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Was uns in dieser Ausgabe bewegt hat, ist der Winter und die bevorstehenden Feiertage. In ganz Berlin eröffnen in den nächsten Tagen zahlreiche Weihnachtsmärkte und parallel zur besinnlichen Weihnachtsstimmung entwickelt sich hektischer Einkaufstrubel. Genießen Sie die kommende Winterzeit und bleiben dabei ganz bei sich.

Was uns in dieser Ausgabe bewegt hat, ist der Winter und die bevorstehenden Feiertage. In ganz Berlin eröffnen in den nächsten Tagen zahlreiche Weihnachtsmärkte und parallel zur besinnlichen Weihnachtsstimmung entwickelt sich hektischer Einkaufstrubel. Genießen Sie die kommende Winterzeit und bleiben dabei ganz bei sich.

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46<br />

Historie<br />

Tagsüber<br />

Europas größte<br />

Café-Bar und<br />

nachts wurde<br />

zum orientalischen<br />

Tanz<br />

gebeten.<br />

Die Eckfassade der<br />

Leipziger Straße<br />

101–102 heute.<br />

Leipziger Straße 101-102<br />

Die New Yorker Lebensversicherungsgesellschaft<br />

Equitable ließ sich an der Leipziger Straße 101/102,<br />

Ecke Friedrichstraße einen Palastbau errichten. Nach<br />

einem Entwurf von Carl Schaefer entstand er <strong>18</strong>87–89<br />

mit einer repräsentativen Granitfassade im Neorenaissancestil.<br />

Für damals 25 Pfennig gelangte der Besucher<br />

über eine Rolltreppe in das Tanzlokal »Moka Efti«<br />

im ersten und zweiten Stock. Es war eine der ersten<br />

Rolltreppen Berlins und sie entwickelte sich sofort zu<br />

einer Attraktion. Als Kulisse spielte das »Moka Efti«<br />

in der Fernsehserie »Babylon Berlin« eine Schlüsselrolle<br />

und wurde als frei erfundener Glaspalast in der<br />

Berliner Straße in Potsdam-Babelsberg neu errichtet.<br />

Das Original bot Raum für 3.000 Personen und wurde<br />

auch das »Café der Dreitausend« genannt. Seit April<br />

1929 war es im Equitable-Palast auf 2.800 Quadratmetern<br />

untergebracht und der erfolgreichste Musikpalast<br />

Eine Werbeanzeige<br />

für das Moka Efti.<br />

Berlins. Tagsüber Europas größte Café-Bar, nachts wurde<br />

in orientalischem Ambiente zum Tanz gebeten. Das<br />

Design des Kaffeehauses ist orientalisch. Seine bemalten<br />

Decken, die Teppiche, die Bezüge der wuchtigen<br />

Sessel – alles weckt Assoziationen an 1001 Nacht. Von<br />

einem Saal zum anderen gelangten die Gäste durch<br />

einen Gang, der einen Eisenbahnwaggon imitierte:<br />

Man reiste also von Saal zu Saal. Der griechische<br />

Eigentümer Giovanni Eftimiadis war ein Weltbürger:<br />

Er stammte aus Konstantinopel, besaß einen italienischen<br />

Pass und Geldgeber aus London.<br />

Die große Zeit des Etablissements war eng verbunden<br />

mit dem Orchester James Kok. 1927 gegründet,<br />

spielte es als Hausband mit 15 Mann amerikanischen<br />

Swing-Jazz. Der Konzertsaal lag im ersten Stock, der<br />

Tanzsaal aber im zweiten. Kurzerhand brach man ein<br />

Loch in den Boden des Tanzsaals. Nun dröhnte die<br />

Swingmusik bis in den zweiten Stock hinauf. Das Orchester<br />

des aus Rumänien stammenden Geigers zählte<br />

zu den besten in der ersten Hälfte der dreißiger Jahre.<br />

Ihr größter Hit war »Where's the tiger«.<br />

Foto: Harald Neckelmann Foto: aus Knud Wolffram, Tanzdielen und Vergnügungspaläste, Berlin 1992 228 92f<br />

Foto: aus Knud Wolffram, Tanzdielen und Vergnügungs paläste, Berlin 1992<br />

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