Industrieanzeiger 03.18
Themenheft zur Fachmesse Metav, spanende Fertigung, spanlose Fertigung, Werkzeug- und Formenbau, Digitalisierung in der Produktion, Werkstoffe und Komponenten, Oberflächentechnik
Themenheft zur Fachmesse Metav, spanende Fertigung, spanlose Fertigung, Werkzeug- und Formenbau, Digitalisierung in der Produktion, Werkstoffe und Komponenten, Oberflächentechnik
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<strong>03.18</strong><br />
12.02.2018 | 140. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />
Zerspanung Von der Idee zum Werkzeug Seite 44<br />
Virtual Reality Ein Crashkurs in Minuten Seite 54<br />
Lackieren Anlagengehäuse als Visitenkarte Seite 60<br />
FFG-Chef Dr. Weber<br />
über den Konzern und<br />
dessen Pläne Seite 24<br />
Special<br />
Messe<br />
Metav<br />
ab Seite 29<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 1
CNC PILOT 640 – mit TURN PLUS<br />
auf Knopfdruck zum NC-Programm<br />
Live-Vorführungen METAV<br />
Halle 16 – Stand C32<br />
Halle 17 – Stand A05<br />
Die CNC PILOT 640 ist die leistungsfähige Steuerung für Dreh- und Dreh-Fräs-Maschinen. Sie bietet aufgrund der<br />
vielseitigen Programmiermöglichkeiten immer die richtige Unterstützung und benötigt nur geringe Einarbeitungsoder<br />
Schulungszeiten. Mit der leistungsfähigen, automatischen Programmgenerierung TURN PLUS kommen Sie<br />
auf schnellstem Weg von der Zeichnung zum fertigen Werkstück. Nachdem Sie die Geometrie der Roh- und Fertigteilkontur<br />
grafisch eingegeben oder per DXF-Import eingelesen haben, wählen Sie nur noch Werkstoff und Spannmittel.<br />
Alles Weitere erledigt TURN PLUS automatisch. Als Ergebnis erhalten Sie ein vollständiges und ausführlich<br />
kommentiertes NC-Programm im smart.Turn-Format, und das mit bis zu 80 % Zeitersparnis gegenüber manueller<br />
DIN-Programmierung.<br />
DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH 83292 Traunreut, Deutschland Tel. +49 8669 31-0 www.heidenhain.de<br />
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2 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
meinung<br />
Chancen statt<br />
Risiken<br />
Sie sind doch nicht so einer, der erst aus Schaden<br />
klug werden muss! Einer, der die sechsstellige<br />
Investition in eine CNC-Maschine aufs Spiel setzt!<br />
Nein. Sie entscheiden sich für den sicheren Weg –<br />
auch terminlich. Sie wählen<br />
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Termin-<br />
Garantie<br />
Safety First<br />
Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie gerate bald mächtig unter<br />
Druck, befürchten einige „Experten“ im öffentlichen Diskurs.<br />
Schuld daran sei die Elektromobilität und das durch sie dramatisch<br />
reduzierte Zerspanvolumen. Ob nun rein elektrisch angetriebene<br />
Fahrzeuge der Weisheit letzter Schluss sind, das wird noch zu klären<br />
sein. Einige Studien belegen jedenfalls, dass deren Gesamt-Öko -<br />
bilanz (von der Produktion bis zur Entsorgung) schlechter sei als bei<br />
Fahrzeugen mit modernen Verbrennungsmotoren.<br />
Dennoch: Die Situation stellt für viele Fertigungsbetriebe, Zulieferer<br />
sowie deren Ausrüster eine Herausforderung dar. Das bestätigt<br />
der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken. Trotzdem blickt<br />
der Branchenverband optimistisch in die<br />
Zukunft (Seite 10). So geht der VDW davon<br />
aus, dass der Anteil reiner E-Fahrzeuge<br />
2030 nur etwa ein Fünftel an den weltweiten<br />
Neuzulassungen ausmache. 60 Prozent<br />
seien dagegen Hybridfahrzeuge, die mit<br />
einem höheren Bearbeitungsbedarf verbunden<br />
