klassische Vintage Port trägt, wie der<br />
Name nahelegt, immer einen Jahrgang. Die<br />
Trauben stammen ausschließlich aus einem<br />
sehr guten bis herausragenden Jahrgang,<br />
der Wein muss verpflichtend im Zeitraum<br />
vom 1. Juli des zweiten Jahres bis zum<br />
30. Juni des dritten Jahres auf die Flasche<br />
gefüllt werden. Der gesamte Herstellungsprozess<br />
wird vom Portweininstitut IVP<br />
genau überwacht, jeder auf Flasche gefüllte<br />
Wein trägt ein Garantiesiegel dieser Behörde<br />
unter der Metallkapsel.<br />
Einmal abgefüllt, sollte man sich allerdings<br />
noch einige Jahre gedulden, bevor man die<br />
Flasche öffnet. Zehn Jahre gelten als Minimum,<br />
für Spitzenwein sollte man eher zwanzig<br />
Jahre bis zur ersten Trinkreife veranschlagen.<br />
Nur in wirklich guten Jahren »erklären«<br />
alle Erzeuger ohne Ausnahme einen Vintage-<br />
Jahrgang, manchmal ist man sich, wie zuletzt<br />
im Jahr 2015, uneinig, und manchmal sind<br />
die Voraussetzungen für einen Vintage Port<br />
von vornherein nicht gegeben.<br />
In sehr guten, aber nicht in ihrer Gänze<br />
ausgezeichneten Jahrgängen bringen manche<br />
Produzenten Vintage Ports heraus, die<br />
man auch als »Single Quinta«-Vintages<br />
bezeichnet, weil hier der Grundwein von<br />
einem einzigen Weingut mit besonders<br />
bevorzugten Lagen stammt.<br />
GESCHMACK DURCH VIELFALT<br />
Nicht zu verwechseln sind diese »Single<br />
Quinta«-Vintages mit den Produkten einzelner<br />
Weingüter, deren Betrieb den Begriff<br />
Quinta im Namen führt (wie Quinta do<br />
Vesuvio oder Quinta do Crasto). Bei<br />
Fonseca heißt dieser Vintage-Wein dann<br />
»Fonseca Guimaraens«, bei Noval ist es der<br />
»Silval«, bei Taylor Fladgate »Quinta de<br />
Vargellas«, bei Graham »Quinta dos Malvedos«<br />
oder bei Croft »Quinta da Roeda«.<br />
Auch diese Weine haben ihre Meriten und<br />
ihren eigenen Charakter, ein Vorteil liegt<br />
aber darin, dass sie meist früher antrinkbar<br />
sind als ihre großen Brüder.<br />
Wichtig ist, dass man diese Weine nicht<br />
mit den Vintage Ports von Erzeugern verwechselt,<br />
die den Begriff Quinta bereits in<br />
ihrem Firmennamen tragen, wie zum Beispiel<br />
die legendäre Quinta do Noval.<br />
Seitdem der Vintage Port nicht mehr<br />
gesetzlich vorgeschrieben in Vila Nova de<br />
Gaia abgefüllt werden muss, ist die Zahl der<br />
sogenannten Quinta-Ports stark ange ><br />
dez–feb 2019 falstaff 89
wein / VINTAGE PORT 2015 & 2016<br />
»Die Hauptkennzeichen<br />
des Jahrgangs 2016 sind<br />
aromatische Reinheit, Struktur<br />
und Finesse. Taylor’s ist leider<br />
nur limitiert verfügbar.«<br />
><br />
ADRIAN BRIDGE Taylor Fladgate<br />
stiegen. Namen wie Quinta do Crasto,<br />
Quinta do Vallado oder Quinta do Vale<br />
Meão und viele mehr sind heute nicht mehr<br />
wegzudenken und haben mit tollen Qualitäten<br />
neuen Schwung in die etwas angestaubte<br />
Portweingesellschaft gebracht.<br />
Die dritte Kategorie ist ein ganz winziges<br />
und doch aufgrund der Ergebnisse wahrlich<br />
aufsehenerregendes Segment, das man mit<br />
dem Begriff »Alte Reben« übertiteln könnte.<br />
Das Role-Model war hier die Quinta do<br />
Noval, die den Wein aus einer kleinen<br />
Parzelle mit uralten, wurzelechten Reben<br />
Die malerische Quinta do Vesuvio erzeugt in Top- Jahren<br />
gleich zwei herausragende Vintage Ports.<br />
exklusiv in allerbesten Jahrgängen unter<br />
der Zusatzbezeichnung »Nacional« als<br />
Vintage Port auf den Markt bringt.<br />
Dies ist aktuell der mit Abstand teuerste<br />
Vintage auf dem Markt, und mit zwei- bis<br />
dreihundert Kisten erreicht die Flasche<br />
nach kürzester Zeit einen Preis im vierstelligen<br />
Euro-Bereich. Keine Frage, dass da<br />
manch anderer führender Produzent nicht<br />
nachstehen wollte. Die passenden »Alten<br />
Reben« brauchte man im Douro-Tal nicht<br />
lange zu suchen. So hat Taylor’s zuletzt im<br />
Spitzenjahr 2011 und davor 1995, 2000,<br />
2004, 2007 und 2009 auf der Quinta de<br />
Vargellas in einigen uralten Terrassen der<br />
Rebberge Renova do Armazem und Polverinho<br />
spezielle Trauben zu einigen Tausend<br />
Flaschen »Vinha Velha« (310 Kisten)<br />
verarbeitet. Natürlich heiß begehrt und leider<br />
so gut wie nicht mehr zu finden.<br />
Bei Graham’s hat man 2011 erstmals<br />
einen »The Stone Terraces« aus bevorzugten<br />
alten Terrassen, mehrheitlich aus der Quinta<br />
dos Malvedos, erzeugt. Entstanden sind 250<br />
Kisten mit nummerierten Flaschen.<br />
Auch 2015 und 2016 wurde der »The<br />
Stone Terraces« wieder aufgelegt, Zweiteren<br />
konnten wir für die aktuelle Verkostung<br />
ergattern, aus 2016 wurden bereits stattliche<br />
4200 Flaschen oder 350 Kisten erzeugt.<br />
Bereits im Jahr 2007 legte der »Capela« der<br />
Quinta do Vesuvio, wie Graham’s im Besitz<br />
der Familie Symington, seine fulminante<br />
Premiere hin.<br />
Nach 2011 ist nun der bezaubernde<br />
2016er der dritte Streich für Capela, der<br />
von den Touriga Nacional-Trauben geprägt<br />
ist, die aus dem legendären »Vale da<br />
Escola«-Weingarten gleich neben dem<br />
schlossartigen Quinta-Haupthaus direkt am<br />
Fluss stammen. Dazu ein Schuss Alicante<br />
Bouschet, und schon werden Assoziationen<br />
zu Novals Nacional geweckt. Nach den<br />
200 Kisten 2011er hat man es 2016 mit<br />
gleich 250 Zwölfer-Kisten so richtig krachen<br />
lassen. Aber man kann Trost in der<br />
»normalen« Abfüllung von Quinta do<br />
Vesuvio suchen und finden; davon wurden<br />
wenigstens 1220 Kisten gemacht, und rein<br />
qualitativ steht sie der Capela nicht wirklich<br />
nach.<br />
Auch Dirk van der Niepoort hat sich mit<br />
dem Jahrgang 2007 in den Alte-Reben-<br />
Reigen eingereiht und erstmals seinen<br />
»Vinha da Pisca« aus der üblichen Niepoort<br />
Vintage Cuvée herausgenommen.<br />
Unter dem Namen »Bioma Vinha Velha«<br />
konnte er neben der exzellenten Niepoort-<br />
Vintage-Füllung seine ganze Klasse zeigen,<br />
aus 2016 hat Niepoort dann nur den Bioma<br />
Vintage gefüllt, dieser wird allerdings<br />
erst 2019 auf den Markt gebracht.<br />
DER JAHRGANG 2015<br />
2015 wurde nicht von allen Produzenten<br />
als Spitzenjahrgang bewertet, brachte dann<br />
aber doch eine Handvoll sehr bemerkens-<br />
Fotos: Jorge Simao, Shutterstock, beigestellt<br />
90<br />
falstaff dez–feb 2019
Dirk van der Niepoort hat seinen<br />
Vintage nur 2015 produziert, den<br />
Bioma aus alten Reben sowohl<br />
2015 wie auch 2016.<br />
werter Weine hervor, die man nicht missen<br />
möchte. Nur eine kleine Zahl der Produzenten<br />
erklärt 2015 auf klassische Weise,<br />
sprich kam mit dem Hauptetikett, die<br />
Mehrheit entschied sich für das Zweitetikett<br />
oder eine Single-Quinta-Füllung. Der<br />
Grund lag einmal mehr im Witterungsverlauf.<br />
Es war eine sehr heiße, trockene Vegetationsperiode,<br />
und speziell in Cima Corgo,<br />
wo die besten Weinlagen sind, fehlte fast<br />
die Hälfte des üblichen Niederschlags.<br />
Im Douro Superior war es der heißeste<br />
und dürrste Sommer seit 1979. Die Rebsorte<br />
Touriga Franca hätte sich besonders gut<br />
geschlagen, aber am Ende gab es eine kleine<br />
Ernte mit Weinen, denen es etwas an Struktur<br />
und Balance fehlt. Dass bei den Single<br />
Quintas einige herausragende Weine gelungen<br />
sind, ist evident, bei den Klassikern sind<br />
Noval und Niepoort die positiven Ausnahmen,<br />
auch Ramos Pinto und Cockburn’s<br />
sind da mit von der Partie. 2016 hat hingegen<br />
das Potenzial, sich unter die großen<br />
Jahrgänge der Vintage-Port-Geschichte einzureihen.<br />
Der Jahrgang wurde auf breiter<br />
Front als klassisch erklärt, alle Häuser sind<br />
Das Treten der Trauben mit den blanken Füßen ist für<br />
Top-Qualität Tradition, auch bei Quinta do Noval.<br />
mit ihren Erstetiketten da, es werden von<br />
den großen Namen nur Ramos Pinto und<br />
Niepoort fehlen, der aber seinen Bioma<br />
bringen wird. 2016 war ein ausgezeichnetes,<br />
aber sehr selektives Jahr, das den Winzern<br />
einiges abverlangte. Das Jahr begann früh,<br />
warm und mit guter Wasserversorgung aus<br />
den Winterniederschlägen. Aber ein kühler<br />
Frühling sorgte für einen geringen Fruchtansatz,<br />
was später zu sehr konzentrierten<br />
Trauben führen sollte. Denn der Sommer<br />
war heiß und trocken, von August bis September<br />
stellte sich eine regelrechte Hitzewelle<br />
ein und brachte die Reife- und Zuckerentwicklung<br />
zum Erliegen. Kleine Regenfälle<br />
Ende August brachten wieder Schwung in<br />
die Angelegenheit, speziell die kurzen, aber<br />
ergiebigen Niederschläge Mitte September<br />
stellten sich als Segen heraus.<br />
Dank kühler Nächte in der Erntezeit zeigen<br />
die Weine heute eine ganz besondere Frische<br />
und Finesse, die ein bleibendes Merkmal<br />
dieser eleganten Vintages sein wird. Die<br />
produzierten Mengen sind im Vergleich zum<br />
letzten qualitativ großen Jahr 2011 bis um<br />
die Hälfte geringer, die Preise wurden entsprechend<br />
der Inflationsrate der letzten fünf<br />
Jahre erhöht und liegen daher um bis zu<br />
einem Viertel höher als 2013.<br />
Das sollte aber kein Hindernis sein, sich<br />
einige Flaschen von diesem feinen Jahrgang<br />
in den Keller zu legen, denn in Relation zu<br />
vielen anderen großen Rotweinen sind die<br />
meisten der besten Vintage Ports immer<br />
noch erschwinglich.<br />
<<br />
dez–feb 2019 falstaff 91
wein / VINTAGE PORT 2015 & 2016<br />
BEST OF<br />
VINTAGE PORT<br />
TASTING<br />
INFO<br />
WEITERE BEWERTUNGEN<br />
UND BESCHREIBUNGEN<br />
FINDEN SIE SIE AB<br />
AB SEITE 266. 148.<br />
100<br />
98<br />
96<br />
2016 GRAHAM’S<br />
THE STONE TERRACES<br />
Dunkle Mineralität, schwarze<br />
Kirschen, angenehm tabakig unterlegte<br />
Kräuterwürze, ein Hauch von<br />
Brombeeren und Schiefer. Komplex,<br />
dichter Körper, stoffig und mit eindrucksvoll<br />
integrierter Süße ausgestattet;<br />
feste Tannine, große Frische<br />
und Finesse, schwarzbeerig im<br />
Abgang, bleibt minutenlang haften,<br />
schokoladiger Touch im Nachhall,<br />
ein Hauch von Dörrfeigen, einfach<br />
Weltklasse.<br />
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2016 CAPELA DA<br />
QUINTA DO VESUVIO<br />
Mit Veilchen unterlegte schwarze<br />
Beerenfrucht, Brombeerkonfit, feine<br />
Mineralität, ein Hauch von weißer<br />
Schokolade, sehr delikates Bukett.<br />
Saftig, eine Textur wie Samt und<br />
Seide, feine, reife Tannine, reife Kirschen,<br />
zarte Lakritze, angenehmer<br />
Dörrobst-Nougattouch im Abgang,<br />
bleibt sehr lange haften, voll Finesse,<br />
schon heute ungemein verführerisch,<br />
sicheres Zukunftspotenzial,<br />
hier muss man Geduld haben.<br />
www.quintadovesuvio.com, k.A.<br />
2016 PINTAS VINTAGE PORT<br />
WINE & SOUL<br />
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Würzig,<br />
Nuancen von Dörrfrüchten, Feigen,<br />
Brombeeren, kandierte Orangenzesten,<br />
floral unterlegt, etwas zurückhaltendes<br />
Bukett. Stoffig, engmaschig,<br />
reife Kirschen, feine Süße im<br />
Kern, reife, gut tragende Tannine,<br />
zarter Nougat im Abgang, eleganter,<br />
vielversprechender Stil, mineralisches<br />
Finish, gutes und weitreichendes<br />
Zukunftspotenzial.<br />
www.wineandsoul.com, € 55,–<br />
98<br />
97<br />
95<br />
2016 TAYLOR’S VINTAGE<br />
TAYLOR FLADGATE<br />
Reifes Brombeerkonfit, feiner<br />
Nougat, zart nach Dörrobst, Minze,<br />
feine tabakige Nuancen. Straff, engmaschig,<br />
feiner Schokotouch, reife,<br />
tragende Tannine, elegante Textur,<br />
sehr komplex und minutenlang<br />
anhaftend, wie aus einem Guss, im<br />
Finish fast trocken wirkend, ein aristokratischer<br />
Stil, Vintage Port vom<br />
Feinsten, sicheres Reifepotenzial,<br />
ein Wein voll nobler Zurückhaltung<br />
und Eleganz.<br />
www.millesima.at, € 99,20<br />
2016 QUINTA DO NOVAL<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, sehr zarte Randaufhellung.<br />
Zart balsamisch unterlegter Nougattouch,<br />
Dörrfeigen, tabakige<br />
Noten, kandierte Orangenzesten.<br />
Kraftvoll, sehr stoffig, präsente, gut<br />
integrierte Tannine, zart nach<br />
Kakao, mineralisch, sehr gut strukturiert,<br />
bleibt ungemein lange haften,<br />
schokoladiger Touch im Finish,<br />
großes Zukunftspotenzial, am<br />
Anfang einer sehr sicheren und<br />
langen Karriere.<br />
www.weinco.at, € 79,90<br />
2015 QUINTA DO VALLADO<br />
ADELAIDE<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />
Kern, violette Reflexe, sehr zarte<br />
Randaufhellung. Feine Gewürznuancen,<br />
florale Noten von Veilchen und<br />
Minze, reife Herzkirschen, einladendes<br />
Bukett. Stoffig, sehr elegant und<br />
ausgewogen, feine Säurestruktur,<br />
reife Kirschen, besitzt eine gute Frische,<br />
weißschokoladige Nuancen,<br />
harmonischer, nahtloser Stil, sehr<br />
gute Länge, mineralisch, profitiert<br />
von den alten Reben.<br />
www.quintadovallado.com, € 42,–<br />
98<br />
97<br />
95<br />
2016 FONSECA VINTAGE PORT<br />
Fein tabakig unterlegtes schwarzes<br />
Waldbeerkonfit, minzig unterlegte<br />
Nuancen von reifen Brombeeren,<br />
schwarze Herzkirschen, etwas<br />
Creme de Cassis, ein Hauch von<br />
kandierten Veilchen. Stoffig, elegant,<br />
saftige Extraktsüße, reife, tragende<br />
Tannine, ungemein finessenreich<br />
strukturiert, dunkle Beerenfrucht<br />
auch im Abgang, mineralisch<br />
und von großer Frische geprägt,<br />
Schokofinish, besitzt sehr große<br />
Länge und Reifepotenzial.<br />
www.millesima.at, € 99,20<br />
2015 NIEPOORT BIOMA<br />
VINHA VELHA<br />
Zart tabakig, mineralische Nuancen<br />
von Schiefer und dunklem Nougat,<br />
Anklänge von Brombeerkonfit und<br />
schwarzen Kirschen, ein Hauch von<br />
süßen Gewürzen. Stoffig, elegante<br />
Textur, reife Pflaumen, tragende<br />
Tannine, wirkt für den Jahrgang<br />
vergleichsweise frisch, angenehm<br />
trocken wirkender Stil, sehr gute<br />
Länge, sicheres Zukunftspotenzial,<br />
vielleicht der Wein des Jahrgangs,<br />
die Zeit wird es weisen.<br />
www.gute-weine.de, € 99,–<br />
2016 DOW’S VINTAGE PORT<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />
Kern, violette Reflexe, sehr zarte<br />
Randaufhellung. Zart kräuterwürzig<br />
unterlegtes schwarzes Waldbeerkonfit,<br />
dunkle Kirschen, feiner Nougatanklang,<br />
insgesamt noch etwas<br />
verhalten im Duft. Stoffig, feine<br />
Fruchtsüße, seidige Tannine, mineralisch<br />
und gut anhaltend, feine<br />
Struktur, gute, jahrgangstypische<br />
Frische, ausgewogen, schokoladige<br />
Nuancen im Abgang, sicheres Reifepotenzial.<br />
www.weinco.at, € 99,–<br />
Fotos: Claudia Schindlmaisser (9)<br />
92<br />
falstaff dez–feb 2019
mf.gv.at<br />
Spenden<br />
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nicht mehr darum zu kümmern.<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
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Spendenorganisation und Finanzamt.<br />
Steuern sparen leicht gemacht<br />
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Nachnamen sowie Ihr Geburtsdatum<br />
kennen, damit sie Ihr Finanzamt informieren<br />
kann. Dafür nutzen Sie bitte eine Spendenzahlungsanweisung<br />
oder eine herkömmliche<br />
Zahlungsanweisung, auf der Sie Ihre Daten<br />
im Feld Verwendungszweck angeben.<br />
Wichtig: Die Daten müssen korrekt sein<br />
und Ihr Vor- und Zuname mit den Angaben<br />
auf Ihrem Meldezettel übereinstimmen.<br />
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gesetzlichen Pensionsversicherung<br />
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Datenschutz garantiert<br />
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personenbezogenen Daten haben, überträgt<br />
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Finanzamt. Die rechtliche Grundlage dafür<br />
ist das <strong>Österreich</strong>ische Datenschutzrecht,<br />
das besonders streng ist.<br />
Infos auf einen Blick<br />
Folder „Spendenabsetzbarkeit ab 1.1.2017“<br />
zum Download: bmf.gv.at > Publikationen<br />
Weitere Details zur Spendenabsetzbarkeit:<br />
bmf.gv.at/spenden
promotion / STIEGL-GUT WILDSHUT – ÖSTERREICHS 1. BIERGUT<br />
Kraftplatz gefällig?<br />
Wer auf der Suche nach Entschleunigung und Genuss ist, für den gibt es einen Ort im<br />
oberösterreichischen Innviertel, wo man genau das findet: das Stiegl-Gut<br />
Wildshut – <strong>Österreich</strong>s 1. Biergut. Seit Kurzem kann man hier auch übernachten.<br />
Auf Gut Wildshut stehen Zeitlosigkeit<br />
und das bewusste Genießen<br />
im Mittelpunkt. In einer Zeit voller<br />
Termine und Hektik ist das von<br />
großem Wert. Entschleunigung heißt, der<br />
Beschleunigung des Alltags bewusst entgegenzuwirken.<br />
Wildshut ist ein solcher<br />
Rückzugsort und ein Kraftplatz zugleich.<br />
Das Biergut – übrigens das erste seiner Art<br />
in <strong>Österreich</strong> und vermutlich auch in Europa<br />
– steht für nachhaltige Landwirtschaft,<br />
für Vielfalt und vor allem für Experimentier<br />
freude und Genussmomente.<br />
KREISLAUFWIRTSCHAFT ZUM<br />
ANGREIFEN<br />
Unter dem Motto »Kreislaufwirtschaft zum<br />
Angreifen« geht man hier ganz bewusst<br />
»back to the roots« und nimmt alle Schritte<br />
des Bierbrauens wieder in die eigenen Hän-<br />
de. Vor allem dem Boden schenkt man hier<br />
besonderes Augenmerk, denn Bierbrauen<br />
beginnt für Stiegl schon im Boden. In der<br />
Bio-Landwirtschaft werden alte, vom Aussterben<br />
bedrohte Tierrassen gehalten und in<br />
Vergessenheit geratene Urgetreidesorten<br />
kultiviert. Diese vermälzt Stiegl als einzige<br />
Brauerei <strong>Österreich</strong>s selbst und veredelt sie<br />
anschließend in der ersten Vollholzbrauerei<br />
des Landes zu den Wildshuter Bierspezialitäten.<br />
»BIERBRAUEN BEGINNT FÜR UNS<br />
SCHON IM BODEN«<br />
»Das Motto unserer Wirtschaft sollte generell<br />
›besser statt billiger‹ lauten. In unserer<br />
Gesellschaft vollzieht sich ein Wertewandel,<br />
die Menschen achten wieder mehr auf<br />
Regionalität, Verantwortung und Tradition.<br />
Dem wollen auch wir bei Stiegl Rechnung<br />
tragen«, betont Stiegl-Eigentümer Heinrich<br />
Dieter Kiener, und seine Frau Alessandra<br />
ergänzt: »Für uns beginnt Bierbrauen schon<br />
auf dem Feld. Die Voraussetzung für beste<br />
Gerste und besten Hopfen sind schließlich<br />
gesunde, gute Böden. Und so probieren wir<br />
in unserer eigenen Bio-Landwirtschaft in<br />
Wildshut aus, wie es anders geht.«<br />
BIER & BROT<br />
Der Genuss spielt am 1. Biergut <strong>Österreich</strong>s<br />
natürlich eine wichtige Rolle. Im »Kråmerladen«<br />
dreht sich alles um »Bier & Brot«.<br />
Immerhin war Brot seit den ersten Hochkulturen<br />
die Hauptnahrungsquelle der<br />
Menschen. Per Zufall wurde dabei auch<br />
das Bier »entdeckt«. Bierbrauen und Brotbacken<br />
haben aber noch etwas gemeinsam:<br />
Beides beginnt schon im Boden. Die im hofeigenen<br />
Holzofen gebackenen Brote werden<br />
Fotos: beigestellt, Markus Bassler (Rezept)<br />
94<br />
falstaff dez–feb 2019
GÄNSEKEULE UND MÄNNERSCHOKOLADE-ROTKRAUT<br />
Bierbrauen beginnt für die<br />
Stiegl-Eigentümer Heinrich Dieter und<br />
Alessandra Kiener bereits im Boden. Auf<br />
Gut Wildshut – dem 1. Biergut <strong>Österreich</strong>s –<br />
zeigen die beiden, wie das geht.<br />
Rezept aus dem Buch »Gut Wildshut.<br />
Tradition-Natur-Pioniergeist« (Verlag Brandstätter)<br />
ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN<br />
4 Gänsekeulen à 400 g<br />
3,5 TL Salz<br />
Pfeffer<br />
Thymian<br />
1 Sternanis<br />
1 Orange<br />
8 Schalotten<br />
6 Knoblauchzehen<br />
2 EL Honig<br />
0,3 l Rotwein<br />
0,1 l Wasser<br />
0,15 l Wildshuter Männerschokolade<br />
1 Rotkraut-Kopf mit ca. 1200 g<br />
4 EL Honig<br />
2 EL Kümmel<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
4 EL Olivenöl<br />
0,3 l Wildshuter Männerschokolade<br />
ZUBEREITUNG<br />
Gänsekeulen waschen und trocken tupfen.<br />
Anschließend mit den Gewürzen gut marinieren<br />
und mindestens 3 Stunden an einem kühlen Ort<br />
abgedeckt ruhen lassen. Bevor sie ins Rohr kommen,<br />
auf Zimmertemperatur erwärmen.<br />
Die ungeschälte Orange in dünne Spalten schneiden,<br />
Knoblauch zerdrücken, Schalotten einschneiden und<br />
in eine ofenfeste Form legen. Keulen darauf verteilen,<br />
Wein, Bier und Wasser angießen und die Keulen bei<br />
150 Grad in das vorgeheizte Rohr schieben. Alle<br />
15 Minuten mit dem Saft übergießen und nach ca.<br />
30 Minuten die Keulen umdrehen. Nach weiteren<br />
30 Minuten wieder drehen.<br />
Rotkraut in 4 gleich große Spalten schneiden, mit<br />
den Gewürzen marinieren und für mindestens<br />
20 Minuten zu den Gänsekeulen ins Rohr geben.<br />
Zuerst bei 150 °C, dann bei den letzten 200 °C. Die<br />
Keulen aus dem Ofen nehmen, den Saft in einen Topf<br />
abseihen, die Temperatur auf 200 °C erhöhen und die<br />
Keulen kurz knusprig braten. Den Saft auf die<br />
gewünschte Konsistenz und den gewünschten intensiven<br />
Geschmack reduzieren lassen. Die Keulen kurz<br />
ruhen lassen und mit den Rotkrautvierteln servieren.<br />
in den unterschiedlichsten Varianten –<br />
warm und kalt – belegt. Dazu kommt auf<br />
den Teller, was das Gut sonst noch hergibt,<br />
wie Käse aus eigener Biomilch, Lardo und<br />
Speck vom Mangalitza-Schwein, Dry-Aged<br />
Beef vom Pinzgau-Rind sowie Würste, die<br />
aus Rind und Schwein gemacht sind. Dazu<br />
werden die Wildshuter Biere aus Urgetreide<br />
und die gebraute Bio-Limo Wildshuter Flüx<br />
serviert. Für die kleinen Besucher steht eine<br />
Arche bereit, die auch ein Symbol für die<br />
Überzeugung des Unternehmens ist: Das<br />
große Anliegen der Eigentümerfamilie Kiener<br />
ist, die Vielfalt der Kulturpflanzen auch<br />
für nachkommende Generationen zu schützen<br />
und zu bewahren. Seit Kurzem kann<br />
man auf Gut Wildshut auch übernachten.<br />
Im »Gästehaus« stehen elf liebevoll eingerichtete<br />
Zimmer bereit.<br />
INFO<br />
Umweltfreundliche Anreise mit der Salzburger<br />
Lokalbahn, Haltestelle »Gut Wildshut«.<br />
Öffnungszeiten: Mi bis So und feiertags 10–22 Uhr<br />
Das Gästehaus ist durchgehend geöffnet.<br />
Informationen und Führungen:<br />
T: +43 6277 64141, www.biergut.at<br />
dez–feb 2019 falstaff 95
wein / FALSTAFF SELEKTION<br />
NEU UND EXKLUSIV:<br />
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Weingenuss auf höchstem Niveau:<br />
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für <strong>Falstaff</strong>-Abonnenten und<br />
Gourmetclubmitglieder.<br />
Das Château de Lussac liegt<br />
zwischen Bordeaux und Libourne.<br />
Fotos: beigestellt<br />
96<br />
falstaff dez–feb 2019
SELEKTION<br />
W<br />
enig toppt Bordeaux, wenn es<br />
um die Welt der Weine geht.<br />
Schon der bloße Anblick der<br />
Region im Südwesten Frankreichs<br />
ist eine Wonne, wie jeder Besucher<br />
bestätigen wird. Pittoreske Dörfer wie<br />
Saint-Emilion wechseln sich ab mit ex trem<br />
gepflegten Weingärten, in denen jeder Rebstock<br />
in Reih und Glied steht. Hier wachsen<br />
Merlot, Cabernet Sauvignon und<br />
Cabernet Franc: der Dreiklang für den<br />
magischen Rotwein, der die Herzen von<br />
Weinliebhabern schneller schlagen lässt.<br />
Bordeaux ist seit Jahrhunderten ein Synonym<br />
für die edelsten Weine, für gewonnene<br />
Zeit, für anekdotenreiche Geschichte und<br />
immense Werte. Das spiegelt sich bisweilen<br />
auch in den Weingütern selbst, die historischen<br />
Schlössern ähneln und nicht umsonst<br />
als Châteaux bezeichnet werden.<br />
PITTORESKES CHÂTEAU DE LUSSAC<br />
Ein wunderschönes Schloss befindet sich in<br />
der Gemeinde Lussac, eine knappe Stunde<br />
von Bordeaux entfernt. Ein zweistöckiges<br />
Château aus dem 19. Jahrhundert, das den<br />
gleichen Namen trägt wie die Gemeinde:<br />
Château de Lussac. Der typische helle<br />
Sandstein gibt dem zweiflügeligen Schloss<br />
die Farbe, eine gepflegte Gartenanlage rundet<br />
das Ensemble ab.<br />
Die geschmackvolle Anlage gehört seit<br />
diesem Jahr Jean-Pierre Savare, der die<br />
Tradition des angesehenen Weinguts mit ><br />
IHRE VORTEILE DER<br />
FALSTAFF-SELEKTION<br />
✔<br />
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WEINKOMPETENZ<br />
Die <strong>Falstaff</strong>-Selektion vereint das<br />
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PAKET 1:<br />
BORDEAUX KLASSIK<br />
6 Flaschen Château de Lussac in der Holzkiste<br />
93 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />
2010 Château de Lussac, Appellation Lussac St.-Emilion AC<br />
14,5 Vol.-%, DK. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Mit rauchiger Kräuterwürze unterlegtes Beerenkonfit, tabakige<br />
Nuancen, kandierte Orangenzesten, ein Hauch von Dörrobst. Kraftvoll,<br />
mittlere Komplexität, dezente Extraktsüße, präsente, reife Tannine, zeigt eine<br />
gute Frische, bereits gut antrinkbar, Herzkirschen im Abgang, ein vielseitiger<br />
Speisenbegleiter, verfügt über weiteres Entwicklungspotenzial.<br />
FALSTAFF »BEST BUY«-SELEKTION:<br />
6 WEINE UM NUR € 119,– *<br />
*inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />
93<br />
Punkte<br />
TASTING<br />
<strong>2018</strong><br />
dez–feb 2019 falstaff 97
wein / FALSTAFF SELEKTION<br />
SELEKTION<br />
94<br />
Punkte<br />
95<br />
Punkte<br />
96<br />
Punkte<br />
TASTING<br />
<strong>2018</strong><br />
TASTING<br />
<strong>2018</strong><br />
TASTING<br />
<strong>2018</strong><br />
PAKET 2: BORDEAUX LUXUS<br />
94 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />
2015 Château Léoville Poyferré,<br />
2. Cru Classé, St. Julien<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung, feine Brombeerfrucht,<br />
zart nach Lakritze und Edelholz, feine<br />
Orangenzesten unterlegt. Saftige Kirschen,<br />
elegant, feine Tannine, frisch und balanciert,<br />
dezente Fruchtsüße im Abgang,<br />
charmanter, zart salziger Nachhall,<br />
überraschend delikater Stil.<br />
95 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />
2015 Château Certan de May, Pomerol<br />
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung, zart nach Gewürznelken,<br />
feines rotes Waldbeerkonfit, ein Hauch<br />
von eingelegten Kirschen, angenehmer<br />
Edelholztouch. Mittlere Komplexität, elegant,<br />
feine Fruchtsüße, integrierte Tannine,<br />
charmant und bereits zugänglich,<br />
feiner Nougat im Abgang, ein facettenreicher<br />
Speisenbegleiter.<br />
96 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />
2015 Château Lynch-Bages<br />
5. Cru Classé, Pauillac<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung, feine schwarze<br />
Beerenfrucht, ein Hauch von Cassis und Minze,<br />
einladende Herzkirschenfrucht, feine Röstaromen,<br />
facettenreiches Bukett. Komplex, saftig, dunkle<br />
Beerenfrucht, feine Tannine, die dem Wein Länge<br />
geben, frisch und anhaltend, Brombeeren im<br />
Nachhall, sicheres Potenzial, ein Klasse-Pauillac.<br />
FALSTAFF »LUXUS«-SELEKTION:<br />
3 WEINE UM NUR € 375,– *<br />
*inkl. MwSt. und Versandkosten. Preis für Nicht-<strong>Falstaff</strong>-Abonnenten und Gormetclub-Mitglieder: € 403,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
3<br />
EINFACHE SCHRITTE<br />
ZUM WEINGENUSS:<br />
1.<br />
FALSTAFF-WEINSELEKTION<br />
AUSWÄHLEN
seiner hohen Klasse fortsetzt. Viele<br />
Jahrgänge von Château de Lussac holten<br />
hohe Bewertungen in der internationalen<br />
Weinkritik, auch die <strong>Falstaff</strong>-Tester waren<br />
von der konstanten Qualität der Jahrgänge<br />
angetan.<br />
Bekannt und berühmt ist das Château<br />
insbesondere für seine Cuvée aus 80 Prozent<br />
Merlot und 20 Prozent Cabernet<br />
Franc. Aus dem mit 93 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />
bewerteten Jahrgang 2010 haben wir für<br />
Sie ein Einsteigerpaket zusammengestellt,<br />
das hohe Weinqualität mit einem reizvollen<br />
Preis verbindet (Paket 1). Für die sechs<br />
Flaschen der »Best Buy«-Kollektion zahlen<br />
Sie nur 119 Euro.<br />
TOP-JAHRGANG 2015<br />
Ein ganz besonderer Jahrgang ist der Jahrgang<br />
2015, der für seine Harmonie und<br />
Balance gerühmt wird. Hier können Sie<br />
ein »Luxus«-Paket erwerben, das drei Weine<br />
von traditionsreichen Chateaux vereint.<br />
Den Anfang macht die mit 94 Punkten<br />
bewertete Deuxième Cru Classé von Château<br />
Léoville-Poyferré, einem der bekanntesten<br />
Güter von Bordeaux. Als zweiter<br />
Wein des Pakets empfiehlt sich ein mit<br />
95 Punkten bewerteter Wein von Château<br />
Certan de May aus Pomerol, das seit jeher<br />
SWEET WHITE<br />
RED<br />
DRY WHITE<br />
MÉDOC<br />
SAINT-ESTÈphe<br />
PAUILLAC<br />
SAINT-JULIEN<br />
LISTRAC-MÉdoc<br />
MOULIS<br />
MARGAUX<br />
HAUT-mÉdoc<br />
BORDEAUX<br />
PESSAC-LEOGNAN<br />
GRAVES<br />
BARSAC<br />
SAUTERNES<br />
Der Jahrgang 2015 gilt in Bordeaux als Musterbeispiel für<br />
Harmonie und Balance. Die ausgewählten Weine von drei<br />
exzellenten Châteaux bestätigen das eindrucksvoll.<br />
für volle, konzentrierte Weine steht. An<br />
der Spitze des »Luxus«-Pakets steht ein<br />
Wein des legendären Château Lynch-Bages<br />
aus Pauillac. Mit 96 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />
gehört dieser Wein zu den ganz Großen<br />
des Jahrgangs, was sich im hochkomplexen,<br />
facettenreichen Bukett widerspiegelt.<br />
Für diese drei langlebigen Weine aus dem<br />
FRONSAC<br />
CANON FRONSAC<br />
LALANDE-DE-POMEROL<br />
POMEROL<br />
LUSSAC SAINT-EMILION<br />
SAINT-ÉMILION<br />
SAINT-ÉMILION GRAND<br />
CRU<br />
ENTRE-DEUX-MERS<br />
potenzialreichen 2015er-Jahrgang zah -<br />
len Sie einen Paketpreis von 375 Euro.<br />
Egal, ob Sie schon Sammler sind oder<br />
den Einstieg in die spannende Welt der<br />
großen Bordeaux-Weine wagen wollen –<br />
die sorgsam kuratierten Pakete bieten<br />
die ideale Gelegenheit für langfristigen<br />
Genuss. <<br />
!<br />
Leider ist die Karte bereits vergriffen!<br />
Alternativ können Sie Ihre Weinselektion<br />
unter T: +43 1 9042141-444 oder auf<br />
www.falstaff.com/weinselektion<br />
bestellen.<br />
2.<br />
POSTKARTE AUSFÜLLEN ODER ONLINE AUF<br />
FALSTAFF.COM/SELEKTION BESTELLEN!<br />
3.<br />
WEIN PER LIEFERDIENST<br />
EMPFANGEN UND GENIESSEN!
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />
DER WEIN DES<br />
Seit 2008 ist Prinz Robert von Luxemburg der Herrscher über die Familienweingüter in Bordeaux.<br />
Zu diesem Imperium zählen Top-Châteaus wie Haut-Brion, La Mission Haut-Brion und Quintus. Prinz<br />
Robert sieht seine Rolle als Botschafter, der Weinfreunden in aller Welt diese Qualitäten näherbringt.<br />
TEXT PETER MOSER<br />
100<br />
falstaff dez–feb 2019<br />
Fotos: www.Deepix.com 2008, beigestellt
Eigentlich wollte Prinz Robert<br />
von Luxemburg, Jahrgang<br />
1968, ja Künstler werden. Die<br />
Weinwelt dankt, dass es<br />
anders gekommen ist.<br />
PRINZEN<br />
dez–feb 2019 falstaff 101
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
In den Tagen der En-Primeur-<br />
Verkostungen herrscht in<br />
den Degustationsräumen bei<br />
Haut-Brion stets reger Andrang.<br />
Kein anderer hat ein derartig<br />
umfangreiches Kostangebot.<br />
Um das Jahr 1750 nannte man<br />
Nicolas-Alexandre, Marquis<br />
de Ségur, in Bordeaux respektvoll<br />
»Prince des Vignes«.<br />
Denn neben anderen Gütern<br />
hatte er die rund 100 Jahre später als<br />
Premiers Grands Crus klassifizierten Weingüter<br />
Château Lafite und Latour, dazu<br />
Mouton und Calon-Segur in seiner Hand<br />
vereinigt. Auf Château Haut-Brion, dem<br />
legendären Erstgewächs, das direkt in der<br />
Großstadt Bordeaux seine Reben pflegt,<br />
regiert seit zehn Jahren jedoch ein waschechter<br />
Prinz – nämlich Seine Königliche<br />
Hoheit Prinz Robert de Luxembourg.<br />
Die Geschichte seiner Weinberge geht bis<br />
zu den Römern zurück, der Name Haut-Brion<br />
ist einer der weltweit am längsten nachweisbaren.<br />
Und das Gut selbst sah im Laufe<br />
der Jahre auch schon eine Reihe an illustren<br />
Besitzern: Da waren Äbte und Admirale, ein<br />
Feldmarschall, ein Gouverneur sowie einige<br />
Bürgermeister. Und dann wären da noch<br />
Fürst Talleyrand, der legendäre Außenminister<br />
Napoleons, und schließlich Clarence<br />
Douglas Dillon, US-Finanzminister unter<br />
JFK – und Großvater von Prinz Robert.<br />
SEINE KÖNIGLICHE HOHEIT<br />
LIEBT WEIN UND KUNST<br />
vierungsarbeiten und Neumöblierungen<br />
durchführen ließ. Im Juli 1977 verlor Prinz<br />
Robert im Alter von nicht einmal neun<br />
Jahren seinen Vater, der auf seinem Anwesen<br />
unweit von Florenz einer Herzattacke<br />
erlag. Nachdem sich seine Mutter in den<br />
USA erneut verheiratet hatte (mit Philippe<br />
de Noailles, dem siebenten Duc de Mouchy),<br />
übersiedelte der elfjährige Prinz vom Großherzogtum<br />
nach England in das Benediktiner-Internat<br />
Worth School in Sussex. In<br />
weiterer Folge belegte er grundlegende Kurse<br />
in Philosophie und Literatur in Oxford.<br />
Gut gerüstet reiste er im Alter von siebzehn<br />
Jahren weiter nach Washington D. C., wo er<br />
sich an der University of Georgetown für<br />
zwei Jahre der Kunstgeschichte, namentlich<br />
der Bildhauerei und Plastik, zuwandte.<br />
Schließlich folgten drei Jahre des Reisens,<br />
um seine Ausbildung abzurunden. Sein Weg<br />
führte ihn über Florenz in den Mitt leren<br />
Osten und nach Nordafrika. Sieben Monate<br />
verbrachte er in Südamerika, ein halbes Jahr<br />
in Indien und Nepal, ehe es nach Zentralamerika<br />
und New Mexico ging. Prinz<br />
Robert: »Hätte mir damals jemand gesagt,<br />
ich würde später einmal Weingüter<br />
in Bordeaux leiten, hätte ich ihn ausgelacht.<br />
Ich wollte Künstler sein, vielleicht Musiker.<br />
In meinen Zwanzigern saß ich mit meiner<br />
späteren Frau in Hollywood am Pool und<br />
schrieb an Drehbüchern.« Der ersehnte<br />
Erfolg blieb aus, keines seiner Scripts wurde<br />
produziert. Ein Glück für die Weinwelt<br />
allemal.<br />
1994 heiratete Prinz Robert in Boston<br />
Julie Ongaro, die ihm drei Kinder schenkte:<br />
Charlotte, Alexander und Frederik. Seine<br />
Frau und die Kinder tragen nach einem<br />
großherzöglichen Erlass von 2004 den Titel<br />
einer Königlichen Hoheit und der Prinzen<br />
und Prinzessinnen von Nassau. Mit der<br />
Rückkehr nach Europa Anfang der 1990er<br />
übernahm Prinz Robert die Leitung des<br />
Bordelaiser Besitzes, dessen Aufsichtsrat er<br />
bereits seit dem Alter von 18 Jahren angehörte.<br />
Im Jahr 1997 wurde ihm die Leitung<br />
des Betriebs übertragen, 2002 wurde er<br />
hochoffiziell als Directeur Général in Nachfolge<br />
seines Stiefvaters, des Duc de Mouchy,<br />
bestellt. Drei Jahre später wurde das Maison<br />
de Négoce namens Clarence Dillon<br />
Wines quasi als Dachfirma für die diversen<br />
Weinaktivitäten gegründet und auch der<br />
neue Super-Premium-Markenbordeaux<br />
Fotos: F. Poincet@ Occit Media, Alain Benoit, beigestellt<br />
102<br />
Prinz Robert wurde im August 1968 auf<br />
Château de Fischbach in Luxemburg geboren.<br />
Sein Vater war Prinz Charles de Luxembourg,<br />
seine Mutter Joan Clarence Dillon,<br />
Tochter und Erbin des US-Politikers C. Douglas<br />
Dillon, deren frankophiler Großvater,<br />
ein Bankier, im Jahr 1935 das legendäre<br />
Château Haut-Brion in Bordeaux erworben<br />
hatte. Seinen ersten persönlichen Kontakt<br />
mit dem stattlichen Weingut hatte der junge<br />
Prinz anlässlich von Besuchen im Sommer<br />
1972 und 1973, als seine Mutter dort Renofalstaff<br />
dez–feb 2019
Stets an Prinz Roberts Seite:<br />
der Weinguts direktor<br />
Jean-Philippe Delmas.<br />
»Clarendelle« lanciert. Weiters wurden die<br />
umfangreichen Renovierungsarbeiten auf<br />
dem Nachbarweingut Château La Mission<br />
Haut-Brion eingeleitet, das die Mutter des<br />
Prinzen 1983 erworben und dessen Leitung<br />
Prinz Robert ebenso übernommen hatte<br />
wie jene aller anderen Weingüter im Familienbesitz<br />
(Château Laville Haut-Brion, Château<br />
La Tour Haut-Brion). Seit 2008 ist der<br />
Prinz Präsident des Gesamtunternehmens,<br />
zu dem mittlerweile auch ein neues Weingut<br />
am rechten Ufer in Bordeaux gehört – das<br />
Château Quintus, welches durch den Kauf<br />
und die Umbenennung von Château Têrtre<br />
Daugay 2011 entstanden war und durch<br />
die Miteinbeziehung von Château L’Arrosée<br />
2013 weiter gewachsen ist. 2015 wurde in<br />
Paris in der Avenue Franklin Roosevelt ein<br />
Hôtel particulier eröffnet, das der Domaine<br />
Clarence Dillon SAS nun als Headquarter<br />
dient – und das auch ein feines Restaurant<br />
(»Le Clarence«), eine Boutique-Vinothek<br />
und Empfangsräumlichkeiten beherbergt,<br />
in denen die Produkte der Güter in entsprechendem<br />
Rahmen präsentiert werden<br />
können. Prinz Robert de Luxembourg hat<br />
seinen Wohnsitz in Genf in der Schweiz, ist<br />
aber durchaus regelmäßig auf den Châteaus<br />
in Bordeaux anzutreffen – wenn er nicht<br />
gerade durch die weite Weinwelt reist, um<br />
seine edlen Weine zu repräsentieren …<br />
GUTSLEITUNG IN DRITTER GENERATION<br />
Wenige Weingüter können bei ihrem Spitzenpersonal<br />
auf eine derartige Kontinuität<br />
verweisen, wie das bei Château Haut-Brion<br />
der Fall ist. Mit Jean-Philippe Delmas als<br />
Generaldirektor der Domaine steht Prinz<br />
Robert ein langjähriger Weggefährte zur Seite,<br />
mit dem er schon in Kinderjahren in der<br />
sprichwörtlichen gemeinsamen Sandkiste<br />
spielte. Dessen Vater, Jean Delmas, hatte<br />
bereits das wichtige Amt des »Regisseurs«<br />
oder Gutsdirektors auf Haut-Brion inne. Der<br />
hatte seinerseits diese Funktion 1961, einem<br />
der größten Jahrgänge dieses Weins, von seinem<br />
Vater übernommen. Dabei war das für<br />
Jean-Philippe ursprünglich nicht der Traumjob:<br />
Eigentlich wollte er Pilot bei der französischen<br />
Armee werden. »Nachdem sich dieser<br />
Traum nicht erfüllte, hörte ich eben auf<br />
meine Gene. Und dann war klar, dass ich<br />
eben mit Haut-Brion und La Mission<br />
><br />
dez–feb 2019 falstaff<br />
103
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
><br />
Nachlesen<br />
Alle Teile aus der Serie<br />
»World Champions« unter<br />
www.falstaff.com/champ<br />
><br />
Haut-Brion zu Höhenflügen ansetzen<br />
werde. Und in dritter Generation als<br />
Winemaker auf diesem begnadeten Terroir<br />
kann ich mich mit nichts weniger als großem<br />
Wein zufriedengeben.« Was aber macht<br />
diesen Haut-Brion unter den fünf Premiers<br />
Grands Crus am linken Ufer so besonders?<br />
Es ist mit Sicherheit die ungemeine Flexibilität<br />
beim Zusammenstellen der Cuvée. Während<br />
die großen Pauillacs immer klar von<br />
Cabernet Sauvignon geprägt sind und der<br />
Anteil der restlichen Sorte dem Jahrgang<br />
entsprechend etwas schwankt, so kann es<br />
bei Haut-Brion durchaus sein, dass der<br />
Anteil von Cabernet einmal 70 Prozent<br />
beträgt und im Jahr darauf 70 Prozent von<br />
Merlot gestellt wird, denn der Anteil der<br />
Sorten wird ständig verändert. Und doch<br />
wird der Wein immer eine klare DNA, einen<br />
wiedererkennbaren »roten Faden« aufweisen.<br />
Nicht weniger historisch bedeutend<br />
und als Herkunft großer Weine berühmt<br />
sind jene vom Nachbargut Château La<br />
Mission Haut-Brion, das im Jahr 1983<br />
erworben werden konnte. Trotz der Nähe<br />
der beiden Lagen bringen beide Weingüter<br />
ihren unverwechselbaren Stil auf die Flasche.<br />
Klar ist auch, dass La Mission dem<br />
Haut-Brion in großen Jahren um nichts<br />
nachsteht – ganz im Gegenteil: Es gibt<br />
durchaus auch Jahre, in denen es den großen<br />
Bruder übertrifft. Im Idealfall darf man<br />
sie nebeneinander genießen, was in Jahrgängen<br />
wie 1990, 1989 oder 1961 zu den<br />
unvergesslichsten Weinerlebnissen zählt, die<br />
»Ich treffe heute noch auf<br />
Weinfreunde, die denken,<br />
La Mission wäre der Zweitwein<br />
von Haut-Brion. Darum<br />
bereise ich die ganze Welt.«<br />
PRINZ ROBERT VON LUXEMBURG<br />
man haben kann. »Und dennoch treffe ich<br />
auch heute noch auf Weinfreude, die denken,<br />
La Mission wäre der Zweitwein von<br />
Haut-Brion. Darum reise ich durch die<br />
Welt, um dem interessierten Publikum zu<br />
zeigen, dass wir in Wahrheit nicht einen<br />
Premier Grand Cru haben, sondern mit<br />
›The Mish‹ sogar gleich zwei«, so Prinz<br />
Robert augenzwinkernd. In dem 1983<br />
ebenfalls von der Dillon-Familie erworbenen<br />
kleinen Nachbarweingut von La Mission<br />
wurde 2005 zum letzten Mal selbstständiger<br />
Wein erzeugt, seither werden die<br />
Trauben für La Mission Haut-Brion verwendet.<br />
Zunächst für den Zweitwein La<br />
Chapelle de La Mission Haut-Brion, mit<br />
zunehmendem Alter der Reben auch für<br />
den Grand Vin. Das vierte Weingut, das den<br />
Namenszusatz Haut-Brion trug, war das<br />
für seine ausgezeichneten Weißweine<br />
berühmte dreieinhalb Hektar große Château<br />
Laville Haut-Brion, das die Familie<br />
Dillon ebenfalls seit 1983 im Besitz hat. Im<br />
Frühling 2010 wurde bekannt gegeben,<br />
dass dieser Wein, beginnend mit dem Jahrgang<br />
2009, unter dem Namen Château La<br />
Mission Haut-Brion Blanc auf den Markt<br />
kommen wird. Einsetzend mit dem Jahrgang<br />
2007 kam es auch beim Zweitwein<br />
von Haut-Brion zu einem Namenswechsel<br />
von Bahans Haut-Brion auf Le Clarence de<br />
Haut-Brion, der Zweitwein von La Mission<br />
heißt seit seiner Einführung mit dem Jahrgang<br />
1991 La Chapelle de La Mission.<br />
Und weil bei Haut-Brion alles so erfrischend<br />
anders ist als bei den sonstigen<br />
Berühmtheiten aus Bordeaux, so leistet man<br />
sich hier gleich zwei Spitzenweißweine –<br />
wenn auch in kleinen Mengen. Der mineralische<br />
Haut-Brion Blanc besteht meist aus<br />
etwa zwei Drittel Semillon und einem Drittel<br />
Sauvignon Blanc, beim würzig-nervigen<br />
La Mission Haut-Brion Blanc ist der Semillon-Anteil<br />
meist noch um eine Spur höher.<br />
Dieses Duo zählt zu den besten Weißweinen<br />
der Welt, da sind sich die Kritiker Jahr für<br />
Jahr aufs Neue einig. Und weil sie rar sind,<br />
zahlen Kenner dafür einen stolzen Preis von<br />
vielen Hundert Euro. Aber wie heißt es so<br />
schön – »Noblesse oblige«.<br />
<<br />
Fotos: www.Deepix.com 2008, beigestellt<br />
104 falstaff dez–feb 2019
EXPERTS IN DIAMONDS<br />
www.palido.com
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
Château La Mission<br />
Haut-Brion erstrahlt nach<br />
umfassender Renovierung<br />
wieder in vollem Glanz.<br />
BEST OF<br />
HAUT-BRION & CO<br />
100<br />
100<br />
100<br />
2010 CHÂTEAU HAUT-BRION<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung, dunkelbeerig<br />
unterlegte schokoladige<br />
Nuancen, reife Zwetschken, ein<br />
Hauch von Dörrobst, zartes Karamell<br />
und Honig, ein Hauch von Trockenkräutern<br />
im Hintergrund. Elegant,<br />
seidig und weich, extraktsüße Textur,<br />
delikat und leichtfüßig, man spürt<br />
kaum etwas von der innewohnenden<br />
Kraft dieses Weins, feiner Nougat im<br />
Abgang, nahtloser Stil, sehr lange<br />
anhaltend, großes Potenzial.<br />
www.millesima.at, € 1327,–<br />
1989 CHÂTEAU HAUT-BRION<br />
Mittleres Karmingranat, Ockerreflexe,<br />
breitere Randaufhellung. Würzig<br />
unterlegte Nuancen, feiner Nougat,<br />
reife rote Konfitnoten, Anklänge von<br />
Brombeeren und Kirschen. Kraftvoll<br />
und komplex, feste Tannine, saftige<br />
und extraktsüße Textur, schokoladiger<br />
Touch im Abgang, feine Mineralik<br />
im Finish, zeigt große Länge und<br />
Balance, sicheres weiteres Reifepotenzial.<br />
Einfach zum Hinknien.<br />
Eines der großen Weindenkmäler aus<br />
Bordeaux mit weiterer Zukunft.<br />
www.ungerweine.de, € 2796,50<br />
1989 CHÂTEAU<br />
LA MISSION HAUT-BRION<br />
Mittleres Karmingranat, Ockerreflexe,<br />
breitere Randaufhellung. Zunächst<br />
rauchige Nuancen, ein Hauch von<br />
Velours und Spuren von Jod, mit<br />
erdig-tabakigen Noten sowie mit<br />
Anklängen von Brombeeren und<br />
Heidelbeeren unterlegt. Saftig und<br />
kraftvoll. Süße Tannine, Anklänge von<br />
Orangen und etwas Nougat, frisch<br />
strukturiert, etwas Cassis im Nachhall,<br />
ein echter Charakterkopf,<br />
schokoladiger Nachhall.<br />
www.ungerweine.de, € 1451,80<br />
100<br />
100<br />
100<br />
1990 CHÂTEAU HAUT-BRION<br />
Kräftiges Rubingranat, zarte Ockerreflexe,<br />
dezente Randaufhellung.<br />
Attraktives Bukett, feine Edelholzwürze<br />
unterlegt mit reifen Pflaumen<br />
und schwarzem Beerenkonfit, Nuancen<br />
von Trockenkräutern, etwas<br />
Havanna-Tabak, vielschichtige Aromatik.<br />
Sehr stoffig und kraftvoll, die<br />
würzige Textur mit einem Hauch von<br />
Karamell unterlegt, dicht und mit<br />
extraktsüßem Kern ausgestattet, elegant,<br />
tragende Tannine, bleibt lange<br />
haften, verfügt über weiteres Reifepotenzial<br />
für Jahrzehnte.<br />
Fachhandel, ca. ab € 760,–<br />
2010 CHÂTEAU<br />
LA MISSION HAUT-BRION<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Etwas<br />
verhalten, zarte Zwetschkenfrucht,<br />
dunkle Beeren, ein Hauch von Cassis,<br />
zarte Edelholzwürze im Hintergrund,<br />
ein Hauch von Nougat und Karamell.<br />
Saftig, extraktsüß und delikat am<br />
Gaumen, kraftvoll, aber nicht üppig,<br />
perfekte Tannine, schokoladiger Ton<br />
im Abgang, mineralisch und anhaltend,<br />
feine dunkle Beerenfrucht im<br />
Abgang, große Länge, riesiges<br />
Zukunftspotenzial. Genial.<br />
www.interspar.at, € 899,–<br />
1961 CHÂTEAU<br />
LA MISSION HAUT-BRION<br />
Kräftiges Karmingranat, breiter<br />
Ockerrand, Orangereflexe. Feine<br />
Anklänge von schokoladigen Nuancen,<br />
unterlegt mit einem Hauch von<br />
Ätherik, reife Brombeerennote,<br />
schwarze Trüffeln, dezente Kräuternote.<br />
Am Gaumen extraktsüß und<br />
komplex, zeigt eine sehr gute Frische,<br />
mineralisch und zitronig, angenehme<br />
Schokonote im Abgang, feine mineralische<br />
Nuancen, verfügt noch über<br />
Länge und nach wie vor sicheres<br />
weiteres Reifepotenzial.<br />
In Auktion, ca. € 2500/3500,–<br />
Fotos: www.Deepix.com 2008<br />
106<br />
falstaff dez–feb 2019
Demner, Merlicek & Bergmann<br />
„Ois OK“ von Seiler und Speer – jetzt auf lebedasleben.com<br />
IHRE SORGEN MÖCHTEN WIR HABEN
spirits / KARIBIK-RUM<br />
RUM-REICHE<br />
KARIBIK<br />
Rum wird heute in vielen Ländern der Welt hergestellt. Als Ursprungsland<br />
aber gilt die ehemalige britische Kolonie Barbados in der Karibik. <strong>Falstaff</strong><br />
hat sich dort und auf einigen Nachbarinseln umgesehen.<br />
TEXT REINHARD POHOREC<br />
Die Plantation-<br />
Reihe der<br />
West Indies Rum<br />
Distillery sorgt<br />
seit Jahren<br />
für Furore.<br />
Blutrot lehnt sich die Sonne an den Horizont.<br />
Aus den Boxen dröhnt laute Reggaemusik,<br />
in der Luft liegt der süßlichwürzige<br />
Duft bajanischer Köstlichkeiten,<br />
die zum Abendessen aufgetragen<br />
werden. »Son, we live long and happy lives here in<br />
Barbados«, grinst Frank verschmitzt, während er<br />
das Steuerrad hin und her wiegt. Aus der Ruhe<br />
scheint den betagten Skipper hier nichts zu bringen.<br />
Zur See fährt er erst seit einigen Jahren, davor war<br />
er so ziemlich alles: Farmer, Military Officer, er<br />
arbeitete in der Finanzbranche und in der Autoindustrie,<br />
und er stand lange Zeit als Koch hinterm<br />
Herd. Das Spicy Chicken, die Bohnen und Salate,<br />
die auf dem Boot hier serviert werden, hat diesmal<br />
allerdings seine Frau zubereitet. Auch sie hat mit<br />
ihren fast 90 Lenzen an Lebenserfahrung so manche<br />
Geschichte zu erzählen.<br />
In der Tat erreichen auf Barbados erstaunlich viele<br />
Frauen und Männer nahezu biblisches Alter. Für die<br />
Centenarians – jene, die stolz die 100er-Marke knacken<br />
– gibt es gar eine Briefmarke mit dem eigenen<br />
Konterfei.<br />
Während der Katamaran friedlich auf und ab<br />
schaukelt, meint man in Ansätzen antizipieren zu<br />
können, was den Menschen hier zum lebensverlängernden<br />
Elixier gereicht.<br />
»It’s the rum, son! It’s the sea, the sun, the climate!<br />
We’re happy people here!«<br />
Wie in die türkisblaue Brandung taucht man in<br />
eine fremde Welt ein – fernab von hektischem Alltagswahnsinn,<br />
dem Lärm der Großstadt, den Erwar-<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
108<br />
falstaff dez–feb 2019
dez–feb 2019 falstaff 109
spirits / KARIBIK-RUM<br />
Das temperierte,<br />
sonnige Klima auf<br />
Barbados schafft<br />
perfekte Bedingungen<br />
für Zuckerrohr.<br />
><br />
tungen des Daily Business. Das Handy<br />
ruht stumm irgendwo im Seesack, die Zeit<br />
verschwimmt mit den Gezeiten.<br />
Barbados gilt als die Wiege des Rums.<br />
Angeblich wurde hier schon im 17. Jahrhundert<br />
Rum hergestellt. Zuerst für den Eigengebrauch<br />
der Insulaner, später wurde er exportiert.<br />
Und zwar in so rauen Mengen, dass die<br />
Hauptstadt Bridgetown damals reicher und<br />
größer war als Manhattan.<br />
SHINE BRIGHT LIKE A DIAMOND<br />
Wie gut, dass Frank auch der Barkeeper an<br />
Bord ist. Und wie es sich für einen guten<br />
Barmann gehört, serviert er knackige Storys<br />
zu seinen steifen Drinks. Jede Ecke der<br />
Insel, jeder Straßenstand erzählt seine<br />
Geschichte – von kolonialer Historie bis zu<br />
Nationalheldin Rihanna.<br />
Die elektrisierende Kraft von Franks<br />
»Special« – eine tänzelnd-brüllende<br />
Mischung aus Overproof Rum, Limette<br />
und Zucker, verfeinert mit ein paar seiner<br />
lang gehegten »Würzgeheimnisse« – saugt<br />
die Gedanken zurück ins Hier und Jetzt.<br />
Für die Locals gibt es de facto nur eine<br />
Variante von Zuckerrohr-Schnaps: weiß<br />
und stark – funky, grünliche Noten von<br />
Kochbanane, grasig frischem Zuckerrohr<br />
und tropischer Würze, getragen von alkoholisch<br />
muskulösen Schultern. Der gereifte<br />
Rum, mit seinen gezähmten Noten von<br />
Kaffee, Nougat und röstig-rauchiger Vanille<br />
ist hingegen ein eher junges Phänomen. Wie<br />
Auf St. Lucia gibt es<br />
mehr als 1300 Bars<br />
– eine stattliche Zahl für<br />
eine Insel mit gerade einmal<br />
180.000 Einwohnern.<br />
überhaupt die Kategorie des sogenannten<br />
Premium Rums als europäisierter, für den<br />
Export gedachter Geistesblitz anmutet.<br />
Einen ebensolchen hatte Alexandre Gabriel,<br />
der Kopf hinter Maison Ferrand, als er die<br />
West Indies Rum Distillery kaufte und deren<br />
Geschicke übernahm. Die Rums seiner Plantation-Reihe<br />
sorgen seit Jahren für Furore,<br />
mit der Übernahme der wichtigsten Destillerie<br />
auf Barbados hat er endgültig alle Fäden<br />
der Produktion selbst in der Hand.<br />
Doch neben dem eigenen Business steht<br />
ein größeres Ganzes hinter Gabriels Treiben.<br />
Der Geschichts- und Qualitätsfanatiker<br />
hat jede Menge Aufarbeitungsarbeit<br />
betrieben, alte Schriftstücke, Listen und<br />
Aufzeichnungen aus den Annalen der West<br />
Indies Rum Company ausgegraben. Kostbare<br />
Informationen, die nicht nur der innerbetrieblichen<br />
Ahnenforschung, sondern der<br />
ganzen Insel zum Segen gereichen.<br />
MELASSE AUS GUYANA<br />
Rund 80 Prozent der Gesamtproduktion<br />
der Insel laufen nun aus Gabriels Brennkessel.<br />
Die Miete zahlt dennoch nach wie vor<br />
Malibu, erzeugt man hier doch den Basisrum<br />
für die Likör-Weltmarke.<br />
Ausgangsmaterial dafür, wie auch für alle<br />
eigenen Produkte, ist Melasse aus Guyana<br />
sowie Asien, wenngleich man vermehrt mit<br />
lokalen Bauern kooperiert, um heimisches<br />
Zuckerrohr zu fördern. Langfristig will man<br />
auf Eigenanbau-Melasse zurückgreifen können.<br />
Ein Garant für Vielfalt und kreativen<br />
Entfaltungsraum der Brennerei sind die verschiedensten<br />
Kupferkessel, die man zur Verfügung<br />
hat. Teils neues Gerät, teils alte,<br />
irgendwo am Gelände ausgegrabene Relikte,<br />
die zu neuem Leben aufpoliert werden,<br />
teils kleine Potstills, teils industriell wirkende<br />
Kolonnen-Monstrositäten: Sie alle werden<br />
getestet und befeuert, um unterschiedlichste<br />
Rum-Stile herstellen, selektionieren<br />
und anschließend in diversen Kompositionen<br />
verblenden zu können.<br />
Barbados ist eine flache Insel mit kalkreichem<br />
Boden, bietet damit ideale Bedingungen<br />
für die Produktion von bestem Rum –<br />
und damit für Handel und Wohlstand.<br />
Das Zuckerrohr kam der Legende nach<br />
über Niederländisch-Brasilien (auch Neu-<br />
Holland genannt) ins Land. Rasch wurde<br />
Barbados zur Speerspitze der Zuckerindustrie<br />
– jede Zuckerplantage befeuerte freilich<br />
ihren eigenen Kessel. Wenngleich nur mehr<br />
eine Handvoll Destillerien übrig sind, werden<br />
deren flüssige Schätze bis heute auf der<br />
ganzen Welt genossen. Nur die aus Barba-<br />
Fotos: Andreas Bornstein, beigestellt<br />
110<br />
falstaff dez–feb 2019
dos stammende Pop-Sängerin Rihanna ist<br />
vielleicht weltweit noch bekannter.<br />
Das Elixier, der Sound, die wie ein Diamant<br />
schimmernde karibische Sonne: Sie<br />
alle verschmelzen zum lebensverlängernden<br />
Geheimnis der Bajans.<br />
1300 BARS AUF ST. LUCIA<br />
Arbeiter auf einer Zuckerrohrplantage<br />
der West Indies Rum Distillery.<br />
Mount Gay Rum Black Barrel ist<br />
ein Blend, der in ausgebrannten<br />
Eichenfässern reift.<br />
Knapp 170 Kilometer weiter westlich, auf<br />
St. Lucia, gibt es gar nur eine einzige Destillerie.<br />
Doch die Herzenswärme und überbordende<br />
Freundlichkeit der Locals ist so einladend<br />
wie in der gesamten Karibik. Vielleicht<br />
liegt es ja an den mehr als 1300 Bars auf<br />
St. Lucia, eine stattliche Zahl für eine Insel<br />
mit gerade einmal 180.000 Einwohnern.<br />
138 Lokale pro Kopf – Frauen und Kinder<br />
selbstverständlich miteingerechnet.<br />
Hier wird gearbeitet, gefeiert, getrunken<br />
und ausgelassen das Leben genossen. Nur<br />
beim sakrosankten Nationalgetränk kennt<br />
man keinen Spaß. Der lokale Schnaps ist<br />
natürlich der beste – wie auf jeder Insel.<br />
Doch wen kümmern derlei Spitzfindigkeiten,<br />
wenn der Blick über saftige grüne<br />
Tropenwälder, türkisblaue Buchten und<br />
idyllische Paradiesvegetation schweift?<br />
Dazu offeriert St. Lucias einzige Brennerei<br />
eine beachtliche Vielfalt hochprozentiger<br />
Preziosen. Die St. Lucia Distillers befeuern<br />
ein buntes Potpourri an Brennkesseln, die<br />
allesamt unterschiedliche Qualitäten hervorzubringen<br />
verstehen: John Dore I und II<br />
sowie Vendome sind Kupferkessel klassischer<br />
Bauart, die für schwere, komplexkräftige<br />
Destillate sorgen, während Column<br />
und Patent Still nebenan den 96-prozentigen<br />
Unterbau liefern.<br />
Zur Ruhe gebettet werden die verschiedenen<br />
klaren Rums traditionell in ehemaligen<br />
Bourbonfässern, ergänzt durch Port-,<br />
Sherry-, Weiß- sowie Rotweinfässer. Selbst<br />
ausgediente Brandy-Gebinde weiß man<br />
geschickt einzusetzen. Sorgsam verschneidet<br />
der Master Blender alle diese Bausteine<br />
nach der Lagerung zu Admiral Rodney und<br />
Chairman’s Reserve Rum.<br />
En gros verlassen jährlich rund eine<br />
Million Liter puren Alkohols die Brennerei.<br />
Wie viel davon die 1300 Bars der Insel ausschenken,<br />
ist nicht dokumentiert.<br />
Die Gastfreundschaft ist von rührender<br />
Herzlichkeit. Die kleinen Bars, oft nicht<br />
mehr als eine bessere Veranda mit zwei<br />
><br />
dez–feb 2019<br />
falstaff<br />
111
spirits / KARIBIK-RUM<br />
Die Destillerie RHUM JM<br />
liegt in Macouba an der Nordspitze<br />
von Martinique und wurde im<br />
Jahr 1790 gegründet.<br />
><br />
Rhum J.M. ist ein Spitzenprodukt<br />
aus Martinique.<br />
Seit 1845 wird dort<br />
Premium Rum Agricole aus<br />
frisch gepresstem Zuckerrohrsaft<br />
produziert.<br />
gen mag, so faustdick hat es die Mischung<br />
aus Zucker, Limette und Rhum hinter den<br />
Ohren. Rhum agricole – den französischen<br />
Inseln entstammend stets mit »h« geschrieben<br />
– wird im Glas mit lokalem Rohrzucker<br />
sowie einem kleinen Spritzer Limettensaft<br />
verrührt und direkt genossen.<br />
Der Ti-Punch ist hochheiliges Kulturgut<br />
auf Martinique, und jeder hat seine eigene<br />
Misch-Philosophie. Konsequenterweise<br />
Plastikstühlen, kennen weder behördliche<br />
Abnahmen noch Registrierkassen oder<br />
Allergenverordnungen. Hier bekommt man<br />
weißen Overproof Rum und ein freudiges<br />
Lächeln serviert. Ein kaltes Bier aus dem<br />
Freezer, warmer Bass aus den Boxen.<br />
Abschalten, ankommen.<br />
Eine kurze und abenteuerliche Fährüberfahrt<br />
später steht man plötzlich wieder mitten<br />
in Europa. Die nördlich von St. Lucia<br />
gelegene Insel Martinique ist als Übersee-<br />
Département Teil des französischen Staatsgebiets<br />
und der Europäischen Union. Umringt<br />
von Palmen, die sich schwer unter der Last<br />
prall gefüllter Kokosnüsse beugen, scheinen<br />
die Champs-Elysées Lichtjahre entfernt.<br />
Sattes Grün überzieht die hügelige Landschaft,<br />
ehe es jäh abbricht in das türkisblaue<br />
Tief der Meeresbrandung. Die Menschen<br />
tragen auch auf Martinique ein infektiös<br />
gelassenes Lächeln auf den Lippen,<br />
strahlen eine lebendige Ruhe und inhärente<br />
Zufriedenheit aus.<br />
Vieles wirkt aufgeräumter, etwas braver<br />
und polierter als auf den Nachbarinseln,<br />
die eine oder andere EU-Förderungsspritze<br />
scheint hier ihre monetäre Bestimmung<br />
gefunden zu haben. Der pulsierende Rhythmus<br />
aber ist unverwechselbar karibisch,<br />
ohne steife Formalität, aufgelockert von<br />
einem Glas »Ti-Punch«, der Geist und Körper<br />
in Schwingung versetzt.<br />
So niedlich das sprachlich-gustatorische<br />
Diminutiv des »petit« (kleinen) Punch klinbekommt<br />
man in Bars und Restaurants oft<br />
schlicht die einzelnen Komponenten separat<br />
vorgesetzt, jeder bestimmt selbst die idealen<br />
Proportionen – ein ebenso geselliger wie<br />
charmanter Zug. Der Rhum ist weiß, ungelagert<br />
und von schmetternd alkoholischer<br />
Kraft. Unter 50 Prozent geht hier nichts.<br />
Um ebendiesen herzustellen braucht es<br />
inseleigenes Zuckerrohr, direkt in der<br />
Destillerie ausgepresst, der Saft vergoren,<br />
die Maische kontinuierlich destilliert. Eine<br />
AOC-Regulierung, wie sie in Frankreich<br />
nun einmal gang und gäbe ist, setzt klare<br />
Richtlinien für Herkunft und Produktion<br />
des geschützten Guts.<br />
Stressen lässt sich hier niemand von derlei<br />
Politik. Dafür ist man viel zu sehr damit<br />
beschäftigt, das Leben zu genießen – mit<br />
dieser ansteckenden Gelassenheit.<br />
Während die späte Sonne langsam ihre<br />
langen Schatten über die Hügel und Buchten<br />
wirft, schweifen die Gedanken in die<br />
Weite. Wie losgelöst von Zeit und Ort,<br />
ohne Druck, ohne Erwartung.<br />
Die Menschen der Karibikinseln scheinen<br />
eine innere Ruhe und Frieden gefunden zu<br />
haben. Mit dem Moment, mit den Umständen<br />
– ungeachtet ihrer Herkunft oder Hürden<br />
–, mit einer Freude, Freundlichkeit und<br />
Offenheit, die infiziert.<br />
»Son, we live happy lives here«, so<br />
schwingt die Erinnerung, zusammen mit<br />
dem unvergesslichen Klang der Bajan und<br />
den Geschmäckern des Paradieses.<br />
<<br />
Fotos: Andreas Bornstein, beigestellt<br />
112<br />
falstaff dez–feb 2019
The consistency of<br />
our whisky is in the<br />
rhythm of his work.<br />
Dennis Mc Bain, coppersMith at<br />
the Balvenie for 55 years.<br />
The impressive copper stills give The Balvenie its<br />
distinctive character. Every repair and replacement<br />
needs to replicate the handcrafted originals from<br />
over a century ago. That’s why it takes his age-old<br />
skill passed down by hand, to maintain the honeyed<br />
character of the whisky.<br />
handcrafted at the balvenie
spirits / KARIBIK-RUM<br />
BEST OF<br />
KARIBIK-RUM<br />
100<br />
94<br />
92<br />
APPLETON ESTATE<br />
Aged 30 Years<br />
Unglaubliche Vielfalt mit<br />
getrockneten Marillen,<br />
heller Schokolade, salzigem<br />
Manzanilla-Sherry und<br />
zartem Tabak. Am Gaumen<br />
weich mit Toffee und gerösteten<br />
Haselnüssen.<br />
Im fast endlosen Abgang<br />
etwas grüner Pfeffer.<br />
Preis auf Anfrage<br />
PLANTATION<br />
Barbados XO<br />
Eine schier endlose<br />
Fülle von Banane, Schokolade,<br />
Vanille und Kokos.<br />
Das weiche Mundgefühl<br />
spiegelt die Eindrücke des<br />
Geruchs perfekt wider.<br />
Im Abgang leichte Würze<br />
und wieder Kokos.<br />
www.weisshaus.at<br />
€ 79,90<br />
HAVANA CLUB<br />
Selección de Maestros<br />
Durchaus kräftige Nase<br />
mit würziger Gewichtung,<br />
Kakao und Dörrobst. Kompakt<br />
und griffig im Mundgefühl,<br />
trockene Holzigkeit<br />
erzeugt Spannung im<br />
Abgang. Kräftiges Nougat<br />
bildet den Ausklang.<br />
www.interspar.at<br />
€ 44,90<br />
97<br />
93<br />
92<br />
RHUM J.M,<br />
CUVÉE PRESTIGE CARAFE<br />
CRISTAL /MARTINIQUE<br />
Würzig nach frisch geschnittenem<br />
Gras, grünlich akzentuiert<br />
von Kardamom, etwas<br />
Koriandersaat und Paradieskörnern.<br />
Pfefferwürze, nebst<br />
zartem Schmelz. Ein Rum<br />
voller Tiefe, Eleganz, Reife,<br />
verführerischer Sanftheit.<br />
www.excellencerhum.com<br />
€ 590,–<br />
APPLETON ESTATE<br />
Aged 21 Years<br />
Das Duftbild braucht Luft<br />
für die Entwicklung, dann<br />
sind dunkle Früchte,<br />
gebranntes Karamell und<br />
Kakao voll da. Am Gaumen<br />
dicht würzig mit enormen,<br />
reifen Fass noten und<br />
frischem Pfeffer.<br />
Bleibt sehr lange.<br />
www.weisshaus.at<br />
€ 84,90<br />
BACARDI<br />
Anejo 4 Anos<br />
Eine angenehme Mischung<br />
aus Sandelholz, Trockenfrüchten,<br />
Honig und gerösteten<br />
Mandeln zieht sich<br />
feingliedrig in die Nase.<br />
Das Geschmacksprofil<br />
fällt nicht zu üppig aus,<br />
die Duftnoten sind fein<br />
miteinander verwoben.<br />
www.weinquelle.com<br />
€ 17,40<br />
95<br />
93<br />
92<br />
HAVANA CLUB<br />
Unión<br />
Im sehr dichten Duftbild<br />
finden sich saftige Orangen<br />
und sehr reife Exotikfrüchte,<br />
dazu dunkle Schokolade.<br />
Die Komplexität setzt sich<br />
am Gaumen fort, reife<br />
Tabaknoten und etwas<br />
süßlicher Kakao bieten ein<br />
sehr langes Finish.<br />
www.weisshaus.at<br />
€ 299,90<br />
MOUNT GAY<br />
Black Barrel<br />
Ein dichtes, aromatisches<br />
Duftbild legt Anklänge von<br />
Fudge, Vanille und Mandelsirup<br />
nahe. Am Gaumen<br />
ebenso eng verwoben, die<br />
Süße ist leicht ausgeprägt,<br />
zum Finish hin ist heller<br />
Tabak im Vordergrund.<br />
www.weinco.at<br />
€ 46,–<br />
SANTA TERESA 1796<br />
Der Duft ist von dunklen<br />
Noten geprägt, Zuckersirup,<br />
Pfeifentabak und Kakaobohnen.<br />
Am Gaumen<br />
sherryartige Nussnoten,<br />
die Struktur ist weich und<br />
angenehm. Im langen<br />
Finish Spuren von Holzrauch<br />
und feinherber<br />
Dunkelschokolade.<br />
www.weisshaus.at<br />
€ 41,90<br />
Fotos: beigestellt<br />
114<br />
falstaff dez–feb 2019
spirits / BARS UND BARTENDER<br />
EINFACH<br />
WUNDER-BAR<br />
Lust auf einen Drink oder<br />
zwei? Dann sind Sie hier<br />
richtig! Auf den folgenden<br />
Seiten finden Sie die frisch<br />
gekürten Sieger aus dem<br />
<strong>Falstaff</strong> Bar- & Spiritsguide.<br />
Coole Drinks, feine Cocktails. Eine<br />
Stimmung, die zugleich Gelassenheit<br />
wie Ausgelassenheit vermittelt. Das<br />
sind die wichtigsten Ingredienzien<br />
für eine Bar, in der man sich wohlfühlt. <strong>Falstaff</strong><br />
hat heuer zum bereits fünften Mal den<br />
beliebten Bar- und Spiritsguide auf den<br />
Markt gebracht (Info siehe Kasten rechts),<br />
bei dem neben Spirituosen auch die besten<br />
Bars und Bartender aus <strong>Österreich</strong>, der<br />
Schweiz und Deutschland gekürt wurden.<br />
Im Rahmen eines exklusiven Events in<br />
der Wiener Hofburg (Nachbericht siehe<br />
S. xxx) wurden zum einen die Gewinner<br />
ausgezeichnet und auf die Bühne geholt,<br />
zum anderen konnten sich die zahlreichen<br />
Gäste beim Event an den köstlichen<br />
Kreationen und Spirits delektieren.<br />
Wir stellen Ihnen hier die Sieger der<br />
wichtigsten Kategorien vor:<br />
Fotos: Daniel Nuderscher, beigestellt<br />
116<br />
falstaff dez–feb 2019
Alle Sieger und Impressionen<br />
vom Vienna Bar- &<br />
Spiritsfestival unter<br />
www.falstaff.com/vbsf18<br />
FALSTAFF BAR- &<br />
SPIRITSGUIDE 2019<br />
Mehr als 2300 Bars standen zur Wahl,<br />
23.000 Votings gingen ein. 600 Bars aus<br />
<strong>Österreich</strong>, Deutschland und der Schweiz<br />
schafften es in den Guide – die Top-Locations<br />
auf einen Blick. Weiters stellen wir 520 Spirituosen<br />
mit Bewertung und Beschreibung vor.<br />
Der Guide ist im Handel (€ 9,90) und unter<br />
www.falstaff.com erhältlich. Für unterwegs:<br />
die kostenlose »<strong>Falstaff</strong> Barguide«-App!<br />
HOTELBAR<br />
DES JAHRES<br />
Mit dem Neustart als Barstandort<br />
ist ein Goldgriff gelungen.<br />
Die Weltreise mit wechselnden<br />
Drinks aus Ländern am 26.<br />
Längengrad ist ein originelles Konzept. Barchef<br />
David Penker serviert etwa ein »Cold<br />
Goulash« (Ungarn) oder einen Eiszuckerl-<br />
Cocktail (Antarktis). Man versteht sich aber<br />
auch auf maskuline Dreiteiler in der alten<br />
Technik eines »geworfenen Cocktails«.<br />
Palais Hansen Kempinski Vienna<br />
Schottenring 24, 1010 Wien<br />
www.kempinski.com<br />
David Penker, Barchef<br />
der »26° East«, ist<br />
für seine eigenwilligen<br />
Kreationen bekannt.<br />
BEWERTUNG<br />
Drinks<br />
Ambiente<br />
Service<br />
Sortiment<br />
GESAMT<br />
46 von 50<br />
19 von 20<br />
19 von 20<br />
9 von 10<br />
93 von 100<br />
dez–feb 2019 falstaff 117
spirits / BARS UND BARTENDER<br />
TOP-BARS IN<br />
ÖSTERREICH<br />
1. Tür 7<br />
1080 Wien 96 Punkte<br />
2. Halbestadt<br />
1090 Wien 95 Punkte<br />
3. The Sign<br />
1090 Wien 95 Punkte<br />
4. Easy Bar<br />
4020 Linz 94 Punkte<br />
5. Hammond Bar<br />
1020 Wien 94 Punkte<br />
6. Josef Cocktailbar<br />
1010 Wien 94 Punkte<br />
7. Kleinod<br />
1010 Wien 94 Punkte<br />
8. 26°East<br />
1010 Wien 93 Punkte<br />
9. Barfly’s Club<br />
1060 Wien 93 Punkte<br />
10. Botanical Garden<br />
1090 Wien 93 Punkte<br />
11. D-bar<br />
1010 Wien 93 Punkte<br />
12. Englhof Cocktailbar<br />
6277 Zell am Ziller 93 Punkte<br />
13. Frau Dietrich<br />
4020 Linz 93 Punkte<br />
14. Little Grain<br />
5020 Salzburg 93 Punkte<br />
15. The BirdYard<br />
1080 Wien 93 Punkte<br />
Gemeinsam mit seinem Bruder<br />
Arik hat Matty Vinnitsky im Herbst 2017<br />
Wiens erste Tiki-Bar eröffnet.<br />
NEUERÖFFNUNG<br />
DES JAHRES<br />
Die Reihung ergibt sich aus der<br />
Gesamtpunktezahl. Bei Gleichstand entscheidet<br />
die Bewertung der Drinks.<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte<br />
85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />
Tiki steht für Eskapismus. Mit<br />
der tropischen Getränkeinsel<br />
beim Volkstheater beweisen die<br />
Brüder Vinnitski, dass die<br />
Flucht in die rumgetränkte Welt der Südsee<br />
auch in Wien funktioniert. Der Inhalt<br />
der handgemachten Becher ist besonders<br />
fantasievoll. Auf Rezepte wie den nordischen<br />
Karibik-Hit »Malmö Swizzle«<br />
muss man erst einmal kommen!<br />
Matiki, Gardegasse 2, 1070 wien<br />
www.matiki.at<br />
BEWERTUNG<br />
Drinks<br />
Ambiente<br />
Service<br />
Sortiment<br />
GESAMT<br />
46 von 50<br />
18 von 20<br />
19 von 20<br />
8 von 10<br />
91 von 100<br />
Fotos: Lukas Ilgner, beigestellt<br />
118<br />
falstaff dez–feb 2019
Ruhe vor dem (An-)Sturm:<br />
Die »Tür 7« holte erneut den Sieg.<br />
AMERICAN BAR<br />
DES JAHRES<br />
BEWERTUNG<br />
Drinks<br />
Ambiente<br />
Service<br />
Sortiment<br />
GESAMT<br />
49 von 50<br />
19 von 20<br />
20 von 20<br />
8 von 10<br />
96 von 100<br />
Oops, he did it again! Das Cocktail-Wohnzimmer<br />
holt erneut<br />
den Sieg als »Bar des Jahres«.<br />
Die Gastgeber Gerhard Kozbach-Tsai,<br />
Glenn Estrada und Reinhard<br />
Pohorec – seit Anbeginn hinter der »Tür 7«<br />
zugange, auch das ein Qualitätsmerkmal! –<br />
erarbeiten jeden Drink mit dem Gast. Der<br />
Ruf dieser Maßschneiderei für Getränke<br />
reicht längst über <strong>Österreich</strong> hinaus.<br />
Tür 7<br />
Buchfeldgasse 7<br />
1080 Wien<br />
www.tuer7.at<br />
dez–feb 2019 falstaff 119
spirits / BARS UND BARTENDER<br />
Das »BirdYard«: Ein Hauch von<br />
Asien in Wien-Währing.<br />
RESTAURANTBAR DES JAHRES<br />
Dass sie sich auf die Kombination<br />
von Küche und Bar verstehen,<br />
haben die Brüder Feng und Yong<br />
Liu schon mit dem »Mama Liu<br />
& Sons« bewiesen. Mit dem Barteam um<br />
David Kranabitl und Dominik Möller gibt<br />
es aber eine neue Qualität der Signature<br />
Cocktails. Asiatische Inspirationen (Yuzu,<br />
Lapsang-Souchong-Tee) und der eine oder<br />
andere Vogelname machen den Reiz der<br />
Drinks aus.<br />
The BirdYard<br />
Lange Gasse 74, 1080 Wien<br />
www.thebirdyard.at<br />
BEWERTUNG<br />
Drinks<br />
Ambiente<br />
Service<br />
Sortiment<br />
GESAMT<br />
47 von 50<br />
19 von 20<br />
19 von 20<br />
8 von 10<br />
93 von 100<br />
Fotos: Lukas Ilgner, beigestellt<br />
BARJUWEL<br />
DES JAHRES<br />
Als Einzelkämpfer für flüssige<br />
Qualität ließ sich Roland Kuch<br />
weder von der Kleinheit der<br />
Stadt beirren noch von der<br />
exponierten Lage neben einer Tankstelle.<br />
Und wenn er einem Gast im Halbdunkel<br />
des ehemaligen Einfamilienhauses erneut<br />
erklären muss, was denn ein »Fat Wash«<br />
ist, dann nervt ihn das nicht. Im Gegenteil:<br />
Denn wieder singt dann einer mehr das<br />
Lob der Nachtigall.<br />
Die Nachtigall<br />
Wiener Straße 52, 7400 Oberwart<br />
www.die-nachtigall.at<br />
BEWERTUNG<br />
Drinks<br />
Ambiente<br />
Service<br />
Sortiment<br />
GESAMT<br />
46 von 50<br />
17 von 20<br />
19 von 20<br />
8 von 10<br />
90 von 100<br />
120<br />
falstaff dez–feb 2019
GASTGEBER<br />
DES JAHRES<br />
LUKAS HOCHMUTH, »D-bar«, Wien<br />
Was zeichnet einen Gastgeber aus? Ruhe und<br />
Überblick sicherlich. Mit diesen Eigenschaften<br />
führt der Oberösterreicher nicht nur die<br />
»D-bar« und die sommerliche Rooftopbar<br />
des »Ritz-Carlton«, sondern immer öfter auch die Mannschaft<br />
im hoteleigenen Steakhouse. Der Blick fürs Detail zeichnet<br />
Lukas Hochmuth aus. Dass er dabei kein Lauter<br />
ist, erleichtert die Arbeit mit den wechselnden,<br />
teils fordernden Gästen des Top-Hotels.<br />
Gentlemanlike trotz jungen Jahren bereitet er<br />
ihnen ein »home away from home«.<br />
Schubertring 5–7, 1010 Wien<br />
www.ritzcarlton.com<br />
BEWERTUNG<br />
Drinks<br />
Ambiente<br />
Service<br />
Sortiment<br />
GESAMT<br />
48 von 50<br />
18 von 20<br />
19 von 20<br />
8 von 10<br />
93 von 100<br />
BARTEAM DES JAHRES<br />
»Kleinod«<br />
Stil und Spaß schließen sich nicht<br />
aus. Da kann die Fliege am Maßhemd,<br />
der »Uniform« des Singerstraßen-Kollektivs,<br />
auch mal schief<br />
sitzen – bei den Drinks ist stets Perfektion<br />
angesagt. Das Chef-Quartett Philipp<br />
»Drops« Scheiber, Alexander Batik, Oliver<br />
Horvath und David Schober wacht nicht<br />
nur darüber, es lebt den Spirit auch vor.<br />
»Daheim« ebenso wie bei ihrem sommerlichen<br />
Auswärtsspiel »Sonnendeck by Kleinod«<br />
auf der Terrasse des ehemaligen Erste-<br />
Bank-Headquarters am Petersplatz 7.<br />
Kleinod<br />
Singerstraße 7/48-50, 1010 Wien<br />
www.kleinod.wien<br />
BEWERTUNG<br />
Drinks<br />
Ambiente<br />
Service<br />
Sortiment<br />
GESAMT<br />
48 von 50<br />
18 von 20<br />
19 von 20<br />
9 von 10<br />
94 von 100<br />
dez–feb 2019 falstaff 121
spirits / BARS UND BARTENDER<br />
INNOVATIVSTER<br />
BARTENDER DES JAHRES<br />
ANDREAS HOTTER, »Englhof Cocktailbar«<br />
Dass es mitten im Ski gebiet Zillertal<br />
weder »Whisky Cola« noch<br />
Après-Ski gibt, steht seit Langem<br />
auf der ersten Seite der Barkarte.<br />
Mutig! Die Tiroler Aromen, viele davon aus<br />
der eigenen Landwirtschaft oder aus der<br />
Wildsammlung gewonnen, bilden nunmehr<br />
das Rückgrat der »Alpine Mixology«, mit<br />
der »Englhof«-Hotelier und Bar-Ausbildner<br />
Andreas Hotter neue Wege geht. Ein<br />
Leuchtturm der Cocktails im Westen, oder<br />
besser: ein mixologisches Leuchtfeuer<br />
zwischen den Gipfeln der Zillertaler Alpen.<br />
Englhof<br />
Zellbergeben 286277, Zell am Ziller<br />
www.englhof.at<br />
BEWERTUNG<br />
Drinks<br />
Ambiente<br />
Service<br />
Sortiment<br />
GESAMT<br />
47 von 50<br />
18 von 20<br />
18 von 20<br />
10 von 10<br />
93 von 100<br />
ROOKIE-BARTENDER DES JAHRES<br />
KOSTAS KARVOUNIS, »Stage 12«<br />
Ein Rookie mit Erfahrung, so könnte<br />
man den Tiroler Kostas Karvounis<br />
bezeichnen. Was seltsam klingt,<br />
denn bereits in der »5th Floor« erwarb<br />
sich der Mann aus Mykonos Meriten.<br />
Doch erst mit der neuen Hotelbar »Stage<br />
12«, die seit ihrer Eröffnung ein Hotspot in<br />
Innsbruck ist, wurde die Barszene in <strong>Österreich</strong><br />
so richtig auf die Frohnatur aufmerksam.<br />
Ungewöhnliche Zutaten (blauer Thai-<br />
Tee, Aquavit, Mastix, um nur einige zu nennen)<br />
und der Support von Eigentümerfami-<br />
lie Penz fördern seine eigenständige<br />
Handschrift als Barchef.<br />
Stage 12<br />
Maria-Theresien-Straße 12<br />
6020 Innsbruck<br />
www.stage12.at<br />
BEWERTUNG<br />
Drinks<br />
Ambiente<br />
Service<br />
Sortiment<br />
GESAMT<br />
45 von 50<br />
18 von 20<br />
19 von 20<br />
8 von 10<br />
90 von 100<br />
LEBENSWERK<br />
MARIANNE KOHN, »Loosbar«<br />
Ursprünglich musste man die damals<br />
untrennbar mit der Wiener Clubbing-Szene<br />
verbundene Tierfreundin<br />
erst überreden, sich die heruntergekommene<br />
Location mit der großen Historie<br />
überhaupt einmal anzusehen. »Schnitt!«,<br />
würden die »Loosbar«-Freunde wie Udo Kier<br />
oder Quentin Tarantino jetzt rufen. Denn<br />
Jahrzehnte später liegt es an der konsequenten<br />
Art von Marianne Kohn, dass Adolf Loos’<br />
Original-Interieur wieder so »bespielt« wird,<br />
wie es 1908 konzipiert wurde – als American<br />
Bar. So eben, wie es über dem Eingang steht.<br />
Marianne Kohns »Museum, das Drinks serviert«<br />
– ihre persönliche Definition – wurde in<br />
den letzten 30 Jahren von ihrer Persönlichkeit<br />
geprägt. Als eine der wenigen echten Wiener<br />
Tagesbars flüchten Wiens Kreative hierher,<br />
wenn nicht gerade Touristen die Plätze der<br />
Trinkstätte im Kärntner Durchgang besetzen.<br />
Später am Abend dirigiert dann »die Marianne«,<br />
tätowiert und schräg gewandet (zuletzt gerne<br />
im eigenen Label »Povera Gschert Indien«)<br />
als Doyenne der Wiener Nacht das Team. Natürlich<br />
von ihrer »Loge« links vom Eingang aus.<br />
Und das hoffentlich noch sehr lange!<br />
Loosbar, Kärntner Durchgang 10,<br />
1010 Wien, www.loosbar.at<br />
BEWERTUNG<br />
Drinks<br />
Ambiente<br />
Service<br />
Sortiment<br />
GESAMT<br />
45 von 50<br />
20 von 20<br />
17 von 20<br />
8 von 10<br />
90 von 100<br />
Fotos: beigestellt<br />
122<br />
falstaff dez–feb 2019
www.appletonestate.com<br />
Drink with style. Drink responsibly.<br />
Seit 1749 wird im Nassau Valley, im Herzen von Jamaika,<br />
durch Appleton Estate Rum von höchster Qualität hergestellt. Das fruchtbare Land und das karibische Klima bieten die<br />
idealen Voraussetzungen für den außergewöhnlichen Rum. Das aromatische, satte Zuckerrohr und das weiche, türkis-blaue<br />
Wasser aus der eigenen Quelle des Black Rivers bilden die Grundlage für den einzigartigen und intensiven Geschmack.
