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FinanzBusinessMagazin - Crypto Currencies und ICOs – eine neue Assetklasse

Zehn Jahre nach dem Crash: Nur jeder zweite Bankmanager sieht ein Umdenken im Umgang mit Risiken, Erster Bitcoin Farming Fonds für professionelle Investoren, Regulierung von Crypto- und ICO weltweit im Überblick, Bankkunden fordern personalisierte Dienstleistungen, Staatsfonds setzen verstärkt auf alternative Anlagen, Immobilienrisiken müssen neu bewertet werden, 65 Prozent der Großanleger in Deutschland investieren nachhaltig

Zehn Jahre nach dem Crash: Nur jeder zweite Bankmanager sieht ein Umdenken im Umgang mit Risiken, Erster Bitcoin Farming Fonds für professionelle Investoren, Regulierung von Crypto- und ICO weltweit im Überblick, Bankkunden fordern personalisierte Dienstleistungen, Staatsfonds
setzen verstärkt auf alternative Anlagen, Immobilienrisiken müssen neu bewertet werden, 65 Prozent der Großanleger in Deutschland investieren nachhaltig

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<strong>FinanzBusinessMagazin</strong> I REGULIERUNGEN<br />

Green Bonds:<br />

Klare Kriterien für <strong>eine</strong>n echten Markt<br />

Die Europäische Kommission will den<br />

grünen Finanzmarkt durch <strong>eine</strong><br />

Aufweichung der Eigenkapitalvorschriften<br />

für grüne Anleihen, sogenannte<br />

Green Bonds, stärker fördern. Das könnte<br />

zu <strong>eine</strong>r Blase führen, zeigt das Institut<br />

der deutschen Wirtschaft (IW) in <strong>eine</strong>r<br />

Studie. Anstatt auf ein schnelles Wachstum<br />

zu drängen, sollte die EU erst einmal<br />

auf die geplanten einheitlichen Standards<br />

für grüne Anleihen setzen.<br />

Er<strong>neue</strong>rbare Energien<br />

ausbauen,<br />

saubere Mobilität<br />

fördern oder<br />

Gebäude sanieren:<br />

Umweltschutz<br />

Quelle: © pixabay.de<br />

kostet viel Geld.<br />

Öffentliche Mittel allein reichen nicht aus,<br />

um die festgelegten Klimaschutzziele zu<br />

erreichen. Die EU setzt deshalb bei der<br />

Finanzierung von Umweltprojekten verstärkt<br />

auf Green Bonds. Allerdings wurde<br />

im vergangenen Jahr weltweit lediglich ein<br />

Volumen von 157 Milliarden US-Dollar an<br />

grünen Anleihen ausgegeben. Zum Vergleich:<br />

Das gesamte Umlaufvolumen von<br />

Anleihen betrug 2017 mehr als 23 Billionen<br />

US-Dollar. Um die angestrebten klimaverträglichen<br />

Gesamtinvestitionen von bis zu<br />

7 Billionen US-Dollar pro Jahr zu finanzieren,<br />

müssten sich die Anleiheemissionen<br />

also um das 45-Fache erhöhen.<br />

Um den Markt für grüne Investitionen<br />

weiter zu stärken, plant die Europäische<br />

Kommission deshalb, die Eigenkapitalvorschriften<br />

für Banken durch <strong>eine</strong>n grünen<br />

Unterstützungsfaktor für grüne Investitionen<br />

aufzuweichen: Bislang müssen die<br />

Banken, wenn sie beispielsweise Green<br />

Bonds erwerben, genauso viel Eigenkapital<br />

für unerwartete Verluste bereithalten<br />

wie für herkömmliche Anleihen, künftig<br />

sollen geringere Eigenkapitalanforderungen<br />

gelten.<br />

Eine Sonderbehandlung der Green<br />

Bonds kann jedoch zu <strong>eine</strong>r Schieflage<br />

am Finanzmarkt <strong>und</strong> <strong>eine</strong>r spekulativen<br />

Blase führen, warnt das IW in <strong>eine</strong>r<br />

Studie. Zerplatzt diese Blase, wäre das<br />

nicht nur schädlich für den Finanzsektor<br />

<strong>–</strong> auch die Klimaziele wären schwerer<br />

erreichbar, da viele Anleger kein Geld in<br />

Umweltprojekte investieren, wenn sie dabei<br />

zuvor Geld verloren haben.<br />

Anstatt auf ein schnelles Wachstum des<br />

Green-Bond-Marktes zu setzen, sollte die<br />

EU lieber ein organisches Wachstum anstreben<br />

<strong>und</strong> auf die Kräfte des Marktes vertrauen.<br />

Sie sollte deshalb nicht die Eigenkapitalvorschriften<br />

aufweichen <strong>und</strong> sich<br />

stattdessen darauf beschränken, gleiche<br />

Standards für Green Bonds festzulegen.<br />

„Nur wenn einheitlich<br />

geregelt<br />

ist, was sich hinter<br />

Green Bonds<br />

verbirgt, kann mit<br />

den grünen Anleihen<br />

auch international<br />

gehandelt<br />

Quelle: © pixabay.de<br />

werden“, erklärt IW-Finanzexperte Markus<br />

Demary. Hierfür muss die EU-Kommission<br />

eindeutige Kriterien festlegen, was ein Green<br />

Bond ist <strong>und</strong> in welche Projekte die eingesammelten<br />

Gelder investiert werden dürfen.<br />

„Neben er<strong>neue</strong>rbaren Energien <strong>und</strong><br />

sauberen Mobilitätsprojekten können das<br />

Investitionen in Biodiversität oder nachhaltiges<br />

Abfallmanagement sein“, so IW-<br />

Umweltökonomin Adriana Neligan.<br />

Autor: www.iwkoeln.de<br />

66 Ausgabe Dezember / 2018

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