sind. Zum Ausgleich des entfallenden<br />
Volumens tragen laut VDW zudem der weltweit<br />
weiter steigende Bedarf an Neufahrzeugen<br />
sowie neue Anwendungsfelder bei.<br />
Deutschen Herstellern von Werkzeugmaschinen<br />
kommt aber auch entgegen, dass die<br />
Elektromobilität auf hochpräzise Komponenten<br />
und entsprechende Produktionsmittel<br />
angewiesen ist. Gerade ihr Prozesswissen,<br />
kombiniert mit modernen Analyse- und<br />
Entwicklungstools, führt schneller und ge-<br />
zielter zum bestmöglichen Ergebnis als<br />
Big-Data-Ansätze. Wem dieses Knowhow<br />
fehlt, der dürfte eindeutig im<br />
Nachteil sein. Insofern bieten die<br />
Mega-Trends E-Mobilität und Industrie<br />
4.0 unseren hochentwickelten Anbietern<br />
von Fertigungstechnik nicht nur<br />
Risiken sondern vor allem auch große<br />
Chancen.<br />
•<br />
Themen <strong>03.18</strong><br />
06 Technik-Augenblicke<br />
08 Tipps der Redaktion<br />
20 Prozessmodell<br />
22 Datenschutz<br />
24 FFG-Interview<br />
28 Instandhaltung<br />
29 Messe Metav<br />
44 Präzisionswerkzeuge<br />
50 Automatisierung<br />
52 Verzahnungen<br />
54 Virtuelle Tools<br />
58 Lackieren<br />
62 Heiztechnik<br />
64 Produkte<br />
71 Vorschau/Impressum<br />
74 Glosse<br />
Kaufen Sie eine<br />
NC-Simulations-Software,<br />
weil sie günstiger ist<br />
oder weil sie Ihnen mehr<br />
Sicherheit gibt?<br />
Mona Willrett<br />
Redakteurin <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 3
inhalt <strong>03.18</strong><br />
44 | Präzisionswerkzeuge<br />
Auch im Zeitalter der Digitalisierung<br />
bringen unscheinbare<br />
Neuheiten große Fortschritte<br />
– Entwicklung einer<br />
sechsschneidigen Stech-Wendeplatte<br />
mit Spanformer.<br />
29 | Messe Metav<br />
Bereits zum 20. Mal findet<br />
die Düsseldorfer Metallbearbeitungsmesse<br />
statt. Rund<br />
550 Aussteller zeigen ihre<br />
jüngsten Angebote.<br />
24 | Werkzeugmaschinen<br />
Dr. Gerald Weber, CEO von<br />
FFG Europe & Americas<br />
sagt, wie sich der taiwanesische<br />
Konzern, zu dem viele<br />
Traditionsmarken gehören,<br />
für die Zukunft fit macht.<br />
4 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
News & Management<br />
03 Meinung<br />
E-Mobilität bietet Anbietern von<br />
Fertigungstechnik Chancen<br />
10 Werkzeugmaschinen<br />
Nach weiterem Produktionsrekord ist<br />
der VDW auch für 2018 optimistisch<br />
12 Studie<br />
IIoT-Technologien werden in der Messund<br />
Prüftechnik immer wichtiger<br />
14 Forschungsprojekt<br />
Roboter sollen Seecontainer auto -<br />
matisch entleeren<br />
16 Instandhaltung<br />
Messe Maintenance geht mit neuem<br />
Ausstellungsbereich an den Start<br />
18 Präzisionswerkzeuge<br />
Generationswechsel bei Mapal<br />
19 Bildverarbeitung<br />
Übernahme von Data Vision stärkt<br />
Marktposition von Stemmer Imaging<br />
20 Produktentwicklung<br />
Entwickeln nach agilem Prozessmodell<br />
sichert Vorsprung im Wettbewerb<br />
22 Ratgeberserie<br />
bvik-Experten informieren über<br />
Datenschutz im B2B<br />
●24 Interview<br />
FFG-CEO Dr. Gerald Weber über die<br />
Zukunft des Maschinenbauers<br />
28 Predictive Maintenance<br />
Faltenbalg löst selbstständig eine<br />
Bestellung zum Austausch aus<br />
Messe Metav<br />
●29 Allgemeine Messeinfos<br />
Alles rund um die Messe Metav<br />
30 Sonderveranstaltungen<br />
Events für Spezialisten vertiefen diverse<br />
aktuelle Themen<br />
31 Start-ups<br />
Auf einem Gemeinschaftsstand stellen<br />
sich junge Firmen vor<br />
32 Interview<br />
VDW-Chef Dr. Wilfried Schäfer über<br />
Neuheiten rund um die Messe Metav<br />