spirits / BARS UND BARTENDER<br />
BARTENDER<br />
DES JAHRES<br />
SAMMY WALFISCH, »Botanical Garden«<br />
.<br />
BEWERTUNG<br />
Drinks<br />
Ambiente<br />
Service<br />
Sortiment<br />
GESAMT<br />
46 von 50<br />
19 von 20<br />
19 von 20<br />
9 von 10<br />
93 von 100<br />
BARFRAU<br />
DES JAHRES<br />
KATHARINA SCHWALLER, »Heuer am Karlsplatz«<br />
Die bunte Kellerwelt beim »Café<br />
Stein« schafft den Spagat zwischen<br />
After work und seriöser<br />
Mixologie. Der »Botanical<br />
Garden« lebt vom Obergärtner Sammy<br />
Walfisch, der bei allem Glück als Talentscout<br />
eine hohe Präsenz in seiner Bar an<br />
den Tag legt. Zwischen all den Tattoo-<br />
Matrosen an der Wand soll man auch das<br />
kreative Talent des Wieners nicht vergessen:<br />
Vogelbeer-Brand im Tiki-Drink einzusetzen,<br />
darauf muss man einmal kommen.<br />
Die gute Nachricht: Demnächst wird mit<br />
dem »Moby Dick« erweitert.<br />
Botanical Garden<br />
Kolingasse 1, 1090 Wien<br />
www.botanicalgarden.at<br />
BEWERTUNG<br />
Drinks<br />
Ambiente<br />
Service<br />
Sortiment<br />
GESAMT<br />
47 von 50<br />
18 von 20<br />
18 von 20<br />
9 von 10<br />
92 von 100<br />
Man kann sagen, dass es das<br />
Jahr der »Kathi« Schwaller<br />
ist: Das Studium fast abgeschlossen<br />
und nebenher die<br />
erste eigene Bar gestemmt. Chapeau!<br />
Denn dem Abschied vom »Dachboden«<br />
des »25hours Hotels« folgte die Wiederbelebung<br />
des »City Thai« als »Salopp«-<br />
Bar, in der auch die Wanddeko die Handschrift<br />
der angehenden Werkerziehungslehrerin<br />
zeigte. Mittlerweile ist die gebürtige<br />
Neunkirchnerin in Wiens großkalibriger<br />
»Heuer«-Bar angekommen.<br />
Und als Triathletin »schupft« sie auch<br />
das Volumen dort stressfrei.<br />
Heuer am Karlsplatz<br />
Treitlstraße 2, 1040 Wien<br />
www.heuer-amkarlsplatz.com<br />
Beliebte Anlaufstelle<br />
am Karlsplatz: Die Bar<br />
des »Heuer«.<br />
Fotos: Lukas Ilgner, beigestellt<br />
124<br />
falstaff dez–feb 2019
Verantwortungsvoller Genuss ab 18 Jahren<br />
BACARDÍ, das Flaschendesign und das Fledermausbild sind Markenzeichen der Bacardí & Company Limited.
JACK DANIEL’S ISN’T JUST<br />
A WHISKEY. IT’S A FAMILY.<br />
JACK DANIEL’S, OLD NO. 7, GENTLEMAN JACK AND TENNESSEE HONEY ARE REGISTERED TRADEMARKS. ©<strong>2018</strong> JACK DANIEL’S. ALL RIGHTS RESERVED.<br />
GENIESSE JACK DANIEL’S VERANTWORTUNGSVOLL. WWW.VERANTWORTUNGSVOLL.AT
SPIRITS<br />
BARKULTUR<br />
ANDERSRUM<br />
Sie gehört zu den meistgetrunkenen Spirituosen im deutschsprachigen Raum,<br />
aber kaum einer kennt sie: die Cachaça, ein brasilianischer Zuckerrohrbrand.<br />
Dabei steckt sie auch im Erfolgsdrink der letzten Jahre – im Caipirinha.<br />
TEXT ANGELO PEER<br />
FOTOS LUKAS ILGNER<br />
Im Gegensatz zu Rum, für<br />
dessen Herstellung Zuckerrohrmelasse<br />
verwendet<br />
wird, kommt das Destillat<br />
für Premium-Cachaça zu vollen<br />
100 Prozent aus frischem Zu -<br />
cker rohrsaft. Es darf lediglich<br />
im Bereich zwischen 38 und<br />
48 Volumenprozent abgefüllt<br />
werden, bei Rum hingegen kann<br />
das deutlich höher sein. Ungefähr<br />
30.000 Cachaça-Brennereien gibt<br />
es in Brasilien, mit einem jährlichen<br />
Ausstoß von über einer Milliarde<br />
Liter. Das gleiche Grundprodukt<br />
wie der »Cachaça artesanal«<br />
verwendet der »Rhum<br />
agricole« aus der französischen<br />
Karibik. Sie sind sich auch im<br />
Ge-schmack sehr ähnlich: rustikal,<br />
erdig, ungeschliffen, im<br />
Gegensatz zum eleganten, fast<br />
möchte man sagen dekadenten<br />
»normalen« Rum. Dazu passt<br />
auch der Name Caipirinha als<br />
»der vom Land kommende«. Der<br />
Leib- und Magenschnaps Brasiliens<br />
ist vor allem zum Mixen von<br />
Longdrinks, Batidas, da. Dabei<br />
werden frische Säfte oder Früchte<br />
(Kokos, Maracuja, Mango,<br />
Honig) gepresst oder püriert und<br />
mit viel Eis vermengt. Eine Shortdrink-Variation<br />
sehen Sie rechts.<br />
JETZT<br />
GRATIS<br />
BARGUIDE<br />
APP<br />
Der Mixologe GERHARD WANDERER,<br />
von <strong>Falstaff</strong> für sein Lebenswerk ausgezeichnet,<br />
ist der Cachaça-Fachmann<br />
in Wien. Noch mehr Kreationen mit<br />
dem Zuckerrohr-Schnaps kann man<br />
in seiner Bar »Nightfly’s« in der Dorotheergasse<br />
im 1. Bezirk verkosten.<br />
THE WAVE<br />
ZUTATEN<br />
5 cl 36-jähriger Cachaça<br />
1 cl Pfirsichlikör<br />
1 cl Curaçao blue<br />
2 cl Lindenblütenhonig<br />
2 cl Limettensaft<br />
Garnitur: Limettenzeste<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Alle Zutaten shaken und »straight<br />
up« servieren.<br />
– Mit einer Limettenzeste garnieren.<br />
»The Wave« ist eine Reminiszenz<br />
an den gleichnamigen Song des<br />
brasilianischen Musikers<br />
Antônio Carlos Jobim.<br />
dez–feb 2019 falstaff 127
Bitte beachten Sie, dass sämtliche Aktionsartikel, im Unterschied zu unserem dauerhaft erhältlichen Sortiment, nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung stehen. Abgabe nur in Haushaltsmengen und<br />
solange der Vorrat reicht. Kein Flaschenpfand, inkl. sämtlicher Steuern. Alle Artikel ohne Dekoration. Die Abbildungen verstehen sich als Serviervorschläge bzw. Symbolfotos. Bitte beachten Sie, dass<br />
vereinzelte Filialen ein abweichendes Sortiments- und Aktionsartikelangebot führen. Diese sind auf hofer.at/filialen zu finden sowie vor Ort entsprechend gekennzeichnet. Technische und optische<br />
Änderungen sowie Satz- und Druckfehler vorbehalten. Die „statt“-Preise waren unsere bisher gültigen Verkaufspreise. Bei Preissenkungen ist die Angabe der %-Senkung kaufmännisch gerundet.<br />
Filmreifer
Ich bin zwar<br />
nicht George,<br />
aber mein Kaffee<br />
braucht kein<br />
Hollywood.<br />
Geschmack<br />
martello-cafe.com<br />
hofer.at
Chefredakteurin<br />
URSULA<br />
MACHER<br />
GOURMET<br />
LECH/ARLBERG<br />
GOURMET-<br />
GIPFEL<br />
Lech am Arlberg<br />
ist längst nicht nur<br />
mehr schillernder Fixpunkt<br />
für Ski-Fans, sondern auch<br />
für Feinschmecker. Letztere sind am 8.<br />
Dezember gefragt – denn da laden acht<br />
ausgezeichnete Küchenchefs (u. a.<br />
Thorsten Probost/»Burg Vital«, David<br />
Wagger/»Hotel Post«, Foto r., Christian<br />
Rescher/»Aurelio’s«, etc.) zu einer<br />
gemeinsamen Genuss-Safari mit 36<br />
Weingütern. Die Gäste des »Weinberg«-<br />
Events können zwischen vier Häusern<br />
im Ortszentrum touren (»Berghof«,<br />
»Hotel Arlberg«, »Krone«, »Post«), in<br />
jedem kocht neben dem Küchenchef<br />
auch ein Gastkoch.<br />
Info: Tickets à € 65,– sind in allen vier<br />
Hotels erhältlich.<br />
MASSIMO BOTTURA: OSTERIA IN L. A. GEPLANT<br />
Der italienische Starkoch Massimo Bottura,<br />
aktuell die Nummer 1 der Liste der »World’s<br />
50 Best Chefs«, plant, eine Dependance in Los<br />
Angeles zu eröffnen, wie er nun in einem<br />
Interview verriet. Botturas Stammhaus »Osteria<br />
Francescana« befindet sich in Modena, die<br />
Filiale in den Vereinigten Staaten ist in Beverly<br />
Hills, dem exklusivsten Stadtteil der Westküsten-Metropole,<br />
geplant.<br />
Dass dieses Projekt Hand und Fuß hat,<br />
beweist nicht zuletzt die Wahl des Kooperationspartners<br />
– Gucci. Mit dem CEO des<br />
Mailänder Modelabels, Marco Bizzari, ist der<br />
56-Jährige gerade dabei, konkrete Pläne<br />
zu schmieden – mit der »Osteria Gucci« in<br />
Florenz bespielen die beiden ja bereits<br />
gemeinsam eine Location. Bottura: »Wie es<br />
Gucci in der Mode macht, so machen wir es in<br />
der Osteria: Details aus der Geschichte werden<br />
mit neuen Ideen gepaart, und so entsteht<br />
eine neue Ästhetik.«<br />
Und dank des<br />
italienischen<br />
Meisterkochs<br />
wohl bald auch<br />
ein absoluter<br />
Hotspot, der<br />
nicht nur<br />
Hollywoodstars<br />
in seinen kulinarischen<br />
Bann<br />
ziehen wird.<br />
Nach dem Vorbild seiner »Osteria Gucci«<br />
in Florenz (l.) plant Massimo Bottura nun<br />
eine Dependance in L. A.<br />
130<br />
falstaff<br />
dez–feb 2019
NOTIZEN<br />
ESSEN VERBINDET<br />
Woher stammt Chartreuse,<br />
wer isst am<br />
liebsten Ratatouille,<br />
in welcher Ecke liebt<br />
man Cochinillo?<br />
Ein Blick auf die Landkarten<br />
der neuen Website<br />
tasteatlas.com<br />
reicht, und schon sieht<br />
man, welche regionale<br />
Spezialität in welchem<br />
Teil der Erde populär<br />
ist. Sie umfasst nicht nur Europa, sondern<br />
auch Teile Afrikas, Asiens und Amerikas.<br />
Die jeweiligen Spezialitäten werden mit<br />
Bild vorgestellt und näher erklärt. Essen<br />
verbindet die Welt!<br />
www.tasteatlas.com<br />
EIN TONIC, DAS GIN VERZAUBERT<br />
Mit dem Neuzugang »Connoisseurs Tonic Water«<br />
bringt das britische Traditionsunternehmen<br />
Fentiman’s einen trockenen, eleganten und zurückhaltenden<br />
Allrounder auf den Markt, der in jedem<br />
noch so komplexen Gin zur Geltung kommt und so<br />
ein harmonisches Geschmackserlebnis verspricht.<br />
Am besten gleich ausprobieren!<br />
www.ammersin.at<br />
FEINER FEIERN<br />
Gerade zu Weihnachten wollen wir uns<br />
von der besten Seite zeigen und besonders<br />
raffinierte Speisen auf den Tisch<br />
bringen. Hier zwei Newcomer, die sich<br />
empfehlen:<br />
Die reine, feine Kalbsleberpastete<br />
Eine cremig-zarte Pastete, ausschließlich<br />
aus Kalbfleisch und -leber, ohne<br />
Zugabe von Schweinefleisch. Erhältlich<br />
in drei Sorten (rein, Preiselbeere, Trüffel).<br />
www.hink.at<br />
Fotos: michaelhaller90@gmail.com, Paolo terzi Fotografo, Modena, Shutterstock,beigestellt<br />
KUNST & KAFFEE<br />
Das Wiener Rösthaus steht neuerdings nicht<br />
nur für Genuss aus der Dose, auch als Deko<br />
machen die limitierten Sondereditionen des<br />
Kaffees ordentlich was her: So wurde Künstler<br />
Markus Kravanja zum Auftakt gebeten, den<br />
Dosen mit bestem bolivianischen Kaffee ein<br />
Gesicht zu geben. Was er wörtlich genommen<br />
hat – wobei das Wesentliche auch bei diesem<br />
Werk nicht fehlen durfte: »Wenn ich an Kaffee<br />
denke, denke ich an eine Tasse Espresso, und<br />
eine solche wollte ich am Bild haben. Ich<br />
schätze das Einfache.«<br />
www.wienerroesthaus.at<br />
Nuri Makrelenfilets, scharf gewürzt<br />
Last minute bringt auch Nuri einen<br />
X-Mas-Hit heraus: Wie die Ölsardinen<br />
werden auch die Makrelenfilets in Handarbeit<br />
in Matosinhos (Por) hergestellt.<br />
www.nuri-sardinen.at<br />
BRANDHEISS & KURZ NOTIERT<br />
Martin Zeißl, ehemals »Motto am<br />
Fluss«, ist neuer Küchenchef im<br />
»Buxbaum Restaurant«. +++ Nach<br />
dem »Stellas« (früher »St. Ellas«) in<br />
1070 Wien eröffnen Martina und<br />
Rodschel Rachnaev demnächst auch<br />
in 1030 neu: das »Abby’s Restaurant«<br />
am Rochusmarkt.<br />
dez–feb 2019<br />
falstaff 131
gourmet / REZEPTE<br />
132<br />
falstaff dez–feb 2019
GANS<br />
FROHES<br />
FEST!<br />
Weihnachtszeit ist Bratenzeit. Wir haben vier<br />
köstliche Geflügel-Rezepte für Sie herausgesucht,<br />
die Ihre Feiertage noch schöner machen.<br />
Fotos: StockFood/Jalag/Hoersch, Julia<br />
<strong>Falstaff</strong> Rezept-Newsletter<br />
Rezeptideen kostenlos<br />
via E-Mail erhalten<br />
www.falstaff.com/rezept-newsletter<br />
dez–feb 2019 falstaff 133
gourmet / REZEPTE<br />
134<br />
falstaff dez–feb 2019
GEFÜLLTE ENTE MIT SELLERIE,<br />
NÜSSEN UND BRATÄPFELN<br />
(FÜR 4 PERSONEN)<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MIN<br />
GARZEIT: 4 STD<br />
ZUTATEN<br />
1 Ente, (ca. 2,5 kg)<br />
Salz<br />
Pfeffer aus der Mühle<br />
FÜR DIE FÜLLUNG<br />
1 Zwiebel<br />
1 EL Butter<br />
200 g Staudensellerie<br />
300 g Äpfel<br />
200 g Krustenbauernbrot<br />
2 Eier<br />
100 g Obers<br />
1 EL Haselnussblättchen<br />
4 Zweige Thymian<br />
FÜR DIE SERVIETTENKNÖDEL<br />
2 Schalotten<br />
2 EL Butter<br />
1 Handvoll glatte Petersilie<br />
300 g altbackene Semmeln oder Semmelwürfel<br />
200 ml Milch<br />
2 Eier<br />
Salz<br />
Pfeffer, aus der Mühle<br />
Muskat, frisch gerieben<br />
AUSSERDEM<br />
6 kleine Äpfel (à ca. 100 g)<br />
50 g Marzipan<br />
1 EL Haselnussblättchen,<br />
zerkleinert<br />
4 Zweige Thymian, klein<br />
Cayennepfeffer<br />
1 EL Preiselbeerkompott, aus dem Glas<br />
– Die Ente mit Holzspießchen und Küchengarn verschlie<br />
ßen. Auf die Fettpfanne setzen und im heißen<br />
Ofen auf der zweiten Schiene von unten ca. 3 Stunden<br />
garen. Anschließend die Temperatur auf 220° C<br />
hochschalten und die Ente ca. 1 Stunde fertig braten.<br />
– Zwischendurch mit dem ausgelaufenen Bratfett<br />
bepinseln.<br />
– Nach dem Hochschalten der Backofentemperatur<br />
für die Knödel die Schalotten schälen und hacken.<br />
In der zerlassenen Butter andünsten.<br />
– Die Petersilie waschen, trocken schütteln und<br />
hacken. Die Semmeln würfeln, mit der heißen<br />
Milch übergießen und mit Schalotten und<br />
Petersilie vermischen.<br />
– Die Eier unterkneten. Mit Salz, Pfeffer und<br />
Muskat kräftig würzen. Die Semmelmasse zu einer<br />
Rolle formen und erst in Frischhaltefolie und<br />
dann in Alufolie einwickeln und die Enden fest<br />
zusammendrehen.<br />
– Die Rolle in einem breiten Topf ca. 30 Minuten<br />
knapp siedend gar ziehen lassen. Herausnehmen,<br />
auswickeln und in Scheiben schneiden.<br />
– Das Kerngehäuse der Äpfel ausstechen.<br />
– Die Marzipanflöckchen mit den Nüssen, Thymianblättchen,<br />
Cayennepfeffer und Preiselbeeren<br />
mischen. Die Äpfel damit füllen und in den letzten<br />
15–20 Minuten zur Ente auf die Fettpfanne geben.<br />
– Kurz vor dem Servieren die Serviettenknödel<br />
in der zerlassenen Butter anbraten.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
Fotos: StockFood/Jalag/Hoersch, Julia<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Backofen auf 100° C vorheizen.<br />
– Die Ente waschen, trocken tupfen. Innen und<br />
außen salzen und pfeffern.<br />
– Für die Füllung die Zwiebel schälen und fein<br />
würfeln. Den Sellerie ebenso fein würfeln.<br />
Die Zwiebelwürfel in der heißen Butter andünsten.<br />
Die Selleriewürfel kurz mitdünsten, salzen und<br />
pfeffern. In eine Schüssel umfüllen.<br />
– Die Äpfel schälen, vierteln, entkernen und würfeln.<br />
Das Brot ebenfalls in Würfel schneiden.<br />
– Äpfel, Brot, Sellerie und Zwiebeln mischen und<br />
Brot, die Eier, Obers, Nüsse und Thymianblättchen<br />
unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />
und die Ente mit der Masse füllen.<br />
2016 ADMIRAL<br />
Weingut Pöckl<br />
Mönchhof, Burgenland<br />
Mit einem Hauch von Gewürzen<br />
und Edelholz in der Nase<br />
und einer stoffigen, dunkelbeerigen<br />
Frucht lässt sich<br />
der junge Admiral mit dem<br />
festen Entenfleisch gut kombinieren.<br />
Seine präsenten<br />
aber reifen Tannine harmonieren<br />
mit dem nussige<br />
Grundtenor des Gerichtes.<br />
www.poeckl.com<br />
€ 37,–<br />
dez–feb 2019 falstaff 135
gourmet / REZEPTE<br />
ASIA-GÄNSEKEULEN<br />
MIT PAK CHOI<br />
(FÜR 4 PERSONEN)<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MIN, GARZEIT CA. 2 STD 20 MIN<br />
MARINIERZEIT CA. 12 STD<br />
ZUTATEN<br />
4 Gänsekeulen<br />
2 rote Chilischoten<br />
3 cm Ingwer<br />
3 Frühlingszwiebeln<br />
2 Knoblauchzehen<br />
4 EL Sojasauce<br />
50 ml Mirin<br />
100 ml Pflaumenwein<br />
Salz<br />
4 kleine Pak Choi<br />
Pfeffer, aus der Mühle<br />
1 Handvoll Shisokresse<br />
legen, 50 ml Marinadenflüssigkeit und 50 ml<br />
Wasser angießen und die Keulen im Ofen ca.<br />
2 Stunden braten, dabei die Haut wiederholt<br />
mit Salzwasser bestreichen. Bei Bedarf noch<br />
etwas Wasser angießen.<br />
– Den Pak Choi waschen, putzen und halbieren.<br />
Die Hälften mit in den Bräter legen, salzen,<br />
pfeffern, mit etwas Garfond beträufeln und<br />
noch ca. 20 Minuten mitbraten.<br />
– Den Bräter herausnehmen, den Pak Choi mit<br />
Shisokresse bestreuen und mit den Keulen<br />
servieren.<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Gänsekeulen waschen, von allem sichtbaren<br />
Fett befreien und trockentupfen.<br />
– Die Chilischoten waschen, putzen und klein würfeln.<br />
Den Ingwer schälen und fein reiben. Die Frühlingszwiebeln<br />
waschen, putzen und klein würfeln.<br />
– Den Knoblauch schälen und in feine Würfel<br />
schneiden.<br />
– Die Gänsekeulen in eine flache Form legen, mit<br />
Chili, Ingwer, Frühlingszwiebeln und Knoblauch<br />
bestreuen und mit der Sojasauce, dem Mirin und<br />
dem Pflaumenwein übergießen. Die Form mit<br />
Folie bedecken und die Keulen über Nacht im<br />
Kühlschrank durchziehen lassen.<br />
– Am nächsten Tag die Gänsekeulen aus der<br />
Marinade nehmen, trockentupfen und<br />
Raumtemperatur annehmen lassen.<br />
– Den Backofen auf 180° C Ober- und Unterhitze<br />
vorheizen. Die Keulen in einen großen Bräter<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
2016 RIESLING KAMPTAL<br />
DAC RESERVE RIED<br />
STEINMASSL<br />
Winzerhof Sax<br />
Langenlois, <strong>Österreich</strong><br />
Die exotische Würzung mit<br />
Chili und Soja erlaubt, hier von<br />
der Wahl eines Rotweines abzusehen.<br />
Der saftige Riesling<br />
mit einer nicht zu akzentuierten<br />
Säure, seiner dunklen<br />
Mineralität und angenehmen<br />
Fruchtexotik bildet einen<br />
angenehmen Kontrapunkt.<br />
www.winzersax.at, € 9,–<br />
Fotos: Stockfood/Jalag/Hoersch, Julia<br />
136<br />
falstaff dez–feb 2019
dez–feb jun <strong>2018</strong> 2019 falstaff 137 137
gourmet / REZEPTE<br />
138<br />
falstaff dez–feb 2019
ORANGENHUHN<br />
MIT VANILLEKAROTTEN<br />
(FÜR 4 PERSONEN)<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STD 30 MIN<br />
GARZEIT: 1 STD 10 MIN<br />
Fotos: StockFood/Jalag/Hoersch Julia<br />
ZUTATEN<br />
1 Poularde, ca. 1,4 kg<br />
Salz<br />
6 Zweige Zitronenthymian<br />
1 Bio-Orange<br />
2 EL Butter<br />
1 Msp. Paprikapulver, edelsüß<br />
1 Msp. Curry<br />
Pfeffer, aus der Mühle<br />
500 g bunte Karotten<br />
1 EL Staubzucker<br />
1 Vanilleschote, Mark<br />
200 g Maroni, gegart, geschält, vakuumverpackt<br />
50 ml trockener Rotwein<br />
150 ml Gemüsefond<br />
100 ml Orangensaft<br />
50 g eiskalte Butter, in Stücken<br />
FÜR DIE SERVIETTENKNÖDEL<br />
2 Schalotten<br />
2 EL Butter<br />
1 Handvoll glatte Petersilie<br />
300 g altbackene Semmeln oder Semmelwürfel<br />
200 ml Milch<br />
2 Eier<br />
Salz<br />
Pfeffer, aus der Mühle<br />
Muskat, frisch gerieben<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Backofen auf 200° C Ober- und Unterhitze<br />
vorheizen. Die Poularde waschen, trocken tupfen,<br />
innen und außen salzen.<br />
– Die Thymianzweige unter die Haut stecken. Hierfür<br />
die Haut vorsichtig mit den Fingern anheben<br />
und leicht vom Fleisch lösen. Dann den Thymian<br />
zwischen Haut und Fleisch schieben.<br />
– Die Orange waschen, in grobe Stücke schneiden<br />
und die Poularde damit füllen. Die Poularde mit<br />
Holzspießchen und Küchengarn verschließen.<br />
– 1 EL Butter in einer Pfanne schmelzen.<br />
Mit Paprika, Curry, Salz und Pfeffer würzen.<br />
– Die Poularde auf ein Blech oder in einen flachen<br />
Bräter legen und mit der Würzbutter bepinseln.<br />
– Im heißen Ofen auf der zweiten Schiene von unten<br />
ca. 60 bis 70 Minuten braten, zwischendurch<br />
immer wieder mit Bratensaft bepinseln.<br />
– Die Karotten schälen und längs vierteln. Den<br />
Staubzucker in einem Topf schmelzen, den Rest<br />
der Butter, Vanillemark und die Karotten zugeben<br />
und unter Rühren andünsten. Die Maroni zugeben,<br />
den Rotwein angießen und alles ca. 7 Minuten<br />
dünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
– Die Poularde aus dem Ofen nehmen. Den<br />
Bratensatz mit dem Fond und dem Orangensaft<br />
ablöschen. Anschließend durch ein feines Sieb<br />
in einen Topf passieren und etwas einreduzieren,<br />
abschmecken und nach Belieben mit der Butter<br />
zu einer cremigen Sauce aufmontieren.<br />
– Das Orangenhuhn auf den Vanillekarotten<br />
anrichten und servieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
2017 »Ur-Alte Reben«<br />
Zeltingen Sonnenuhr<br />
Riesling Spätlese<br />
feinherb, Weingut<br />
Selbach-Oster, Mosel<br />
Die feinherbe Spätlese<br />
trägt eigene Zitrusfrucht<br />
zu den Orangen des<br />
Ge-richts bei und bindet<br />
mit ihrer dezenten Süße<br />
die Pikanz von Paprika<br />
und Curry ein.<br />
www.selbach-oster.de<br />
€ 22,–<br />
dez–feb 2019 falstaff 139
gourmet / REZEPTE<br />
Rezept von Seite 132.<br />
GÄNSEBRUST MIT<br />
KÜRBIS-SCHALOTTEN-GEMÜSE<br />
(FÜR 4 PERSONEN)<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MIN<br />
GARZEIT: 30 MIN<br />
FÜR DIE GÄNSEBRUST<br />
2 Gänsebrüste, à ca. 220 g<br />
30 g Butterschmalz<br />
Salz<br />
Pfeffer, aus der Mühle<br />
1 TL flüssiger Honig<br />
FÜR DAS GEMÜSE<br />
4 Schalotten<br />
600 g Kürbisfruchtfleisch, Hokkaido<br />
2 EL Butter<br />
100 ml Geflügelfond<br />
75 ml trockener Weißwein<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Ofen auf 140° C Unter- und Oberhitze<br />
vorheizen.<br />
– Die Gänsebrüste abbrausen, trocken tupfen<br />
und die Haut mehrfach einschneiden.<br />
Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
– Das Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen<br />
und die Gänsebrüste auf der Hautseite darin<br />
ca. 5 Minuten goldbraun braten, dann wenden und<br />
auf der Fleischseite nur kurz anbraten.<br />
– Die Haut mit dem Honig bepinseln und die<br />
Gänsebrüste auf dem Gitter im Ofen über<br />
einer Fettpfanne 20–25 Minuten rosa garen.<br />
– Inzwischen für das Gemüse die Schalotten<br />
schälen und in Spalten schneiden. Den Kürbis<br />
ebenfalls in mundgerechte Spalten schneiden.<br />
– Die Kürbisspalten zusammen mit den Schalotten<br />
in einem heißen Topf in der Butter 4–5 Minuten<br />
leicht goldbraun braten.<br />
– Mit dem Fond und dem Wein ablöschen, salzen,<br />
pfeffern und zugedeckt ca. 20 Minuten gar dünsten.<br />
– Die Gänsebrust in Streifen schneiden und<br />
zum Gemüse servieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
2015 Roussanne Vieilles<br />
Vignes, Château de<br />
Beaucastel, Rhône<br />
Der in diesem Rezept recht<br />
prominente Kürbis lässt die<br />
klassische Begleitung der<br />
Gänsebrust mit einem roten<br />
Châteauneuf-du-Pape eher<br />
problematisch erscheinen –<br />
aber ein weißer Châteauneufdu-Pape<br />
hat die Kraft und<br />
vor allem auch den Schmelz,<br />
um die Gans zu begleiten<br />
und ebenso das Gemüse.<br />
Eine ideale Wahl.<br />
www.weingrube.com<br />
€ 155,–<br />
Fotos: StockFood/Jalag/Hoersch Julia<br />
140<br />
falstaff dez–feb 2019
ENTERPRISE.ORF.AT<br />
UNSER ERFOLGSREZEPT:<br />
QUALITÄT.<br />
Quelle: Media Server 2014/2015 (werbetragende Medien), Pers. 14+<br />
DESHALB ENTSCHEIDEN SICH 6,5 MIO. ÖSTERREICHER/INNEN<br />
REGELMÄSSIG FÜR DIE QUALITÄTSMEDIEN DES ORF.<br />
BUCHEN SIE ERFOLG.
gourmet / BRÄTER<br />
GUSSEISENBRÄTER:<br />
EINER FÜR ALLES<br />
Von Kupfer bis Teflon, von Eisen bis Email: Die Welt ist voller<br />
Töpfe und Pfannen, die wir alle wollen sollen – dabei reicht meist ein einziges<br />
Kochbehältnis. Wir sagen Ihnen, welches.<br />
TEXT TOBIAS MÜLLER<br />
Der beste aller Bräter ist aus<br />
dickem Gusseisen, emailliert<br />
und rund. Er hat nicht zu kleine<br />
Griffe links, rechts und am<br />
Deckel und einen Durchmesser<br />
von etwa 24 cm. So, jetzt wissen Sie das.<br />
Wenn Sie einfach nur gut kochen und bis<br />
zum Ende Ihres Lebens glücklich mit ihrem<br />
Bräter sein wollen und außerdem ein paar<br />
hundert Euro übrig haben, verschwenden Sie<br />
hier nicht weiter Ihre Zeit. Ziehen Sie jetzt<br />
einfach los und kaufen sich einen Le Creuset-<br />
Topf. Er ist nicht billig, dafür wunderschön,<br />
und wird Sie sicher nicht enttäuschen. Besser<br />
werden Bräter nicht. Für alle anderen, die es<br />
doch noch genauer wissen oder sparen wollen,<br />
holen wir hier weiter aus.<br />
Ein Bräter ist das vielleicht vielseitigste<br />
Küchengerät. Sie können in ihm Fleisch und<br />
Gemüse scharf anbraten und gleich danach<br />
zu einem Eintopf schmoren, in ihm lassen<br />
sich Suppen genauso kochen wie Reis oder<br />
ganze Hühner. Er ist der perfekte Brotbackofen,<br />
funktioniert auf dem Herd als Pfanne,<br />
im Rohr als Topf, und wenn Sie es geschickt<br />
anstellen, dann wird aus ihm selbst auf<br />
einem Lagerfeuer mit ein paar Kohlen eine<br />
Art Backrohr – kurz, wenn Sie ein einziges<br />
Kochgerät mit auf die Insel nehmen müssten,<br />
es sollte ein Bräter sein.<br />
Gusseisen ist für ihn das beste Material,<br />
weil es Hitze sehr gut speichert – das heißt,<br />
selbst wenn die Temperatur Ihres Ofens<br />
oder Ihres Herds schwankt (was sie bei den<br />
allermeisten Heimgeräten tut), sorgt Ihr Bräter<br />
dafür, dass es in ihm ziemlich gleichmäßig<br />
warm ist und es keine heißen oder kalten<br />
Stellen gibt. Je dicker das Gusseisen, desto<br />
besser – zumindest, solange Sie den Bräter<br />
noch heben können. Gleichzeitig ist Gusseisen<br />
fast unzerstörbar und hält auch sehr<br />
hohe, sehr plötzliche Hitze aus, was es an <br />
genehm von einem Römertopf aus Keramik<br />
unterscheidet. Nur fallen dürfen Sie es nicht<br />
lassen, weil er erstaunlich leicht zerbricht.<br />
Bräter, die nicht emailliert sind – etwa die<br />
günstigen Modelle von Ikea – müssen vor<br />
dem Gebrauch eingebrannt werden, ganz<br />
genauso wie eine Gusseisenpfanne. Das ist<br />
nicht schlimm, aber etwas mehr Arbeit.<br />
Außerdem kann blankes Gusseisen an<br />
Gerichte mit viel Säure, etwa Eintöpfe auf<br />
Tomatenbasis, mit der Zeit einen leicht<br />
metallischen Geschmack abgeben. Email<br />
verhindert das und ist außerdem eine ganz<br />
wunderbare Anti-Haft-Beschichtung. Nachteile?<br />
Mir nicht bekannt.<br />
Rund ist in den allermeisten Fällen schlicht<br />
die praktischste Form, weil Herdplatten nun<br />
einmal rund sind und sich Dinge wie Krautrouladen<br />
oder Fleischbällchen ideal hineinschlichten<br />
lassen. 24 cm ist meiner Erfahrung<br />
nach schlicht die ideale Haushaltsgröße für<br />
zwei bis vier Personen und Hobby-Brotbä<br />
cker. Wenn Sie fünf Kinder haben, nehmen<br />
sie das nächstgrößere Modell, wenn sie allein<br />
leben, eine Nummer kleiner.<br />
Zahlreiche Firmen bieten gute Gusseisenbräter<br />
an. Die schwedische Firma Skeppshult<br />
etwa erzeugt besonders massive Gusseisenbräter<br />
(und sehr gute Pfannen), die Firma<br />
Staub ist ein französischer Qualitätsbetrieb.<br />
Selbst Ikea hat sehr günstige Gusseisenbräter<br />
im Angebot, von denen mir einer viele Jahre<br />
sehr gute Dienste geleistet hat. Die Firma<br />
Riess baut eine österreichische, etwas leichtere<br />
Eisenbräter-Version. Und Le Creuset?<br />
Die Firma ist wohl für die letzte Gusseisenbräter-Revolution<br />
verantwortlich: Die Bräter<br />
wurden einst meist mit kleinen Füßen hergestellt,<br />
damit sie über Kohlenfeuer gestellt<br />
werden konnten, und hatten flache Deckel<br />
mit Rand, auf die man glühende Kohlen für<br />
Oberhitze legen konnte.<br />
1925, im Gründungsjahr der Firma, brachte<br />
Le Creuset als Erste einen Topf ohne Füßchen<br />
und mit dem klassischen gewölbten Kuppeldeckel<br />
heraus. Das hat sich als schwer verbesserbar<br />
erwiesen. Jeder der Töpfe, die im<br />
Le-Creuset-Werk in Fresnoy-le-Grand nahe<br />
der französisch-belgischen Grenze produziert<br />
werden, wird von einem eigenen Team kontrolliert,<br />
bevor er verkauft wird. Sie sind dick<br />
sowie emailliert und rund zu haben.<br />
Womit wir wieder beim Anfang und dem<br />
besten aller Bräter wären.<br />
142<br />
falstaff dez–feb 2019
1. CHASSEUR – DE BUYER<br />
Casserole<br />
Gesehen um: € 179,–<br />
Mit einem Durchmesser von 28 cm<br />
lässt sich mit dieser Kasserolle nicht<br />
nur perfekter Braten zubereiten, sie ist<br />
auch für Schmorgemüse und Suppen<br />
bestens geeignet.<br />
www.debuyer-brandshop.com<br />
5. FISSLER special arcana<br />
Bauernpfanne<br />
Gesehen um: € 169,–<br />
Die Emaillierung der Innenflächen<br />
unterstützt die Bildung einer Patina,<br />
die für den traditionellen Schmorgeschmack<br />
sorgt. Der dicke, glatte<br />
Boden eignet sich für alle Herdformen.<br />
www.fissler.com<br />
2. LE CREUSET Gourmet-Profitopf<br />
Gesehen um: € 255,–<br />
Der Gourmet-Profitopf mit 30 cm<br />
Durchmesser ist ein gusseiserner Allrounder,<br />
der auch als Pfanne einsetzbar<br />
ist. Er ist ideal für Gerichte, die<br />
zuerst scharf angebraten und anschließend<br />
im Backofen gegart werden.<br />
www.lecreuset.at<br />
6. MAUVIEL M’Heritage Bratentopf<br />
Gesehen um: € 439,90<br />
Der Kupfertopf ist 2,5 mm dick,<br />
passt sich Temperaturunterschieden<br />
schnell an und verteilt die Wärme<br />
gleichmäßig. Die gusseisernen Griffe<br />
machen den Bräter auch optisch<br />
äußerst attraktiv.<br />
www.mauviel.com<br />
3. SCHULTE-UFER Rustika<br />
Multi-Bräter<br />
Gesehen um: € 99,–<br />
Großer Bräter mit 5 l Fassungsvermögen.<br />
Besonderer Reiz: Der Deckel ist ebenfalls<br />
aus emailliertem Gusseisen und kann<br />
auch als Pfanne verwendet werden.<br />
www.schulte-ufer-kg.de<br />
7. WMF Ovaler Gusseisen<br />
Bräter ProfiSelect<br />
Gesehen um: € 169,–<br />
Der 30 cm breite Bräter aus emailliertem<br />
Gusseisen läuft vor allem bei<br />
großen Portionen wie ganzem Geflügel<br />
oder Rinderbraten zu Höchstform auf.<br />
www.wmf.com<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
4. SPRING Escale<br />
Gesehen um: € 179,–<br />
Der ovale Bräter bringt es auf eine<br />
maximale Breite von 31 cm und<br />
ermöglicht eine extrem schnelle und<br />
gleichmäßige Hitzeverteilung.<br />
www.spring-brandshop.eu<br />
8. STAUB Bräter mit Glasdeckel<br />
Gesehen um: € 179,–<br />
Brat- und Röstaromen können sich in<br />
diesem Bräter perfekt entfalten. Der<br />
Glasdeckel macht den Bräter etwas<br />
leichter als seine Kollegen.<br />
www.zwilling-shop.com<br />
dez–feb 2019 falstaff 143
gourmet / WISSENSCHAFT<br />
144<br />
falstaff jun dez–feb <strong>2018</strong>2019
GUT GEKAUT<br />
IST HALB VERDAUT<br />
Es zählt zu den grundlegenden Regeln beim Essen: gut kauen, nicht schlingen!<br />
Wer hat das nicht in seiner Kindheit oftmals gehört? Lass dir Zeit! Aber warum?<br />
Macht es satter, macht es schlank? Hilft es, zu verdauen?<br />
Die Antwort ist dreimal Ja! Lesen Sie, was dahintersteckt.<br />
TEXT MARLIES GRUBER ILLUSTRATION GINA MÜLLER<br />
dez–feb jun <strong>2018</strong> 2019 falstaff 145 145
gourmet / WISSENSCHAFT<br />
Jeder, der schon einmal eine F.X.-<br />
Mayr-Kur gemacht hat, kennt das:<br />
Jeden Bissen gründlich kauen und<br />
einspeicheln, bevor man ihn<br />
schluckt. So macht sogar eine Semmel<br />
mit etwas Milch richtig satt. Sie zu verputzen<br />
dauert nämlich eine halbe Ewigkeit<br />
im Gegensatz zur üblichen Hektik. Und das<br />
ist auch schon ein Clou an der Sache: die<br />
Zeit. Schließlich setzt das Sättigungsgefühl<br />
erst etwa 15 bis 20 Minuten, nachdem wir<br />
zu essen begonnen haben, ein. Isst man hastig,<br />
hat man in einer Viertelstunde bereits<br />
viele Kalorien intus, die für ein Sättigungsgefühl<br />
gar nicht nötig gewesen wären. Lässt<br />
man sich hingegen Zeit, spürt man sogar<br />
eher, wann es reicht. Die Sättigungssignale<br />
gehen ans Gehirn. Langsam-Esser essen daher<br />
oft auch weniger als Schnell-Esser. Und<br />
Langsam-Esser zählen oft auch zu jenen<br />
Menschen, die es verstehen, zu genießen.<br />
Nicht nur dass sie sich mehr Zeit zum Essen<br />
nehmen, sie kosten es im wahrsten Sinne des<br />
Wortes mehr aus. Sie konzentrieren sich auf<br />
den Duft, den Geschmack, die Textur, die Synergien<br />
der einzelnen Komponenten oder der<br />
flüssigen Begleitung. Sie stellen ihre Sinne<br />
»scharf« und erfreuen sich am Gaumenspiel<br />
weitaus mehr als an der schlichten Menge.<br />
Durch das mehrmalige Kauen werden die<br />
Speisen auch gründlicher zerkleinert und mit<br />
dem Speichel vermischt. Damit ergibt sich<br />
die Chance, besser hinzuschmecken. Denn in<br />
der Wechselwirkung mit dem Speichel lösen<br />
sich schon manche Nahrungsbausteine auf,<br />
die dann andere Geschmackskomponenten<br />
aufweisen. So schmeckt die Semmel nach vielem<br />
Kauen eindeutig süßer. Das liegt daran,<br />
dass das stärkeabbauende Enzym Amylase<br />
im Speichel bereits die Semmel in Arbeit<br />
nimmt und die Stärke beginnt, sich in einzelne<br />
Zuckerbausteine zu zergliedern. Außerdem<br />
machen die Schleimstoffe im Speichel die Bissen<br />
erst richtig schlüpfrig und damit schluckfähig.<br />
Etwa 0,5 bis 1,5 Liter Speichel produzieren<br />
wir pro Tag, je nach Wasserstand im<br />
Körper. Trinkt man zu wenig, werden Mund<br />
und Rachen schnell trocken. Das spart einerseits<br />
Wasser ein, andererseits führt es zum<br />
Durstgefühl, und daraufhin wird im Regelfall<br />
das Flüssigkeitsmanko ausgeglichen.<br />
Gut kauen verzögert also nicht nur die Kalorienaufnahme,<br />
sondern ist bereits der erste<br />
146<br />
falstaff<br />
dez–feb 2019
DAS SÄTTIGUNGSGEFÜHL SETZT ERST ETWA<br />
15 BIS 20 MINUTEN, NACHDEM WIR ZU ESSEN<br />
BEGONNEN HABEN, EIN. ISST MAN HASTIG, HAT<br />
MAN IN EINER VIERTELSTUNDE BEREITS VIELE<br />
KALORIEN INTUS, DIE FÜR EIN SÄTTIGUNGS-<br />
GEFÜHL GAR NICHT NÖTIG GEWESEN WÄREN.<br />
Schritt bei der Verdauung. Diese Vorarbeit<br />
macht es dann dem Magen leichter, die Speisen<br />
zu verdauen. Sodbrennen, Magenbeschwerden,<br />
Blähungen und Verstopfungen<br />
sind bei gutem Kauen seltener. Im Magen<br />
wird durch Kontraktionen die Nahrung mit<br />
der Magensäure vermischt, zermahlen und<br />
»angedaut«. Feste Speisen verweilen etwa<br />
ein bis vier Stunden im Magen, Wasser etwa<br />
zehn bis 20 Minuten. Dann wandert der<br />
Nahrungsbrei in den Dünndarm weiter, wo<br />
er zu Ende verdaut wird. Welche Vorarbeit<br />
ordentliches Kauen leistet, zeigt sich manches<br />
Mal, wenn man es nicht schafft. Erbsen<br />
oder auch Maiskörner kann man mitunter<br />
am Ende unverdaut wiederentdecken. Das<br />
MYTHOS<br />
Der Verdauungsschnaps ist<br />
übrigens eine Mär. Hochprozentiges<br />
vermittelt zwar ein wohliges Gefühl<br />
nach deftigem Essen. Das liegt<br />
jedoch daran, dass Alkohol die<br />
Blutgefäße erweitert und die Muskeln<br />
entspannt. Demnach ist auch der<br />
Magen relaxt, die bessere Verdauung<br />
aber nur ein trügerisches Gefühl.<br />
Tatsächlich verzögert sich mit<br />
hochprozentigem Alkohol die Verdauung<br />
sogar. Nach einer üppigen Mahlzeit<br />
helfen dagegen Kaffee und Tee<br />
oder Alkohol bis zu etwa 5 Vol.-% wie<br />
Bier, gespritzter Wein oder Most.<br />
Sie sorgen dafür, dass mehr<br />
Magensäure gebildet wird, und bringen<br />
so die Verdauung eher in Schwung.<br />
liegt daran, dass die Magensäure die äußeren<br />
Hüllen von Erbsen oder Maiskörnern<br />
nicht knacken kann. Wurden sie nicht zerbissen,<br />
kann das Innere nicht erschlossen<br />
und verwertet werden.<br />
MAN KANN KAUEN AUCH TRAINIEREN<br />
Empfehlungen zum Kauen reichen von 20-<br />
bis 50-mal pro Bissen. Man muss im Alltag<br />
wohl nicht genau mitzählen, darauf kommt<br />
es nicht an. Die Aufmerksamkeit aufs Kauen<br />
und Schmecken zu lenken, ist bereits ein erster<br />
wichtiger Schritt. Will man »mehr kauen«<br />
trainieren, bieten sich harte Kandidaten<br />
an, also eher Brot als Weichkäse. Auch das<br />
Besteck zwischen den einzelnen Bissen beiseite<br />
zu legen kann eine Hilfe sein, um achtsamer<br />
zu sein, etwas Ruhe und Gelassenheit<br />
beim Essen zu üben und seine kulinarische<br />
Wahrnehmung zu steigern. Denn entscheidend<br />
ist eben nicht nur, was wir essen, sondern<br />
WIE wir essen. Und damit landen wir<br />
einmal mehr bei dem Schluss: Genießen Sie!<br />
Dass sich positive Effekte davon auch auf<br />
der Waage ablesen lassen, zeigen übrigens<br />
auch Umfragen zum Thema Genuss: Unter<br />
den Genießern war der Anteil jener mit Normalgewicht<br />
am höchsten. Umgekehrt wurden<br />
unter denen, die schnell essen und sich<br />
nichts aus Genuss machen, die meisten<br />
(stark) Übergewichtigen verzeichnet. Gut<br />
kauen und damit langsamer essen kann also<br />
durchaus ein figurfreundlicher Weg sein.<br />
Weitere Food-Facts<br />
aus der Welt der<br />
Wissenschaft:<br />
www.falstaff.com/science<br />
<<br />
dez–feb 2019 falstaff 147
gourmet / CATERING<br />
DO & CO<br />
Internationale Größe<br />
Eine der größten Marken im internationalen<br />
Catering-Business: 120 Veranstaltungen in<br />
20 Ländern weltweit, mehr als 700 Caterings<br />
pro Jahr in <strong>Österreich</strong>. Die besonderen<br />
Stärken sind die Inszenierung und die<br />
beständige Top-Qualität beim Essen. Das<br />
Wiener Unternehmen catert für mehr als<br />
60 Fluglinien, die Formel 1, die Hahnenkamm-Rennen<br />
in Kitzbühel u. v. m.<br />
GROSSE ..<br />
BUHNE<br />
FÜR KLEINE<br />
GERICHTE<br />
Spektakuläre Auftritte, Food-Shows und wahnwitzige Logistik<br />
im Hintergrund: Das Geschäft rund ums Catering wird immer<br />
pompöser und aufwendiger. Aber wer sind heute die<br />
Big Player und wohin gehen die Trends? Eine Analyse.<br />
TEXT MICHAEL PECH<br />
Fotos: WWP, Studio Fasching<br />
148<br />
falstaff dez–feb 2019
dez–feb 2019 falstaff 149
gourmet / CATERING<br />
CATERING ALS GESAMTKUNSTWERK<br />
DO & CO-Chef Attila Doğudan über die Trends und Herausforderungen des modernen Caterings.<br />
FALSTAFF Sie inszenieren die besten und<br />
größten Caterings der Welt. Was schmeckt<br />
den Menschen gerade besonders gut?<br />
ATTILA DOĞUDAN Es geht um Authentizität.<br />
Wenn wir heute Italien als Thema bei einem<br />
Catering haben, dann wollen die Gäste, dass es<br />
genau so schmeckt wie in Italien. Wir produzieren<br />
unsere Pasta zum Beispiel komplett selbst,<br />
dazu haben wir in Italien Nudel-Maschinen<br />
gekauft. Nun können wir an jedem Standort<br />
der Welt frische Pasta machen. Da geht es<br />
um die Erhaltung einer Kultur. Modernes<br />
Catering ist ein Gesamtkunstwerk.<br />
Welche Trends gibt es?<br />
Die beste Rohware zu bekommen, ist noch<br />
immer Grundvoraussetzung. Heute wollen<br />
unsere Kunden aber exakt wissen, woher die<br />
Produkte stammen. Das hat sich extrem<br />
gewandelt. Nach wie vor geht es aber um<br />
Innovation. Früher warst du als Caterer mit<br />
frischen Garnelen der Weltmeister. Die gibt<br />
es jetzt in jedem besseren Supermarkt. Heute<br />
stellen wir bei Caterings zum Beispiel kleine<br />
Fischmärkte auf. Die Menschen wollen unterhalten<br />
werden. Die Qualität muss in der ganzen<br />
Geschichte aber immer hervorragend sein.<br />
Wie gelingen einzigartige Inszenierungen?<br />
Indem diese bis zur Perfektion und bis ins<br />
letzte Detail stimmig sind. Vergessen Sie halbe<br />
Sachen. Bevor man Schnittblumen für sieben<br />
Euro auf den Tisch stellt, lässt man sie lieber<br />
ganz weg. Die großen Geschichten gehen in die<br />
Tiefe, diese Qualität wird in Zukunft sogar noch<br />
stärker gefragt sein. Das Partyservice dagegen<br />
in seiner klassischen Form wird aussterben.<br />
Mit den ganzen Delivery-Konzepten können Sie<br />
mit dem Handy heute jede Küche der Welt in<br />
kurzer Zeit ins Haus bestellen. Für den Caterer<br />
bricht dieses Geschäft weg.<br />
Wie wichtig ist die Rolle des Gastgebers<br />
bei einem Catering?<br />
Es braucht immer einen, der im Namen des<br />
Auftraggebers der Regisseur des Abends ist.<br />
Heute müssen wir die unterschiedlichsten<br />
Stimmungen bei den Veranstaltungen auffangen<br />
und auf momentane Bedürfnisse eingehen.<br />
Als Caterer sind wir für die Choreografie<br />
verantwortlich. Wer den höchsten Unterhaltungswert<br />
liefert, wird am Ende den Zuschlag<br />
für das Catering bekommen.<br />
150<br />
falstaff dez–feb 2019
MOTTO<br />
Nummer eins im B2B<br />
2001 von Bernd Schlacher gegründet,<br />
ist man im B2B-Segment Marktführer<br />
in Wien, als Caterer in Vertrag mit<br />
den besten Häusern von der Wiener<br />
Hofburg bis zum Austria Center. In<br />
diesem Jahr verpflegte Schlacher<br />
mit seinem Team von 75 fixen Mitarbeitern<br />
zudem den kompletten EU-<br />
Ratsvorsitz. Vorreiter bei regionalen<br />
Produkten, Bio und Green-Events.<br />
Fotos: WWP, Studio Fasching, Floence Stoiber, Ernst Kainerstorfer/Picturedesk.com<br />
N<br />
iemand kann so richtig sagen,<br />
wann der Hype um das Catering<br />
genau begonnen hat. Seitdem<br />
er aber da ist, bewegt er<br />
an manchen Tagen tonnenweise<br />
Essen und Equipment durch die Straßen<br />
dieses Landes. Die Dimensionen sind riesig:<br />
13 Sattelschlepper und sieben Kühltransporter<br />
sind allein im Einsatz, wenn<br />
DO & CO die Kitzbüheler Hahnenkamm-<br />
Rennen becatert. Sie transportieren jene edlen<br />
Produkte in den »KitzRaceClub«, an denen<br />
sich die hochkarätigen Gäste drei Tage lang<br />
delektieren: 700 frische Hummer aus Maine,<br />
800 Kilogramm Fisch und Meeresfrüchte,<br />
eine Tonne Fleisch (vom Beef aus Uruguay<br />
über Kalb und Lamm bis hin zu heimischem<br />
Wild), drei Tonnen Obst und Gemüse, 350<br />
Kilo ofenfrische Brot- und Backwaren, 170<br />
Kilo handgemachte Pasta, 20 unterschiedliche<br />
Kaffeesorten aus den Alpen und, und, und.<br />
KEIN FLIESSBANDJOB<br />
»Kochen ist auch bei großen Mengen kein<br />
Fließbandjob, man schmeckt die Leidenschaft<br />
heraus, das ist eine Tatsache«, sagt<br />
Attila Dogudan, der Chef von DO & CO.<br />
Das börsennotierte Cateringunterneh-<br />
><br />
MARIENHOF<br />
EVENTCATERING<br />
Green Meetings & Events<br />
Seit 20 Jahren eine fixe Größe in der<br />
Catering-Branche. 2016 wurde das<br />
M*Eventcatering von Waldemar<br />
Benedict und Carl Wolfgang Stubenberg<br />
mit dem <strong>Österreich</strong>ischen<br />
Umweltzeichen zertifiziert und kann<br />
damit auch selbst Veranstaltungen<br />
mit dem anspruchsvollen Label<br />
auszeichnen. Spezialist für Green<br />
Meetings und Green Events.<br />
dez–feb 2019 falstaff 151
MÖRWALD<br />
Kleine Feiern, große Anlässe<br />
Der kulinarische Tausendsassa<br />
beackert natürlich auch das Catering-<br />
Feld – und das hochprofessionell und<br />
erfolgreich. Aushängeschild ist das<br />
Schloss Grafenegg, bekannt aber<br />
auch das Palazzo in Wien und Graz.<br />
Die Marke Toni M. und den Grand Chef<br />
persönlich kann man auch für kleine<br />
Feiern und Private Dinings buchen.<br />
»Moderne Caterings<br />
werden heute im Styling<br />
eines Streetfood-Markts<br />
inszeniert. Überall wird<br />
frisch und live gekocht.«<br />
DOMINIKA GSCHMEIDLER<br />
Geschäftsführerin Motto-Catering<br />
IMPACT<br />
CATERING<br />
Innovation und Bio<br />
Seit 1996 am Markt, zählt das Catering-Unternehmen<br />
von Christian Chytil<br />
zu den innovativsten der Branche.<br />
Verantwortlich war man bereits für<br />
den Life Ball, den Eurovision Song<br />
Contest sowie den Beachvolleyball<br />
Grand Slam. Seit 2012 Träger des<br />
Umweltzeichens für »Green Meetings<br />
& Events«, zudem Bio-teilzertifiziert.<br />
><br />
men mit Sitz in Wien zählt mit einem<br />
Umsatz von rund 900 Millionen Euro pro<br />
Jahr international zu den Größen der Branche.<br />
Weltweit sind 11.000 Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Einer davon ist Gerit Quintus.<br />
Als DO & CO-Küchenchef ist der Salzburger<br />
unter anderem für die Formel-1-Caterings<br />
verantwortlich. Shanghai, Melbourne, Montreal<br />
– gute 150 Tage im Jahr ist er im Auftrag<br />
des perfekten Genusserlebnisses unterwegs.<br />
»Egal, wo auf der Welt wir ein Event becatern<br />
dürfen, unsere Ansprüche sind immer<br />
dieselben: qualitativ höchstwertige Ware,<br />
jedes Essen wird von null weg frisch produziert.<br />
Und das weltweit«, sagt Quintus, der<br />
zuvor etwa im »Carpe Diem« in der Salzburger<br />
Getreidegasse werkte. Köche wie er sind<br />
längst heiß begehrt am hart umkämpften<br />
Markt der Caterer.<br />
Es ist nämlich alles andere als ein einfaches<br />
Geschäft, um das in <strong>Österreich</strong><br />
><br />
Fotos: Philipp Lipiarski, beigestellt<br />
152<br />
falstaff dez–feb 2019
Iss, wie du<br />
dich fühlst!<br />
Nr.1<br />
Der Klassische<br />
WWW.BERGER-SCHINKEN.AT
gourmet / CATERING<br />
»In diesem Geschäft<br />
muss man flexibel sein<br />
und trotzdem immer eine<br />
absolute Top-Qualität<br />
garantieren. Das ist die<br />
Herausforderung.«<br />
ANDREAS DÖLLERER Döllerers Genusswelten<br />
ANDI DÖLLERER<br />
Alpine Cuisine<br />
»Wir sind ein Restaurant, das manchmal auswärts<br />
kocht«, sagt Andreas Döllerer. Rund 50 Mal im Jahr<br />
passiert das für Kunden wie Louis Vuitton, die Salzburger<br />
Festspiele oder jüngst für die 37 EU-Staatschefs, aber<br />
auch für kleine Feiern und Hochzeiten. Programm ist die Alpine<br />
Cuisine und damit eine der spannendsten Küchen <strong>Österreich</strong>s.<br />
><br />
gebuhlt wird. 1150 reine Catering-<br />
Unternehmen sind hierzulande registriert,<br />
dazu kommen noch tausende Restaurants,<br />
die Catering als zusätzliche Dienstleistung<br />
anbieten. »Das Business läuft auf zwei<br />
Schienen«, sagt Eva Mörwald, die für den<br />
Catering-Bereich ihres Mannes Toni Mörwald<br />
verantwortlich ist – immerhin eines<br />
der Hauptgeschäftsfelder im Unternehmen,<br />
wie sie betont. »Das eine ist ein beinharter<br />
Preiskampf, in dem es um die pure Verabreichung<br />
von Essen geht. Inhalte sind hier<br />
Nebensache, den Zuschlag bekommt, wer<br />
eine möglichst niedrige Summe am Ende<br />
der Rechnung garantiert. Für diesen Bereich<br />
gibt es in <strong>Österreich</strong> unzählige Anbieter.«<br />
Die zweite Schiene, auf die auch die Mörwalds<br />
setzen, sind Caterings im High-End-<br />
Bereich. Und die liegen stark im Trend.<br />
Mörwald: »Der Anspruch hier ist ein extrem<br />
hoher. Das hat auch damit zu tun,<br />
dass wir mit DO & CO einen der besten<br />
Caterer der Welt im eigenen Land haben.«<br />
GESAMTINSZENIERUNG<br />
STOLZES<br />
Cakeporntime<br />
Die verrücktesten Süßigkeiten, die<br />
man in <strong>Österreich</strong> bekommen kann.<br />
Neuerdings catert Sophia Stolz ihre<br />
exklusiven Desserts auch, sie nennt<br />
das dann »Cake Installationen«. Wer<br />
etwas Außergewöhnliches will, das<br />
zudem schmeckt, ist hier richtig. Eine<br />
urbane Prinzessin mit Backsucht.<br />
Längst ausgedient haben deshalb auch die<br />
Meilen blütenweiß eingekleideter Tische, an<br />
denen dicht aneinander ein Shaving-Dish<br />
nach dem anderen austauschbares Essen<br />
zur Selbstentnahme bereithält. »Ein modernes<br />
Catering ist heute eine Gesamtinszenierung,<br />
bei der bis ins kleinste Detail alles<br />
durchdacht ist«, sagt Dominika Gschmeidler,<br />
Geschäftsführerin von Bernd Schlachers<br />
Motto-Catering, dem Marktführer in Wien.<br />
»Der Trend geht ganz klar zum Live-Cooking.<br />
Aber nicht wie vor zehn Jahren, als<br />
Köche nur eine Pfanne schwenken mussten,<br />
um für Staunen zu sorgen. Der Streetfood-<br />
Trend hat inzwischen auch Einzug in das<br />
Catering gehalten. Ganze Marktstände werden<br />
mühsam und detailverliebt aufgebaut,<br />
jeder Truck mit dem Logo des Kunden<br />
><br />
Fotos: www.wildbild.at, Sergiu Andres, beigestellt<br />
154<br />
falstaff dez–feb 2019
Exklusiv bei Lidl <strong>Österreich</strong>.<br />
Ab 22.11.<br />
Die Produktvielfalt unserer Premiummarke Deluxe<br />
ist einzigartig. Nur bei uns gibt’s Abwechslung und<br />
über 220 Deluxe Produkte zum besten Superdiskontpreis.
