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phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie 05.2018

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Die Integration des Mahl -<br />

systems in einen Isolator<br />

schütz Umwelt, Be<strong>die</strong>ner<br />

und Produkt<br />

ren. Während in kleineren Labor- und Pilotanlagen<br />

das Mühlenmodul in der Regel<br />

von Hand gewechselt werden kann, werden<br />

bei Produktionsanlagen <strong>die</strong> Mühlenmodule<br />

in fahrbare Rahmenkonstruktionen mit<br />

identischen Abmessungen an den mechanischen<br />

Schnittstellen integriert. Nach wenigen<br />

Minuten Umbauzeit lassen sich hier<br />

beispielsweise folgende Zerkleinerungsverfahren<br />

realisieren:<br />

• Feinprallmühle mit variabler Rotorkonfiguration<br />

(Stiftmühle, Plattenschlägerwerk,<br />

Siebeinsatz, Mahlbahnen)<br />

• mechanische Sichtermühle<br />

• Spiralstrahlmühle<br />

• Fließbettgegenstrahlmühle mit integriertem<br />

Sichter<br />

• Windsichtung zur Fraktionierung in Feinund<br />

Grobgut<br />

Während das Mühlenmodul austauschbar<br />

ist, werden bei <strong>die</strong>sem Konzept <strong>die</strong> Produktzuführung<br />

und -dosierung, Me<strong>die</strong>nversorgung<br />

und Grundrahmen, Produktabscheidefilter<br />

und <strong>die</strong> Abluftführung sowie<br />

Elektrik und Steuerung gemeinsam genutzt.<br />

Mahlverfahren im Miniaturmaßstab<br />

Die Aufgabe der Entwicklungszentren und<br />

Lohnmahlbetriebe beginnt in der Regel mit<br />

der Herstellung von kleinen Mengen an<br />

Produktmustern <strong>für</strong> klinische Tests sowie in<br />

der Definition von Parametern <strong>für</strong> einen<br />

industriellen Herstellungsprozess. Bei den<br />

dazu verwendeten Kleinanlagen müssen <strong>die</strong><br />

Reproduzierbarkeit des Prozesses sowie <strong>die</strong><br />

Möglichkeit eines Scale-ups auf eine spätere<br />

Produktionsanlage gegeben sein. Variable<br />

Anforderungen an <strong>die</strong> Vermahlung entstehen<br />

aber schon in der frühen Entwicklungsphase<br />

neuer Wirkstoffe. Hier stehen<br />

oft nur wenige Gramm zur Verfügung. Um<br />

<strong>die</strong>se möglichst verlustarm und gleichzeitig<br />

skalierbar und reproduzierbar verarbeiten<br />

zu können, wurde seitens Hosokawa<br />

Alpine <strong>die</strong> Picoline-Baureihe entwickelt.<br />

Hier sind bestehende Mahlverfahren im<br />

Miniaturmaßstab abgebildet und erlauben<br />

<strong>die</strong> Verarbeitung kleinster Produktmengen<br />

ab 1 g. Neben einer kompakten, offenen<br />

Plattforminstallation im Labor, kann <strong>die</strong>ses<br />

System durch <strong>die</strong> Containment-integrierte<br />

Plattform Picocont selbst hochaktive Wirkstoffe<br />

bis OEL 0,1 μg/m³ verarbeiten.<br />

In gleicher Weise kann das bewährte Multi-<br />

Mill-Konzept darüber hinaus im Pilot- und<br />

Produktionsmaßstab abgebildet werden.<br />

Dadurch können Ergebnisse und Prozesse<br />

schnell und konsequent transferiert und<br />

Entwicklungszyklen verkürzt werden. Neben<br />

Kosteneffizienz ist Time-to-market<br />

heute einer der wichtigsten Wettbewerbsfaktoren.<br />

Mahlsysteme in Isolator integriert<br />

Eine wesentliche Entwicklung ist <strong>die</strong> Integration<br />

von Mahlsystemen in Isolatoren.<br />

Die Anforderung nach dem Schutz des Be<strong>die</strong>ners<br />

durch ein geeignetes Containment<br />

kann einerseits aus der Einstufung von bekannten,<br />

toxischen oder hochaktiven Substanzen,<br />

deren Neubewertung und Reklassifizierung<br />

in eine höhere Gefährdungsstufe<br />

oder gar eine Vorsichtsmaßnahme bei<br />

neuen, bisher unbekannten Wirkstoffkandidaten,<br />

resultieren. Die Vielseitigkeit einer<br />

Multi-Mill-Anlage mit den komplexen Anforderungen<br />

einer Containment-Anlage an<br />

Ergonomie, Sicherheit und Automation zusammenzubringen,<br />

ist <strong>die</strong> besondere Herausforderung.<br />

Hosokawa Alpine schafft<br />

<strong>die</strong>se Herausforderung – zahlreiche Projekte<br />

machen <strong>die</strong>se Kompetenz deutlich.<br />

Beispiel aus der Praxis<br />

Ein weltweit tätiges, forschendes Pharma -<br />

unternehmen betreibt in der Produktion<br />

bereits seit Jahren verschiedene Mahlsysteme<br />

auch nach dem Multi-Mill-Konzept mit<br />

variablen Mühlenmodulen. Kürzlich wurde<br />

dann in ein neues Entwicklungszentrum<br />

investiert und <strong>die</strong>ses wurde von Hosokawa<br />

Alpine mit einem umfangreichen Maschinenpark<br />

ausgerüstet. Hier spielte das Multi-<br />

Mill-Anlagenkonzept eine entscheidende<br />

Rolle. Neben einer Picoline im Isolator, <strong>für</strong><br />

grundlegende Mahlversuche in der Forschung<br />

mit wenigen Gramm pro Produkt,<br />

wurde dem Kunden zusätzlich ein Multi-<br />

Mill-System im Isolator bereitgestellt, welches<br />

als Zwischenstufe <strong>die</strong>se ersten Ergebnisse<br />

im Pilotmaßstab <strong>für</strong> Materialmengen<br />

von 0,5 bis 20 kg abbildbar macht und sowohl<br />

<strong>die</strong> weitergehende Forschung als<br />

auch erste klinische Stu<strong>die</strong>n unter GMP-Bedingungen<br />

sicherstellt. Dieses Konzept ist<br />

darüber hinaus <strong>die</strong> Scale-up-Plattform <strong>für</strong><br />

Verfahrensentwicklung auf den bestehenden<br />

Produktionsanlagen. Neben den geringeren<br />

Investitionskosten konnte das Konzept<br />

auch durch den geringen Raumbedarf<br />

punkten, denn <strong>die</strong> umgebenden Sicherheitslabore<br />

<strong>für</strong> den Umgang mit hochaktiven<br />

Wirkstoffen sind aufwendig und teurer<br />

in Bau und Instandhaltung. Das Multi-Mill-<br />

Isolatorkonzept ist jetzt sogar an drei<br />

Standorten des Pharmaunternehmens im<br />

Einsatz: Forschungsergebnisse sind somit<br />

problemlos übertragbar.<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518hosokawaalpine<br />

AUTOR:<br />

MICHAEL KUHNEN<br />

Team Manager Sales<br />

Pharma & Lab Division,<br />

Hosokawa Alpine<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 41

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