phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie 05.2018
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genschaften können zwischen Mischer und<br />
Tablettenpresse auch noch weitere Komponenten<br />
zum Einsatz kommen, beispielsweise<br />
ein Walzenkompaktor.<br />
Bei der kontinuierlichen Feuchtgranulation<br />
sind <strong>die</strong> ersten beiden Schritte identisch mit<br />
der Direktverpressung. Jedoch muss nach<br />
dem Mischschritt das Produkt befeuchtet,<br />
granuliert und anschließend das Granulat<br />
getrocknet werden, bevor <strong>die</strong>ses wieder in<br />
einer Tablettenpresse zu Tabletten weiterverarbeitet<br />
wird.<br />
Für beide Herstellungsverfahren sind in allen<br />
Prozessschritten unterschiedliche Messstellen<br />
(PAT) installiert, um zu gewährleisten,<br />
dass zu jedem Zeitpunkt des Prozesses<br />
<strong>die</strong> Qualität des Produktes kontrolliert und<br />
dokumentiert werden kann.<br />
Über <strong>die</strong> reine Maschinentechnik hinaus<br />
spielt <strong>die</strong> Steuer- und Regelungssoftware bei<br />
der kontinuierlichen Herstellung eine zentrale<br />
Rolle: Sie gleicht während des Betriebes<br />
alle gemessenen Parameter mit den Sollwerten<br />
ab, um bei eventuellen Abweichungen<br />
entsprechend eingreifen und nachregeln<br />
zu können. Zudem wird so sichergestellt,<br />
dass im Fall einer nicht spezifikationskonformen<br />
Abweichung <strong>die</strong> Anlage stoppt<br />
und erst wieder anläuft, wenn der Fehler<br />
behoben ist.<br />
Ergänzend zu der Regelung des eigentlichen<br />
Herstellungsprozesses hat <strong>die</strong> Steuerung <strong>die</strong><br />
lückenlose Nachverfolgung der hergestellten<br />
Tabletten zu gewährleisten. Dazu müssen<br />
<strong>die</strong> riesigen Datenmengen entsprechend<br />
aufgearbeitet und abgespeichert werden.<br />
Angesichts vielfältiger Vorteile setzen sich<br />
kontinuierliche Prozesse in der Pharmaproduktion<br />
mehr und mehr durch. Die Voraussetzung<br />
da<strong>für</strong> sind jedoch Maschinen, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong>ses in der Branche noch recht neue Verfahren<br />
mit den bewährten GMP-Standards<br />
verbinden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0518lödige<br />
AUTOR:<br />
REINER LEMPERLE<br />
Vertriebsleiter, Prokurist,<br />
Lödige Process Technology<br />
Generell sind alle kontinuierlichen Maschinen<br />
und Anlagen auch in der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />
einsetzbar. Allerdings müssen sie selbstverständlich<br />
sämtliche GMP-Anforderungen<br />
erfüllen.<br />
VORTEILE:<br />
KONTIVERFAHREN<br />
• Konsistente Produktqualität:<br />
Einmal eingestellt, gewährleistet<br />
<strong>die</strong> kontinuierliche Verarbeitung<br />
eine gleichbleibende<br />
Produktqualität über den gesamten<br />
Produktionszeitraum.<br />
• Produktionsmenge über Laufzeit<br />
bestimmbar: Ist <strong>die</strong> gewünschte<br />
Produktionsmenge<br />
erreicht, wird der Prozess beendet.<br />
• Kleinere Maschinen: Weil sich<br />
zu jedem Zeitpunkt weniger<br />
Mischgut in der Maschine befindet<br />
als bei einer Verarbeitung<br />
in Chargen, können Behälter<br />
und Antriebe bei gleichem<br />
Ausstoß deutlich kleiner<br />
ausgelegt werden.<br />
• Weniger manuelle Handhabung<br />
der Produkte: Kontinuierlich<br />
arbeitende Maschinen<br />
lassen sich in umfassende Anlagen<br />
mit automatischer Zuführung<br />
einbinden, wodurch<br />
viele Arbeitsschritte entfallen.<br />
Damit sinkt <strong>die</strong> Gefahr von<br />
unbeabsichtigten Verunreinigungen.<br />
Als spezialisierter Anbieter von Maschinen<br />
zum Mischen, Granulieren und Trocknen<br />
von Feststoffen setzt Lödige kontinuierliche<br />
Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong> um – ein<br />
Beispiel ist der Hochleistungs-Ringschichtmischer<br />
Corimix<br />
• Arbeitssicherheit: Aus denselben<br />
Gründen ist das Personal<br />
dem Produkt weniger ausgesetzt,<br />
wodurch sich <strong>die</strong> Arbeitssicherheit<br />
einfacher gewährleisten<br />
lässt.<br />
• Weniger Personalbedarf:<br />
Gleichzeitig sind weniger Arbeitskräfte<br />
notwendig.<br />
• Geringerer Reinigungsaufwand:<br />
Im Chargenbetrieb sind<br />
<strong>die</strong> Reinigungsintervalle kurz.<br />
Im Extremfall ist eine Reinigung<br />
nach jeder Charge notwendig.<br />
Bei Kontiverfahren<br />
muss <strong>die</strong> Anlage dagegen nur<br />
bei einem Produktwechsel gereinigt<br />
werden.<br />
• Geringere Produktionskosten:<br />
Zusammengefasst ermöglichen<br />
kontinuierliche Verfahren im<br />
Vergleich zum Chargenbetrieb<br />
reduzierte Produktionskosten<br />
bei mindestens identischer<br />
Produktqualität.<br />
<strong>phpro</strong> 05-2018 43