gourmet / CATERING<br />
»Früher warst du als Caterer<br />
mit frischen Garnelen der<br />
Weltmeister. Die gibt es jetzt in<br />
jedem besseren Supermarkt.«<br />
ATTILA DOĞUDAN DO & CO-Chef<br />
><br />
gebrandet, überall wird frisch gekocht.«<br />
Wo früher Meeresfrüchte gefragt waren, verlangen<br />
die Kunden heute nach heimischen<br />
Produkten, Bio- und Brain-Food sind in und<br />
selbst gebackenes Brot gerade ein Renner.<br />
50.000 LITER KAFFEE<br />
WRAPSTARS<br />
Unkonventionell gut<br />
Vom Foodtruck bis zur Tacobar – das junge und<br />
kreative Team sorgt für eine unkonventionelle<br />
Küche mit hochwertigen Lebensmitteln. Verschrieben<br />
hat man sich dem Streetfood-Style von kleinen Feiern<br />
bis zu Events mit mehr als 1000 Gästen. Was am Ende<br />
an Essen übrig bleibt, wird an Obdachlose gespendet.<br />
SANFISH<br />
Seafood Catering<br />
Wer Meeresfisch liebt, kommt hier<br />
auf seine Rechnung. Für die kreativen<br />
Caterings rollt auf Wunsch auch der<br />
Foodtruck an – mit an Bord, Köstlichkeiten<br />
wie Louisiana Lobster Rolls,<br />
Original Fish & Chips, Calamari fritti,<br />
Sardinen in Öl, Fisch-Burger u. v. m.<br />
Für Herausforderungen wie diese beschäftigt<br />
Motto-Catering derzeit 75 fixe Mitarbeiter.<br />
Für <strong>2018</strong> ist ein Umsatz von 17 Millionen<br />
Euro prognostiziert. In diesem Jahr becatert<br />
Bernd Schlacher mit seinem Team etwa auch<br />
den EU-Ratsvorsitz. Das bedeutet 180 Veranstaltungen<br />
mit insgesamt 145.000 Gästen.<br />
In einem eigens dafür geschaffenen Restaurant<br />
werden 50 Tonnen Speisen serviert und<br />
50.000 Liter Kaffee ausgeschenkt. »Das<br />
Herzstück jedes Caterings ist die Logistik«,<br />
sagt Gschmeidler. Allein im Service greift sie<br />
auf einen Pool von mehr als 800 Freelancern<br />
zurück, bei den Köchen sind es 150. Bewältigt<br />
werden die unterschiedlichsten Aufgaben:<br />
vom Flying Dinner für ein paar Hundert<br />
Gäste mit 25 unterschiedlichen Teilen<br />
Geschirr pro Person bis hin zu Caterings im<br />
edlen Wiener Palais Liechtenstein, bei dem<br />
Essen und Equipment händisch die Treppen<br />
hochgeschleppt werden müssen, weil der Lift<br />
gerade einmal etwas mehr als einen Quadratmeter<br />
groß ist.<br />
»Man muss flexibel sein«, sagt auch<br />
An dreas Döllerer. Der Spitzenkoch aus dem<br />
Salzburger Golling war gemeinsam mit seiner<br />
Frau Christl in diesem September verantwortlich<br />
für das Bankett der 36 Staats- und<br />
Regierungschefs im Rahmen des EU-Gipfels<br />
in Salzburg. Im Mozarteum wurde auf nur<br />
14 Quadratmetern in einem Mitarbeiterbüro<br />
eine Miniküche installiert, aus der Döllerer<br />
unter anderem eines seiner besten Gerichte<br />
des diesjährigen Sommers kochte: geschmortes<br />
Short-Rib mit Ochsenherz-Paradeisern.<br />
Döllerer verrät die goldene Regel jedes<br />
Caterings: »Große Küche kommt auch mit<br />
wenig Platz aus.«<br />
<<br />
Fotos: Ulrike Köb, beigestellt<br />
156<br />
falstaff dez–feb 2019
SIE HABEN IHRE TRAUMKÜCHE VOR AUGEN,<br />
WISSEN ABER NICHT, WO SIE ANFANGEN SOLLEN?<br />
MHK Küchenspezialisten mit dem roten Dreieck realisieren Küchen visionen<br />
ganz nach Ihrem Geschmack! Die MHK Group ist Europas führender Einkaufs- und<br />
Marketing verband für den qualifizierten mittel ständischen Küchenfachhandel –<br />
davon profitieren Sie als Kunde gleich mehrfach:<br />
Beste Auswahl an Markenprodukten<br />
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gourmet / CATERING<br />
TIPPS &<br />
ADRESSEN<br />
WIEN<br />
DO&CO EVENT AUSTRIA<br />
Einer der Big Player im internationalen Business<br />
catert für zahlreiche Events und große Namen<br />
auf der ganzen Welt.<br />
Stephansplatz 12, 1010 Wien<br />
T: +43 1 740001101<br />
www.doco.com<br />
MOTTO CATERING<br />
Die Wiener Nr. 1 im B2B-Bereich hat neben Veranstaltungen<br />
in der Wiener Hofburg und dem Austria<br />
Center auch schon den EU-Ratsvorsitz verköstigt.<br />
Bruno-Kreisky-Platz 1, 1220 Wien<br />
T: +43 1 585230315<br />
www.motto-catering.at<br />
WRAPSTARS MAMA’S BOYS<br />
Vom Foodtruck über die Tacobar bis hin zum<br />
Guerilla-Stand: Aus hochwertigen Zutaten kreiert<br />
ein junges Team unkonventionelle Schmankerl im<br />
Streetfood-Style.<br />
Popovweg 8, 1100 Wien<br />
T: +43 664 2473263<br />
www.wrapstars.at<br />
MARIENHOF EVENTCATERING<br />
Mit dem österreichischen Umweltzeichen zertifiziert,<br />
sind die Marienhof-Caterer wahre Experten<br />
für Green Meetings und Green Events.<br />
Schmidgasse 3/1, 1080 Wien<br />
T: +43 1 4088905<br />
www.m-eventcatering.at<br />
IMPACTS CATERINGSOLUTIONS<br />
Innovativ und biologisch war das Catering für<br />
den Life Ball, den Eurovision Song Contest und<br />
den Beachvolleyball Grand Slam.<br />
Felmayergasse 2, 1210 Wien<br />
T: +43 1 4020808<br />
www.impacts.at<br />
SANFISH SEAFOOD CATERING<br />
Die Adresse für Meeresfrüchte. Bei Louisiana<br />
Lobster Rolls, Fish & Chips, Calamari fritti und<br />
Sardinen kommen Fisch-Fans voll auf ihre Kosten.<br />
Margaretenstraße 67/1/31, 1050 Wien<br />
T: +43 664 4138090, www.sanfish.at<br />
SCHWARZES KAMEEL EVENTS & CATERING<br />
Ob kalte Häppchen, ein warmes Buffet, raffinierte<br />
Löffelgerichte oder ein mehrgängiges Menü: Die<br />
kulinarischen Köstlichkeiten des 400-jährigen<br />
Traditionslokals dürfen auch beim alljährlichen<br />
Opernball nicht fehlen.<br />
Bognergasse 5, 1010 Wien<br />
T: +43 1 5338125, www.kameel.at<br />
TIAN CATERING<br />
Nach dem Vorbild des gleichnamigen Wiener<br />
Gourmetrestaurants von Paul Ivic liefert der<br />
Cateringservice vegetarische Köstlichkeiten auf<br />
höchstem Niveau. Innovative und kreative Buffets,<br />
Flying Dinner oder Fingerfood.<br />
T: +43 1 890466532, www.taste-tian.com<br />
TRZESNIEWSKI<br />
Seit 1902 gibt es die »unaussprechlich guten Brötchen«<br />
bereits. Die Aufstriche werden bis heute mithilfe<br />
von Gabeln auf die Kultbrötchen aufgetragen.<br />
Karl-Tornay-Gasse 34, 1230 Wien<br />
www.trzesniewski.at<br />
S-KITCHEN /STOLZES CAKEPORNTIME<br />
Bunt, verrückt und extravagant sind die »Cake<br />
Installationen« von Sophia Stolz. Wer auf der<br />
Suche nach einzigartigen Kuchen und Törtchen ist,<br />
wird hier fündig.<br />
www.cakeporntime.com<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
MÖRWALD GOURMET SERVICE CATERING<br />
Nicht nur bei großen Anlässen wie dem Palazzo,<br />
sondern auch im Schloss Grafenegg können die<br />
Kreationen von Toni Mörwald genossen werden.<br />
Den Chefkoch höchstpersönlich kann man auch für<br />
kleine Feiern und Private Dinner buchen.<br />
Kleine Zeile 13-17, 3483 Feuersbrunn<br />
T: +43 2738 229846<br />
www.moerwald.at/catering<br />
KÖGL’S KÖSTLICHKEITEN<br />
Bodenständige Spezialitäten aus der hauseigenen<br />
Fleischerei und der Region rund um Mannersdorf<br />
bereitet der Familienbetrieb Kögl zu.<br />
Hauptstraße 59, 2452 Mannersdorf am<br />
Leithagebirge<br />
T: +43 2168 62352<br />
www.koegls.com<br />
KÄRNTEN<br />
WEISSES RÖSSL<br />
Das Traditionsgasthaus bietet alles vom Dinner for<br />
two bis zum Mega-Event. Traditionelle Hausmannskost,<br />
Flying Fingerfood, Tapas oder ein Grill-Buffet<br />
vom Louisiana-Smoker in bester Qualität.<br />
Hauptplatz 23, 9800 Spittal/Drau<br />
T: +43 4762 36549, www.roessl-spittal.at<br />
SALZBURG<br />
ANDREAS DÖLLERER CATERING<br />
Louis Vuitton, die Salzburger Festspiele oder die<br />
28 EU-Staatschefs zählen zu den Kunden von<br />
Spitzenkoch Andi Döllerer. Seine Alpine Cuisine<br />
ist aber auch bei kleinen Feiern und Hochzeiten<br />
sehr gefragt.<br />
Markt 56, 5440 Golling<br />
T: +43 6244 42200, www.doellerer.at<br />
TIROL<br />
MARTIN SIEBERER EVENTS & CATERING<br />
Spitzenkoch Martin Sieberer, einer von Tirols<br />
höchstdekorierten Köchen, setzt auch beim Catering<br />
auf seinen Küchenstil – Neuinterpretationen<br />
der regionalen Küche.<br />
Egger Weg 299, 6555 Kappl<br />
www.martinsieberer.at<br />
STEIERMARK<br />
MOTTO CATERING<br />
GENUSSWERK PUR<br />
Vom schlichten Brötchen bis zur Haute Cuisine –<br />
die Catering-Top-Adresse in der Steiermark wird<br />
von Nadine Waltersdorfer geleitet.<br />
Dr.-Auner-Straße 20, 8074 Raaba<br />
T: +43 699 11958775<br />
www.genusswerk-pur.at<br />
Foto: Florence Stoiber<br />
158<br />
falstaff dez–feb 2019
gourmet / ESSAY<br />
»LAGOM« ODER DIE KUNST,<br />
EINFACH ZU GENIESSEN<br />
Es gibt Studien, die jährlich aufs Neue feststellen, dass der Schwede ein durch und durch<br />
glücklicher Mensch ist. Das mag auch ein wenig an »Lagom är bäst« liegen – so nennt man<br />
im Norden diese Lebenseinstellung, die besagt, dass man maßvoll mit sich selbst und den Dingen<br />
des Alltags umgehen soll. Gerade in der stressigen Vorweihnachtszeit lohnt es sich, diesem<br />
Hype mal auf den Grund zu gehen.<br />
Ganz so einfach machen sie es<br />
uns ja nicht, die Schweden:<br />
Nicht einmal der Duden spuckt<br />
eine Übersetzung für »Lagom<br />
är bäst« aus, die trendige<br />
Glücksformel aus dem Norden, welche<br />
offenbar schon das ganze Land verinnerlicht<br />
hat. »Lagom« steht für genau richtig,<br />
moderat, mittig. Für angenehm und gut.<br />
Und vereint man diese Adjektive mit dem<br />
Rest der Phrase, kommt der Schwede zu<br />
folgender glücksstiftenden Essenz: »Am<br />
besten ist alles im richtigen Maß!«<br />
DAS CHRISTKIND IM NACKEN<br />
Gerade jetzt, wo mit dem ersten Schnee<br />
schon der Weihnachtstress Einzug hält, uns<br />
das Christkind im Nacken sitzt, sich Einladungen<br />
zu unaufschiebbaren Pre-X-mas-<br />
Events auf dem Schreibtisch türmen und<br />
wir den Reizüberflutungen auf Einkaufsstraßen<br />
zu trotzen suchen – gerade jetzt<br />
scheint dieses urtraditionelle Gedankengut<br />
wie Balsam für Körper, Geist und Seele.<br />
Andersrum ausgedrückt: Weniger ist mehr.<br />
Etwas mehr Nachhaltigkeit im Handeln<br />
und Tun schafft mehr Ressourcen in Form<br />
von Energie, Zeit und Geld etc., um in<br />
andere Dinge zu investieren. Zum Beispiel<br />
in Genuss, in Reisen, in Kunst oder Kultur.<br />
Oder einfach nur in sich selbst – genießen Sie<br />
den Feierabend, wie es für Sie am besten ist.<br />
Am Ende des Tages ist das eine Win-win-<br />
Situation: zurückschrauben, einen Gang<br />
runterschalten, innehalten, durchatmen,<br />
öfter mal entspannt zurücklehnen und<br />
zufrieden sein mit dem, was ist. Eine Offenbarung<br />
für die tendenziell immer öfter<br />
160<br />
falstaff dez–feb 2019
DR. PATRIZIA<br />
DEBSKI,<br />
1984 in Wien<br />
geboren, ist<br />
Allgemein- und<br />
Komplementärmedizinerin<br />
bei<br />
VIVAMAYR in<br />
Maria Wörth.<br />
Illustration: Gina Mueller, Foto: Shutterstock<br />
überreizten Gemüter, gestressten und ausgelaugten<br />
Seelen. Ein guter und zugleich<br />
enorm wichtiger Ansatz in unserer immer<br />
kurzlebigeren, gehetzten Gesellschaft.<br />
QUALITÄT VOR QUANTITÄT<br />
Auch wenn vieles seine Berechtigung hat, so<br />
fordert diese unsere Art der Lebensführung<br />
einen hohen Tribut: den der eigenen<br />
Gesundheit. Das Leben ist vergänglich und<br />
mitunter oft auch viel zu kurz. Obwohl wir<br />
uns dessen im Grunde völlig bewusst sind,<br />
besteht leider viel zu oft die Tendenz, genau<br />
diese Tatsache der Vergänglichkeit auszublenden<br />
und einem Leben hinterherzujagen,<br />
anstatt es bewusst voll und ganz zu leben<br />
und zu genießen. Aus »Lagom’scher« Sicht<br />
geht es einfach um mehr Aufmerksamkeit<br />
und Wertschätzung sich selbst und dem<br />
jeweiligen Moment gegenüber, um dafür<br />
mehr Zufriedenheit in das Leben, in das<br />
Hier und Jetzt einzubringen.<br />
Kleine Pausen als Inseln der Glückseligkeit<br />
im Rausche des Alltags können somit<br />
schon wahre Wunder bewirken.<br />
Probieren Sie es doch aus.<br />
Ein Espresso, ein paar Weihnachtskekse<br />
oder der Spaziergang in der Mittagspause<br />
wollen und sollen zelebriert und genossen<br />
werden. Qualität vor Quantität. Genuss<br />
statt Kompensation aufgestauter Defizite.<br />
Es bedarf keiner großen Lebensumstellung,<br />
um eine Kurskorrektur hin zu mehr<br />
Zufriedenheit und Gelassenheit zu vollziehen.<br />
Zu Beginn reicht es schon vollkommen,<br />
öfter an das »Weniger ist mehr« zu<br />
denken und danach zu handeln. Den Wind<br />
kann man nicht beeinflussen, mit diesem<br />
DIE NATUR<br />
STREBT NACH<br />
GLEICHGEWICHT –<br />
SO AUCH KÖRPER<br />
UND GEIST.<br />
inneren Stressfaktoren wohl schwerwiegender<br />
als der vermeintlich von außen auferlegte<br />
Druck. Bevor uns in der Atemlosigkeit<br />
der Arbeitskultur oder Geschäftigkeit<br />
des Privatlebens viel zu oft oder zu früh<br />
die Luft ausgeht, lohnt es sich, immer wieder<br />
Pausen einzulegen, um den triebhaften<br />
Prozess zu unterbrechen – je öfter das<br />
gelingt, desto geringer ist der ermüdende<br />
Leerlauf. Und desto kleiner wiederum das<br />
Risiko, Löcher und Defizite aufzureißen,<br />
die in weiterer Folge nicht mehr gefüllt<br />
werden können.<br />
Unter uns Ästheten und Gourmets können<br />
Auszeiten in Verbindung mit kulinarischem<br />
Genuss ganz schön hilfreich sein<br />
oder zumindest eine der vielen Möglichkeiten<br />
darstellen, das Ungleichgewicht auszubalancieren.<br />
Nehmen wir kleine Zeremonien<br />
doch als besagte Auszeiten wahr, um die<br />
Routine des Alltags bewusst zu durchbrechen.<br />
Achtsamkeit durch Training im Kleinen<br />
sozusagen. Oder wie es Frank Berzbach<br />
in seinem Buch »Die Kunst, ein kreatives<br />
Leben zu führen« so schön formuliert:<br />
»Nur eine Sache zu tun, ist für unseren<br />
unmutigen Geist Entlastung und Übung<br />
zugleich.«<br />
In anderen Worten: Sehen wir doch jeden<br />
Tag ein bisschen mehr vom Weniger, als<br />
Schlüssel zu mehr Selbstwirksamkeit,<br />
Gesundheit und Genuss. Raus aus den Extremen,<br />
hinein ins Moderate. Nehmen wir<br />
doch den Mittelweg zwischen der von Extremen<br />
geprägten Welt, vor allem jetzt in<br />
der Vorweihnachtszeit. Machen Sie sich das<br />
Geschenk und finden Sie Ihre Mitte.<br />
kleinen Kurswechsel jedoch große Effekte<br />
erzielen …<br />
Und da ist das sogenannte »Lagom’sche<br />
Ressourcen-Management« ein unabdingbares<br />
Werkzeug, um das eigene Wohl, die<br />
eigene Gesundheit aufrechtzuerhalten. Und<br />
um regelrechte Psychohygiene zu betreiben.<br />
Die Natur strebt nach Gleichgewicht, so<br />
auch Körper und Geist.<br />
Die Schlichtheit der Dinge, die Reduktion<br />
auf das Wesentliche, Konsumdistanz und<br />
vermehrte Achtsamkeit – all diese Fakten<br />
lassen uns für kurze Zeit den Umgebungslärm<br />
der Welt vergessen, schärfen den vernebelten<br />
Blick und stabilisieren unser<br />
Gleichgewicht auf der Welle der Reizüberflutung.<br />
Auch wenn im geschäftigen Alltag<br />
vieles – wie bereits erwähnt – seine Berechtigung<br />
hat, so sind am Ende des Tages die Punkt.<br />
Lagom eben.<br />
<<br />
dez–feb 2019 falstaff 161
gourmet / STERNEKÖCHE<br />
EINMAL<br />
STERNE<br />
..<br />
UND ZURUCK<br />
Gutes Essen boomt, der Trend zur hochwertigen Ernährung ist ungebrochen,<br />
noch nie gab es bei uns so viele Spitzenrestaurants. Doch profitieren die Köche<br />
davon? Ein Report darüber, ob sich Haute Cuisine noch lohnt.<br />
TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />
162<br />
falstaff dez–feb 2019
Fotos: Thomas Samson/AFP/picturedesk, StockFood/<br />
Blend Images, Getty Images<br />
Thomas Bühner<br />
gestaltete im<br />
»La Vie« kleine<br />
Kunstwerke wie<br />
»Dorade, Bohne,<br />
Birne«, bis sein<br />
Restaurant im<br />
Sommer abrupt<br />
geschlossen<br />
wurde.<br />
A<br />
n einem sommerlichen Samstagnachmittag<br />
um kurz nach<br />
12 war es still im Restaurant<br />
»La Vie«. High Noon in<br />
Osnabrück. Soeben hatte<br />
Geschäftsführer und Küchenchef Thomas<br />
Bühner, 56, seinem Team eine traurige<br />
Nachricht verkündet: Das »La Vie« macht<br />
nach mehr als zwölf Jahren zu. Ohne Galgenfrist,<br />
ohne Zeit, sich zu verabschieden,<br />
sondern mit sofortiger Wirkung. Schon am<br />
gleichen Abend wurden keine Gäste mehr<br />
bewirtet. Die Entscheidung traf nicht Bühner<br />
selbst, sondern der Investor im Hintergrund,<br />
ein deutsches Schwerindustrieunternehmen.<br />
Man wolle sich im Zuge einer<br />
organisatorischen Neuausrichtung auf die<br />
Stahlherstellung und -verarbeitung konzentrieren,<br />
hieß es in der Pressemitteilung.<br />
Auf einen Schlag erloschen drei Michelin-<br />
Sterne über Deutschland. Das mag vernachlässigbar<br />
wirken, betrachtet man den reichlich<br />
bestirnten deutschen Gourmethimmel,<br />
an dem noch immer knapp 300 Michelin-<br />
Sterne leuchten. Dennoch war der Tag im<br />
Sommer ein Tiefschlag für die internationale<br />
Gourmetszene. Und ein symbolischer<br />
Vorgang, der zeigt, wie es um die Rentabilität<br />
der Haute Cuisine bestellt ist. Oder<br />
nicht? <strong>Falstaff</strong>-Autoren aus <strong>Österreich</strong>,<br />
Deutschland und der Schweiz sind der Frage<br />
nachgegangen, ob sich mit einem Restaurant<br />
der obersten Liga wirklich Geld<br />
verdienen lässt. Sie haben mit vielen<br />
Köchen gesprochen und wollten wissen:<br />
Wie geht es der Spitzengastronomie? Spielen<br />
die Sterne noch immer eine große Rolle?<br />
Was ist die Alternative? Die Bilanz, so<br />
viel sei an dieser Stelle schon verraten, fällt<br />
ernüchternd aus: Schwarze Zahlen schreibt<br />
kaum jemand, der auf höchstem Niveau<br />
kocht. Und das, obwohl hochklassiges<br />
Essen so boomt wie noch nie – und seine<br />
OPFER DES HOHEN DRUCKS IN DER KÜCHE<br />
BERNARD LOISEAU<br />
Einer der erfolgreichsten<br />
Köche<br />
in der Geschichte<br />
Frankreichs<br />
nahm sich<br />
2003 das<br />
Leben, kurz<br />
nachdem<br />
»Gault&Millau«<br />
sein Restaurant<br />
um zwei Punkte<br />
herabgestuft hatte.<br />
Urheber in Deutschland erstmals die Anerkennung<br />
bekommen, die sie verdienen.<br />
Anfang Oktober im Schloss Bellevue,<br />
Berlin. Die Stühle im Großen Saal stehen<br />
dicht an dicht, in der ersten Reihe sitzen<br />
Koryphäen aus der Kunstwelt: Filmmusik-<br />
Komponist Hans Zimmer ist aus Hollywood<br />
gekommen, Schauspielerin Julia<br />
Jentsch aus der Schweiz, Fotokünstler Wolfgang<br />
Tillmans aus London. Ganz links sitzt<br />
ein weiterer Ausnahmekönner: Christian<br />
Bau (47) – seit 20 Jahren kocht er auf<br />
»Schloss Berg« im Saarland, seit 2005<br />
hält er seine drei Sterne. An diesem<br />
BENOÎT VIOLIER<br />
Anfang 2016 erschütterte<br />
der<br />
Selbstmord des<br />
damals besten<br />
Kochs der Welt<br />
die Gourmetszene.<br />
Sein<br />
Res taurant im<br />
»L‘Hôtel de Ville«<br />
in der Schweiz<br />
hatte in sämtlichen<br />
Führern Höchstnoten.<br />
<<br />
dez–feb 2019 falstaff 163
gourmet / STERNEKÖCHE<br />
Der Schweizer<br />
Drei-Sterne-Koch<br />
Andreas Caminada<br />
erfindet Gerichte<br />
wie Lammbauch<br />
mit Sanddorn und<br />
Topinambur. Auch<br />
er hat sich nun ein<br />
zweites Standbein<br />
geschaffen.<br />
<<br />
Vormittag bekommt er von Bundespräsident<br />
Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz<br />
verliehen. »Kunst kann man<br />
nicht nur sehen oder hören, bei Christian<br />
Bau kann man sie vor allem schmecken.<br />
Christian Bau ist ein Koch von Weltrang«,<br />
heißt es in der Laudatio. Eine Ehrung von<br />
höchster Stelle, endlich, doch wirtschaftliche<br />
Sicherheit garantiert auch das nicht.<br />
Einer, der offen darüber spricht, ist der<br />
Hamburger Koch Boris Kasprik, 34. Er<br />
führt sein mit einem Stern ausgezeichnetes<br />
Restaurant »Petit Amour« ohne großen<br />
Geldgeber im Hintergrund. Um die 80<br />
Stunden arbeitet er jede Woche, in schlechten<br />
Zeiten, wenn gerade jemand aus dem<br />
Team krank ist oder gekündigt hat, können<br />
Einer der wenigen<br />
deutschen Köche,<br />
die neben ihrem<br />
Sternerestaurant<br />
noch erfolgreiche<br />
andere Konzepte<br />
betreiben:<br />
Tim Raue.<br />
Arbeitszeiten von 80 Stunden in der Woche sind nicht<br />
ungewöhnlich in der Spitzenküche. Trotzdem bleibt am<br />
Ende oft nur wenig übrig. Viele Angestellte und ein hoher<br />
Wareneinsatz zehren die Gewinne auf.<br />
es auch 120 Stunden werden. Er kommt nie<br />
vor Mitternacht ins Bett, häufig erst gegen<br />
3 Uhr in der Früh, und spätestens am Vormittag<br />
steht er wieder im Laden. Denn<br />
Kasprik gibt ja nicht nur den Takt in der<br />
Küche vor, er ist auch Personalleiter, oberster<br />
Buchhalter und Hausmeister in Personalunion.<br />
Ob er wenigstens gutes Geld verdient<br />
für solch einen Aufwand? »Eine<br />
Familie kann ich damit nicht ernähren«,<br />
sagt Kasprik.<br />
Zwar kocht nicht jeder Küchenchef so<br />
produktorientiert wie der Hamburger, der<br />
eine klassisch französische Ausbildung bei<br />
Top-Stars wie Jean-Claude Bourgueil und<br />
Alain Ducasse absolvierte und unter dem<br />
Japaner Seiji Yamamoto arbeitete. Kasprik<br />
kalkuliert mit hohem Wareneinsatz und<br />
sagt: »Für mich ist das wie Weihnachten,<br />
wenn ich einen 12-Kilo-Steinbutt in der<br />
Küche ausnehme und filetiere.« Solche teuren<br />
Edelprodukte gehören eben dazu, auch<br />
wenn sie nicht allein ausschlaggebend sind<br />
für einen Stern. Dazu kommt ein immenser<br />
Personalaufwand – unter Thomas Bühner<br />
arbeiteten zu Spitzenzeiten für 40 Gäste<br />
mehr als 30 Leute im »La Vie«, in fast jeder<br />
Küche eines hochdekorierten Kochs sieht es<br />
ähnlich aus. Zu Recht, meint Bühner:<br />
»Luxus definiert sich auch darüber, in welchem<br />
Grad ich umsorgt werde. Das geht<br />
nicht mit wenigen Mitarbeitern.«<br />
Das Problem: Man muss sie auch bezahlen.<br />
Wer nicht gerade ein Hotel im Rücken<br />
hat, für das ein Haute-Cuisine-Restaurant<br />
Prestigeobjekt ist – meist von anderen<br />
Abteilungen quersubventioniert –, auf dem<br />
lastet der wirtschaftliche Druck schwer.<br />
Etliche Köche, auch bekannte Namen,<br />
reden über Burn-out, psychische Probleme<br />
und stressbedingte Zusammenbrüche, wenn<br />
man sie nicht zitiert. Alkohol und Drogen<br />
sind häufig ein Ventil in der Szene, doch<br />
auch darüber sprechen die wenigsten. Traurige<br />
Zeichen, die die Öffentlichkeit wahrnimmt,<br />
sind Suizide: Der Franzose Benoît<br />
Violier verübte 2016 Selbstmord, nur<br />
<<br />
Fotos: Nils Hasenau, beigestellt<br />
164<br />
falstaff dez–feb 2019
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gourmet / STERNEKÖCHE<br />
<<br />
Wo liegt beim Wareneinsatz die magische<br />
Grenze?<br />
Bis 30 Prozent, so lautet die Schulversion, ist<br />
alles noch im grünen Bereich. Darüber wird<br />
es heikel, heißt es. Demgegenüber steht aber<br />
die Sache mit der Qualität. Spitzenprodukte<br />
werden immer rarer und damit auch teurer.<br />
Deswegen gehe ich eher vom Deckungsbeiwenige<br />
Monate, nachdem sein 3-Sterne-<br />
Restaurant im »L’Hôtel de Ville« in Crissier<br />
auf Platz 1 der besten Restaurants gewählt<br />
worden war. Bernard Loiseau, ein anderer<br />
Spitzenkoch aus Frankreich, nahm sich<br />
2003 das Leben – angeblich, weil ein Gourmetführer<br />
die Bewertung seines Restaurants<br />
deutlich herabgestuft hatte.<br />
Mit dem Erfolgsdruck muss man umgehen<br />
können, will man ganz nach oben.<br />
Zusätzlich verdient man kein Geld. Was die<br />
Alternative wäre? Das Konzept ändern, den<br />
Wareneinsatz zurückfahren und auf eine<br />
einfachere Küche setzen. Oder wie Juan<br />
Amador sagt, der früher in Mannheim<br />
kochte und jetzt in Wien auf Weltklasse-<br />
Niveau arbeitet: »Ich kann mir überlegen:<br />
Will ich ein erfolgreicher Geschäftsmann<br />
sein oder will ich ein ganz besonderes Restaurant<br />
haben, eines, das zur Spitze gehört?<br />
Ich und viele meiner Kollegen entscheiden<br />
uns meist für die zweite Variante. Wir müssen<br />
uns aber dann auch irgendwann mit der<br />
Frage der Wirtschaftlichkeit befassen. Denn<br />
diese Frage taucht in jedem Fall irgendwann<br />
auf.« (s. nebenstehendes Interview).<br />
Mit TV-Verträgen zusätzliches Geld zu<br />
verdienen, wie es etwa Szenegastronomen<br />
wie Tim Mälzer machen, dafür haben die<br />
echten Haute-Cuisine-Profis keine Zeit.<br />
»Haben Sie einen von meinen Kollegen<br />
schon mal im Fernsehen gesehen?«, fragt<br />
Thomas Bühner rhetorisch. Der Nachteil<br />
folgt sogleich, denn logischerweise können<br />
diese Köche auch keine Werbegelder verdienen,<br />
weil sie kaum jemand kennt – wer<br />
Mit ständigem Erfolgsdruck muss man umgehen können,<br />
will man ganz nach oben. Manche zerbrechen daran.<br />
<<br />
»DU DENKST,<br />
Juan Amador erhielt 2008 in<br />
Deutschland zum ersten Mal<br />
drei Sterne. Jahre später<br />
folgte die Insolvenz. Heute<br />
hat er ein Restaurant in Wien<br />
– und will wieder drei Sterne.<br />
INTERVIEW: HERBERT HACKER<br />
FALSTAFF Sie kennen alle Seiten der<br />
Sterne-Gastronomie. Sie haben drei Sterne<br />
bekommen, waren ganz oben, dann die<br />
Insolvenz. Jetzt wieder auf der Jagd nach<br />
dem dritten Stern. Kann sich ein Drei-<br />
Sterne-Restaurant heutzutage überhaupt<br />
noch rechnen?<br />
JUAN AMADOR Das ist nicht einfach zu<br />
beantworten, denn egal, was man tut, wenn<br />
man ein Spitzenprodukt auf den Markt<br />
bringen will, dann ist einem oft die Wirtschaftlichkeit<br />
im Weg. Nehmen wir den<br />
Einkauf in der Küche. Ich kann Forellen um<br />
sechs Euro das Kilo kaufen oder Rotbarben,<br />
die kosten 49 Euro das Kilo. Und dann<br />
kann ich mir überlegen: Will ich ein erfolgreicher<br />
Geschäftsmann sein oder will ich<br />
ein ganz besonderes Restaurant haben, eines,<br />
das zur Spitze gehört? Ich und viele<br />
meiner Kollegen entscheiden uns meist für<br />
die zweite Variante. Wir müssen uns aber<br />
dann auch irgendwann mit der Frage der<br />
Wirtschaftlichkeit befassen, denn sie taucht<br />
in jedem Fall irgendwann auf.<br />
Im »Nobelhart & Schmutzig«<br />
kommen auf 40 Gäste elf<br />
Angestellte – bewusst<br />
wenig im Vergleich zu<br />
anderen Restaurants.<br />
Gerichte wie Rotwild<br />
mit Meerrettich senken<br />
den Wareneinsatz.<br />
Wo entstehen in der Spitzengastronomie<br />
die größten Kosten?<br />
Beim Einkauf, also beim Wareneinsatz, und<br />
beim Personal. Das sind die zwei größten<br />
Killer.<br />
166<br />
falstaff dez–feb 2019
ES K ANN DIR NICHTS PASSIEREN«<br />
Fotos: Photography marko Seifert, Lukas Ilgner, beigestellt<br />
trag aus (Betrag zur Deckung der Fixkosten,<br />
Anm.). Ich versuche eher einen höheren Umsatz<br />
zu machen, um daraus den Deckungsbeitrag<br />
zu generieren. Ein Beispiel: Wenn<br />
ich jetzt am Tag 1000 Euro Umsatz<br />
mache und einen Wareneinsatz von<br />
25 Prozent habe, dann habe ich einen<br />
Deckungsbeitrag von 750 Euro.<br />
Mache ich aber 5000 Euro Umsatz<br />
am Tag bei 50 Prozent Wareneinsatz,<br />
dann habe ich zwar einen extrem<br />
hohen Wareneinsatz, aber immerhin<br />
2500 Euro Deckungsbeitrag.<br />
Deshalb kann ich mit dem Begriff<br />
Wareneinsatz wenig anfangen,<br />
ich halte das auch nicht mehr für zeitgemäß.<br />
Wenn wir eine gute Auslastung<br />
und einen guten Pro-Kopf-Umsatz haben,<br />
dann werden wir zwar nicht reich, aber es<br />
kann sich ausgehen. Vor allem, wenn dann<br />
noch Werbeverträge und Kochauftritte hinzukommen.<br />
Um wirtschaftlich auf einen grünen Zweig<br />
zu kommen, haben viele Spitzenköche auch<br />
ein Zweitlokal, meistens eine Art Bistro oder<br />
Gasthaus mit wesentlich niedrigeren Preisen.<br />
Sie hatten hier in Wien am Anfang auch<br />
zwei Lokalversionen mit verschiedenen<br />
Preisklassen. Jetzt nicht mehr. Warum?<br />
Das mit dem »einfachen« Zweitlokal hat<br />
bei uns überhaupt nicht funktioniert. Der<br />
Name »Amador« suggeriert offenbar etwas<br />
anderes als eine einfache Küche. Ich liebe<br />
ein gutes Schnitzel, aber man bringt es<br />
nicht mit mir in Verbindung. Gäste sagten<br />
uns oft, ein Gulasch oder ein Beuschl, das<br />
Juan Amador mit <strong>Falstaff</strong>-Autor Herbert Hacker.<br />
Juan Amador: ein Ausnahmekoch,<br />
der alle Höhen und<br />
Tiefen kennt.<br />
ist doch keine Sterne-Küche, da haben wir<br />
uns schon mehr erwartet. Deshalb haben<br />
wir im Vorjahr damit radikal aufgehört<br />
und konzentrieren uns jetzt nur noch auf<br />
unser Hauptrestaurant, mit einer größeren<br />
Küche und einem klaren Ziel.<br />
Dem dritten Stern?<br />
Ja, gar nicht so sehr aus Ego-Gründen, sondern<br />
– das wird Sie vielleicht überraschen –<br />
auch aus wirtschaftlichen Gründen. Denn<br />
wie schon gesagt ist es ein Unterschied, ob<br />
uns ein Restaurant-Tisch pro Person 250<br />
bis 300 Euro Umsatz bringt oder ein Bistro-Tisch<br />
im Schnitt nur 30 bis 50 Euro.<br />
Nun hatten Sie aber schon mal ein Drei-<br />
Sterne-Restaurant in Deutschland – mit<br />
dem Ergebnis einer Insolvenz. Was wollen<br />
Sie jetzt besser machen?<br />
Nachdem das damals in Mannheim schiefgegangen<br />
ist, wollte ich eigentlich aus dem<br />
ganzen Sterne-Zirkus aussteigen. Ich hatte<br />
keine Lust mehr. Mir hing dieser ganze Sterne-Wahnsinn<br />
zum Hals raus. Ich habe mich<br />
dann aus privaten Gründen entschieden,<br />
nach Wien zu gehen, um dort eigentlich eine<br />
etwas einfachere Geschichte zu machen. Ein<br />
eher einfaches Wirtshaus, aber doch auch<br />
mit einem Fine-Dining-Bereich. Nur hat<br />
man mir das leider nicht abgekauft. Schon<br />
im ersten Jahr hat uns Michelin zwei<br />
Sterne gegeben. So komisch das<br />
klingt, aber das hat uns nicht geholfen.<br />
Ein Stern wäre okay gewesen,<br />
das hätte auch mein Ego verkraftet.<br />
Aber zwei? Das ist irgendwo<br />
in der Mitte, da willst du doch sofort<br />
den dritten. Vor allem, da ich<br />
ja schon einmal drei Sterne hatte.<br />
Gut, die wollen Sie jetzt wieder.<br />
Bleibt dennoch die Frage nach dem<br />
Unterschied. Wenn es einmal schon<br />
nicht funktioniert hat, warum soll es<br />
jetzt funktionieren? Was haben Sie damals<br />
falsch gemacht?<br />
Wir haben ja in Deutschland recht rasch drei<br />
Sterne bekommen, obwohl das gar nicht unser<br />
Ziel war. Aber sie waren plötzlich da. Du<br />
kommst dann in so ein Ding rein, alle wollen<br />
plötzlich was von dir, alle wollen Interviews,<br />
es gibt sogar einen Bericht in der »New York<br />
Times«, du bist plötzlich der Superstar, die<br />
Leute kommen von überall in dein kleines<br />
Fachwerkhaus am Arsch der Welt. Ein halbes<br />
Jahr ausgebucht, du denkst, es kann dir<br />
sowieso nichts passieren, und dann wächst<br />
du, es kommen weitere Restaurants dazu<br />
und eine Kochschule, die viel zu groß ist.<br />
Alles wird dir vor die Füße geworfen. Und du<br />
denkst nie, was passiert, wenn das Ding wackelt.<br />
Und es hat irgendwann gewackelt …<br />
Und genau in dieser Zeit kam auch noch<br />
die Finanzkrise hinzu.<br />
Ganz genau. Ende 2008 ging es los. Unsere<br />
Hauptklientel ist uns damals über Nacht<br />
völlig weggebrochen. Die Frankfurter Banker<br />
waren plötzlich nicht mehr da. Da haben<br />
wir viel Geld verloren. Heute bin ich<br />
wesentlich vorsichtiger. Ich schaue jetzt viel<br />
mehr nach einem Plan B, ich hab immer im<br />
Hinterkopf, dass mir das nicht noch mal<br />
passieren darf. Diese Gedanken hatte ich ja<br />
damals nicht. Heute plane ich viel genauer,<br />
viel enger. Ich war ja damals von mir selbst<br />
geblendet.<br />
dez–feb 2019 falstaff 167
gourmet / STERNEKÖCHE<br />
Konstantin Filippou, einer von <strong>Österreich</strong>s besten<br />
Köchen, führt neben seinem Wiener Sternerestaurant<br />
das Bistro »O Boufés«. Eine Garantie für höhere<br />
Wirtschaftlichkeit sei das nicht, sagt er.<br />
»Wenn du zu viele<br />
Ausgaben hast und zu<br />
wenige Ein nahmen, dann ist<br />
dein Produkt nicht gut.«<br />
BILLY WAGNER Inhaber »Nobelhart & Schmutzig«<br />
<<br />
außerhalb der Gourmetszene kann<br />
schon den Namen eines Drei-Sterne-Kochs<br />
nennen?<br />
Es braucht also andere Ideen, um die<br />
Wirtschaftlichkeit eines kulinarischen Verwöhntempels<br />
sicherzustellen. Der Klassiker<br />
ist, sich ein zweites Standbein zu erarbeiten.<br />
Etliche Köche, die in der obersten Liga spielen,<br />
betreiben nebenbei noch mindestens ein<br />
Zweitrestaurant oder geben zumindest<br />
ihren Namen für ein solches her. Pierre<br />
Gagnaire, Alain Ducasse, Gordon Ramsay<br />
und andere Stars haben es vorgemacht:<br />
Neben dem Hauptrestaurant gehören zu<br />
ihrem Imperium noch Bistros oder Casual-<br />
Dining-Restaurants, die ihren Namen tragen,<br />
in denen es aber eine etwas schmalspurigere<br />
Küche gibt. Auch der Schweizer Drei-<br />
Sterne-Koch Andreas Caminada hat kürzlich<br />
ein Zweitrestaurant eröffnet.<br />
Eine Subvention fürs Hauptgeschäft? Das<br />
sehen nicht alle so. Konstantin Filippou<br />
etwa, der in der Wiener Innenstadt neben<br />
seinem Zwei-Sterne-Restaurant auch das<br />
Bistro »O Boufés« betreibt, versichert, man<br />
müsse in beiden Betrieben Gewinne erwirtschaften<br />
können, sonst gehe sich die Rechnung<br />
nicht aus. Filippou: »Wir haben zwei<br />
Jahre nur Fine Dining gemacht und es hat<br />
funktioniert. Jetzt haben wir ein Zweitlokal<br />
und verdienen dazu. Aber auch dort muss<br />
streng gerechnet werden, wir haben da keine<br />
Mischkalkulation.«<br />
WIRTSCHAFTLICHKEIT IST MÖGLICH<br />
Deutsche Spitzenköche tun sich schwer<br />
damit; einzig Tim Raue zeigt, wie man mit<br />
mehreren parallelen Konzepten neben dem<br />
Sterne-Restaurant erfolgreich Geld verdienen<br />
kann. »In Deutschland wird erwartet,<br />
dass der Koch auch am Herd steht«, sagt<br />
Thomas Bühner. Da ist was dran.<br />
Billy Wagner, 37, in Deutschland sicher<br />
einer der klügsten Vordenker in der Gastronomie,<br />
hat eine eigene Meinung zum Thema<br />
– gewohnt radikal. Er betreibt in Berlin das<br />
mit einem Stern prämierte »Nobelhart &<br />
Schmutzig«, für das er stolz als »Komplementär«<br />
fungiert. Das heißt: Im Gegensatz<br />
zu seinen Mitinvestoren haftet er auch mit<br />
seinem Privatvermögen, wenn etwas schiefgeht.<br />
Wagner sagt: »Wenn du zu viele Ausgaben<br />
hast und zu wenige Einnahmen, dann<br />
ist dein Produkt nicht gut! Du musst sicherstellen,<br />
dass sich in deiner Gegend genügend<br />
Leute deine Preise leisten können.«<br />
Das »Nobelhart & Schmutzig« – mit seinem<br />
starken Bezug zu regionalen Produkten<br />
– wurde von Anfang an auf Profitabilität<br />
getrimmt. Die Gäste sitzen an der Theke<br />
rings um die Küche, die Köche reichen die<br />
Teller raus, so spart man Service-Personal.<br />
Statt Steinbutt und Wagyu bekommt man<br />
hier wilde Pfirsiche, von Jägern gesammelt.<br />
Es gibt ein festes Menü, kein à la carte,<br />
»dafür brauchst du einen extra Koch«, sagt<br />
Küchenchef Micha Schäfer. No-Show-<br />
Gebühren und vom Wochentag abhängige<br />
Menüpreise zur besseren Auslastung gehören<br />
ebenfalls dazu. Der Erfolg? Die Belegung<br />
liegt bei nahezu 100 Prozent.<br />
<<br />
Fotos: Per-Anders Jörgensen, beigestellt<br />
168<br />
falstaff dez–feb 2019
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gourmet / KÄSEFONDUE<br />
DAS ECHTE KÄSEFONDUE<br />
SAY CHEESE!<br />
Käsefondue gehört zur Schweiz wie das Schnitzel zu <strong>Österreich</strong><br />
und der Schweinebraten zu Deutschland. Um das Gericht<br />
ranken sich einige Mythen und Geschichten.<br />
Unsere Schweizer Redaktion ist dem<br />
Phänomen auf den Grund gegangen.<br />
TEXT BENJAMIN HERZOG<br />
170<br />
falstaff dez–feb 2019
Weniger kompliziert,<br />
als man annimmt:<br />
Käse fondue ist ein<br />
einfaches Gericht aus<br />
hochwer tigen Zutaten.<br />
Fotos: Shutterstock<br />
dez–feb 2019 falstaff 171
gourmet / KÄSEFONDUE<br />
Moitié-moitié« – »Halbhalb«<br />
lautet das klassische<br />
Rezept für ein Käsefondue.<br />
Gemeint ist damit die<br />
Zusammensetzung der<br />
Käsemischung. Ein Teil Gruyère-Käse soll<br />
es sein und ein Teil Vacherin. »Der harte<br />
Gruyère sorgt für viel Geschmack und der<br />
weiche Vacherin für die benötigte Cremigkeit«,<br />
sagt der Schweizer Maître Fromager<br />
Rolf Beeler gegenüber <strong>Falstaff</strong>. »Dann<br />
braucht es noch Wein und ein wenig Speisestärke.<br />
Fondue ist eigentlich ein Convenience-Gericht<br />
– einfach, mit erstklassigen<br />
Zutaten.«<br />
Dass die Schweizerinnen und Schweizer<br />
verrückt nach Käsefondue sind, ist definitiv<br />
kein Vorurteil. In keinem Land der Welt<br />
wird mehr von dem Gericht gegessen als<br />
hier. Logisch, könnte man jetzt sagen,<br />
schließlich wurde das Käsefondue auch von<br />
Sennern in den Schweizer Alpen erfunden.<br />
Stimmt aber nicht ganz! »Fondue ist keine<br />
reine Schweizer Spezialität«, erklärt Rolf<br />
Beeler, der sein Fondue aus der Schweiz<br />
auch bei Feinkost Käfer in München anbietet.<br />
»Es ist ein Gericht des gesamten Alpenraums«,<br />
sagt er. Entstanden ist es in den<br />
Westalpen – also irgendwo in der französischsprachigen<br />
Schweiz, in Savoyen oder<br />
dem Piemont. In Norditalien als Fonduta<br />
bekannt, wird das Gericht dort nicht mit<br />
Gruyère und Vacherin, sondern mit dem<br />
lokalen Fontina-Käse und Eiern zubereitet<br />
– und gerne mit Trüffeln verfeinert.<br />
BELIEBT DANK MARKETING<br />
Der Klassiker ist und bleibt aber das<br />
Schweizer Käsefondue. Die unbändige Lust<br />
darauf haben die Schweizerinnen und<br />
Schweizer aber nicht etwa im Blut, sie ist<br />
das Resultat einer geschickt angelegten Werbekampagne<br />
ab den 1950er-Jahren. Die<br />
Schweizer Käseunion – eine Marketing- und<br />
Handelsorganisation für die Käsesorten<br />
Emmentaler, Gruyère und Sbrinz – war es,<br />
die damals den Slogan »Fondue isch guet<br />
und git e gueti Luune« aus der Taufe hob.<br />
»Fondue ist gut und macht gute Laune«<br />
oder »Figugegl«, wie es später hieß, sollte in<br />
die Geschichte eingehen. Das gemeinsame<br />
Fondueessen wurde dank wirkungsvollem<br />
Marketing zum Inbegriff nationaler Identität.<br />
In den 60er-Jahren sponserte die Käseunion<br />
die Zutaten für Fondue für die Truppen<br />
der Schweizer Armee und machte es so<br />
zum Heimwehgericht Nr. 1 für eine ganze<br />
Generation. Noch für viele Jahre war das<br />
Fonduekochen in Schweizer Haushalten den<br />
Männern vorbehalten – das winterliche Pendant<br />
zum Grillen im Sommer quasi.<br />
KEIN REINHEITSGEBOT FÜR FONDUE<br />
Fabien Rouxel arbeitet im Hotel »Chalet de<br />
Gruyères« im gleichnamigen Ort im<br />
Schweizer Kanton Freiburg – der Heimat<br />
des Gruyère-Käses und damit der Hochburg<br />
der Schweizer Fonduekultur. Seit einigen<br />
Monaten bietet Rouxel in der Fondue<br />
Academy Kurse an, um den Leuten die richtige<br />
Zubereitung beizubringen. »Das dürfen<br />
Sie nicht zu ernst nehmen«, sagt er darauf<br />
angesprochen. »Wir pflegen einen lockeren<br />
Umgang mit dem Rezept.« So etwas wie ein<br />
Reinheitsgebot für Fondue gibt es nämlich<br />
nicht. Auch wenn Fondue ein einfaches<br />
Gericht ist, ist dessen Vielfalt groß. Nicht<br />
nur die Käsesorten werden je nach Region<br />
variiert. Während Fabien Rouxel in Gruyère<br />
natürlich Gruyère-Käse, Vacherin und<br />
Weißwein für sein Fondue verwendet,<br />
benutzt man in der Ostschweiz gerne<br />
Appenzeller-Käse, verfeinert das Fondue je<br />
nach Region auch mal mit Apfelwein – und<br />
sogar Bierfondue findet auch in der<br />
Schweiz immer mehr Anhänger.<br />
EIN GERICHT EINT EINE NATION<br />
Jürg Wyss von Jumi Käse bietet verschiedene,<br />
bereits vorgemischte Fonduekreationen<br />
in seinen Läden und auf den Märkten in<br />
Bern, Wien und London an. Darunter auch<br />
ein Bierfondue und eines mit Schaum- statt<br />
Stillwein. Im Ausland sei der Verbrauch von<br />
Fondue zwar noch überschaubar, sagt er,<br />
doch wer Käse möge, sei auch dem Fondue<br />
nicht abgeneigt. Speziellste Kreation aus<br />
dem Hause Jumi ist sicher das Suurchabis-<br />
Fondue – ein Fondue, das mit Sauerkraut<br />
aus der Region Bern, wo auch der Käse<br />
dafür herkommt, verfeinert wird. Laut<br />
Wyss schmeckt dieses Fondue besonders<br />
gut, wenn man es mit Kartoffeln anstelle ><br />
Fotos: Gruyere<br />
SO WIRD DER GRUYÈRE D’ALPAGE AOP HERGESTELLT<br />
172<br />
falstaff dez–feb 2019
»Käse, Wein und etwas<br />
Speisestärke: Käsefondue<br />
ist eigentlich ein Convenience-<br />
Gericht – einfach, aus<br />
erstklassigen Zutaten.«<br />
ROLF BEELER Maître Fromager<br />
Der Gruyère d’Alpage AOP wird ausschließlich<br />
im Sommer in der Region Gruyère hergestellt.<br />
Die Kühe werden auf die Almen getrieben und<br />
ernähren sich vom üppigen Weidegras. In<br />
dieser Zeit geben sie besonders aromatische<br />
Milch, was zu erstklassigem Käse führt. Wenn<br />
der Herbst kommt, treiben die Älpler ihre<br />
Kühe wieder ins Tal.<br />
dez–feb 2019 falstaff 173
gourmet / KÄSEFONDUE<br />
Die richtige Gesellschaft<br />
ist wichtig für das<br />
Gelingen eines Käsefondues.<br />
Es ist kein Gericht für<br />
Singlehaushalte, sondern<br />
für gesellige Runden.<br />
mittels Zugabe von sogenannten Schmelzsalzen<br />
sämiger gemacht werden soll.<br />
DIE KÄSEQUALITÄT<br />
IST ENTSCHEIDEND<br />
K ÄSEFONDUE-<br />
VARIATIONEN<br />
Fondue »moitié-moitié«<br />
Das klassische Käsefondue – je zur Hälfte aus<br />
Gruyère und Vacherin fribourgeois sowie Weißwein<br />
und Speisestärke hergestellt.<br />
Fondue fribourgeoise<br />
Besonders cremige Variante aus dem<br />
Schweizer Kanton Freiburg, zu 100 Prozent<br />
aus Vacherin fribourgeois hergestellt.<br />
Statt Wein wird Wasser verwendet.<br />
Appenzeller-Fondue<br />
Betont würzige Variation, aus bis zu 70 Prozent<br />
Appenzellerkäse, Vacherin, Speisestärke und<br />
Weißwein hergestellt.<br />
Ostschweizer Fondue<br />
Meist mit Tilsiter und Appenzeller, gerne aber<br />
auch mit Gruyère hergestellt, anstelle von<br />
Wein wird aber Apfelwein verwendet.<br />
Fondue savoyarde<br />
Französische Fondue-Variation aus Savoyen.<br />
Zum Einsatz kommen je ein Drittel Comté,<br />
Gruyère und Emmentaler und lokaler Weißwein.<br />
Fonduta<br />
Das norditalienische Pendant zum französischen<br />
Fondue – auf Basis des lokalen Fonduta,<br />
Eigelb und Milch hergestellt. Wird gerne mit<br />
Trüffeln verfeinert.<br />
Champagner-Fondue<br />
Leichter anmutende, edle Variation: Statt<br />
Weißwein wird Champagner verwendet. Jeder<br />
andere Schaumwein funktioniert auch.<br />
><br />
von Brot isst. Die Schweizer sind sich in<br />
wenigen Dingen einig. Gerade über die<br />
Sprachregionen hinaus fällt es oft schwer,<br />
einen Konsens zu finden. Beim Fondue<br />
scheint das aber möglich zu sein – kein<br />
Gericht eint die Schweizer mehr als das<br />
Käsefondue. Die von <strong>Falstaff</strong> befragten<br />
Käser und Fondueexperten wollen auch alle<br />
kein Patentrezept für Fondue nennen, sondern<br />
streichen heraus, dass die regionalen<br />
Unterschiede den Reiz ausmachen.<br />
MEHR ALS BROT UND KÄSE<br />
»Fondue ist per se ein vielfältiges Gericht«,<br />
sagt der Käsespezialist Rolf Beeler. »Ich<br />
zum Beispiel esse es auch gerne ohne Brot<br />
oder Kartoffeln, sondern einfach mit<br />
gedämpftem Gemüse, so wird aus Fondue<br />
ein viel leichteres, verträglicheres Gericht.«<br />
Dass Fondue manchmal schwer im Magen<br />
liegt, kann wohl niemand abstreiten, vielleicht<br />
aber liegt das ja einfach daran, dass<br />
man gerne auch mal ein Brot zu viel in den<br />
Topf hält. »Die schwere Verträglichkeit von<br />
Fondue ist ein Vorurteil«, sagt Rolf Beeler.<br />
»Wenn man guten, gereiften Rohmilchkäse<br />
verwendet, ist Käsefondue gut verträglich,<br />
und dann stinkt es auch nicht.« Beeler<br />
spricht damit einen weiteren Punkt an, der<br />
viele davon abhält, zu Hause Käsefondue<br />
auszuprobieren. Laut dem Käseexperten<br />
kommt der unangenehme Geruch vor allem<br />
zustande, wenn minderwertiger Käse verwendet<br />
wird, und besonders, wenn dieser<br />
Bei aller Liebe zur Vielfalt des Käsefondues,<br />
weder Rolf Beeler noch Jürg Wyss von Jumi<br />
oder Fabien Rouxel von der Fondue Academy<br />
machen Abstriche bei der Qualität der<br />
Grundprodukte. Industrielle Methoden wie<br />
die Zugabe der erwähnten Schmelzsalze<br />
sind für sie tabu, bei den Herstellern sogenannter<br />
Fertigfondues aber durchaus verbreitet.<br />
Auch Beeler und Jumi bieten solche<br />
vorgemischten Fondues an, diese enthalten<br />
neben bestem Käse bereits den benötigten<br />
Wein und Speisestärke – ansonsten aber gar<br />
nichts. Rolf Beeler verwendet für sein Fondue<br />
einen 18 Monate gereiften Gruyère und<br />
einen Vacherin fribourgeois aus Rohmilch<br />
– mittlerweile eine rare Delikatesse. Jumi<br />
dagegen setzt auf lokale Käsesorten – ihre<br />
Grundmischung besteht aus Appenberger<br />
und Schlossberger, einem Weich- und einem<br />
Hartkäse, das Jumi-Fondue ist also eigentlich<br />
auch eine Moitié-moitié-Variation.<br />
Während man beim Käse variieren kann,<br />
sollte man bei dessen Reife keine Abstriche<br />
machen, ist diese doch entscheidend für das<br />
Gelingen eines Fondues, und da ist es sicher<br />
keine schlechte Idee, die Auswahl dem Profi<br />
zu überlassen. »Der Käse darf nicht zu<br />
stark gereift sein«, sagt Jürg Wyss von<br />
Jumi, »ansonsten läuft man Gefahr, dass<br />
sich auf dem geschmolzenen Käse ein unappetitlicher<br />
Fettfilm bildet.« Zu jung sollte<br />
der Käse allerdings auch nicht sein, gibt<br />
Rolf Beeler zu bedenken. »Wenn das Fondue<br />
allzu starke Fäden zieht und am Gaumen<br />
fast gummiartig ist, dann war der Käse<br />
zu jung«, sagt er. Gerade der Hartkäse darf<br />
durchaus ein Jahr oder älter sein, da sind<br />
sich die Fondueexperten einig.<br />
><br />
Fotos: getty Images<br />
174<br />
falstaff dez–feb 2019
„<br />
Othmar Pichler, Käsemeister in Spielberg<br />
Ich<br />
schau drauf,<br />
dass der<br />
Käse richtig<br />
reift.<br />
“<br />
Unsere Sorgfalt. Unser Siegel.<br />
Je nach Sorte braucht Käse unterschiedlich<br />
lange Zeit, um zu reifen. Der Käsemeister überwacht<br />
diesen Prozess mit Sorgfalt, Wissen und<br />
dem richtigen G’spür. Mehr auf amainfo.at
gourmet / KÄSEFONDUE<br />
K ÄSEFONDUE – SO WIRD’S GEMACHT<br />
Rezept von der Fondue Academy, Gruyère<br />
Für 4 Personen<br />
Das Caquelon (Fonduegeschirr) mit einer Knoblauchzehe ausreiben (dieser Schritt ist optional,<br />
je nach Geschmack).<br />
Erhitzen Sie 240 cl Weißwein in Ihrem Caquelon.<br />
400 g Gruyère AOP und 400 g Vacherin fribourgeois AOP reiben und in das Caquelon geben.<br />
16 g Speisestärke zugeben.<br />
Bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren schmelzen.<br />
Mit Brot oder Kartoffeln in netter Runde genießen.<br />
FONDUEZUBEREITUNG –<br />
KEIN HEXENWERK<br />
Die optimale Zubereitung wird in der Fondue<br />
Academy in Gruyère gelehrt. Je nach<br />
Geschmack reibt man das sogenannte<br />
Caquelon – das Fonduegeschirr – mit einer<br />
Knoblauchzehe aus, gibt den Wein hinein,<br />
kocht diesen auf, fügt den Käse hinzu,<br />
anschließend die Speisestärke und schmilzt<br />
dann das Ganze bei mittlerer Hitze. Weit<br />
verbreitet ist der Glaube, dass man dabei<br />
den Käse in Form einer Acht umrühren<br />
muss, was eigentlich ganz einfach dazu<br />
dient, ein Festsitzen zu verhindern. Wie bei<br />
der Rezeptur folgt man auch bei der Zubereitung<br />
verschiedenen Methoden, für einige<br />
gehört Kirschwasser in ein Fondue, andere<br />
würzen es gerne. Wer gewisse Grundregeln<br />
beachtet, kann bei Käsefondue eigentlich<br />
nicht viel falsch machen.<br />
EINE GESELLIGE ANGELEGENHEIT<br />
Wie die Zubereitung von Käsefondue ist<br />
auch das anschließende Verspeisen einigen<br />
Regeln unterworfen, die man in Wirklichkeit<br />
nicht allzu ernst nehmen sollte. Dass<br />
einem etwa eine Strafe droht, wenn man<br />
sein Brot im Topf verliert, wissen viele aus<br />
dem französischen Comic »Asterix bei den<br />
Schweizern«, der 1970 erschienen ist. Der<br />
arme Gaius Infarctus, der im Comic sein<br />
Brot verliert, wird mit einem Gewicht an<br />
den Füßen im Genfersee versenkt, aus dem<br />
er jedoch von Asterix und Obelix gerettet<br />
wird – eine Anspielung auf den bei Käsefondue<br />
üblichen Brauch, einen Verlust des<br />
Brotes im Käse zu bestrafen. Die wirklichen<br />
Regeln sind allerdings weit weniger ernsthafter<br />
Natur. Für ein verlorenes Stück muss<br />
der Mann eine Flasche Wein oder eine Runde<br />
Schnaps bezahlen. Die Frau muss dagegen<br />
alle anwesenden Männer küssen.<br />
Fondueessen ist keine bierernste Angelegenheit,<br />
ganz im Gegenteil. Und natürlich<br />
soll dabei auch niemand auf dem Trockenen<br />
sitzen. Der Klassiker zum Fondue ist<br />
der Schweizer Chasselas, je nach<br />
Geschmack werden aber auch gerne leichte<br />
Rotweine dazu getrunken. Ebenso verbreitet<br />
ist der Genuss von Schwarztee und,<br />
natürlich darf ein Gläschen Schnaps bei<br />
keinem Fondueplausch fehlen.<br />
Ein besonderes Ritual zum Ende des Fonduegenusses<br />
ist das gemeinsame Verspeisen<br />
der sogenannten Großmutter, auf Französisch<br />
»réligieuse« genannt. Gemeint ist<br />
damit die Kruste am Boden des Fonduegeschirrs,<br />
die nach dem Genuss übrig bleibt<br />
und die man herauskratzen und verspeisen<br />
kann. »Wenn man gut rührt, gibt es diese<br />
nicht«, sagt Rolf Beeler vergnügt. »Besonders<br />
schmeckt sie aber, wenn man ein Ei ins<br />
leere Geschirr gibt, bevor man die Kruste<br />
rauskratzt und das darunter befindliche<br />
Feuer ausmacht« – ein weiterer, weit verbreiteter<br />
Brauch rund ums Fondueessen in<br />
vielen Schweizer Familien.<br />
Das Wichtigste beim Fondueessen ist laut<br />
den Experten allerdings weder der richtig<br />
gereifte Käse noch der Wein oder das<br />
Umrühren, sondern einfach die Menschen,<br />
mit denen man dieses genießt. Fondue ist<br />
definitiv kein Gericht für Singlehaushalte,<br />
sondern vielmehr für gesellige Stunden in<br />
der kalten Jahreszeit.<br />
FONDUE K AUFEN<br />
Die fixfertig gemischten Fondues<br />
von Jumi und Rolf Beeler finden<br />
Sie unter folgenden Adressen.<br />
Jumi Käse<br />
Lange Gasse 28<br />
A-1080 Wien<br />
T: +43 1 9619868<br />
www.jumi.lu<br />
<<br />
Feinkost Käfer<br />
Prinzregentenstraße 73<br />
D-81675 München<br />
T: +49 89 4168310<br />
www.feinkost-kaefer.de<br />
Fotos: beigestellt<br />
176<br />
falstaff dez–feb 2019
SKI AMADÉ / promotion<br />
Taste Ski amadé<br />
Bester Geschmack aus <strong>Österreich</strong>s Bergen.<br />
Die kulinarische Vielfalt<br />
in <strong>Österreich</strong>s größtem Skivergnügen erleben.<br />
Fotos: beigestellt<br />
A<br />
uf 760 Pistenkilometern findet<br />
man kulinarisch alles, was das<br />
Herz begehrt. 260 Hütten und<br />
Restaurants servieren Genießern<br />
vom Speckbrot über Forellenfilet bis zum<br />
Rinderbraten die herrlichsten Köstlichkeiten.<br />
Besonders empfehlenswert sind die<br />
25 Ski- & Weingenuss-Hüttenpartner, die<br />
sich durch ein reichhaltiges <strong>Österreich</strong>-<br />
Wein-Sortiment, regionale Speisen aus heimischen<br />
Produkten und besondere Servicequalität<br />
auszeichnen.<br />
REGIONALE KÖSTLICHKEITEN<br />
Im Zuge der Ski- & Weingenusswoche vom<br />
16. bis 23. März 2019 bringt der höchste<br />
Bauernmarkt der Alpen die Marktstände<br />
regionaler Produzenten mit unterschiedlichen<br />
Schmankerln direkt auf die Piste. Auf<br />
einem oder zwei Brettln fahren Feinschmecker<br />
von Hütte zu Hütte und probieren die<br />
herrlichen Köstlichkeiten der Region. Auf<br />
28 Skihütten lassen sich herzhafte Käsesorten,<br />
Bauernspeck, Wildsalami, Bauernbrot<br />
und viele Schmankerln entdecken, verkosten<br />
und natürlich auch gleich mitnehmen.<br />
<strong>Österreich</strong>ische Weine von namhaften Winzern<br />
runden das kulinarische Programm ab.<br />
Der höchste Bauernmarkt der Alpen wird<br />
seinem Namen mehr als gerecht mit seinen<br />
Marktständen z.B. am Dachstein-Gletscher<br />
oder in der Panoramakugel in Sportgastein<br />
auf 2700 Höhenmeter!<br />
NEU: GENUSS-SKI-ROUTEN<br />
Zum bisherigen umfangreichen Angebot<br />
von »TASTE Ski amadé« kommen in diesem<br />
Winter noch Genuss-Ski-Routen dazu:<br />
Für jede Region wurden neue Ski-Routen<br />
zum Thema Kulinarik entwickelt. Sei es in<br />
der Salzburger Sportwelt, in Schladming-<br />
Dachstein, in Gastein, am Hochkönig oder<br />
im Großarltal. Die Routenvorschläge verbinden<br />
das genüssliche Skifahren mit dem<br />
Kennenlernen der Skigebiete und Regionen,<br />
mit den regionalen Spezialitäten, der einmaligen<br />
österreichischen Skihüttenkultur und<br />
mit Gemütlichkeit. Einzige Voraussetzung:<br />
ein gültiger Skipass. Jede Region bietet mindestens<br />
zwei Genuss-Ski-Routen, auf denen<br />
Insidertipps und die kulinarischen Höhepunkte<br />
der Region individuell angefahren<br />
werden können. Besondere Gourmet-Highlights<br />
befinden sich im Ski-amadé-Gebiet<br />
auch im Tal, wie etwa bei Johanna Maier in<br />
Filzmoos, Vitus Winkler in St. Veit und in<br />
vielen anderen ausgezeichneten Lokalen.<br />
Die neuen Themenrouten sind für jeden<br />
Skifahrer an einem Tag zu bewältigen,<br />
selbstverständlich kostenlos (bis auf das<br />
Essen und die Getränke auf den Hütten).<br />
Alle Routenvorschläge können bereits vorab<br />
in der neuen App »Ski amadé Guide«<br />
geplant werden. Im Skigebiet angekommen,<br />
übernimmt die App das Routing zu den<br />
gewünschten Genusspunkten.<br />
INFO<br />
Weiterführende Informationen finden Sie unter:<br />
www.skiamade.com/taste<br />
dez–feb 2019 falstaff 177
gourmet / FONDUE-WEINE<br />
BEST OF<br />
FONDUE-WEINE<br />
96<br />
93<br />
92<br />
2016 ST. JOSEPH BLANC<br />
»LIEU DIT« BLANC<br />
Guigal, Ampuis, Rhône, Frankreich<br />
Merkliches Neuholz, floraler Hintergrund,<br />
sehr mineralisch: Funkenschlag.<br />
Kompakter Gaumen, seidig<br />
und homogen, dezente, aber dennoch<br />
im Zusammenspiel mit der<br />
intensiven Mineralität Kraft entfaltende<br />
Säure. Im Abgang noch verschlossen,<br />
jedoch merklich würzig.<br />
Lang und fein, sehr mineralisch.<br />
www.koelner-weinkeller.de<br />
€ 39,–<br />
2017 FENDANT CHANDRA KURT<br />
Provins Valais, Sion<br />
Schweiz<br />
Einladendes, recht kühl wirkendes<br />
Bukett mit feiner Zitrusaromatik<br />
und Noten von reifem Kernobst<br />
sowie exotischen Früchten.<br />
Am Gaumen saftig, mit feiner,<br />
präsenter und frischer Säure.<br />
Langer, aromatischer Abgang<br />
mit mineralischen Anklängen.<br />
Klassischer Käsefondue-Begleiter.<br />
www.bergwein-shop.com<br />
€ 19,90<br />
2017 ZWEIGELT ALTE REBEN<br />
Weingut Paul Achs, Gols<br />
Burgenland, <strong>Österreich</strong><br />
Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Dunkle Waldbeeren, schwarze<br />
Kirschen, ein Hauch von Kräutern<br />
und Nougat, attraktives Bukett.<br />
Stoffig, elegant, reife Herzkirschen,<br />
lebendiger Säurebogen, rotbeeriger<br />
Touch, etwas Orangen<br />
und Schokolade im Nachhall.<br />
www.paul-achs.at<br />
€ 13,50<br />
94<br />
92<br />
92<br />
2017 DÉZALEY GRAND CRU<br />
CHEMIN DE FER<br />
Luc Massy, Dézaley, Waadt<br />
Schweiz<br />
Mittleres Strohgelb; verhaltenes<br />
Bukett mit angetönter Kraft,<br />
dezente Noten von Honig, exotischen<br />
Früchten, tiefgründig; im<br />
Gaumen breiter Auftakt, getragen<br />
von saftiger Säure, vollmundig,<br />
Aromen noch wenig entwickelt,<br />
Zitrus; endet lang auf mineralischen<br />
Noten. Chasselas mit Potenzial.<br />
www.weingood.de<br />
€ 33,60<br />
2017 »PFERD WILLI«<br />
SILVANER*** TROCKEN<br />
Joachim Heger, Ihringen<br />
Kaiserstuhl, Deutschland<br />
Aus einer Parzelle im Mirabelle,<br />
Weinbergpfirsich, brenzligmineralische<br />
Untertöne. Kraftvoller<br />
Gaumen, eine Schicht<br />
Viskosität, reife Säure. Ein hintergründiger<br />
Wein, der trotz der<br />
fast schon wuchtigen Anlage<br />
im Lot ist: Extrakt und taktile<br />
Mineralität tarieren alles aus.<br />
www.heger-weine.de<br />
€ 21,50<br />
2016 THE ZWEIGELT 2016<br />
Weingut Scheiblhofer, Andau<br />
Burgenland, <strong>Österreich</strong><br />
Tiefdunkles Rubingranat, schwarzer<br />
Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Feines dunkles Waldbeerkonfit,<br />
ein Hauch von Zartbitterschokolade,<br />
rauchige Noten, Edelholzwürze,<br />
zarte Brombeerfrucht.<br />
Saftig, elegant, tragende Tannine,<br />
schwarze Kirschennuancen, tabakig<br />
unterlegte Kräuterwürze, fruchtsüß<br />
im Nachhall, guter Speisenbegleiter.<br />
www.scheiblhofer.at<br />
€ 17,90<br />
94<br />
92<br />
92<br />
2016 RUBATSCH<br />
Manincor, Südtirol, Kaltern<br />
Italien<br />
Noch recht verschlossen. Reife<br />
Pflaumen, gemuste Blaubeere,<br />
etwas Minze und Thymian. Am<br />
Gaumen weiches, aber dennoch<br />
Struktur gebendes Tannin, reife<br />
Säure, ganz homogen und unforciert,<br />
ausgezeichneter Stil: reich<br />
und dennoch zurückgenommen.<br />
www.wagners-weinshop.com<br />
€ 29,90<br />
2016 CHASSELAS RÉSERVE<br />
Weingut Lämmlin-Schindler<br />
Mauchen (Markgräflerland)<br />
Bio. Traubig, blattgrün, balsamische<br />
Obertöne, Feuerstein. Präzise hochreif,<br />
aber nicht überreif gelesen. Am<br />
Gaumen eine Wonne: mineralische<br />
Frische, Körper, Nerv – alles nobel<br />
ausgeprägt und aufs Innigste ineinandergewoben.<br />
Ein Gutedel auf<br />
GG-Niveau!<br />
www.laemmlin-schindler.de<br />
€ 9,80<br />
2016 ROSSO DI VALTELLINA DOC<br />
ArPePe, Sondrio, Veltlin, Italien<br />
Ein leichter, alpiner Nebbiolo-Typus.<br />
In der Nase angenehm rotfruchtig<br />
mit Kirschtönen, dazu warmes Holz.<br />
Am Gaumen leicht und überaus<br />
elegant mit bereits gut integriertem<br />
Tannin, aber genügend Biss, um auch<br />
starken Speisen standzuhalten.<br />
Herbes und zugleich frisches,<br />
trinkanimierendes Finale.<br />
www.italvinus.de<br />
€ 22,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
178<br />
falstaff dez–feb 2019
GROSSE KUNST.<br />
OHNE ALLÜREN.<br />
Schenken Sie <strong>Österreich</strong>ische<br />
Kultur: herkunftstypischen Qualitätswein<br />
mit der rot-weiß-roten Kapsel.<br />
Denn ein großer Wein ist ein Geschenk,<br />
von bleibendem Wert, weil man seinen<br />
Geschmack ein Leben lang nicht mehr<br />
vergisst.<br />
österreichwein.at
gourmet / HEIMISCHE FISCHZUCHT<br />
GEBIRGS<br />
Garnelenzucht muss nicht<br />
in dubiosen Farmen in Südostasien<br />
erfolgen, es geht<br />
auch unter kontrollierten<br />
Bedingungen in den Alpen.<br />
Fotos: Helge Kirchberger Photography<br />
180<br />
falstaff dez–feb 2019
GARNELEN<br />
&»GEMÜSEFISCHE«<br />
Trotz Überfischung der Weltmeere<br />
werden immer noch 94 Prozent<br />
des Fischbedarfs importiert. Spannende<br />
Projekte wie alpine Garnelenzuchten,<br />
Branzino aus der Steiermark oder<br />
Wiener Wels wollen die<br />
Binnenproduktion ankurbeln.<br />
TEXT BERNHARD DEGEN<br />
dez–feb 2019 falstaff 181
gourmet / HEIMISCHE FISCHZUCHT<br />
Markus Schreiner und Daniel<br />
Flock sind österreichische<br />
Pioniere bei der Zucht von<br />
White-Tiger-Garnelen.<br />
Belastungsgrenze. Das Nachhaltigkeitsbewusstsein<br />
in der Gastronomie ist ebenso<br />
gestiegen wie die Nachfrage nach regional<br />
produzierten Lebensmitteln mit kurzen<br />
Transportwegen. Seit Jahren werden daher<br />
Fische und Meeresfrüchte in Binnenländern<br />
produziert, die man früher ausschließlich<br />
über internationale Fischerei bezog.<br />
Welch katastrophale Auswirkungen Überfischung<br />
haben kann, das hat die Welt am<br />
Beispiel der nahezu ausgerotteten Störe<br />
gesehen. Die Gier nach kostbarem Kaviar<br />
hatte zur Folge, dass eine Spezies nahezu<br />
ausgelöscht wurde und alle relevanten Arten<br />
1998 unter strengen Schutz gestellt werden<br />
mussten. Störkaviar aus Wildfang ist vom<br />
Weltmarkt verschwunden. Pionier für die<br />
extrem schwierige Binnenzucht von Stören<br />
zur Kaviarproduktion ist der Salzburger<br />
Walter Grüll, dem sogar sensationelle<br />
Zuchterfolge mit Albino-Stören gelungen<br />
sind. Mittlerweile hat sich das Geschäft in<br />
<strong>Österreich</strong> etabliert und mit »Alpenkaviar«<br />
aus Oberösterreich, »1. Wiener Stör-Kaviar«<br />
von Jan Klecka und einigen anderen gibt es<br />
schon mehrere erfolgreiche Beispiele.<br />
GARNELEN AUS DEN ALPEN<br />
Bei Garnelen aus den<br />
Alpen sind nicht nur die<br />
Transportwege kurz, die<br />
Zucht ist transparent und<br />
kontrollierbar.<br />
I<br />
m Wiener Stadtteil Essling gibt es<br />
eine Fischzucht, bei der neben Barschen<br />
und Welsen auch Ochsenherz-Tomaten,<br />
Mini-Spitzpaprika<br />
und Daredevil-Chilis kultiviert<br />
werden. Essling liegt am östlichen Stadtrand<br />
von Wien und ist vor allem für Gemüseanbau<br />
bekannt, im angrenzenden Marchfeld<br />
lebt man hauptsächlich von Spargelanbau.<br />
Eine Fischzucht würde man hier nicht<br />
vermuten, zumindest nicht seit der Regulierung<br />
der Donau im 19. Jahrhundert. Dass<br />
sich das nun geändert hat, hängt mit der<br />
bundesweiten Ernährungssituation zusammen:<br />
94 Prozent des (wachsenden) österreichischen<br />
Fischbedarfs müssen importiert<br />
werden. Weltweit gilt laut WWF ein Drittel<br />
der Fischbestände bereits als überfischt,<br />
und ein weiteres Drittel ist bereits an der<br />
Der Kontrast zwischen exotischen Produkten<br />
und unerwartetem alpinem oder urbanem<br />
Lebensraum ist marketingtechnisch<br />
offenbar besonders attraktiv. Die Tiroler<br />
Markus Schreiner und Daniel Flock haben<br />
in Hall die ersten österreichischen »Alpengarnelen«<br />
gezüchtet. Das Medieninteresse<br />
war enorm und die Nachfrage offenbar<br />
sehr vielversprechend, denn von einer größeren<br />
Hobby-Anlage mit einem Produktionsvolumen<br />
von rund 300 kg Garnelen pro<br />
Jahr ausgehend wollen die Jungunternehmer<br />
nun aufrüsten. Ziel sind zehn Tonnen<br />
White-Tiger-Garnelen pro Jahr. Als Vorbild<br />
kann die bayrische Garnelenzucht »Crusta<br />
Nova« gesehen werden, hier werden bereits<br />
30 Tonnen Garnelen pro Jahr gezüchtet.<br />
Noch einen Schritt weiter geht man bei der<br />
Privatstiftung der Millionärin Ingrid Flick.<br />
Im steirischen Rottenmann wird gerade<br />
><br />
Fotos: Marco Riebler, beigestellt<br />
182<br />
falstaff dez–feb 2019
Walter Grüll ist es gelungen,<br />
den höcht raren Albino-Stör mit<br />
weißem Kaviar zu züchten.<br />
dez–feb 2019 falstaff 183
gourmet / HEIMISCHE FISCHZUCHT<br />
In einer aufgelassenen Tischlerei<br />
im steirischen Weiz wird neuerdings<br />
Branzino gezüchtet.<br />
Das Investitionsvolumen beläuft sich auf<br />
knapp zehn Millionen Euro, die Eröffnung<br />
ist Ende 2019 geplant. Die Vorteile der<br />
Binnenproduktion von Garnelen sind vielschichtig:<br />
Abgesehen von der regionalen<br />
Produktion, die Handel mit Frischware<br />
(nicht gefroren!) ermöglicht, ist es vor<br />
allem die bessere Transparenz. Auch wenn<br />
es einige gute Ansätze bei nachhaltiger Garnelenproduktion<br />
in Asien gibt, weiß man<br />
nie, was letztendlich auf dem Teller landet.<br />
CONTAINER-ZUCHT<br />
UND STEIRISCHER BRANZINO<br />
><br />
am Bau einer Zuchtanlage gearbeitet, in<br />
der 62 Tonnen »Gebirgsgarnelen« – das sind<br />
50 Millionen Stück – pro Jahr produziert<br />
werden sollen. Maternus Lackner, Projektverantwortlicher<br />
und Forstdirektor, bestätigt<br />
die Pläne auf <strong>Falstaff</strong>-Anfrage und schwärmt<br />
von dem nachhaltigen Kreislaufsystem: »Der<br />
Kreislauf ist vollständig geschlossen, vom<br />
Wald bis zur Garnele.« Eine Holzgasanlage<br />
ist schon fertig, mit der Abwärme sollen<br />
dann später Zucht und Produktion geheizt<br />
werden, der erzeugte Strom wird ins öffentliche<br />
Stromnetz eingespeist. Die Asche vom<br />
Holzgaskraftwerk wird als Bio-Kohle recycelt,<br />
der Restschlamm der Produktion wird<br />
auf Grünlandflächen verteilt. Sogar das Salz,<br />
das dem Gebirgswasser in den Garnelenbecken<br />
in geringen Mengen zugefügt werden<br />
muss, soll nach der Nutzung durch Verdampfung<br />
rückgewonnen und als Streusalz verwendet<br />
werden.<br />
»Bakterien und<br />
Mikroorganismen sind unsere<br />
Kollegen, die machen<br />
die Wasseraufbereitung.«<br />
GOTTFRIED PICHLER Geschäftsführer der<br />
Waldland Tierveredelungs GmbH<br />
Das Alpenlachs-Projekt zeigt schon seit den<br />
1980er-Jahren vor, wie nachhaltige Fischzucht<br />
in <strong>Österreich</strong> funktionieren kann. Wo<br />
immer es möglich ist, wird bei den Zuchtanlagen<br />
auch Energie aus Wasserkraft<br />
gewonnen. Frei gewordene Nährstoffe werden<br />
dem Wasser entzogen und in der Landwirtschaft<br />
als Dünger eingesetzt. Auf diese<br />
Nährstoffverwertung setzt man auch bei<br />
Waldland, wo man eine Container-Kreislaufanlage<br />
für Vertragsproduktion von<br />
Süßwasserfisch entwickelt hat. Vereinfacht<br />
gesagt, kann sich jeder Landwirt, der über<br />
Strom-, Wasser- und Kanalanschluss verfügt,<br />
seine eigene Fischzucht in Form eines<br />
See-Containers in den Hof stellen. Waldland<br />
hat sich auf Edelwelse spezialisiert,<br />
stellt die Hardware sowie das Know-how<br />
zur Verfügung und kümmert sich auch um<br />
den Vertrieb.<br />
Gottfried Pichler, Geschäftsführer der<br />
Waldland Tierveredelungs GmbH, unterstreicht<br />
im Gespräch mit <strong>Falstaff</strong>, dass<br />
durch das ausgeklügelte System nur wenig<br />
Sedimentation entsteht, die in der Landwirtschaft<br />
ausgebracht werden kann.<br />
Ein beachtenswertes Projekt ist unlängst<br />
im steirischen Weiz entstanden. In<br />
einer aufgelassenen Tischlerei<br />
züchtet Michael Wesonig<br />
Branzino, also Wolfsbarsch.<br />
Der Meeresfisch<br />
wird in einem Salzwasserbecken<br />
gehalten,<br />
Waldland hat sich auf die<br />
Zucht von Edel-Welsen<br />
spezialisiert. Der mobile<br />
Container kann überall stehen,<br />
wo es Wasser und Strom gibt.<br />
><br />
Fotos: schewig fotodesign, shutterstock<br />
184<br />
falstaff dez–feb 2019
im Weber<br />
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gourmet / HEIMISCHE FISCHZUCHT<br />
Im Ab-Hof-Verkauf von »blün«<br />
gibt es Frischfisch und Gemüse.<br />
<strong>Falstaff</strong>-Tipps für<br />
Binnenzuchten<br />
GRÜLL-KAVIAR, GRÖDING<br />
Walter Grüll ist Pionier bei der Produktion von<br />
Störkaviar. In seinem Shop gibt es eine Vielzahl<br />
an Fischen und Meeresfrüchten.<br />
www.gruell-salzburg.at<br />
ALPENGARNELEN, HALL IN TIROL<br />
Die jungen Tiroler haben sich als Erste auf<br />
Garnelenzucht in den Bergen spezialisiert.<br />
www.facebook.com/alpengarnelen<br />
GEBIRGSGARNELEN, ROTTENMANN<br />
Hier sollen künftig 50 Millionen Garnelen pro<br />
Jahr gezüchtet werden. Eröffnung: Ende 2019.<br />
STEIRISCHER BRANZINO, WEIZ<br />
In einer aufgelassenen Tischlerei wird Meeresfisch<br />
gezüchtet. Michael Wesonig hat aber auch<br />
Saiblinge aus frischem Wasser.<br />
www.michis-frische-fische.at<br />
EDELWELSE, WALDLAND<br />
In einer zentralen Zuchtanlage werden ebenso<br />
Welse gezüchtet wie in dezentralen Containern.<br />
www.waldland.at<br />
BLÜN, WIEN<br />
In einer modernen Aquaponik-Anlage werden in<br />
einem geschlossenen Kreislauf Fische gezüchtet<br />
und Gemüse angebaut.<br />
www.bluen.at<br />
><br />
es müssen lediglich Mineralien zugesetzt<br />
werden. Lokale Gastronomen sind von der<br />
Qualität begeistert.<br />
