22.11.2018 Aufrufe

FinanzBusinessMagazin - Crypto Currencies und ICOs – eine neue Assetklasse

Zehn Jahre nach dem Crash: Nur jeder zweite Bankmanager sieht ein Umdenken im Umgang mit Risiken, Erster Bitcoin Farming Fonds für professionelle Investoren, Regulierung von Crypto- und ICO weltweit im Überblick, Bankkunden fordern personalisierte Dienstleistungen, Staatsfonds setzen verstärkt auf alternative Anlagen, Immobilienrisiken müssen neu bewertet werden, 65 Prozent der Großanleger in Deutschland investieren nachhaltig

Zehn Jahre nach dem Crash: Nur jeder zweite Bankmanager sieht ein Umdenken im Umgang mit Risiken, Erster Bitcoin Farming Fonds für professionelle Investoren, Regulierung von Crypto- und ICO weltweit im Überblick, Bankkunden fordern personalisierte Dienstleistungen, Staatsfonds
setzen verstärkt auf alternative Anlagen, Immobilienrisiken müssen neu bewertet werden, 65 Prozent der Großanleger in Deutschland investieren nachhaltig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>FinanzBusinessMagazin</strong> I FINANZMÄRKTE<br />

Notleidende Kredite<br />

- Herkulesaufgabe für die Eurozone<br />

Die Großbanken in der Eurozone<br />

sitzen weiterhin auf notleidenden<br />

Krediten im Wert von über <strong>eine</strong>r<br />

halben Billion Euro. Vor allem in Italien,<br />

Griechenland <strong>und</strong> Zypern drohen Schieflagen,<br />

zeigt das Institut der deutschen Wirtschaft<br />

(IW) in <strong>eine</strong>r Studie. Sollen die Banken<br />

bis zur Einführung<br />

der geplanten Europäischen<br />

Einlagensicherung<br />

fit gemacht werden,<br />

müsste sehr viel<br />

Geld für die Sanierung<br />

fließen. In ihrer Analyse<br />

betrachten die IW-<br />

Finanzexperten die 76<br />

größten, systemrelevanten<br />

Banken der Eurozone.<br />

Diese halten<br />

r<strong>und</strong> drei Viertel aller<br />

notleidenden Kredite<br />

in Europa, was <strong>eine</strong>m<br />

Volumen von gut 566<br />

Milliarden Euro entspricht.<br />

Besonders<br />

problematisch: Bei<br />

mehr als 10 Prozent<br />

der Großbanken ist jeweils<br />

über ein Viertel<br />

ihres Kreditvolumens<br />

ausfallgefährdet. Bei<br />

diesen Banken ist das<br />

Risiko <strong>eine</strong>r Schieflage<br />

besonders hoch<br />

<strong>–</strong> mit möglicherweise<br />

schwerwiegenden Folgen<br />

für die Wirtschaft. Die Banken in den<br />

ehemaligen Krisenstaaten haben zwar im<br />

vergangenen Jahr große Fortschritte erzielt,<br />

doch halten italienische Großbanken<br />

immer noch notleidende Kredite im Wert<br />

von 189 Milliarden Euro. In Spanien sind<br />

es r<strong>und</strong> 100 Milliarden Euro. Im Fall <strong>eine</strong>r<br />

erneuten Krise könnten die faulen Kredite<br />

vor allem Griechenland, Italien <strong>und</strong> Zypern<br />

vor große Probleme stellen: In Griechenland<br />

<strong>und</strong> Zypern sind jeweils mehr als ein<br />

Viertel aller Kredite notleidend, in Italien<br />

gilt Ähnliches für drei der dreizehn untersuchten<br />

Großbanken.<br />

„Schon die Insolvenz<br />

von zwei oder drei<br />

Großbanken könnte<br />

den Finanzsektor der<br />

Eurozone destabilisieren“,<br />

warnt Markus<br />

Demary, Finanzmarktexperte<br />

des IW. Würde<br />

man versuchen,<br />

die notleidenden Kredite<br />

bis zur geplanten<br />

Einführung der Europäischen<br />

Einlagensicherung<br />

im Jahr 2024<br />

abzuschreiben, so<br />

müssten die Gläubiger<br />

<strong>und</strong> die Staaten jährlich<br />

Milliardensummen<br />

in die Hand nehmen:<br />

Um größere Umverteilungen<br />

zwischen den<br />

Staaten zu verhindern,<br />

müsste der Anteil der<br />

faulen Kredite bis dahin<br />

bei allen Banken<br />

auf r<strong>und</strong> 3 Prozent<br />

ihres Kreditvolumens<br />

gesenkt werden. In<br />

<strong>eine</strong>m solchen Szenario müssten jedoch<br />

in der gesamten Eurozone r<strong>und</strong> 345 Milliarden<br />

Euro in die Rekapitalisierung gehen,<br />

zeigt das IW. Für Staaten wie Zypern oder<br />

Griechenland wäre dies allerdings nicht zu<br />

bewältigen.<br />

Autor: www.iwkoeln.de<br />

Quelle: © Mikael Damkier - Fotolia.com<br />

6 Ausgabe Dezember / 2018

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!