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MITTE bitte 4-18

Was uns in dieser Ausgabe bewegt hat, ist der Winter und die bevorstehenden Feiertage. In ganz Berlin eröffnen in den nächsten Tagen zahlreiche Weihnachtsmärkte und parallel zur besinnlichen Weihnachtsstimmung entwickelt sich hektischer Einkaufstrubel. Genießen Sie die kommende Winterzeit und bleiben dabei ganz bei sich.

Was uns in dieser Ausgabe bewegt hat, ist der Winter und die bevorstehenden Feiertage. In ganz Berlin eröffnen in den nächsten Tagen zahlreiche Weihnachtsmärkte und parallel zur besinnlichen Weihnachtsstimmung entwickelt sich hektischer Einkaufstrubel. Genießen Sie die kommende Winterzeit und bleiben dabei ganz bei sich.

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Ich finde, die Friedrichstraße glänzt<br />

schon noch. Aus meiner Sicht war<br />

es aber ein Riesenfehler, die Friedrichstraße<br />

nicht zu einer Fußgängerzone<br />

mit Straßenbahn zu machen.<br />

Welche Geschäfte sich dort ansiedeln,<br />

kann der Bezirk kaum beeinflussen,<br />

aber ich kann mir nach wie<br />

vor dort eine Fußgängerzone als<br />

Einkaufsstraße vorstellen – mit den<br />

entsprechenden Querungsmöglichkeiten<br />

für den motorisierten<br />

Verkehr.<br />

Wie sehen Sie den Verdrängungswettbewerb<br />

im Einzelhandel in<br />

Mitte?<br />

Ich bin kein Freund von Ketten und<br />

im Internet kaufe ich so gut wie nie<br />

etwas. Insofern schmerzt es mich<br />

sehr, wenn funktionierende Läden<br />

nur wegen höherer Ladenmieten<br />

aufgeben müssen. Hier brauchen<br />

wir endlich einen besseren Schutz<br />

auch für Gewerbemieter. Auf einen<br />

wirklich guten Bäcker warte ich nun<br />

aber schon Jahrzehnte.<br />

Auch Unter den Linden war einmal<br />

eine Prachtstraße, mit der man<br />

heute keinen Staat mehr macht.<br />

Wie kann die Aufenthaltsqualität<br />

verbessert werden?<br />

Jetzt gilt es erst einmal das Ende der<br />

U5-Baustelle abzuwarten. Auch hier<br />

bleibe ich dabei, dass eine moderne<br />

Straßenbahn dem Boulevard besser<br />

getan hätte als die sündhaft teure<br />

U-Bahn. Ohne die Baustellen werden<br />

die Linden aber wieder prächtig<br />

sein, da bin ich mir ganz sicher. Und<br />

vielleicht könnte der Mittelstreifen ja<br />

ein guter Ort sein, qualitativ hochwertige<br />

Straßenmusik an festgelegten<br />

Orten zu erproben.<br />

Standortmanagement, Stadtwerkstatt,<br />

Stiftung Zukunft Berlin – haben<br />

alle dieselben Ziele oder kocht<br />

doch jeder sein eigenes Süppchen?<br />

Sie haben das Alex-Management<br />

vergessen, für das ich mich sehr<br />

stark mache, und das genau das<br />

verhindern will. Es gibt so viele, oft<br />

sehr gut gemeinte, Initiativen für<br />

die Mitte der Stadt, die durch das<br />

Neben- und manchmal auch Gegeneinander<br />

aber oft viel weniger<br />

bewirken als es möglich wäre. Hier<br />

kann Koordinierung und Bündelung<br />

ein echter Segen sein für die<br />

Stadt.<br />

Dazu kommen die eigeninitiativ<br />

gegründeten Standortvertretungen<br />

wie DIE <strong>MITTE</strong> e.V., Leipziger Straße,<br />

Nikolaiviertel oder Alexanderplatz<br />

– um nur einige zu nennen –<br />

und kämpfen für eine Aufwertung<br />

ihrer Gegend. Wie werden diese in<br />

ihrer Arbeit unterstützt?<br />

Genau dafür soll das kooperative<br />

Standortmanagement sein: Interessen<br />

so zu bündeln, dass klar ist,<br />

dass es keine Einzelinteressen sind,<br />

sondern dass hier das Bezirksamt<br />

Dinge verändern muss. Die Kunst<br />

ist und bleibt zu erkennen, wo die<br />

Initiativen selbst handeln sollen und<br />

können und wo die Unterstützung<br />

der Stadt gefragt ist. Aber ich bin<br />

sicher, die Initiativen bleiben selbst-<br />

bewusst genug, um diese dann<br />

auch von der Politik einzufordern.<br />

Mitte ist vielschichtig und besteht<br />

aus mehr als Moabit und Wedding.<br />

Das Regierungsviertel kommt in<br />

der Vorhabenliste mit zwei Projekten<br />

etwas knapp davon. Warum<br />

ist das so und welche Prioritäten<br />

haben da Vorrang?<br />

Im Regierungsviertel leben sehr<br />

wenig Menschen. In der Bezirksregion<br />

Alexanderplatz geht wiederum<br />

richtig die Post ab – vor allem<br />

bei der Verbesserung der sozialen<br />

Infrastruktur. Dazu gehören ausreichende<br />

Kita- und Schulplätze. Sie<br />

sind Pflichtaufgabe und müssen<br />

dann auch Vorrang haben.<br />

Mitte ist auch Regierungssitz, welche<br />

Unterstützung wünschen Sie<br />

sich vom Senat? Wie funktioniert<br />

die Zusammenarbeit?<br />

Eigentlich gut, aber die Schwierigkeiten<br />

drängen sich ja immer mehr<br />

ins Bewusstsein. Wichtig wäre, dass<br />

wir in Berlin – Senat, Bezirk, aber<br />

auch die Stadtgesellschaft – einen<br />

Konsens zur Inanspruchnahme<br />

des öffentlichen Raumes durch<br />

Veranstaltungen und Feste finden.<br />

Hier muss ganz klar lieber weniger<br />

und dafür mit mehr Qualität unser<br />

Anspruch sein. Viele Plätze sind so<br />

schön, die brauchen keine zusätz-<br />

Der Politiker von<br />

Bündnis 90/Die<br />

Grünen nutzt gern<br />

das Rad.<br />

11<br />

Interview<br />

Fotos: Bezirksamt Mitte<br />

Seit Neuestem gibt es ein kooperatives<br />

Standortmanagement für<br />

Mitte. Was sind seine Aufgaben?<br />

Bedarfe und Probleme bei den<br />

betroffenen Unternehmen abfragen<br />

und daraus eine gemeinsame Strategie<br />

für den Stadtraum entwickeln,<br />

in die sich Wirtschaft, Politik und<br />

Verwaltung einbringen. Kooperativ<br />

heißt ja zweckgerichtet und zusammenwirkend<br />

handeln. Wo, wie und<br />

mit wem, das wollen wir in den<br />

nächsten Monaten gemeinsam mit<br />

den Akteuren vor Ort festlegen.

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