WIENER FISCH UND GEMÜSE<br />
Das Wiener Start-up »blün« sieht die<br />
Zukunft der Fischzucht allerdings in der<br />
Aquaponik. Dabei handelt es sich um eine<br />
nachhaltige Technologie, die Fischzucht<br />
und Gemüseanbau in einem geschlossenen<br />
Kreislauf vereint. Durch Futter und Fischkot<br />
enthält das Wasser viel Nitrit, das<br />
durch ein Biofiltersystem in nährstoffreiches<br />
Nitrat umgewandelt und mittels<br />
Tröpfchenbewässerung den Pflanzen zugeführt<br />
wird. Im privaten Rahmen können<br />
Pflanzen alleine von dieser Bewässerung<br />
leben, bei »blün« werden zudem Spurenelemente<br />
zugesetzt, um höchste Qualität beim<br />
Ein Zubereitungsbeispiel<br />
mit Welsfilet<br />
von »blün«.<br />
»Bei uns geht kein<br />
Tropfen Wasser verloren.<br />
Das Abwasser der Fische<br />
wird komplett von unseren<br />
Pflanzen im Glashaus<br />
verwendet.«<br />
STEFAN BAUER Gemüse-Experte von »blün«<br />
Gemüse zu erzielen. Anders als bei Aquakulturen<br />
wird keinerlei Abwasser in den<br />
Kanal gepumpt, das Wasser wird zu 100<br />
Prozent verwertet.<br />
Die Jahresproduktion liegt zurzeit bei<br />
zwölf Tonnen, soll aber bald auf 30 Tonnen<br />
pro Jahr gesteigert werden. Im Moment<br />
werden Wiener Welse und Barsche gezüchtet,<br />
nach den ersten Markterfahrungen wird<br />
der Schwerpunkt künftig auf Welsfilets<br />
liegen. Diese werden in der Gastronomie<br />
wie beispielsweise im »Palais Coburg«, bei<br />
»Lingenhel« oder im »Heuer« sehr<br />
geschätzt. Privatkunden können den Fisch<br />
online bestellen oder nach Essling pilgern<br />
und den Ab-Hof-Laden am Wiener Stadtrand<br />
besuchen. Dort können neben den<br />
Fischen auch gleich besondere Gemüse-<br />
Varietäten mitgenommen werden: Sweet-<br />
Palermo-Spitzpaprika, ein Wiener Cherryparadeiser-Mix,<br />
One-Bite-Snack gurken<br />
oder scharfe Daredevil-Chilis.<br />
<<br />
Fotos: www.POV.at, beigestellt<br />
186<br />
falstaff dez–feb 2019
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KÜCHENZETTEL<br />
<strong>Falstaff</strong>-<br />
Gourmet-Autor<br />
SEVERIN CORTI<br />
KANONENOFEN<br />
IM BAUCH<br />
Erste Hilfe gegen den ersten Frost: Mit diesem Rezept wird es auch ohne<br />
Heizung warm. Hat allerdings hohes Suchtpotenzial!<br />
Da sind sie also, die Tage, wo<br />
einem die Kälte trotz dickem<br />
Schal in die Knochen kriecht.<br />
Wobei: Es gibt schon eine<br />
effektive Möglichkeit, sich<br />
gegen den unbarmherzigen, feuchtkalten<br />
Hauch des herannahenden Winters zu<br />
wappnen. Nur muss die Wärme in dem<br />
Fall halt von innen kommen.<br />
Weil wir bekanntlich nur geben können,<br />
was zuerst einmal den Weg in uns hinein<br />
gefunden hat, muss eben anständig heiß<br />
gegessen werden, und zwar im doppelten<br />
Wortsinn. Chili und Pfeffer sind jetzt nötiger<br />
denn je, um körpereigene Energien zu aktivieren<br />
und die von Kälte wie eingerosteten<br />
Gelenke zu schmieren – und sei es nur, weil<br />
der köstliche Schmerz von anderen Befindlichkeiten<br />
ablenkt. Die Chinesen sind aber<br />
überzeugt, dass bei großer Hitze gebratene<br />
Speisen auch die Kraft in sich bergen, diese<br />
Hitze an ihren Genießer weiterzugeben.<br />
Nicht zufällig sprechen sie von »Wok Hay«,<br />
dem Feuer des Woks, der auf großer Flamme<br />
im Einsatz ist und kurz Gebratenem auf<br />
geheimnisvolle Weise den Geschmack dieser<br />
Flamme – und angeblich auch ihre Kraft –<br />
zu übertragen weiß. Das geht bei einem Wok<br />
am offenen Feuer natürlich besonders gut,<br />
wenn Öl oder alkoholische Zutaten beim<br />
Schwenken schnell einmal mit einer Stichflamme<br />
über dem Bratgut züngeln. Funktioniert<br />
aber auch zu Hause!<br />
Es ist ein Irrtum, dass Speisen, die uns<br />
richtig einheizen, vorzugsweise aus reichlich<br />
Fleisch bestehen sollten. Im Gegenteil:<br />
Schweres Essen bindet die Energie auf Stunden<br />
im Magen, wo wir sie eigentlich in den<br />
Gliedern brauchen. Auf ganz besonders<br />
köstliche Art lässt sich das anhand dieser –<br />
noch dazu komplett veganen – Melanzani<br />
nach Szechuan-Art demonstrieren, die vor<br />
Geschmack und glutvollen Aromen buchstäblich<br />
übergehen.<br />
Die Kombination aus Süße, Säure, Schärfe<br />
und den fermentierten Umami-Aromen von<br />
Bohnenpaste und Sojasauce birgt an sich<br />
schon hohes Suchtpotenzial. Gepaart mit der<br />
unerhört sinnlichen Konsistenz seidig weich<br />
gebratener Melanzani kann es aber richtig<br />
schwerfallen, nach dem ersten Bissen nicht<br />
den einen oder anderen Lustseufzer fahren<br />
zu lassen – im Zweifel bitte nur in vertrauter<br />
Gesellschaft zu genießen.<br />
Dass Melanzani die Hitze des Woks oder<br />
der Pfanne darüber hinaus besonders gut<br />
speichern (Achtung, nicht die Lippen verbrennen!),<br />
macht sie in dieser Zubereitung<br />
zu nachgerade idealen Gefährten für das<br />
Überstehen feuchtkalter Herbsttage.<br />
Noch eine Warnung zum Schluss: Die im<br />
Rezept angegebene Menge reicht nur nominell<br />
für zwei. Nicht etwa, weil von allem<br />
zu wenig wäre, sondern nur, weil man von<br />
diesen leichten, scharfen, heißen Melanzani<br />
ganz ungewöhnlich viel essen kann und will.<br />
Mehr aber hat in einem Wok-Durchgang<br />
schlicht nicht Platz.<br />
GEBRATENE MELANZANI<br />
NACH SZECHUAN-ART<br />
»YU XIANG QIEZI«<br />
(für 2 Personen)<br />
ZUTATEN<br />
700 g Melanzani<br />
2 EL Wasser<br />
2 EL Chili-Bohnen-Paste »Chan Lao« (Asialaden)<br />
2 EL Sojasauce<br />
2 EL schwarzer Reisessig/Balsamico<br />
2 EL Reiswein oder Sherry<br />
2 EL Zucker<br />
2 EL Pflanzenöl<br />
3 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />
1 EL gehackter Ingwer<br />
1 EL Maismehl<br />
1/2 EL Szechuan-Pfeffer, gemörsert<br />
1 Frühlingszwiebel<br />
1 TL Sesam, geröstet<br />
ZUBEREITUNG<br />
Die Melanzani in Stifte von 5 cm Länge und 1 cm<br />
Breite schneiden. Die Sauce vorbereiten: In einer<br />
kleinen Schüssel Wasser mit der Chili-Bean-Paste,<br />
Sojasauce, Essig, Reiswein oder Sherry, Zucker und<br />
Stärke vermengen. Das Öl in einem Wok oder einer<br />
großen Pfanne erhitzen, die Melanzani zugeben<br />
und bei hoher Hitze anbraten, bis sie gleichmäßig<br />
braun sind – gut 3 Minuten. Häufig umrühren. Knoblauch<br />
und Ingwer sowie die gemörserten Szechuan-<br />
Pfefferkörner (ersatzweise rote, entkernte und<br />
gehackte Chilischoten) zugeben und eine knappe<br />
Minute mitbraten. Die vorab fertig vermengte Sauce<br />
zugeben und gut umrühren. Noch etwa 4 Minuten<br />
weiterschmurgeln lassen, bis die Melanzani seidig<br />
weich sind und die Sauce so eingedickt ist, dass<br />
sie an der Rückseite eines Löffels haften bleibt.<br />
Frühlingszwiebel in feine Scheiben schneiden und<br />
mit Sesam das fertige Gericht garnieren.<br />
Fotos: Stine Christiansen<br />
188 falstaff dez–feb 2019
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
Markus Altenburger, Neuburger<br />
betont 2016, € 16,90 bei<br />
www.wagners-weinshop.com<br />
Gesammelte Rezepttipps<br />
von Severin Corti unter:<br />
www.falstaff.com/corti<br />
dez–feb 2019 falstaff 189
Das macht Bio-Milchprodukte so besonders<br />
Bio-Milchprodukte aus der Andechser Molkerei schmecken natürlicher und besser, da in<br />
Andechs konsequent auf Nachhaltigkeit gesetzt wird. Ein Verfahren macht den Unterschied.<br />
Ein Fußballfeld<br />
für jede Kuh<br />
... ist gut für die Tiere. Eine in Deutschland<br />
einzigartige Weideprämie von Andechser<br />
Natur sorgt mit dafür, dass pro Kuh mehr<br />
als ein Fußballfeld als Weidefläche zur Verfügung<br />
steht. Die Tiere leben in Herden-<br />
Gemeinschaften, finden natürliches Futter<br />
und genießen den großzügigen Auslauf.<br />
Die Weiden selbst sind saftig und kräftig.<br />
Sie haben im Vergleich zu normalen<br />
Wiesen eine stärkere Humusschicht, mehr<br />
Artenvielfalt und mehr Pflanzenarten,<br />
was wichtig für den Nährstoffgehalt ist.<br />
Bio-Bauern arbeiten ganz im Sinn der nachhaltigen<br />
Kreislaufwirtschaft. Sie pflegen ihre<br />
Wiesen ökologisch und schon immer ohne<br />
chemische Pflanzenschutzmittel oder synthetische<br />
Dünger. Das ist gut für die Kühe<br />
und gut für den Geschmack der Milch.<br />
Alles was<br />
Vertrauen braucht<br />
... ist Verantwortung und Transparenz.<br />
Verantwortungsvolle Produktion geht<br />
nur mit fairen Preisen. Die Bio-Molkerei<br />
Andechser verhandelt alle zwei Monate die<br />
Preise mit den Bio-Bauern neu. Persönlich<br />
und auf Augenhöhe. Der partnerschaftliche<br />
Umgang erfolgt ebenso mit allen Mitarbeitern,<br />
die allesamt für Andechser Natur<br />
stehen und täglich die Kunden durch ihre<br />
Arbeit begeistern wollen. Die Andechser<br />
Natur Familie.<br />
Wenn<br />
630 Bio-Bauern<br />
Familienbetriebe<br />
... aus Überzeugung nach strengen Richtlinien<br />
zertifiziert sind, aus einem Umkreis von<br />
150 km in der Region kommen und beste<br />
Bio-Milch besonders nachhaltig erzeugen,<br />
dann sind es Andechser Natur Bio-Bauern.<br />
Sie alle folgen der Andechser Natur Philosophie<br />
„Natürliches natürlich belassen“.<br />
Schon die Struktur der Betriebe sagt viel<br />
aus: ausschließlich Familienbetriebe, im<br />
Schnitt mit 35 Kühen. Hier kennt der Bauer<br />
seine Kühe noch mit Namen.<br />
100 Prozent<br />
natürliche Zutaten<br />
... kommen in Andechser Natur Produkte.<br />
Hochwertige Bio-Milch von saftigen Weiden<br />
und sonnengereifte echte Frucht für<br />
köstlichen Fruchtgeschmack. Natürliche<br />
Produkte brauchen keine künstlichen Aromen,<br />
Zusatzstoffe oder Gentechnik, deshalb<br />
verzichtet Andechser Natur völlig darauf.<br />
Die schonend zubereiteten Bio-Produkte<br />
entfalten so ihren besonders aromatischen<br />
und vollen natürlichen Geschmack.<br />
3 mal<br />
länger reifen<br />
... als die meisten anderen Jogurts darf<br />
Bio-Jogurt von Andechser Natur. Das<br />
ruhige Reifeverfahren ist die kostbarste<br />
Zutat, die es gibt: Zeit. Erst durch<br />
die Reife erreicht der Jogurt seine einzigartige<br />
Qualität mit der typischen<br />
Geschmacksausprägung: cremig, frisch,<br />
vollmundig, mild und unverwechselbar.<br />
Mehr Bio.<br />
Mehr Natur.<br />
Andechser Natur.<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.andechser-natur.de
SIXPACK<br />
ALEXANDER BACHL<br />
ist einer der profiliertesten<br />
Gourmetjournalisten <strong>Österreich</strong>s.<br />
In seinem »Sixpack« stellt er Neues<br />
aus der Restaurantszene vor.<br />
alexander.bachl@falstaff.com<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
MRAZ & SOHN<br />
Wallensteinstraße 59<br />
1200 Wien<br />
SEEPLATZ’L<br />
Mosern 22<br />
8993 Grundlsee<br />
M77<br />
Märzstraße 77<br />
1150 Wien<br />
BEVANDA<br />
Hauptstraße 11<br />
2640 Gloggnitz<br />
CUCINA CIPRIANO<br />
Aegidigasse 15<br />
1060 Wien<br />
DAS GLASHAUS<br />
Am Grünen Prater 11<br />
1020 Wien<br />
Lukas Mraz kümmert sich in der Familienküche in Wien-<br />
Brigittenau wenig um Konventionen und viel um Geschmack.<br />
NEU EINGEDECKT<br />
Fotos: Lukas Ilgner<br />
JETZT<br />
GRATIS<br />
RESTAURANT-<br />
GUIDE APP<br />
Beim »Mraz« kam Sohn Lukas an Bord. Am Grundlsee und in Wien 15<br />
speist man so gut wie noch nie. In Gloggnitz steckt eine neue Nadel in der<br />
kulinarischen Landkarte. Beim Wiener Gürtel frönt ein junges Paar dem<br />
feinen Fisch. Und beim Prater gibt’s viel Glas und solide Küche.<br />
dez–feb 2019 falstaff 191
gourmet / SIXPACK<br />
MRAZ UND SOHN<br />
Brigittenau, Wien<br />
1Nicht oft ist an dieser Stelle zweimal<br />
in einem Jahr vom gleichen Lokal die<br />
Rede. Im Frühjahr war erstmals von<br />
der sehr reduzierten neuen Version des<br />
»Mraz & Sohn« zu lesen. Doch die jüngsten<br />
Entwicklungen machten einen weiteren<br />
Besuch unumgänglich. Lukas Mraz, vielen<br />
als Ex-Küchenchef des Berliner Kultlokals<br />
»Cordobar« ein Begriff, dockte »offiziell«<br />
beim familiären Mutterschiff an und stellte<br />
Bedingungen: Eine offene Küche musste her,<br />
ein Küchentisch installiert werden. Und –<br />
viel bestellen müssen (oder dürfen) die Gäste<br />
auch nicht mehr. »Here used to be the<br />
menu« liest man neben dem Entree. Ein<br />
Schnipsel in einem Glückskeks klärt über<br />
den Tarif auf. € 140,– kosten Essen plus<br />
Wasser. Die Zeiten von mehr oder weniger<br />
Gängen sind passé. Markus’ Bruder Manuel<br />
kommt eingangs mit einem Warenkorb und<br />
stellt die Produkte vor, wer statt Lamm lieber<br />
Rind will, darf das natürlich sagen. Den<br />
Rest bestimmen Lukas und Vater Markus.<br />
Und fordern gleich einmal heraus, wenn<br />
etwa Gang eins aus Klecksen von aufregend<br />
aromatischem Sauerrahm und Störkaviar<br />
(beides aus Oberösterreich) besteht und von<br />
einer Stahlplatte abgeschleckt werden soll.<br />
Betörend gute Stärkepuffer aus dem Weißen<br />
vom Lauch zieht man durch eine grüne<br />
Lauchmayo im Inneren einer mit Kabelbindern<br />
zusammengeschnürten Stange. Kurz<br />
gegrillte Messermuscheln kommen in ihrem<br />
unfassbar guten Sud mit Steinpilzen. Lammrücken<br />
wird – so kennt man das gar nicht –<br />
mit Apfelmelasse bepinselt und forsch<br />
gebrutzelt, dazu ein Salat aus Bohnen und<br />
Äpfeln mit Fischsauce-Vinaigrette. Eine<br />
Küche ohne Hemmungen und Konventionen,<br />
aber mit Herz und viel Geschmack.<br />
Die drei vom Wallensteinplatz: Vater Markus mit<br />
den Söhnen Lukas (links) und Manuel (rechts).<br />
BEWERTUNG<br />
Alexander Bachl<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
50 von 50<br />
19 von 20<br />
20 von 20<br />
9 von 10<br />
98 von 100<br />
<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide <strong>2018</strong><br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
50 von 50<br />
19 von 20<br />
20 von 20<br />
9 von 10<br />
98 von 100<br />
MRAZ UND SOHN<br />
Wallensteinstraße 59<br />
1200 Wien<br />
T: +43 1 3304594<br />
www.mraz-sohn.at<br />
SEEPLATZ’L<br />
Grundlsee, Steiermark<br />
2Das gar prächtig direkt am Wasser<br />
liegende »Seehotel Grundlsee«<br />
gehört, wie so vieles im Salzkammergut,<br />
Dietrich Mateschitz. Daher gibt’s<br />
hier – noch ziemlich exklusiv – das feine<br />
neue Bier »Thalheim« einer neuen Kleinbrauerei<br />
»vom Chef«, wie man hier zu<br />
sagen pflegt. Und weil der »Chef« stets<br />
dafür sorgt, dass in seinen Häusern mehr<br />
als ordentlich gekocht wird, hat der neue<br />
Küchenchef Matthias Schütz das Restaurant<br />
»Seeplatz’l« als eine der Top-Adressen<br />
der Steiermark etabliert. Sein aufwendiger,<br />
aber zugleich unprätentiöser Stil wurde in<br />
den zwei Jahren geprägt, als er mit Thorsten<br />
Probost in Lech kochte. Und natürlich<br />
bieten die umliegenden Seen allerlei Material.<br />
Aus Süßwasserfischen fabriziert Schütz<br />
eine subtil mit Wachauer Safran, Dille,<br />
Marillenkernen und Marillenessig abgeschmeckte<br />
Consommé, dazu Gurke, drin-<br />
nen Petersilienwurzel-Ravioli. Huchenfilet<br />
wird in Nussbutter gebraten, dazu Spitzkraut,<br />
Aubergine Rosa Bianca und Kräuterseitlinge,<br />
Bohnenkraut und Kapuzinerkresse<br />
geben aromatische Unterstützung. Aber<br />
auch in Sachen Fleisch scheut die Küche<br />
keinen Aufwand. Unter »Salzkammergut<br />
Bio-Maishendl« kommt ein aufregender<br />
Dreiteiler – Brust mit Kürbis, Senfkohl und<br />
Kerbel. Geschmorte Keule mit extraknuspriger<br />
Haut und dichte Hendlsuppe mit<br />
Hühnermaultausche. Innereien-Connaisseurs<br />
dürfen sich auf ein säuerlich-pikantes<br />
Beuschel mit gebackener Schnecke oder<br />
Kalbskutteln mit Pulpo freuen. Weniger<br />
aufregend als die Küche gibt sich die Weinkarte<br />
– sehr oldschool, dafür sind exzellente<br />
und gar nicht teure Champagner gelistet.<br />
Unter <strong>Österreich</strong>s Seerestaurants zählt dieses<br />
jedenfalls zu den allerbesten.<br />
BEWERTUNG<br />
Alexander Bachl<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
47 von 50<br />
17 von 20<br />
16 von 20<br />
10 von 10<br />
90 von 100<br />
<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide <strong>2018</strong><br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
Toller See, schickes<br />
Haus und große Küche.<br />
44 von 50<br />
17 von 20<br />
16 von 20<br />
10 von 10<br />
87 von 100<br />
SEEPLATZ’L<br />
Mosern 22<br />
8993 Grundlsee<br />
T: +43 3622 8604452<br />
www.seehotelgrundlsee.at<br />
Fotos: Lukas Ilgner, Carolina frank, beigestellt<br />
192<br />
falstaff dez–feb 2019<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte
M77<br />
Rudolfsheim, Wien<br />
3Einst war das Salzburger »<strong>Magazin</strong>«<br />
Vorreiter mit der Idee, Gäste<br />
gemeinsam an einem langen Tisch<br />
zu platzieren. Einige Jahre hielt man das<br />
durch. Dann griff Patron Raimund Katterbauer<br />
zur Kettensäge und machte dem ein<br />
Ende. Auch im »M77« stand so ein Tisch,<br />
auch dort wollten alle nur am Ende und<br />
ums Eck sitzen. Auf der Homepage des bis<br />
neulich als Dinnerclub für Gesellschaften<br />
geführten Lokals kann man die Tafel noch<br />
bewundern. Inzwischen hat Patron Wolfgang<br />
Braun – zuvor im »Le Salzgries Paris«<br />
als Souschef zugange – die Tische auseinandergestellt,<br />
was dem Wiener Gemüt offenbar<br />
mehr entgegenkommt. Der Name des<br />
Lokals ist die Kurzform der Adresse in der<br />
Märzstraße unweit des Meiselmarkts – eine<br />
Gegend, in der Restaurants mit 5-Gang-<br />
Menüs zu € 68,– nicht zum Alltag zählen.<br />
Doch Braun sieht sich als Vorreiter »abseits<br />
der ausgetrampelten Pfade«. Sein Arbeitsplatz<br />
liegt in Gestalt eines offenen Herdblocks<br />
im Gastraum, die sechs Gänge auf<br />
der Karte gehen sich offenbar ohne weiteres<br />
Küchenpersonal aus. Das Prädikat »nett«<br />
verdient der Crottin de Chavignol mit Friséesalat<br />
und Verjus-Dressing. Unter »raffiniert«<br />
fällt »Hummer | Wakame |Estragon«,<br />
eine dichte Bisque, die bei Tisch auf<br />
ein Arrangement aus Algen, krossen Chorizo-Stückchen<br />
und Schaum vom Estragon<br />
gegossen wird. Auch besonders gut: Sulmtaler<br />
Huhn mit Kamut und Eierschwammerlcreme<br />
und einem Hauch Belper Knolle.<br />
Der kleinen Weinkarte merkt man an, dass<br />
die Wirtsleute selbst gerne trinken. Und<br />
wer hier für eine größere Gruppe bucht,<br />
kommt weiterhin in den Genuss des großen<br />
Tisches – wie früher.<br />
Feine Küche in noch<br />
nicht so feiner Gegend.<br />
BEWERTUNG<br />
Alexander Bachl<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
45 von 50<br />
16 von 20<br />
16 von 20<br />
8 von 10<br />
85 von 100<br />
<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide <strong>2018</strong><br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
44 von 50<br />
17 von 20<br />
16 von 20<br />
9 von 10<br />
86 von 100<br />
M77<br />
Märzstraße 77<br />
1150 Wien<br />
T: +43 1 990 59 62<br />
www.m77.at<br />
BEVANDA<br />
Gloggnitz, Niederösterreich<br />
4<br />
Alles da: Reisebüro und Koffergeschäft,<br />
Dessous- und Fotoladen,<br />
sogar ein Bordell. Die 6000 Einwohner<br />
von Gloggnitz am Fuß des Semmerings<br />
hatten so ziemlich alles, was eine<br />
Kleinstadt braucht. Nur Gastronomie der<br />
besseren Art war nicht darunter. Das wollten<br />
die Gebrüder Doci, denen im Umfeld<br />
schon andere Lokale gehören, von Grund<br />
auf ändern. Seit Sommer 2017 wurde<br />
gewerkt, ein monumentaler Wintergarten<br />
und Fleischreifungskammern installiert.<br />
Schließlich fand man in Robert Letz einen<br />
Koch, der sich nach sechs Jahren im<br />
»Schlosshotel Mauerbach« verändern wollte.<br />
Und der Andrang belegt, dass man hier<br />
auf genau diesen mediterranen Mix Appetit<br />
hatte. Letz’ Küche bietet von einer<br />
schnellen Pizza am Hochtisch bis zu raffinierteren<br />
kleinen Menüs auf Empfehlung<br />
ein ziemlich weites Spektrum. Interessan-<br />
ter als das Beef Tatar ist der gehackte<br />
Thunfisch mit Avocado, Limette, Gomasio-Salz<br />
und Wasabi-Mayo. Gästen, denen<br />
Letz derlei zutraut, bekommen kurz gebratene<br />
Branzino-Leber mit Erdäpfelpüree<br />
und mediterranen Gemüsen. Einen Steinbutt<br />
belegt Letz gern instagramtauglich<br />
mit Chicorée und brät ihn kundig im Rohr.<br />
Schwein wird salzsteingereift beim Gloggnitzer<br />
Fleischer Baumgartner bezogen,<br />
nicht ganz so saftiger Rücken kommt mit<br />
umso aufregenderen Grammelknöderln<br />
und Jungkraut. Beim Wein will man Traditionstrinker<br />
nicht verschrecken. Die »normale«<br />
Karte listet Klassiker renommierter<br />
Häuser bis hin zu Tignanello und Sassicaia.<br />
Ein Beiblatt bereitet jenen Freude, die<br />
gern abseits des Mainstream trinken – von<br />
Gut Oggau bis Matassa. Ein breit und<br />
gescheit aufgestelltes Lokal.<br />
BEWERTUNG<br />
Alexander Bachl<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
44 von 50<br />
16 von 20<br />
16 von 20<br />
8 von 10<br />
84 von 100<br />
Für dieses Lokal liegt im<br />
<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide<br />
noch keine Bewertung vor.<br />
Robert Letz versorgt in<br />
Gloggnitz mit mediterraner<br />
Kost auf Niveau.<br />
BEVANDA<br />
Hauptstraße 11<br />
2640 Gloggnitz<br />
T: +43 2662 43528<br />
www.bevanda.restaurant<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />
dez–feb 2019 falstaff 193
gourmet / SIXPACK<br />
CUCINA CIPRIANO<br />
Mariahilf, Wien<br />
Carmela und Andrea<br />
Cipriano bringen<br />
Fisch an den Gürtel.<br />
5Dass man Menschen mit außergewöhnlicher<br />
Küche auch in die Zone<br />
um den minder gut beleumundeten<br />
Wiener Gürtel locken kann, bewies einst<br />
Legende Rudolf Kellner im »Altwienerhof«.<br />
Fabian Günzel schafft Ähnliches im<br />
»ænd«. Nun sperrte ein junges Paar aus Italien<br />
im Ex-»Steinthal« ein Lokal auf, das<br />
fast ausschließlich Meeresgetier gewidmet<br />
ist. Andrea Cipriano werkte an gepflegten<br />
Adressen wie »Taubenkobel« und »Il Melograno«,<br />
im »R&Bar« lieferte er das beste<br />
Bar-Food der Stadt. Nun steht er als Chef<br />
in der Küche, während Frau Carmela das<br />
Service im nicht kleinen Gastraum zu<br />
schupfen versucht. Cipriano stammt aus<br />
Grado und verfügt über beste Kontakte<br />
zum Fischgewerbe. Abseits von einigen<br />
Standardgerichten wird frisch eingelangte<br />
Ware auf einem Tablett vorgeführt. Da ist<br />
schnelle Entscheidung gefragt, so manches<br />
Tier ist einmal vorhanden und landet sonst<br />
am Nebentisch. Auf einer Crudo-Platte liegen<br />
etwa Schwertmuscheln, rote Adria-<br />
Garnelen (großartig!) und Adlerfisch-Tatar.<br />
Den venezianischen Stockfisch-Klassiker<br />
»Baccalà Mantecato«, luftige Kabeljau-<br />
Creme und getrocknete Rote Rüben, gibt’s<br />
immer, ebenso »Fregola sarda alla marinara«,<br />
Pastakügelchen mit dichtem Meeresfrüchtesugo.<br />
Einen Steinbutt schiebt Cipriano<br />
einfach im Ganzen ins Rohr und serviert<br />
ihn mit saftigen Erdäpfeln und Ofengemüse.<br />
Beim Thema Wein wäre es eine<br />
Idee, sich noch etwas Beratung zu holen.<br />
Bei den Desserts ist man dagegen sattelfest.<br />
Derart originelle Süßigkeiten wie die feinherbe<br />
»Minestrone di frutta e verdura«<br />
oder das raffinierte »Magnum Tiramisu«<br />
findet man selten.<br />
BEWERTUNG<br />
Alexander Bachl<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
45 von 50<br />
15 von 20<br />
15 von 20<br />
8 von 10<br />
83 von 100<br />
Für dieses Lokal liegt im<br />
<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide<br />
noch keine Bewertung vor.<br />
CUCINA CIPRIANO<br />
Aegidigasse 15<br />
1060 Wien<br />
T: +43 660 1647608<br />
www.facebook.com/<br />
cucinaCipriano<br />
DAS GLASHAUS<br />
Leopoldstadt, Wien<br />
6<br />
Macht man ein Foto, liest man<br />
»Wirtschaftsuniversität« als Standort.<br />
Wer sich mit Google Earth auf<br />
die Reise in diese Stadtentwicklungszone<br />
vorbereitet, sieht am Bild eine Großbaustelle.<br />
Die ist Geschichte, tatsächlich kommen<br />
die vielen Premierenbesucher dieser<br />
Gegend ins Staunen, was alles zwischen<br />
Messegelände und Trabrennbahn Krieau<br />
in die Höhe geschossen ist. Ein zwischen<br />
den Glaspalästen angesiedeltes neues Lokal<br />
trägt den passenden Namen »Das Glashaus«,<br />
ist wirtschaftlich mit dem studentischeren<br />
»Das Campus« gleich um die Ecke<br />
verbunden und bedient Esser mit mehr<br />
Zeit und Budget. Blickt man nach oben,<br />
beeindrucken die sieben Meter hohen Räume.<br />
Schaut man auf die Teller, sieht man<br />
liebevoll arrangierte Gerichte aus guten<br />
Produkten. Saibling kommt mild als Tatar<br />
mariniert mit Lauch, Chili, Ingwer und<br />
Tomate. Beim Fenchel steht zwar<br />
»gegrillt«, das Arrangement mit kandierten<br />
Orangenfilets hat aber eher Schmorkonsistenz<br />
und wirkt entsprechend blass.<br />
Wirklich gut wird’s beim Schweinebauch<br />
auf zart indisch aromatisierten Linsen und<br />
eingelegten Senfkörnern. Wer »Steirisches<br />
Backhendl« mit Brioche, Coleslaw, Pommes<br />
frites und Zitronenmayo in Erwägung<br />
zieht, wird mit dem Warnhinweis der Kellnerin<br />
versorgt, es handle sich um einen<br />
Burger – »damit Sie nicht enttäuscht sind«.<br />
Tatsächlich ist die Kombi nicht von der<br />
stimmigsten Sorte, wiewohl das Hendl<br />
schön saftig in eine krachige Panier gebettet<br />
ist. Beim Wein hält man sich an wenige<br />
bekannte Etiketten, dafür kann man sich<br />
mit einer umso größeren Selektion an Spirituosen<br />
diese noch eher sterile neue Ecke<br />
Wiens schön trinken.<br />
BEWERTUNG<br />
Alexander Bachl<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
43 von 50<br />
15 von 20<br />
15 von 20<br />
8 von 10<br />
83 von 100<br />
Für dieses Lokal liegt im<br />
<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide<br />
noch keine Bewertung vor.<br />
Speisen hinter Glas<br />
an der Trabrennbahn.<br />
DAS GLASHAUS<br />
Am Grünen Prater 11<br />
1020 Wien<br />
T: +43 1 3483553<br />
www.dasglashaus.at<br />
Fotos: Dario Santangelo, beigestellt<br />
194<br />
falstaff dez–feb 2019<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte
INTERNATIONAL HOTSPOT / gourmet<br />
LONDON ROTIERT<br />
Die Rotisserie von Englands neuem Superstar Tom Kerridge gilt gerade als<br />
heißeste Adresse der Hauptstadt – nicht zu Unrecht.<br />
TEXT SEVERIN CORTI<br />
London ist dem Gutesser immer eine<br />
Reise wert, das Chaos um den bevorstehenden<br />
»Brexit« aber lässt einen<br />
Trip in die britische Metropole noch dringlicher<br />
erscheinen als sonst: Was weiß man,<br />
wie mühsam die Einreisebestimmungen<br />
werden, wenn sich die Insel erst einmal<br />
vom Mutterkontinent abnabelt?<br />
Vor allem aber ist mit Tom Kerridge der<br />
neue Stern unter den britischen Top-Köchen<br />
endlich nach London gelockt worden. Kerridge<br />
hat in Südengland eine Reihe von Pubs,<br />
die allesamt mit mindestens einem Michelin-<br />
Stern ausgezeichnet sind, er gilt als Publikumsliebling<br />
verschiedener BBC-Kochshows<br />
und als längst fälliger Nachfolger Gordon<br />
Ramsays am britischen Küchenthron.<br />
DER GESCHMACK DES FEUERS<br />
Dass er jetzt im ultranoblen »Corinthia<br />
Hotel«, gleich ums Eck von Trafalgar Square,<br />
eine Rotisserie aufgemacht hat, ist laut der<br />
hymnischen Kritik in der »Financial Times«<br />
dem österreichischen F&B-Manager des<br />
Hotels, Ben Hofer, zu verdanken. Hofer<br />
(zuvor »Fera at Claridge’s«) wollte unbedingt<br />
eine Küche mit offenem Feuer – der einzigartigen<br />
Atmosphäre ebenso wie des unverwechselbaren<br />
Geschmacks wegen. Damit konnte<br />
er Kerridge locken. Man sitzt in Clubatmosphäre,<br />
die Wände sind in klassischem Racing<br />
Green, und ordert durchwegs maskuline<br />
Gerichte vom Grill: gefüllte Wachteln etwa,<br />
mit rauchig knuspriger Haut und köstlich<br />
zarter Boudin blanc, oder Lammsattel mit<br />
feuergegrillten Melanzani und grüner Olivensalsa.<br />
Gerichte, die nicht aus dem Feuer<br />
kommen, dürfen sich feingliedriger präsentieren:<br />
ein fantastisches Pilz risotto mit<br />
knusprigem, weichem Ei etwa (Bild rechts),<br />
ein wunderbar altmodisches Vol-au-vent mit<br />
wolkengleicher Krabben-Avocadofülle oder<br />
wunderbar butterschwangere Seezunge mit<br />
Shrimps und knusprigen Algen.<br />
BEWERTUNG<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
KERRIDGE’S BAR & GRILL<br />
No. 10 Northumberland Avenue<br />
London WC2N 5AE<br />
T: +44 20 73213244<br />
www.kerridgesbarandgrill.co.uk<br />
47 von 50<br />
19 von 20<br />
19 von 20<br />
10 von 10<br />
95 von 100<br />
An der Bar werden raffinierte Snacks aus<br />
Kerridges Restaurantküche gereicht.<br />
FAZIT: Fine Dining in smarter Pub-Atmosphäre –<br />
das ist ein Twist, auf den Londons so raffiniert aufgestellte<br />
Restaurantszene bislang noch gewartet hat.<br />
Im »Kerridge’s« kommt noch eine Rotisserie mit offenem<br />
Feuer dazu – und Star-Chef Tom Kerridge, der darauf<br />
wahre Wunderdinge gart.<br />
dez–feb 2019 falstaff 195
KRITIK AUS<br />
ERSTER HAND<br />
HIER SPRICHT<br />
KALT<br />
17.000 Gourmetclubmit glieder testen für den<br />
<strong>Falstaff</strong> Res tau rantguide 1400 Restaurants und senden<br />
uns ihre positiven und negativen Erleb nisberichte.<br />
Hier ein kleiner Auszug.<br />
EIN ABEND MIT ABRUPTEM ENDE<br />
»Badhaus«, 4540 Bad Hall:<br />
Der Umgang mit Gästen im<br />
»Badhaus« enttäuschte<br />
»Wirtshaus Mooslechners Rusterhof«: verärgerte Gäste.<br />
SERVICE-KATASTROPHE<br />
»Wirtshaus Mooslechners Rusterhof«, 7071 Rust:<br />
Gäste brauchten langen Atem<br />
»Neulich waren wir zu zehnt im ›Wirtshaus<br />
Mooslechners Rusterhof‹ mittagessen. Nach<br />
15 Minuten und zweimaliger Aufforderung<br />
durften wir endlich die Getränke ordern.<br />
Unsere Essensbestellung glich einer Odyssee.<br />
Extrem lange Wartezeiten von 40 Minuten<br />
zwischen den Gängen, die Speisen wurden in<br />
Etappen serviert. Weiters wurde das schmutzige<br />
Geschirr der Vorspeisen trotz mehrmaliger<br />
Bitte nicht abgeräumt. Die Krönung folgte<br />
beim Bezahlen. Der bestellte Wein, den wir<br />
gar nicht erhalten hatten, wurde uns verrechnet.<br />
Der darauf hingewiesene Kellner verschwand<br />
murrend, holte eine neue Rechnung<br />
und knallte diese regelrecht auf den Tisch.<br />
Endgültig bezahlen konnte ich aber erst bei<br />
einem anderen Kollegen. Unmöglich!«<br />
»Vor Kurzem besuchten wir mit Freunden<br />
das ›Badhaus‹ in Bad Hall. Schon bei unserem<br />
Eintreffen erschien uns die Chefin nervös und<br />
schnippisch. Sie bediente uns persönlich, leider<br />
wurden zeitweise unsere Getränke vergessen.<br />
Das Essen entsprach unseren Erwartungen.<br />
Während des Desserts, es war ungefähr<br />
22 Uhr, füllte sich das Lokal. Kaum hatten<br />
wir fertig gegessen, kam die Chefin an unseren<br />
Tisch mit den Worten ›Ich muss Sie jetzt<br />
abkassieren, Sie wissen ja, der Tisch ist um<br />
22:00 Uhr reserviert.‹ Weder bei der telefonischen<br />
Reservierung noch bei unserem Eintreffen<br />
war uns dies mitgeteilt worden. Wir wurden<br />
praktisch hinausgeworfen, obwohl wir<br />
gerne noch geblieben wären. Sehr schade.«<br />
»Badhaus«: gutes Essen, aber schlechter Service.<br />
Unzufriedene Gäste im »Badhaus«.<br />
REAKTION<br />
Das »Badhaus«-Team nimmt zu der<br />
Kritik Stellung:<br />
»Bei der telefonischen Reservierung wurde<br />
darauf hingewiesen, dass der Tisch nur<br />
bis 22 Uhr zur Verfügung steht. Als wir die<br />
Gäste dann höflich ersuchten, den Tisch<br />
freizugeben, wusste angeblich niemand<br />
davon. Wir haben auf die Information bei<br />
der Reservierung hingewiesen, jedoch auch<br />
die Möglichkeit angeboten, am Tisch zu<br />
verweilen. Dies wurde allerdings vehement<br />
abgelehnt, und eine Bereinigung der Situation<br />
war leider nicht mehr möglich. Vermutlich<br />
gab es ein Kommunikationsproblem<br />
bei der Reservierung. Wir bedauern<br />
den unglücklichen Ausklang des Abends<br />
für die Gäste, hoffen aber natürlich, sie<br />
wieder bei uns bewirten zu dürfen.«<br />
Fotos: Helge Kirchberger, Traunseehotels, beigestellt<br />
196 falstaff dez–feb 2019
DER GAST<br />
REDAKTION@FALSTAFF.AT<br />
Haben auch Sie ein bemerkenswertes<br />
Restauranterlebnis, das Sie uns schildern<br />
möchten? Dann schreiben Sie uns an<br />
redaktion@falstaff.at.<br />
WARM<br />
KÖSTLICHES GANSL<br />
UND GUTE STIMMUNG<br />
»Dreimäderlhaus«, 2482 Münchendorf:<br />
Gelungener Einstieg in die Gansl-Saison<br />
im »Dreimäderlhaus«<br />
SERVICE MIT HERZ<br />
»Bootshaus« im »Seehotel Das Traunsee«,<br />
4801 Traunkirchen:<br />
Im »Bootshaus« endet der Service nicht<br />
beim Essen<br />
»Vor Kurzem besuchten meine Freundin<br />
und ich das ›Dreimäderlhaus‹ in Münchendorf.<br />
Auf der Website werden die Gäste darauf<br />
aufmerksam gemacht, das Ganslmenü<br />
rechtzeitig vorzubestellen. Wir versuchten<br />
unser Glück und reservierten spontan zwei<br />
Stunden vor unserem Besuch einen Tisch.<br />
Als wir im ›Dreimäderlhaus‹ eintrafen, bekamen<br />
wir nicht nur unsere Sitzgelegenheit,<br />
sondern auch das von uns gewünschte und<br />
heiß ersehnte Ganslmenü. Die servierten<br />
Speisen waren köstlich, der dazu bestellte<br />
Sturm wie immer sehr gut. Wir waren rundum<br />
zufrieden und werden bestimmt bald<br />
wieder einmal vorbeischauen.«<br />
Gelungener Hochzeitstag in der »Weinbank«.<br />
EIN PERFEKTER ABEND<br />
»Weinbank«, 8461 Ehrenhausen:<br />
Gäste verbrachten in der »Weinbank«<br />
einen gelungenen Hochzeitstag<br />
»Anlässlich unseres Hochzeitstags reservierten<br />
wir einen Tisch in der ›Weinbank‹. Das<br />
Essen war schlichtweg perfekt – regional,<br />
originell und ausgesprochen gut. Wir hatten<br />
das Dinner mit Weinbegleitung gewählt, und<br />
unser Sommelier Herr Zach überraschte uns<br />
mit sehr spannenden und vielfältigen Weinen.<br />
Sogar die Orange Wines, denen wir sonst ein<br />
wenig skeptisch gegenüberstehen, überzeugten<br />
auf ganzer Linie. Das Highlight jedoch<br />
folgte am Ende des Abends. Obwohl es schon<br />
sehr spät war, durften wir noch einen Blick in<br />
den Weinkeller werfen. Einfach genial!«<br />
»Neulich verbrachten wir einen traumhaften<br />
Abend im ›Bootshaus‹. Aufgrund des guten<br />
Wetters nahmen wir auf der Terrasse Platz<br />
und genossen ein herrliches Menü mit passender<br />
Weinbegleitung. Während des Essens<br />
verlor meine Gattin eine Haarklammer, die<br />
auf eine tiefer liegende Terrasse fiel. Auf meine<br />
Frage, wie ich denn in diesen Bereich<br />
gelangen könne, reagierte das Personal<br />
schlichtweg großartig. Nicht nur, dass umgehend<br />
nach der im Grunde wertlosen Haarklammer<br />
gesucht wurde, meine Frau bekam<br />
sie wenig später gesäubert zurück. Solch<br />
einen Service erlebt man nicht alle Tage!«<br />
»Dreimäderlhaus«: tolles Essen und gute Stimmung.<br />
Die Redaktion behält sich vor, dem <strong>Falstaff</strong><br />
zugesandte Berichte aus Platzgründen für die<br />
Veröffentlichung zu kürzen.<br />
Vorbildliche Gästebetreuung im »Bootshaus«.<br />
dez–feb 2019 falstaff 197
leserbriefe<br />
Lesermeinung ist uns wichtig, egal,<br />
ob Lob oder Tadel. Schreiben Sie uns einfach an<br />
redaktion@falstaff.at oder posten Sie auf<br />
www.falstaff.com bzw. unserer Facebook-Seite.<br />
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FRECHE FRÜCHTE<br />
Liebes <strong>Falstaff</strong>-Team,<br />
Liebe Redaktion!<br />
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Entdeckungs reisen.«<br />
SABRINA DRAGASEV Wien<br />
ich bin schon seit Langem<br />
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mich jedes Mal, wenn ich eine<br />
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und helfen mir immer ungemein<br />
bei der Planung meiner Reisen.<br />
Weiter so!<br />
Liebe Grüße,<br />
Sabrina Dragasev, Wien<br />
Vielen Dank für den spannenden<br />
Artikel über die Zitrusfrüchte in<br />
der letzten Ausgabe. Ich hatte<br />
ja keine Ahnung, wie groß die<br />
Sortenvielfalt ist. Sehr schön<br />
fand ich auch, dass jede Frucht<br />
noch einmal einzeln erklärt wird.<br />
Besonders jetzt, da die Tage<br />
wieder kürzer und dunkler<br />
werden, bringt so eine bunte<br />
Geschichte die Sonne ein klein<br />
wenig zurück.<br />
Roman Hauser, Wien<br />
AUF NACH RIGA!<br />
Sehr geehrtes <strong>Falstaff</strong>-Team,<br />
mit besonderer Freude habe ich<br />
die Reise-Reportage über Riga<br />
verschlungen. Ich liebäugele<br />
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dort ein verlängertes Wochenende<br />
zu verbringen. Dank eurer<br />
informativen Tipps weiß ich jetzt<br />
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Die Redaktion behält sich vor, dem<br />
<strong>Falstaff</strong> zugesandte Leserbriefe<br />
aus Platzgründen für die Ver öf fent <br />
lichung zu kürzen.<br />
Fotos: beigestellt<br />
198 falstaff<br />
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200 falstaff<br />
dez–feb 2019
DEZEMBER–FEBRUAR<br />
IMPRESSUM<br />
INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT<br />
FÜR ESSEN, TRINKEN UND REISEN<br />
Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck,<br />
Vervielfältigung und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />
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des Verlags. Zitate aus Beiträgen dieser Ausgabe sind<br />
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der Verlag und der Vertrieb von Zeitschriften<br />
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SPANIEN: AIM, About International Media<br />
T: +34 91 3203770, olga.martinez@aboutim.es<br />
LEITUNG LESER- UND ABOSERVICE<br />
Birgit Niedl, DW 419, abo@falstaff.at<br />
GOURMETCLUB UND EVENTS<br />
Johanna Grabmer (Leitung Gourmetclub)<br />
Laura Bretschneider, Katharina Bruck, Lukas Gröllinger<br />
MARKETING & SALES<br />
Lena Manfredini (Junior AD)<br />
Kristina Kling (Assistenz Marketing)<br />
HERSTELLER<br />
Druckerei Berger, Wiener Straße 80, 3580 Horn<br />
VERTRIEB<br />
Morawa Pressevertrieb GmbH & Co. KG, Hackinger<br />
Straße 52, 1140 Wien, DVR-Nummer: 06a9192<br />
Nicht gekündigte Abonnements gelten automatisch als<br />
verlängert. Einzelverkaufspreis: € 8,50<br />
Jahresabonnement (8 Hefte): € 54,–<br />
Testabo (3 Ausgaben): € 9,90<br />
AUFLAGE<br />
<strong>Falstaff</strong> <strong>Österreich</strong>: 45.375 Exemplare<br />
(ÖAK 1. Halbjahr <strong>2018</strong>)<br />
<strong>Falstaff</strong> Deutschland: 68.111 Exemplare<br />
(Lt. IVW 1/18)<br />
<strong>Falstaff</strong> Schweiz: 28.000 Exemplare<br />
GESELLSCHAFTER DER FALSTAFF<br />
VERLAGS-GMBH<br />
67 % Wolfgang Rosam Privatstiftung<br />
23 % CK Sàrl, Baar (CH), 10 % Angelika Rosam<br />
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Genuss hat<br />
viele Seiten.<br />
In den OÖNachrichten.<br />
Ganz nach Ihrem Geschmack: Entdecken Sie all die Gustostückerl, die Oberösterreich<br />
zu bieten hat, und noch vieles mehr – mit den OÖNachrichten! Neben unseren<br />
Gastro-Kritiken und -Kolumnen finden Sie auf nachrichten.at weitere exklusive Inhalte<br />
wie eine Online-Rezepte-Sammlung sowie anregende Blogs. In diesem Sinne:<br />
Guten Appetit. Das Beste für Sie.
ANGELIKA ROSAM<br />
WILD THING<br />
Nicht nur in der Mode ist<br />
Animalprint zur Zeit en vogue:<br />
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Form und Farbe des<br />
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Fotos: Rafaela Pröll, beigestellt<br />
202<br />
falstaff dez–feb 2019
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LIFESTYLE<br />
NOSTALGIE PUR<br />
Must-Have für Naschkatzen: Der<br />
Adventkalender von Leschanz<br />
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Flair und versüßt uns die<br />
Wartezeit auf das Christkind mit<br />
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jede Tafel in ein stilvolles Kitsch-<br />
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dominieren beim fashionablen<br />
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Kolumnistin ANGELIKA ROSAM<br />
ist Herausgeberin und Miteigentümerin<br />
des <strong>Falstaff</strong>-Verlags. Mit einem großen<br />
Faible für die schönen Dinge des Lebens<br />
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der Gourmetwelt.<br />
Adventzeit – Glam –<br />
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Zuhause mit viel<br />
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gedeckten Tisch den letzten<br />
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Servietten kaum in Szene setzen.<br />
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ROTES WUNDER<br />
Die bauchige »Monofiori Balloton«<br />
aus dem Hause<br />
Venini darf als Klassiker<br />
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Daher eignet sich das edle<br />
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dez–feb 2019 falstaff 203
luxus zeit / MARC A. HAYEK<br />
»JE WENIGER<br />
TAMTAM,<br />
DESTO BESSER«<br />
Er dirigiert die Luxusmarken der Swatch Group: Und wer wie Marc<br />
Alexander Hayek Herr über so viel Zeitmessinstrumente ist, hat die Zeit<br />
fest im Griff, möchte man meinen. Wir trafen den charismatischen<br />
Unternehmer am Stammsitz von Blancpain zum Gespräch.<br />
TEXT ALEXANDER LINZ<br />
Marc A. Hayek repräsentiert<br />
als Mitglied der Konzernleitung<br />
der Swatch Group<br />
die dritte Generation der<br />
Hayeks. Großvater Nicolas<br />
G. Hayek – er starb 2010 – hatte 1983<br />
inmitten der Quarzkrise, als die Asiaten mit<br />
Billig-Quarz-Uhren die Märkte überschwemmten<br />
und es keine Nachfrage mehr<br />
nach mechanischen Uhren gab, durch die<br />
strategische Bündelung der Kräfte und<br />
Gründung der SMH (Société de Microélectronique<br />
et d’Horlogerie SA) viele der heute<br />
zur Gruppe gehörenden Uhrenmarken vor<br />
dem Untergang bewahrt. 1998 änderte man<br />
den Namen des SMH-Konzerns auf Swatch<br />
Group. Marc Hayeks Mutter Nayla fungiert<br />
als Präsidentin des Verwaltungsrates,<br />
sein Onkel Nick als Präsident der Konzernleitung<br />
und Mitglied des Verwaltungsrates.<br />
Ab 1992 arbeitete Marc Hayek bei Certina<br />
und Swatch, wollte dann aber etwas Eigenes<br />
aufbauen. 1996 wurde der heute<br />
47-Jährige Vater eines neunjährigen Sohnes<br />
Gastronom in Zürich, in seinem Szenerestaurant<br />
»Colors« setzte er auf eine variantenreiche<br />
Küche, erlesene Weine und Zigarren.<br />
Es war Großvater Hayek, der seinen<br />
Enkel 2001 in die Swatch Group zurückholte.<br />
Mit Blancpain übertrug er ihm die<br />
Verantwortung der Führung einer Luxusmarke,<br />
die die Gruppe im Jahr 1992 von<br />
Jean-Claude Biver gekauft hatte. Nach dem<br />
Tod seines Großvaters übernahm Marc<br />
Hayek die Leitung der Luxusmarken Blancpain,<br />
Breguet und Jaquet Droz der Swatch<br />
Group – und neuerdings kümmert er sich<br />
auch um Glashütte Original.<br />
><br />
206<br />
falstaff dez–feb 2019
LUXUSZEIT<br />
ALEXANDER LINZ<br />
Der renommierte Uhrenfachjournalist<br />
schreibt<br />
in <strong>Falstaff</strong> über aktuelle<br />
Zeitströmungen auf dem<br />
Uhrensektor.<br />
»So ein tickendes Kleinod<br />
ist für mich definitiv ein<br />
Speicher von Emotionen,<br />
Leben und Personen.«<br />
MARC A. HAYEK<br />
Mitglied Konzernleitung Swatch Group<br />
Fotos: fred Merz/Rezo.ch<br />
dez–feb 2019 falstaff 207
luxus zeit / MARC A. HAYEK<br />
TICKENDE TRADITION<br />
Blancpain, Breguet, Glashütte Original und Jaquet Droz bilden neben<br />
Harry Winston und Omega die Speerspitze. Marc A. Hayek lenkt die<br />
Geschicke der vier Luxusuhrenmarken.<br />
Es sind vier altehrwürdige, waschechte Manufakturen: Zusammen<br />
sind Blancpain (seit 1735), Breguet (1775), Glashütte Original<br />
(1845) und Jaquet Droz (1738) 979 Jahre alt. Blancpain und<br />
Breguet sind im Jura beheimatet, Jaquet Droz in La Chaux-de-Fonds;<br />
Glashütte Original – nomen est omen – in Glashütte in Sachsen. Die<br />
Fertigungstiefe der Betriebe ist enorm, das Angebot an hauseigenen<br />
Uhrwerken entsprechend groß. Während man in Mittelpreislagen mit<br />
zugekauften Uhrwerken das Auslangen finden kann, definiert sich das<br />
Prestige- und Luxussegment über seine Uhrwerkevielfalt und die Art<br />
und Weise, wie sie gefertigt werden. Dabei steht die manuelle Arbeit im<br />
Vordergrund. Eine Automatisierung der Fertigung macht bei diesen<br />
Marken keinen Sinn, zu sehen ist der kleine, feine Unterschied am Glasboden<br />
der Gehäuse. Man stößt hier auf einen Mikrokosmos, der einen<br />
sofort in seinen Bann zieht – und nichts ist beeindruckender, als so<br />
einen Zeitmesser einmal aus der Nähe gesehen und ihn am Handgelenk<br />
Probe getragen zu haben.<br />
Die Blancpain »FIFTY FATHOMS« gilt als<br />
U(h)rmutter moderner Taucheruhren. Sie<br />
wird in zahlreichen Varianten angeboten,<br />
so zum Beispiel auch in der historisch<br />
authentischen mit dem weiß-orangen<br />
Feuchtigkeitsindikator am Zifferblatt.<br />
2001 wurde Marc Hayek<br />
von seinem Großvater<br />
zurück in den Konzern<br />
geholt. Heute leitet er<br />
die Luxusmarken.<br />
Fotos: Fred merz/Rezo.ch, Josschmid.com, beigestellt<br />
208<br />
falstaff<br />
dez–feb 2019 2019
Breguet zelebriert mit dem »CLASSIQUE EXTRA<br />
FLACHEN TOURBILLON« die feine Uhrmacherkunst. Das<br />
42-mm-Rotgoldgehäuse ist 7,45 mm dick, das Automatikuhrwerk<br />
misst gar nur 3 mm. Die Zeit wird von einem<br />
strahlend weißen Email-Grand-Feu-Zifferblatt abgelesen.<br />
Das Automatikwerk der Jaquet Droz »GRANDE<br />
SECONDE MOON« gewährleistet eine Genauigkeit<br />
der Mondphasenanzeige von 122 Jahren. Würde man<br />
sie in dem Zeitraum unentwegt tragen, so müsste die<br />
Anzeige erst dann um einen Tag korrigiert werden.<br />
><br />
FALSTAFF Herr Hayek, wir können<br />
heute so gut wie alles verändern – die Zeit<br />
aber nicht. Eine Minute ist immer eine<br />
Minute. Gleichzeitig gibt es nichts Subjektiveres<br />
als das Empfinden von Zeit, oder?<br />
MARC A. HAYEK Zeit übt eine unglaubliche<br />
Faszination auf mich aus. Ich denke da<br />
spontan an meinen Sohn und wie auch er<br />
schon den Lauf der Zeit unterschiedlich<br />
wahrnimmt. Vor Kurzem sagte er zu mir:<br />
»Papa, am Wochenende, wenn ich noch<br />
eine Stunde spielen darf, dann vergeht die<br />
Zeit so furchtbar schnell, und in der Schule,<br />
da dauert die gleiche Stunde so ewig lang.<br />
Das kann doch nicht die gleiche Stunde<br />
sein!« Uns Erwachsenen geht es doch nicht<br />
anders – nur glauben wir, die Zeit mit präzisen<br />
Messinstrumenten unter Kontrolle zu<br />
bringen. In Wahrheit ist sie jedoch unkontrollierbar<br />
und unabänderlich.<br />
Eine Armbanduhr misst nicht nur fortlaufend<br />
die Zeit, sie ist ebenso unser ständiger<br />
Begleiter und demnach ein sehr persönlicher<br />
Speicher von Emotionen und Momenten …<br />
In unserer Kultur ist sie der symbolischste<br />
Gegenstand, den wir weitervererben oder<br />
bereits vererbt bekommen haben. Die Uhr<br />
der Mutter, des Vaters – mit ihr leben sie<br />
für uns weiter. Patina und Tragespuren<br />
erzählen zudem ihre eigene Geschichte, und<br />
die darf man im Rahmen eines Services<br />
nicht einfach wegpolieren. Da wird es sehr<br />
persönlich, das hat dann nichts mehr mit<br />
einer ordnungsgemäßen Instandsetzung<br />
oder technischen Wartung des Uhrwerks zu<br />
tun. Um dem gerecht zu werden, habe ich<br />
unsere Serviceuhrmacher angewiesen, stets<br />
genau zu hinterfragen, in welchen optischen<br />
Zustand eine Armbanduhr gebracht werden<br />
darf und soll. So ein tickendes Kleinod ist<br />
für mich definitiv ein Speicher von Emotionen,<br />
Leben und Personen.<br />
Der Glashütte Original »SENATOR COSMOPOLITE« ist die mechanisch intelligenteste<br />
und zugleich am einfachsten zu bedienende Weltzeitzonenuhr. Das ultimative Tool für<br />
den Weltenbummler, der stets wissen will, wo wem die Stunde geschlagen hat.<br />
Geht diese Tradition nicht zusehends<br />
verloren?<br />
Wir sollten der Jugend die Faszination, dass<br />
etwas Bestand hat, wieder viel stärker vermitteln.<br />
Eine Smartwatch ist bereits nach<br />
einem Jahr obsolet, da technisch überholt,<br />
man legt sie einfach ab und vergisst sie.<br />
Eine mechanische Armbanduhr überdauert<br />
indes Generationen, ihr Wert nimmt zu,<br />
und man passt gut darauf auf. ><br />
dez–feb 2019 falstaff 209
luxus zeit / MARC A. HAYEK<br />
SWATCH GROUP – DER<br />
GRÖSSTE UHRENKONZERN<br />
><br />
An Schulen in England ersetzt man analoge<br />
Uhren mit digitalen, da die Schüler die<br />
Uhrzeit nicht mehr ablesen können …<br />
Das ist traurig, da geht ein Teil unserer Kultur<br />
verloren! Das Ablesen der Uhrzeit von<br />
einem klassischen Zifferblatt sollte jeder<br />
beherrschen. Warum schaffen wir nicht auch<br />
gleich das Lesen und Schreiben ab und überlassen<br />
es künftig »Alexa« und »Siri«. Es liegt<br />
an uns, es ist unsere Verantwortung, unseren<br />
Kindern Werte zu vermitteln. Wir wären<br />
nicht da, wo wir heute sind, deshalb darf<br />
keine schleichende digitale Entmündigung<br />
stattfinden – und das sage ich nicht nur, weil<br />
wir analoge Messinstrumente herstellen.<br />
Nicolas G. Hayek legte im Jahr 1983<br />
unter geradezu extremen Rahmenbedingungen<br />
den Grundstein für<br />
den heute weltgrößten Uhrenkonzern.<br />
Damals überfluteten die Asiaten die Märkte<br />
mit billigen Quarzuhren, mechanische Uhren<br />
waren nicht mehr gefragt, und die Schweiz<br />
schlitterte in ihre bis dato größte Uhrenkrise.<br />
Heute gehören die Uhrenmarken<br />
Breguet, Harry Winston, Blancpain, Glashütte<br />
Original, Jaquet Droz, Léon Hatot, Omega,<br />
Longines, Rado, Union Glashütte, Tissot,<br />
Calvin Klein, Balmain, Certina, Mido, Hamilton,<br />
Swatch und Flik Flak zum Portfolio. Das<br />
ist aber nur die eine Seite des anhaltenden<br />
Erfolgs der Swatch Group. Die andere Seite<br />
sind deren unglaubliche Fertigungstiefe und<br />
nachhaltige Innovationskraft. Die 150 Produktionszentren<br />
von ETA, Nivarox-FAR, CHH<br />
Microtechnique, Comadur, Rubattel et Weyermann,<br />
MOM Le Prélet, Universo, Manufacture<br />
Ruedin, Simon Et Membrez, Lascor,<br />
Novi, Swatch Group Assembly, DYB, EM Microelectronic,<br />
Renata und Micro Crystal<br />
repräsentieren die vertikale Produktion der<br />
Swatch Group. Die Swiss Timing ist der<br />
weltführende Anbieter im Bereich der Sportzeitmessung<br />
und Visualisierung von Ergebnissen.<br />
Ohne das Know-how könnte Omega<br />
Bescheidener Bau, wuchtige Erfolge: Der Sitz<br />
der Swatch Group, 1983 von Nicolas G. Hayek<br />
(u.) gegründet, befindet sich in Biel, Schweiz.<br />
nicht offizieller Zeitmesser der Olympischen<br />
Spiele sowie Longines jener der FIS sein.<br />
Weltweit beschäftigt die Swatch Group<br />
etwas mehr als 35.000 Mitarbeiter und<br />
erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von<br />
7960 Millionen Schweizer Franken (Gewinn:<br />
755 Millionen Schweizer Franken). Der klassische<br />
Fachhandel ist noch der wichtigste<br />
Partner im Vertrieb der Uhren. Mehr und<br />
mehr eigene Boutiquen und ein stärker werdendes<br />
Engagement im Online-Vertrieb werden<br />
dieses Bild in den kommenden Jahren<br />
etwas verändern.<br />
Sie sind ein ambitionierter Hobbytaucher<br />
und verbringen viel Zeit unter Wasser.<br />
Viel zu wenig Zeit! Tauchen ist für mich die<br />
ultimative Auszeit und das Eintauchen in<br />
eine Welt, die mich ungemein fasziniert.<br />
Das Zeitgefühl geht mir dabei stets verloren,<br />
und da bin ich dann froh, wenn ich auf<br />
meine Taucheruhr blicken kann und wieder<br />
in der Realität ankomme. Ich merke mit<br />
zunehmendem Alter, dass mir die Natur<br />
generell immer wichtiger wird. Ich will sie<br />
viel intensiver erleben und nehme mir aktiv<br />
Zeit dafür. Tauchen ist aber meine große<br />
Leidenschaft. Das langjährige und ebenso<br />
erfolgreiche Engagement von Blancpain für<br />
den Erhalt und den Schutz der Ozeane ist<br />
demnach kein Zufall.<br />
Könnten Sie sich vorstellen, die Seiten zu<br />
wechseln und da mitzuarbeiten, wofür Sie<br />
sich mit Blancpain aktiv engagieren?<br />
Sofort! Ich würde das leidenschaftlich<br />
gerne tun und obendrein beginnen,<br />
Meeresbiologie zu studieren. Meine Begeisterung<br />
ist bereits auf meinen Sohn übergegangen,<br />
er hat seinen ersten Tauchschein<br />
gemacht, interessiert sich für die Welt<br />
Neptuns und wird zusehends mein Tauch-<br />
Buddy.<br />
Als ehemaliger Gastronom können Sie sich<br />
bestimmt für gutes Essen und einen ebenso<br />
guten Wein begeistern.<br />
Absolut!<br />
Haben Sie heute noch den gleichen Zugang<br />
zum Thema wie anno dazumal?<br />
Nein! Wir durften/mussten jetzt jahrelang<br />
zusehen, dass gutes Essen stets mit insze- ><br />
Fotos: beigestellt<br />
210<br />
falstaff dez–feb 2019
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luxus zeit / MARC A. HAYEK<br />
Das Tauchen ist die große<br />
Leidenschaft von Marc<br />
Hayek. Kein Wunder, dass<br />
er sich mit Blancpain für<br />
den Erhalt und Schutz<br />
der Ozeane engagiert.<br />
><br />
nierter Kreativität und jeder Menge<br />
Tamtam einhergeht. Das beeindruckte<br />
mich früher, heute schätze ich einfach gute<br />
Nahrungsmittel und eine ehrliche, unprätentiöse<br />
Art, wie sie zubereitet und präsentiert<br />
werden. Die Qualität steht im Vordergrund!<br />
Ein »einfaches« Stück Wurst oder<br />
Käse sind manchmal mehr als ein opulent<br />
inszeniertes Menü. Da unterscheide ich<br />
mittlerweile zwischen gut und interessant<br />
essen.<br />
Was schmeckt Ihnen am besten?<br />
Geschmortes! Das Ossobuco meiner Großmutter,<br />
es war und ist für mich etwas ganz<br />
Besonderes. Alleine schon der Geruch, der<br />
sich im Haus verbreitet, wenn es stundenlang<br />
schmort, ist einzigartig.<br />
Probieren Sie auch gerne Neues?<br />
Ich bin extrem neugierig und koste ständig.<br />
Die thailändische Küche finde ich zum Beispiel<br />
grandios. Zuletzt habe ich im Rahmen<br />
einer China-Reise ein auf tibetanische Art<br />
zubereitetes Lamm gegessen. Das wird mit<br />
Holzkohle vom Kirschbaum in einer Art<br />
Steinofen gegrillt und geräuchert. Das<br />
Lamm ist butterweich und schmeckt außergewöhnlich.<br />
Jede Art der Küche sagt viel<br />
über die Kultur eines Landes aus, dem darf<br />
man sich nicht verschließen.<br />
Tauchen ist für mich die<br />
ultimative Auszeit und<br />
das Eintauchen in eine Welt,<br />
die mich ungemein fasziniert.<br />
Das Zeitgefühl geht mir<br />
dabei stets verloren, und ich<br />
bin dann froh, wenn ich auf<br />
meine Taucheruhr blicken<br />
kann und wieder in der<br />
Realität ankomme.<br />
Marc A. Hayek (r.) empfing Alexander Linz in<br />
seinem Büro bei Blancpain in Paudex, Schweiz.<br />
Ich nehme mal an, in Sachen Wein sehen<br />
Sie die Dinge jetzt ähnlich.<br />
Ich bin eigentlich ein großer Freund der<br />
Burgunder, aber die Schweiz punktet bei<br />
mir immer öfter. Kosten Sie den Syrah von<br />
Denis Mercier und die Weine von Nicolas<br />
Zufferey aus dem Wallis oder den Pinot<br />
Noir von Martha und Daniel Gantenbein<br />
aus dem Graubünden. Das sind ehrliche,<br />
richtig gute Weine, die auch zu einem fairen<br />
Preis verkauft werden. Je weniger Tamtam,<br />
desto besser, ich tendiere da immer mehr in<br />
die gleiche Richtung wie beim Essen.<br />
Der Genussmensch Marc Hayek – was tut<br />
er am liebsten?<br />
Sich nach getaner Arbeit Zeit nehmen für<br />
ein richtig gutes Essen mit der Familie, mit<br />
Freunden. Dazu darf der passende Wein<br />
einfach nicht fehlen, das gehört für mich<br />
zusammen. In solchen Momenten vergeht<br />
die Zeit immer viel zu schnell, aber zumeist<br />
speichert meine Uhr dann wieder einen<br />
ganz besonderen Moment, an den ich mich<br />
gerne zurückerinnere.<br />
Mehr über die besten<br />
Uhrenmarken der Welt unter<br />
www.falstaff.com/uhren<br />
<<br />
Fotos: Mark Strickland, beigestellt<br />
212<br />
falstaff<br />
dez–feb 2019
Daheim sein.<br />
Das können wir einrichten!<br />
Ihr Martin Wetscher<br />
PLANUNG. WERKSTÄTTEN. WOHNGALERIEN.<br />
Zillertal | Fügen, Austria | www.wetscher.com
Online-<br />
Chefredakteur<br />
BERNHARD<br />
DEGEN<br />
REISE<br />
OMAN<br />
AL BUSTAN PALACE<br />
Der ehemalige Königspalast wurde nach 30-jähriger Hotelgeschichte<br />
aufwendig renoviert und an anspruchsvolle Bedürfnisse der Gäste<br />
angepasst. Bis Ende April kann man im Haus der Ritz-Carlton-<br />
Gruppe bei traumhaftem Wetter relaxen. Danach wird es richtig heiß, im<br />
Sommer bis zu 50 Grad. Es gibt drei Restaurants, ein chinesisches, eines am<br />
Pool und eines direkt am Strand, sowie zwei Bars internationalen Formats.<br />
www.ritzcarlton.com/albustanpalace<br />
KAMBODSCHA<br />
NEUES ALILA-HOTEL<br />
50 Pavillons und 13 Villen auf einer kleinen<br />
Privatinsel im Koh-Rong-Archipel warten<br />
ab sofort auf verwöhnte Reisende, um ihnen<br />
einen traumhaften Urlaub zu gewähren.<br />
Dem anerkannten Architekten Chioh-Hui<br />
Goh war es bei der Gestaltung des Resorts<br />
ein besonderes Anliegen, traditionelle kambodschanische<br />
Elemente zu integrieren. Für<br />
Gourmets gibt es zwei Restaurants: Das<br />
»Horizon« ist von der französischen Fusionsküche<br />
geprägt und serviert à la carte Frühstück<br />
sowie Dinner, während der »Beach-<br />
Shack« den Gästen lokale kambodschanische<br />
Köstlichkeiten direkt am Strand bietet.<br />
www.alilahotels.com/kohrussey<br />
SÜDAFRIKA<br />
MORUKURU BEACH<br />
Nur Sanddünen trennen die Morukuru Beach<br />
Lodge vom Indischen Ozean. Die fünf neuen<br />
Suiten befinden sich in einem Naturschutzgebiet<br />
und bieten jeglichen erdenklichen<br />
Komfort. Die Gäste entspannen im Pool, im<br />
Jacuzzi oder auf den Dachterrassen.<br />
www.morukuru.com<br />
214 falstaff dez–feb 2019
NOTIZEN<br />
USA – LAS VEGAS<br />
DESIGN AWARD<br />
FÜR ROSINA BAR<br />
Die opulente Cocktail-Bar im<br />
Hotel »The Venetian« in Las<br />
Vegas wurde von einer Fachjury<br />
zur Best Overall-Winners Bar<br />
gekürt. Zum Gesamtsieger beim<br />
Restaurant-Designpreis wurde<br />
das »Sean Connolly« bei der<br />
Oper von Dubai gekürt. Es verfügt<br />
über eine Rooftop-Terrasse<br />
mit Blick auf den Burj Khalifa.<br />
www.venetian.com<br />
MANDARIN ORIENTAL AM<br />
HYDE PARK IN LONDON<br />
Pünktlich zum Christmas-Shopping<br />
öffnet das Mandarin Oriental Hyde Park<br />
nach umfangreicher Renovierung seine<br />
Türen: Mit Anfang Dezember können<br />
Gäste die komplett neu gestaltete Bar,<br />
die Restaurants und den vergrößerten<br />
Spa-Bereich in Augenschein nehmen.<br />
www.mandarinoriental.de<br />
BALI<br />
KUNG-FU-<br />
TEA-MASTER<br />
Fotos: George Apostolidis, nathan Kirkman, beigestellt<br />
DÄNEMARK<br />
KOPENHAGEN<br />
Der berühmte Reiseführer »Lonely Planet«<br />
sieht Kopenhagen im kommenden Jahr als<br />
Trendstadt Nummer eins. Schreiber und Leser<br />
begründeten dies vor allem mit dem kulinarischen<br />
Angebot. Bemerkenswert ist, dass in der<br />
Länderwertung Deutschland an zweiter Stelle<br />
liegt. Alle Trend-Destinationen auf:<br />
www.falstaff.com/reisetrends<br />
Hier kommt die Teebestellung<br />
tatsächlich im Flug: Das<br />
» Table8«-Restaurant im Luxusresort<br />
»The Mulia Bali« ist für<br />
seine erlesene Teekollektion<br />
landesweit bekannt und sorgt<br />
mit einer Innovation für Aufsehen.<br />
Ein Kampfsport-Akrobat<br />
füllt die Teetassen mit einer<br />
speziell dafür entwickelten,<br />
langstieligen Messingkanne auf<br />
spektakuläre Art und Weise.<br />
www.themulia.com<br />
NEUER SHOPPING-TEMPEL IN<br />
LONDON: COAL DROPS YARD<br />
Über 50 Geschäfte, Cafés und Restaurants<br />
in King’s Cross’ neuem Shopping-<br />
Viertel wurden eben eröffnet. Die Bausubstanz<br />
stammt aus dem Jahr 1850 und<br />
funktionierte als Handelsdrehscheibe für<br />
Kohle. Die viktorianische Basis wurde mit<br />
moderner Architektur verschmolzen.<br />
www.coaldropsyard.com<br />
LANSERHOF, SYLT<br />
Die Verträge für Deutschlands wohl kostspieligstes<br />
Hotelbauprojekt sind unterzeichnet.<br />
Bis Ende 2020 soll ein hochwertiges<br />
Medical Resort mit 69 Zimmern entstehen.<br />
Gebaut wird auf 20.000 m2 auf<br />
einer Anhöhe im Nordosten der Insel.<br />
www.lanserhof.com<br />
dez–feb 2019 falstaff 215
eise / FLORIDA<br />
DAS ETWAS ANDERE<br />
FLORIDA<br />
Was die Kulinarik betrifft, galten weite Teile Floridas lange Zeit nicht gerade als aufregendes<br />
Reiseziel. Doch im Sunshine-State und in dessen Restaurant-Szene tut sich mittlerweile einiges<br />
– in einstmals vergessenen Innenstädten genauso wie am Rande der touristischen Hotspots.<br />
TEXT & FOTOS SASCHA RETTIG<br />
Nicht nur die Florida Keys genießen einen<br />
kulinarischen Aufschwung: Auch Großstädte<br />
wie Orlando und Tampa florieren.<br />
Fotos: Shutterstock<br />
216<br />
falstaff dez–feb 2019
Mehr Travelguides<br />
von <strong>Falstaff</strong> auf<br />
www.falstaff.com/travelguides<br />
dez–feb 2019 falstaff 217
eise / FLORIDA<br />
N<br />
ach dem Hauptgang werden<br />
die Schätze besichtigt. Die<br />
erste Schatzkammer in<br />
»Bern’s Steak House« ist der<br />
Kühlraum, in dem das Prime<br />
Beef reift. Chef de Cuisine Habteab Hamde<br />
holt eines der zahlreichen Stücke aus dem<br />
Regal und zeichnet fast verliebt die feine<br />
Maserung nach. Gleich darauf setzt Sommelier<br />
Gregory Mayer die kurze Tour fort<br />
und führt in den Weinkeller. Der soll – so<br />
wird kolportiert – der größte private Weinkeller<br />
der Welt sein. Wenn man beim Dinner<br />
die Weinliste überreicht bekommt,<br />
Chef de Cuisine<br />
Habteab Hamde<br />
und Sommelier<br />
Gregory Mayer<br />
präsentieren ihre<br />
Schätze.<br />
glaubt man das gern: Sie ist so dick wie das<br />
Telefonbuch einer Kleinstadt. Das Restaurant<br />
mit seinem außergewöhnlichen »Harry<br />
Waugh Dessert Room« ist ein Fine-Dining-<br />
Klassiker, exzentrisch nicht nur wegen der<br />
Inneneinrichtung, und dabei auch ein Relikt<br />
aus einer Zeit, als Tampa und im Grunde<br />
weite Teile Floridas kulinarisch noch längst<br />
nicht so spannend waren.<br />
Doch es regt sich mittlerweile einiges im<br />
Sunshine-State und in dessen Küchen –<br />
ganz gleich, ob man spannende Alternativen<br />
in den touristischen Hotspots sucht<br />
oder das andere Florida in Städten wie<br />
Tampa an der Westküste erkundet.<br />
Mit dem Fahrrad kann man dort gemütlich<br />
am neuen Riverwalk entlang des Tampa<br />
River radeln, vorbei am wuchtigen<br />
Kunstmuseum, an moderner Architektur, an<br />
Jachten, Tretbooten und einem alten Piratenschiff,<br />
bis man irgendwann am »Ulele«<br />
landet. Das Restaurant befindet sich in<br />
einem ehemaligen Wasserwerk und auf<br />
einer Quelle, die für die indianischen Ureinwohner<br />
bereits eine wichtige Rolle spielte.<br />
»Unsere Gerichte sind inspiriert von den<br />
Zutaten der Ureinwohner«, berichtet Koch<br />
Keith Williamson. Dazu gehört Seafood<br />
genauso wie Alligator und die Säulen der<br />
indianischen Küche, die »drei Schwestern«:<br />
Kürbis, Mais, Bohnen.<br />
Auf der anderen Seite des Ballungsgebietes<br />
um die Tampa-Bucht liegt St. Petersburg.<br />
Die Urlauber zieht es vor allem wegen<br />
der langen, weißen Traumsandstrände in<br />
die Stadt. Downtown hingegen galt als<br />
etwas heruntergekommen, ruhig und langweilig.<br />
»Das Zentrum wurde auch Gottes<br />
Wartezimmer genannt«, sagt Derek Donnelly,<br />
der in der Stadt mit seinen Wand-<br />
Spray-Gemälden zu den Künstlern der ersten<br />
Stunde gehört. Mit den Kunstwerken,<br />
von denen es in St. Petersburg mittlerweile<br />
über 500 geben soll, kam das Leben zurück<br />
in die Viertel – und im Zuge dieser Entwicklung<br />
auch zahlreiche Restaurants, die<br />
St. Pete mittlerweile zu einem Foodie-<br />
Geheimtipp machen.<br />
Das breite Angebot umfasst das »Sushi<br />
Sho Rexley« mit Omakase-Konzept genauso<br />
wie den gehobenen »Locale Market« der<br />
bekannten Koch-Persönlichkeiten Michael<br />
Mina und Don Pintabona. Auch der deutschstämmige<br />
Roland Strobel und Johan Everstijn<br />
mit ihrem veganen »Cider Press Café«<br />
gehören zu den Wiederbelebern – seit 2015<br />
bereits. Ursprünglich war es als reines Veganroh-Restaurant<br />
konzipiert, wofür die Zeit in<br />
St. Petersburg aber offenbar noch nicht reif<br />
war. Seit einiger Zeit wird daher auch<br />
gekocht: einfallsreiches Vegan-Comfort-Food<br />
mit Karnivoren-Konvertierungspotential.<br />
DISNEY SPRINGS<br />
Orlando, nur knapp 90 Minuten Autofahrt<br />
ins Landesinnere, ist noch einmal eine ganz<br />
andere Welt. Im Themenpark-Mekka gab es<br />
nämlich vor allem Themenparkessen –<br />
><br />
Fotos: beigestellt<br />
218<br />
falstaff dez–feb 2019
Das Gelände des »Ulele« war früher ein Wasserkraftwerk,<br />
in dem von den Ureinwohnern Amerikas inspirierte<br />
Gerichte serviert werden.<br />
dez–feb 2019 falstaff 219
eise / FLORIDA<br />
Neben Sushi<br />
wird u.a. auch<br />
Peking Ente und<br />
eine eigene<br />
Bibimbap-Variante<br />
kredenzt.<br />
»Iron Chef«<br />
Masaharu<br />
Morimoto sorgt<br />
im »Morimoto<br />
Asia« dafür, dass<br />
Sushi genau<br />
wie in Japan<br />
schmeckt.<br />
><br />
also Massenspeisungen, Fast Food, amerikanisches<br />
Fritten-Futter in Ketten-Restaurants.<br />
Viele Gourmets bekamen beim<br />
Gedanken an das Restaurant-Angebot dort<br />
eher Bauchschmerzen. Doch die Essgewohnheiten<br />
von Einheimischen und Besuchern<br />
ändern sich und damit auch das<br />
Angebot. Auch bei Disney setzt man inzwischen<br />
einiges daran, kulinarisch anspruchsvollere<br />
Gäste während ihres Aufenthalts im<br />
Parkkosmos zu halten. Vor nicht allzu langer<br />
Zeit entstand dafür Disney Springs, ein<br />
Unterhaltungsviertel, wo es neben dem<br />
erwartbaren Fast Food auch hochkarätige<br />
Restaurants und ungewöhnliche Bars gibt:<br />
Im »Boathouse« schlemmt man sich mit<br />
Seeblick und einem Hauch von Jachtclub-<br />
Atmosphäre durch Seafood-Spezialitäten<br />
und eine eindrucksvolle Auswahl an Austern,<br />
bevor man auf dem Wasser eine Runde<br />
in einem der alten Amphibien-Fahrzeuge<br />
drehen kann.<br />
Mit dem »Morimoto Asia« hingegen<br />
hat der japanische »Iron Chef« Masaharu<br />
Morimoto zudem einen stilvoll designten<br />
Palast für pan-asiatische Küche eröffnet.<br />
Unter den hohen, perlenbesetzten Kronleuchtern<br />
werden Sake-gedämpfter Snapper,<br />
Morimotos Bibimbap-Variante Buri-Bop<br />
und Peking-Ente serviert – und das Sushi<br />
hier schmeckt so wie in Japan.<br />
Mit dem »Homecomin‘« gleich gegenüber<br />
gehört Art Smith sicher zu den schillerndsten<br />
Persönlichkeiten auf dem Areal<br />
und kehrt mit dem Südstaaten-Restaurant<br />
in seinen Heimatstaat Florida zurück, wo<br />
er auch die ersten beruflichen Schritte<br />
><br />
Fotos: beigestellt<br />
220<br />
falstaff dez–feb 2019
Große Turbinen verleihen Flugzeugen die Kraft abzuheben. OMV Jet A-1 Treibstoff verleiht den Turbinen<br />
die Kraft, ihre Leistung voll auszuspielen – bei Wind und Wetter. Denn unser Treibstoff ist eine Kerosinfraktion,<br />
an die hinsichtlich Kälteverhalten, Brenneigenschaft und Stabilität besonders strenge Anforderungen<br />
gestellt werden, und die täglich über 200.000 Passagiere sicher an ihr Ziel bringt.<br />
Mehr OMV erleben auf: www.omv.com<br />
Die Energie für ein besseres Leben.