34 Industrie 4.0<br />
Wo es in Digitalisierung und Qualitätssicherung<br />
hingeht<br />
36 Moulding Area<br />
Spanntechnik 4.0 auf dem Vormarsch<br />
38 Medical Area<br />
Höchste Präzision für heilsame Technik<br />
39 Additive Manufacturing<br />
Konferenz Inside 3D Printing<br />
40 Neue Produkte<br />
Zerspanwerkzeuge, Spanntechnik<br />
Technik & Wissen<br />
●44 Präzisionswerkzeuge<br />
Von der Idee zum cleveren Werkzeug<br />
50 Automatisierung<br />
Effiziente Produktionsanlage verbessert<br />
Prozesse in Großteilefertigung<br />
52 Verzahnungen<br />
InvoMilling-Software ermöglicht jetzt<br />
aus Kegelräder und Pfeilverzahnungen<br />
53 Greiftechnik<br />
Greifer macht Drohnen zu Lasteneseln<br />
●54 Virtual Reality<br />
Ein multimedialer Crashkurs:<br />
Autodesk führt Sie und mich durch<br />
sein VR Excellence Center in München<br />
58 Messe Paintexpo<br />
Die Messe Paintexpo bildet im April in<br />
Karlsruhe das komplette Spektrum der<br />
Lackiertechnik ab<br />
60 Lackiertechnik<br />
Lahntechnik setzt auf eigene Lackie -<br />
rerei und Lacke von WB Coatings<br />
62 Flächenheizung<br />
Die Heizbahnen von Lofec basieren auf<br />
PET-Folie und sind leicht wie Papier<br />
Produkte & Service<br />
06 Augenblicke der Technik<br />
08 Tipps der Redaktion<br />
16 Veranstaltungen<br />
17 Menschen<br />
64 Produkte<br />
71 Impressum<br />
71 Vorschau<br />
73 Wir berichten über<br />
74 Zuletzt<br />
Zum Titelbild<br />
Die sechsschneidige Stechplatte S64T mit<br />
Spanformgeometrie von Horn im Einsatz.<br />
Die Weiterentwicklung der Schneidplatte<br />
64T verfügt über einen größeren Arbeitsbereich,<br />
verschiedene Spanformer sowie die<br />
neue Beschichtung EG5 in Verbindung mit<br />
neuem Hartmetallsubstrat. Bild: Horn<br />
International exhibition and conference<br />
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Frankfurt am Main, 13. – 16.11.2018<br />
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Damit Ideen nicht Ideen bleiben,<br />
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die nächste Generation intelligenter<br />
Produktionslösungen.<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 5
augenblicke der technik<br />
6 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 7
tipps der redaktion<br />
Bild: Vulpés Electronics<br />
03. Zeigt Anglern<br />
die Fische an<br />
Der Deeper Smart Fischfinder 3.0 ist ein<br />
kabelloses Echolot, das Anglern das Leben<br />
erleichtert. An jeder beliebigen Wasserstelle<br />
ausgeworfen, liefert die 100 g schwere<br />
und 65 mm breite Kugel detaillierte Umgebungsinformationen<br />
direkt aufs Handy oder<br />
Tablet. So kann man sich Angeleigenschaften<br />
wie die Tiefe, Bodenstruktur, Temperatur, Vegetation<br />
und natürlich den Standort von<br />
Fischen über Bluetooth anzeigen lassen.<br />
01. Individuell<br />
warme Füße<br />
Mit den beheizbaren Einlagen von<br />
Vulpés sollen kalte Füße der Vergangenheit<br />
angehören. Die Heizleistung<br />
der zuschneidbaren Sohlen<br />
kann beim Tragen jederzeit über<br />
das Smartphone angepasst werden.<br />
Die App merkt sich die Lieblingstemperatur<br />
auch fürs nächste Tragen.<br />
Speziell für den Outdoor-Einsatz<br />
konzipiert, sind die Sohlen<br />
wasserresistent und heizen drei bis<br />
sieben Stunden lang bis zu 60 °C.<br />
Bild: Deeper<br />
@<br />
Eine<br />
02. Am Smart<br />
Home drehen<br />
Der Twist von Bosch erlaubt es<br />
seinen Usern alle Funktionen ihres<br />
Smart Homes über eine zentrale<br />
Stelle zu steuern. Das kabellose<br />
Gerät funktioniert intuitiv und<br />
ohne Einsatz des Smartphones.<br />
