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FinanzBusinessMagazin - Crypto Currencies und ICOs – eine neue Assetklasse

Zehn Jahre nach dem Crash: Nur jeder zweite Bankmanager sieht ein Umdenken im Umgang mit Risiken, Erster Bitcoin Farming Fonds für professionelle Investoren, Regulierung von Crypto- und ICO weltweit im Überblick, Bankkunden fordern personalisierte Dienstleistungen, Staatsfonds setzen verstärkt auf alternative Anlagen, Immobilienrisiken müssen neu bewertet werden, 65 Prozent der Großanleger in Deutschland investieren nachhaltig

Zehn Jahre nach dem Crash: Nur jeder zweite Bankmanager sieht ein Umdenken im Umgang mit Risiken, Erster Bitcoin Farming Fonds für professionelle Investoren, Regulierung von Crypto- und ICO weltweit im Überblick, Bankkunden fordern personalisierte Dienstleistungen, Staatsfonds
setzen verstärkt auf alternative Anlagen, Immobilienrisiken müssen neu bewertet werden, 65 Prozent der Großanleger in Deutschland investieren nachhaltig

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BLOCKCHAIN - KRYPTOWÄHRUNGEN - DIGITALISIERUNG I <strong>FinanzBusinessMagazin</strong><br />

bereits bestehenden Alternative-Quote. So<br />

kommen beispielsweise Forscher der John<br />

Hopkins University in <strong>eine</strong>m kürzlich veröffentlichten<br />

Paper zu dem Schluss, dass für<br />

institutionelle Investoren ein Bitcoin-Investment<br />

in Höhe von 1% - 2% ihres Gesamtportfolios<br />

sinnvoll erscheint.<br />

Eine weitere im Portfolio-Kontext spannende<br />

Eigenschaft von Kryptoassets: Sie<br />

sind kaum mit anderen <strong>Assetklasse</strong>n<br />

korreliert. Die absolut gesehen hohe Volatilität<br />

relativiert sich vor diesem Hintergr<strong>und</strong> stark.<br />

Ähnlich wie Edelmetalle können Kryptoassets<br />

gut zur Diversifizierung <strong>eine</strong>s Portfolios eingesetzt<br />

werden. Und auch untereinander<br />

sind Kryptoassets nur mäßig stark korreliert,<br />

so dass auch innerhalb der <strong>Assetklasse</strong><br />

das Risiko durch Bildung <strong>eine</strong>s Portfolios<br />

effektiv reduziert werden kann.<br />

Herausforderungen für Investoren<br />

Was gibt es also bei Investitionen in Kryptoassets<br />

zu beachten? Zunächst ist darauf hinzuweisen,<br />

dass es sich bei Kryptoassets nach<br />

wie vor um <strong>eine</strong> hoch riskante Anlageform<br />

handelt. Der gesamte Markt befindet sich<br />

noch in <strong>eine</strong>r frühen Phase, <strong>und</strong> sowohl die<br />

den Assets zu Gr<strong>und</strong>e liegende Technologie<br />

als auch die darauf aufbauenden Anwendungen<br />

sind zum großen Teil noch nicht<br />

massentauglich. Hohe Chancen gehen mit<br />

hohen Risiken einher, <strong>und</strong> dementsprechend<br />

ist auch in Zukunft mit hoher<br />

Volatilität zu rechnen. Zudem werden<br />

Preise nicht ausschließlich f<strong>und</strong>amental<br />

getrieben, sondern unterliegen immer<br />

wieder Wellen der Spekulation, was<br />

kurzfristig zu starken Kurs-Rückgängen<br />

führen kann. Eine Investition kommt<br />

also nur in Frage, wenn entsprechende<br />

Risiken getragen werden können.<br />

Wenn die Frage nach dem „ob“ geklärt ist,<br />

stellt sich die Frage, „wie“ investiert werden<br />

soll. Für viele Investoren wird ein direktes<br />

Investment in Kryptoassets derzeit noch<br />

nicht in Frage kommen, da sie das dafür<br />

notwendige Know-How <strong>und</strong> die Infrastruktur<br />

nicht „in-house“ haben. Der Aufbau eigener<br />

Kompetenz in diesem Bereich dauert Zeit,<br />

<strong>und</strong> es gibt noch k<strong>eine</strong>n Markt für entsprechende<br />

Fachkräfte. Gerade die Verwahrung<br />

von Kryptoassets im professionellen Bereich<br />

muss jedoch sorgsam vorbereitet werden,<br />

um das Risiko des Verlusts der Assets so<br />

weit wie möglich auszuschließen. Die regelmäßig<br />

in der Presse zu lesenden Berichte<br />

über gehackte Wallets sind durchaus<br />

ernst zu nehmen. Des Weiteren werden<br />

viele Investoren noch nicht eigenständig<br />

ein Krypto-Portfolio aktiv managen wollen,<br />

da die dafür notwendige Kompetenz noch<br />

nicht aufgebaut ist. In vielen Fällen wird<br />

hier auf externe Expertise zugegriffen<br />

werden.<br />

Bisher gibt es allerdings nur wenige Anlageprodukte,<br />

die für professionelle Investoren<br />

geeignet sind. Die gute Nachricht: Auch<br />

dieser Bereich entwickelt sich schnell weiter.<br />

Bereits in der zweiten Hälfte 2017 hat sich<br />

das Spektrum der Anlagemöglichkeiten erweitert<br />

<strong>–</strong> beispielsweise durch den Start der<br />

Bitcoin-Futures-Kontrakte an den beiden großen<br />

amerikanischen Terminbörsen CBOE<br />

<strong>und</strong> CME. 2018 wird sich diese Entwicklung<br />

fortsetzen. Wir gehen davon aus, dass im<br />

Laufe des Jahres mehr <strong>und</strong> mehr Produkte<br />

für professionelle Anleger auf den Markt<br />

kommen werden.<br />

Fazit<br />

Kryptoassets sind <strong>eine</strong> <strong>neue</strong> <strong>und</strong> dynamische<br />

<strong>Assetklasse</strong>, die zunehmend das<br />

Interesse professioneller Investoren weckt.<br />

Sie bieten hohe Renditechancen bei gleichermaßen<br />

hohem Risiko, vergleichbar am<br />

ehesten mit Investments in Venture Capital.<br />

Anders als bei Venture Capital sind Kryptoassets<br />

jedoch kurzfristig liquidierbar, was<br />

sie <strong>–</strong> in Kombination mit ihrer geringen<br />

Korrelation zu klassischen Anlagemöglichkeiten<br />

<strong>–</strong> als Beimischung in <strong>eine</strong>m Portfolio<br />

attraktiv macht. Der Zugang zu den<br />

Assets sowie das aktive Portfoliomanagement<br />

erfordern hohe fachliche Expertise,<br />

weswegen einige Investoren das Thema<br />

noch scheuen. Ob, wann <strong>und</strong> in welcher<br />

Form ein Engagement in Frage kommt,<br />

muss letztendlich jeder selbst entscheiden.<br />

Einen Ratschlag kann man jedoch guten<br />

Gewissens erteilen: Beschäftigen Sie sich<br />

mit dem Thema, denn es wird weiterhin an<br />

Bedeutung gewinnen!<br />

Autor: Martin Schmidt / www.postera.io<br />

Ausgabe Dezember /2018<br />

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