eise / FLORIDA<br />
Art Smith ist Starkoch zum Anfassen. Im Südstaaten-Restaurant »Homecomin’« mischt er sich für kleine<br />
Plaudereien unter die Gäste. (u.) Die Edison-Bar in Disney Springs. (o.)<br />
><br />
seiner spannenden Karriere tat. Smith<br />
war schließlich unter anderem Privatkoch<br />
für Floridas Gouverneur und die TV-Legende<br />
Oprah Winfrey, hat seine Gerichte für<br />
die Obamas und zahllose andere Berühmtheiten<br />
zubereitet und wurde mit zwei James<br />
Beard Awards ausgezeichnet.<br />
Im »Homecomin‘« taucht er immer mal<br />
wieder persönlich auf und macht Fotos mit<br />
seinen Gästen. Außerdem geht er für kleine<br />
Plaudereien von Tisch zu Tisch und erzählt<br />
Anekdoten aus seiner bewegten Laufbahn.<br />
Dabei kommen die deftig-kalorienbombigen<br />
und gern frittierten Klassiker aus dem<br />
tiefen Süden auf den Tisch. Als Verdauungsunterstützung<br />
für »Shrimp & Grits« oder<br />
»Deviled Eggs« wird der hauseigene<br />
Moonshine-Schnaps ausgeschenkt.<br />
Wer den künstlichen Entertainment-Welten<br />
entkommen will, kann einen Abstecher<br />
ins wohlhabende Winter Park machen.<br />
Dort, am Rande Orlandos, stößt man auf<br />
ein beschauliches Kleinstadt-Idyll am See,<br />
das auf wenigen Blocks um die von Lebenseichen<br />
gesäumte Park Avenue individuelles<br />
Shopping, Galerien, einen Farmer’s Market<br />
und gehobenes Dining bietet. Im »Luma<br />
><br />
Brandon McGlamery hebt im »Luma on Park« das Küchenniveau in Florida<br />
und wurde bereits mehrfach für den James Beard Award nominiert.<br />
Fotos: beigestellt
on Park« ist mit Brandon McGlamery ein<br />
Koch am Werk, der bereits mehrfach für<br />
den prestigeträchtigen James Beard Award<br />
nominiert war. Als er vor über zehn Jahren<br />
in das Restaurant in Winter Park kam,<br />
wollte er eigentlich nur aushelfen, blieb<br />
aber – inzwischen schon über zehn Jahre.<br />
Saisonale Küche mit regionalen Zutaten<br />
lautet wie vielerorts das Mantra: »Die Klientel,<br />
die Zutaten, all das stimmt hier für<br />
mich.« Erwartet habe er das bei Orlando<br />
nicht. »Wir sind hier aber auf dem Weg zu<br />
einer erstklassigen Restaurant-Szene.«<br />
Das will auch die exklusive, kulinarische<br />
Tour mit Holly Spears zeigen, die ebenfalls<br />
in Winter Park beginnt, im rustikalen<br />
»Ravenous Pig«, wo es zum eigenen Craft-<br />
Bier jeden Tag ein neues Menü gibt.<br />
Schweinebauch mit hausgemachtem Kimchi.<br />
Gefüllte Kartoffel mit Avocado-Scheiben<br />
und Koriander. Shrimp & Grits mit<br />
Ziegenkäse. Wegen des Erfolgs holte Disney<br />
die Betreiber 2016 nach Disney Springs, wo<br />
sie noch das »Polite Pig« eröffneten.<br />
Auch Holly arbeitet sich auf der Tour nach<br />
Orlando vor – allerdings nach Downtown,<br />
wo es mittlerweile mehr als nur billige Kneipen<br />
gibt. Im Zuge der Wiederbelebung hat<br />
sich dort etwa die schicke Brasserie »Dove-<br />
Cote« im ehemaligen Bank-of-America-<br />
Gebäude einer Mischung aus französischer<br />
Küche und New American Cuisine verschrieben<br />
und öffnet Ostküsten-Austern. »Diese<br />
Gegend tut sich noch etwas schwer, eine<br />
Fine-Dining-Szene zu entwickeln«, sagt Chef<br />
de Cuisine Anthony Baita. Angestoßen wurden<br />
die ersten Veränderungen aber vor wenigen<br />
Jahren mit dem vielfach ausgezeichneten<br />
Farm-to-Table-Restaurant »Rusty Spoon«<br />
ganz in der Nähe. Der Abend endet schließlich<br />
bei einem Blaubeer-Basilikum-Gimlet im<br />
versteckten »Mathers Social Gathering«,<br />
einer geschmackvollen Bar im Stil einer<br />
exklusiven Flüsterkneipe, die man durch eine<br />
Tür in einem Bücherregal betritt.<br />
KULINARISCHES MULTIKULTI<br />
Wie man in Orlando schnell merkt: Eine Florida-Küche<br />
an sich gibt es nicht. Die Gerichte<br />
ändern sich mit der Region. Stattdessen bietet<br />
Florida ein Kulinarik-Multikulti, beeinflusst<br />
durch die vielen Einwanderer, die den<br />
Bundesstaat so vielfältig machen. Welche<br />
Geschmäcker in Key West, am Ende der tro-<br />
Im »DoveCote« trifft französische Küche auf New American Cuisine.<br />
Eine besondere Spezialität sind die lokalen Ostküsten-Austern.<br />
Wir sind auf dem<br />
besten Wege zu einer<br />
erstklassigen Restaurantszene.<br />
Die Klientel, die<br />
Zutaten, all das stimmt<br />
hier für mich.«<br />
BRANDON McGLAMERY Koch<br />
pischen Keys-Inselkette im Südwesten Floridas,<br />
eine Rolle spielen? Darüber verschafft<br />
eine sehr aufschlussreiche Food-Tour mit<br />
dem enthusiastischen Guide Robert Tracy<br />
einen ersten Überblick. Die Bissen reichen<br />
von authentischen Kuba-Spezialitäten im »El<br />
Siboney Restaurant« bis zu Key-Lime-Pies zu<br />
Live-Musik im »Blue Heaven«, wo Hühner<br />
und Hähne zwischen den Gästetischen herumstolzieren.<br />
Das touristische Epizentrum,<br />
die Duval Street, und die umliegenden Blocks<br />
streift die Tour nur kurz. Voll, laut, etwas ><br />
dez–feb 2019 falstaff 223
eise / FLORIDA<br />
Auf einer eigenen Privatinsel fernab vom Trubel<br />
kümmert sich Chefkoch Jerry Crocker im »Latitudes«<br />
um das kulinarische Wohl seiner Gäste.<br />
Paul Menta rückt die Fischer von Key West auch auf<br />
der Speisekarte in den Mittelpunkt.<br />
><br />
greller geht es dort zu, irgendwo zwischen<br />
Partytourismus, ritueller Sonnenuntergangsfeier<br />
und Hemingway-Kult.<br />
Das »Latitudes« ist von diesem Rummel<br />
ganz weit weg. Denn mit einem kleinen<br />
Fährboot setzt man zehn Minuten über, um<br />
exklusiv auf der ruhigen Privatinsel Sunset<br />
Key zu dinieren: am Strand unter Palmen in<br />
einem eleganten Ambiente, aber trotzdem<br />
angenehm zurückgelehnt, wie es so typisch<br />
ist für die Keys. Chefkoch Jerry Crocker<br />
richtet dort seit fast fünf Jahren seine feinen<br />
Gerichte an, die sich auf Fisch und Meeresfrüchte,<br />
oft mit karibischem oder asiatischem<br />
Twist, konzentrieren.<br />
Im »The Stoned Crab« außerhalb des<br />
Key-West-Zentrums spielt das ebenfalls<br />
eine entscheidende Rolle. Mit der Speisekarte<br />
landen in der lockeren Atmosphäre<br />
auch Baseballkarten auf dem Tisch. Allerdings<br />
sind keine Sportler darauf. »Das sind<br />
unsere Fischer aus Key West«, sagt Paul<br />
Menta – und macht mit seiner Initiative die<br />
einheimischen Männer hinter dem Fang zu<br />
den Stars des Abendessens.<br />
Lange Zeit wurden die hiesigen Fänge<br />
nach Miami oder noch weiter nördlich verkauft,<br />
während in den meisten lokalen Restaurants<br />
Tiefkühlfisch oder Importe aus<br />
dem Ausland auf den Tisch kamen. Nicht<br />
so bei Menta, dem 51-jährigen Tausendsassa<br />
mit den langen Haaren: Er ist Kite-<br />
Boarding-Rekordhalter, Koch, Produzent<br />
des ersten legalen Rums auf Key West und<br />
selber ein Speerfischer.<br />
Im »Stoned Crab« kommt nach einem<br />
exzellenten Mojito die Hausspezialität auf<br />
den Tisch: die vorgeknackten, steinharten<br />
Klauen der Stone Crabs, in denen ein zartes,<br />
gedämpftes Stück Krebsfleisch steckt.<br />
»Früher galten die Tiere nur als Beifang,<br />
dabei sind sie das einzig wirklich nachhaltige<br />
Meeresfrüchte-Essen der Welt, denn die<br />
gefangenen Tiere bleiben am Leben. Ihnen<br />
wird nur ein Arm abgetrennt, der wieder<br />
nachwächst«, erklärt Menta, dessen<br />
Seafood-Restaurant noch so ein kulinarischer<br />
Florida-Schatz ist, der abseits der ausgetretenen<br />
Pfade einfach nur gefunden werden<br />
muss.<br />
<<br />
Fotos: beigestellt<br />
224<br />
falstaff dez–feb 2019
MIT FREUNDEN ODER<br />
FAMILIE REISEN!<br />
Im eigenen Abteil Privatsphäre genießen.<br />
- eigenes Liege-Abteil für 1 bis 6 Personen zum Pauschalpreis*<br />
- Frühstück und Mineralwasser inklusive<br />
- für viele Verbindungen nach Italien, Deutschland,<br />
in die Schweiz und in <strong>Österreich</strong><br />
Foto: ÖBB/Harald Eisenberger.<br />
Alle Infos auf nightjet.com<br />
* Ab-Pauschalpreis gültig für die Reisenden pro Abteil pro Richtung, saisonabhängiges, kontingentiertes und zuggebundenes Angebot; maximal 6 Personen<br />
(1-3 Erwachsene; max. 5 Kinder bis 14 Jahre). Keine weiteren Ermäßigungen. Buchbar am ÖBB Ticketschalter, beim ÖBB Kundenservice 05 1717 sowie auf nightjet.com.<br />
Es gelten die Tarifbestimmungen der ÖBB-Personenverkehr AG.
eise / FLORIDA<br />
TIPPS &<br />
ADRESSEN<br />
JACKSONVILLE<br />
TAMPA<br />
ORLANDO<br />
KEY WEST<br />
HOTEL<br />
MARQUESA HOTEL<br />
Das in der Altstadt von Key West gelegene »Marquesa«<br />
ist für Ruhesuchende ideal und verfügt über<br />
einen exotischen Garten inklusive preisgekröntem<br />
Café. DZ ab 263 Euro.<br />
600 Fleming St, Key West, FL 33040<br />
T: +1 305 2921919, marquesa.com<br />
MIAMI<br />
RESTAURANTS<br />
LATITUDES<br />
Romantische Stimmung und Spitzenküche machen<br />
das »Latitudes« zum absoluten Gourmethighlight.<br />
245 Front St, Key West, FL 33040<br />
T: +1 305 2925394, sunsetkeycottages.com<br />
THE STONED CRAB<br />
Lokale Fischer beliefern das direkt am Wasser<br />
gelegene Restaurant täglich mit dem Besten,<br />
was das Meer zu bieten hat.<br />
3101 N Roosevelt Blvd, Key West, FL 33040<br />
T: +1 305 4339431, stonedcrab.com<br />
RUSTY SPOON<br />
Das »Farm to Table«-Restaurant liegt im<br />
Church Street Historic District. Chefköchin<br />
Kathleen Blake wurde 2015 für den<br />
James-Beard-Award nominiert.<br />
55 W Church St, Orlando, FL 32801<br />
therustyspoon.com<br />
SAINT PETERSBURG<br />
TAMPA<br />
HOTEL<br />
EPICURIAN<br />
Das im pulsierenden Stadtteil Soho gelegene<br />
Hotel legt großen Wert auf perfekt auf die Küche<br />
abgestimmte Weine. DZ ab 223 Euro.<br />
1207 S Howard Ave, Tampa, FL 33606<br />
T: +1 813 9998700<br />
epicureanhotel.com<br />
ORLANDO<br />
HOTEL<br />
GRAND BOHEMIAN HOTEL<br />
Die edlen Zimmer und Suiten sind in dunklen Farben<br />
gehalten, die »Bösendorfer Lounge« setzt auf<br />
Live-Jazz und exquisite Spirits. DZ ab 244 Euro.<br />
325 S Orange Ave, Orlando, FL 32801<br />
T: +1 407 3139000<br />
kesslercollection.com/bohemian-orlando<br />
RESTAURANTS<br />
BERN’S STEAK HOUSE<br />
Exzellentes Prime-Beef trifft auf einen der größten<br />
privaten Weinkeller der Welt.<br />
1208 S Howard Ave, Tampa, FL 33606<br />
T: +1 813 2512421, bernssteakhouse.com<br />
KADENCE<br />
Die mit neun Sitzen ausgestattete Sushi-Bar gilt<br />
als der Geheimtipp schlechthin in der aufstrebenden<br />
Independent-Szene Floridas.<br />
1809 E Winter Park Rd, Orlando, FL 32803<br />
T: +1 352 3970009, kadenceorlando.com<br />
RESTAURANTS<br />
AVALON<br />
Art déco trifft auf Interieur im Stil der 60er-Jahre.<br />
In der Bar werden 21 verschiedene Craft Beers<br />
ausgeschenkt. DZ ab 96 Euro.<br />
443 4th Ave N, St. Petersburg, FL 33701<br />
T: +1 727 3175508<br />
avalonstpetersburg.com<br />
THE BIRCHWOOD<br />
Das Inn liegt in Downtown und ist nur einen<br />
kurzen Spaziergang von der Bay entfernt, dem<br />
Zentrum für Kultur, Live-Musik und Kulinarik.<br />
DZ ab 272 Euro.<br />
340 Beach Dr NE, St. Petersburg, FL 33701<br />
T: +1 727 8961080<br />
thebirchwood.com<br />
CIDER PRESS CAFÉ<br />
Veganes Fine Dining in entspanntem Flair.<br />
Die Speisen werden großteils roh serviert, um<br />
wertvolle Nährstoffe zu erhalten.<br />
601 Central Ave, St. Petersburg, FL 33701<br />
T: +1 727 9147222<br />
ciderpresscafe.com<br />
RESTAURANTS<br />
ULELE<br />
Traditionelle Küche nach Art der lokalen Ureinwohner,<br />
zubereitet auf einem Barbacoa-Grill.<br />
1810 N Highland Ave, Tampa, FL 33602<br />
T: +1 813 9994952, ulele.com<br />
HALL ON FRANKLIN<br />
Sieben Kulinarikexperten schließen sich in diesem<br />
Restaurantkollektiv zusammen, um neue<br />
Geschmackserlebnisse zu kreieren.<br />
1701 N Franklin St, Tampa, FL 33602<br />
T: +1 813 4054008, thehallonfranklin.com<br />
WINTER PARK<br />
HOTEL<br />
THE ALFOND INN<br />
Das Boutique-Hotel ist Teil des privaten Liberal Arts<br />
College Rollins und serviert im Restaurant »Ha milton’s«<br />
hervorragende Steaks. DZ ab 218 Euro.<br />
300 E New England Ave, Winter Park, FL 32789<br />
T: +1 407 2788159, thealfondinn.com<br />
DISNEY SPRINGS<br />
Das in Disney World gelegene Unterhaltungsviertel<br />
überrascht mit Haute Cuisine und hochkarätigen<br />
Restaurants, die von Stars wie Art Smith und »Iron<br />
Chef« Morimoto geleitet werden.<br />
1486 Buena Vista Dr, Orlando, FL 32830<br />
disneysprings.com<br />
LOCALE MARKET<br />
Im kuratierten Feinkostladen werden unter der<br />
Aufsicht von Michael Mina und Don Pintabona<br />
experimentelle Gerichte serviert.<br />
179 2nd Ave N, St. Petersburg, FL 33701<br />
T: +1 727 5236300<br />
localegourmetmarket.com<br />
RESTAURANT<br />
LUMA ON PARK<br />
Hier wird bodenständige amerikanische Küche<br />
serviert – zubereitet ausschließlich mit feinsten<br />
Zutaten aus der Region.<br />
290 S Park Ave, Winter Park, FL 32789<br />
T: +1 407 5994111, lumaonpark.com<br />
Foto: Michael Pisarri<br />
226<br />
falstaff dez–feb 2019
NEU<br />
Kapstadt<br />
KAP FÜR ENTDECKER<br />
myAustrian fliegt mich mit herzlichem Service nonstop ins eindrucksvolle Kapstadt. Denn die<br />
schönsten Orte sind jene, die mich jeden Tag mit etwas Neuem zum Staunen bringen.<br />
the charming way to fly
promotion / SLOWENIEN TOURISMUS<br />
Was bringt der<br />
Idyllischer Advent in Ljubljana,<br />
der Hauptstadt Sloweniens.<br />
magische Dezember<br />
nach Slowenien?<br />
Im Herzen Europas liegt Slowenien, das klitzekleine Land, das man in knappen zwei<br />
Autostunden durchreisen kann. Aber es wäre viel zu schade, um es ausschließlich zu<br />
durchfahren. Warum denn? Weil dieses kleines Land so viel zu bieten hat, dass man<br />
wochenlang bleiben könnte. Vor allem in der Weihnachtszeit.<br />
Zauberhaftes Maribor.<br />
S<br />
lowenien erstreckt sich zwischen<br />
den östlichen Alpen und der nordöstlichen<br />
Adria und ist zudem das<br />
einzige Land in Europa, in dem vier<br />
verschiedene geografische Welten aufeinander<br />
treffen. Die Alpen, das Mittelgebirge, die<br />
Pannonische Ebene und der Karst zeichnen<br />
die Vielfältigkeit des Tourismus im Land aus.<br />
Von Outdoor-Aktivitäten über Wellness, verbunden<br />
mit der einzigartigen Gastronomie<br />
bis hin zu idealen MICE-Möglichkeiten –<br />
Slowenien bietet für jeden Besucher etwas.<br />
Die Weihnachtsmärkte in verschiedenen<br />
slowenischen Städten bezaubern durch ihren<br />
ganz besonderen Charme. Viele Städte Sloweniens<br />
verwandeln sich in idyllische Weih-<br />
nachtsdörfer mit festlichen Märkten, Musikveranstaltungen,<br />
Open-Air-Konzerten, traditionellen<br />
Speisen sowie einer reichen Auswahl<br />
an Weihnachtsgeschenken und traditionellen<br />
Gerichten.<br />
FESTLICH GESCHMÜCKTES<br />
LJUBLJANA<br />
In der Hauptstadt Sloweniens wird es im<br />
Advent besonders idyllisch. Tausende von<br />
Lichtern, die sich im Fluss Ljubljanica spiegeln,<br />
und der Weihnachtsmarkt mit der einzigartigen<br />
Beleuchtung, die der slowenische<br />
Der grandiose Heiligenstein<br />
Künstler Zmago bietet Modic mit entworfen seinen Terrassen hat, noble stellen<br />
eine romantische Kulisse Sonnenlogen für die für die Open-<br />
Reben<br />
Fotos: beigestellt<br />
228<br />
falstaff dez–feb 2019
Air-Konzerte und andere interessante Veranstaltungen<br />
dar. Alles leitet stimmungsvoll<br />
das Jahresende ein. Von 30. November bis<br />
2. Januar 2019 steht Ljubljana ganz im<br />
Zeichen von Weihnachten: In festlich<br />
geschmückten und beleuchteten Häuschen<br />
verkaufen die Händler in lebhafter und<br />
vergnügter Atmosphäre ihr Kunsthandwerk<br />
und bieten regionale Spezialitäten an.<br />
ADVENTZAUBER IN MARIBOR<br />
In Maribor sorgt der »Zauberhafte Dezember«<br />
mit dem Weihnachtsmarkt für eine<br />
traumhaft schöne Atmosphäre. Romantiker<br />
können auf der Eisbahn in der Stadt Eis laufen<br />
oder sich auf der »Winter-Luftarca«-Terrasse<br />
mit einer heißen Schokolade aufwärmen.<br />
Dabei kann der Ausblick auf Tausende<br />
bunte Lichter genossen werden. Kinder und<br />
Erwachsene haben die Möglichkeit, die Zeit<br />
bis zum neuen Jahr mit zahlreichen kreativen<br />
Workshops zu verkürzen und zugleich<br />
schöne Geschenke slowenischer Künstler,<br />
Designer und anderer Kunsthandwerker an<br />
den festlichen Weihnachtsbuden auszusuchen.<br />
Der Weihnachtsmarkt wird mit einem<br />
feierlichen Akt des Anzündens der Festbeleuchtung<br />
der Stadt eröffnet, der am 23.<br />
November <strong>2018</strong> um 17:00 Uhr stattfindet.<br />
ADVENTZAUBER IN DEN BERGEN<br />
Bohinj und Kranjska Gora. Und hier haben<br />
Kinder und Erwachsene die Möglichkeit,<br />
die Zeit bis zum neuen Jahr mit zahlreichen<br />
kreativen Workshops zu verkürzen und<br />
zugleich schöne Geschenke slowenischer<br />
Künstler, Designer und anderer Kunsthandwerker<br />
an den festlichen Weihnachtsbuden<br />
auszusuchen.<br />
FESTLICHE ATMOSPHÄRE AM MEER<br />
An der slowenischen Küste geht es auch in<br />
der Winterzeit lebhaft zu. In Portorož wird<br />
der Weihnachtsmarkt im idyllischen Park<br />
Magische Atmosphäre<br />
in Koper, direkt an der Adria-Küste<br />
des Hotels »Kempinski Palace« aufgebaut.<br />
Unter dem Motto »Alle Süßigkeiten des<br />
Lebens« gibt es ein reichhaltiges Angebot<br />
an lokalen Produkten, Speisen und Getränken.<br />
Einen Monat lang, an jedem Dezember-Wochenende<br />
(Freitag bis Sonntag) vom<br />
1. Dezember bis zum 1. Januar 2019 strahlt<br />
der historische Park ganz im Zeichen von<br />
Weihnachten. Dieses Jahr lohnt es sich auch<br />
ganz besonders, Koper, die größte slowenische<br />
mediterrane Stadt, zu besuchen: Mit der<br />
einzigartigen Beleuchtung, die schon Anfang<br />
November eingeschaltet wurde, strahlt die<br />
Stadt auf eine ganz besondere Art.<br />
Auch in den slowenischen Bergen gibt es<br />
eine traumhaft schöne Weihnachtsatmosphäre.<br />
Vor der idyllischen Kulisse schneebedeckter<br />
Berge liegen märchenhafte Dörfer<br />
und kleine Städte, wie zum Beispiel Bled,<br />
Märchen-Dezember in Kranjska Gora<br />
INFO<br />
Weiterführende Informationen<br />
über Slowenien finden Sie unter<br />
www.slovenia.info<br />
oder auf diversen Social<br />
Media Channels<br />
#ifeelsLOVEnia<br />
dez–feb 2019 falstaff 229
eise / LONG WEEKEND – JERUSALEM<br />
SABBAT IN DER<br />
Ein Wochenende in Jerusalem ist ein einzigartiges Erlebnis: Von<br />
Freitag- bis Samstagabend ist Sabbat und die Stadt im Ausnahmezustand.<br />
Mit dem richtigen Insiderwissen ist das genau die richtige<br />
Zeit, um die neue Foodszene in der heiligen Stadt kennenzulernen.<br />
TEXT BENJAMIN HERZOG<br />
Foto: Shutterstock<br />
230 falstaff dez–feb 2019
HEILIGEN STADT<br />
Viel Geschichte auf engstem<br />
Raum: Blick auf die Klagemauer;<br />
im Hintergrund die goldene<br />
Kuppel des Felsendoms.<br />
dez–feb 2019 falstaff 231
eise / LONG WEEKEND – JERUSALEM<br />
Der Ausblick von der Terrasse des »Rooftop Cheese & Wine« gehört zu den besten von<br />
ganz Jerusalem. Käse und Wein gibt es sowohl aus dem In- wie auch aus dem Ausland.<br />
FREITAG<br />
Am ersten Tag verschaffen wir uns einen ersten<br />
Überblick über Jerusalem, um dann bei Sonnenuntergang<br />
den Sabbat willkommen zu heißen.<br />
Speisen über dem Herzen der heiligen Stadt:<br />
das »Rooftop Cheese & Wine« im Notre Dame.<br />
Von Freitag- bis Samstagabend ist in<br />
Jerusalem Sabbat – der wöchentlich<br />
wiederkehrende Feiertag der Juden.<br />
In dieser Zeit fahren in der heiligen Stadt<br />
keine Straßenbahnen und keine Busse, die<br />
meisten Geschäfte und alle jüdischen Restaurants<br />
bleiben geschlossen. Was auf den<br />
ersten Moment abschreckend wirkt, ist tatsächlich<br />
ein einzigartiges Erlebnis – wenn<br />
man denn weiß, wo man am Ruhetag einkehren<br />
kann. Zum Einstimmen gönnen wir<br />
uns einen späten Lunch im »Rooftop<br />
Cheese &Wine«, das sich zuoberst im Notre<br />
Dame Center von Jerusalem befindet. Von<br />
der Terrasse des Lokals genießt man einen<br />
wunderschönen Blick über die Altstadt. Die<br />
lokalen und importierten Käsespezialitäten<br />
und Weine schmecken vorzüglich. Zu Fuß<br />
– oder wahlweise auch mit der Straßenbahn<br />
– bewegen wir uns zunächst weg von der<br />
Altstadt und die Jaffa Road hoch. Wir erreichen<br />
den legendären Mahane-Yehuda-<br />
Markt. Die üppigen Auslagen mit lokalen<br />
Produkten muss man gesehen haben. Als<br />
schließlich der Sabbat beginnt, wird es<br />
merklich ruhiger in der Stadt, es fahren<br />
weniger Autos, und bald stellt auch die<br />
Straßenbahn ihren Dienst ein. Unser Restaurant<br />
für den Abend erreichen wir innerhalb<br />
weniger Minuten zu Fuß. Umgeben<br />
von einem Garten in einem prunkvollen<br />
Gebäude, ehemals Teil der Bezalel Akademie<br />
für Kunst und Design, liegt das<br />
»Mona«. Das Ambiente ist elegant und das<br />
Servicepersonal jung, fröhlich und hip. Die<br />
beiden Chefs Moshe Gamlieli und Itamar<br />
Navon verzaubern uns geradezu mit ihrer<br />
Verschmelzung von europäischen und nahöstlichen<br />
Einflüssen. Das Menü wechseln<br />
die beiden je nach Verfügbarkeit der Produkte<br />
auf dem quasi benachbarten Markt.<br />
Für einen Absacker sei das Speakeasy »Bar<br />
Gatsby« empfohlen – eine originelle Cocktailbar<br />
gleich ums Eck. ><br />
Fotos: Mounir Hodaly, igor Farberov, david delgado<br />
232 falstaff dez–feb 2019
Auf den Tellern des »Mona« verschmelzen europäische<br />
mit nahöstlichen Einflüssen. Das Lokal ist<br />
Teil der aufstrebenden israelischen Foodszene.<br />
Für Barfans ein Must: Die »Bar Gatsby« ist ein<br />
Speakeasy – wer den unauffälligen Eingang einmal<br />
gefunden hat, wird mit Cocktailkultur auf höchstem<br />
Niveau belohnt.<br />
dez–feb 2019<br />
falstaff 233
Im Israel-Museum haben archäologische Artefakte<br />
ebenso Platz wie moderne Kunstwerke und Mode.<br />
Perfekt für einen Besuch am Sabbat: Das »Menza« bietet am Freitag und am<br />
Samstag jeweils spezielle, teils ausgefallene Brunch-Gerichte an.<br />
Am Tag werden auf dem Mahane-Yehuda-Markt lokale Erzeugnisse angeboten (o.),<br />
am Abend kommen diese im »Machneyuda« auf die Teller (r.).<br />
SAMSTAG<br />
Heute besuchen wir das Israel-Museum sowie<br />
die legendäre Altstadt und speisen am Abend<br />
in einer der angesagtesten Adressen Israels.<br />
Den Samstag sollte ein Jerusalem-<br />
Besucher gemütlich angehen: Die<br />
Stadt befindet sich noch immer im<br />
Sabbat-Modus. Wer nicht im Hotel frühstückt,<br />
dem sei das Restaurant »Menza«<br />
empfohlen – berühmt für seine modern interpretierten<br />
Brunchgerichte. Den Vormittag verbringen<br />
wir im Israel-Museum in der Nähe<br />
der Knesset, des israelischen Regierungsgebäudes.<br />
Im Nationalmuseum Israels treffen<br />
archäologische Artefakte auf zeitgenössische<br />
Kunst – nur im heiligen Land kann das so<br />
selbstverständlich wirken. Zum Lunch fahren<br />
wir zurück in die Altstadt. Das gut einen<br />
Quadratkilometer große, ummauerte Gebiet<br />
ist in vier Viertel eingeteilt: das armenische,<br />
das muslimische, das christliche und das jüdische.<br />
Nur im jüdischen Gebiet herrscht am<br />
Sabbat Ausnahmezustand, die restlichen Viertel<br />
sind wie gewohnt belebt und die Geschäfte<br />
und Restaurants geöffnet. Das »<strong>Österreich</strong>ische<br />
Hospiz zur Heiligen Familie« befindet<br />
sich inmitten des arabischen Teils der Altstadt.<br />
Ein Besuch des dazugehörigen »Wiener<br />
Kaffeehauses« verdeutlicht die Realität in<br />
dem engen Gebiet deutlich. Ein Wiener<br />
Schnitzel würde man hier freilich nicht erwarten,<br />
dieses wird aber genauso angeboten wie<br />
Apfelstrudel oder Gulaschsuppe. Das <strong>Österreich</strong>ische<br />
Hospiz ist der ideale Ausgangspunkt<br />
für die Erforschung der Altstadt – wir<br />
besichtigen die Klagemauer, gehen entlang der<br />
Via Dolorosa und halten auch immer wieder<br />
bei den Marktständen inne, die vor allem im<br />
arabischen Viertel Köstlichkeiten und Souvenirs<br />
aller Art anbieten. Als die Sonne untergeht,<br />
kommt wieder Leben in die Stadt. Wir<br />
nehmen die erste Tram und fahren nochmals<br />
hoch zum Mahane-Yehuda-Markt. In dem<br />
Viertel rund um den Markt befindet sich auch<br />
das Restaurant »Machneyuda«, eine der derzeit<br />
gefeiertsten Adressen Israels. In dem israelisch-arabischen<br />
Lokal scheinen die Probleme,<br />
die in dem Land herrschen, schnell vergessen.<br />
Hier geht es laut, fröhlich und ausgelassen<br />
zu und her. Der Qualität der servierten<br />
Gerichte tut dies keinen Abbruch. ><br />
Fotos: Shutterstock,beigestellt<br />
234 falstaff dez–feb 2019
Mit kleinen<br />
Schritten<br />
Großes<br />
erreichen.<br />
Fondssparen<br />
ab 50 € im<br />
Monat<br />
Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken birgt.<br />
Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige<br />
Entwicklung zu. Der Prospekt, die „Informationen für Anleger nach § 21 AIFMG“, der vereinfachte<br />
Prospekt sowie die wesentliche Anlegerinformation (KID) können Sie in der jeweils aktuell gültigen<br />
Fassung auf den Webseiten www.erste-am.com bzw. www.ersteimmobilien.at abrufen.<br />
erstebank.at<br />
sparkasse.at
SONNTAG<br />
Wir entdecken<br />
gastronomische Perlen und<br />
besuchen eines der besten<br />
Weingüter des Landes vor<br />
den Toren Jerusalems.<br />
Das Restaurant<br />
»Adom« befindet<br />
sich in einem ehemaligen<br />
Bahnhofsgebäude.<br />
Elegante<br />
Gerichte treffen auf<br />
erstklassige Weine.<br />
Im »Satya« serviert Küchenchef Ilan Grossi<br />
Fisch- und Seafoodgerichte der Spitzenklasse.<br />
Ein gemütliches Lokal für lange Abende.<br />
Wer am Sonntag wieder abreist,<br />
sollte sich einen letzten Lunch<br />
in einem der Restaurants im<br />
ausgedienten und modern umgebauten<br />
Bahnhof von Jerusalem nicht entgehen lassen.<br />
Wir entscheiden uns für das Restaurant<br />
»Adom«, das über eine der besten<br />
Weinkarten der Stadt verfügt. Die Köche<br />
Moti Davis und Elran Buzaglo haben sich<br />
mit ihren klassisch-eleganten Kreationen<br />
längst einen Namen gemacht. Neben den<br />
erstklassigen Fleisch- und Seafoodgerichten<br />
sollte man sich die Desserts nicht entgehen<br />
lassen – das Tahini-Eis hat uns besonders<br />
geschmeckt. Auf der Karte des »Adom«<br />
sind auch die Weine der Domaine du Castel<br />
zu finden, die zu den besten Weingütern<br />
Israels gehört. Die Castel-Weine sind auch<br />
ohne Weingut-Besuch ein echter Tipp –<br />
wer aber Zeit dafür hat, sollte diesen einplanen<br />
und sich unbedingt vorher anmelden.<br />
Wir entscheiden uns für einen Abstecher<br />
zum israelischen Winzer-Altmeister Eli<br />
Ben Zaken auf dem Weg zum Flughafen.<br />
Neben den von Bordeaux inspirierten Rotweinen,<br />
die sich bei Blindverkostungen<br />
nicht verstecken müssen, haben wir uns<br />
vom Chardonnay nach Burgunder Vorbild<br />
sogar eine Flasche in den Koffer packen<br />
<<br />
müssen. Ein fein ausbalanciertes Gewächs<br />
mit einer für Israel überdurchschnittlichen<br />
Frische. Von der Domaine du Castel bringt<br />
uns das Taxi direkt zurück zum Flughafen<br />
Ben Gurion. Wer noch eine Nacht bleibt,<br />
hat die Qual der Wahl. Der legendäre<br />
Küchenchef Ilan Grossi, der lange im ebenso<br />
legendären »Chakra« kochte, serviert in<br />
seinem eigenen Lokal »Satya« frischen<br />
Fisch und Seafood. Wer es ungezwungen<br />
mag, sollte im Restaurant »Culinary Workshop«<br />
reservieren. Das Lokal ist in einer<br />
großen Gewerbehalle untergebracht, serviert<br />
wird modernes, einfaches Essen, das<br />
nicht nur uns, sondern vermutlich so ziemlich<br />
jeden glücklich macht.<br />
Vor den Toren Jerusalems befindet sich die Domaine<br />
du Castel, eines der besten Weingüter Israels.<br />
Fotos: beigestellt<br />
236 falstaff dez–feb 2019
Weinfühlige Gastgeber<br />
in den besten Lagen<br />
29 erlesene Hotels für Weinliebhaber<br />
Vinum Hotels Südtirol sind eine Cuvèe aus Weinerlebnis und Genuss,<br />
Wohlbefinden, Kultur, Architektur – so frisch wie die Alpen, so fruchtig<br />
wie der Süden, so harmonisch wie die Menschen, so spannend wie die<br />
2500-jährige Weinbaugeschichte, so kontrastreich wie die Landschaft.<br />
www.vinumhotels.com · info@vinumhotels.com
eise / JERUSALEM<br />
TIPPS &<br />
ADRESSEN<br />
WESTJERUSALEM<br />
GE’ula<br />
EZRAT YISRAEL<br />
OSTJERUSALEM<br />
BAB A-ZAHARA<br />
GERSHON AGRON ST.<br />
HOTELS<br />
NAVE SHA’ANAN<br />
ALTSTADT<br />
THE ORIENT JERUSALEM HOTEL***** (1)<br />
Luxushotel im Herzen der Stadt – von hier erreicht<br />
man die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuß.<br />
DZ ab ca. 218 Euro.<br />
Emek Refaim Street 3, Jerusalem, 9310402<br />
T: +972 2 5699090, www.isrotel.com/orient<br />
THE AMERICAN COLONY HOTEL***** (2)<br />
Kleines, zentrumsnahes Luxushotel mit langer,<br />
bewegter Geschichte. Hier nächtigten schon Winston<br />
Churchill und Bob Dylan. DZ ab ca. 195 Euro.<br />
1 Louis Vincent Street, Jerusalem, 97200<br />
T: +972 2 6279777, www.americancolony.com<br />
MAMILLA HOTEL***** (3)<br />
Modernes, großzügiges Luxushotel mit viel Komfort<br />
und einem atemberaubenden Blick von der<br />
Dachterrasse über die Altstadt. DZ ab ca. 279 Euro.<br />
Shlomo Ha-Melekh 11 Street, Jerusalem, 94182<br />
T: +972 2 5482222, www.mamillahotel.com<br />
WALDORF ASTORIA JERUSALEM***** (4)<br />
Das Gebäude beherbergte bis 1935 das renommierte<br />
»Palace Hotel«, erst 2014 wurde es als<br />
Waldorf Astoria wiedereröffnet. DZ ab ca. 390 Euro.<br />
Gershon Agron Street 26–28, Jerusalem, 9419008<br />
T: +972 2 5423333, waldorfastoria3.hilton.com<br />
KING DAVID***** (5)<br />
Der Klassiker in Jerusalem – mit Blick über die Altstadt<br />
und den Berg Zion. DZ ab ca. 450 Euro.<br />
King David Street 23, Jerusalem, 94101<br />
T: +972 2 620 8888<br />
RESTAURANTS<br />
NOTRE DAME WINE AND CHEESE ROOFTOP (1)<br />
Auch während des Sabbat geöffnet – große Weinkarte<br />
und atemberaubende Aussicht auf die Stadt.<br />
HaTsanhanim #3, Jerusalem, 9120402<br />
T: +972 2 6279111, www.notredamecenter.org<br />
MACHNEYUDA (2)<br />
Dieses Lokal muss man erlebt haben: Typisch israelische,<br />
ausgelassene Stimmung trifft auf moderne<br />
israelisch-arabische Küche der Spitzenklasse.<br />
Beit Ya’akov Street 10, Jerusalem, 9432316<br />
T: +972 2 5333442, www.machneyuda.co.il<br />
ADOM (3)<br />
Befindet sich im alten, renovierten Bahnhof. Mediterranes<br />
Menü, einzigartige Weinselektion.<br />
David Remez Street 4, Jerusalem, 9354102<br />
T: +972 2 6246242, www.adom.rest/en<br />
KIRYAT SHMUEL<br />
MENZA (4)<br />
Neues, modernes Speiselokal – besonders am Freitag<br />
und Samstag zum Brunch zu empfehlen.<br />
Betsal’el Street 10, Jerusalem<br />
T: +972 2 6255222, www.menza.today<br />
MONA (5)<br />
Zunächst als Bar eröffnet, entwickelte sich das<br />
»Mona« zu einem der Hotspots für Fans der ungezwungenen<br />
Kulinarik in Jerusalem.<br />
Shmu‘el ha-Nagid Street 12, Jerusalem, 94592<br />
T: +972 2 622 2283, www.monarest.co.il<br />
SATYA (6)<br />
Angesagtes Lokal mit modernem Ambiente und<br />
frischer, mediterraner Küche aus den besten lokalen<br />
Produkten.<br />
Keren HaYesod Street 36, Jerusalem<br />
T: +972 2 6506808<br />
BARS<br />
HOTELS<br />
RESTAURANTS<br />
BARS<br />
GENUSS UND KULTUR<br />
GATSBY COCKTAIL ROOM (1)<br />
Beste American Bar in der heiligen Stadt.<br />
Auf der Karte stehen Klassiker und Neukreationen<br />
auf Spitzenniveau.<br />
Hillel Street 18, Jerusalem, 99875<br />
T: +972 54 8147143<br />
ANDALUCIA COCKTAIL BAR (2)<br />
Moderne Cocktail- und Tapasbar. Die Küche vereint<br />
Einflüsse aus Nordafrika und Spanien.<br />
Ma’avar Beit HaKnesset 12, Kikar Hamusica,<br />
Jerusalem, T: + 972 53 936 7360<br />
www.andalucia.rest.co.il/en<br />
GENUSS UND KULTUR<br />
MAHANE YEHUDA MARKET (1)<br />
Am Tag ein Markt für die lokale Bevölkerung, am<br />
Abend Restaurant- und Barbetrieb.<br />
Agripas Street 90, Jerusalem, 94302<br />
en.machne.co.il<br />
CULINARY WORKSHOP (2)<br />
Das Restaurant ist in einer alten Gewerbehalle<br />
untergebracht und zieht vor allem jüngere Gäste<br />
an. Beste, schmackhafte Küche, gute Stimmung.<br />
Hebron Road 28, Jerusalem<br />
T: +972 2 5672265, www.sdnrest.com<br />
ÖSTERREICHISCHES HOSPIZ ZUR HEILIGEN<br />
FAMILIE, WIENER CAFÉ (3)<br />
Bester Ort für eine Übernachtung in der Altstadt<br />
oder einen Imbiss nach Wiener Art.<br />
Via Dolorosa 37, Jerusalem, 91194<br />
T: +972 2 6265800, www.austrianhospice.com<br />
ISRAEL-MUSEUM (4)<br />
Das Nationalmuseum Israels. Archäologie und<br />
Modernismus werden hier zusammengeführt.<br />
Ruppin Boulevard, Jerusalem, 91710<br />
T: +972 2 6708811, www.imj.org.il/en/node<br />
DOMAINE DU CASTEL (5)<br />
Nur 20 Minuten Autofahrt von Jerusalem entfernt<br />
befindet sich eines der besten Weingüter des<br />
Landes. Degustationen bei Anmeldung.<br />
Shvil Israel, 9089500<br />
T: +972 2 5358555, www.castel.co.il<br />
Mehr Städtereise-Tipps<br />
für lange Wochenenden:<br />
www.falstaff.com/longweekend<br />
EASY<br />
PARKING<br />
FLUGHAFEN WIEN<br />
PARKSERVICE<br />
Wir parken Ihr Auto für Sie.<br />
Direkt am Terminal 3.<br />
viennaairport.com/easyparking<br />
Illustration: Ana Popescu<br />
238<br />
falstaff dez–feb 2019
WEINGUT ANTON BAUER / promotion<br />
Ein legendär schöner Herbst<br />
Anton Bauers großer Jahrgang 2015. Weinraritäten für besondere Augenblicke und<br />
Menschen. Gereift in Barriquefässern im 150 Jahre alten Legendär-Keller.<br />
D<br />
as Weingut Anton Bauer. 1992<br />
übernahm Anton Bauer das elterliche<br />
Weingut am Wagram mit<br />
gerade einmal 3,2 Hektar Rebfläche,<br />
heute bewirtschaftet der Qualitätsfanatiker<br />
rund 30 Hektar Weingärten in Feuersbrunn.<br />
Seine wichtigsten Lagen heißen<br />
Rosenberg, Spiegel, Kirchthal und Gmirk,<br />
seine Top-Weine sind der Grüne Veltliner<br />
Grande Reserve und Legendär und Legendär<br />
White, weiters hat er sich mit seinen<br />
Pinots Noirs international einen Namen<br />
gemacht. 2017 war Anton Bauer <strong>Falstaff</strong>-<br />
Winzer des Jahres.<br />
»Legendär bedeutet für mich,<br />
etwas Besonderes,<br />
etwas Legendäres zu kreieren.«<br />
ANTON BAUER<br />
LEGENDÄR 2015<br />
94 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />
Wärmende Sonnenstrahlen, lange Schatten, flirrende<br />
Lichter. Tiefdunkle Trauben, Beerenaromen, Tabak und<br />
Nougat. Eingefangen in einer Flasche Wein. Wunderschön<br />
ausgereifte Trauben aus 80 % Cabernet Sauvignon,<br />
17 % Blaufränkisch und 3 % Merlot. Tiefdunkel,<br />
komplex, langanhaltend mit tragenden Tanninen.<br />
Fotos: Ian Ehm, beigestellt<br />
INFO<br />
Denn Legenden sind Rarität.<br />
Erhältlich ausschließlich in der Vinothek<br />
Klosterhof in Kitzbühel und am Weingut.<br />
Weingut Anton Bauer<br />
Neufang 42, 3483 Feuersbrunn<br />
E-Mail office@antonbauer.at, Tel. +43 2738 2556<br />
www.antonbauer.at<br />
LEGENDÄR WHITE 2015<br />
94 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />
Wärmende Sonnenstrahlen, lange Schatten, flirrende<br />
Lichter. Goldgelbe Trauben, Blumenwiese, Kräuter und<br />
frischer Wind. Verlebendigt in einer Flasche Wein. Erstmals<br />
2015, hocharomatisch aus 70 % Chardonnay und<br />
30 % Grüner Veltliner Grande Reserve. Feine Säure, viel<br />
Struktur und cremig zarte Briochetöne.<br />
dez–feb 2019 falstaff 239
promotion / GASTRONOMIE<br />
Die 20.000 Mitglieder des <strong>Falstaff</strong><br />
Gourmetclubs besuchen und<br />
bewerten die besten Restaurants<br />
<strong>Österreich</strong>s. In dieser Rubrik<br />
stellen wir Restaurants aus<br />
unserem Guide vor, die wir Ihnen<br />
wärmstens empfehlen wollen.<br />
Alle 1750 Restaurants dieses<br />
Guides finden Sie auf<br />
www.falstaff.com.<br />
Mit bester<br />
Empfehlung<br />
Buchungsinfos zu dieser Rubrik erhalten Sie telefonisch unter<br />
+43 1 9042141-472 oder per E-Mail an sales@falstaff.at.<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
DER GESCHMACK<br />
DES »DOLCE VITA«<br />
Das »Pino« steht für die Kreativität<br />
des Gastgebers Pino Barbieri, der seit<br />
neun Jahren seine Gäste mit viel Fingerspitzengefühl<br />
durch die kulinarische<br />
Welt Italiens begleitet. Pino bietet<br />
vielseitige, saisonale Spezialitäten<br />
mit einem Schwerpunkt auf seiner<br />
Heimat Apulien und wartet mit hausgemachten<br />
Köstlichkeiten wie Orecchiette<br />
con le Cime di Rapa, Fave e Cicoria,<br />
Burrata, Peperonata und vielem<br />
mehr auf. Absolut empfehlenswert<br />
sind auch die hauchdünnen Pizzen. Pinos<br />
Speisen zeichnen sich vor allem<br />
durch ihre frischen und großteils<br />
handgefertigten Zutaten aus, die allen<br />
Gerichten einen außerordentlich genussvollen<br />
Geschmack verleihen. Dazu<br />
gibt es die passende Weinbegleitung,<br />
wobei man aus mehr als 50 Weinen aus<br />
allen Regionen Italiens wählen kann.<br />
Der Patrone kümmert sich mit seinem<br />
italienischen Charme persönlich um<br />
das Wohl jedes einzelnen Gastes.<br />
RISTORANTE PINO<br />
84 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2018</strong><br />
Brühler Straße 6<br />
2340 Mödling<br />
T: +43 2236 860187<br />
www.pino-ristorante.at<br />
Imposant:<br />
die Seeterrasse mit Blick<br />
auf den Hallstätter See.<br />
OBERÖSTERREICH<br />
DAS EINZIG WAHRE<br />
ORIGINAL<br />
Kopierkunst kann zuweilen durchaus<br />
großes Kino sein, wie sich im Besonderen<br />
in der südchinesischen Provinz<br />
Guangdong zeigt. Ebendort gibt es ein<br />
1:1-Replikat der oberösterreichischen<br />
Marktgemeinde Hallstatt samt dem<br />
legendären »Seehotel Grüner Baum«.<br />
Das einzig wahre Original aber befindet<br />
sich inmitten des Salzkammerguts. Ein<br />
imposantes Weltkulturerbe mit dem<br />
majestätischen Hallstätter See direkt<br />
vor der Haustür. Erstmalig urkundlich<br />
erwähnt wurde das Hotel im Jahr 1700.<br />
Neben der optischen Präsenz punktet<br />
das Boutique-Hotel mit seiner exquisiten<br />
Küche. Kulinarischer Mittelpunkt<br />
sind das Restaurant »Zum Salzbaron«,<br />
das »Kaiserstüberl« sowie die<br />
Seeterrasse und als Highlight die Seelounge.<br />
Verantwortlich für Küche und<br />
Keller ist Kochgenie Jörg Wörther.<br />
SEEHOTEL GRÜNER BAUM<br />
81 PUNKTE im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2018</strong><br />
Marktplatz 104, 4830 Hallstatt<br />
T: +43 6134 82630<br />
www.gruenerbaum.cc<br />
KÄRNTEN<br />
KULINARISCHE HÖHEN-<br />
FLÜGE IM KLEINEN<br />
RESTAURANT IM<br />
WARMBADERHOF *****<br />
Ein besonderer Ort für raffinierten Genuss.<br />
Ein Küchenchef, der besonderen<br />
Wert auf die Vielfalt der Alpe-Adria-<br />
Region legt und diese auch in seine<br />
Gerichte gekonnt einfließen lässt: die<br />
grenzenlose Zusammenführung unterschiedlicher<br />
Küchenstile, kompromissloser<br />
Produktqualitäten und harmonischer<br />
Geschmackskomponenten,<br />
die konzertierte Symbiose der<br />
hinreißend kostbaren Vorzüge aus<br />
Meer, Berg und Land, die gelebte<br />
Nachhaltigkeit und der Respekt gegenüber<br />
den regionalen Produzenten.<br />
Im »Kleinen Restaurant« im »Warmbaderhof<br />
*****« mit seinen nur 20 erlesenen<br />
Plätzen vereint Küchenchef<br />
Jürgen Perlinger die schmackhafte<br />
Vielfalt italienischer, slowenischer<br />
und Kärntner Produktwelten und<br />
Interpretationsmöglichkeiten.<br />
DAS KLEINE RESTAURANT<br />
im Hotel Warmbaderhof *****<br />
87 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2018</strong><br />
Kadischenallee 22–24<br />
9504 Warmbad-Villach<br />
T: +43 4242 30011283<br />
reservierung@warmbad.at<br />
Fotos: beigestellt<br />
240<br />
falstaff<br />
dez–feb 2019<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte
STEIERMARK<br />
SILVESTER IM HOTEL<br />
STEIRERSCHLÖSSL<br />
IN ZELTWEG<br />
Das »Hotel Steirerschlössl« im steirischen<br />
Murtal ist ein wahres Juwel:<br />
Elegant und gleichermaßen gemütlich,<br />
hat das im Jugendstil erbaute<br />
Hotel längst einen fixen Platz in den<br />
Herzen von Feinspitzen bekommen.<br />
Gönnen Sie sich zum heurigen Jahreswechsel<br />
ein exklusives siebengängiges<br />
Galamenü und feiern Sie<br />
mit uns sanft ins neue Jahr.<br />
Stammgäste werden staunen, denn<br />
das Restaurant hat sich »herausgeputzt«<br />
und strahlt nun neben der<br />
bekannten Eleganz noch mehr<br />
Wohlbefinden aus. Zu Beginn des<br />
Galamenüs um 19 Uhr werden<br />
Champagner sowie Austern ge -<br />
reicht. Ab 20 Uhr bitten wir Sie<br />
zu Tisch und servieren:<br />
Gebeizten Huchen mit Rote-Rüben-<br />
Mousse und frischem Granatapfel,<br />
Saure Suppe mit Mandarinencreme<br />
und schwarzen Nüssen, Stunden-Ei<br />
mit geröstetem Rotkraut und Kastanienschaum,<br />
Zitronengras-Eis mit<br />
Feige und Buttermilch, Gebratenen<br />
Rehrücken mit gedämpfter Krautroulade<br />
und Trüffel, eine Auswahl<br />
an steirischen Käsen sowie Arzeliamousse<br />
mit Bratapfelcreme und<br />
Zimtreis.<br />
Musikalisch begleitet wird der<br />
Abend vom »Mira Bea Soul Trio«.<br />
Um Mitternacht erwartet Sie ein<br />
kleines Feuerwerk und natürlich ein<br />
Glas Champagner!<br />
Gönnen Sie sich unser exklusives<br />
Silvesterpaket für einen unvergesslichen<br />
Jahreswechsel:<br />
• 1 Übernachtung für 2 Personen<br />
in einer Suite<br />
• siebengängiges Galamenü für<br />
2 Personen<br />
• 1 Flasche Champagner, ins<br />
Zimmer oder an den Tisch serviert<br />
• Langschläfer-Frühstücksbuffet<br />
bis 11:30 Uhr<br />
• kostenloser Jaguar-Shuttle in den<br />
SPA des Hotel »G’Schlössl Murtal«<br />
Preis für zwei Personen ab € 548,50.<br />
Wir bitten um rechtzeitige<br />
Reservierung unter<br />
steirerschloessl@projekt-spielberg.<br />
com oder +43 3577 22601 0.<br />
STEIRERSCHLÖSSL<br />
96 PUNKTE im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2018</strong><br />
Hauptstraße 100<br />
8740 Zeltweg<br />
T: +43 3577 22601<br />
www.hotel-steirerschloessl.at<br />
SALZBURG<br />
EINE KULINARISCHE<br />
EXPEDITION ÜBER<br />
DIE KONTINENTE<br />
IM HANGAR-7<br />
Ein Team, dem keine Herausforderung<br />
zu groß ist, dazu Jahrhundertkoch<br />
Eckart Witzigmann als Patron:<br />
Im Rahmen des Gastkochkonzepts<br />
lädt das »Res taurant Ikarus« monatlich<br />
einen Spitzenkoch nach Salzburg<br />
ein, um seine Gäste mit kreativen,<br />
geschmackvollen Gerichten zu<br />
begeistern. Und dies alles gibt es<br />
da rüber hinaus in einem Ambiente,<br />
das geprägt ist von der atemberaubenden<br />
Archi tektur des »Hangar-7«.<br />
Im »Restaurant Ikarus« können<br />
Sie zwischen einem umfangreichen<br />
Menüangebot wählen. Neben dem<br />
Gastkoch-Menü wird speziell zur<br />
Mittagszeit auch ein drei- bis sechsgängiges<br />
Lunch-Menü angeboten.<br />
Die hochwertigen Gerichte sowie die<br />
einzig artige Atmosphäre des Restaurants<br />
werden jeden Besuch zu einem<br />
ganz besonderen Erlebnis machen.<br />
RED BULL HANGAR-7 GMBH<br />
RESTAURANT IKARUS<br />
98 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2018</strong>,<br />
Wilhelm-Spazier-Straße 7A<br />
5020 Salzburg, T: +43 662 21970<br />
www.hangar-7.com<br />
TIROL<br />
PURE FLEISCHESLUST<br />
Im rustikal-modernen Ambiente<br />
des »Steakhouse Kaps« genießen<br />
Fleischliebhaber exquisite Spezialitäten<br />
mit Blick auf den legendären<br />
Hahnenkamm, auf das Kaisergebirge<br />
sowie den Golf-Club Kitzbühel. Die<br />
Seeterrasse lädt bei Sonnenschein<br />
zum geselligen Beisammensein ein;<br />
bei kühleren Temperaturen bietet das<br />
Innere des Restaurants heimelige<br />
Gemütlichkeit bei offenem Kaminfeuer.<br />
Wie wäre es zum Beispiel mit<br />
einem feinen Chateaubriand vom<br />
österreichischen Weiderind, tranchiert<br />
bei Tisch? Oder mit einem australischen<br />
Dry-Aged Rib-Eye-Steak –<br />
vielleicht auch ein Family-Style Food-<br />
Sharing mit persönlicher Beratung des<br />
Küchenchefs. Besonderer Fokus wird<br />
auf Regionalität und beste Produktqualität<br />
gelegt. Auch Fisch-Liebhaber<br />
und Vegetarier kommen hier voll auf<br />
ihre Kosten. Eine fein selektierte Weinkarte<br />
rundet das kulinarische Angebot<br />
harmonisch ab.<br />
STEAKHOUSE KAPS<br />
84 PUNKTE im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2018</strong><br />
Ried Kaps 7, 6370 Kitzbühel<br />
T: +43 5356 656607350<br />
www.kaps-kitzbuehel.at<br />
www.a-rosa.at<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />
dez–feb <strong>2018</strong> falstaff 241
promotion / GASTRONOMIE<br />
TIROL<br />
HOCHGENUSS<br />
AM GLETSCHER<br />
Wer das höchstgelegene Haubenrestaurant<br />
der Welt, das »Schaufelspitz«<br />
am Stubaier Gletscher, betritt,<br />
wird stets mit internationaler und<br />
österreichischer Küche überrascht.<br />
Das geschieht bei perfektem Service<br />
mit direktem Blick in die Schauküche<br />
und auf die spektakuläre Gletscherkulisse.<br />
Küchenchef David Kostner<br />
begeistert Genussliebhaber und Wintersportler<br />
mit erlesenem Geschmack<br />
gleichermaßen. Mit Kompositionen<br />
wie dem Saiblingsfilet mit schwarzem<br />
Quinoa, Kapuzinerkresse, Kerbelwurzel<br />
und Hanf überzeugt er auf ganzer<br />
Linie. Im alpinen Chic der Holzstuben<br />
oder auf der exklusiven Sonnenterrasse<br />
genossen, runden die Kreationen,<br />
begleitet von österreichischen und<br />
internationalen Weinraritäten, das<br />
Gletschererlebnis harmonisch ab.<br />
Geöffnet: Oktober bis Anfang Mai<br />
täglich von 9.00 bis 16.15 Uhr<br />
SCHAUFELSPITZ<br />
87 PUNKTE im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2018</strong><br />
Mutterberg 2<br />
6167 Neustift<br />
T: +43 5226 8141324<br />
www.stubaier-gletscher.com<br />
VORARLBERG<br />
KLEIN UND FEIN ...<br />
... und mit hoher Verwöhnkultur auf<br />
1750 m Seehöhe. Unvergleichbar ist<br />
die atemberaubende Aussicht – sei es<br />
bei Frühstück, Lunch, Tea-Time oder<br />
Dinner: vom abwechslungsreichen<br />
Frühstücksbuffet bis zur mehr fach<br />
ausgezeichneten À-la-carteKüche<br />
mittags. Frische, hochwertige Produkte<br />
werden hier seit Jahren sorgfältig<br />
verarbeitet – der Eigen geschmack<br />
der Speisen steht für Küchenchef<br />
Wolfgang Strauss im Vordergrund.<br />
Köstlichkeiten serviert man auch<br />
auf der Sonnenterrasse, deren Plätze<br />
beinahe schon mehr Gäste anlocken<br />
als das Skifahren selbst. Abends gibt<br />
es ein Gourmet-Menü. Erlesene Tischkultur,<br />
verbunden mit liebenswürdigem<br />
Service und krea tiver Küche für<br />
Verwöhnte, zeich net die Gastlichkeit<br />
des »Murmeli« aus. Hier kehrt regelmäßig<br />
der Winterzau ber ein, Genießer<br />
lassen sich mit verfei nerten Spezialitäten<br />
und edlen Tropfen aus dem<br />
Weinkeller verwöhnen.<br />
MURMELI<br />
91 PUNKTE im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2018</strong><br />
Oberlech 297, 6764 Lech<br />
T: +43 5583 2467<br />
hotel@murmeli.at<br />
www.murmeli.at<br />
Gz<br />
Gut<br />
zu Gast<br />
Feine Küche, guter Service, tolles Weinangebot,<br />
komfortables Wohnen sowie attraktive saisonale Angebote<br />
und kulinarische Veranstaltungen: Die Restaurants,<br />
Hotels und Betriebe in dieser Rubrik werden bestimmt<br />
auch Sie überzeugen.<br />
Buchungsinfos zu dieser Rubrik erhalten Sie<br />
telefonisch unter +43 1 9042141-472 oder<br />
per E-Mail an sales@falstaff.at.<br />
WIEN<br />
CAFÉ COSMOPOLITAN:<br />
GENUSSVOLLE<br />
RUHEOASE<br />
Die Mariahilfer Straße ist gerade in<br />
der Vorweihnachtszeit eine der beliebtesten<br />
Shoppingstraßen Wiens.<br />
Wer sich inmitten des Einkaufsgetümmels<br />
eine kleine Ruhepause gönnen<br />
möchte, ist im »Café Cosmopolitan«<br />
an der richtigen Adresse.<br />
Denn gleich nebenan, in der Schottenfeldgasse,<br />
bietet das Café eine<br />
entspannte, angenehme Atmosphäre<br />
und besten Service für unvergleichlichen<br />
Kaffeegenuss.<br />
Das Café verwöhnt auch mit<br />
verschiedensten herzhaften oder<br />
leichten Speisen in bester Qualität<br />
und einem variantenreichen<br />
Frühstücksan gebot.<br />
Mit einem perfekt gemixten Cocktail<br />
starten Genießer im »Café Cosmopolitan«<br />
außerdem entspannt in den<br />
Feierabend!<br />
CAFÉ COSMOPOLITAN<br />
Schottenfeldgasse 2–4/<br />
Ecke Mariahilfer Straße, 1070 Wien<br />
T: +43 699 11413644<br />
cafe.cosmopolitan@gmx.at<br />
www.cafecosmopolitan.at<br />
Fotos: beigestellt, Shutterstock<br />
242<br />
falstaff dez–feb 2019<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte
STEIERMARK<br />
BEI GENIESSERN<br />
ZU GAST<br />
Genießen Sie das Leben? Dann sind<br />
Sie bei uns gut aufgehoben! Wir sind<br />
eine leidenschaftliche Gastgeberfamilie,<br />
und es bereitet uns Freude,<br />
ein Stück Urlaubsglück mit unseren<br />
Gästen miterleben zu dürfen. Das<br />
»****Hotel Berghof« ruht in mitten<br />
einer herrlichen Naturlandschaft,<br />
umgeben von einer malerischen<br />
Berg kulisse auf der Süd terrasse des<br />
Dachsteinplateaus in Ramsau am<br />
Dachstein. Der alles umfassende<br />
»Berghof«-SAUNA- und SPA-Bereich<br />
bietet unseren Gäste ein Hallenbad,<br />
fünf Saunen, einen Wintergarten,<br />
einen Fitnessraum, Massagen u.v.m.<br />
Auch die zahlreichen Attraktionen<br />
und Angebote unserer Region<br />
können in wenigen Geh-/Fahrminuten<br />
erkundet werden. Nicht nur im<br />
Sommer lockt Ramsau am Dachstein<br />
mit zahlreichen Freizeitattraktionen.<br />
Im Winter ist es ein wahres<br />
Langlauf-Eldorado mit mehr als<br />
200 km Langlaufloipen und mehr<br />
als 123 Pistenkilometern.<br />
Gerne geben wir Ihnen Tipps für<br />
schöne Skitouren oder Schneeschuhwanderungen.<br />
Besonderes Augenmerk<br />
legen wir auf unsere regionale<br />
Küche mit dem gewissen Etwas! Genießen<br />
Sie unser Mittagsbuffet ge<br />
nauso wie ein Fünf-Gang-Gourmet-<br />
Menü am Abend mit Produkten<br />
vom eigenen Bio-Bauernhof.<br />
Frische regionale und saisonale<br />
Produkte liegen uns besonders am<br />
Herzen und werden von unserem<br />
Küchenchef Michael mit viel Leidenschaft<br />
zubereitet. Somit steht einem<br />
Höhenflug mit kulinarischen Gaumenfreuden<br />
nichts mehr im Wege.<br />
Neben einer wohl sortierten Weinkarte<br />
bieten wir unseren Gästen<br />
auch ein »s'Schnaps-Bücherl« mit so<br />
einigen hochprozentigen Tröpfchen<br />
zum Verkosten und Genießen von<br />
österreichischen Destillerien an.<br />
Erleben Sie herzliches Wohlfühlambiente<br />
und lassen Sie sich von uns<br />
kulinarisch verführen …<br />
Wir freuen uns darauf, Sie bald in<br />
unserem Haus begrüßen zu dürfen!<br />
Hotel Berghof<br />
HOTEL BERGHOF<br />
Ramsau 192<br />
8972 Ramsau am Dachstein<br />
T: +43 3687 818480<br />
office@hotel-berghof.at<br />
www.hotel-berghof.at<br />
STEIERMARK<br />
DAS WELLNESSHOTEL<br />
AN DER PISTE<br />
Starten Sie im »Natur- und Wellnesshotel<br />
Höflehner****Superior«<br />
in den Winter und genießen Sie den<br />
ersten Pulverschnee der Saison.<br />
Direkt an der Piste gelegen, erwarten<br />
Sie grenzenloses Skivergnügen, ausgezeichnete<br />
Wellnesserlebnisse und<br />
einzigartiges Naturdesign.<br />
Raus aus dem Alltag –<br />
Rein ins Abenteuer<br />
Auf 1117 m gelangen Sie vom Hotel<br />
in die Vier-Berge-Skischaukel Hau <br />
ser Kaibling-Planai-Hochwurzen-<br />
Reiteralm mit 123 weltbekannten<br />
Pistenkilometern. Nach einem<br />
aktiven Tag entspannen Sie im<br />
3000 m² großen Premium Alpin SPA<br />
mit Almsaunadorf, Schwebewhirlpool,<br />
Olympiaschwimmbecken u.v.m.<br />
und entdecken bei exklusiven Wellnessanwendungen<br />
die Kraft der Natur.<br />
Kulinarisch werden Sie im Hause<br />
Höflehner von Köstlichkeiten aus<br />
der Naturküche verwöhnt.<br />
NEU: Höflehners Sky Chalets &<br />
Hoamatstub’n<br />
Der Duft der steirischen Zirbe, der<br />
Blick in den Sternenhimmel und das<br />
Gefühl von Freiraum, Natur und<br />
Luxus: Auf den Dächern des Hotels<br />
und doch als eigenes Reich mit<br />
traumhaftem Ausblick und neuestem<br />
Alpin-Design versprechen die<br />
vier Sky-Chalets ab sofort ein einzigartiges<br />
Urlaubserlebnis. Ob romantische<br />
Auszeit, Urlaub mit der gesamten<br />
Familie oder zum Skifahren<br />
mit Freunden – die Chalets bieten<br />
Platz für zwei bis fünf Personen.<br />
Darüber hinaus begeistert Küchenchef<br />
Martin Dicker seit Neuestem im<br />
À-la-carte-Restaurant des Hauses,<br />
der »Hoamatstub’n«, mit Fine Dining<br />
auf höchstem Niveau. Die Speisekarte<br />
umfasst alles, was die Region hergibt<br />
und weltweit Rang und Namen<br />
hat und begeistert durch die Kombi<br />
nation aus saisonalen Produkten mit<br />
einer Brise ausgefallener Zutaten.<br />
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un vergessliche Momente mit<br />
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NATUR- UND WELLNESSHOTEL<br />
HÖFLEHNER****SUPERIOR<br />
Gumpenberg 2<br />
8967 Haus im Ennstal<br />
T: +43 3686 2548<br />
info@hoeflehner.com<br />
www.hoeflehner.com<br />
dez–feb 2019 falstaff 243
promotion / GASTRONOMIE<br />
bar • restaurant<br />
4020 Linz, Landstr. 13<br />
0732 . 94 40 80<br />
Mo - Sa 11 00 - 03 00<br />
www.pianino.at<br />
Potpourri<br />
VINOTHEK ST. STEPHAN<br />
KOMPETENTE BERATUNG<br />
UND FAIRE PREISE<br />
Neben einer bestechenden Weinauswahl<br />
findet man hier auch hochwertige<br />
Single Malts und Rum bei hervorragendem<br />
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Nur das Beste für Genießer!<br />
<strong>Falstaff</strong> gibt Ihnen hier einen Überblick<br />
über aktuelle Top-Produkte<br />
höchster Qualität sowie<br />
Einkaufs- und Eventtipps.<br />
Buchungsinfos zu dieser<br />
Rubrik erhalten Sie telefonisch<br />
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E-Mail an sales@falstaff.at.<br />
VINOTHEK<br />
VINI PER TUTTI<br />
Weine und mediterrane Köstlichkeiten:<br />
Treffpunkt für Gastfreundschaft, Qualität<br />
und Geschmack. Das Lokal kann<br />
auch für Events gemietet werden.<br />
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Fettes Wort<br />
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Das »12 Gourmet-Weekends« Band 2<br />
aus der <strong>Falstaff</strong>- Edition entführt Sie in zwölf der schönsten Städte Europas:<br />
Amsterdam, Berlin, Bordeaux, Brügge/Gent, Florenz, Helsinki, Lissabon,<br />
Luzern, Prag, Riga, Salzburg und Tel Aviv.<br />
elsinki<br />
ad eniendit fugiandantis di utestia spienis<br />
HSi<br />
aut dolupta epedis site voluptas est unto volenit<br />
atetur atur assum quiae vollori busapitatiae<br />
et et ute niendi doloreste volendione volupiet<br />
aute verecti oribusda cumenimus e<br />
EATIASSUNTUR? ULPA DERISQUE<br />
IGENISSUMENIS AUTAQUI BUSAND<br />
Fe tes Wort<br />
Dum is ium des dolupta testotae<br />
peligendi dolut adis eossitiorate<br />
vo lam nusdandi dunt hariatur?<br />
88 89<br />
Gourmet-Weekend Helsinki<br />
Modiatureriam in resciet etur, nosaepe<br />
ligenditibus acea si ut libusciatem<br />
eo resciet etur, nosaepe ligenditibus<br />
Modiatureriam in resciet etur,<br />
nosaepe ligenditibus acea si<br />
ut libusciatem eo resciet etur,<br />
nosaepe ligenditibus acea si<br />
ut libusciatem eos eumet ac<br />
So unprätentiös wie der Helsinkier selbst<br />
ist sein Zugang zum Genuss. Design ist in der<br />
Stadt sowieso omnipräsent – vor fünf Jahren<br />
wurde Helsinki zur Welt-Designhauptstadt<br />
gekürt, es gibt ein sehenswertes Design-<br />
Museum und einen Design-District. Also bewegt<br />
sich der Bewohner dieser Stadt durch<br />
die schicksten Orte wie unsereins durch Ausflugsrestaurants<br />
oder Beizen. Und er scha ft<br />
es mit wenigen, aber sorgsam gewählten Mitteln,<br />
selbst eine grüne Wiese in einen hippen<br />
Ort zu verwandeln. Bei schönem We ter besorgt<br />
er sich einen Picknickkorb, den er in der<br />
Kauppaha li mit Champagner, gebeiztem<br />
Lachs und frischen Erdbeeren befü lt. Danach<br />
geht es mit dem Wasserbus zur Seefestung<br />
Suomenlinna, einem der populärsten Ausflugsziele<br />
der Stadt. Es gilt also: Do as the<br />
Helsinkiers do! Spätestens abends verlangt diese Bodenständigkeit<br />
nach einem Gegenprogramm: Das<br />
«Olo», Träger eines Michelin-Sterns, zählt zu<br />
den besten, innovativsten (und teuersten)<br />
Adressen der Stadt – weitere Player in der<br />
Liga sind das «Demo», das «Ask» und das<br />
«Chef & Sommelier». Bei a len vieren so lte<br />
man unbedingt Tage im Voraus reservieren!<br />
Am Herd des «Olo» steht Jari Vesivalo, einer<br />
der Protagonisten der Nordic-Top-Chefs. Speisen<br />
wie Lammtatar mit Grünkohl oder Emmergriess<br />
mit Rentierherz serviert er<br />
unkonventione l auf Holzrinden, «Keramikscherben»<br />
oder auch schon mal im Kleie-<br />
Kistchen. Von ihm bekannte Statements, wie<br />
«Mir ist egal, ob einer weiss, wie man die Gabel<br />
hält, Hauptsache, es schmeckt ihm!»,<br />
müssen nicht als Aufforderung verstanden,<br />
dürfen aber persönlich genommen werden.<br />
Samstag<br />
Der Helsinkier schafft es mit wenigen, aber<br />
sorgsam gewählten Mitteln selbst eine grüne<br />
Wiese in einen hippen Ort zu verwandeln.<br />
Modiatureriam in resciet etur, nosaepe<br />
ligenditibus acea si ut libusciatem<br />
eo resciet etur, nosaepe ligenditibus<br />
SAMSTAG<br />
00:00 Volorum et es et odit, quis<br />
simagnim ae >>Name < parchita<br />
nus >>Name < estoperis et<br />
00:00 Volorum et es et odit, quis<br />
simagnim seudae >>Name <<br />
parchita nus >>Name < mol<br />
aut >>Name < estoperis et<br />
00:00 Volorum et es et odit, quis<br />
simagnim seae >>Name < parchita<br />
nus >>Name < molectecum<br />
ideliaeri aut >>Name <<br />
00:00 Volorum et es et odit, quis<br />
erepudae >>Name < parchita<br />
nus >>Name < molectecum ideliaeri<br />
aut >>Name <<br />
Modiatureriam in resciet etur, nosaepe<br />
ligenditibus acea si ut libusciatem<br />
eo resciet etur, nosaepe ligenditibus<br />
acea si ut libusciatem eos eumet ac<br />
94 95<br />
NEU<br />
BAND 2<br />
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tasting / CHIANTI CLASSICO TROPHY<br />
Fotos: beigestellt<br />
246<br />
falstaff dez–feb 2019
Die malerischen Hügel zwischen<br />
Florenz und Siena sind die<br />
Heimat des Chianti Classico.<br />
CHIANTI<br />
CLASSICO<br />
EIN GENUSS!<br />
In der Bastflasche war er vor langer Zeit der<br />
Inbegriff italienischen Lebensstils; dann war er<br />
viele Jahre verpönt, nun ist er wieder zurück.<br />
Chianti Classico zeigt beachtliche Qualitäten: saftig<br />
und mit feinem Tannin bietet er tollen Trinkfluss.<br />
TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />
PLATZ<br />
QUERCIABELLA<br />
2016 Chianti Classico<br />
Die Hügel zwischen Florenz und<br />
Siena sind das Anbaugebiet des<br />
Chianti Classico. 2015 und<br />
2016 waren hier zwei hervorragende<br />
Jahrgänge. Vom Jahrgang<br />
2015 präsentieren sich die Weine füllig und<br />
rund, Weine aus 2016 zeigen sich etwas frischer,<br />
haben kernigeres Tannin und mehr<br />
Spannung. Der einfache Chianti Classico, im<br />
Fachjargon auch als »Annata« bezeichnet,<br />
wurde bei Feintrinkern, die auf sich hielten,<br />
lange Zeit wenig beachtet. Sie konzentrierten<br />
sich vielmehr auf Chianti Classico Riserva<br />
oder Weine aus dem neuen Top-Segment<br />
Chianti Classico Gran Selezione. Klammheimlich<br />
aber hat sich der einfache Chianti<br />
Classico herausgeputzt. Ein Chianti Classico<br />
besteht zu mindestens 80 Prozent aus Sangiovese,<br />
den Rest können die lokalen Sorten<br />
Colorino oder Canaiolo oder auch Cabernet,<br />
Merlot oder Syrah bestreiten. Immer häufiger<br />
findet man auch reinsortige Sangiovese.<br />
Ein Chianti Classico kommt im zweiten Jahr<br />
nach der Ernte in den Handel. Guter Chianti<br />
Classico duftet nach Kirschen, zeigt sich am<br />
Gaumen frisch und saftig, mit spürbarem,<br />
aber gut eingebundenem Tannin.<br />
Alle drei Siegerweine erhielten 94 Punkte.<br />
Im Stechen wurden die Ränge ermittelt.<br />
Gewinner unserer Chianti Classico Trophy<br />
ist der Chianti Classico 2016 von Querciabella.<br />
Das Weingut in Greve zählt zu den<br />
Qualitätspionieren im Chianti. Seit Jahren<br />
schon werden die Weinberge nach biodynamischen<br />
Richtlinien bearbeitet. Der 2016er<br />
ist ein Bilderbuch-Chianti: dicht und mit voller<br />
Frucht, mit feinem Schmelz und guter Frische.<br />
Carpineta Fontalpino liegt im äußersten<br />
Südosten des Anbaugebietes. Das Bio-<br />
Weingut gehört der Familie der bekannten<br />
Önologin Gioia Cresti. Ab dem Jahrgang<br />
2015 wurden hier erstmals auch drei Lagen-<br />
Chianti Classico rein aus Sangiovese erzeugt.<br />
Der nun vorliegende Chianti Classico Montaperto<br />
2016 gefiel uns am besten, er belegte<br />
den zweiten Rang. Seit einem Vierteljahrhundert<br />
baut das Ehepaar Gaffuri-Lazarides im<br />
malerischen Weiler Rietine bei Gaiole Wein<br />
an, mittlerweile große Klassiker. Der Chianti<br />
Classico 2015 von Rietine ist unser drittplatzierter<br />
Wein. Neben diesen drei Gewinnern<br />
gibt es noch eine ganze Menge an hervorragenden<br />
Chianti Classico, die darauf warten<br />
genossen zu werden.<br />
dez–feb 2019 falstaff 247
tasting / CHIANTI CLASSICO TROPHY<br />
94<br />
•<br />
BIO Chianti Classico DOCG 2016<br />
Querciabella Società Agricola<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubin mit<br />
leuchtendem Kern. Elegante und ausdrucksstarke<br />
Nase nach satten Kirschen<br />
und Brombeeren, erinnert im Nachhall an<br />
frische Feigen. Am Gaumen sehr fein,<br />
schmelzig, mit eng gewobenem Tannin,<br />
baut sich in vielen Schichten auf, tolle<br />
Frucht und Frische im Finale.<br />
Wagner, Laakirchen; Wein & Co., Wien;<br />
Vergani, Zürich; Transgourmet <strong>Österreich</strong>,<br />
Traun, € 25,–<br />
•<br />
BIO Montaperto Chianti Classico<br />
DOCG 2016<br />
Fattoria Carpineta Fontalpino di Cresti<br />
13 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin mit feinem<br />
Granatrand. Tolle, einprägsame<br />
Nase, satt nach Brombeeren und dunklen<br />
Kirschen, etwas Schokolade. Saftig und<br />
präsent in Ansatz und Verlauf, viel Frucht,<br />
öffnet sich mit griffigem, gut eingebundenem<br />
Tannin, lange, im Finale leicht harzige<br />
Noten. Rieger Weine, Salzburg; Divo,<br />
Penthalaz; Weinhandlung am Küferweg,<br />
Seon; Wine in Black, Berlin, € 33,–<br />
LEGENDE<br />
• Rotwein<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
DV<br />
KK<br />
NK<br />
VL<br />
Drehverschluss<br />
Kunststoffkork<br />
Naturkork<br />
Vinolok<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015<br />
Rietine<br />
13,5 Vol.-%, NK. Intensiv-dunkles Rubinrot.<br />
Würzige Nase mit Anflügen von reifen<br />
Brombeeren und Cassis, leicht harzig, mit<br />
feiner Lakritze untermalt. Am Gaumen<br />
dunkelbeerig und feingliedrig, wirkt sehr<br />
tief und finster, insgesamt sehr stimmig,<br />
ein dunkelfruchtiger Zeitgenosse, der mit<br />
seiner Harmonie gar schöne Stunden bescheren<br />
kann.<br />
Weinhandlung Mario Gaffuri, Riehen<br />
€ 12,–<br />
93<br />
•<br />
I Colombi Chianti Classico DOCG<br />
2016, Castello di Querceto<br />
13 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
hellem Rand. Duftende und einladende<br />
Nase nach frischen Himbeeren, saftigen<br />
Erdbeeren und reifem Cassis. Am Gaumen<br />
sehr fruchtig und saftig, auch leicht salzig,<br />
entwickelt sich mit toller Frische und knackigem<br />
Zug, pfeilgerade und endet im Abgang<br />
lange und klar.<br />
Döllerer, Golling; Schenk, Baden<br />
Baden; Schenk S.A., Rolle, € 11,–<br />
•<br />
I Sodi Chianti Classico DOCG 2016<br />
I Sodi<br />
14,5 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin.<br />
Dichte Nase mit satten Noten nach Brombeere<br />
und Holunderbeere, etwas Lakritze.<br />
Am Gaumen dicht und konzentriert, dunkle<br />
Beerenfrucht, gut eingebundenes Tannin,<br />
baut sich lange auf, satter Druck.<br />
Rindchens Weinkontor, Hamburg; Bremer,<br />
Braunschweig; Evino, Graz; Bottega<br />
del Vino, Romanshorn; Herbig Weinimport,<br />
Gelting; Savardi Vini Tipici,<br />
Meilen, € 12,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2014<br />
Rietine<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, sattes Rubin-Granat.<br />
Fein gezeichnete Nase mit satten<br />
Noten nach reifen Waldhimbeeren, etwas<br />
Lorbeerblatt. Rund und geschmeidig,<br />
viel reife Frucht, zeigt sich mit feinen gereiften<br />
Beerennoten, weiches Tannin, lange<br />
und geradlinig. Weinhandlung Mario<br />
Gaffuri, Riehen, € 12,–<br />
•<br />
BIO Badia a Coltibuono Chianti<br />
Classico DOCG 2016<br />
Badia a Coltibuono<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes, elegantes Rubinrot.<br />
Duftende und offene Nase nach frischen<br />
Johannisbeeren, saftigen Himbeeren<br />
und etwas Lavendel. Knackig und sehr<br />
fein am Gaumen, getragen von süßem<br />
Schmelz und eng gewobenem Tannin, toller<br />
Holzeinsatz, sehr ausgewogen und<br />
feinfüßig, prächtiges Finale.<br />
Wein & Co., Wien; Saro Wine Spirits and<br />
Food, Obersteckholz; Delinat Schweiz,<br />
St. Gallen, € 15,30<br />
PLATZ<br />
CARPINETA FONTALPINO<br />
2016 Chianti Classico<br />
Montaperto<br />
•<br />
BIO Chianti Classico DOCG 2016<br />
Rocca di Montegrossi<br />
13,5 Vol.-%, NK. Intensives Rubinrot mit<br />
leuchtendem Purpur-Stich. In der Nase<br />
feinste Noten von satten Brombeeren, reifer<br />
Cassis untermalt mit feinstem Rumtopf.<br />
Saftig und elegant am Gaumen, breitet<br />
sich aus wie ein samtiges Tuch, engmaschiges<br />
Tannin, zieht sich rund und geschmeidig<br />
über die Zunge, tolle Harmonie<br />
im Abgang. Superiore, Dresden; Burde,<br />
Wien; Vinovum, Salzburg; Jacopini,<br />
Neunkirchen; Fohringer, Spitz; Studer,<br />
Luzern; Vinarium, Bühl; Vinoverum,<br />
Arlesheim; Adivinum, Lufingen; Toscana<br />
Squisita, Solothurn; Das Kontor,<br />
Norden; LUCA PISATI WEINHÄNDLER –<br />
CAVE SECRÈTE, Nürnberg; 1870 VINS<br />
& CONSEIL Sàrl, Monthey, € 16,–<br />
•<br />
Primocolle Chianti Classico DOCG<br />
2015, Villa Cerna<br />
14,5 Vol.-%, NK. Dichtes, leuchtendes Rubin.<br />
Sehr intensive und ansprechende<br />
Nase, satt nach Brombeeren und reifen<br />
Zwetschgen, etwas dunkle Johannisbeere.<br />
Am Gaumen gehaltvoll, geschmeidiges,<br />
dichtes Tannin, im Finale guter Druck.<br />
Obrist, Vevey, € 16,–<br />
•<br />
Chianti Classico 2016<br />
Castello di Radda<br />
14 Vol.-%, NK. Dunkles, kraftvolles Rubin.<br />
Intensive Nase, zeigt ausgeprägte Noten<br />
nach Brombeeren, frischen Pflaumen, im<br />
Hintergrund feine Gewürznelken. Saftige,<br />
sehr schön herausgearbeitete Frucht, feinmaschiges<br />
Tannin, baut sich lange auf.<br />