Dafür hängt man die Fernbedienung<br />
an die Wand und steuert sie<br />
über vier Tasten oder Drehbewegungen.<br />
Eine selbstdefinierte Bewegungsreihenfolge<br />
kann als Code<br />
genutzt werden, um die heimische<br />
Alarmanlage auszuschalten.<br />
Übersicht sowie weitere Informationen zu<br />
den einzelnen Tipps erhalten Sie hier:<br />
www.industrieanzeiger.de/tipps<br />
Bild: Bosch<br />
04. Licht ins Dunkel bringen<br />
Bild: Solenica<br />
Caia erleuchtet dunkle Räume mithilfe von Sonnenlicht. Dafür positioniert<br />
man den Roboter an eine lichtdurchflutete Stelle, wo er der Sonne mit Lichtsensoren<br />
und Stellmotoren folgt, um sie einzufangen. Über einen 36 cm breiten<br />
Spiegel lenkt das Gerät dann bis zu 10 000 Lumen über eine Strecke von<br />
bis zu 30 m an eine festgelegte Stelle. Das Licht reicht für etwa 47 m 2 aus.<br />
8 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Konferenz<br />
SMARTE MASCHINEN<br />
IM EINSATZ<br />
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
IN DER PRODUKTION<br />
15. Mai 2018<br />
Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />
Smarte Maschinen werden die Welt verändern. Künstliche<br />
Intelligenz wird in alle Bereiche unseres Lebens eindringen.<br />
Vor dem Hintergrund dieser gleichermaßen wirtschaftlichen<br />
wie gesellschaftlichen Veränderungen startet die Konradin<br />
Mediengruppe die neue Veranstaltungsreihe „Smarte<br />
Maschinen im Einsatz“.<br />
Die Konferenz, auf der führende Vertreter von Google,<br />
Siemens, IBM, des Karlsruher Instituts für Technologie sowie<br />
des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung<br />
IPA ihre konkreten Lösungsansätze und Prognosen<br />
vorstellen, konzentriert sich auf „Künstliche Intelligenz in<br />
der Produktion“.<br />
Anmeldeschluss:<br />
25.04.2018<br />
Teilnahmegebühr:<br />
590,– €<br />
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Frühbucher bis zum 28.02.2018<br />
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Veranstalter Kooperationspartner Schirmherrschaft<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 9
nachrichten<br />
Deutsche Hersteller<br />
mit neuem Rekord<br />
Werkzeugmaschinen | Nach einem weiteren<br />
Produktionsrekord ist der Branchenverband<br />
VDW auch für 2018 optimistisch – sofern der<br />
Fachkräftemangel die Entwicklung nicht störe.<br />
„Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie<br />
stellt einen Produktionsrekord<br />
nach dem anderen<br />
auf“, sagt Dr. Heinz-Jürgen<br />
Prokop zufrieden. 2017 konnte<br />
die Branche laut dem Vorsitzenden<br />
des Vereins Deutscher<br />
Werkzeugmaschinenfabriken<br />
(VDW) um 4 % zulegen und damit<br />
nach vorläufigen Zahlen ein<br />
Volumen von rund 15,7 Mrd.<br />
Euro realisieren. Für das laufende<br />
Jahr rechnet der Branchenverband<br />
mit einem weiteren<br />
Produktionsplus von 5 %, womit<br />
erstmals die 16-Mrd.-Euro-<br />
Marke übersprungen würde.<br />
2017 war wieder der Export<br />
der Treiber der Entwicklung.<br />
71 % der deutschen Werkzeugmaschinen<br />
gingen ins Ausland.<br />
Während die Ausfuhren um 8 %<br />
auf 10,1 Mrd. Euro anzogen,<br />
schrumpfte der Inlandsabsatz<br />
um 3 %. Zugpferd für die deutschen<br />
Ausfuhren war der amerikanische<br />
Kontinent. Überproportional<br />
legten hier Brasilien<br />
und Mexiko zu. Die USA bleiben<br />
hinter China der zweitwichtigste<br />
Exportmarkt der deutschen<br />
Hersteller.<br />
Im vierten Quartal 2017<br />
stieg der Auftragseingang der<br />
deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
um 24 %. Dabei<br />
