phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie 05.2018
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Das produktfixierende, höhenverstellbare Oberband sorgt <strong>für</strong> eine präzise<br />
Rundum-Etikettierung. Dank der Schnellwechseleinheit können unterschiedliche<br />
Ablösesysteme fix angebracht werden und sorgen <strong>für</strong> einen<br />
einfachen und raschen Produktwechsel.<br />
Dem kritischen Blick von Heiko Meier<br />
entgeht nichts: Die Herma 362E macht<br />
manuelles Nacharbeiten aber überflüssig<br />
ausgefallene Produktgestaltung und -form<br />
eine große Rolle. Wenn <strong>die</strong> Kaufentscheidung<br />
am Selbstbe<strong>die</strong>nungsregal fällt, dann<br />
muss <strong>die</strong> Optik perfekt stimmen“, so Meier.<br />
Schon ein geringer Versatz <strong>die</strong>ser Etiketten<br />
würde das Produkt weniger wertig aussehen<br />
lassen. Immer ausgefallenere Tiegel-, Dosenund<br />
Fläschchenformen erfordern von Etikettieranlagen<br />
Höchstleistungen an Präzi -<br />
sion und Flexibilität, <strong>die</strong> nicht zu Lasten der<br />
Geschwindigkeit gehen dürfen. Zu Spitzenzeiten<br />
werden bei Carecos nun pro Stunde<br />
bis zu 3000 Flaschen auf zwei Seiten bzw.<br />
bis zu 4000 Tiegel/Spender rundum etikettiert<br />
– und das bei ungebrochen steigender<br />
Tendenz. Dank eines speziellen Zuführbandes<br />
und neuartiger Servomotoren steigert<br />
<strong>die</strong> Herma 362E den Durchsatz beträchtlich:<br />
„Wir können jetzt 60 Takte pro Minute<br />
fahren“, sagt Meier. „Vorher waren es<br />
40 Takte.“ Theoretisch möglich wären mit<br />
der Anlage bei <strong>die</strong>ser Anwendung sogar<br />
maximal 75 Takte – sofern <strong>die</strong> vorgelagerten<br />
Abfüllanlagen das Tempo mitgehen könnten.<br />
Trotz der hohen Spendegeschwindigkeit beträgt<br />
<strong>die</strong> Fehlertoleranz der Herma 362E<br />
beim Höhenversatz lediglich ±1 mm.<br />
Kurze Rüstzeiten<br />
Die größte Herausforderung neben dem<br />
höheren Durchsatz waren <strong>die</strong> unterschied -<br />
lichen Produktformen. Meier: „Ob Tiegel<br />
von 5 bis 200 ml, Flaschen von 30 bis<br />
500 ml oder Spender von 5 bis 100 ml, aus<br />
Glas oder Kunststoff – wir benötigen eine<br />
Etikettieranlage, <strong>die</strong> eine nahezu unbegrenzte<br />
Formenvielfalt zulässt. Hinzu kommt,<br />
dass wir oft kleine Losgrößen von nur<br />
200 Produkten verarbeiten. Dies macht sehr<br />
kurze Rüstzeiten erforderlich. Aber es kommen<br />
auch Losgrößen von bis zu 100 000<br />
Produkten vor. Da ist dann eine hohe Leistung<br />
der Maschine gefragt.“ Erschwerend<br />
kommt hinzu, dass <strong>die</strong> Range der Produktbreite<br />
bzw. ihr Durchmesser zwischen<br />
20 und 100 mm schwankt. Die Zeiten <strong>für</strong><br />
das Umrüsten von Zwei-Seiten- auf Rundum-<br />
bzw. Boden-Etikettierung so gering wie<br />
möglich zu halten, war deshalb ein dringendes<br />
Anliegen. Auch in <strong>die</strong>ser Hinsicht<br />
überzeugt <strong>die</strong> neue Herma-Anlage. „Die<br />
Rüstzeiten betragen jetzt nur noch 10 bis<br />
15 Minuten, was wiederum minimale Stillstandzeiten<br />
bedeutet. Früher haben wir<br />
da<strong>für</strong> mindestens 20 bis 30 Minuten benötigt“,<br />
sagt Meier. Damit das Umrüsten<br />
schnell von der Hand geht, befindet sich<br />
zum Beispiel bei der 362E an nahezu jeder<br />
Stellschraube, <strong>die</strong> bei Umrüstungen bewegt<br />
werden muss, eine Skala. Sie macht es einfach,<br />
eine optimale Einstellung jederzeit<br />
wieder zu reproduzieren, zum Beispiel <strong>für</strong><br />
das Höhenstativ des Oberbandes, das <strong>die</strong><br />
Kosmetikprodukte bei der Zwei-Seiten-<br />
Etikettierung fixiert. Da<strong>für</strong> muss lediglich<br />
der entsprechende Skalenwert der Stellschraube<br />
einmal festgehalten werden. Dennoch<br />
nimmt <strong>die</strong> 362E keineswegs mehr<br />
Platz ein – im Gegenteil: „Die Herma-<br />
Lösung ist sehr kompakt. Das ist bei dem<br />
knappen Platzangebot, das wir haben, ein<br />
Pluspunkt. Die Kombination aus hoher<br />
Präzision, Kompaktheit, schneller Umrüstbarkeit<br />
und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
hat den Ausschlag <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wahl gegeben.<br />
Dieses Versprechen hat <strong>die</strong> Anlage gehalten“,<br />
resümiert Meier. Die Realisierung zusätzlicher<br />
Effizienzpotenziale resultiert aus<br />
der Steuerung der gesamten Anlage über einen<br />
berührungsempfindlichen Bildschirm.<br />
Ebenfalls clever: der integrierte Bodenetikettierer<br />
lässt sich <strong>für</strong> das komfortable Einlegen<br />
der Etikettenrolle einfach herausfahren.<br />
Schnell, robust, platzsparend<br />
Die Baureihe E bietet standardmäßig<br />
Features und Leistungsparameter, <strong>die</strong> üblicherweise<br />
Sondermaschinen oder deutlich<br />
kostenintensiveren Geräten vorbehalten sind<br />
– bei gleichzeitig sehr kurzen Lieferzeiten.<br />
Konstruktionsbedingt kann <strong>die</strong> Anlage auf<br />
aufwendige Verschutzung verzichten – das<br />
spart wertvollen Platz. Meier resümiert:<br />
„Dank der neuen Maschine können wir den<br />
Spagat zwischen Flexibilität und hoher Leistung<br />
gut meistern und planen auch in Zukunft<br />
in Herma-Anlagen zu investieren. Wir<br />
gehen davon aus, dass <strong>die</strong> Nachfrage zur<br />
Lohnproduktion von kosmetischen Produkten<br />
weiterhin ungebrochen hoch sein wird.<br />
Immer mehr Unternehmen aus <strong>die</strong>sem Segment<br />
sehen ihre Hauptaufgabe nicht in der<br />
Produktion, sondern in der Vermarktung ihrer<br />
Produkte. Der Markt wächst hier stetig.“<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0518herma<br />
AUTOR:<br />
ILKA KLEIN<br />
Redakteurin,<br />
Carapetyan & Krämer<br />
<strong>phpro</strong> 05-2018 25