Rauhe und Ridolfi Handelsberatung,<br />
München; Caravel Trading, Lugano<br />
€ 18,–<br />
•<br />
Tenuta Perano Chianti Classico<br />
DOCG 2015, Tenuta Perano<br />
13,5 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubin mit<br />
leichtem Granatschimmer. Fein gezeichnete<br />
Nase mit viel süßer Frucht, satt nach<br />
Himbeeren und Zwetschgen. Feinmaschiges,<br />
sehr gut eingebundenes Tannin am<br />
Gaumen, viel saftige Frucht, süßer<br />
Schmelz. Schlumberger, Wien; Reidemeister<br />
& Ulrichs, Bremen; Mövenpick,<br />
Zürich, € 20,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015<br />
Vecchie Terre di Montefili<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin. Spannende<br />
Nase mit Noten nach Brombeeren<br />
und reifen Zwetschgen, im Hintergrund<br />
nach Granatapfel. Rund und geschmeidig<br />
im Ansatz, zeigt viel reife Frucht, öffnet<br />
sich mit feinmaschigem Tannin, salzig und<br />
lange. Caratello, St. Gallen, € 24,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2016<br />
Panzanello<br />
15 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin. Nach<br />
Flieder und eingelegten Zwetschgen, im<br />
Hintergrund etwas Lakritze. Dichte, sehr<br />
Fotos: beigestellt<br />
248 falstaff dez–feb 2019
gut herausgearbeitete Frucht, Brombeere<br />
und Zwetschgen, kerniges, gut eingebundenes<br />
Tannin, langer Nachhall, etwas<br />
Schokolade. Rindchens Weinkontor,<br />
Hamburg; Vino Veritalia, Berlin; Viacampo,<br />
Mainz, € 25,–<br />
92<br />
•<br />
Il Palei Annata Chianti Classico<br />
DOCG 2015, Villa a Sesta<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
leicht aufhellendem Rand. Nur leicht expressive<br />
Nase, schüchtern. Am Gaumen<br />
straff in Ansatz und Verlauf, zieht zu Beginn<br />
mächtig an, im zweiten Bereich bestimmende<br />
Säure, endet im Finale mit ordentlichem<br />
Druck. Berthaudin, Carouge;<br />
Veritable Vin & Domaines, Eltville am<br />
Rhein, € 9,80<br />
•<br />
Banfi Chianti Classico DOCG 2016<br />
Banfi<br />
13 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
funkelndem Kern. In der Nase nach reifen<br />
Himbeeren, getrockneten Tomaten und<br />
leichte Töne von Rauch. Am Gaumen ausgewogen<br />
und fruchtsüß, schöne Balance,<br />
endet im Finale saftig und klar.<br />
Bindella, Zürich; Brand Compendium,<br />
Delmenhorst, € 10,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015<br />
Fattoria dell’Aiola<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, brillantes<br />
Rubinrot. Reife Nase mit würzigen Nuancen,<br />
leicht nach Siegellack, ansprechend.<br />
Sehr stimmig in Harmonie und Ausgleich,<br />
ausgesprochen kompakt, präsent in Würze<br />
und Frucht, keine Kanten, im Finale angenehmer<br />
Druck.<br />
Televino, Langenargen, € 11,–<br />
•<br />
Viticcio Chianti Classico DOCG 2016<br />
Fattoria Viticcio<br />
13,5 Vol.-%, NK. Sattes Rubin mit leichtem<br />
Granatschimmer. Sehr kompakte Nase,<br />
viel dunkle Beeren, Kirsche und Himbeere,<br />
etwas Lakritze. Sehr saftig am Gaumen,<br />
baut sich gut auf, salzig, feinmaschiges<br />
Tannin. Gastrovin, Dübendorf, € 12,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015<br />
Castello di Albola<br />
13 Vol.-%, NK. Funkelnd-leuchtendes<br />
Rubinrot. Kompakte und fruchtsüße Nase,<br />
reife Erdbeeren, Süßholz, Zuckerwatte,<br />
leicht nach Vanille im Nachhall. Ausgewogen<br />
im Trunk und im Schmelz, wirkt leicht<br />
cremig, ein betont rotbeeriger Chianti<br />
Classico, gut integrierter Holzeinsatz.<br />
Del Fabro, Wien; Spar, St. Gallen;<br />
Zonin1821, München, € 12,–<br />
•<br />
Albóre Chianti Classico DOCG 2015<br />
Terre di Perseto<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes, helles Rubinrot.<br />
Feine, reife Nase nach getrockneten<br />
Walderdbeeren, Himbeeren, Cassis und etwas<br />
weißem Pfeffer. Am Gaumen sehr<br />
stimmig mit kompakter Fruchtsüße, ausgewogen,<br />
zeigt sich in guter Form, packt<br />
gewissenhaft zu und zieht sich in einem<br />
weiten Bogen über die Zunge.<br />
www.terrediperseto.com<br />
€ 12,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2016<br />
Castagnoli<br />
14 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin mit<br />
aufhellendem Rand. Sehr intensive und<br />
ansprechende Nase, nach vielen reifen<br />
Kirschen, etwas Blutorangen. Sehr saftig<br />
und klar am Gaumen, entfaltet sich mit<br />
viel feinmaschigem Tannin, schöner<br />
Trinkfluss. Fischer & Trezza, Stuttgart<br />
€ 13,–<br />
•<br />
BIO Le Corti Chianti Classico DOCG<br />
2016, Villa Le Corti Principe Corsini<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes, leuchtendes Rubinrot.<br />
Knackig-frische Nase nach satten Kirschen<br />
und reifen Pflaumen, saftig. Am<br />
Gaumen sehr saftig, gar salzig, konzentrierte<br />
Frucht im mittleren Bereich, noch<br />
jung, zeigt tolles Potenzial, im Abgang langes<br />
Finish. Wagner, Laakirchen; Casa<br />
Molina, Darmstadt; Victoria Weine, Bad<br />
Mergentheim; Stoppervini, Lugano;<br />
Divo, Penthalaz; Hofer, Zürich; La Carta<br />
dei Vini, München; Canetti – Tivinum,<br />
Losone, € 13,–<br />
•<br />
Castellare Chianti Classico DOCG<br />
2016, Castellare di Castellina<br />
13,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Rubin<br />
mit feinem Granatschimmer. Eröffnet mit<br />
Noten nach Gewürznelken und Zimtstangen,<br />
dann feine Brombeere. Klar und geradlinig<br />
am Gaumen, zeigt viel saftige Kirsche,<br />
feiner Trinkfluss.<br />
Di Gennaro, Stuttgart; Caratello, St.<br />
Gallen; Bevanda, Dornbirn, € 13,50<br />
•<br />
Volpaia Chianti Classico DOCG 2016<br />
Castello di Volpaia<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
leicht aufhellendem Rand. Elegante und<br />
duftende Nase nach reifen, roten Beeren<br />
und satten Kirschen. Am Gaumen ausgewogen<br />
und fruchtig, zieht mit toll ausbalancierter<br />
Säure ordentlich an, endet im<br />
Finale lange mit gutem Druck.<br />
Weinkontor Freund, Borgholzhausen;<br />
Schelte, Köln; Francimport, Mannheim;<br />
Bataillard, Rothenburg, € 14,–<br />
•<br />
BIO Chianti Classico DOCG 2016<br />
Poggio al Sole<br />
14 Vol.-%, NK. Kraftvolles Rubinrot. Elegante<br />
Nase, die an reife dunkle Beeren und<br />
Unterholz erinnert. Am Gaumen sehr saftig<br />
und zupackend, leicht salzig, breitet<br />
sich kraftvoll aus, im Finale griffiges<br />
Tannin mit festem Druck.<br />
Deuna, Augsburg; Wedl, Innsbruck;<br />
Von Salis, Landquart, € 14,–<br />
dez–feb 2019 falstaff 249<br />
EDUARD GOSSNER, SHUTTERSTOCK.COM, GRÖMEDIA, CALVISIUS CAVIAR, KÄRNTEN WERBUNG, KITZBÜHEL TOURISMUS - MICHAEL WERLBERGER<br />
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HANDEL
tasting / CHIANTI CLASSICO TROPHY<br />
•<br />
Rubiolo Chianti Classico DOCG 2016<br />
Gagliole<br />
14 Vol.-%, NK. Funkelndes, dunkles Rubin.<br />
Zeigt zunächst leicht rauchige Noten, etwas<br />
Leder, dann nach Brombeere und Flieder.<br />
Feinmaschiges Tannin, zeigt im hinteren<br />
Bereich feinen süßen Schmelz, strömt<br />
ruhig dahin, salzig. Vinovum, Salzburg;<br />
Brogsitter, Grafschaft-Gelsdorf; Von<br />
Salis, Landquart; Riegger, Birrhard;<br />
Vogel, Zürich; Globus, St. Wendel<br />
€ 14,–<br />
•<br />
BIO Chianti Classico DOCG 2015<br />
Il Molino di Grace<br />
14 Vol.-%, NK. Funkelndes, leuchtendes<br />
Rubinrot. Zurückhaltende und schüchterne<br />
Nase, gibt nur zögernd rote Beerennoten<br />
von sich preis. Am Gaumen sehr zupackend<br />
und straff, zieht sich mit kernigem<br />
Tannin über die Zunge, hat Power und endet<br />
im Finale mit festem Druck.<br />
Wille, Landeck; Baur au Lac, Zürich;<br />
Wein & More, Velburg, € 15,–<br />
•<br />
Lornano Chianti Classico DOCG<br />
2015, Lornano<br />
14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot.<br />
Duftend-blumige Nase nach reifem Cassis<br />
und nassen roten Rosen. Im Trunk sehr<br />
ausgewogen, Säure, Tannin und Frucht<br />
spielen sehr gut miteinander, getragen<br />
von süßem Schmelz, baut sich lange und<br />
weit auf, tolles Finale. Wein-Konzept,<br />
Köln; Vipino GmbH, Krailling, € 15,–<br />
•<br />
Brolio Chianti Classico DOCG 2016<br />
Ricasoli<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
leicht aufhellendem Rand. Duftig-frische<br />
Nase nach Himbeeren und Geranien, im<br />
Nachhall nach roten Johannisbeeren. Am<br />
Gaumen kecke Säure mit konzentrierter<br />
Frucht, leicht spürbare Süße durch den<br />
Holzeinsatz, nicht störend, in sich stimmig,<br />
ein frischer Chianti Classico.<br />
Smart Wines, Köln; Ullrich, Zürich<br />
€ 15,35<br />
•<br />
Berardegna Chianti Classico DOCG<br />
2016, Fèlsina<br />
13,5 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubin mit Granatrand.<br />
Sehr einladende, offene Nase mit<br />
ausgeprägten Noten nach Zwetschgen<br />
und Brombeeren, im Hintergrund feine Lakritze.<br />
Feinmaschiges Tannin, entwickelt<br />
sich klar, feine Frucht, im hinteren Bereich<br />
feiner Druck. Wein Wolf, Salzburg; Wein<br />
& Glas Compagnie, Berlin; Garibaldi,<br />
München; Global Wine, Zürich, € 16,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015<br />
PLATZ<br />
RIETINE<br />
2015 Chianti Classico<br />
Tenuta Carobbio<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
leicht aufhellendem Rand. Fruchtsüße<br />
Nase mit kompaktem Kern, sehr reife<br />
Amarenakirschen. Am Gaumen sehr ausgewogen<br />
mit feinstem Saft, ausgeprägter<br />
Frucht und kräftigem Zug, baut sich langsam<br />
und in Schichten auf, tolle Gesamtharmonie.<br />
www.tenutacarobbio.com, € 16,–<br />
•<br />
Guado Alto Chianti Classico DOCG<br />
2016, Vicchiomaggio<br />
14 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Rubin<br />
mit leichtem Granatrand. Intensive und<br />
klare Nase, nach Himbeeren, etwas Tabak.<br />
Am Gaumen klar und geschliffen in Ansatz<br />
und Verlauf, viel feinmaschiges Tannin,<br />
zeigt gute Spannung, im Finale leider<br />
noch etwas Holzüberhang.<br />
Gottardi, Innsbruck; Fischer Weine,<br />
Sursee; Witt, Bremen, € 17,–<br />
•<br />
BIO Casa di Colombo Chianti Classico<br />
DOCG 2016, Tenuta la Novella<br />
13,5 Vol.-%, NK. Intensiv leuchtendes Rubinrot.<br />
Einladende Nase nach reifen Erdbeeren,<br />
Süßholz und etwas Kaffeesatz.<br />
Ausgewogen und saftig am Gaumen, kompaktes<br />
Mittelfeld, baut sich in mehreren<br />
Schichten auf, feinster süßer Schmelz,<br />
endet im Finale saftig, lange und klar.<br />
Schenk, Baden Baden, € 19,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2016<br />
Stomennano<br />
13 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
leicht aufhellendem Rand. In der Nase<br />
nach getrockneten Rosenblättern, satten<br />
Himbeeren und im Nachhall nach getrockneten<br />
Tomaten. Ausgewogen und rund am<br />
Gaumen, geschmeidiges Tannin mit feinem<br />
Schmelz, baut sich schön auf, endet<br />
im Finale lange und klar.<br />
stomennano.it, € 19,–<br />
•<br />
Brolio Bettino Chianti Classico<br />
DOCG 2016, Ricasoli<br />
13 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubinrot mit<br />
hellem Rand. In der Nase nach frischen<br />
Kirschen und Preiselbeeren. Knackiger<br />
Gaumen mit ausgewogenem Frucht-Säure-Spiel,<br />
im mittleren Bereich kernig mit<br />
feinem Schmelz, sehr stimmig in Ansatz<br />
und Verlauf, hoher Trinkspaß!<br />
Smart Wines, Köln; Ullrich, Zürich<br />
€ 19,50<br />
•<br />
Clemente VII Chianti Classico DOCG<br />
2016, Castelli del Grevepesa<br />
14 Vol.-%, NK. Dunkles Rubinrot. Duftende,<br />
offene Nase nach satten Pflaumen, reifen<br />
Brombeeren, etwas Bitterschokolade, einladend.<br />
Im Trunk weit und fein mit frischer<br />
Frucht, weitet sich elegant aus, beweist<br />
sich durch ausgeprägte Säure, langes Finale.<br />
Vinum, München; Derksen,<br />
Leobendorf, € 20,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015<br />
Lecci e Brocchi<br />
13,5 Vol.-%, NK. Schimmerndes Rubin mit<br />
funkelndem Kern. Einladende Nase nach<br />
reifen Erdbeeren, Süßholz, Staubzucker<br />
und gezuckerten Blaubeeren. Frisch anmutend,<br />
am Gaumen mit ausgesprochener<br />
Harmonie, saftig und klar, ein schnörkelloser<br />
Chianti Classico von vorne bis hinten!<br />
www.vinolecciebrocchi.it, € 20,–<br />
•<br />
Fontodi Chianti Classico DOCG 2015<br />
Fontodi<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes, vibrierendes Rubin.<br />
Eröffnet mit leicht erdigen Noten, etwas<br />
Tabak und Lakritze, dann viel Zwetschge.<br />
Viel griffiges, herzhaftes Tannin, kernig<br />
und dicht, zeigt im hinteren Bereich viel<br />
Druck, noch sehr jung. Rieger Weine,<br />
Salzburg; Caratello, St. Gallen; Weibel,<br />
Thun, € 20,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015, La Sala<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot<br />
mit leicht aufhellendem Rand. Elegante,<br />
einladende Nase nach reifen, satten<br />
Kirschen, reifen Johannisbeeren und<br />
Waldfrüchten. Im Trunk sehr gut ausbalanciert,<br />
viel von allem, tolle knackige<br />
Säure, saftiges Tannin, ausgeprägte<br />
Fruchtsüße, komprimiert sich feinstens<br />
zusammen, langes Finale.<br />
House of Wines, Kaltenkirchen;<br />
Marcellino, Herisau; Messeritsch,<br />
Wien, € 20,–<br />
•<br />
Filetta di Lamole Chianti Classico<br />
DOCG 2015, Fontodi<br />
13,5 Vol.-%, VL. Leuchtendes Rubin mit<br />
leichtem Granatschimmer. Eröffnet mit<br />
leicht rauchig-würzigen Noten, nach Tabak<br />
und Roter Rübe, im Hintergrund nach<br />
Brombeere. Am Gaumen viel feinmaschiges<br />
Tannin, spannt einen weiten Bogen,<br />
salzig und erdig im Finale, sehr lange.<br />
Rieger Weine, Salzburg; Caratello,<br />
St. Gallen; Weibel, Thun, € 23,–<br />
•<br />
Casaloste Chianti Classico DOCG<br />
2016, Casaloste<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes, tiefdunkles Rubin. Intensive<br />
und einprägsame Nase, nach Veilchen,<br />
reifen Zwetschgen und Brombeeren.<br />
Saftig und klar in Ansatz und Verlauf, zeigt<br />
feine erdige Noten, kerniges Tannin, im Finale<br />
leicht harzig. Vinovum, Salzburg;<br />
Riegel Weinimport, Orsingen-Nenzingen;<br />
Dani Matter Weine, Samaden<br />
€ 25,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015<br />
Tenuta Casenuove<br />
14,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Rubin.<br />
Einprägsame Nase mit Noten nach reifen<br />
Himbeeren und eingelegten Kirschen. Geschmeidig<br />
am Gaumen, viel reife Frucht,<br />
dunkle Beeren, straffes, gut eingebundenes<br />
Tannin, saftig und sehr lange.<br />
€ 25,–<br />
Tasting-Info<br />
Weitere aktuell verkostete<br />
Chianti finden Sie unter<br />
falstaff.com/chiantitrophy18<br />
Fotos: beigestellt<br />
250<br />
falstaff dez–feb 2019
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tasting / TOSKANA MAREMMA<br />
SATTE FRUCHT,<br />
GESCHLIFFENE TANNINE<br />
Früher galt in der Toskana, in Meeresnähe wachse kein guter Wein.Heute kommen<br />
gerade aus diesem Küstenstreifen einige der prachtvollsten Tropfen Italiens.<br />
TEXT & NOTIZEN OTHMAR KIEM UND SIMON STAFFLER<br />
Gleißendes Licht, intensive<br />
Farben: Das ist die Küste<br />
der Maremma, die Heimat<br />
fantastischer Rotweine.<br />
Fotos: Shutterstock<br />
252<br />
falstaff dez–feb 2019
Über 250 Kilometer erstreckt sich<br />
die Küste der Toskana. Entsprechend<br />
unterschiedlich sind die<br />
Weinbaugebiete. Während im<br />
Norden, um Lucca und Pisa,<br />
sowie im Süden um Grosseto und Scansano<br />
der Weinbau lange Tradition hat, haben die<br />
heute führenden Gebiete um Bolgheri und<br />
Suvereto eine recht junge Geschichte. Allen<br />
gemeinsam aber sind die hohe Lichtintensität<br />
und die klimatisch ausgleichende Wirkung<br />
des Meeres. Im Norden und Süden ist der<br />
Weinbau vom Sangiovese geprägt, in Bolgheri<br />
setzte man von Beginn an auf Cabernet Sauvignon<br />
und Merlot. In den letzten Jahren<br />
wurden auch Cabernet Franc, Syrah und Petit<br />
Verdot verstärkt ausgepflanzt. Und das mit<br />
großem Erfolg! 2015 und 2016 waren beide<br />
herausragende Jahrgänge im Küstengebiet.<br />
2015 war sehr sonnig und heiß, Mitte August<br />
gab es dann Regengüsse genau zur richtigen<br />
Zeit und im richtigen Ausmaß. Trotz hoher<br />
Reife haben die Weine so auch satte, frische<br />
Frucht. Auch 2016 war sonnig, insgesamt<br />
aber etwas weniger heiß. Ab der zweiten<br />
Augusthälfte gab es deutliche Nachtabkühlung.<br />
Insgesamt finden wir so aus dem Jahrgang<br />
2015 eine breite Palette an herausragenden<br />
Weinen, von Merlot über Cabernet<br />
Franc und Sauvignon bis zu Syrah. Vom<br />
Jahrgang 2016 sind gerade die ersten Spitzenweine<br />
auf den Markt gekommen.Tua<br />
Ritas Redigaffi aber ist schon ein hervorragender<br />
Botschafter für 2016. Und dann gibt<br />
es da noch einen Überflieger: Masseto 2015,<br />
ein Traumwein! Genießen Sie die Fülle.<br />
dez–feb 2019 falstaff 253
tasting / TOSKANA MAREMMA<br />
LEGENDE<br />
•<br />
Rotwein, trocken<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
100<br />
•<br />
Masseto – Masseto 2015<br />
Glänzendes, sattes Rubin mit Violettschimmer.<br />
Sehr ansprechende, fast pralle<br />
Nase, satt nach reifen Brombeeren, etwas<br />
Heidelbeeren, dazu Nuancen von dunkler<br />
Schokolade, feines Zedernholz. Zupackend<br />
und stoffig am Gaumen, viel sattes,<br />
dichtmaschiges Tannin, entfaltet sich in<br />
feinen Schichten, viel reife Beerenfrucht,<br />
dazu kommen feine würzige Komponenten,<br />
salzig und mit toller Spannung versehen,<br />
ein Traumwein! Morandell, Wörgl;<br />
Schlumberger Deutschland, Meckenheim;<br />
Bindella, Zürich; € 750,–<br />
98<br />
•<br />
Le Macchiole – Paleo Rosso 2015<br />
Sattes, intensives Rubin mit schwarzem<br />
Kern. Eröffnet mit Noten nach Rauch und<br />
Tabak, dann viel Holunderbeere und Heidelbeere,<br />
sehr klare Frucht. Am Gaumen<br />
viel Stoff, entfaltet sich mit viel feinmaschigem,<br />
sehr gut eingebundenem Tannin,<br />
fast seidig, baut sich lange auf, im Finale<br />
satter Druck, im Nachhall Frucht und Tabak.<br />
Pfurtscheller, Neustift; Superiore,<br />
Dresden; Vinum, München; Caratello,<br />
St. Gallen; € 85,–<br />
•<br />
Tenuta San Guido – Sassicaia 2015<br />
Funkelndes, intensives Rubinrot. Sehr intensive<br />
und dichte Nase, klar nach dunkler<br />
Johannisbeere, im Hintergrund feine Minze,<br />
dazu Noten nach Macchiakräutern. Viel<br />
saftige, klare Frucht im Ansatz, öffnet sich<br />
mit viel feinmaschigem Tannin, sehr gut<br />
eingebunden, gute Spannung, präsente,<br />
klare Frucht, im Finale sehr langer Nachhall,<br />
sehr präzise, wie aus einem Block gemeißelt.<br />
Morandell, Wörgl; Alpina,<br />
Buchloe; Bindella, Zürich; € 160,–<br />
•<br />
Tua Rita – Redigaffi 2016<br />
Funkelndes Rubin-Violett. Intensive und<br />
fein gezeichnete Nase mit Noten nach<br />
Brombeere, Sandelholz und Cassis, wie<br />
eine elegante Robe. Baut sich am Gaumen<br />
großartig auf, prall und fest, viel satte<br />
Frucht, öffnet sich dann mit viel feinmaschigem,<br />
weichem und zugleich strukturgebendem<br />
Tannin, salzig und lange, im Finale<br />
nach dunkler Schokolade.<br />
Noitz, Palt; Consigliovini, Düsseldorf;<br />
Vini d'Italia, Carobbio; € 220,–<br />
97<br />
•<br />
Caiarossa – Caiarossa 2015<br />
Funkelndes, sattes Rubin. Sehr intensive<br />
und ansprechende Nase, satt nach Heidelbeeren,<br />
Himbeeren und Maulbeeren,<br />
schokoladig. Sehr präsente, intensive<br />
Frucht, viel Heidelbeeren, samtiges,<br />
dichtes Tannin, breitet sich lange aus, im<br />
hinteren Verlauf gute Frische mit feinem<br />
Trinkfluss, im Finale schöne Würze.<br />
Wein Residenz, Düsseldorf; Wein &<br />
Kunst, Quickborn; Kroll, Murnau;<br />
Smith & Smith, Zürich; Cavetta, Pfäffikon;<br />
First Wine, Hergiswil; € 45,–<br />
•<br />
Le Macchiole –<br />
Messorio Merlot 2015<br />
Funkelndes, intensives Rubin mit Violettschimmer.<br />
Eröffnet mit betont würzigen<br />
Noten, nach Stangensellerie und Kardamom,<br />
dann viel Heidelbeere. Blüht am<br />
Gaumen sehr schön auf, kompakt und<br />
dicht, mit wunderbar süßem Schmelz,<br />
dichtmaschiges Tannin, im Finale sehr<br />
lange. Pfurtscheller, Neustift;<br />
Superiore, Dresden; Vinum, München;<br />
Caratello, St. Gallen; € 180,–<br />
•<br />
Monteverro – Monteverro 2015<br />
Sattes, dunkles Rubin mit schwarzem<br />
Kern. Ansprechende Mischung, zeigt Noten<br />
nach Macchiakräutern, Thymian, Rosmarin<br />
und Currykraut, dann satte Brombeere<br />
und dunkle Johannisbeere, etwas<br />
Schokolade. Baut sich am Gaumen auf wie<br />
ein Pfau, viel feinmaschiges, dichtes Tannin<br />
mit festem Kern, dunkelbeerige<br />
Frucht, füllt den Gaumen satt aus, süßer<br />
Schmelz, wirkt noch sehr jung. WeinArt,<br />
Attersee; Superiore, Dresden; Dallmayr,<br />
München; Unger Weine, Frasdorf;<br />
Alpina, Buchloe; Georg Hack, Meersburg;<br />
Schelte, Köln; Riegger, Birrhard;<br />
Terravigna, Utzendorf; Gerstl Weine,<br />
Zürich; First Wine, Hergiswil; € 120,–<br />
•<br />
Tenuta Argentiera – Argentiera 2015<br />
Leuchtendes Rubin mit Violettschimmer.<br />
Sehr intensive und ansprechende Nase,<br />
nach Cassis, Brombeere und etwas Leder,<br />
angetrocknete Pflaumen, trotzdem sehr<br />
frisch. Sehr stoffig und füllig in Ansatz und<br />
Verlauf, auch am Gaumen viel dunkle Beeren,<br />
öffnet sich mit präsentem, dichtmaschigem<br />
Tannin, baut sich lange auf, eingebettet<br />
in feinem Fruchtschmelz, sehr<br />
langer Nachhall, nach Tabak und Cassis.<br />
Wein Wolf, Salzburg; Superiore, Dresden;<br />
Vinum, München; Garibaldi, München;<br />
Brogsitter, Grafschaft-Gelsdorf;<br />
Selezione Meier, Hünenberg; € 62,–<br />
•<br />
Tenuta di Biserno – Lodovico 2013<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin mit schwarzem<br />
Kern. Sehr intensive und dichte Nase, eröffnet<br />
mit fleischigen Noten nach Brombeere,<br />
Maulbeere und dunkler Johannisbeere,<br />
im Hintergrund nach Tabak und<br />
dunklem Pfeffer. Geschliffen und samtig<br />
in Ansatz und Verlauf, zeigt viel saftige<br />
Frucht, dunkle Beeren, feinmaschiges,<br />
sehr geschliffenes Tannin, strahlt lange<br />
dahin, satter Nachhall. Morandell, Wörgl;<br />
Wein & Co., Wien; Ariane Abayan, Hamburg;<br />
Bindella, Zürich; € 280,–<br />
96<br />
•<br />
Duemani – Suisassi Syrah 2015<br />
Funkelndes Rubin mit leicht hellem Rand.<br />
Eröffnet mit Noten nach Pfeffer, dunkler<br />
Brotkruste und Tabak, dann viel Zwetschge.<br />
Am Gaumen ein Erlebnis! Schöne reife<br />
Frucht, dazu satte Würze, öffnet sich mit<br />
griffigem, feinem Tannin, baut sich in vielen<br />
Schichten auf, füllig, aber nicht zu üppig,<br />
zeigt auch gute Trinkigkeit, stoffiges<br />
Finale. Gottardi, Innsbruck; Wagner,<br />
Laakirchen; Pfurtscheller, Neustift;<br />
Superiore, Dresden; Vinaturel, Berg;<br />
Boucherville, Zürich; € 110,–<br />
•<br />
Ornellaia – Ornellaia 2015<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin mit schwarzem<br />
Kern. Kompakte und dichte Nase, nach<br />
dunklem Johannisbeersirup, dazu Heidelbeere<br />
und Minze, im Hintergrund nach Tabak.<br />
Kompakt und dicht auch am Gaumen,<br />
baut sich mächtig auf, viel dichtmaschiges<br />
Tannin, sehr konzentriert, im Finale<br />
Fotos: beigestellt<br />
254<br />
falstaff dez–feb 2019
fester Druck, sehr langer Nachhall.<br />
Morandell, Wörgl; Schlumberger<br />
Deutschland, Meckenheim; Bindella,<br />
Zürich; € 180,–<br />
•<br />
Satta Michele – Marianova 2015<br />
Funkelndes Rubin mit feinem Granatrand.<br />
Einladend und verspielt am Gaumen, zeigt<br />
Noten nach Himbeere und Erdbeere, unterlegt<br />
von etwas weißem Pfeffer. Am<br />
Gaumen viel präsente Frucht, reife süße<br />
Kirsche, saftig, kerniges, gut eingebautes<br />
Tannin, zeigt sehr gute Länge, geschmeidig,<br />
aber doch mit Nerv.<br />
Bevanda, Dornbirn; Superiore, Dresden;<br />
Sapori Italiani, München; Fertsch ,<br />
Bad Nauheim; Weinkommissar, Bonn;<br />
Vergani, Zürich; Hischier, Brig; Badaracco,<br />
Spreitenbach; € 160,–<br />
•<br />
Tenuta di Biserno – Biserno 2015<br />
Sattes Rubin mit hohem Violettanteil.<br />
Sehr ansprechende und intensive Nase, eröffnet<br />
mit Noten nach Tabak und Cassis,<br />
im Hintergrund nach schwarzen Nüssen<br />
und Leder, sehr spannend. Stoffig und tiefgründig<br />
am Gaumen, viel dunkelbeerige<br />
Frucht, entfaltet sich mit dichtmaschigem<br />
Tannin, stoffig und voluminös, im Finale<br />
satter Druck, erdig. Morandell, Wörgl;<br />
Wein & Co., Wien; Ariane Abayan, Hamburg;<br />
Bindella, Zürich; € 115,–<br />
•<br />
Tua Rita – Keir Syrah 2016<br />
Glänzendes Rubin mit hellen Nuancen.<br />
Sehr klare Nase mit intensiver Frucht,<br />
nach Himbeere und Erdbeere, charmant,<br />
wie etwas Gutes aus alten Zeiten. Rund<br />
und geschmeidig in Ansatz und Verlauf,<br />
zeigt viel präsente Frucht, dazu feine würzige<br />
Noten, nach Pfeffer und Kardamom,<br />
schöner Trinkfluss, wirkt im ersten Moment<br />
fast etwas zu einfach, zeigt dann<br />
aber immer mehr Komplexität.<br />
Noitz, Palt; Consigliovini, Düsseldorf;<br />
Vini d'Italia, Carobbio; € 100,–<br />
95<br />
•<br />
Castello del Terriccio –<br />
Lupicaia 2014<br />
Funkelndes, sattes Rubin mit leichtem<br />
Granatschimmer. Intensive Nase, eröffnet<br />
mit würzigen Noten nach Kardamom und<br />
dunklem Pfeffer, etwas Tintenblei, dunkle<br />
Beeren, im Hintergrund nach Zedernholz.<br />
Am Gaumen dicht und stoffig, öffnet sich<br />
mit viel dichtmaschigem Tannin, fest und<br />
zupackend, im Finale saftige Frucht.<br />
Gottardi, Innsbruck; Schulz & Partner,<br />
Hinterbrühl; Wein Residenz, Düsseldorf;<br />
Peutler & Aumüller, Regensburg;<br />
Baur au Lac, Zürich; Terravigna, Utzendorf;<br />
€ 120,–<br />
•<br />
Duemani – Duemani 2015<br />
Sattes, undurchdringliches Rubin. Sehr intensive<br />
und duftige Nase, wie ein Korb voll<br />
dunkler Beerenfrucht, von Heidelbeere<br />
über Brombeere zu Johannisbeersirup,<br />
dazu dunkle Schokolade, sehr spannend.<br />
Am Gaumen festes und zupackendes Tannin,<br />
dicht verwoben, zeigt betont erdige<br />
Noten, im Finale satter Druck, ein wenig<br />
grobkörnig. Gottardi, Innsbruck; Wagner,<br />
Laakirchen; Pfurtscheller, Neustift;<br />
Superiore, Dresden; Vinaturel,<br />
Berg; Boucherville, Zürich; € 110,–<br />
•<br />
Grattamacco – L’Alberello 2015<br />
Funkelndes, intensives Rubinviolett. Sehr<br />
intensive und ansprechende Nase, nach<br />
reifen Pflaumen und dunklen Johannisbeeren,<br />
im Hintergrund nach würzigem<br />
Zedernholz und Tabak. Saftig und geschmeidig<br />
im Ansatz, füllt den Mund<br />
schön aus, öffnet sich mit feinmaschigem,<br />
dichtem Tannin, im Finale fester Druck.<br />
Derksen, Leobendorf; Di Gennaro,<br />
Stuttgart; Superiore, Dresden; Garibaldi,<br />
München; Riegel Weinimport, Orsingen-Nenzingen;<br />
Vini d'Amato, Basel;<br />
Münsterkellerei, Liebefeld-Bern; Hofer,<br />
Zürich; € 48,50<br />
•<br />
Le Pupille – Saffredi 2016<br />
Sattes Rubin mit feinem Violettschimmer.<br />
Intensive und dichte Nase, zeigt Noten<br />
nach eingelegten Brombeeren, Zwetschgen<br />
und Cassis, viel Kardamom. Zeigt am<br />
Gaumen viel reife Beerenfrucht, rund und<br />
geschmeidig, viel Brombeere und Cassis,<br />
präsentes, gut eingebundenes Tannin,<br />
sehr lange und nachhaltig.<br />
Döllerer, Golling; Wein & Co., Wien;<br />
Consigliovini, Düsseldorf; Terravigna,<br />
Utzendorf; € 79,–<br />
•<br />
Orma – Orma 2016<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin mit Violettschimmer.<br />
Intensive und ansprechende<br />
Nase, nach Heidelbeeren, Brombeeren, Zedern-<br />
und etwas Sandelholz. Dicht und<br />
kompakt am Gaumen, wie aus einem<br />
Guss, viel reife Beerenfrucht, vor allem<br />
Heidelbeeren, saftig, sehr gut eingebundenes<br />
Tannin, breitet sich lange aus, fester<br />
Druck im Finale, süßer Schmelz.<br />
Morandell, Wörgl; Wein & Co., Wien;<br />
The heart of Chianti Classico
tasting / TOSKANA MAREMMA<br />
Superiore, Dresden; Imparato Wein, Essen;<br />
Zweifel Vinarium, Uster; Terravigna,<br />
Utzendorf; Lodavin, Echandens;<br />
€ 80,–<br />
•<br />
Principe Corsini – Marsiliana 2013<br />
Sattes, dunkles Rubin mit Violett. Vielschichtige<br />
Nase mit Noten nach Heidelbeere,<br />
Holunderbeere und Zwetschge, im<br />
Hintergrund feine dunkle Schokolade, etwas<br />
Rauch. Breitet sich am Gaumen satt<br />
aus, viel feinmaschiges, dichtes Tannin,<br />
geschmeidig und fest, sehr präsente, dunkelbeerige<br />
Frucht, langer Nachhall.<br />
Wagner, Laakirchen; Kerler, Nürnberg;<br />
Sardo Vino, Ludwigsburg; Ars Vivendi,<br />
Berlin; Jacopini, Neunkirchen; Victoria<br />
Weine, Bad Mergentheim; Wyhus Belp,<br />
Belp; Vini d'Amato, Basel; Hofer, Zürich;<br />
€ 29,50<br />
•<br />
Tua Rita – Per Sempre Syrah 2016<br />
Kraftvolles, funkelndes Rubinviolett. Klare<br />
und präsente Nase, nach Holunderbeeren,<br />
Zwetschgen und getrockneten Küchenkräutern.<br />
Im vorderen Bereich viel satte<br />
Frucht, öffnet sich mit samtigem, dichtem<br />
Tannin, geschmeidig und sehr lange, wie<br />
aus einem Guss, baut sich im hinteren Bereich<br />
satt auf, fester Druck, im Nachhall<br />
dunkle Schokolade, etwas alkoholisch.<br />
Noitz, Palt; Consigliovini, Düsseldorf;<br />
Vini d'Italia, Carobbio; € 160,–<br />
94<br />
•<br />
Campo alla Sughera – Arnione 2015<br />
Intensives und sattes Rubinrot. Fein gezeichnete<br />
Nase mit holzwürzigen Tönen,<br />
reife Himbeeren, satte Waldbeeren und<br />
leicht nach Vanille und Kokos im Nachhall.<br />
Am Gaumen sehr geschmeidig, samtig,<br />
engstes Tannin mit gut eingebundenem<br />
Holz, satt und stoffig, spannt einen weiten<br />
Bogen und bleibt in Ansatz und Verlauf<br />
stets prächtig, eine toller Schluck Wein.<br />
Wille, Landeck; Da Maurizio, Bruck an<br />
der Mur; Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />
Fischer Weine, Sursee; Plozza Wine<br />
Group, Malans; Bluepoint Distribution,<br />
Le Mont Sur Lausanne; € 46,–<br />
•<br />
Chiappini Giovanni –<br />
Lienà Cabernet Franc 2015<br />
Sattes, tiefdunkles Rubinviolett. Konzentrierte<br />
Nase mit Noten nach Teer, etwas<br />
Jod, dann viel reife Beerenfrucht, nach<br />
Brombeere und Maulbeere. Am Gaumen<br />
viel süße Frucht, öffnet sich mit feinmaschigem<br />
Tannin, weich und geschmeidig,<br />
im Finale schöner Schmelz, Nachhall nach<br />
Tabak. Sapori Italiani, München; Wein<br />
von Klein, Kriftel; Sacripanti, Wettingen;<br />
Raeber, Küssnacht am Rigi; € 70,–<br />
•<br />
Fattoria Kappa – Kappa 2016<br />
Leuchtendes, intensives Rubin. Etwas verhalten<br />
zu Beginn nach Cassis und dunklen<br />
Brombeeren, im Hintergrund nach Teer.<br />
Am Gaumen stoffig, mit viel süßer Frucht<br />
ausgestattet, weiches, gut eingebettetes<br />
Tannin, hat schönen Biss. Döllerer, Golling;<br />
Wein & Co., Wien; Superiore, Dresden;<br />
€ 25,–<br />
•<br />
I Giusti & Zanza – Perbruno 2016<br />
Intensives, sattes Rubin. Feine, zurückhaltende<br />
Nase nach reifen schwarzen Beeren.<br />
Am Gaumen tolle Fruchtsüße mit feinem<br />
Schmelz, satt, toll ausgewogen mit engmaschigem<br />
Tannin, kompakt, überragende<br />
Vielschichtigkeit, lange und füllig im<br />
Abgang. Stöger, Weiler; Superiore,<br />
Dresden; Weinlade am Gutenbergplatz,<br />
Karlsruhe; Piero Massi, Köln ; Sacripanti,<br />
Wettingen; Cibus Ars Vivendi, Piobbico;<br />
€ 22,–<br />
•<br />
Le Macchiole – Scrio Syrah 2015<br />
Sattes Rubinviolett. Einladende und intensive<br />
Nase mit ausgeprägten Noten nach<br />
Zwetschken, Heidelbeeren und Blutorangen.<br />
Griffiges, dichtes Tannin am Gaumen,<br />
zieht schön durch, tiefgründig, deutlich erdige<br />
Töne, im Finale fester Druck, viel Tabak,<br />
es fehlt ein wenig der Glanz der anderen<br />
Jahrgänge. Pfurtscheller, Neustift;<br />
Superiore, Dresden; Vinum, München;<br />
Caratello, St. Gallen; € 140,–<br />
•<br />
Monteverro – Tinata 2015<br />
Glänzendes Rubin mit Violett. Eröffnet mit<br />
betont erdigen Noten, leicht nach schwarzem<br />
Trüffel, dann nach Pfeffer und Kardamom,<br />
nach reifer Pflaume. Viel klare und<br />
saftige Frucht am Gaumen, nach Heidelbeeren,<br />
feinmaschiges, gut eingebundenes<br />
Tannin, fester Druck im Finale.<br />
WeinArt, Attersee; Superiore, Dresden;<br />
Dallmayr, München; Unger Weine,<br />
Frasdorf; Alpina, Buchloe; Georg Hack,<br />
Meersburg; Schelte, Köln; Riegger,<br />
Birrhard; Terravigna, Utzendorf; Gerstl<br />
Weine, Zürich; First Wine, Hergiswil<br />
€ 79,–<br />
•<br />
Tenuta di Valgiano –<br />
Tenuta di Valgiano 2015<br />
Sattes, dunkles Rubin mit Violettschimmer.<br />
Sehr ansprechende und intensive<br />
Nase, satt nach Brombeeren, dunklen Kirschen<br />
und Zwetschgen, im Hintergrund<br />
würzig-erdige Noten. Stoffig und dicht in<br />
Ansatz und Verlauf, zeigt viel kerniges,<br />
feinmaschiges Tannin, herzhaft und klar,<br />
zeigt im hinteren Verlauf schönen Biss,<br />
salzig und lange.<br />
Wagner, Laakirchen; Kössler & Ulbricht,<br />
Nürnberg; Smart Wines, Köln;<br />
Käfer, München; Vini d'Amato, Basel;<br />
Divo, Penthalaz; € 70,–<br />
•<br />
Terre del Marchesato –<br />
Marchesale Syrah 2015<br />
Intensives, sattes Rubinrot mit ganz<br />
leicht aufhellendem Rand. Satte und<br />
würzige Nase nach reifen Holunderbeeren,<br />
schwarzen Johannisbeeren, elegante<br />
Würzetöne nach Nelken. Am Gaumen<br />
satt und stoffig, wunderbar ausbalanciert<br />
mit kernigem und dicht gewobenem<br />
Tannin, leicht salzig, spannt einen weiten<br />
Bogen und baut sich in ausgewogenen<br />
Schichten auf, langes Ende.<br />
Walters feine Weine, Neunkirchen; Da<br />
Sabatino, Gelterkinden; Terravigna, Utzendorf;<br />
€ 40,–<br />
•<br />
Tua Rita – Giusto di Notri 2016<br />
Samtiges, intensives Rubin-Violett. Etwas<br />
zurückhaltende Nase, braucht Zeit, nach<br />
Brombeeren und dunklen Johannisbeeren,<br />
etwas Kräuterwürze. Am Gaumen<br />
kompakt, zeigt saftige, dunkle Beerenfrucht,<br />
öffnet sich mit griffigem, dichtem<br />
Tannin, baut sich satt auf, im Finale fester<br />
Druck, viel Tabak. Noitz, Palt; Consigliovini,<br />
Düsseldorf; Vini d'Italia, Carobbio<br />
€ 70,–<br />
93<br />
•<br />
Ampeleia – Ampeleia 2015<br />
Glänzendes, sattes Rubin. Sehr reiche und<br />
ansprechende Nase, satte Noten nach<br />
Zwetschken, Maulbeeren, Waldhimbeeren,<br />
im Hintergrund feine Würze. Satte und üppige<br />
Frucht, öffnet sich mit kernigem, zupackendem<br />
Tannin, zeigt gute Tiefe, im Finale<br />
nach Oregano und Rosmarin.<br />
Superiore, Dresden; Smart Wines,<br />
Köln; Bindella, Zürich; € 30,–<br />
•<br />
Brancaia – Ilatraia 2015<br />
Samtiges, sattes Rubinviolett. Sehr klare,<br />
fruchtbetonte Nase, mit Noten nach Heidelbeere,<br />
dunkler Johannisbeere und<br />
Waldhimbeere. Rund und geschmeidig im<br />
Ansatz, öffnet sich mit feinmaschigem<br />
Tannin, geschliffen und erstaunlich frisch,<br />
im Nachhall süßer Schmelz. Wagner,<br />
Laakirchen; Wein & Co., Wien; Superiore,<br />
Dresden; Hawesko, Tornesch; CWD,<br />
Hamburg; Vintra, Zürich; € 45,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
256<br />
falstaff dez–feb 2019
•<br />
Campo alle Comete – Cabernet Sauvignon 2016<br />
Intensives, leuchtendes Rubinrot. Feine und blumige Nase<br />
nach Veilchen, grünem Pfeffer und frischen Waldbeeren.<br />
Sehr saftig am Gaumen mit toll ausbalancierter Säure,<br />
knackiger Frucht und leichtem Salz, hoher Trinkfluss,<br />
wirkt von vorne bis hinten gut eingestellt, noch ein Glas!<br />
Unger Weine, Frasdorf; Cibus Ars, Vivendi Piobbico<br />
€ 11,50<br />
•<br />
Castello del Terriccio –<br />
Castello del Terriccio 2012<br />
Funkelndes, intensives Rubin. Tiefgründige Nase mit Noten<br />
nach eingelegten Brombeeren und Zwetschgen, viel<br />
Lakritze, etwas Jod. Saftige, sehr ansprechende Frucht<br />
am Gaumen, öffnet sich mit feinmaschigem Tannin, klar<br />
und geradlinig, sehr langer Nachhall. Gottardi, Innsbruck;<br />
Schulz & Partner, Hinterbrühl; Wein Residenz,<br />
Düsseldorf; Peutler & Aumüller, Regensburg; Baur<br />
au Lac, Zürich; Terravigna, Utzendorf; € 69,–<br />
•<br />
Chiappini Giovanni – Felciaino 2016<br />
Leuchtendes, intensives Rubinrot. Intensive Nase nach<br />
satten Waldbeeren, feiner Kardamomwürze und etwas<br />
Leder. Ausgewogen und rund im Trunk mit satter Frucht,<br />
startet sofort durch mit festem Druck, breitet sich schön<br />
und lange aus, salzig, im Finale ausgesprochen saftig<br />
und klar. Sapori Italiani, München; Wein von Klein,<br />
Kriftel; Sacripanti, Wettingen; Raeber, Küssnacht<br />
am Rigi; € 20,–<br />
•<br />
Collemassari – Poggio Lombrone Montecucco<br />
Sangiovese Riserva 2014<br />
Elegantes, leuchtendes Rubinrot. Zarte und vorsichtige<br />
Nase, Erdbeeren, Rosen, im Nachhall Himbeeren, Leder<br />
und Tabak. Am Gaumen straff und salzig, öffnet sich sehr<br />
fein im Mund, spannt sich weit auf, hat viel Zug und Salz,<br />
hoher Trinkfluss. Derksen, Leobendorf; Di Gennaro,<br />
Stuttgart; Superiore, Dresden; Garibaldi, München;<br />
Riegel Weinimport, Orsingen-Nenzingen; Vini<br />
d'Amato, Basel; Münsterkellerei, Liebefeld-Bern;<br />
Hofer, Zürich; € 33,–<br />
•<br />
Grattamacco – Grattamacco 2015<br />
Funkelndes Rubin mit leichtem Granatschimmer. Intensive<br />
Nase, zeigt Noten nach Himbeeren, etwas Holunderbeeren,<br />
klar und geradlinig, etwas Tabak. Am Gaumen kernig<br />
und würzig, öffnet sich mit kernigem Tannin, herzhaft,<br />
auch am Gaumen viel Tabak, im Finale leicht nach Trüffel.<br />
Derksen, Leobendorf; Di Gennaro, Stuttgart; Superiore,<br />
Dresden; Garibaldi, München; Riegel Weinimport,<br />
Orsingen-Nenzingen; Vini d'Amato, Basel; Münsterkellerei,<br />
Liebefeld-Bern; Hofer, Zürich; € 65,–<br />
•<br />
Moris Farms – Avvoltore 2013<br />
Dunkles, undurchdringliches Rubin mit Violettschimmer.<br />
Intensive, duftige Nase, nach Zwetschgen und Himbeeren,<br />
im Hintergrund Lakritze, einladend und klar. Zupackendes,<br />
dichtes Tannin am Gaumen, breitet sich satt<br />
aus, fester Druck, im Finale feine Gewürznoten.<br />
La Toscana, Kremsmünster; Massimilla, Linz; Superiore,<br />
Dresden; 50 Second Finish, Falkensee; Drexler,<br />
Freiburg; Dieburger Weinnase, Dieburg; Archetti,<br />
Basserdorf; Weinkellerei Aarau, Aarau; € 33,–<br />
•<br />
Ornellaia – Le Serre Nuove dell’Ornellaia 2016<br />
Dunkles, elegantes Rubinrot. In der Nase viele dunkle<br />
Beeren, reifes Cassis, feine Holzwürze, mittlere Ausdruckskraft.<br />
Tritt sehr entschieden in den Mund ein, entfaltet<br />
sich sogleich mit ausgewogener Frucht und leich-<br />
tem Salz, ausbalanciert, legt sich wie ein feines Tuch über<br />
die Zunge, enges Tannin, im Finale kräftiger Druck am<br />
Gaumen. Morandell, Wörgl; Schlumberger Deutschland,<br />
Meckenheim; Bindella, Zürich; € 45,–<br />
•<br />
OT – Lumeo 2016<br />
Intensives, undurchdringliches Rubinrot. In der Nase satte,<br />
reife Holunderbeeren, Cassis, Brombeere, ein kleines Meer<br />
aus schwarzen Beeren, fruchtsüß und einladend. Ausgewogen<br />
und griffig am Gaumen mit tollem Schmelz, eng<br />
gewobenem Tannin, feinsten Würzenoten und ansprechender<br />
Knackigkeit, endet lange und salzig im Finale.<br />
Lobenberg, Bremen; Sansibar, Sylt; Wine & Waters,<br />
Berlin; Global Wine, Zürich; € 30,–<br />
•<br />
Poggio al Tesoro - Dedicato a Walter Cabernet<br />
Franc 2015<br />
Sattes Rubin mit Violettschimmer. Sehr einprägsame<br />
Nase, eröffnet mit Noten nach Zigarrenschachtel und Butterkeksen,<br />
dann viel dunkle Beerenfrucht, etwas Tabak.<br />
Dicht und geschmeidig in Ansatz und Verlauf, breitet sich<br />
mit viel Kraft aus, klar herausgearbeitete Frucht, präsent<br />
und würzig, im Finale dann leider deutliche Holznoten,<br />
wirkt recht hitzig. Morandell, Wörgl; Neururer, Vomp;<br />
Superiore, Dresden; GES Sorrentino, Delmenhorst;<br />
Mövenpick, Zürich; Ullrich, Zürich; € 75,–<br />
•<br />
Satta Michele – Piastraia 2015<br />
Dunkles, fast schwarzes Rubinrot. Intensiv-würzige Nase,<br />
viel Würze und dunkle Beeren, spannend. Am Gaumen salzig<br />
und saftig, ordentlich Zug mit ausbalancierter Kraft,<br />
hoher Trinkfluss trotz starkem Körper, im Finale sehr ausgewogen,<br />
vielschichtig. Bevanda, Dornbirn; Superiore,<br />
Dresden; Sapori Italiani, München; Fertsch , Bad<br />
Nauheim; Weinkommissar, Bonn; Vergani, Zürich;<br />
Hischier, Brig; Badaracco, Spreitenbach; € 32,–<br />
•<br />
Tenuta L'Impostino –<br />
Impostino Montecucco Rosso 2013<br />
Leuchtendes, elegantes Rubinrot. In der Nase würzig nach<br />
Eukalyptus und Minze, reife Walderdbeeren und im Nachhall<br />
leicht malzig. Sehr fein am Gaumen mit süßem<br />
Schmelz, in sich sehr harmonisch, kompakt in Süße und<br />
Frucht, endet in Finale mit festem Druck auf feinen salzigen<br />
Noten. Walters feine Weine, Neunkirchen; € 12,90<br />
•<br />
Tenuta Monteti – Monteti 2014<br />
Sattes Rubinviolett, fast Purpur. Sehr ansprechende Nase<br />
mit intensiv fruchtigen Noten, nach Maulbeeren und Holunderbeeren,<br />
sehr klar. Geradlinig und fein am Gaumen, präsentiert<br />
sich mit geschliffenem, gut eingebundenem Tannin,<br />
sehr saftig, kein Kraftprotz, aber sehr schöner Trinkfluss.<br />
Noitz, Palt; Superiore, Dresden; Jacopini, Neunkirchen;<br />
Käfer, München; Archetti, Basserdorf; € 35,–<br />
•<br />
Tenute Lunelli – Auritea Cabernet Franc 2015<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin mit leichtem Violett. Eröffnet<br />
mit satten Noten nach Tabak und Rauch, dann Holunderbeeren<br />
und Cassis, etwas Lakritze. Kompakt in Ansatz und<br />
Verlauf, breitet sich mächtig aus, viel präsente Frucht und<br />
dichtes Tannin, im Nachhall leider noch etwas Holzüberhang,<br />
dezente Noten nach Milchkaffee.<br />
Wein Wolf, Salzburg; Ariane Abayan, Hamburg; € 45,–<br />
Tasting-Info<br />
Weitere aktuell verkostete Weine von<br />
der Toskanischen Küste finden Sie unter<br />
falstaff.com/toskanische-kueste<br />
dez–feb 2019 falstaff 257<br />
Entdecken und geniessen<br />
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tasting / RIOJA-TROPHY<br />
Die Rioja umfasst drei<br />
Untergebiete: Rioja Alta,<br />
Rioja Baja und Rioja Alavesa.<br />
Fotos: beigestellt<br />
258<br />
falstaff dez–feb 2019
ZEITLOS<br />
ELEGANT<br />
Die Weine aus der Rioja gelten nicht nur<br />
unter Kennern als sicherer Wert.<br />
Kaum irgendwo auf der Welt findet man so<br />
viel Komplexität, Balance und Harmonie<br />
für so kleines Geld. Die größten Weine der<br />
Region sind weder traditionell,<br />
noch betont modern, sondern Weine<br />
von zeitloser Eleganz.<br />
TEXT DOMINIK VOMBACH NOTIZEN BENJAMIN HERZOG, DOMINIK VOMBACH<br />
PLATZ<br />
BODEGA TORRE DE OÑA<br />
Martelo Reserva 2014<br />
Als im Bordeaux des späten 19.<br />
Jahrhunderts die Reblaus und<br />
der Mehltau wüteten, flohen<br />
einige Weinproduzenten über<br />
die Pyrenäen und brachten<br />
ihre Methoden in die Region Rioja. Ein<br />
Glücksfall und ein sehr entscheidender<br />
Moment für die Region im Nordosten Spaniens.<br />
Bis heute prägt die Reifung im traditionellen<br />
Barriquefass die Weine aus der<br />
Rioja und verhilft ihnen zu einem einzigartigen<br />
Geschmacksprofil – egal, ob moderne<br />
oder klassische Interpretationen.<br />
In kaum einer anderen Weinregion auf<br />
unserem Planeten hat man den Umgang mit<br />
dem Barrique derart perfektioniert wie hier.<br />
Man kann getrost soweit gehen und den<br />
Ausbau im Holz zum Terroirausdruck der<br />
spanischen Paraderegion zählen. Denn<br />
schliesslich prägen nicht nur der Boden und<br />
das Klima den Wein, sondern vor allem der<br />
Mensch. Es ist der Winzer, der mit seinen<br />
Entscheidungen im Weinberg und im Keller<br />
den Geschmack eines Weines maßgeblich<br />
beeinflusst. Der Umgang mit dem Barriquefass<br />
zählt in der Rioja zu den zentralen<br />
Kompetenzen eines Weinmachers, einige<br />
Bodegas produzieren ihre Fässer dann auch<br />
gleich selbst. Wie hoch die Weinqualität der<br />
riojanischen Gewächse ist, zeigte die erste<br />
<strong>Falstaff</strong> Rioja Trophy eindrücklich auf. Verkostet<br />
wurden Weine, die von Weinhändlern<br />
eingereicht wurden. An der Spitze stehen<br />
drei Bodegas, die sich seit jeher durch<br />
höchste Qualität auszeichnen: Torre de<br />
Oña aus Laguardia in der Rioja Alavesa,<br />
Muga aus Haro in La Rioja und Lopez de<br />
Heredia, ebenfalls aus Haro. Alle drei<br />
bestechen mit Weinen, die es schaffen, die<br />
alten Traditionen sowie modernen Strömungen<br />
in der Region zu vereinen. Diese<br />
Weine gehören zu den zeitlosen Klassikern.<br />
Die klassischen Rebsorten der Region, –<br />
Tempranillo, Garnacha, Mazuelo und Graciano<br />
– bringen zwar viel Kraft und Struktur in<br />
die Weine. Doch das alleine reicht nicht für<br />
einen großen Wein. Harmonie erreicht in Rioja<br />
nur, wer seinen Weinen ihre Zeit lässt.<br />
Dann aber erreicht man einen Zustand der<br />
Perfektion, in dem nichts heraussticht und<br />
nichts zu kurz kommt. Die ersten drei Plätze<br />
der <strong>Falstaff</strong> Rioja Trophy sprechen für sich.<br />
dez–feb 2019 falstaff 259
tasting / RIOJA-TROPHY<br />
LEGENDE<br />
Weißwein, trocken<br />
•<br />
Rotwein, trocken<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
95<br />
•<br />
Martelo Reserva 2014 TE/GN<br />
Bodega Torre de Oña, Paganos<br />
14,5 Vol.-%, . Intensive, einnehmende Aromatik<br />
von roten Früchten wie Kirsche,<br />
Pflaume und Himbeere, dazu Noten von<br />
Vanille, Süssholz und Eisen – ein überaus<br />
komplexer Wein, der immer neue Facetten<br />
offenbart. Am Gaumen mundfüllend<br />
aber in keinster Weise süss oder anstrengend.<br />
Präsentes, perfekt reifes Tannin.<br />
Grosser Rioja zwischen Tradition und<br />
Moderne, der viele Jahre reifen kann.<br />
www.torredeona.com, € 42,70<br />
•<br />
Torre Muga 2014 TE/CR/GC<br />
Bodegas Muga, Haro<br />
14,5 Vol.-%, . Tiefdunkle Beerenfrucht,<br />
Kaffee, Lorbeer, Zigarrenasche und<br />
eine Idee frisches Rindfleisch. Überaus<br />
spannend und komplex. Am Gaumen<br />
kraftvoll und von robuster Struktur,<br />
dennoch in keinster Weise unelegant.<br />
Langanhaltend auf Röstaromen.<br />
www.vinopolis.de, € 75,–<br />
94<br />
•<br />
Viña Bosconia Tinto 2005<br />
Bodegas López de Heredia Viña<br />
Tondonia, Haro<br />
13 Vol.-%, NK. Eher verschlossen, nicht<br />
auf den ersten Moment attraktiv, ein<br />
Wein, der Zeit braucht. Pflaumen und<br />
Beeren sind auszumachen sowie kühler<br />
Rauch. Am Gaumen sehr elegant mit<br />
perfekt ausgereiftem Tannin und wunderbarer<br />
Würze. Mit gutem Recht<br />
einer der grossen Klassiker.<br />
www.vinos.de, € 24,90<br />
•<br />
Prado Enea Gran Reserva 2010<br />
TE/CR/GN/GC<br />
Bodegas Muga, Haro<br />
14 Vol.-%, . Eingekochte und getrocknete<br />
dunkle und rote Beeren in der Nase,<br />
dazu Dörrpflaume und feine Röstnoten.<br />
Am Gaumen vollmundig, kräftig, mit<br />
viel Extraktfülle und feinen Tanninen<br />
ausgestattet. Wunderbare, längeverleihende<br />
Säure.<br />
www.millesima.at, www.wein.de<br />
€ 50,–<br />
93<br />
•<br />
Selección Especial Cooperation<br />
Wine Cune 2014 TE/CR/GN/GC<br />
Cune, Haro<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkle Nase mit Schokolade,<br />
Lakritze, dunklen Beeren und feinen,<br />
rauchigen Aromen. Am Gaumen<br />
ausbalanciert, komplex und vollmundig,<br />
mit langem Abgang.<br />
www.decantare.com, € 12,–<br />
PLATZ<br />
BODEGAS MUGA<br />
Torre Muga 2014<br />
•<br />
Viña Arana Reserva 2009<br />
La Rioja Alta, S.A., Haro<br />
13,5 Vol.-%, NK. Klassische, reife Rioja-<br />
Aromatik mit balsamischen Beerennoten,<br />
süssen Gewürzen und Weihrauch,<br />
dezent jodig. Am Gaumen zeigt der<br />
Wein eine perfekt reife Struktur mit<br />
schön integriertem Tannin und guter<br />
Länge. Jetzt perfekt zu trinken.<br />
www.vinos.de, € 17,95<br />
•<br />
Viña Ardanza Reserva 2009 TE/GN<br />
La Rioja Alta, S.A., Haro<br />
13,5 Vol.-%, . Superbe Nase mit Noten von<br />
Cassis, Holunderbeere, Tabak und Schokolade,<br />
ausserdem sind würzige Aromen<br />
auszumachen wie die von schwarzem<br />
Pfeffer und Muskat. Am Gaumen kraftvoll,<br />
im Auftakt weich und zum Finale hin<br />
zusehends eleganter. Ein sicherer Wert.<br />
www.riojalta.com, € 29,20<br />
•<br />
Reserva Selección Especial 2012<br />
TE/CR/GN/GC<br />
Bodegas Muga, Haro<br />
14 Vol.-%, . Edles Bukett mit Noten von<br />
Cassis, Leder, Zigarrenkiste und auch floralen<br />
Nuancen. Am Gaumen überaus<br />
kräftig aber nie schwer, sondern saftig<br />
und elegant mit grosse Klasse. Im Abgang<br />
grüsst noch einmal die Cassisfrucht.<br />
Gute Länge.<br />
www.vinopolis.de, € 29,90<br />
•<br />
Gran Reserva 2010 TE/GN/GC<br />
Marqués de Cáceres, Cenicero<br />
14 Vol.-%, NK. Angenehm reife Aromatik<br />
in der Nase, mit Aromen von Beerenkompott,<br />
Cocos, Schokolade und Rumrosinen,<br />
genauso wie ätherisch-würzigen Anklängen.<br />
Wirkt auch Am Gaumen äusserst<br />
komplex, besitzt eine elegante, spürbare<br />
Säure, die Tannine sind geschliffen und<br />
der Abgang weich und langanhaltend.<br />
www.vinexus.at, www.vinexus.de<br />
€ 36,–<br />
•<br />
Barón de Chirel Reserva 2013<br />
Marqués de Riscal, Elciego<br />
14 Vol.-%, . Klassische überaus harmonische<br />
und komplexe Nase mit Noten von<br />
dunkler Kirsche, Pflaume, schwarzen<br />
Beeren, Leder, Kräutern und süssen Gewürzen.<br />
Am Gaumen ebenfalls sehr ausgeglichen<br />
und rund mit spürbarem aber<br />
bereits schön integrierten Tanninen und<br />
harmonischem, langem Nachhall.<br />
www.ludwig-von-kapff.de, € 49,95<br />
•<br />
Lindes de Remelluri 2013 TE/GN/<br />
GC/MC, Granja Nuestra Señora de<br />
Remelluri, Labastida<br />
13,5 Vol.-%, NK. Von Waldbeeren geprägtes<br />
Bouquet, dazu eine fein eingebundene<br />
Holzwürze. Wirkt sehr frisch. Am Gaumen<br />
balanciert, geröstete Nüsse, viel<br />
Beerenfrucht, Pflaume und feines Tannin.<br />
www.vinexus.at, www.vinexus.de,<br />
Preis: k. A.<br />
Fotos: beigestellt<br />
260<br />
falstaff dez–feb 2019
92<br />
•<br />
Gran Reserva 2005<br />
Bodegas Faustino, Oion<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Sehr klassische Aromatik bei der<br />
die Frucht eher im Hintergrund verweilt. Etwas Kaffee<br />
ist auszumachen, Pflaume und Gewürze. Am Gaumen<br />
von mittlerem Gewicht mit guter Länge. Faustino I aus<br />
Spitzenjahr.<br />
www.vinos.de, € 16,95<br />
•<br />
Viña Arana Reserva 2011 TE/CR<br />
La Rioja Alta, S.A., Haro<br />
13,5 Vol.-%, . Auffallend hell in der Farbe. Feine, rotfruchtige<br />
Aromatik mit Nuancen von Zigarre, Vanille<br />
und Zedernholz Am Gaumen überaus elegant und<br />
ein austariert mit präsenter Frische, reifen Tanninen<br />
und lebendigem Abgang.<br />
www.riojalta.com, € 25,90<br />
•<br />
Gran Reserva 2012 TE/CR/GC<br />
Cune, Haro<br />
13,5 Vol.-%, NK. Zunächst etwas verschlossen, öffnet<br />
sich dann hin zu Pflaumen- und dunklen Beerenaromen,<br />
dazu eine interessante Wildbretaromatik, samt Kräutersträusschen<br />
und Lorbeerblatt. Am Gaumen sehr präsent<br />
aber elegant ohne an Volumen einzubüssen. Strammes<br />
Tanningerüst, kann noch lange weiterreifen.<br />
www.vinos.de, € 27,90<br />
•<br />
Gran Reserva 2009 TE/GN/GC<br />
Granja Nuestra Señora de Remelluri, Labastida<br />
14,5 Vol.-%, . Leicht reduktive Nase mit würzigem Unternton.<br />
Zimt, Pfeffer, Gewürznelken, dazu Lakritze und<br />
dunkle, gebackene Frucht. Am Gaumen straffe Struktur,<br />
spürbares Tannin, ausgewogener Eindruck.<br />
www.vinexus.at, www.hispavinus.de, € 40,–<br />
•<br />
Ganko 2015 CR/GN<br />
Olivier Rivière Vinos, Lardero<br />
13,5 Vol.-%, . Zwischen Wärme und Kühle schwebendes<br />
Bouquet mit Noten von reifer Pflaume, Brombeere<br />
und würzig-waldigen Noten. Am Gaumen äusserst<br />
elegant, saftig, spürbares, aber feines Tannin.<br />
Fleischig-fruchtiger Abgang.<br />
www.wagners-weinshop.com<br />
Preis: k. A.<br />
91<br />
•<br />
Reserva 2014<br />
Baron de Ley, Mendavia<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkle Beerenfrucht mit Heidelbeer-<br />
und Pflaumennoten, dazu Kaffee, mediderrane<br />
Gewürze und Kräuter. Am Gaumen intensiv und kraftvoll<br />
mit zupackender Struktur und angenhmem,<br />
betont würzigem Finale.<br />
www.vinos.de, € 11,90<br />
•<br />
BIO Phincas 2014 TE/GN/GC/MC<br />
Bodegas Bhilar, Álava<br />
14,5 Vol.-%, NK. In der Nase viel Minze, Orange, Zimt<br />
und Kakao. Am Gaumen frisch, saftig. Elegant und<br />
ausbalanciert, mit schöner Frucht ausgestattet und<br />
feinem Tannin.<br />
www.weinskandal.at, www.hispavinus.de<br />
€ 18,–<br />
•<br />
Reserva 2014 TE/GN/GC<br />
Marqués de Cáceres, Cenicero<br />
14 Vol.-%, NK. Elegantes und dennoch kräftiges Bouquet<br />
mit Noten von dunklen Beeren, Lakritze und Kakao,<br />
dazu schwarzer Pfeffer und mineralische Anklänge.<br />
Am Gaumen vollmundig, saftig, geradlinig und fein<br />
geschliffenem Tannin ausgestattet. Frisch im Abgang.<br />
www.vinexus.at, www.vinexus.de<br />
€ 19,80<br />
•<br />
Monte Real Gran Reserva 2010<br />
Bodegas Riojanas, Cenicero<br />
14 Vol.-%, NK. Sehr typische Gran-Reserva-Nase mit<br />
ins Balsamische neigenden Aromen von Zwetschge<br />
und Beeren sowie Reifenoten wie Kaffee und Tabak.<br />
Am Gaumen nicht etwa schwer, sondern sehr elegant<br />
und angenehm frisch. Gute Länge. Ein zeitgemässer<br />
Gran Reserve mit viel Typizität.<br />
www.vinos.de, € 19,95<br />
•<br />
Gran Reserva 2010 TE/GC<br />
Bodegas Montecillo, Fuenmayor<br />
13,5 Vol.-%, . Reife, klassische Rioja-Aromatik mit<br />
Noten von reifer Pflaume, eingemachten Kirschen,<br />
Leder sowie Nuancen von Kokos. Am Gaumen sehr<br />
rund mit präsentem aber gut eingebundem Tannin<br />
und stimmiger Eleganz.<br />
www.egfra.de, € 19,99<br />
•<br />
Reserva 2014 TE/GN/CR/GC<br />
Bodegas Muga, Haro<br />
14 Vol.-%, NK. Präzise, reife Beerenfrucht mit<br />
Nuancen von Zwetschge sowie süssen Gewürzen<br />
wie Vanille und Zimt. Am Gaumen weich und rund<br />
mit präsentem aber angenehmem Tannin und<br />
langem, von Röstaromen dominiertem Abgang.<br />
www.vinos.de, www.vinopolis.de, € 21,–<br />
•<br />
Gran Reserva 2008 TE/CR/GC<br />
Marqués de Riscal, Elciego<br />
14 Vol.-%, . Reife Beerenfrucht die bereits ins<br />
Balsamische tendiert, Cassis, Heidelbeere, dazu<br />
äusserst elegante, erdige und röstartige Anklänge.<br />
Am Gaumen harmonisch dank einer perfekten Balance<br />
aus Geschmeidigkeit und Frische. Langer Abgang.<br />
www.ludwig-von-kapff.de, € 34,99<br />
•<br />
Blanco 2017 MC/MA2/GB<br />
Bodegas Muga, Haro<br />
13 Vol.-%, . In der Nase Ananas, Mango, Orange und<br />
gelbes Steinobst. Am Gaumen saftig, schöne Länge,<br />
ausbalanciert.<br />
www.vinexus.at, www.vinexus.de, Preis: k. A.<br />
90<br />
•<br />
Reserva 2010 TE/GC<br />
Bodegas Murua, Elciego<br />
14,5 Vol.-%, NK. Von wohlig wärmenden Röstnoten<br />
getragenes Bouquet mit Cocos, Schokolade, etwas<br />
Wachs und kandierten roten Beeren. Am Gaumen<br />
samtig, geschliffenes Tannin, schönes Spiel zwischen<br />
Fülle und Eleganz. Langer Abgang auf dunkler Frucht.<br />
www.hispavinus.de, € 14,–<br />
•<br />
Edición Limitada 2015<br />
Bodegas Ramón Bilbao, Haro<br />
14 Vol.-%, NK. Würzig-fruchtige Nase<br />
Genuss hat bei uns Tradition. Schon<br />
seit 1849 keltern unsere Kellermeister<br />
aus besten österreichischen Trauben<br />
feinste Weine für höchste Trinkfreude.<br />
Da sind sich Weinkenner einig:<br />
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tasting / RIOJA<br />
umwerfend gut<br />
Untere Hauptstraße 135<br />
7122 Gols<br />
www.weingut-wendelin.at<br />
mit Noten von getrockneten dunklen<br />
Beeren und Dörrpflaume. Dazu<br />
ätherisch-würzige Anklänge und<br />
ein Hauch Lakritz. Am Gaumen vollmundig,<br />
fruchtig, mit schöner Säure<br />
ausgetattet, die dem Weine eine angenehme<br />
Länge verleiht<br />
www.vicampo.at<br />
www.vinexus.de<br />
€ 15,–<br />
•<br />
Tempranillo Don Pascual Rioja<br />
2015<br />
Bodegas Covila, Lapuebla De Labarca<br />
14,5 Vol.-%, NK. Würzig-fruchtiges<br />
Bouquet mit Aromen von reifer Pflaume,<br />
dunklen Beeren, sowie Schuhcréme<br />
und ein Hauch Lakritze. Am Gaumen<br />
ausgewogen, mit viel Würze, feinem<br />
Tannin und geradliniger Säure. Im<br />
Abgang ätherische Noten.<br />
www.schuler.ch<br />
€ 16,80<br />
•<br />
Cuvée Especial 2012 MA2/GB<br />
Bodegas Murua, Elciego<br />
14 Vol.-%, NK. Feines, elegantes Bouquet<br />
mit kandierter Ananas, rauchigen Anklängen,<br />
Karamell und gelber Frucht.<br />
Am Gaumen vollmundig, elegante Säure,<br />
viel Honig und aromatische Länge.<br />
www.hispavinus.de<br />
€ 16,90<br />
•<br />
Palador Reserva 2012 TE/GC<br />
Bodegas Valdelana, Elciego<br />
14 Vol.-%, NK. Viel Kirsche in der Nase,<br />
etwas Leder und süsse Gewürze. Am<br />
Gaumen kraftvoll jedoch nicht unelegant<br />
mit ausbalancierter Struktur. Könnte<br />
langanhaltender sein.<br />
www.vinos.de<br />
€ 18,95<br />
•<br />
Viña Alberdi 2012<br />
La Rioja Alta, S.A., Haro<br />
13,5 Vol.-%, . Frischfruchtige Nase mit<br />
Noten von Himbeere, Kirsche und Erdbeere,<br />
dazu würzige Vanilletöne sowie<br />
ein Hauch frisch gemahlener Kaffee. Am<br />
Gaumen weich, elegant und frisch mit<br />
spürbarem aber gut integriertem Tannin<br />
und angenehmen Röstaromen im Finale.<br />
www.riojalta.com<br />
€ 21,60<br />
•<br />
Gran Reserva 2010 TE/GC<br />
Bodegas Valdemar, Oyón (Alava)<br />
14 Vol.-%, NK. Pflaumenartige, reife Frucht<br />
in der Nase, dazu schön integrierte Eichenholz-<br />
und Röst-aromen sowie eine Idee<br />
Jod. Am Gaumen angenehm breit mit<br />
Noten von Unterholz und einer angenehmen<br />
Frische im Finale.<br />
www.belvini.de<br />
€ 21,90<br />
•<br />
Tinto Reserva Familiar 2013 GC/TE<br />
Bodega Izadi, Villabuena de Álava<br />
PLATZ<br />
BODEGAS LOPÉZ DE HERE-<br />
DIA VIÑA TONDONIA<br />
Viña Bosconia Tinto 2005<br />
14 Vol.-%, . Süssliche Kirscharomatik mit<br />
Gewürznuancen von Nelken und Muskat.<br />
Am Gaumen sehr elegant und bereits angenehm<br />
zu trinken, besitzt aber genügend<br />
Struktur für eine weitere Kellerreife.<br />
www.vinos.de<br />
€ 24,90<br />
•<br />
BIO Phinca Abejera 2013 TE/GN/GC<br />
Bodegas Bhilar, Álava<br />
14,5 Vol.-%, NK. Intensive Noten von<br />
Minze, Orange und Schokolade in der<br />
Nase, dahinter verbirgt sich die Beerenfrucht.<br />
Am Gaumen zart, auslbalanciert,<br />
sehr aromatisch und mit feinem<br />
Tannin ausgestattet.<br />
www.weinskandal.at,<br />
www.bodeboca.de, € 58,–<br />
89<br />
•<br />
Blanco 2017 MC/MA2/GB<br />
Bodega Izadi, Villabuena de Álava<br />
13,5 Vol.-%, NK. Reifes Bukett mit Noten<br />
von Honig, Melone, etwas Limette, Grapefruit,<br />
dazu auch exotische Früchte und<br />
ein Hauch Vanille. Am Gaumen angenehm<br />
crèmig mit ausgleichender Säure.<br />
Gute Länge.<br />
www.vinos.de<br />
€ 10,95<br />
•<br />
La Montesa Crianza 2015 GN/TE/CR<br />
Bodegas Palacios Remondo, Alfaro<br />
14 Vol.-%, NK. Prägnantes, präzises<br />
Aroma von süssen Kirschen und hellen<br />
Beeren, dazu kreidige Nuancen. Am<br />
Gaumen von mittlerem Gewicht mit<br />
eher zurückhaltendem aber vorhandenem<br />
Tanningerüst. Ein fruchtiger Rioja<br />
für den frühen Genuss.<br />
www.vinos.de, € 12,95<br />
•<br />
Crianza 2014 TE/GN/GC<br />
Marqués de Cáceres, Cenicero<br />
13,5 Vol.-%, NK. In der Nase reife rote<br />
und dunkle Beeren, dazu Beerenkompott<br />
feine Röstaromatik mit einem Hauch<br />
Vanille und Zigarrenkiste. Am Gaumen<br />
mittelkräftig, mit präsenter, längeverleihender<br />
Säure und roter Frucht,<br />
sowie würzigen Anklängen im Abgang.<br />
www.interspar.at; www.vinos.de<br />
€ 13,80<br />
•<br />
Avior Reserva 2013<br />
Bodegas Sonsierra, San Vicente de la<br />
Sonsierra<br />
13,5 Vol.-%, NK. Reife helle und dunkle<br />
Beeren, Milchschokolade, verhältnismässig<br />
dezentes Holz. Am Gaumen<br />
zupackend aber in keinster Weise<br />
schwer. Präsenter aber reifer Gerbstoff,<br />
gute Eleganz und Länge.<br />
www.vinos.de, € 14,95<br />
•<br />
Reserva 2013 TE/CR/GC<br />
Marqués de Riscal, Elciego<br />
Fotos: beigestellt<br />
262<br />
falstaff dez–feb 2019
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Alle Weine enthalten 0,75 l/Fl. Sollte ein Wein ausverkauft sein, behalten wir uns vor, Ihnen automatisch den Folgejahrgang oder einen mindestens gleich- oder höherwertigen Wein beizufügen.<br />
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86, 10623 Berlin, zertifizierter Bio-Fachhändler (DE-ÖKO-037), Telefon: 0800 31 50 60 8, Online: www.vinos.de
tasting / RIOJA-TROPHY<br />
14 Vol.-%, . Sehr typische, präzise Aromatik<br />
mit Noten von Pflaumen und Kirsche<br />
genauso wie auch präsenten Kokosund<br />
Vanillearomen vom Fassausbau.<br />
Am Gaumen rund und harmonisch mit<br />
dezenter Bitternote im Abgang.<br />
www.ludwig-von-kapff.de, € 15,49<br />
•<br />
Valdelana Agnus Crianza 2015 TE/<br />
CR, Bodegas Valdelana, Elciego<br />
14 Vol.-%, NK. Die Holzaromatik ist in diesem<br />
Stadium klar im Vordergrund - insbesondere<br />
Kokos, Vanille und Zedernholz,<br />
dahinter Kirsche, Pflaume und kühle<br />
Kräuter. Am Gaumen sehr rund und<br />
geschliffen mit spürbarem Tannin und<br />
Pfefferwürze im Finale. Gute Länge.<br />
www.vinos.de, € 15,95<br />
•<br />
Tempranillo DOC Rioja Riserva<br />
Valdelamillo 2012, Bodegas Hispano<br />
Suizas, El Pontón, Valencia<br />
14 Vol.-%, NK. Dezentes Bouquet mit<br />
Noten von reifer Pflaume, dunklen<br />
Beeren und Kakao, sowie einem Hauch<br />
Karamell. Am Gaumen straff, leicht,<br />
mit spürbarer Säure und leicht<br />
anhaftendem Tannin. Im Abgang<br />
ätherische Anklänge.<br />
www.decantare.com, € 16,90<br />
•<br />
Reserva 2013 TE/GN/GC<br />
Bodegas Tobia, Cuzcurrita del Río<br />
Tirón<br />
14 Vol.-%, NK. Dunkelbeerige, fast<br />
kompottartige Nase mit würzigen<br />
Anklängen, viel Cassis und Brombeere.<br />
Am Gaumen angenehm rund und<br />
geschliffen mit stimmiger Frische im<br />
Finale. Stattliche Länge. Etwas herb.<br />
www.vinos.de, € 17,95<br />
•<br />
BIO Bhilar Blanco 2017 MC/GB<br />
Bodegas Bhilar, Álava<br />
12 Vol.-%, NK. In der Nase viel exotische<br />
Frucht, reifer Apfel, ein Hauch Cocos,<br />
Vanille und Karamell. Am Gaumen<br />
saftige Stuktur, angenehm vollmundig,<br />
feine Herbe, Honig im Abgang.<br />
www.weinskandal.at,<br />
www.hispavinus.de, € 18,50<br />
•<br />
Ramón Bilbao Gran Reserva 2010<br />
TE/CR/GC<br />
Bodegas Ramón Bilbao, Haro<br />
14 Vol.-%, NK. Zurückhaltendes Bouquet<br />
mit Noten von eingekochten Beeren,<br />
dazu Zimt und ätherische Noten.<br />
Saftige Frische am Gaumen, samtig,<br />
weich und ausgewogen.<br />
www.vicampo.at<br />
www.belvini.de<br />
€ 19,–<br />
•<br />
BIO Bhilar Tinto 2016 TE/GN<br />
Bodegas Bhilar, Álava<br />
13 Vol.-%, NK. Würzig-fruchtiges<br />
Bouquet mit Noten von Aroniabeere,<br />
Brombeere, frisch geschnittenem Holz<br />
und Zimt. Am Gaumen vollmundig<br />
und dennoch elegant, mit leicht spürbarem<br />
Tannin, frsicher Säure und<br />
mineralischem Abgang.<br />
www.weinskandal.at<br />
www.hispavinus.de<br />
€ 19,50<br />
•<br />
Tempranillo Tahón de Tobelos<br />
Reserva 2012, Tobelos, Briñas<br />
14 Vol.-%, NK. Dunkelfruchtiges, von<br />
Pflaume und Heidelbeere geprägtes<br />
Bouquet, dazu ein Hauch Rumrosinen<br />
und angenehm eingebundenen Röstaromatik.<br />
Am Gaumen mittelkräftig, mit angenehm<br />
saftiger Säure, feinem Tannin<br />
und fruchtigem Abgang.<br />
www.hispavinus.de, € 21,–<br />
•<br />
La Locomotora Tinto Crianza 2014<br />
Finca Allende, Briones (La Rioja)<br />
13 Vol.-%, . Leicht reduktive Nase mit<br />
Noten von Sauerkirsche, dunkler Schokolade,<br />
Pflaumenkompott und waldigätherische<br />
Komponenten. Wirkt<br />
sehr frisch, auch am Gaumen, wo er<br />
sich leicht und saftig präsentiert.<br />
Ausgeprägtes Sauerkirscharoma und<br />
leichte Würze im Abgang.<br />
www.vinos.de, Preis: k. A.<br />
Tasting-Info<br />
Weitere aktuell verkostete<br />
Rioja finden Sie unter<br />
falstaff.com/tasting-rioja<br />
L O N D O N<br />
www.weissha us.at<br />
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WENN SIE MEHR WISSEN WOLLEN
tasting / VINTAGE PORT 2015 & 2016<br />
EIN JAHR VOLL<br />
HARMONIE<br />
Mit dem Jahrgang 2016 ist nun endlich wieder ein großer und vielversprechender<br />
Portwein-Jahrgang auf den Markt gekommen. <strong>Falstaff</strong> hat außerdem auch<br />
sehr gute Vertreter aus dem Vorgängerjahr 2015 für Sie verkostet.<br />
TEXT & NOTIZEN VON PETER MOSER<br />
Vintage Port ist für viele Weinfreunde<br />
der König der fortifizierten<br />
Rotweine. Nur<br />
besonders gute Jahre wie 2016<br />
werden von allen Erzeugern<br />
zu Vintage-Jahrgängen erklärt. In sehr guten,<br />
aber nicht in ihrer Gänze ausgezeichneten<br />
Jahrgängen wie 2015 bringen manche Produzenten<br />
Vintage Ports heraus, die man<br />
auch als »Single Quinta«-Vintages bezeichnet,<br />
weil hier der Grundwein von einem einzigen<br />
Weingut mit besonders bevorzugten<br />
Lagen stammt. Diese Ports bilden dann das<br />
spezielle Terroir einer Quinta in einem einzigen<br />
Jahrgang ab. Diese »Single Quinta«-<br />
Vintages sind nicht zu verwechseln mit den<br />
Produkten einzelner Weingüter, die den<br />
Begriff »Quinta« im Markennamen führen.<br />
Noch recht neu sind die wachsende Zahl<br />
von Vintage Ports, wo eine spe zielle Partie<br />
mit Trauben aus besonders alten Weingärten<br />
selektioniert wird, diese sehr speziellen Weine<br />
wie der Capela von Vesuvio oder »The<br />
Stone Terraces« von Graham’s folgen dem<br />
Beispiel des »Nacional« der Quinta do<br />
Noval. Die hier verkosteten Weine kamen<br />
direkt von den Weingütern.<br />
Eine steile Angelegenheit:<br />
Die Hänge des Douro-Tales<br />
bieten den Reben optimale<br />
Bedingungen.<br />
Fotos: beigestellt<br />
266<br />
falstaff dez–feb 2019
LEGENDE<br />
•<br />
Rotwein, trocken<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
97<br />
•<br />
2015<br />
Niepoort Bioma Vinha Velha 2015<br />
Niepoort, Vila Nova de Gaia<br />
20 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Zart tabakig, mineralische<br />
Nuancen von Schiefer und dunklem<br />
Nougat, Anklänge von Brombeerkonfit<br />
und schwarzen Kirschen, ein Hauch<br />
von süßen Gewürzen. Stoffig, elegante<br />
Textur, reife Pflaumen, tragende Tannine,<br />
wirkt für den Jahrgang vergleichsweise<br />
frisch, angenehm trocken wirkender<br />
Stil, sehr gute Länge, sicheres Zukunftspotenzial,<br />
vielleicht der Wein<br />
des Jahrgangs, die Zeit wird es weisen.<br />
www.niepoort-vinhos.com, € 99,–<br />
96<br />
•<br />
Niepoort Vintage 2015<br />
Niepoort, Vila Nova de Gaia<br />
19,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Schieferwürzig unterlegtes schwarzes<br />
Beerenkonfit, Noten von Blaubeeren,<br />
tabakige Nuancen, noch etwas verhaltenes<br />
Bukett. Komplex, engmaschig,<br />
straff, feine Süße, reife Tannine, schokoladiger<br />
Touch, eingelegte Kirschen, zart<br />
nach Feigen im Abgang, mineralischsalzig<br />
im Finish, sicheres Reifepotenzial<br />
für viele Jahre.<br />
www.niepoort-vinhos.com, € 69,90<br />
•<br />
Quinta do Noval Vintage 2015<br />
Quinta do Noval, Vila Nova de Gaia<br />
19,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr zarte<br />
Randaufhellung. Feinwürzig unterlegte<br />
Dörrpflaumen, Brombeerkonfit, ein<br />
Hauch von frischen Feigen, Zimt und Nüssen,<br />
zarter Nougat. Saftig, ausgewogen,<br />
seidige Textur, finessenreich strukturiert,<br />
reife Herzkirschen, dezente Süße im Abgang,<br />
bereits heute sehr gut entwickelt<br />
und verführerisch, sicheres Entwicklungspotenzial<br />
für viele Jahre.<br />
www.quintadonoval.com, € 86,31<br />
95<br />
•<br />
Quinta do Vallado Adelaide 2015<br />
Quinta do Vallado, Peso da Régua<br />
19,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr zarte<br />
Randaufhellung. Feine Gewürznuancen,<br />
florale Noten von Veilchen und Minze,<br />
reife Herzkirschen, einladendes Bukett.<br />
Stoffig, sehr elegant und ausgewogen,<br />
feine Säurestruktur, reife Kirschen,<br />
besitzt ein gute Frische, weißschokoladige<br />
Nuancen, harmonischer nahtloser<br />
Stil, sehr gute Länge, mineralisch, profitiert<br />
von den alten Reben.<br />
www.quintadovallado.com, € 42,–<br />
•<br />
Wine & Soul Pintas Vintage 2015<br />
Pintas Wine & Soul,<br />
20 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Würzig, Nuancen von Dörrfrüchten, Feigen,<br />
Brombeeren, kandierte Orangenzesten,<br />
floral unterlegt, etwas zurückhaltendes<br />
Bukett. Stoffig, engmaschig, reife Kirschen,<br />
feine Süße im Kern, reife, gut tragende<br />
Tannine, zarter Nougat im Abgang,<br />
eleganter, vielversprechender Stil, mineralisches<br />
Finish, gutes Zukunftspotenzial.<br />
www.wineandsoul.com, € 55,–<br />
94<br />
•<br />
Quinta do Crasto Vintage Porto<br />
2015, Quinta do Crasto, Sabrosa<br />
20 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr zarte<br />
Randaufhellung. Zart tabakig-kräuterwürzig<br />
unterlegtes schwarzes Beerenkonfit,<br />
pfeffrige Nuancen, ein Hauch von<br />
Dörrobst. Kraftvoll, saftig, feiner Nougat,<br />
reife Herzkirschen, tragende reife Tannine,<br />
würzig-schokoladig im Abgang, verfügt<br />
über Länge und Potenzial.<br />
www.quintadocrasto.pt, € 34,–<br />
•<br />
Taylor’s Quinta de Vargellas 2015<br />
Taylor’s, Vila Nova de Gaia<br />
20 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Schokoladig unterlegtes dunkles Waldbeerkonfit,<br />
kandierte Orangenzesten,<br />
tabakige Würze, ein Hauch von Dörrpflaumen.<br />
Angenehme Nougatnote,<br />
reife Pflaumen, integrierte Tannine,<br />
wirkt harmonisch, süße Herzkirschen<br />
im Abgang, bleibt haften, wird von<br />
Flaschenreife profitieren.<br />
www.taylor.pt, € 50,–<br />
•<br />
Cockburn’s Bicentenary Vintage<br />
Port 2015, Cockburn’s Port Wine Lodge<br />
Vila Nova de Gaia<br />
20 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Intensives Bukett, frischer Zwetschgenröster,<br />
florale Nuancen, kandierte Veilchen<br />
unterlegt. Stoffig, reife dunkle<br />
Beerenfrucht, ein Hauch von Dörrpflaumen,<br />
elegant, Nuancen von Amarenakirschen<br />
und Blaubeeren, zarter<br />
Honig und Nougat, gute Länge, kann<br />
durchaus schon jung genossen werden.<br />
www.cockburns.com, € 62,–<br />
•<br />
Ramos Pinto Vintage 2015<br />
Ramos Pinto, Vila Nova de Gaia<br />
19,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Zart kräuterwürzig unterlegte Dörrpflaumennuancen,<br />
kandierte Orangenzesten,<br />
etwas Nougat. Mittlere Komplexität, reife<br />
Herzkirschen, präsente Tannine, schokoladiger<br />
Touch, bleibt haften, dunkle Beeren<br />
und etwas Honig im Nachhall, verfügt<br />
über gutes Entwicklungspotenzial.<br />
www.ramospinto.pt, € 68,–<br />
93<br />
•<br />
Fonseca Guimaraens 2015<br />
Fonseca Porto, Valença do Douro<br />
20 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Mit einem Hauch von weißer Schokolade<br />
unterlegte Nuancen von eingelegten<br />
Kirschen, tabakige Noten, Dörrfeigen im<br />
Hintergrund, floraler Touch. Mittlere<br />
Komplexität, zart nach reifen Pflaumen,<br />
präsente, etwas fordernde Tannine,<br />
Nougat im Abgang, zeigt gute Länge,<br />
pfeffriger Nachhall, insgesamt eine<br />
Spur rustikal.<br />
www.fonseca.pt, € 46,–<br />
•<br />
Quinta do Vale Meão 2015<br />
Vila Nova de Foz Côa<br />
19,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Zart floral unterlegte Nuancen von<br />
eingelegten Kirschen, mineralischer<br />
Touch, schwarze Beeren im Hintergrund.<br />
Saftig, mittlere Komplexität, gut integrierte<br />
Süße, eleganter, gut balancierter<br />
Stil, präsente Tannine, dunkler Nougat im<br />
Finish, gutes Reifepotenzial.<br />
www.quintadovalemeao.pt, € 49,–<br />
•<br />
Ferreira Vintage Port 2015<br />
Casa Ferreirinha, Avintes<br />
20 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr zarte<br />
Randaufhellung. Zart nach Vanille, ein<br />
Hauch von Minze und kandierten Veilchen,<br />
zart nach Lavendel, schwarze Beerenfrucht<br />
unterlegt. Saftig, reife Zwetschgen<br />
und Feigen, zarte ätherische Noten,<br />
präsente, tragende Tannine, schokoladig,<br />
verfügt über gute Länge, mineralischer<br />
Nachhall, vielversprechendes Potenzial.<br />
www.sograpevinhos.eu, € 56,–<br />
•<br />
Alves de Sousa Vintage 2015, Alves<br />
de Sousa, Santa Marta de Penaguião<br />
19,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr zarte<br />
Randaufhellung. Intensive Nuancen von<br />
Dörrpflaumen und Feigen, mit Brombeerkonfit<br />
unterlegt, feine Kräuterwürze, kandierte<br />
Orangenzesten. Gute Komplexität,<br />
saftig, harmonisch, reife Tannine, feiner<br />
Säurebogen, mineralisch und lange anhaftend,<br />
vielversprechendes Reifepotenzial.<br />
Aus den alten Reben der Quinta do Gaivosa.<br />
www.alvesdesousa.com, € 70,–<br />
dez–feb 2019 falstaff 267
tasting / VINTAGE PORT 2015 & 2016<br />
92<br />
•<br />
Quinta da Romaneira<br />
Vintage Porto 2015<br />
Quinta da Romaneira, Alijó<br />
19,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubin granat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr zarte<br />
Randaufhellung. Tabakig unterlegte<br />
schwarze Beerenfrucht, ein Hauch von<br />
Feigen, Gewürznelken, Dörrzwetschgen<br />
und Nougat. Mittlere Komplexität, feine<br />
Süße, reife Tannine, eleganter, gut<br />
entwickelter, schlankerer Stil, zarter<br />
Honig im Nachhall.<br />
www.quintadaromaneira.pt, € 50,–<br />
91<br />
•<br />
Sandeman Quinta do Seixo 2015<br />
Sandeman, Avintes<br />
NK. Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />
Kern, violette Reflexe, sehr zarte Randaufhellung.<br />
Feine Dörrobstnuancen,<br />
ein Hauch von Feigen und Kakao,<br />
kandierte Orangenzesten, etwas Nougat.<br />
Stoffig, elegant, reife Herzkirschen<br />
und Pflaumen, präsente Tannine, bleibt<br />
haften, wirkt gut balanciert, würzigzedrige<br />
Nuancen im Abgang, zart<br />
pfeffrig im Rückgeschmack, verfügt<br />
über Entwicklungspotenzial.<br />
www.sandeman.com, € 57,–<br />
•<br />
Quinta da Gaivosa 2015, Alves de<br />
Sousa, Santa Marta de Penaguião<br />
19,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr zarte<br />
Randaufhellung. Zart kräuterwürzig unterlegte<br />
schwarze Beerenfrucht, etwas<br />
Lakritze und Cassis, tabakige Nuancen.<br />
Saftig, fruchtbetont, reife Dörrobstnuancen,<br />
süße Feigen, präsente, etwas fordernde<br />
Tannine, eher reifer Stil, mittlere<br />
Komplexität, schokoladig im Nachhall,<br />
zugängliche Art.<br />
www.alvesdesousa.com, € 70,–<br />
90<br />
•<br />
Quinta de la Rosa Vintage 2015<br />
Pinhão<br />
20 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Etwas zurückhaltendes Bukett, schwarze<br />
Kirschen, kandierte Orangenzesten, ein<br />
Hauch von Veilchen. Mittlere Komplexität,<br />
reife Zwetschgen, dezente Säurestruktur,<br />
feiner Honigtouch, eleganter<br />
Stil, mineralischer Nachhall, zugänglich,<br />
mittleres Entwicklungspotenzial.<br />
www.quintadelarosa.com, € 42,–<br />
•<br />
Quinta dos Murças Vintage Port 2015<br />
Quinta dos Murças – Esporão, Lisboa<br />
19,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr<br />
zarte Randaufhellung. Zart kräuterwürzig-schiefrig<br />
unterlegte schwarze<br />
Beerenfrucht, zart nach Honig und<br />
frischen Feigen, ein Hauch von Nougat.<br />
Kraftvoll, schokoladige Textur, einge legte<br />
schwarze Kirschen, Dörrpflaumen im<br />
Abgang, mittlere Konzentration, mineralischer<br />
Touch im Abgang, wirkt etwas<br />
weitmaschig, wird etwas früher zugänglich<br />
sein.<br />
www.esporao.com/quinta-dosmurcas<br />
€ 43,–<br />
100<br />
•<br />
2016<br />
Graham’s The Stone Terraces 2016<br />
Graham’s Porto, Vila Nova de Gaia<br />
20 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr<br />
zarte Randaufhellung. Dunkle Mineralität,<br />
schwarze Kirschen, angenehm<br />
tabakig unterlegte Kräuterwürze, ein<br />
Hauch von Brombeeren und Schiefer.<br />
Komplex, dichter Körper, stoffig und<br />
mit eindrucksvoll integrierter Süße<br />
ausgestattet, feste Tannine, große<br />
Frische und Finesse, schwarzbeerig im<br />
Abgang, bleibt minutenlang haften,<br />
schokoladiger Touch im Nachhall,<br />
ein Hauch von Dörrfeigen im Rückgeschmack,<br />
einfach Weltklasse,<br />
Potenzial für viele lange Jahre.<br />
www.grahams-port.com, € 230,–<br />
98<br />
•<br />
Taylor's Vintage Port 2016<br />
Taylor’s, Vila Nova de Gaia<br />
20 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, sehr zarte Randaufhellung.<br />
Reifes Brombeerkonfit, feiner<br />
Nougat, zart nach Dörrobst, Minze,<br />
feine tabakige Nuancen. Straff, engmaschig,<br />
feiner Schokotouch, reife, tragende<br />
Tannine, elegante Textur, sehr komplex<br />
und minutenlang anhaftend, wie aus<br />
einem Guss, im Finish fast trocken<br />
wirkend, ein aristokratischer Stil,<br />
Vintage Port vom Feinsten, sicheres<br />
Reifepotenzial, ein Wein, geprägt<br />
von nobler Zurückhaltung.<br />
www.taylor.pt, € 70,–<br />
•<br />
Fonseca Vintage Port 2016<br />
Fonseca Porto, Valença do Douro<br />
20 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr zarte<br />
Randaufhellung. Fein tabakig unter legtes<br />
schwarzes Waldbeerkonfit, minzig unterlegte<br />
Nuancen von reifen Brombeeren,<br />
schwarze Herzkirschen, etwas Crème de<br />
Cassis, ein Hauch von kandierten Veilchen.<br />
Stoffig, elegant, saftige Extraktsüße, reife,<br />
tragende Tannine, ungemein finessenreich<br />
strukturiert, dunkle Beerenfrucht<br />
auch im Abgang, mineralisch und von<br />
großer Frische geprägt, Schokofinish,<br />
besitzt sehr große Länge und entsprechendes<br />
sicheres Reifepotenzial.<br />
www.fonseca.pt, € 99,20<br />
•<br />
Capela da Quinta do Vesuvio 2016<br />
Quinta do Vesuvio, Vila Nova de Gaia<br />
20 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr<br />
zarte Randaufhellung. Mit Veilchen<br />
unterlegte schwarze Beerenfrucht,<br />
Brombeerkonfit, feine Mineralität,<br />
ein Hauch von weißer Schokolade, sehr<br />
delikates Bukett. Saftig, eine Textur<br />
wie Samt und Seide, feine, reife Tannine,<br />
reife Kirschen, zarte Lakritze, angenehmer<br />
Dörrobst-Nougat-Touch im Abgang,<br />
bleibt sehr lange haften, voll Finesse,<br />
schon heute ungemein verführerisch,<br />
sicheres Zukunftspotenzial, hier muss<br />
man sich zu Geduld zwingen.<br />
www.quintadovesuvio.com, € 130,–<br />
97<br />
•<br />
Quinta do Vesuvio 2016<br />
Quinta do Vesuvio, Vila Nova de Gaia<br />
20 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr zarte<br />
Randaufhellung. Zart floral unterlegte<br />
Herzkirschennote, rotes Waldbeerkonfit,<br />
kandierte Orangenzesten, ein Hauch<br />
von Feigen, attraktives Bukett. Saftig,<br />
elegant, gute Komplexität, angenehme<br />
Süße im Kern, bezaubernde Frische,<br />
sehr gute Länge, delikater Stil,<br />
schwer zu widerstehen, sicheres<br />
Entwicklungspotenzial.<br />
www.quintadovesuvio.com, € 65,–<br />
•<br />
Quinta do Noval Vintage 2016<br />
Quinta do Noval, Vila Nova de Gaia<br />
19,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, sehr zarte Randaufhellung.<br />
Zart balsamisch unterlegter<br />
Nougattouch, Dörrfeigen, tabakige<br />
Noten, kandierte Orangenzesten. Kraftvoll,<br />
sehr stoffig, präsente, gut integrierte<br />
Tannine, zart nach Kakao, mineralisch,<br />
sehr gut strukturiert, bleibt ungemein<br />
lange haften, schokoladiger Touch im<br />
Finish, großes Zukunftspotenzial, am<br />
Anfang einer tollen und langen Karriere.<br />
www.quintadonoval.com, € 79,90<br />
96<br />
•<br />
Graham’s Vintage Port 2016<br />
Vila Nova de Gaia<br />
20 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr zarte<br />
Randaufhellung. Mit feinem Nougat<br />
unterlegter Touch von Dörrfeigen, reife<br />
Herzkirschen, tabakige Nuancen, facettenreiches<br />
Bukett. Süße Pflaumenfrucht,<br />
dunkle Beeren, schokoladige Textur,<br />
feste, würzige Tannine unterlegt, Nougat<br />
im Abgang, trotz allem mit guter<br />
Frische ausgestattet, etwas barocker,<br />
aber auch kraftvoller Stil, Potenzial<br />
für viele Jahrzehnte.<br />
www.grahams-port.com , € 99,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
268<br />
falstaff dez–feb 2019
95<br />
•<br />
Wine & Soul Pintas Vintage 2016<br />
Pintas Wine & Soul,<br />
20 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr<br />
zarte Randaufhellung. Zarte schwarze<br />
Beerenfrucht, zart nach Tabak, mineralischer<br />
Touch, wirkt im Bukett noch sehr<br />
verschlossen. Straff, komplex, dunkles<br />
Beerenkonfit, Kirschen, feste, tragende<br />
Tannine, sehr gute Frische, würzig<br />
und engmaschig im Abgang, dezenter<br />
Schokoanklang, verfügt über große<br />
Länge, sicheres Reifepotenzial, tolles<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
www.wineandsoul.com, € 59,95<br />
•<br />
Dow’s Vintage Port 2016<br />
Dow’s Port, Vila Nova de Gaia<br />
20 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr zarte<br />
Randaufhellung. Zart kräuterwürzig<br />
unterlegtes schwarzes Waldbeerkonfit,<br />
dunkle Kirschen, feiner Nougatanklang,<br />
insgesamt noch etwas verhalten im Duft.<br />
Stoffig, feine Fruchtsüße, seidige Tannine,<br />
mineralisch und gut anhaltend, feine<br />
Struktur, gute, jahrgangstypische Frische,<br />
ausgewogen, schokoladige Nuancen<br />
im Abgang, sicheres Reifepotenzial.<br />
www.dows-port.com, € 99,–<br />
94<br />
•<br />
Quinta do Passadouro 2016<br />
Pinhão<br />
20 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Zart rauchig unterlegtes schwarzes<br />
Beerenkonfit, mineralische Nuancen,<br />
reife Herzkirschen, feiner Lakritzetouch,<br />
attraktives Bukett. Komplex, einladende<br />
saftige Frucht, reife Pflaumen und<br />
Feigen, feste Tannine unterlegt, verfügt<br />
über Frische und Straffheit, langes,<br />
fast trockenes Finale, weißer Pfeffer<br />
im Finish, ein Langstreckenläufer,<br />
zarter Nougat im Nachhall.<br />
www.quintadopassadouro.com<br />
€ 44,–<br />
•<br />
Quinta da Romaneira<br />
Vintage Porto 2016<br />
Quinta da Romaneira, Alijó<br />
19,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Zart floral unterlegte schwarze Beerenfrucht,<br />
ein Hauch von Cassis und kandierten<br />
Veilchen, frische Orangenzesten,<br />
attraktives Bukett. Saftig, rotbeerige<br />
Nuancen, feine, ausgereifte Tannine,<br />
gute Frische, süßer Nachhall, lebendiger,<br />
pfeffriger Abgang, sehr guter Jahrgangscharakter,<br />
sicheres Entwicklungspotenzial.<br />
www.quintadaromaneira.pt<br />
€ 61,–<br />
•<br />
Ferreira Vintage Port 2016 TN/TF2<br />
Casa Ferreirinha, Avintes<br />
20 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr zarte<br />
Randaufhellung. Zart kräuterwürzig<br />
unterlegtes dunkles Waldbeerkonfit,<br />
Dörrobstnuancen und etwas Nougat,<br />
reifes Bukett. Gute Komplexität, saftig<br />
und süß, reife, gut tragende Tannine,<br />
verfügt über sehr gute Länge, feiner<br />
Schokotouch im Abgang, angenehme<br />
Frische, sicheres Reifepotenzial.<br />
www.sograpevinhos.eu, € 67,–<br />
93<br />
•<br />
Quinta do Crasto Vintage Porto<br />
2016, Sabrosa<br />
20 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe. Mit einem<br />
Hauch von Dörrpflaumen unterlegte<br />
schwarze Beerenfrucht, Nuancen von<br />
Gewürzen, ein Hauch von Zimt und<br />
Tabak. Kraftvoll und kompakt, schwarze<br />
Kirschen, süßer Kern, feste, tragende<br />
Tannine, gute Frische im Abgang, verfügt<br />
über Reifepotenzial.<br />
www.quintadocrasto.pt, € 42,–<br />
•<br />
Quinta do Vallado 2016<br />
Peso da Régua<br />
20 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, sehr zarte Randaufhellung.<br />
Zart gewürzig unterlegte<br />
schwarze Beerenfrucht, ein Hauch<br />
von Dörrfeigen, feiner Lakritzetouch,<br />
tabakige Nuancen. Stoffig, angenehme<br />
Süße, reife Herzkirschen, runde Tannine,<br />
etwas Honig und Nougat im Abgang,<br />
wirkt entwickelt, gutes Reifepotenzial.<br />
www.quintadovallado.com<br />
€ 52,–<br />
•<br />
Sandeman Vintage Porto 2016<br />
Sandeman, Avintes<br />
NK. Dunkles Rubingranat, opaker Kern,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Fruchtig und floral unterlegtes Brombeerkonfit,<br />
zart nach Nougat und Karamell,<br />
reife Herzkirschen, einladendes<br />
Bukett. Saftig, würzig, schokoladige Textur,<br />
runde, gut integrierte Tannine, mineralisch<br />
und gut anhaftend, harmonischer<br />
Stil, verfügt über Entwicklungspotenzial.<br />
www.sandeman.com, € 67,–<br />
•<br />
Croft 2016, Croft Port<br />
Vila Nova de Gaia<br />
20 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zarte<br />
Feigennuancen, ein Hauch von Honig und<br />
Nougat, kandierte Orangenzesten, rotes<br />
Waldbeerkonfit. Saftig, rund, süße Textur,<br />
eher dezente, gut integrierte Tannine,<br />
mineralisch, wirkt harmonisch und gut<br />
entwickelt, wird vielseitig einsetzbar sein.<br />
www.croftport.com, € 72,–<br />
92<br />
•<br />
Quinta de la Rosa 2016, Pinhão<br />
19,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Reife Pflaumen, feine Nuancen von<br />
dunklem Nougat, ein Hauch von Marzipan,<br />
schwarze Kirschen unterlegt.<br />
Saftig, schokoladig, wirkt kraftvoll,<br />
zart nach Dörrfeigen, integrierte<br />
Tannine, mineralischer Nachhall,<br />
Nougat auch im Rückgeschmack,<br />
recht konzentrierter Stil.<br />
www.quintadelarosa.com, € 33,–<br />
•<br />
Quinta das Tecedeiras 2016<br />
Ervedosa do Douro<br />
19 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, sehr<br />
zarte Randaufhellung. Dunkle Mineralität,<br />
schwarze Beerenfrucht, zart gewürzige<br />
Nuancen, kandierte Orangenzesten,<br />
etwas verhalten. Saftig, reife<br />
Pflaumen, pfeffriger Touch, vermittelt<br />
gute Frische, dezenter dunkler Nougat<br />
im Abgang, mineralischer Nachhall,<br />
würziger Gesamteindruck, gutes<br />
Entwicklungspotenzial.<br />
www.quintadastecedeiras.pt, € 48,–<br />
•<br />
Quinta do Vale Meão 2016<br />
Vila Nova de Foz Côa<br />
19,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Nuancen von reifen Pflaumen und eingelegten<br />
Kirschen, tabakige Nuancen,<br />
süße Gewürze unterlegt, floraler Touch.<br />
Frisches süßes Beerenkonfit, reife Tannine,<br />
frisch strukturiert, dunkle Mineralität im<br />
Abgang, im Finish noch etwas spröde,<br />
dezente Schokonuancen im Nachhall.<br />
www.quintadovalemeao.pt, € 68,–<br />
•<br />
Warre’s 2016 TN/TB/TF2<br />
Warre’s, Vila Nova de Gaia<br />
20 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, zarte<br />
Randaufhellung. Schwarze Kirschen,<br />
ein Hauch von Dörrpflaumen, dunkler<br />
Nougat, kandierte Orangenzesten.<br />
Stoffig, relative süße Textur, kraftvoll,<br />
helle Schokolade, eher opulenterer<br />
Stil, zart nach Honig im Abgang, bleibt<br />
ganz gut haften, bereits entwickelt.<br />
www.symington.com, € 70,–<br />
91<br />
•<br />
Quinta da Gaivosa 2016 TN/TF2<br />
Alves de Sousa<br />
Santa Marta de Penaguião<br />
19,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Zart floral unterlegtes schwarzes<br />
Waldbeerkonfit, ein Hauch von Lakritze<br />
und Brombeerkonfit, etwas Havannatabak<br />
und Veloursleder unterlegt. Saftig,<br />
reife Pflaumen, dunkle Kirschen, Noten<br />
von Schokolade, integrierte Tannine,<br />
mittlere Komplexität und Länge.<br />
www.alvesdesousa.com, € 60,–<br />
90<br />
•<br />
Quinta da Oliveirinha 2016<br />
Alves de Sousa<br />
Santa Marta de Penaguião<br />
19,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Kräuterwürzig unterlegte Dörrpflaumen,<br />
etwas Nougat und kandierte Orangenzesten,<br />
süße Gewürze, etwas Lakritze.<br />
Mittlere Komplexität, reife Herzkirschen,<br />
präsente Tannine, Dörrobst auch im<br />
Abgang, bereits entwickelt, Cassis und<br />
Feigen, Nougat im Nachhall.<br />
www.alvesdesousa.com, € 42,–<br />
Tasting-Info<br />
Weitere aktuell<br />
verkostete Weine unter<br />
falstaff.com/tastings<br />
dez–feb 2019 falstaff 269
tasting / KAMPTAL – BESTE LAGEN<br />
Vom Hochplateau des<br />
Waldviertels strömen kühle<br />
Winde ins Kamptal und bringen<br />
Frische und Aromatik mit.<br />
Alle weiteren Weine<br />
dieser Verkostungen finden Sie unter<br />
falstaff.com/kamptaler-riedenweine<br />
KAMPTAL<br />
EN DETAIL<br />
Das Kamptal ist wegen seines vielfältigen Angebots bei Weinfreunden populär.<br />
Weiß- und Rotweine in großer Sortenvielfalt und mannigfachen Stilen werden<br />
hier erzeugt. Besonders typisch sind die Herkunftsweine des Kamptals aus<br />
Grünem Veltliner und Riesling mit Riedbezeichnung. TEXT & NOTIZEN PETER MOSER<br />
In kaum einem anderen Weinbaugebiet<br />
<strong>Österreich</strong>s sind Tradition und Innovation<br />
so unmittelbar gegenwärtig wie im<br />
Kamptal. Und dabei stehen die beiden<br />
Begriffe hier keineswegs im Gegensatz<br />
zueinander – ganz im Gegenteil. Die Winzer<br />
dieser Region scheinen eine fast spielerische<br />
Freude zu entwickeln, wenn es darum geht,<br />
etwas Neues auszuprobieren und dieses, wenn<br />
für gut befunden, auch in die »Serienproduktion«<br />
aufzunehmen. So kommt es auch bei<br />
den Weinstilen immer wieder zu kleinen<br />
Adaptionen, ohne dass weder der Blick aufs<br />
große Ganze noch die kleinen, feinen Unterschiede<br />
dabei verloren gehen. Die Herkunft<br />
Kamptal muss in jedem Wein, der diese<br />
Bezeichnung trägt, auch wiederzufinden sein.<br />
Je enger die Herkunft beschrieben, umso<br />
exakter. An der Spitze der Pyramide stehen<br />
heute die Ried-Weine. Hier können Terroir<br />
und Winzer im Teamwork abbilden, was ein<br />
einzelner Fleck im großen Weingarten des<br />
Kamptals an Besonderem zu bieten hat. Und<br />
das ist, wie unsere Probe zeigt, jede Menge.<br />
Fotos: beigestellt<br />
270<br />
falstaff dez–feb 2019
LEGENDE<br />
•<br />
Weißwein, trocken<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
Grüner Veltliner<br />
Kamptal DAC 2017<br />
95<br />
•<br />
Ried Lamm 1ÖTW Kammern 2017<br />
Schloss Gobelsburg, Gobelsburg<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
mit feiner Kräuterwürze unterlegte<br />
zarte gelbe Tropenfruchtanklänge,<br />
ein Hauch von Orangenzesten, Blütenhonig,<br />
aber auch tabakige Nuancen. Komplex,<br />
straff, engmaschig, feine Fruchtsüße<br />
in der Textur, angenehme Säurestruktur,<br />
bleibt sehr lange haften, sicheres<br />
Entwicklungspotenzial für viele Jahre.<br />
www.gobelsburg.at, € 31,–<br />
•<br />
BIO Ried Lamm 1ÖTW 2017<br />
Jurtschitsch, Langenlois<br />
13 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
attraktive Fruchtnoten nach Apfel,<br />
etwas Ananas und Mango, ein Hauch von<br />
Wiesenkräutern, zart nach Blütenhonig,<br />
einladendes Bukett. Stoffig, feine Fruchtsüße,<br />
frische Säurestruktur, elegant und<br />
gut anhaftend, bereits heute sehr fein zu<br />
trinken, wird aber sicher noch weiter zulegen.<br />
www.jurtschitsch.com, € 34,–<br />
•<br />
Reserve Ried Schreckenstein 2017<br />
Kurt Angerer, Lengenfeld<br />
13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Dezente Kräuterwürze, ein<br />
Hauch von Maracuja und frischen Orangenzesten,<br />
mineralischer Touch. Komplex,<br />
elegant, feine Extraktsüße, Anklänge<br />
von Pfirsich und Ananas, facettenreiche<br />
Säure, bleibt lange haften, sicheres<br />
Entwicklungspotenzial.<br />
www.kurt-angerer.at, € 38,–<br />
94<br />
•<br />
Reserve Ried Gaisberg<br />
Wahre Werte 2017<br />
Weixelbaum, Straß im Straßertale<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün. Reife<br />
Apfelfrucht, zarte Wiesenkräuter, ein<br />
Hauch von Orangenzesten, Blütenhonig<br />
unterlegt. Gute Komplexität, saftig, facettenreiche<br />
Säurestruktur, weißes<br />
Steinobst im Abgang, bleibt haften, sicheres<br />
Potenzial.<br />
www.vinoweix.at, € 16,–<br />
•<br />
Reserve Ried Dechant<br />
Alte Reben 2017<br />
Rudolf Rabl, Langenlois<br />
13 Vol.-%, DV. Leuchtendes Goldgelb. Reife<br />
Tropenfrucht, etwas rauchige Kräuterwürze,<br />
intensiver Duft nach Mango, feine<br />
Orangenzesten, attraktives Bukett. Gute<br />
Komplexität, elegant, lebendige Säure-<br />
struktur, mineralisch-salzig im Abgang,<br />
weiße Steinobstfrucht im Nachhall, vielseitiger<br />
Speisenbegleiter mit Entwicklungspotenzial.<br />
www.weingut-rabl.at, € 17,–<br />
•<br />
BIO Ried Renner 1ÖTW 2017<br />
Hirsch, Kammern<br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
zart nussig-tabakig unterlegte<br />
gelbe Apfelfrucht, ein Hauch von Marille,<br />
mineralisch unterlegt. Saftig, feine weiße<br />
Fruchtnuancen am Gaumen frischer<br />
Säurebogen, zarte Fruchtsüße im Abgang,<br />
salzig-zitronig im Rückgeschmack,<br />
gutes Entwicklungspotenzial für viele<br />
Jahre. www.weingut-hirsch.at, € 21,–<br />
•<br />
BIO Ried Kammerner Gaisberg<br />
1ÖTW 2017, Hirsch, Kammern<br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
weiße Apfelfrucht, zarte Kräuterwürze,<br />
Nuancen von frischer Birne, kandierte<br />
Orangenzesten, mineralischer<br />
Touch. Engmaschig, ein Hauch von Honigmelone,<br />
elegante Textur, runder Säurebogen,<br />
feine Fruchtsüße im Abgang, feine<br />
Salzigkeit im Rückgeschmack, bereits gut<br />
antrinkbar, bietet leichtfüßigen Trinkgenuss.<br />
www.weingut-hirsch.at, € 21,–<br />
•<br />
Reserve, Ried Spiegel 1ÖTW Titan<br />
2017, Ludwig Ehn, Langenlois<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
zart kräuterwürzig unterlegte<br />
weiße Birnenfrucht, ein Hauch von Mango<br />
und Blütenhonig, tabakige Nuancen.<br />
Wirkt sehr kraftvoll, reife Apfelfrucht, feiner<br />
Säurebogen, dunkle Mineralität,<br />
bleibt sehr gut haften, ein stoffiger Veltliner-Stil,<br />
sicheres Entwicklungspotenzial.<br />
www.ehnwein.at, € 21,50<br />
•<br />
Reserve Ried Langenloiser<br />
Schenkenbichl 1ÖTW 2017<br />
Hiedler, Langenlois<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
zart tabakig unterlegte gelbe<br />
Apfelfrucht, feine nussige Aromen, kandierte<br />
Orangenzesten. Saftig, gute Komplexität,<br />
feine Fruchtsüße, elegant und<br />
harmonisch, finessenreich strukturiert,<br />
etwas Honig im Abgang, reife Marillenfrucht<br />
im Nachhall, kraftvoll, verfügt über<br />
gute Länge. www.hiedler.at, € 22,50<br />
•<br />
Ried Grub 1ÖTW Kammern 2017<br />
Schloss Gobelsburg, Gobelsburg<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
feine reife Apfelfrucht, Golden-<br />
Delicious-Aromen, betont mineralisches,<br />
einladendes Bukett. Stoffig, elegante<br />
Textur, nicht zu süß, feiner Säurebogen,<br />
der für Schwung sorgt, weißer Apfel<br />
im Abgang, zitronige Nuancen im<br />
Rückgeschmack, gutes Zukunftsversprechen.<br />
www.gobelsburg.at, € 25,–<br />
•<br />
BIO Ried Schenkenbichl 1ÖTW 2017<br />
Jurtschitsch, Langenlois<br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
etwas verhalten, zarte gelbe Tropenfrucht,<br />
etwas Mango, ein Hauch von<br />
Blütenhonig, einladendes Bukett. Feine<br />
weiße Birnenfrucht, ein Hauch von Karamell,<br />
frischer Säurebogen, wirkt am<br />
Gaumen bereits gut entwickelt, lebendig<br />
und mineralisch, zitroniger Touch im<br />
Rückgeschmack.<br />
www.jurtschitsch.com, € 27,–<br />
•<br />
BIO Ried Engabrunner Stein 1ÖTW<br />
2017, Bernhard Ott, Feuersbrunn<br />
13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
etwas zurückhaltend, feine gelbe<br />
Apfelfrucht, ein Hauch von Mango, ein<br />
Touch von Wiesenkräutern, frische Orangenzesten,<br />
facettenreich angelegtes Bukett.<br />
Stoffig, angenehme Extraktsüße,<br />
feiner Säurebogen, reife Ananas und Marillen,<br />
bleibt sehr gut haften, antrinkbar,<br />
wird von weiterer Flaschenreife nur profitieren.<br />
www.ott.at, € 28,–<br />
•<br />
BIO Ried Käferberg 1ÖTW 2017<br />
Jurtschitsch, Langenlois<br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
feine gelbe Birnenfrucht, ein<br />
Hauch von Karamell, reifer Apfel, kandierte<br />
Orangenzesten. Saftig, elegant, feine<br />
Fruchtsüße, angenehme Säurestruktur,<br />
bleibt gut haften, reife Kernobstanklänge<br />
im Abgang, zitronig-salziger Nachhall, ein<br />
facettenreicher Speisenbegleiter.<br />
www.jurtschitsch.com, € 32,–<br />
dez–feb 2019 falstaff 271
tasting / KAMPTAL – BESTE LAGEN<br />
•<br />
Reserve Ried Langenloiser<br />
Käferberg 1ÖTW 2017<br />
Bründlmayer, Langenlois<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
ein Hauch von Nougat und Vanille,<br />
reife gelbe Tropenfrucht, ein Hauch<br />
von Honig, vom Holz geprägte Aromatik.<br />
Saftig, kraftvoll, weiße Kernobstnuancen,<br />
feiner Säurebogen, extraktsüß und<br />
lange anhaltend, ein stoffiger Speisenbegleiter<br />
mit sicherer Zukunft.<br />
www.bruendlmayer.at, € 38,80<br />
•<br />
Reserve Ried Kammerner Lamm<br />
1ÖTW 2017, Bründlmayer, Langenlois<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
zart nussig unterlegte reife gelbe<br />
Apfelfrucht, zart nach Vanille, Akazienhonig,<br />
tabakige Nuancen, facettenreiches<br />
Bukett. Stoffig, weiße Apfelfrucht,<br />
rassige Säurestruktur, salzig-mineralisch<br />
im Abgang, feine Extraktsüße im Abgang,<br />
verfügt über Jugendlichkeit und Länge.<br />
www.bruendlmayer.at, € 48,–<br />
93<br />
•<br />
Reserve Ried Rosengarten 2017<br />
Weixelbaum, Straß im Straßertale<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feinwürzig unterlegte weiße<br />
Birnennoten, zarte Steinobstfrucht, ein<br />
Hauch von Granatapfel. Saftig, lebendige,<br />
gut integrierte Säurestruktur, mineralisch,<br />
komplex, bleibt gut haften, Birne im<br />
Abgang, guter Speisenbegleiter.<br />
www.vinoweix.at, € 10,50<br />
•<br />
Reserve Ried Käferberg<br />
Alte Reben 2017<br />
Rudolf Rabl, Langenlois<br />
13,5 Vol.-%, DV. Leuchtendes Gelbgrün,<br />
Silberreflexe. Mit etwas Kräuterwürze<br />
und Mandarinenzesten unterlegte Ananas,<br />
zarter Papayatouch, feine Melisse.<br />
Saftig, engmaschig, gute Komplexität, facettenreiche<br />
Säurestruktur, Fruchtsüße<br />
nach reifer Tropenfrucht im Abgang, mineralisch<br />
im Nachhall, bleibt haften, gutes<br />
Potenzial. www.-rabl.at, € 17,–<br />
•<br />
Reserve Ried Loiserberg<br />
Alte Reben 2017<br />
Rudolf Rabl, Langenlois<br />
13,5 Vol.-%, DV. Leuchtendes Goldgelb.<br />
Einladender Duft nach Honigmelone,<br />
zart nach Feigen, kandierte Orangenzesten,<br />
etwas Melisse. Saftig, kraftvoll, elegante<br />
Säurestruktur, mineralisch, reife<br />
Apfelfrucht im Abgang, fruchtsüß im<br />
Nachhall, bleibt gut haften, gutes Potenzial.<br />
www.weingut-rabl.at, € 17,–<br />
•<br />
Ried Rosengartl 2017<br />
Allram, Straß im Straßertale<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Feine gelbe Tropenfrucht, Nuancen<br />
von Papaya und Mango, zart nach<br />
Wiesenkräutern, feiner Touch von Orangenzesten.<br />
Stoffig, extraktsüße weiße<br />
Frucht, feiner Säurebogen, zitronig-mineralisch,<br />
pikanter Nachhall, gutes Reifepotenzial.<br />
www.allram.at, € 17,50<br />
•<br />
Ried Strasser Gaisberg 1ÖTW 2017<br />
Birgit Eichinger, Straß im Straßertale<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
zart nach frischer Birne, etwas<br />
Papaya, Nuancen von Wiesenkräutern,<br />
ein Hauch von Litschi, mineralischer<br />
Touch. Engmaschig, feine weiße Apfelfrucht,<br />
lebendiger Säurebogen, etwas<br />
Marille, bleibt sehr gut haften, jugendlicher<br />
Stil, zeigt gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />
www.weingut-eichinger.at, € 18,–<br />
•<br />
Ried Renner 1ÖTW 2017<br />
Allram, Straß im Straßertale<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
zart floral unterlegte weiße Apfelfrucht,<br />
ein Hauch von Orangenzesten,<br />
sehr zurückhaltendes Bukett. Saftig,<br />
elegant, zarte Fruchtsüße, feiner Säurebogen,<br />
ein Hauch von Honigmelone im<br />
Abgang, verfügt über Harmonie und<br />
Länge, gutes Zukunftspotenzial.<br />
www.allram.at, € 19,50<br />
•<br />
Reserve Ried Langenloiser<br />
Käferberg 2017, Am Berg – Ludwig und<br />
Michael Gruber, Langenlois<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Zart rauchig unterlegte kandierte<br />
Orangenzesten, frische gelbe<br />
Tropenfruchtaromen, ein Hauch von<br />
Litschi und Blütenhonig. Stoffig, zart<br />
karamellige Textur, angenehme Fruchtsüße,<br />
dezenter Säurebogen, opulenter<br />
Stil, Nuancen von Honig im Nachhall,<br />
gutes Reifepotenzial.<br />
www.weingut-am-berg.at, € 19,50<br />
•<br />
Reserve Ried Kammerner Lamm<br />
1ÖTW 2017, Brandl, Zöbing<br />
13,8 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
feine gelbe Apfelfrucht, zart<br />
nach Honigmelone und Bienenwachs,<br />
einladendes, gut entwickeltes Bukett.<br />
Stoffig, angenehme Fruchtsüße, gute<br />
Komplexität, integrierter Säurebogen,<br />
elegant und gut anhaftend, verfügt über<br />
sehr gute Länge, bereits antrinkbar, aber<br />
sicher lagerfähig. www.brandl.at, € 21,–<br />
•<br />
Reserve Ried Langenloiser<br />
Kittmannsberg 1ÖTW 2017<br />
Hiedler, Langenlois<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
zart floral unterlegte feine<br />
Birnenfrucht, ein Touch von Marille,<br />
Nuancen von Zitruszesten, frisches Bukett.<br />
Mittlere Komplexität, feine Fruchtsüße,<br />
wirkt leichtfüßig, angenehme, trinkanimierende<br />
Säurestruktur, ein Hauch<br />
von Blütenhonig, verfügt über gute Länge.<br />
www.hiedler.at, € 21,–<br />
•<br />
Ried Gaisberg 1ÖTW 2017<br />
Allram, Straß im Straßertale<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
intensives fruchtiges Bukett, ein<br />
Hauch von Bananenmilch, reife gelbe<br />
Birnenfrucht, zart mit Wiesenkräutern<br />
unterlegt. Mittlere Komplexität, feine<br />
Fruchtsüße, dezente Säurestruktur, mineralisch<br />
und anhaftend, Babybanane im<br />
Nachhall. www.allram.at, € 21,50<br />
•<br />
Reserve Ried Kogelberg Terrassen<br />
1ÖTW 2017, Steininger, Langenlois<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
zarte Wiesenkräuter, ein Hauch von<br />
Bienenwachs, feine Birnenfrucht unterlegt,<br />
einladendes Bukett. Stoffig, feine<br />
Fruchtsüße, reifer gelber Apfel, zart nach<br />
Honigmelone, feine, gut integrierte Säurestruktur,<br />
bleibt haften, verfügt über gutes<br />
Potenzial für die Zukunft.<br />
www.weingut-steininger.at<br />
€ 25,–<br />
•<br />
Ried Gaisberg 1ÖTW 2017<br />
Johann Topf, Straß im Straßertale<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
einladende Nuancen von Akazienhonig,<br />
floraler Touch, gelbe Tropenfrucht<br />
unterlegt, ein Hauch von Mandarinenzesten,<br />
individuelles Bukett. Straff, engmaschig,<br />
weiße Apfelfrucht, finessenreich<br />
strukturiert, mineralisch und gut anhaftend,<br />
sehr harmonisch, gute weitere Zukunft.<br />
www.weingut-topf.at, € 25,80<br />
•<br />
Ried Kammerner Lamm 1ÖTW 2017<br />
Birgit Eichinger, Straß im Straßertale<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
frische Wiesenkräuter, weißer<br />
Apfel, etwas Mango, mineralische<br />
Nuancen, ein Hauch von Orangenzesten.<br />
Mittlere Komplexität, feine Apfelfrucht,<br />
dezenter Säurebogen, ein Hauch von<br />
Kräutern im Abgang, bereits entwickelt,<br />
ein angenehmer Speisenbegleiter.<br />
www.weingut-eichinger.at, € 26,–<br />
•<br />
Reserve Ried Lamm 1ÖTW 2017<br />
Steininger, Langenlois<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
feine gelbe Tropenfrucht, ein<br />
Hauch von Orangenzesten, etwas Mango,<br />
frische Wiesenkräuter unterlegt. Saftig,<br />
elegant, angenehme Fruchtsüße, finessenreiche<br />
Säurestruktur, ausgewogen,<br />
bereits gut antrinkbar, ein guter Speisenbegleiter<br />
mit weiterem Reifepotenzial.<br />
www.weingut-steininger.at, € 26,–<br />
•<br />
BIO Ried Lamm 1ÖTW Kammern<br />
2017, Hirsch, Kammern<br />
13 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
zurückhaltend, feine gelbe<br />
Apfelfrucht, dezente tabakige Nuancen,<br />
dunkle Mineralität unterlegt. Stoffig,<br />
frische Mango, weiße Birnenfrucht,<br />
feiner Säurebogen, salzige Noten im<br />
Abgang, zarter Blütenhonig im Rückgeschmack,<br />
braucht noch seine Zeit.<br />
www.weingut-hirsch.at, € 30,–<br />
•<br />
Ried Langenloiser Spiegel 1ÖTW<br />
Vincent 2017<br />
Bründlmayer, Langenlois<br />
12,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
zart nach Vanille und etwas Kokos,<br />
etwas Ananas und gelbes Steinobst,<br />
gelber Apfel unterlegt, individuelles Bukett.<br />
Stoffig, weiße Birnenfrucht, Mango,<br />
frischer Säurebogen, zitroniger Touch<br />
im Abgang, ein lebendiger Speisenbegleiter,<br />
bereits gut antrinkbar.<br />
www.bruendlmayer.at<br />
€ 38,80<br />
92<br />
•<br />
Kittmannsberg 2017<br />
Weinbau Kroneder, Langenlois<br />
13 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Feine weiße Tropenfrucht und<br />
Pfirsich, etwas Kräuterwürze, ein Hauch<br />
von Melisse und Grapefruit. Saftig, frische<br />
Struktur, zart salzig, reife Apfel-<br />
Fotos: beigestellt<br />
272<br />
falstaff dez–feb 2019
frucht, bleibt gut haften, vielseitig einsetzbar.<br />
www.kroneder.at, € 9,–<br />
•<br />
Reserve Ried Gobelsburger Gebling<br />
Alte Reben 2017, Wutzl, Gobelsburg<br />
13,6 Vol.-%, DV. Mittleres Goldgelb, Grünreflexe.<br />
Zarte Tropenfruchtnoten, ein<br />
Hauch von Melisse, feiner Maracujatouch,<br />
Blütenhonig unterlegt. Mittlerer Körper,<br />
saftig, weißer Pfirsich und etwas Marille<br />
im Abgang, bleibt gut haften, fruchtsüß<br />
im Nachhall, vielseitig einsetzbar.<br />
www.weingut-wutzl.at, € 9,90<br />
•<br />
Ried Schönberger Bernthal 2017<br />
Gerhard Deim, Schönberg<br />
14 Vol.-%, DV. Leuchtendes Gelbgrün,<br />
Silberreflexe. Mit Blütenhonig unterlegte<br />
reife Apfelfrucht, etwas Mandarinenzesten,<br />
ein Hauch von Melone. Saftig,<br />
feine Säurestruktur, reife Tropenfrucht<br />
im Abgang, mineralisch im Nachhall,<br />
eleganter Speisenbegleiter.<br />
www.deim.at, € 10,50<br />
•<br />
Reserve Ried Kalvarienberg<br />
Alte Reben 2017<br />
Weingärtnerei Aichinger, Schönberg<br />
14 Vol.-%, DV. Leuchtendes Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine Apfelfrucht unterlegt<br />
mit zarten Orangennuancen, etwas Tropenfrucht,<br />
dezente Wiesenkräuter, einladendes<br />
Bukett. Saftig, kraftvoll, lebendige<br />
Textur, feine Fruchtsüße, Apfelfrucht<br />
im Abgang, mineralisch im Hintergrund,<br />
gute Länge, sicheres Entwicklungspotenzial.<br />
www.wein-aichinger.at, € 11,50<br />
•<br />
Reserve Ried Neuberg 2017<br />
Ludwig Ehn, Langenlois<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Frische Wiesenkräuter, Nuancen<br />
von Golden-Delicious-Apfel, tabakige<br />
Würze unterlegt. Mittlere Komplexität,<br />
weiße Kernobstnuancen, frisch strukturiert,<br />
extraktsüßer Nachhall, bleibt sehr<br />
gut haften, Honigmelone im Rückgeschmack.<br />
www.ehnwein.at, € 11,90<br />
•<br />
Reserve Ried Dechant 2017<br />
Fichtenbauer-Mold, Langenlois<br />
14,5 Vol.-%, DV. Mittleres Goldgelb,<br />
Silberreflexe. Zarte Kräuterwürze, reifes,<br />
gelbes Kernobst, etwas Maracuja, dunkle<br />
Mineralität. Saftig, elegant, eingebundene<br />
Säurestruktur, etwas Marille im<br />
Abgang, salzig im Nachhall, bleibt gut<br />
haften, vielseitiger Speisenbegleiter.<br />
www.fichtenbauer-mold.at, € 12,–<br />
•<br />
Reserve Ganztraube vom Stein<br />
2017, Johannes Holzer, Engabrunn<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Feiner Marillentouch, gelbe<br />
Apfelfrucht, zarte Wiesenkräuter, ein<br />
Hauch von Orangenzesten. Saftig, feine<br />
Fruchtsüße, lebendiger Säurebogen, salzige<br />
Mineralität, Steinobst im Nachhall,<br />
zeigt Länge, gutes Zukunftspotenzial.<br />
www.holzerwein.at, € 12,50<br />
•<br />
Ried Kammerner Gaisberg<br />
Geburtswein Karl 2017<br />
Baumgartner, Gobelsburg<br />
14,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb,<br />
Silberreflexe. Zart rauchig-tabakig<br />
unterlegte gelbe Kernobstnuancen,<br />
kandierte Orangenzesten, Noten von<br />
Wiesenkräuter. Kraftvoll, gute Komplexität,<br />
weiße Apfelfrucht, feiner Säurebogen,<br />
mineralisch, dezente Extraktsüße<br />
im Abgang, gutes Reifepotenzial.<br />
www.baumgartner-weine.at, € 13,50<br />
•<br />
Ried Schönberger Kalvarienberg<br />
2017, Gerhard Deim, Schönberg<br />
14,5 Vol.-%, NK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit etwas Blütenhonig unterlegte<br />
reife Tropenfrucht, dezent nach<br />
Mango, kandierte Orangenzesten. Saftig,<br />
elegant, zarter Vanilletouch, gelbe<br />
Tropenfrucht im Abgang, bereits gut<br />
antrinkbar, guter Speisenbegleiter.<br />
www.deim.at, € 14,50<br />
•<br />
BIO Reserve Ried Karl, Alte Reben 2017,<br />
Bio-Weingut Kemetner, Etsdorf am Kamp<br />
14,7 Vol.-%, NK. Leuchtendes Gelbgrün,<br />
Silberreflexe. Zarter Duft nach Ananas<br />
und Mango unterlegt mit etwas Blütenhonig,<br />
kandierte Orangenzesten, feine<br />
Kräuterwürze, attraktives Bukett. Stoffig,<br />
dunkle Mineralität, etwas Quitten, integrierte<br />
Säurestruktur, feiner Honigtouch<br />
im Nachhall, ein kraftvoller Speisenbegleiter.<br />
www.kemetner.at, € 14,50<br />
•<br />
Reserve, Ried Langenloiser<br />
Steinhaus 2017, Am Berg – Ludwig<br />
und Michael Gruber, Langenlois<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Nuancen von Blütenhonig, reife<br />
gelbe Tropenfrucht, Noten von Ananas,<br />
tabakige Würze unterlegt. Stoffig, reife<br />
weiße Fruchtnuancen, angenehmer Säurebogen,<br />
feiner Apfeltouch im Nachhall,<br />
verfügt über Entwicklungspotenzial.<br />
www.weingut-am-berg.at, € 14,50<br />
•<br />
Ried Langenloiser Thal 2017<br />
Hiedler, Langenlois<br />
13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frische gelbe Apfelfrucht, ein<br />
Hauch von Mango, Nuancen von Blütenhonig,<br />
florale Noten, zart nach Anis.<br />
Mittlerer Körper, saftig, feine Fruchtsüße,<br />
angenehmer Säurebogen, bleibt<br />
haften, ein vielseitiger Speisenwein.<br />
www.hiedler.at, € 15,50<br />
•<br />
BIO Reserve Ried Spiegel 2017<br />
Rosner, Langenlois<br />
13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarter Duft nach Honigmelone<br />
und Ananas unterlegt mit etwas Wiesenkräutern,<br />
dezenter Vanilletouch, kandierte<br />
Orangenzesten. Kraftvoll, saftig,<br />
fruchtsüß nach Marillen und reifem Apfel,<br />
salzig im Nachhall, vielseitig<br />
einsetzbar.www.rosnerwein.at, € 15,80<br />
•<br />
BIO Ried Loiserberg Langenlois<br />
2017, Fred Loimer, Langenlois<br />
12,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb,<br />
Silberreflexe. Mit zarter Kräuterwürze<br />
unterlegte frische Birnenfrucht, ein<br />
Hauch von Mango und Blütenhonig,<br />
feiner Mineralität. Mittlerer Körper,<br />
elegant, angenehme Würze, weißer Apfel,<br />
feine Säurestruktur, salziger Nachhall,<br />
ein vielseitiger Speisenbegleiter.<br />
www.loimer-shop.at<br />
€ 16,–<br />
•<br />
Reserve Ried Kittmannsberg<br />
1ÖTW 2017, Steininger, Langenlois<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
attraktive gelbe Apfelfrucht, zart<br />
nach Marille und frischen Orangenzesten,<br />
mit tabakig-würzigen Nuancen unterlegt.<br />
Saftig, elegant, zarte Fruchtsüße,<br />
angenehmer Säurebogen, harmonisch, ein<br />
vielseitiger Speisenbegleiter, Reifepotenzial.<br />
www.weingut-steininger.at, € 17,–<br />
•<br />
BIO Reserve Seeberg 2017<br />
Matthias Hager, Mollands<br />
12,5 Vol.-%, NK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit etwas Blütenhonig unterlegte<br />
Marillennote, ein Hauch von Mango und<br />
Ananas, dezente Tabakwürze. Saftig, elegant,<br />
facettenreiche Säurestruktur,<br />
fruchtsüß nach Apfel, bleibt gut haften,<br />
salzig. www.hagermatthias.at<br />
€ 17,–<br />
•<br />
Reserve, Ried Strasser<br />
Offenberg 2017, Schreibeis –<br />
Keller am Gaisberg, Straß<br />
14,3 Vol.-%, DV. Mittleres Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Feiner Touch nach Papaya unterlegt<br />
mit etwas Tabakwürze, zarter<br />
Blütenhonig, Noten von reifer Ananas, attraktives<br />
Bukett. Stoffig, gelbe Birnenfrucht,<br />
integrierter Säurebogen, feine<br />
Fruchtsüße im Abgang, mineralischer<br />
Nachhall, kraftvoll.<br />
www.-schreibeis.at, € 17,50<br />
•<br />
Reserve, Ried Zöbinger<br />
Heiligenstein 2017<br />
Peter Schweiger, Zöbing<br />
13 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Dezente Apfelfrucht, feinwürzig,<br />
ein Hauch von Melone und Orangenzesten,<br />
zart tabakig und mineralisch unterlegt.<br />
Saftig, mittlere Komplexität, feine<br />
Süße im Kern, salzig, zarte Säurestruktur,<br />
etwas Honig im Nachhall,<br />
kraftvoller Speisenbegleiter.<br />
www.schweiger-wein.at<br />
€ 19,50<br />
•<br />
Ried Kalvarienberg Gold Edition<br />
2017, Alfred Markus Deim, Schönberg<br />
13,5 Vol.-%, DV. Leuchtendes Gelbgrün.<br />
Mit feiner Tabakwürze unterlegte Mango<br />
und gelbe Apfelfrucht, ein Hauch von<br />
Orangenzesten, Blütenhonig unterlegt.<br />
Saftig, elegant, facettenreiche Säurestruktur,<br />
fruchtsüß, mineralisch, gelbe<br />
Tropenfrucht im Abgang, bleibt gut<br />
haften, vielseitiger Speisenbegleiter.<br />
www.deim.info, € 23,–<br />
•<br />
Ried Langenloiser Seeberg<br />
1ÖTW 2017, Leindl, Zöbing<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
ein Hauch von Orangenkonfit, reife<br />
Quitten, zarte Kräuterwürze, mineralischer<br />
Touch. Saftig, fruchtsüße Textur,<br />
feiner Säurebogen, reife Ananas, mineralisch-salziger<br />
Abgang, feiner zitroniger<br />
Touch, ein lebendiger Speisenbegleiter.<br />
www.leindl.at, € 23,–<br />
•<br />
Ried Offenberg 1ÖTW 2017<br />
Johann Topf, Straß im Straßertale<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
frischer weißer Apfel, ein Hauch von<br />
Mango, Nuancen von Zitruszesten, mineralischer<br />
Touch. Saftig, angenehme Fruchtsüße,<br />
feiner Säurebogen, elegant und harmonisch,<br />
bereits gut antrinkbar, ein stoffi-<br />
dez–feb 2019 falstaff 273
tasting / KAMPTAL – BESTE LAGEN<br />
ger Speisenbegleiter mit feinem Fruchtnachhall.<br />
www.weingut-topf.at, € 25,80<br />
•<br />
BIO Ried Grub 1ÖTW Kammern<br />
2017, Hirsch, Kammern<br />
13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
etwas zurückhaltend, feine gelbe<br />
Apfelfrucht, ein Hauch von Marille und<br />
Orangenzesten, scheues Bukett. Mittlere<br />
Komplexität, weißer Apfel, angenehme integrierte<br />
Säurestruktur, elegant, fruchtige<br />
Süße im Abgang, braucht definitiv noch seine<br />
Zeit. www.weingut-hirsch.at, € 30,–<br />
Grüner Veltliner<br />
Kamptal DAC 2016<br />
94<br />
•<br />
Ried Kiesling Eichenstaude 2016<br />
Kurt Angerer, Lengenfeld<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Feiner Blütenhonig, Nuancen von<br />
reifer gelber Tropenfrucht, mineralischer<br />
Touch, ein Hauch von Orangenzesten.<br />
Kraftvoll, saftig und elegant, feiner Säurebogen,<br />
ein opulenter Stil, dunkle Mineralität<br />
im Abgang, gute Länge, sicheres Entwicklungspotenzial.<br />
www.kurt-angerer.at, € 18,60<br />
•<br />
Ried Renner 1ÖTW 2016<br />
Allram, Straß im Straßertale<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Zart nach Biskuit, ein Hauch von<br />
Kräuterwürze, zarte gelbe Apfelfrucht<br />
im Hintergrund, Nuancen von Orangenzesten<br />
und Blütenhonig. Saftig, elegant,<br />
angenehme Extraktsüße, feiner Säurebogen,<br />
ein Hauch von Honigmelone im Abgang,<br />
sehr gute Länge, bereits sehr gut<br />
antrinkbar. www.allram.at, € 19,50<br />
•<br />
Reserve Ried Spiegel 1ÖTW Titan<br />
2016, Ludwig Ehn, Langenlois<br />
14 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zarte Nuancen von Orangenzesten,<br />
feine nussige Aromen, etwas Biskuit,<br />
reife gelbe Apfelnoten unterlegt. Saftig,<br />
komplex, zeigt angenehme Extraktsüße,<br />
feine Mangofrucht, integrierter Säurebogen,<br />
dunkle Mineralität im Abgang, ein<br />
würziger Speisenbegleiter mit weiterem<br />
Potenzial. www.ehnwein.at, € 21,–<br />
•<br />
BIO Ried Käferberg 1ÖTW Langenlois<br />
2016, Fred Loimer, Langenlois<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
zarte Nuancen von Wiesenkräutern<br />
und Bienenwachs, ein Hauch von<br />
Guter Louise, florale Nuancen. Mittlerer<br />
Körper, feine Fruchtsüße, dezenter<br />
Säurebogen, zarte tabakige Würze,<br />
ein Hauch von Blütenhonig im Abgang,<br />
dunkle Mineralität im Rückgeschmack.<br />
www.loimer-shop.at, € 33,–<br />
93<br />
•<br />
Reserve Ried Zöbinger Heiligenstein<br />
2016, Peter Schweiger, Zöbing<br />
13 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Einladende reife gelbe Tropenfruchtnuancen,<br />
ein Hauch von Ananas,<br />
Maracuja und Kapstachelbeeren. Gute<br />
Komplexität, feiner Honigtouch, dezenter<br />
Säurebogen, bleibt haften, reife Kernobstnuancen<br />
im Rückgeschmack, ein zugänglicher<br />
Speisenbegleiter.<br />
www.schweiger-wein.at, € 19,50<br />
•<br />
Reserve Ried Rosengartl 2016<br />
Waldschütz, Straß im Straßertale<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Einladender Duft nach reifen Tropenfrüchten,<br />
Anklänge von Ananas und<br />
Litschi, dezenter Blütenhonig. Saftig, elegant,<br />
deutliche Fruchtsüße, dezente Säurestruktur,<br />
opulenter Stil mit Honignachhall,<br />
wird von weiterer Flaschenreife profitieren.<br />
www.weingut-waldschuetz.at, € 21,–<br />
•<br />
BIO Ried Spiegel 1ÖTW Langenlois<br />
2016, Fred Loimer, Langenlois<br />
13 Vol.-%, NK. Mittleres Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Feine Nuancen von Marille, ein<br />
Hauch von Gewürznelken, zarter tabakiger<br />
Anklang, florale Nuancen unterlegt,<br />
ein Touch von Babybanane im Hintergrund.<br />
Saftig, elegant und ausgewogen,<br />
dezentes Säurekleid, mineralischer<br />
Ausklang, bereits sehr harmonisch,<br />
facettenreicher Speisenwein.<br />
www.loimer-shop.at, € 29,–<br />
Riesling<br />
Kamptal DAC 2017<br />
95<br />
•<br />
Reserve Ried Zöbinger Heiligenstein<br />
1ÖTW 2017, Hiedler, Langenlois<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
etwas zurückhaltend, feine Mineralität,<br />
weiße Steinobstanklänge, frische<br />
Orangenzesten, facettenreiches Bukett.<br />
Stoffig, engmaschig, sehr elegant, rassiger<br />
Säurebogen, feine Extraktsüße im<br />
Abgang, zeigt sehr gute Länge und Harmonie,<br />
sicheres Potenzial für viele Jahre.<br />
www.hiedler.at, € 18,50<br />
•<br />
Reserve Ried Zöbinger Kogelberg<br />
1ÖTW 2017, Hiedler, Langenlois<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
reifer gelber Pfirsich, ein Hauch von<br />
Blütenhonig, Nuancen von Orangenzesten,<br />
dunkle Mineralität unterlegt. Komplex,<br />
feine Fruchtsüße, saftige Textur, feiner<br />
Säurebogen, zitronig-salziger Touch<br />
im Abgang, sehr gute Länge, Entwicklungspotenzial.<br />
www.hiedler.at, € 24,–<br />
•<br />
Ried Heiligenstein 1ÖTW Zöbing<br />
2017, Schloss Gobelsburg, Gobelsburg<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
zarte Ananasfrucht, ein Hauch<br />
von reifem Pfirsich, feiner floraler Touch,<br />
mineralischer Touch, Nuancen von Mandarinenzesten.<br />
Elegant, saftig, feine weiße<br />
Fruchtnuancen, finessenreicher Säurebogen,<br />
mineralisch-salziger Abgang,<br />
bleibt sehr gut haften, sicheres Reifepotenzial.<br />
www.gobelsburg.at, € 30,–<br />
•<br />
BIO Ried Heiligenstein 1ÖTW<br />
Zöbing 2017, Hirsch, Kammern<br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
reife gelbe Tropenfrucht, ein Hauch<br />
von Orangenzesten, zarte Kräuterwürze,<br />
dunkle Mineralität unterlegt. Saftig, elegant,<br />
feine Fruchtsüße, ein Hauch von Karamell,<br />
dezente Säurestruktur, süße Tropenfruchtanklänge<br />
auch im Abgang, zeigt<br />
noch einigen Babyspeck, braucht etwas<br />
Geduld. www.weingut-hirsch.at, € 30,–<br />
•<br />
BIO Ried Heiligenstein 1ÖTW<br />
Alte Reben 2017<br />
Jurtschitsch, Langenlois<br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
zart floral unterlegter reifer Weingartenpfirsich,<br />
ein Hauch von Blütenhonig,<br />
kandierte Orangenschalen, aber auch<br />
zitronige Aspekte. Engmaschig, feine weiße<br />
Frucht, lebendiger Säurebogen, wirkt<br />
leichtfüßig und betont mineralisch,<br />
bleibt lange haften, salziger Nachhall,<br />
gutes Entwicklungspotenzial.<br />
www.jurtschitsch.com, € 34,–<br />
•<br />
Reserve Ried Zöbinger Heiligenstein<br />
1ÖTW Lyra 2017<br />
Bründlmayer, Langenlois<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
zarte Nuancen von Bienenwachs,<br />
weiße Tropenfruchtanklänge unterlegt,<br />
frische Wiesenkräuter, feuchte Steine,<br />
ein Hauch von Zitruszesten. Saftig, harmonisch,<br />
reife gelbe Pfirsichfrucht, feiner<br />
Säurebogen, extraktsüßer Nachhall, sehr<br />
gute Länge, großes Zukunftspotenzial.<br />
www.bruendlmayer.at, € 39,–<br />
94<br />
•<br />
Reserve Ried Zöbinger Kogelberg<br />
1ÖTW 2017, Brandl, Zöbing<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
frischer Weingartenpfirsich, weiße<br />
Tropenfrucht, facettenreiche, einladende<br />
Nase. Stoffig, weiße Birnenfrucht, lebendige<br />
Struktur, salziger Touch im Abgang,<br />
gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />
www.weingut-brandl.at, € 16,–<br />
•<br />
BIO Ried Heiligenstein 1ÖTW 2017<br />
Jurtschitsch, Langenlois<br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
feine Nuancen von reifer Ananas<br />
und Mango, ein Hauch von kandierten<br />
Orangenzesten, floraler Touch, mineralisch<br />
unterlegt. Straff, engmaschig, sehr<br />
lebendig strukturiert, weiße Pfirsichfrucht<br />
im Abgang, ein rassiger Speisenbegleiter<br />
mit sehr guter Länge.<br />
www.jurtschitsch.com, € 22,–<br />
•<br />
Ried Zöbinger Heiligenstein 1ÖTW<br />
2017, Birgit Eichinger, Straß im<br />
Straßertale<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
reife Orangennote, feine Wiesenkräuter,<br />
ein Hauch von Ananas, mineralischer<br />
Touch. Stoffig, weiße Tropenfrucht,<br />
frischer Säurebogen, feine Fruchtsüße<br />
im Abgang, zitronig-salziger Touch im<br />
Nachhall, gutes Zukunftspotenzial.<br />
www.weingut-eichinger.at, € 26,–<br />
•<br />
Ried Heiligenstein 1ÖTW 2017<br />
Allram, Straß im Straßertale<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
zart rauchig unterlegte gelbe Tropenfruchtanklänge,<br />
feuchte Steine, etwas<br />
Blütenhonig und reife Ananas, attraktiver<br />
Duft. Saftig, reifer Pfirsich, finessenreiche<br />
Säurestruktur, elegant und<br />
gut anhaftend, verfügt über große Länge,<br />
fruchtsüßer Nachhall, sicheres Reifepotenzial.<br />
www.allram.at, € 27,–<br />
•<br />
BIO Ried Gaisberg 1ÖTW Zöbing<br />
2017, Hirsch, Kammern<br />
Fotos: beigestellt<br />
274<br />
falstaff dez–feb 2019
12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
frische Orangen, ein Hauch von<br />
gelbem Pfirsich, mineralische Aspekte,<br />
facettenreiches Bukett. Stoffig, reife<br />
gelbe Tropenfrucht, feine Extraktsüße,<br />
gut integrierter Säurebogen, etwas Blütenhonig<br />
im Nachhall, sehr gute Länge,<br />
sicheres Entwicklungspotenzial.<br />
www.weingut-hirsch.at, € 30,–<br />
93<br />
•<br />
BIO Reserve Ried Karl Etsdorf 2017<br />
Bio-Weingut Kemetner, Etsdorf am Kamp<br />
14,9 Vol.-%, NK. Leuchtendes Gelbgrün.<br />
Floraler Touch, Mandarinenzesten unterlegen<br />
gelbe Pfirsichfrucht, feiner Blütenhonig,<br />
ein Hauch von reifer Maracuja<br />
und Mango. Saftig, elegant, salzig,<br />
gelbe Tropenfrucht, integrierter Säurebogen,<br />
gut anhaltend, zitroniger<br />
Nachhall, gutes Reifepotenzial.<br />
www.kemetner.at, € 14,50<br />
•<br />
Reserve Ried Zöbinger Heiligenstein<br />
1ÖTW 2017, Brandl, Zöbing<br />
13,7 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
mit einem Hauch von Zitronengras<br />
unterlegte weiße Pfirsichfrucht, einladendes,<br />
mineralisches Bukett. Straff,<br />
engmaschig, feine Steinobstnoten auch<br />
am Gaumen, frischer Säurebogen, salziger<br />
Nachhall, gutes Reifepotenzial,<br />
dunkle Mineralität im Nachhall.<br />
www.weingut-brandl.at, € 16,–<br />
•<br />
Reserve Ried Zöbinger Heiligenstein<br />
1ÖTW 2017<br />
Ludwig Ehn, Langenlois<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
feine Nuancen nach Honigmelone<br />
und reife Birnen, Anklänge von Blütenhonig<br />
und kandierten Orangenzesten. Saftig,<br />
elegant, harmonische Textur, frischer<br />
Säurebogen, weiße Apfelfrucht im Abgang,<br />
mineralisch und gut anhaftend,<br />
vielversprechendes Entwicklungspotenzial.<br />
www.ehnwein.at, € 17,–<br />
•<br />
Ried Langenloiser Steinmassl<br />
1ÖTW 2017, Bründlmayer, Langenlois<br />
12,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
mit einem Hauch von Haselnuss<br />
unterlegte gelbe Pfirsichfrucht, ein<br />
Hauch von Orangenkonfit, ein Hauch<br />
von ätherischen Kräutern. Saftig, weißer<br />
Pfirsich, frischer Säurebogen, mineralisch,<br />
zitroniger Touch im Abgang, etwas<br />
Rosmarin im Nachhall, ein animierender,<br />
frischer Speisenbegleiter.<br />
www.bruendlmayer.at, € 18,50<br />
•<br />
Reserve Ried Steinhaus Rote<br />
Erde 2017, Rudolf Rabl, Langenlois<br />
13,5 Vol.-%, DV. Leuchtendes Grüngelb,<br />
Silberreflexe. Einladender Duft nach<br />
Marille unterlegt mit etwas Wiesenkräutern,<br />
zart nach Papaya, Grapefruitzesten,<br />
Blütenhonig unterlegt. Saftig, gut<br />
integrierte Säurestruktur, mineralisch,<br />
Weingartenpfirsich im Abgang, bleibt gut<br />
haften, tolles Entwicklungspotenzial.<br />
www.weingut-rabl.at, € 19,–<br />
•<br />
Reserve Ried Zöbinger Heiligenstein<br />
2017, Peter Schweiger, Zöbing<br />
13 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb,<br />
Silberreflexe. Feine Nuancen nach<br />
Weingartenpfirsich und Mango, Anklänge<br />
von Mandarinen, dezent nach<br />
Blütenhonig. Saftig, feine Textur,<br />
finessenreiche Säurestruktur, bleibt<br />
gut haften, elegant und ausgewogen,<br />
verfügt über Reifepotenzial.<br />
www.schweiger-wein.at, € 19,50<br />
•<br />
Ried Zöbinger Gaisberg 1ÖTW 2017<br />
Birgit Eichinger, Straß im Straßertale<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
ein Hauch von Orangenkonzentrat,<br />
feiner Blütenhonig, reife gelbe Tropenfrucht,<br />
ein Hauch von Wiesenkräutern.<br />
Saftig, weiße Apfelfrucht, frischer Säurebogen,<br />
mineralisch-zitronig, anregender<br />
Speisenbegleiter, gutes Potenzial.<br />
www.weingut-eichinger.at, € 20,–<br />
•<br />
BIO Ried Loiserberg 1ÖTW 2017<br />
Jurtschitsch, Langenlois<br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
frische weiße Fruchtexotik, ein<br />
Hauch von Litschi, zart nach Lemongras,<br />
attraktives Bukett. Saftig, ausgewogen,<br />
feine Fruchtsüße, gelbe Pfirsichnote,<br />
angenehmer Säurebogen, ein Hauch<br />
von Zitrone, bereits gut antrinkbar, mit<br />
weiterem Potenzial ausgestattet.<br />
www.jurtschitsch.com, € 20,–<br />
•<br />
Ried Gaisberg 1ÖTW 2017<br />
Allram, Straß im Straßertale<br />
13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
zart nach kandierten Orangenzesten,<br />
gelber Pfirsich, ein Hauch von<br />
Ananas, feiner Blütenhonig, attraktives<br />
Bukett. Saftig, gute Komplexität,<br />
reifer Weingartenpfirsich, angenehmer<br />
Säurebogen, bleibt gut haften fruchtsüßes<br />
Finale, sicheres Reifepotenzial.<br />
www.allram.at, € 21,50<br />
•<br />
Reserve Ried Kammerner Gaisberg<br />
1ÖTW 2017, Hiedler, Langenlois<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
zarter Blütenhonigtouch, weißer<br />
Pfirsich, florale Nuancen, einladendes Bukett.<br />
Saftig, ausgewogen, weiße Tropenfrucht,<br />
frischer Säurebogen, lebendig<br />
strukturiert, bleibt sehr gut haften, bereits<br />
zugänglich, sicheres Reifepotenzial.<br />
www.hiedler.at, € 22,–<br />
•<br />
Ried Zöbinger Heiligenstein 1ÖTW<br />
2017, Leindl, Zöbing<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
zarte Nuancen von Orangenkonzentrat,<br />
feine Noten von gelber Tropen-<br />
frucht, ein Hauch von Wiesenkräutern<br />
unterlegt. Mittlere Komplexität, weißer<br />
Pfirsich, rassiger Säurebogen, zitronigsalziger<br />
Nachhall, bereits gut antrinkbar.<br />
www.leindl.at, € 23,–<br />
•<br />
Ried Zöbinger Heiligenstein 1ÖTW<br />
2017, Johann Topf,<br />
Straß im Straßertale<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
zarte Zitrusnuancen, mineralischer<br />
Touch, ein Hauch von Orangenzesten,<br />
etwas Blütenhonig, einladendes zartes<br />
Bukett. Saftige gelbe Tropenfrucht,<br />
reife Ananas, dezente Kräuterwürze, integrierte<br />
Säurestruktur, feine Fruchtsüße<br />
im Nachhall, bereits gut antrinkbar.<br />
www.weingut-topf.at, € 24,60<br />
•<br />
Reserve Ried Kogelberg 1ÖTW 2017<br />
Steininger, Langenlois<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
etwas scheu, zarte gelbe Tropenfrucht,<br />
zart nach Orangenzesten, dunkle<br />
Mineralität. Saftig, feine Fruchtsüße, reifer<br />
Pfirsich, guter Säurebogen, mineralisch<br />
und anhaftend, bereits gut antrinkbar,<br />
gutes Reifepotenzial.<br />
www.weingut-steininger.at, € 26,–<br />
•<br />
Ried Wechselberg Spiegel M 1ÖTW<br />
2017, Johann Topf, Straß im Straßertale<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe,<br />
reife gelbe Steinobstnuancen, ein<br />
Hauch von Ananas, feine Kräuterwürze,<br />
ein Hauch von Orangenzesten. Kraftvoll,<br />
saftige gelbe Tropenfrucht, dezente Extraktsüße,<br />
integrierter Säurebogen, elegant<br />
und anhaftend, dezente Kräuterwürze<br />
im Nachhall wird von Flaschenreife<br />
profitieren. www.weingut-topf.at,<br />
€ 32,40<br />
Riesling<br />
Kamptal DAC 2016<br />
95<br />
•<br />
Ried Heiligenstein 1ÖTW 2016<br />
Allram, Straß im Straßertale<br />
13 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mineralisch unterlegte feine Tropenfruchtanklänge<br />
nach Maracuja und Mango,<br />
attraktiver Blütenhonig, zart rauchiger<br />
Touch. Engmaschig, komplex, feine Extraktsüße,<br />
finessenreiche Säurestruktur,<br />
etwas Blutorange und reifer Pfirsich im<br />
Abgang, sehr gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />
www.allram.at, € 25,–<br />
•<br />
BIO Ried Seeberg 1ÖTW<br />
Langenlois 2016<br />
Fred Loimer, Langenlois<br />
13 Vol.-%, NK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Kandierte Orangenzesten, etwas<br />
Macis, feine gelbe Pfirsichfrucht, rauchige<br />
mineralische Aspekte, öffnet sich mit<br />
Luft sehr gut, facettenreiches Bukett.<br />
Engmaschig und komplex, feine Extraktsüße,<br />
angenehm integrierte Säurestruktur,<br />
salzige Mineralität im langen Abgang,<br />
sollte noch einige Jahre heranreifen<br />
dürfen. www.loimer-shop.at, € 30,–<br />
•<br />
BIO Ried Heiligenstein 1ÖTW<br />
Zöbing 2016<br />
Fred Loimer, Langenlois<br />
12,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe,<br />
feiner Karamelltouch, reife gelbe<br />
Tropenfrucht unterlegt, Nuancen von<br />
Blütenhonig, einladendes Bukett. Saftig,<br />
gelbe Pfirsichfrucht, etwas Ananas, dezenter<br />
Säurebogen, mineralisch und anhaftend,<br />
bereits zugänglich, sehr gutes<br />
Reifepotenzial.<br />
www.loimer-shop.at, € 44,–<br />
94<br />
•<br />
BIO Ried Steinmassl 1ÖTW<br />
Langenlois 2016<br />
Fred Loimer, Langenlois<br />
12,5 Vol.-%, NK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frische Orangenzesten, ein Hauch von Safran,<br />
gelbe Tropenfrucht unterlegt, weiße Blüten,<br />
einladendes Bukett. Saftig, frische Steinobstanklänge,<br />
finessenreiche Säurestruktur,<br />
sehr leichtfüßig, bleibt gut haften, ein animierender,<br />
jugendlicher Speisenbegleiter mit Reifepotenzial.<br />
www.loimer-shop.at, € 30,–<br />
dez–feb 2019 falstaff 275
tasting / ROTWEIN GRAND PRIX <strong>2018</strong><br />
Die Sieger der drei<br />
Jungwein-Kategorien<br />
haben allen Grund<br />
zum Feiern.<br />
Fotos: beigestellt<br />
276<br />
falstaff dez–feb 2019
JUNGE<br />
ROTE ’17<br />
Die Verkostung der<br />
frisch-fruchtigen Rotweine<br />
des Jahrgangs 2017 bildete<br />
den Auftakt zur umfangreichen<br />
<strong>Falstaff</strong>-Rotweinprämierung<br />
<strong>2018</strong>.<br />
TEXT PETER MOSER<br />
Sieger in<br />
der Kategorie<br />
Blauer Zweigelt<br />
FRANZ SCHINDLER<br />
aus Mörbisch sichert sich den<br />
»Grand Prix« mit »Neuland«.<br />
Sieger in<br />
der Kategorie<br />
Junge Cuvées<br />
STEFFI UND<br />
SUSANNE RENNER<br />
aka »Rennersistas«<br />
aus Gols mit ihrem roten<br />
»Waiting for Tom«.<br />
Sieger in<br />
der Kategorie<br />
Blaufränkisch<br />
ANTON M. IBY<br />
aus Horitschon mit<br />
»Blaufränkisch Classic«.<br />
Etwa 300 Weine aus dem Jahrgang<br />
2017 waren in drei Kategorien im<br />
Wettstreit um den diesjährigen<br />
»<strong>Falstaff</strong> Rotwein Grand Prix«-<br />
Sieg ins Rennen gegangen. Es galt<br />
einmal mehr für die Fachjury, in Blindprobe<br />
die jeweils drei besten aus den beiden Sorten-<br />
Kategorien Blauer Zweigelt sowie Blaufränkisch<br />
und aus der Gruppe der Cuvées zu<br />
ermitteln. Mit 164 Weinen war die Zweigelt-<br />
Gruppe auch in diesem Jahrgang wieder die<br />
mit Abstand größte, was die Teilnehmerzahl<br />
anbelangt. Aber auch qualitativ hatte diese<br />
Kategorie einiges zu bieten: Rund die Hälfte<br />
der vorgestellten Weine konnte eine Bewertung<br />
von 90 Punkten oder mehr erreichen.<br />
Schließlich landeten gleich sieben – mit stolzen<br />
92 Punkten gleichauf liegende – exquisite<br />
Zweigelt-Weine in der entscheidenden Endrunde,<br />
in der mit Rangziffern schließlich die<br />
drei Sortensieger ermittelt wurden. Hier hatte<br />
Franz Schindler mit seinem Zweigelt »Neuland«<br />
schließlich die besten Karten und holte<br />
sich den Grand Prix vor dem Rubin Carnuntum<br />
der Familie Gottschuly-Grassl und dem<br />
Zweigelt Ried Illmitzer Römerstein von<br />
Johannes Münzenrieder. Noch enger war das<br />
Wertungsfinale bei den Blaufränkisch 2017:<br />
Hier holte sich Anton M. Iby aus Horitschon<br />
den Sieg. Auf Rang zwei platzierte sich Gerhard<br />
Markowitsch mit seinem klassischen<br />
Blaufränkisch 2017, den dritten Platz holte<br />
sich Erich Scheiblhofer mit dem Blaufränkisch<br />
Classic. Eine stetig wachsende Zahl von<br />
Mustern wird bei den jungen Cuvées eingereicht,<br />
hier siegten die Renner-Sistas aus Gols<br />
mit dem »Waiting for Tom« vor Iby’s Big<br />
Blend und Churchbutton Red 2017 vom<br />
Weingut Kirchknopf aus Kleinhöflein.<br />
dez–feb 2019 falstaff 277
tasting / ROTWEIN GRAND PRIX <strong>2018</strong><br />
LEGENDE<br />
•<br />
Rotwein, trocken<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
92<br />
Zweigelt<br />
Grand Prix<br />
1. Platz<br />
•<br />
Zweigelt Neuland 2017<br />
Weingut Franz Schindler, Mörbisch<br />
13 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zartes<br />
dunkles Beerenkonfit, ein Hauch von Cassis,<br />
kandierte Orangenzesten, feinwürzig,<br />
attraktives Bukett. Saftig, elegant, eingebundene<br />
Tannine, tabakig, Brombeeren im<br />
Abgang, bleibt gut haften, facettenreicher<br />
Speisenbegleiter.<br />
www.weingut-schindler.at, € 13,–<br />
2. Platz<br />
•<br />
Zweigelt Rubin Carnuntum 2017<br />
Weinbau Gottschuly-Grassl, Höflein<br />
13,5 Vol.-%, NK/DV. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Feine Brombeernuancen, unterlegt mit etwas<br />
Holzwürze, dunkles Waldbeerkonfit,<br />
zart tabakig, attraktives Bukett. Saftig,<br />
elegant, facettenreiche Struktur, samtige<br />
Tannine, Fruchtsüße nach schwarzen Kirschen,<br />
rund und kraftvoll, gutes Potenzial.<br />
www.gottschuly.at, € 10,–<br />
3. Platz<br />
• Zweigelt<br />
Ried Illmitzer Römerstein 2017<br />
Weingut Münzenrieder, Apetlon<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Zarter Karamelltouch, reife Zwetschkenfrucht,<br />
ein Hauch von Gewürznelken und<br />
reife Kirschen, etwas Holzwürze. Saftig,<br />
elegant, mineralisch, feine Tannine, etwas<br />
Nougat im Nachhall, Brombeeren im<br />
Rückgeschmack, bereits antrinkbar,<br />
vielseitig einsetzbar.<br />
www.muenzenrieder.at, € 13,50<br />
•<br />
Blauer Zweigelt Goldberg 2017<br />
Weingut Werner Achs, Gols<br />
13,5 Vol.-%, DV. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Schwarze Beerenfrucht, floraler<br />
Touch, zart nach Lakritze, zart nach<br />
Nougat, feine Kirschfrucht, attraktives Bukett.<br />
Saftig, elegant, rund und harmonisch,<br />
Brombeerenfrucht, ein Hauch von<br />
Röstaromen im Nachhall, zartes Karamell<br />
im Rückgeschmack.<br />
www.wernerachs.at, € 8,90<br />
•<br />
Zweigelt Exklusiv 2017<br />
Weingut Jacqueline Klein, Andau<br />
14 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Tabak-Kräuternuancen, unterlegt dunkles<br />
Beerenkonfit, etwas Lakritze, etwas Holzwürze.<br />
Saftig, frische Struktur, eingebundene<br />
Tannine, reife Kirschenfrucht, etwas<br />
Nougat im Nachhall, gutes Potenzial.<br />
www.klein-wein.at, € 13,50<br />
•<br />
BIO Zweigelt Alte Reben 2017<br />
Weingut Paul Achs, Gols<br />
12,5 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Dunkle Waldbeeren, schwarze Kirschen,<br />
ein Hauch von Kräutern und Nougat, attraktives<br />
Bukett. Stoffig, elegant, reife<br />
Herzkirschen, lebendiger Säurebogen,<br />
rotbeeriger Touch, etwas Orangen und<br />
Schokolade im Nachhall.<br />
www.paul-achs.at, € 13,50<br />
•<br />
Zweigelt Unplugged 2017<br />
Weingut Hannes Reeh, Andau<br />
14 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit<br />
etwas Edelholzwürze unterlegtes schwarzes<br />
Beerenkonfit, etwas Brombeeren und<br />
Lakritze, leichte Selchnoten. Saftig, elegant,<br />
präsente Tanninstruktur, feine Tabakwürze,<br />
Zwetschken im Nachhall, bleibt<br />
gut haften, individuell einsetzbar.<br />
www.hannesreeh.at, € 24,95<br />
91<br />
•<br />
Zweigelt Ried Scheibenäcker 2017<br />
Weingut Michlits-Stadlmann,<br />
St. Andrä am Zicksee<br />
13 Vol.-%, DV. Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breite Randaufhellung.<br />
Dunkles Waldbeerkonfit, etwas Mandarinenzesten,<br />
feinwürzig, ein Hauch von<br />
Amarenakirsche. Mittlerer Körper, saftig,<br />
Fruchtsüße nach Kirschen, feine Tannine,<br />
dunkle Schoko im Nachhall, bereits gut<br />
antrinkbar.<br />
www.weingut-stadlmann.com, € 6,–<br />
•<br />
Neusiedlersee DAC 2017<br />
Weingut Jacqueline Klein, Andau<br />
14 Vol.-%, DV. Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Tabaknoten,<br />
dunkles Beerenkonfit, reife Kirschen,<br />
zarte Holzwürze unterlegt, ein<br />
Hauch von Nougat. Saftig, süße Kirschen,<br />
integrierte Tannine, zart karamellig im<br />
Abgang, würziger Nachhall, bleibt gut<br />
haften, vielseitig einsetzbar.<br />
www.klein-wein.at, € 7,50<br />
•<br />
Neusiedlersee DAC 2017<br />
Weingut Markus Iro, Gols<br />
14 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zarte<br />
Gewürznuancen, attraktive dunkle Beerenfrucht,<br />
Brombeeren, etwas Lakritze,<br />
tabakige Nuancen. Stoffig, elegant, reife<br />
Kirschenfrucht auch am Gaumen, dezente<br />
Fruchtsüße, integrierte Tannine, bleibt<br />
haften, mineralischer Nachhall, ein vielseitiger<br />
Speisenbegleiter.<br />
www.markusiro.at, € 7,70<br />
•<br />
BIO Blauer Zweigelt Select 2017<br />
Bioweingut Anita und Richard<br />
Goldenits, Tadten<br />
13,5 Vol.-%, DV. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Zarte Kirschenfrucht, etwas blättrig,<br />
Kräuterwürze, rauchige Nuancen. Saftig,<br />
frische Struktur, eingebundene Tannine,<br />
süße Beerenfrucht im Abgang, bleibt gut<br />
haften, guter Speisenbegleiter.<br />
www.goldenits.com, € 8,–<br />
•<br />
BIO Zweigelt 2017<br />
Weingut Günter und Regina<br />
Triebaumer, Rust<br />
13,5 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
Kräuterwürze, reife Kirschenfrucht, ein<br />
Hauch von rotem Beerenkonfit, etwas<br />
Orangenschalen. Saftig, lebendige Struktur,<br />
eingebundene Tannine, dezente<br />
Fruchtsüße nach Brombeeren, bleibt gut<br />
haften, spannender Speisenbegleiter.<br />
www.triebaumer.at, € 8,30<br />
•<br />
BIO Neusiedlersee DAC 2017<br />
Bioweingut Anita und<br />
Fotos: beigestellt<br />
278<br />
falstaff dez–feb 2019
Richard Goldenits, Tadten<br />
13,5 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte<br />
Randaufhellung. Zart-rauchige Edelholzwürze unterlegt<br />
mit feinen Kräuternuancen, dunkles Beerenkonfit, ein<br />
Hauch von Cassis und Gewürzen. Saftig, eingebundene<br />
Tannine, lebendig strukturiert, zart salzig im Nachhall, feine<br />
Süße nach reifer Beerenfrucht.<br />
www.goldenits.com, € 8,50<br />
•<br />
Zweigelt Red Kiss Selektion 2017<br />
Weingut Harald Kiss, Halbturn<br />
13 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte<br />
Randaufhellung. Feiner Nougattouch, unterlegt dunkles<br />
Waldbeerenkonfit, etwas Zwetschke, feine Vanillenuancen,<br />
attraktives Bukett. Saftig, lebendige Struktur, leichtfüßig,<br />
frische Kirschen, feine Tannine, fruchtsüß im Nachhall,<br />
vielseitig einsetzbar. www.weingutkiss.at, € 9,–<br />
•<br />
Blauer Zweigelt Rubin-Carnuntum 2017<br />
Weingut Gerhard Pimpel, Göttlesbrunn<br />
13 Vol.-%, DV. Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
opaker Kern, zarte Randaufhellung. Feines dunkles Beerenkonfit<br />
unterlegt mit Kräuterwürze, etwas Cassis, Orangenzesten,<br />
frisches Bukett. Saftig, elegant, Brombeernuancen<br />
im Abgang, feiner Nougat im Nachhall, guter Speisenbegleiter<br />
mit Potenzial.<br />
www.gerhardpimpel.at, € 9,–<br />
•<br />
Zweigelt Ried Hölzl 2017<br />
Grenzlandhof – Reumann, Deutschkreutz<br />
13,5 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Zarter Duft nach dunklem<br />
Beerenkonfit, etwas Herzkirsche unterlegt mit Tabak-<br />
Kräuterwürze, Mandarinenzesten, attraktives Bukett.<br />
Saftig, elegant, feine Tannine, Brombeeren im Abgang,<br />
mineralisch, bleibt gut haften, vielseitiger Speisenbegleiter.<br />
www.grenzlandhof-reumann.at, € 9,–<br />
•<br />
Zweigelt Select 2017<br />
Rotweingut Prickler, Lutzmannsburg<br />
14 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Intensiver Duft nach schwarzem<br />
Waldbeerkonfit, ein Hauch von Zwetschken, etwas Gewürznuancen,<br />
kandierte Orangenzesten. Saftig, lebendige<br />
Struktur, mineralisch, reife Kirschen, feine Tannine, vielseitiger<br />
Speisenbegleiter. www.prickler.at, € 9,90<br />
•<br />
Zweigelt Classique 2017, Weingut Pöckl, Mönchhof<br />
13 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Schwarzes Beerenkonfit<br />
unterlegt mit feiner Kräuterwürze, zart nach Heidelbeeren<br />
und frischen Kirschen. Saftig, elegant, feine Tannine,<br />
Herzkirschen, frisch strukturiert, mineralisch, lebendiger<br />
Stil, zitroniger Touch, würziger Nachhall.<br />
www.poeckl.com, € 10,20<br />
•<br />
Zweigelt All Red 2017<br />
Allacher Vinum Pannonia, Gols<br />
14 Vol.-%, VL. Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
breite Randaufhellung. Feine Kaffeeröstaromen unterlegen<br />
dunkles Beerenkonfit, feine Gewürznoten, etwas tabakig.<br />
Saftig, elegante Struktur, präsente Tannine, zarte<br />
Holzwürze, Zwetschken im Abgang, guter Speisenbegleiter.<br />
www.allacher.com, € 10,50<br />
•<br />
Zweigelt Rubin Carnuntum 2017<br />
Weingut Franz und Christine Netzl, Göttlesbrunn<br />
13,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Feines dunkles Beerenkonfit unterlegt<br />
mit etwas Edelholzwürze, ein Hauch von Brombeeren,<br />
floraler Touch. Saftig, elegante Textur, präsente Tannine,<br />
Kirschfrucht im Abgang, lebendig im Nachhall, individueller<br />
Speisenbegleiter.<br />
www.netzl.com, € 10,50<br />
•<br />
Zweigelt Rubin Carnuntum 2017<br />
Weingut Artner, Höflein<br />
13,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Mit etwas Gewürznuancen und Nougat<br />
unterlegtes dunkles Beerenkonfit, ein Hauch von Brombeeren,<br />
etwas Orangenzesten. Saftig, elegant, feine Tannine,<br />
Kirschfrucht im Abgang, frische Struktur, engmaschig<br />
im Nachhall, individuell einsetzbar.<br />
www.artner.co.at, € 10,50<br />
•<br />
Zweigelt Rubin Carnuntum 2017<br />
Weingut Philipp Grassl, Göttlesbrunn<br />
13,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Frische, mit Kräuterwürze unterlegte<br />
Zwetschken, ein Hauch von Kirschen, etwas Orangenzesten,<br />
zart nach Schokolade. Saftig, elegant, engmaschig,<br />
rund und harmonisch, dunkle Beerenfrucht, gute<br />
Frische, trinkanimierender Stil.<br />
www.weingut-grassl.com, € 10,50<br />
•<br />
Zweigelt Rubin Carnuntum 2017<br />
Weingut Taferner, Göttlesbrunn<br />
13,5 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Schwarze Beerenfrucht,<br />
deutliche Kräuterwürze, ein Hauch von Brombeeren,<br />
etwas Tabakwürze. Saftig, reife Zwetschken, feine<br />
Fruchtsüße, elegant und ausgewogen, angenehme<br />
Frische, zarter Schokoladetouch im Nachhall.<br />
www.tafi.at, € 11,–<br />
»Es ist ein eleganter, terroir-betonter<br />
und dicht gewobener Schaumwein,<br />
dessen salziges Finish nicht nur<br />
animierend ist, sondern dem Wein<br />
eine außerordentliche Länge und<br />
Komplexität verleiht.«<br />
STEPHAN REINHARDT,<br />
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tasting / ROTWEIN GRAND PRIX <strong>2018</strong><br />
•<br />
BIO Zweigelt Rubin Carnuntum 2017<br />
Weingut Johannes Trapl, Stixneusiedl<br />
13 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart<br />
kräuterwürzig unterlegte reife Kirschfrucht,<br />
dunkles Waldbeerkonfit, floraler<br />
Touch, Orangenzesten. Saftig, elegant, feine,<br />
dunkle Beerenfrucht, frische Zwetschken,<br />
lebendig, zartes Tannin, ein animierender<br />
Speisenbegleiter.<br />
www.johannestrapl.com, € 11,–<br />
•<br />
Zweigelt Rubin Carnuntum 2017<br />
Weingut Gerhard Markowitsch,<br />
Göttlesbrunn<br />
13 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Zarte Holzwürze unterlegt reife Kirschenfrucht,<br />
etwas Nougat, ein Hauch von<br />
Orangenzesten, dunkles Beerenkonfit.<br />
Saftig, elegant, eingebundene Tannine,<br />
frische Struktur, Brombeeren im Abgang,<br />
feinwürzig im Nachhall, bleibt<br />
gut haften, vielseitig einsetzbar.<br />
www.markowitsch.at, € 11,40<br />
•<br />
Zweigelt Querschnitt 2017<br />
Weingut Kolfok, Neckenmarkt<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Rauchige Kräuterwürze unterlegt etwas<br />
dunkle Beerenfrucht, dunkle Mineralität,<br />
feine Kirschenfrucht. Saftig, elegant, engmaschig,<br />
facettenreiche Struktur, zarte<br />
Bitterschoko im Abgang, Herzkirsche im<br />
Nachhall, eingebundene Tannine, bleibt<br />
gut haften, guter Speisenbegleiter.<br />
www.kolfok.com, € 12,–<br />
92<br />
Blaufränkisch<br />
Grand Prix<br />
1. Platz<br />
•<br />
BIO Blaufränkisch Classic 2017<br />
Iby Bio Rotweingut, Horitschon<br />
13 Vol.-%, DV. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Zarte<br />
Röstaromen, dunkles Beerenkonfit, etwas<br />
Zwetschkenfrucht, feine Holzwürze. Saftig,<br />
elegant, balancierte Struktur, Brombeerfrucht,<br />
samtiges Tannin, bleibt sehr gut<br />
haften, facettenreicher Speisenbegleiter.<br />
www.iby.at, € 7,90<br />
2. Platz<br />
•<br />
Blaufränkisch 2017, Weingut<br />
Gerhard Markowitsch, Göttlesbrunn<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
Röstaromen, ein Hauch von Nougat, zartes<br />
rotes Beerenkonfit, reife schwarze Kirschen,<br />
Orangenzesten. Saftig, elegant, samtige<br />
Tannine, fruchtsüß nach Brombeeren,<br />
mineralisch, engmaschig im Abgang,<br />
bleibt sehr gut haften, sicheres Potenzial.<br />
www.markowitsch.at, € 9,10<br />
3. Platz<br />
•<br />
Blaufränkisch Classic 2017<br />
Weingut Erich Scheiblhofer, Andau<br />
13,5 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat, fester<br />
Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Feine Röstaromen, reife Kirschenfrucht,<br />
dunkles Waldbeerkonfit, zart rauchig,<br />
kandierte Orangenzesten, attraktives<br />
Bukett. Saftig, samtige Tannine, lebendige<br />
Struktur, Brombeer im Abgang, Nougat<br />
im Nachhall, guter Speisenbegleiter.<br />
www.scheiblhofer.at, € 6,90<br />
•<br />
Blaufränkisch »Bruegel«<br />
Ried Dürrau 2017, Rotweingut Maria<br />
Kerschbaum, Lackenbach-Horitschon<br />
14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zartes<br />
dunkles Beerenkonfit, ein Hauch von<br />
reifen Zwetschken, Kräuterwürze, Mandarinenzesten<br />
unterlegt. Saftig, elegant,<br />
fruchtsüß, präsentes, reifes Tannin,<br />
Kirschen im Abgang, mineralisch im Nachhall,<br />
tabakig, guter Speisenbegleiter.<br />
www.rotweingut.at, € 25,–<br />
91<br />
•<br />
Blaufränkisch Ried Föllig 2017<br />
Klosterkeller der Barmherzigen<br />
Brüder, Eisenstadt<br />
14 Vol.-%, DV. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Dunkles Beerenkonfit, ein Hauch von<br />
reifen Brombeeren, etwas Tabakwürze,<br />
Mandarinentouch. Elegant, samtige<br />
Tannine, mineralisch, reife Kirschen im<br />
Abgang, Holzwürze im Rückgeschmack,<br />
ein saftiger Speisenbegleiter.<br />
www.klosterkeller.at, € 6,30<br />
•<br />
Eisenberg DAC 2017<br />
Weingut Kopfensteiner,<br />
Deutsch Schützen<br />
13 Vol.-%, DV. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Rotes Waldbeerenkonfit, zarte Brombeernuancen,<br />
ein Hauch von Kräutern und Gewürzen,<br />
Orangenzesten. Saftig, frische,<br />
lebendige Struktur, mineralisch, elegant,<br />
Fruchtsüße nach Kirschennoten, samtige<br />
Tannine, bereits gut antrinkbar.<br />
www.kopfensteiner.at, € 7,50<br />
•<br />
Blaufränkisch 2017<br />
Zantho, Andau<br />
13,5 Vol.-%, VL. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Mit feiner Kräuterwürze unterlegte Brombeeren,<br />
ein Hauch von Orangenzesten, etwas<br />
Karamell, dunkles Beerenkonfit. Saftig,<br />
elegant, eingebundene Tannine, rund<br />
und balanciert, extraktsüß nach Cassis,<br />
tabakig im Nachhall, bereits gut antrinkbar,<br />
animierender Stil.<br />
www.zantho.com<br />
€ 8,50<br />
•<br />
Blaufränkisch Ried Umriss 2017<br />
Weingut Günter und Regina<br />
Triebaumer, Rust<br />
13,5 Vol.-%, DV. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, opaker Kern, zarte Randaufhellung.<br />
Einladender Duft nach reifen<br />
Zwetschken und dunklem Beerenkonfit,<br />
Kräuternoten, Cassis unterlegt, floraler<br />
Touch. Saftig, lebendige Struktur, eingebundene<br />
Tannine, frische Beerenfrucht im<br />
Abgang, Holzwürze im Nachhall, wird von<br />
Flaschenreife profitieren.<br />
www.triebaumer.at, € 9,70<br />
•<br />
Blaufränkisch Ried Altenberg 2017<br />
Weingut Mad – Haus Marienberg,<br />
Oggau<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zarte<br />
Kräuterwürze, reifes Waldbeerenkonfit,<br />
ein Hauch von Brombeeren, etwas tabakig,<br />
attraktives Bukett. Saftig, lebendige<br />
Säurestruktur, samtige Tannine, fruchtsüß,<br />
frische Kirschenfrucht, vielseitiger<br />
Speisenbegleiter.<br />
www.weingut-mad.at, € 9,90<br />
•<br />
Blaufränkisch Selektion 2017<br />
Weingut Artner, Höflein<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zarter<br />
Duft nach reifen Dörrpflaumen und<br />
Brombeerkonfit, etwas Nougat, zarte<br />
Kräuterwürze, tabakig. Saftig, elegant,<br />
samtige Tannine, dunkle Beerenfrucht,<br />
Zitrusnuancen, leichtfüßig, guter Speisenbegleiter<br />
mit Potenzial.<br />
www.artner.co.at, € 10,50<br />
•<br />
Blaufränkisch Vitikult 2017<br />
Rotweingut Prickler,<br />
Lutzmannsburg<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Zartes Nougat, Brombeernuancen, dunkle<br />
Waldbeeren, zart nach Lakritze, Orangenzesten.<br />
Saftig, lebendige Struktur, dunkle<br />
Beeren, feine Tannine, gute Frische, zarte<br />
Extraktsüße im Abgang, ein vielseitiger<br />
Speisenbegleiter.<br />
www.prickler.at, € 10,90<br />
•<br />
Blaufränkisch Vitikult 2017<br />
Rotweine Lang, Neckenmarkt<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Reife<br />
Zwetschkenfrucht, Brombeerkonfit unterlegt,<br />
zarte Holzwürze, ein Hauch von Kardamom.<br />
Saftig, feinwürzig, angenehme<br />
Fruchtsüße, runde Tannine, etwas Nougat,<br />
bleibt haften, bereits gut antrinkbar.<br />
www.rotweinelang.at, € 10,90<br />
Fotos: beigestellt<br />
280<br />
falstaff dez–feb 2019
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tasting / ROTWEIN GRAND PRIX <strong>2018</strong><br />
•<br />
Blaufränkisch Classic 2017<br />
Weingut Hans Igler, Deutschkreutz<br />
13 Vol.-%, DV. Kräftiges Rubinrot, Ockerreflexe,<br />
breiter Wasserrand. Reifes dunkles Beerenkonfit,<br />
etwas Dörrpflaumen, Kräuterwürze, etwas Kardamom<br />
und floraler Touch. Saftig, frische Struktur,<br />
etwas salzig, engmaschig, reife Kirschenfrucht im Abgang,<br />
vielseitig einsetzbar. www.hans-igler.com, € 11,–<br />
•<br />
Blaufränkisch Joiser Dorflagen 2017<br />
Weingut Pasler, Jois<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Mittleres Rubingranat, violette Reflexe,<br />
breitere Randaufhellung. Feine Nougatnuancen, ein<br />
Hauch von Brombeeren, dunkles Beerenkonfit, etwas<br />
Holzwürze und Orangenzesten. Saftig, lebendige Struktur,<br />
elegant, mineralisch, eingebundene Tannine, reife Beerenfrucht<br />
im Abgang, guter Speisenbegleiter.<br />
www.franzpasler.at, € 12,–<br />
93<br />
Cuvée Grand Prix<br />
1. Platz<br />
•<br />
BIO Waiting for Tom 2017 BF/SL/ZW, Weingut Renner<br />
& rennersistas, Gols<br />
12 Vol.-%, NK. Mittleres Rubingranat, violette Reflexe, breitere<br />
Randaufhellung. Rauchig-würzig unterlegte rote<br />
Kirschfrucht, Nuancen von Zwetschken, Orangenzesten, tabkige<br />
Feuersteinnuancen. Elegante Textur, saftig, feine<br />
Fruchtsüße, rotes Waldbeerkonfit, zarte, integrierte Tannine,<br />
ein leichtfüßiger, lebendiger Speisenbegleiter, mineralischer<br />
Nachhall. www.rennerundsistas.at, € 15,–<br />
92<br />
2. Platz<br />
•<br />
BIO Big Blend 2017 BF/ZW<br />
Iby Bio Rotweingut, Horitschon<br />
13 Vol.-%, VL. Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
breite Randaufhellung. Feiner Duft nach dunklem Waldbeerkonfit,<br />
etwas Nougat, feine Holzwürze, feinkräutrig,<br />
kandierte Orangenzesten. Saftig, elegant, samtige Tannine,<br />
rund und balanciert, zarte Extraktsüße im Abgang, Brombeeren<br />
im Nachhall, sicheres Potenzial.<br />
www.iby.at, € 11,50<br />
3. Platz<br />
•<br />
Churchbutton Red 2017 ME/ZW<br />
Weingut Kirchknopf, Eisenstadt-Kleinhöflein<br />
14 Vol.-%, DV. Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarter Wasserrand. Kräuterwürze unterlegt Cassis und<br />
Lakritze, ein Hauch von schwarzer Beerenfrucht, Gewürznuancen.<br />
Saftig, präsente, feine Tannine, Kirschenfrucht<br />
im Abgang, kraftvoll im Nachhall, bereits gut antrinkbar.<br />
www.weingut-kirchknopf.at, € 8,20<br />
91<br />
•<br />
Cuvee Carnuntum 2017 BF/ZW<br />
Weingut Payr, Höflein<br />
13,5 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte<br />
Randaufhellung. Einladender Duft nach dunklem Beerenkonfit,<br />
etwas reife Zwetschke, floraler Touch, feine Tabakwürze,<br />
attraktives Bukett. Saftig, elegant, engmaschig,<br />
feines Tannin, Fruchtsüß nach Herzkirschen, zart kräutrig<br />
im Nachhall, vielseitig einsetzbar, guter Speisenbegleiter.<br />
www.weingut-payr.at, € 8,–<br />
•<br />
Cuvée Prickler 2017 BF/ME/ZW<br />
Rotweingut Prickler, Lutzmannsburg<br />
13 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
breitere Randaufhellung. Feines dunkles Waldbeerkonfit,<br />
zart nach Nougat, Orangenzesten, einladendes Bukett,<br />
frische Aromatik. Saftig, elegant und ausgewogen, feine<br />
Tannine, zarte Fruchtsüße im Abgang, Herzkirschen, Schoko<br />
im Rückgeschmack.<br />
www.prickler.at, € 8,50<br />
•<br />
Special Blend 2017 CF/ME<br />
Weingut Markus Iro, Gols<br />
13,5 Vol.-%, DV. Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Intensiver Duft nach<br />
dunklem Waldbeerenkonfit, zarter Schokotouch, etwas<br />
reife Zwetschke. Saftig, elegant, lebendige Säurestruktur,<br />
samtige Tannine, fruchtsüß nach Brombeeren im<br />
Abgang, vielseitiger Speisenbegleiter mit Potenzial.<br />
www.markusiro.at, € 8,70<br />
•<br />
Carnuntum Cuvée 2017 BF/ME/ZW<br />
Weingut Gerhard Markowitsch, Göttlesbrunn<br />
13 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Zarte Kräuter-Tabakwürze, etwas<br />
Nougat, dunkles Beerenkonfit, feine Brombeerenfrucht.<br />
Saftig, feine Struktur, mineralisch, engmaschig,<br />
rote Kirschennoten im Abgang, bleibt gut haften,<br />
vielseitig einsetzbar.<br />
www.markowitsch.at, € 8,80<br />
•<br />
Heideboden 2017 SL/ZW<br />
Schaller vom See, Podersdorf am See<br />
14 Vol.-%, DV. Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe,<br />
breitere Randaufhellung. Feine Kräuternuancen, etwas<br />
Weichsel, reife Herzkirschen, zart nach Gewürznelken<br />
und Orangenzesten. Saftig, elegant, feine Tannine, zarte<br />
Fruchtsüße nach Kirsche, Holzwürze im Nachhall,<br />
bleibt gut haften, balancierter Speisenbegleiter.<br />
www.schallervomsee.at, € 8,90<br />
•<br />
Grand Cuvée Burgenland 2017<br />
BF/CS/ME/SY/ZW<br />
Weingut Mad – Haus Marienberg, Oggau<br />
13,5 Vol.-%, DV. Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe,<br />
breitere Randaufhellung. Etwas Nougat, ein Hauch<br />
von dunklem Beerenkonfit, Karamelltouch, kandierte<br />
Orangenzesten. Saftig, frische Struktur, samtiges Tannin,<br />
rote Kirschenfrucht im Abgang, bleibt gut haften,<br />
Fruchtsüße im Nachhall, guter Speisenbegleiter.<br />
www.weingut-mad.at, € 9,90<br />
•<br />
Cuvée Premium 2017 CS/ME/ZW<br />
Weingut Erich Scheiblhofer, Andau<br />
13,5 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Zart tabakig-kräuterwürzig unterlegtes<br />
schwarzes Beerenkonfit, Nuancen von Kirschen,<br />
frische Orangenzesten klingen an. Saftig, samtige Textur,<br />
feine Fruchtnuancen, schokoladiger Anklang im Abgang,<br />
ein Hauch von Zimt im Nachhall, vielseitig einsetzbar.<br />
www.scheiblhofer.at, € 9,90<br />
•<br />
Gemischter Satz 2017 PN/ZW<br />
Martin & Anna Arndorfer<br />
Fotos: beigestellt<br />
282 falstaff dez–feb 2019
Straß im Straßertale<br />
12 Vol.-%, DV. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Etwas rote Waldbeerenfrucht unterlegt<br />
mit Wiesenkräutern, mineralisch, Zitrusnuancen,<br />
frisches Bukett. Mittlerer Körper,<br />
saftig, facettenreiche Säurestruktur,<br />
eingebundene Tannine, Kirschenfrucht im<br />
Abgang, frischer Speisenbegleiter.<br />
www.ma-arndorfer.at, € 10,–<br />
•<br />
BIO Carnuntum Rot 2017 BF/SL/ZW<br />
Weingut Johannes Trapl, Stixneusiedl<br />
12,5 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Dezente Kräuterwürze unterlegt rote<br />
Kirschenfrucht, ein Hauch von Brombeere,<br />
Kardamom, etwas Orangenzesten,<br />
dunkle Mineralität. Saftig, mittlerer<br />
Körper, feine Tannine, fruchtsüß im<br />
Abgang, rote Beerenfrucht im Nachhall,<br />
bereits gut antrinkbar, guter Trinkfluss.<br />
www.johannestrapl.com, € 10,50<br />
•<br />
Joiser Reben 2017 BF/ME/ZW<br />
Weingut Markus Altenburger, Jois<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Feines Nougat unterlegt dunkles Waldbeerkonfit,<br />
Brombeeren, zarte Gewürznoten,<br />
etwas Anis und Nelken. Komplex,<br />
saftig, feine Tannine, etwas verhalten,<br />
reife Kirsche im Abgang, mineralisch im<br />
Nachhall, vielseitig einsetzbar, verfügt<br />
über Potenzial.<br />
www.markusaltenburger.com, € 12,50<br />
•<br />
Platinum 2017 BF/ME/SY<br />
Weingut Gerhard Pfneisl,<br />
Deutschkreutz<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Reifes Waldbeerkonfit, frische Herzkirschen,<br />
Orangenzesten und etwas Schokolade,<br />
feinwürzig. Saftig, frisch, angenehme<br />
Fruchtsüße, präsente Tannine, dunkle<br />
Beerenfrucht, etwas Nougat, vielseitig<br />
einsetzbarer Speisenbegleiter.<br />
www.weingut-pfneisl.at, € 13,–<br />
•<br />
Tribus 2017 CS/ME/ZW<br />
Weingut Jacqueline Klein, Andau<br />
14,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Schwarzes Waldbeerenkonfit, etwas<br />
Cassis, Bitterschoko, süße Holzwürze<br />
unterlegt. Saftig, lebendige Struktur,<br />
eingebundenes Tannin, reife Kirschenfrucht<br />
im Abgang, salzig im Nachhall,<br />
guter Speisenbegleiter mit Potenzial.<br />
www.klein-wein.at, € 14,–<br />
28.29.30<br />
JANUARY JANUAR 2019<br />
MONTPELLIER FRANCE<br />
PARC DES EXPOSITIONS KONGRESSZENTRUM<br />
Millésime<br />
WORLD<br />
ORGANIC WINE FAIR<br />
INTERNATIONALE BIOWEINMESSE<br />
Association Interprofessionnelle<br />
www.millesime-bio.com<br />
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Tasting-Info<br />
Weitere aktuell<br />
verkostete Weine unter<br />
www.falstaff.com/tastings<br />
en Occitanie<br />
dez–feb 2019 falstaff 283
tasting / ROTER LEITHABERG<br />
LEITHABERG MIT POTENZIAL<br />
Der Leithaberg am westlichen Ufer des Neusiedler Sees<br />
hat sich im Bewusstsein der Konsumenten als Terroir<br />
erster Güte sowohl für finessenreiche Weißweine als auch<br />
für Blaufränkisch etabliert. Neben dem tollen Kleinklima sorgen<br />
die geologischen Bedingungen mit von Kalk und Schiefer<br />
geprägten Böden für vielschichtige und reifefähige Rotweine.<br />
<strong>Falstaff</strong> hat zahlreiche Top-Weine aus allen Entwicklungsstufen<br />
neu verkostet und war begeistert.<br />
NOTIZEN VON PETER MOSER<br />
LEGENDE<br />
•<br />
Rotwein, trocken<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
Leithaberg rot<br />
2004–2007<br />
94<br />
•<br />
Blaufränkisch Leithaberg rot 2007<br />
Weingut Anita und Hans Nittnaus, Gols<br />
13 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
Kräuterwürze, dunkle Beerenfrucht, tabakig,<br />
mineralischer Touch, Brombeernuancen<br />
unterlegt, ein Hauch von schwarzen<br />
Kirschen, ein Hauch von Edelholz. Saftig,<br />
vital, feine Fruchtsüße, rotbeeriger Touch,<br />
knackige Tannine, frisch strukturiert, salzig-zitroniger<br />
Touch, bleibt haften, ein anregender<br />
Speisenbegleiter.<br />
www.nittnaus.at<br />
93<br />
•<br />
Blaufränkisch Leithaberg rot 2007<br />
Weingut Toni Hartl, Reisenberg<br />
13 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung. Feine<br />
Edelholzwürze, dunkle Kirschenfrucht, reife<br />
Zwetschken, ein Hauch von Nougat, facettenreiches<br />
Bukett. Straff, feine Nuancen<br />
von roten Kirschen, dezente Extraktsüße,<br />
feiner Säurebogen, mineralisch und gut anhaftend,<br />
jung und anregend, salziger Touch<br />
im Abgang. www.toni-hartl.at<br />
•<br />
Blaufränkisch Leithaberg rot 2006<br />
Weingut Anita und Hans Nittnaus, Gols<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat,<br />
violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Nuancen von Tabak, angenehmes dunkles<br />
Waldbeerkonfit, zart nach Dörrobst und<br />
Nougat. Saftig, straffer Körper, extraktsüße<br />
Textur, elegant, salzige Mineralität, ein anregender<br />
Speisenbegleiter mit sicherem<br />
Reifepotenzial. www.nittnaus.at<br />
•<br />
Blaufränkisch Leithaberg rot 2005<br />
Weingut Prieler, Schützen am Gebirge<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Reife<br />
schwarze Beerenfrucht, reife Herzkirschen,<br />
ein Hauch von Dörrfeigen, zarter schokoladiger<br />
Touch, kandierte Orangenzesten. Saftig,<br />
frische Kirschen, mineralischer Touch,<br />
frische Säurestruktur, salziger Touch, lebendig<br />
und gut anhaftend, reife Zwetschkenfrucht<br />
im Rückgeschmack, sehr jugendlich,<br />
sicheres weiteres Reifepotenzial.<br />
www.prieler.at<br />
•<br />
Blaufränkisch Leithaberg rot 2004<br />
Weingut Nehrer, Eisenstadt<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung. Reife<br />
Zwetschken, ein Hauch von Feigen und<br />
Nougat, kandierte Orangenzesten, attraktives,<br />
gut gereiftes Bukett. Saftig, elegant,<br />
gute Komplexität, Brombeerfrucht, mineralisch<br />
und frisch, schokoladiger Touch im<br />
Abgang, ein ausgewogener Speisenbegleiter<br />
mit perfekter Trinkreife. www.nehrer.at<br />
92<br />
•<br />
Blaufränkisch Leithaberg rot 2007<br />
Weingut Nehrer, Eisenstadt<br />
13 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung. Zart<br />
nach Karamell, reife Herzkirschen, ein<br />
Hauch von Nougat und Brombeerkonfit,<br />
zarte Kräuterwürze unterlegt. Saftig, elegant,<br />
finessenreich strukturiert, reife Tannine,<br />
feiner Säurebogen, anhaftend, verfügt<br />
über gute Länge, gute Trinkreife, ein frischer<br />
Speisenbegleiter. www.nehrer.at<br />
•<br />
Blaufränkisch Point<br />
Leithaberg rot 2005<br />
Biowein und Schnaps Mariell,<br />
Großhöflein<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Zart balsamischer Touch, ein Hauch von<br />
Goudron, ein Hauch von Dörrzwetschken,<br />
Feigen, etwas Schokolade. Saftig, frische<br />
Kirschen, lebendige Struktur, rote Beerenfrucht,<br />
dezente Süße im Abgang, ein straffer<br />
Speisenbegleiter. www.mariell.at<br />
•<br />
Blaufränkisch Leithaberg BF/SL<br />
Weingut Tinhof, Trausdorf<br />
13 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung. Feine<br />
Dörrzwetschken, dunkle Beerenfrucht, tabakige<br />
Nuancen, dunkle Mineralität, reife<br />
schwarze Kirschen. Saftig, feine Extraktsüße,<br />
elegant und gut anhaftend, reife Herzkirschen,<br />
mineralisch und gut anhaftend,<br />
jugendlich, zitroniger Touch im Rückgeschmack.<br />
www.tinhof.at<br />
Leithaberg DAC rot<br />
2008–2009<br />
95<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot 2008<br />
Weingut Prieler<br />
Schützen am Gebirge<br />
13 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart<br />
blättrige Würze, schwarzes Beerenkonfit,<br />
zart nach Zwetschken, schokoladige Nuancen.,<br />
facettenreich und einladend. Saftig,<br />
gute Komplexität, schwarze Kirschen,<br />
gut integrierte, reife Tannine, Nougat im<br />
Nachhall, sehr gute Länge, sicheres weiteres<br />
Reifepotenzial, schwarze Beerenfrucht<br />
im Nachhall, sehr jugendlich, beeindruckender<br />
Wein.<br />
www.prieler.at<br />
94<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot 2009<br />
Weingut Gernot und Heike Heinrich,<br />
Gols<br />
13,5 Vol.-%, VL. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung. Reife<br />
Zwetschkenfrucht, ein Hauch von Feigen,<br />
Orangenmarmelade, ein Hauch von Nougat.<br />
Saftig, frische Kirschenfrucht, lebendige<br />
Säurestruktur, mineralisch und straff,<br />
elegant, gut entwickelt, ein animierender<br />
Speisenbegleiter. www.heinrich.at<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot Alte Reben 2009<br />
Weingut Anita und Hans Nittnaus, Gols<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, vio-<br />
Foto: beigestellt<br />
284 falstaff dez–feb 2019
lette Reflexe, zarte Randaufhellung. Feiner<br />
Schokotouch, mineralisch unterlegtes<br />
schwarzes Beerenkonfit, ein Hauch von Feigen,<br />
facettenreiche Struktur. Stoffig, elegant,<br />
etwas Nougat, reife Kirschen, feiner<br />
Säurebogen, sehr gute Balance, straff und<br />
anhaltend, zarte rotbeerige Nuancen, hat<br />
eine erste Trinkreife erreicht, toller Speisenwein<br />
mit gutem Reifepotenzial.<br />
www.nittnaus.at<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot 2008<br />
Weingut Wagentristl<br />
Großhöflein<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat,<br />
violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Reife Zwetschkenfrucht, ein Hauch von<br />
Herzkirschen, dezenter Schokotouch, Noten<br />
von Orangenzesten. Saftig, elegant,<br />
deutliche Kalkfrische, straff und zart zitronig,<br />
extraktsüßer Nachhall, verfügt<br />
über viel Finesse und Trinkfluss, gutes<br />
Reifepotenzial, hat sich toll entwickelt.<br />
www.wagentristl.com<br />
93<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot 2009<br />
Weingut Tinhof, Trausdorf<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Zart balsamisch unterlegte Würze,<br />
Brombeerkonfit, ein Hauch von Goudron,<br />
reife Kirschen, tabakige Nuancen, Oliven.<br />
Saftig, kraftvoll, reife dunkle Beerenfrucht,<br />
straffe Tannine, extraktsüßer<br />
Nachhall, ein Hauch von roten Kirschen,<br />
mineralisch und anhaftend, gute Länge,<br />
ein feinwürziger Speisenbegleiter.<br />
www.tinhof.at<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot Rosenberg 2009<br />
Weingut Toni Hartl<br />
Reisenberg<br />
13 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Zart floral unterlegte Kräuterwürze, ein<br />
Hauch von Bohnenkraut, dunkle Mineralität,<br />
tabakiger Touch. Saftig, extraktsüß,<br />
reife Herzkirschen, frisch strukturiert, dezente<br />
Holzwürze, frisch strukturiert, angenehme<br />
Salzigkeit, straffer Abgang,<br />
braucht noch etwas Zeit.<br />
www.toni-hartl.at<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot 2008<br />
Weingut Markus Altenburger, Jois<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Einladendes frisches Beerenkonfit, reife<br />
Herzkirschen, ein Hauch von Lakritze,<br />
zarter Nougat. Straff, engmaschig, deutlich<br />
vom Schieferanteil im Boden geprägt,<br />
frisch strukturiert, feine Brombeerfrucht<br />
im Abgang, bleibt haften,<br />
sehr gute Frische, tolles weiteres<br />
Potenzial.<br />
www.markusaltenburger.com<br />
Leithaberg DAC rot<br />
mit Lage 2015<br />
95<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried Joiser Jungenberg 2015<br />
Weingut Markus Altenburger, Jois<br />
12,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Etwas<br />
Edelholzwürze unterlegt dunkles<br />
Waldbeerkonfit, ein Hauch von Zwetschke,<br />
leicht tabakig, zartes Nougat, einladendes<br />
Bukett. Gute Komplexität, feine Tannine,<br />
frische Textur, Kirschnuancen im Abgang,<br />
zitronig im Nachhall, feinwürzig im Rückgeschmack,<br />
sehr gute Länge, rotbeeriger<br />
Touch, attraktiver Speisenbegleiter, sicheres<br />
Potenzial.<br />
www.markusaltenburger.com, € 50,–<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried Schützener Goldberg 2015<br />
Weingut Prieler, Schützen am Gebirge<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
reife Zwetschkenfrucht, Orangenzesten,<br />
saftig, elegant, feine tabakige Nuancen.<br />
Am Gaumen komplex, straffe Textur,<br />
zarter Pflaumentouch, feiner Säurebogen,<br />
zarte Extraktsüße im Abgang, Herzkirschen<br />
im Abgang, noch sehr jung, wird<br />
von Flaschenreife profitieren.<br />
www.prieler.at<br />
94<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried St. Georgener Schildten 2015<br />
Weingut Esterházy, Trausdorf<br />
14 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
Edelholzwürze, schwarzes Beerenkonfit,<br />
zart nach Cassis und Lakritze, zart nach<br />
Orangenzesten. Kraftvoll, straff, engmaschig,<br />
schwarze Kirschen, präsente, gut integrierte<br />
Tannine, schokoladiger Touch, mineralisch<br />
und lange anhaftend, sicheres<br />
Reifepotenzial.<br />
www.esterhazywein.at, € 34,–<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot Ried Joiser<br />
Gritschenberg 2015<br />
Weingut Markus Altenburger, Jois<br />
13 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
Kräuterwürze unterlegt Herzkirschnoten,<br />
ein Hauch von Nelken, dunkles Beerenkonfit,<br />
mineralisch, attraktives Bukett.<br />
Saftig, elegant, feine Tannine, gute<br />
Komplexität, Kirschfrucht im Abgang,<br />
feinwürzig im Nachhall, zitroniger Touch,<br />
bleibt sehr gut haften, engmaschig, guter<br />
Speisenbegleiter.<br />
www.markusaltenburger.com, € 39,–<br />
•<br />
BIO Leithaberg DAC rot<br />
Ried Windener Alter Berg 2015<br />
Weingut Gernot und Heike Heinrich,<br />
Gols<br />
13,5 Vol.-%, VL. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Feine<br />
Herzkirschen, dunkle Mineralität, ein<br />
Hauch von Brombeerkonfit unterlegt, tabakige<br />
Nuancen. Saftig, frische rote Kirschen,<br />
extraktsüß, präsente, integrierte<br />
Tannine, salzige Nuancen im Abgang, finessenreicher,<br />
lebendiger Stil, zarte Extraktsüße<br />
im Finale, gutes Reifepotenzial.<br />
www.heinrich.at, € 48,–<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried Oggauer Marienthal 2015<br />
Weingut Prieler, Schützen am Gebirge<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart<br />
nach Lakritze, schwarzes Waldbeerkonfit,<br />
dunkle Mineralität, schwarze Kirschen.<br />
Straff, kompakte Textur, straff, engmaschig,<br />
feine Extraktsüße, finessenreich<br />
strukturiert, bleibt sehr gut haften, ein<br />
Hauch von Pflaumen im Abgang, gutes<br />
Zukunftspotenzial. www.prieler.at<br />
•<br />
BIO Leithaberg DAC rot<br />
Ried Purbacher Rosenberg 2015<br />
Weingut Toni Hartl, Reisenberg<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart<br />
vegetale Nuancen, ein Hauch von Wacholder,<br />
schwarze Beerenfrucht, dezente Kräuterwürze.<br />
Saftig, feine Fruchtsüße, ein<br />
Hauch von Nougat, rund und harmonisch,<br />
mineralisch und ausgewogen, frisch strukturiert,<br />
zitroniger Nachhall. Bereits gut antrinkbar.<br />
www.toni-hartl.at<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried Joiser Altenberg 2015<br />
Weingut Anita und Hans Nittnaus, Gols<br />
13 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Schwarze<br />
Beerenfrucht, ein Hauch von Lakritze,<br />
etwas Wacholder, dunkle Mineralität, feine<br />
Kräuterwürze. Saftig, komplex, straff, feste,<br />
gut integrierte Tannine, finessenreiche<br />
Struktur, zitroniger Touch, gut anhaftend,<br />
salziger Abgang, ein eleganter Speisenbegleiter.<br />
www.nittnaus.at<br />
93<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried Großhöfleiner Reisbühl 2015<br />
Weingut Kirchknopf, Kleinhöflein<br />
14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart<br />
nach schwarzen Beeren, ein Hauch von<br />
Bohnenkraut, Brombeerkonfit und Lakritze,<br />
feine Edelholznuancen. Saftig, extraktsüß,<br />
reife Kirschen, mineralisch-salzig, zarter<br />
Nougat im Abgang, ein Hauch von Karamell<br />
im Abgang.<br />
www.weingut-kirchknopf.at<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried Großhöfleiner Reisbühl 2015<br />
Weingut Wagentristl, Großhöflein<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Schwarze Beeren, ein Hauch von Wacholder,<br />
floraler Touch, mineralischer Touch,<br />
zart nach Lakritze. Straff, engmaschig,<br />
schwarze Kirschen, feine Säurestruktur,<br />
zarter Nougat, salziger Touch im Abgang,<br />
zitronig im Rückgeschmack.<br />
www.wagentristl.com<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried Joiser Gritschenberg 2015<br />
Weingut Franz Pasler, Jois<br />
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte<br />
Randaufhellung. Gute Kräuterwürze, reife<br />
Kirschen, ein Hauch von Brombeeren, ein<br />
Hauch von Nougat, zart nach kandierten<br />
Orangenzesten. Saftig, stoffig, elegant, frische<br />
Säurestruktur, mineralisch, feiner<br />
schokoladiger Anklang, gute Länge, sicheres<br />
Reifepotenzial.<br />
www.franzpasler.at<br />
92<br />
•<br />
BIO Leithaberg DAC rot<br />
Ried Großhöfleiner Point 2015<br />
Biowein und Schnaps Mariell,<br />
Großhöflein<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Kräftiges Rubingranat,<br />
violette Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Kräuterwürzig unterlegte schwarze Kirschenfrucht,<br />
tabakige Nuancen, Lakritze,<br />
mineralischer Touch. Saftiger Körper, rotbeeriger<br />
Touch, frischer Säurebogen, salzig-zitronig<br />
im Abgang, wird von Flaschenreife<br />
profitieren, feiner Herzkirschentouch<br />
im Nachhall. www.mariell.at, € 17,50<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried Osliper Steinberg 2015<br />
Weingut Stefan Zehetbauer,<br />
Schützen am Gebirge<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
schwarze Kirschenfrucht, ein Hauch von<br />
Lakritze, frische Orangenzesten, feines<br />
Beerenkonfit. Saftig, elegant, feine Herzkirschenfrucht,<br />
angenehme Extraktsüße, mineralisch,<br />
straff, zarter Schokotouch im<br />
Nachhall. www.zehetbauerwein.at<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried Purbacher Thenau 2015<br />
Weingut Dr. Hans Bichler –<br />
Gut Purbach, Purbach<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart<br />
Lakritze, schwarze Beerenfrucht, reife Kirschen,<br />
zart floral, mineralischer Touch.<br />
Sehr lebendig, frische Struktur, finessenreich,<br />
straff, vibrierend, rotbeerige Nuancen<br />
im Nachhall, sehr animierend, bereits gut<br />
antrinkbar.<br />
www.bichler-weinbau.eu<br />
dez–feb 2019 falstaff 285
CLUB<br />
VIENNA BAR- & SPIRITS-FESTIVAL 286<br />
BREGUET-EVENT 288<br />
CEO-DINNER WERFEN 290<br />
FALKENSTEINER INDIAN SUMMER 292<br />
METAXA 294<br />
GENUSSWOCHENENDE VELDEN 296<br />
Einer der gefragtesten Drinks des Festivals: die<br />
»Lynchburg Lemonade« von Jack Daniel’s.<br />
PARTYSTIMMUNG IN DER HOFBURG<br />
comer verlegten ihre Tresen<br />
kurzerhand nach Wien und begeisterten<br />
die Gäste mit außergewöhnlichen<br />
Drink-Kreationen<br />
und Produktneuheiten.<br />
Geboten wurde ein spannendes<br />
Programm für Connaisseure,<br />
Freunde der Mixology-Kultur<br />
und Genussmenschen. Zahlreiche<br />
Highlights und Trendthemen<br />
(etwa »Gin & Tonic«)<br />
durften dabei natürlich nicht<br />
fehlen: Mit einer eigenen Gin<br />
& Tonic-Bar war beispielsweise<br />
das Bar-Team des »Kleinod«<br />
vor Ort, Campari überraschte<br />
Die Besucher des zweiten<br />
Vienna Bar- & Spiritsfestivals<br />
trafen in der<br />
Wiener Hofburg auf das Who’s<br />
Who der Bar- und Spirituosenszene.<br />
Nationale und internationale<br />
Gastbartender, große<br />
Marken und spannende Newmit<br />
einer typisch italienischen<br />
»Secret Bar«, und auch Kan<br />
Zuo und sein Team der Wiener<br />
»The Sign Lounge« haben sich<br />
in diesem Jahr wieder etwas<br />
Besonderes einfallen gelassen.<br />
Sie begeisterten die Gäste mit<br />
einem innovativen Cocktail-<br />
Käse-Pairing. Stargast des Festivals<br />
war Barkeeper-Legende<br />
Charles Schumann.<br />
Fotos: Nadine Studeny Photography, Colin Cyruz Michel<br />
POWERED BY<br />
286<br />
falstaff dez–feb 2019
Think pink: Insgesamt<br />
16 Auszeichnungen wurden<br />
beim Festival in der Wiener<br />
Hofburg vergeben (siehe<br />
auch S. 114).<br />
NACHBERICHT<br />
Feine Gespräche in der Campari Secret Bar:<br />
Franz del Fabro (l.) und Top-Koch Harald Brunner.<br />
Herrliche Martinis und köstliche Mules gab es<br />
bei Tom Sipos (l.) und seinem Team an der<br />
Stolichnaya-Bar.<br />
Guter Whiskey<br />
macht gute Laune:<br />
zu sehen bei<br />
der Bar von<br />
Jameson.<br />
Barkeeper, Koch & Model:<br />
Charles Schumanns Bar<br />
»Les Fleurs du Mal« wurde<br />
als beste American Bar<br />
Deutschlands ausgezeichnet.<br />
Mittendrin: der mehrfach<br />
ausgezeichnete Cocktail-<br />
Virtuose Kan Zuo<br />
(»The Sign Lounge«).<br />
Eine eigene Zone<br />
für Genießer: die<br />
Whiskey-Area als<br />
Schlaraffenland.<br />
Alle Impressionen<br />
vom Event unter:<br />
www.falstaff.com/vbsf18<br />
Barfrau<br />
des Jahres<br />
Kathi Schwaller<br />
(»Heuer«) und<br />
Andreas Trattner<br />
(»Salopp«).<br />
287
NACHBERICHT<br />
Gastgeber: Breguet-<br />
Boutique-Manager<br />
Josef Pamperl mit<br />
Nico »Gino«<br />
Venturini, Angelo<br />
Palladino (»Borbone<br />
Barber Club«) und<br />
Markus Scheer.<br />
Tolle Aussichten: Breguet feierte die<br />
Uhren der Classique-Kollektion.<br />
VON ZEITLOSER<br />
SCHÖNHEIT<br />
Sinn für Schönes: Die beiden ehemaligen Fußballer Peter Hlinka (l.) und<br />
Markus Katzer mit Ex-Model Anna Huber.<br />
DER DRINK DES<br />
ABENDS: CHURCHILL<br />
So richtig im Thema waren auch die<br />
Herren hinter dem Tresen: Weil der<br />
ehemalige britische Premier Sir Winston<br />
Churchill selbst leidenschaftlicher<br />
Breguet-Träger war, servierte<br />
das Team der »26° EAST Bar« im<br />
»Kempinski« einen Cocktail, der einst<br />
für ihn kreiert wurde: den »Churchill«<br />
(Whiskey, Limette, Triple Sec, roter<br />
Wermut, Martini Bitter, Cointreau).<br />
Anfang Oktober machte<br />
die »Classic Tour«-<br />
Eventreihe von Breguet<br />
in der »26° EAST Bar« des<br />
Wiener Hotels »Kempinski«<br />
halt, um mit Freunden und Fans<br />
der Marke im Rahmen einer exklusiven<br />
Abendveranstaltung<br />
die zeitlos eleganten Uhren der<br />
Classique-Kollektion zu feiern.<br />
Und weil höchste Qualität<br />
und Handwerk diese Zeitmesser<br />
ausmachen, holte sich die 1775<br />
in Paris gegründete Uhrenmanufaktur<br />
gleich drei Partner dazu,<br />
die ebenso für höchste Qualitätsstandards<br />
stehen: Gemeinsam<br />
mit den Traditionshäusern<br />
Scheer (Maßschuhe) und Venturini<br />
(Maßhemden) sowie dem<br />
»Borbone Barber Club« konnten<br />
die Gäste so an einem Abend erleben,<br />
wie sich ein Gentleman<br />
jeden Tag fühlt.<br />
Die Gäste lauschten bei prickelndem<br />
Louis-Roederer-<br />
Champagner und Fingerfood<br />
aus dem Restaurant des »Hotel<br />
Kempinski« (Waldpilzrisotto,<br />
gebratene Jakobsmuschel, Zitronen-Meringue-Tarte<br />
etc.) den<br />
Ausführungen des Uhrmachers<br />
und bestaunten freilich auch<br />
ausgiebig das, was in den zahlreichen<br />
Vitrinen schlummerte –<br />
die eleganten Zeitmesser von<br />
Breguet. Die meiste Aufmerksamkeit<br />
bekam natürlich das<br />
teuerste Stück, das an diesem<br />
Abend ausgestellt war – das<br />
»Classique Tourbillon Quantième<br />
Perpétual 3797« in Platin,<br />
das für € 174.200,– (UVP) zu<br />
haben ist.<br />
Fotos: www.wulz.cc<br />
288<br />
falstaff dez–feb 2019
musica<br />
mehr<br />
s<br />
JETZT<br />
TICKETS<br />
SICHERN!<br />
mehr unterhaltung.<br />
BODYGUARD – Das Musical täglich außer montags Ronacher<br />
I AM FROM AUSTRIA täglich außer montags Raimund Theater<br />
Die VBW bietet Musiktheater der EXTRAKLASSE.<br />
Historische Häuser, imposante Kostüme, außergewöhnliche Bühnenbilder<br />
und Musical-Hits mit Ohrwurmpotenzial: Das alles und noch viel mehr<br />
bieten die Aufführungen der Vereinigten Bühnen Wien. Das Wien Holding-<br />
Unternehmen bringt die besten Musicalproduktionen auf die Bühnen des<br />
Raimund Theater und Ronacher. Tickets unter www.wien-ticket.at.<br />
www.wienholding.at
NACHBERICHT<br />
Gastgeber 2: Dr. Martin Panosch (Landesdirektor<br />
Salzburg Wr. Städtische), Mag. Christoph Paulweber<br />
(Generaldirektor Salzburger Sparkasse).<br />
SALZBURGER<br />
GENUSS-GIPFEL<br />
Als hätte man es bestellt:<br />
Ein traumhaft lauer<br />
Herbstabend erwartete<br />
die Gäste beim traditionellen<br />
CEO-Dinner, zu dem <strong>Falstaff</strong>-<br />
Herausgeber Wolfgang Rosam,<br />
die Wiener Städtische, die Erste<br />
Bank und T-Mobile Anfang Oktober<br />
in den Gourmet-Tempel<br />
von Rudi und Karl Obauer nach<br />
Werfen geladen hatten. Rund<br />
80 Gäste delektierten sich erst<br />
im Garten des Restaurants an<br />
Champagner und feinsten<br />
Horsd’œuvres, ehe ein exquisites<br />
5-Gänge-Menü serviert<br />
wurde. Rudi und Karl Obauer:<br />
»Obwohl wir schon in einem<br />
etwas fortgeschrittenen Kochalter<br />
sind, haben wir noch immer<br />
ein leichtes Kribbeln im Magen,<br />
wenn so ein Event bei uns statt-<br />
Gastgeber 1: Erste-Bank-<br />
Chef Stefan Dörfler mit<br />
<strong>Falstaff</strong>-Herausgeber<br />
Wolfgang Rosam.<br />
findet. Das ist wie beim Start<br />
eines Skirennens – immer spannend.«<br />
Von einer raffinierten Räucherforellenpalatschinke<br />
mit<br />
Grüll-Kaviar und Steinpilzpulversauce<br />
über Zander à la Witzigmann<br />
und ein Rosa Filet vom<br />
Pinzgauer Jungrind bis hin zu<br />
herbstlichem Maronimus reichte<br />
das kulinarische Angebot<br />
der Brüder Obauer, das –<br />
natürlich – von erlesenen<br />
Weinen unterstützt<br />
wurde.<br />
Angélique Weinberger<br />
(l.), Direktorin des<br />
»Sacher« in Salzburg,<br />
mit Quality Managerin<br />
Cara Jana Kirchhof.<br />
Ruhe vor dem<br />
Sturm: Rudi und<br />
Karl Obauer zu<br />
Beginn eines zu<br />
100% gelungenen<br />
Abends.<br />
Genossen die<br />
entspannte<br />
Atmosphäre: Leo<br />
Bauernberger<br />
(Chef Salzburg<br />
Tourismus) mit<br />
Gattin Ruth<br />
Kamml (l.) sowie<br />
Gastgeberin<br />
Maria Zesch<br />
(T-Mobile, u.).<br />
»Wir haben bei so einem<br />
Event noch immer Kribbeln<br />
im Magen. Das ist wie beim<br />
Start eines Skirennens –<br />
immer spannend!«<br />
RUDI UND KARL OBAUER TOP-KÖCHE<br />
Fotos: Franz Neumayr<br />
290 falstaff dez–feb 2019
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Erfolg verbindet Schlumberger und T-Mobile.<br />
Wer auf 175 Jahre Sektkultur zurückblicken kann, hat allen Grund zum Feiern. T-Mobile feiert mit und ist stolz darauf, die älteste Sektkellerei<br />
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Erfolg. Das verbindet uns.
Dinner de luxe: Die Gäste genossen<br />
ein Sechs-Gänge-Menü von Thomas<br />
Gruber und Markus Rath (u.).<br />
Backstube:<br />
Unter Mit hilfe<br />
von Experten<br />
wurde ein<br />
Kärntner<br />
Reindling gebacken.<br />
NACHBERICHT<br />
ENTDECKUNGSREISE<br />
Unter dem Motto »Indian<br />
Summer« hatten Gäste<br />
im »Falkensteiner<br />
Schlosshotel Velden« die Möglichkeit,<br />
an einem ganzen Wochenende<br />
den Geschmack Kärntens<br />
kennenzulernen. Neben<br />
einem Besuch der ersten Slow-<br />
Food-Travel-Region der Welt<br />
Genusswochenende am Wörthersee:<br />
Das »Falkensteiner Schlosshotel<br />
Velden« organisierte für seine Gäste<br />
ein einmaliges Genusswochenende.<br />
stand am Samstagabend im<br />
»Schlossstern« ein kulinarisches<br />
Highlight auf dem Programm –<br />
ein Genussmenü in sechs Gängen,<br />
für das der Küchenchef des<br />
Hauses, Thomas Gruber, gemeinsam<br />
mit Markus Rath (»Rathhaus<br />
im Georgium«) verantwortlich<br />
zeichnete. Für die passende<br />
Begleitung sorgten Weine aus<br />
dem Weingut Georgium.<br />
Die Teilnehmer durften im<br />
Rahmen des Events aber auch<br />
selbst in der Küche werken –<br />
unter Anleitung von Experten<br />
konnte das traditionelle Kärntner<br />
Germteiggebäck, der<br />
Reindling, selbst zubereitet und<br />
mit heim genommen werden.<br />
Eine köstliche Erinnerung.<br />
Fotos: beigestellt<br />
promotion / DIE MESSERPROFIS IN WIEN UND GRAZ<br />
140 Jahre scharfe Qualität<br />
Seit 140 Jahren steht die Familie Scala für<br />
beste Qualität und Fachberatung, wenn es um Messer, Scheren,<br />
Steakbestecke und Maniküre-Werkzeug geht.<br />
»Miyabi-Messer sind nicht nur extrem scharf,<br />
sondern auch ästhetisch«, so Pietro Scala.<br />
Miyabi 5000 FCD: scharf,<br />
ergonomisch und ein echter Hingucker.<br />
Japanische Küchenmesser sind faszinierend.<br />
Sie sind nicht nur extrem<br />
schneidhaltig und scharf, sondern<br />
auch ergonomisch und ästhetisch.<br />
So bevorzugen die einen Messer aus nicht<br />
rostfreiem Stahl, der behutsamer Pflege<br />
be darf, die anderen setzen auf rostfreie<br />
Da maste oder Lagenstähle. Die Ausführungen<br />
sind vielfältig. Bei Scala findet man<br />
alle erdenklichen Varianten. Denn die Messerprofis<br />
führen ein enormes Sortiment und<br />
beraten ihre Kundschaft bereits in fünfter<br />
Generation. In verschiedenen Kochvideos<br />
und bei Kooperationen mit bekannten Gastrobetrieben<br />
zeigen sie, dass sie neben dem<br />
Know-how zu den verschiedenen Küchenmessern<br />
auch über deren Anwendung<br />
Bescheid wissen. Dabei fällt auf, dass die<br />
Scalas schnell zu japanischen Kochmessern<br />
von Miyabi greifen. Diese sind nicht nur<br />
langlebig und liegen gut in der Hand, sie<br />
sehen auch richtig edel aus!<br />
INFO<br />
Weiterführende Informationen<br />
finden Sie unter<br />
www.klingen-boutique.at (WIEN) und<br />
www.scala-murgasse.at (GRAZ)<br />
Fotos: Scala Murgasse, Sophie Scala<br />
292<br />
falstaff dez–feb 2019
PROMOTION/ gourmetclub<br />
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DIE KARTE FÜR GENIESSER<br />
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Bank-, Wiener-Städtische-,<br />
Austrian-Airlines- und T-Mobile-<br />
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möchten, zur Verfügung.<br />
Wenn Sie noch kein Mitglied<br />
sind, informieren wir Sie gerne!<br />
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unserer Feinschmecker<br />
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T: +43 1 9042141-400<br />
erstebank@ falstaffgourmetclub.at<br />
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RESTAURANT UNKAI<br />
»Unkai« bedeutet Wolkenmeer, denn<br />
hier kommt man dem kulinarischen<br />
Himmel ein Stück näher. Frisch, leicht<br />
und bekömmlich sind die Attribute der<br />
japanischen Küche, das Gebot des Eigengeschmacks<br />
steht vor jeder anderen<br />
Küchenmaxime. Auch die Zubereitungsarten<br />
aus ausgefeilter Schnitttechnik<br />
und kurzen Garzeiten ist eine Kunst. die<br />
die Küchencrew perfekt beherrscht. Das<br />
»Unkai« nimmt den Gast auf eine feinfühlige<br />
Genussreise von höchster Qualität<br />
durch die hervorragende und vielseitige<br />
Küche Japans mit.<br />
INFO<br />
Fotos: beigestellt<br />
UNKAI<br />
86 PUNKTE im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2018</strong><br />
Kärntner Ring 9, 1010 Wien<br />
Mo 18–22, Di bis So 12–14.30<br />
und 18–22.45 Uhr<br />
T: +43 1 515809110<br />
www.grandhotelwien.com<br />
Frisch, leicht und bekömmlich sind die Attribute der japanischen Küche, wo Eigengeschmack vor jeder anderen Küchenmaxime steht.<br />
dez–feb 2019 falstaff 293
Fotos<br />
von der Party unter:<br />
www.falstaff.com/metaxa<br />
NACHBERICHT<br />
EINEN ABEND URLAUB<br />
Meister hinterm Tresen: »Tür 7«-<br />
Barkeeper Reinhard Pohorec.<br />
Hand aufs Herz: Hätten<br />
Sie nicht auch schon<br />
mal gerne Ihren Urlaub<br />
um ein paar Tage verlängert?<br />
Eben! Genau dieses Feeling vermittelte<br />
Metaxa Ende September,<br />
indem die Marke erlesene<br />
Gäste auf eine Reise durch die<br />
Verwöhnte kulinarisch:<br />
Sören Herzig.<br />
Aromenvielfalt der Kult-Spirituose<br />
in die Wiener In-Bar<br />
»Tür 7« bat. Ebendort wurden<br />
Metaxa-Raritäten von Geri Tsai<br />
gebührend in Szene gesetzt – der<br />
Hausherr kreierte sogar einen<br />
eigenen Welcome-Drink. Neben<br />
einem exklusiven Tasting fand<br />
auch eine Metaxa-Masterclass<br />
statt, bei der drei Qualitäten<br />
der Spirituose verkostet werden<br />
konnten – allen voran der kostbare<br />
»Angels’ Treasure«. Für<br />
die passende kulinarische<br />
Untermalung sorgte<br />
Top-Koch Sören<br />
Herzig mit – logisch<br />
– Köstlichkeiten aus<br />
Griechenland.<br />
Links: »Tür 7«-Chef Geri<br />
Tsai und Christof Habres<br />
(»Wiener Barbuch«).<br />
Rechts: Immer auf der<br />
Suche nach Inspirationen:<br />
Oliver Kitz (F&B-<br />
Boss Casinos Austria).<br />
Fotos: Colin Cyruz Michel<br />
TVB Pitztal · Firn Wein Genuss · Inserat <strong>Falstaff</strong> · Format: 233 x 132 mm (+3 mm randabfallend)<br />
FIRN<br />
WEIN<br />
GENUSS<br />
5.–6. APRIL 2019<br />
HÖCHSTE WEINVERKOSTUNG MIT<br />
ÖSTERREICHS TOPWINZERN<br />
10. PITZTALER WEIN- GOURMETNACHT<br />
BIG BOTTLE PARTY<br />
WEITERE INFOS UND TICKETS<br />
UNTER WWW.PITZTAL.COM
WIENER STÄDTISCHE / promotion<br />
Seiler und Speer melden sich<br />
zurück und präsentierten mit<br />
‚Ois OK‘ die erste Single<br />
des neuen Albums.<br />
Genuss verbindet. Musik auch.<br />
Seiler und Speer – das Austropop-Duo über<br />
seinen Weg, Erfolgsdruck und die Kunst,<br />
das Leben zu leben.<br />
andermal verarbeiten wir Erlebtes.<br />
Das Schöne an der Kunst ist die Freiheit<br />
zu entscheiden, was man tut.<br />
Und das machen wir auch.<br />
Ein Kabarettist und ein Filmemacher<br />
erobern die Austropop-Szene – wie<br />
kam es dazu?<br />
SEILER UND SPEER So wie vermutlich<br />
das meiste im Leben – unverhofft.<br />
Wir drehten damals gemeinsam<br />
als junge Künstler eine Serie<br />
und aus diesem Projekt entstand<br />
dann die Formation Seiler und Speer.<br />
Vom Spaßprojekt zu doppelten<br />
Amadeus-Gewinnern. Wie groß ist<br />
der Erfolgsdruck beim mittlerweile<br />
dritten Album?<br />
Bei den Arbeiten zu unserem zweiten<br />
Album war mit Sicherheit Erfolgsdruck<br />
da. Beim dritten Album regiert<br />
eher die Laune und die Freude an<br />
dem, was wir tun. Das hört und<br />
spürt man. Wir setzen uns weder<br />
Genregrenzen noch irgendeinen roten<br />
Faden. Am Ende des Tages müssen<br />
wir zufrieden sein.<br />
Im Zentrum Ihrer Songs stehen Alltagssituationen,<br />
mit denen sich jeder<br />
identifizieren kann. Wieviel Autobiographisches<br />
steckt in den Texten?<br />
Manchmal erzählen wir eine Geschichte,<br />
die völlig erfunden ist. Ein<br />
Mit ‚Ois OK‘, der ersten Single Ihres<br />
neuen Albums, liefern Sie die Hymne<br />
für die Kampagne ‚Lebe das Leben‘<br />
der Wiener Städtischen Versicherung.<br />
Weshalb haben Sie sich für<br />
eine Partnerschaft mit einem Unternehmen<br />
aus einer so „ernsten“ Branche<br />
entschieden?<br />
Ich denke weil alles so unkompliziert<br />
war. Mit der Single „Ois OK“ drücken<br />
wir ein Lebensgefühl aus, für<br />
das wir stehen und für das auch die<br />
Wiener Städtische mit ihrer neuen<br />
Kampagne „Lebe das Leben“ steht.<br />
Die Chemie hat einfach gestimmt.<br />
Was bedeutet es für Sie, das Leben<br />
zu leben?<br />
Das zu tun, worauf man Lust hat,<br />
ohne dabei jemand anderem weh zu<br />
tun.<br />
»Es ist erst dann vorbei,<br />
wenn es vorbei ist.<br />
Aber dann ist es eh aus.«<br />
Fotos: beigestellt<br />
Das Austropop-Duo mit Robert<br />
Lasshofer, Generaldirektor der<br />
Wiener Städtischen –<br />
eine Zusammenarbeit, bei der die<br />
Chemie stimmt.<br />
INFO<br />
Nur wer gut versichert ist,<br />
kann sich zurücklehnen und<br />
sagen „Ois OK“. Mehr unter:<br />
LebeDasLeben.com<br />
CHRISTOPHER SEILER UND<br />
BERNHARD SPEER<br />
dez–feb 2019 falstaff 295
EIN WOCHENENDE FÜR GENIESSER<br />
Was gibt es Schöneres,<br />
als ein Advent-Wochenende,<br />
an dem<br />
man von der ersten bis zur letzten<br />
Minute verwöhnt wird? Zu<br />
einem solchen lädt das »Falkensteiner<br />
Schlosshotel Velden«.<br />
Am 15. 12. erwartet Sie unter<br />
anderem ein exklusives Vier-<br />
Gänge-Dinner mit Weinbegleitung,<br />
für das der Chefkoch des<br />
»Schlossstern«, Thomas Gruber,<br />
und Walter Leidenfrost (»Ludwig<br />
van«, Wien) verantwortlich<br />
zeichnen. Ebenfalls am Programm:<br />
Eine Masterclass Verkostung<br />
mit <strong>Falstaff</strong> New Media<br />
Chefredakteur Bernhard Degen<br />
und den teilnehmenden Winzern.<br />
Kulinarischer Advent: Im<br />
Falkensteiner Schlosshotel<br />
Velden erwartet Sie ein Gourmet-Menü<br />
von Thomas Gruber und<br />
Walter Leidenfrost (Bild).<br />
ANKÜNDIGUNG<br />
INFO<br />
TERMIN: 14.-16. Dezember <strong>2018</strong>,<br />
Rotweindinner am 15.Dezember<br />
(auch einzeln buchbar)<br />
ORT: Falkensteiner Schlosshotel<br />
Velden, Schlosspark 1,<br />
9220 Velden<br />
PREIS FÜR DAS DINNER<br />
AM SAMSTAG:<br />
GC-Preis p.P. von € 89,–<br />
Normalpreis von € 109,–<br />
(4 Gänge Dinner mit Weinbegleitung<br />
und Mineralwasser)<br />
PREIS FÜR DAS WOCHEN-<br />
END-PACKAGE MIT<br />
ÜBERNACHTUNG:<br />
€ 405,– für GC & Abo<br />
€ 434,– Normalpreis<br />
Jeweils pro Zimmer/Nacht bei<br />
Doppelbelegung<br />
TICKETS & ANMELDUNG:<br />
www.falstaff.com/events<br />
Fotos: Falkensteiner Hotels & Residences<br />
Gastgeber: Maria<br />
und Josef Steffner<br />
vom »Mesnerhaus«.<br />
MOTOREN & MENÜS<br />
Heiße Motoren, kulinarischer<br />
Genuss und glänzendes<br />
Silber können einen<br />
Tag perfekt machen – wie<br />
auch bei den Erlebnistagen von<br />
»Robbe & Berking«. Gestartet<br />
wird mit einem Mittagessen im<br />
»Mesnerhaus«, ehe eine BMW-<br />
Spritztour auf dem Programm<br />
steht. Highlight: Ein herrliches<br />
6-Gänge-Dinner, zubereitet von<br />
Starkoch Thorsten Probost und<br />
Mesnerhaus-Chef Josef Steffner.<br />
Feiern Sie den Abend mit mit<br />
Champagner aus dem Robbe &<br />
Berking-Silberkelch (Wert: €<br />
270,–) und nehmen Sie diesen als<br />
glänzende Erinnerung an einen<br />
unvergesslichen Tag mit nach<br />
Hause!<br />
INFO<br />
Starkoch Thorsten Probost<br />
TERMIN: 4. & 5. Oktober 2019<br />
BEGINN: jeweils ab 10 Uhr<br />
PROGRAMM: Erlebnistag mit<br />
Mittagessen, BMW-Spritztour,<br />
6-Gänge-Menü inkl. Weinbegleitung<br />
und Champagner,<br />
Robbe & Berking Silberkelch<br />
(im Wert von 270 Euro)<br />
INFOS UND ANMELDUNG:<br />
pro Person € 579,–<br />
für Abonnenten und GC-Mitglieder<br />
gilt ein Rabatt von 15%<br />
296<br />
falstaff dez–feb 2019
Genussvolle Auswahl<br />
15 Toplokale – 4 exklusive Menüs<br />
Mercado Nikkei<br />
Sezai Fisch(t)raum<br />
Marktamt Baaden<br />
Vienna 1st<br />
„Die Presse“<br />
Genuss-Scheck <strong>2018</strong>/19<br />
Lassen Sie sich von vier exklusiven dreigängigen Menüs verführen, einzulösen<br />
in 15 ausgewählten Toplokalen in Wien und Niederösterreich.<br />
€ 74 00<br />
DiePresse.com/shop
TISCHGESPRÄCH MIT CHARLES SCHUMANN ÜBER …<br />
DAS RICHTIGE MASS<br />
AN KREATIVITÄT<br />
INTERVIEW URSULA MACHER<br />
FALSTAFF Das »Schumann’s«<br />
ist nicht nur die bekannteste Bar<br />
Deutschlands, es gibt dort auch ein<br />
Restaurant, in dem Sie kochen. Sind Sie<br />
in der Küche denn genauso kreativ<br />
wie an der Bar?<br />
CHARLES SCHUMANN Ich bin sowieso<br />
der bessere Koch! Deshalb bin ich auch<br />
wenig an der Bar, die Jungs wissen schon,<br />
was sie da tun. Mich findet man eher in<br />
der Küche, und da habe ich eine klare Linie.<br />
Wir versuchen nicht, uns ständig neu zu<br />
erfinden. Wenn ich sehe, wie vielfältig so<br />
manche Küchen sind, wird mir schlecht<br />
und mir vergeht der Hunger. Viele vergessen<br />
bei all der Überkreativität auf das Wesentliche –<br />
die einfachen Dinge. Jeder redet davon,<br />
aber am Ende macht’s keiner.<br />
Womit kann man Sie kulinarisch glücklich<br />
machen?<br />
Das ist relativ einfach. Für mich ist Gemüse<br />
sehr wichtig. Aber nicht, weil es gerade trendy<br />
ist, ich mochte das schon immer. Und wenn ich<br />
schnell aufzählen muss, was ich will, dann sind<br />
das Brot, Pasta, Kartoffeln. Ich bin mit Brot<br />
aufgewachsen, Brot ist so vielfältig. Ein dickes<br />
fettes Butterbrot macht mich schon glücklich.<br />
Aber wenn Sie für Gäste kochen, servieren Sie<br />
dann doch wohl etwas anderes, oder?<br />
Klar. Ich schau mir immer die Gäste an und<br />
dann überlege ich, was ich machen<br />
könnte. Dann gehe ich in die Küche<br />
und schaue, ob eh alles da ist, was<br />
ich brauche. Ich bin sehr oft in Japan,<br />
das spielt in meine Küche mit rein. Ich<br />
bereite Gemüse heute ganz anders zu,<br />
schneide das anders als früher, koche sehr<br />
viel mit Eiern. Sogar in meinen Suppen sind<br />
Eier drin. Das wäre dann zum Beispiel eine<br />
CHARLES SCHUMANN<br />
Er gilt als die Legende in der deutschsprachigen<br />
Barszene: 1941 in der<br />
Oberpfalz geboren, geht Schumann in<br />
den 1970ern nach Frankreich, arbeitet<br />
in Bars und Diskotheken. Später wird<br />
er in München Barkeeper in »Harry’s<br />
New York Bar«, 1982 eröffnet er seine<br />
eigene Bar – das »Schumann’s«,<br />
Deutschlands bekannteste Bar. Im<br />
reifen Alter modelte Schumann für<br />
Yohji Yamamoto und Boss, auch einen<br />
Film über sein Leben gibt es.<br />
Vorspeise. Danach gibt es Pasta, die liebe ich über<br />
alles. Aber meistens ist zu viel Sauce dran. Es gibt<br />
ja diese Untugend der Köche, dass sie die Pasta dann<br />
immer noch ewig in der Sauce schwenken. Bei mir<br />
braucht es nur Öl, Knoblauch, etwas Speck. Und<br />
dann kommt Huhn oder ein Schweinsbraten – der<br />
so lange gebraten wird, dass man ihn mit dem<br />
Löffel essen kann.<br />
Und wie sieht es mit dem Wein aus? Ist ein Spirituosen-Fachmann<br />
gleichzeitig ein guter Weinkenner?<br />
Nein, ich trinke Bier. Am besten im Sommer, eiskalt,<br />
in einem eiskalten Glas – das ist unschlagbar, wenn<br />
es warm ist. Was den Wein betrifft: Ich bin keiner,<br />
der sich ein Glas bestellt. Wenn ich Wein trinke,<br />
dann immer in Gesellschaft. Ich habe immer Leute<br />
dabei, die mehr wissen als ich. Das ist angenehm.<br />
Sie sind ein Kaffee-Junkie, trinken zehn Tassen<br />
am Tag. Ist ein Dinner erst dann gut, wenn auch<br />
der Espresso stimmt?<br />
Mit dem Espresso ist das so eine Sache. Inzwischen<br />
schafft man es ja in Deutschland, einen ordentlichen<br />
auf den Tisch zu bringen. In Frankreich ist es ganz<br />
schlimm, in Japan besser als bei uns. Es gibt kaum<br />
eine Stadt wie Tokio, in der es so viele junge Menschen<br />
gibt, die wirklich »dedicated« sind.<br />
Die machen’s richtig!<br />
Fotos: Thomas Schauer, Zwiesel Kristallglas AG<br />
298<br />
falstaff dez–feb 2019
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