legten die Bestellungen aus dem<br />
Inland um 48 % zu. Die Auslandsorders<br />
wuchsen um 13 %.<br />
Für 2017 gilt insgesamt ein Plus<br />
von 8 %. Dabei stiegen die Inlandsaufträge<br />
um 10 % und die<br />
Auslandsbestellungen um 7 %.<br />
Hier positionierten sich die<br />
Euroländer als Zugpferd.<br />
Dieses Ergebnis sei nicht zuletzt<br />
mit der weltweit guten<br />
Weltwirtschaftslage zu erklären.<br />
Investitionen der wichtigen Anwenderbranchen<br />
und der Werkzeugmaschinenverbrauch<br />
steigen<br />
in allen Regionen. Davon<br />
hätten alle Technologien der<br />
Werkzeugmaschinenindustrie<br />
profitiert. Zuletzt habe auch die<br />
Umformtechnik wieder Großaufträge<br />
eingefahren, die in den<br />
Monaten zuvor fehlten.<br />
Zu den größten Herausforderungen<br />
für die Branche zählte<br />
Prokop unter anderem den<br />
Fachkräftemangel. (mw) •<br />
Unter den wichtigsten<br />
Werkzeugmaschinen-Produzenten<br />
belegt Deutschland<br />
hinter China und<br />
knapp vor Japan Platz 2.<br />
Bild: Hermle<br />
Rohstoffpreise limitieren Höhenflug<br />
Rückt das Gipfelkreuz näher? Die Fahrzeugbauer<br />
sehen Anzeichen dafür.<br />
Bild: thomaslerchphoto/Fotolia<br />
Zulieferindustrie | Die deutschen Zulieferer<br />
bewerten die aktuelle Geschäftslage als<br />
„neuen historischen Höchststand“. Das teilt<br />
die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />
ArGeZ mit. Gleichzeitig zeige sich bei den<br />
mittelfristigen Entwicklungschancen „der<br />
für die Zulieferindustrie typische Realismus“:<br />
Die Erwartungen seien nicht mehr<br />
überbordend. Der Grund seien limitierende<br />
Faktoren wie Kapazitätsengpässe und die<br />
Rohstoffpreise. Zudem kommen Signale aus<br />
dem Fahrzeugbau, dass die Wachstumsraten<br />
für 2018 sehr bescheiden ausfallen könnten:<br />
Es gebe Anzeichen, dass das konjunkturelle<br />
Gipfelkreuz in Sichtweite rücken könnte.<br />
Den Geschäftsklimaindex ermittelt die<br />
ArGeZ in Zusammenarbeit mit dem<br />
Ifo- Institut, München. Befragt werden rund<br />
600 Unternehmen aus den in der Arbeits -<br />
gemeinschaft zusammengeschlossenen<br />
Branchen Gießerei-Industrie, Kunststoff -<br />
verarbeitung, Stahl- und Metallverarbeitung,<br />
NE-Metall-Industrie, Kautschuk -<br />
industrie sowie Technische Textilien. •<br />
10 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 11<br />
Mark your territory ...
nachrichten<br />
Besseres Testen dank IIoT-Technologien<br />
Studie | Die Bedeutung von IIoT-Technologien in<br />
der Mess- und Prüftechnik wird in den kommenden<br />
Jahren stark zunehmen. Dies soll unter anderem<br />
die Qualität von Messungen verbessern.<br />
Unternehmen der Mess- und Prüftechnik<br />
können durch den verstärkten Einsatz<br />
von IIoT-Technologien erfolgreicher am<br />
Markt sein und leichter eine Null-Fehler-Qualität<br />
in der Produktion erreichen.<br />
Bild: iconimage/Fotolia<br />
Laut einer aktuellen Studie des<br />
Beratungsunternehmens Frost<br />
& Sullivan wird der Wert des<br />
Industrial Internet of Things<br />
(IIoT) in der Mess- und Prüftechnik<br />
bis 2022 auf 104,8 Mio.<br />
US-Dollar ansteigen. Ab 2016<br />
beträgt die jährliche Wachstumsrate<br />
damit 6,7 Prozent.<br />
Die Studie kommt zu dem Ergebnis,<br />
dass IIoT dem Sektor<br />
große Wachstumsmöglichkeiten<br />
eröffnen wird. Derzeit seien<br />
Erstausrüster jedoch noch vorsichtig,<br />
wenn es um die Einführung<br />
neuer Techniken geht. Vor<br />
allem Bedenken in Bezug auf<br />
Sicherheitsfragen und einen eingeschränkten<br />
Marktzugang erklärten<br />
die momentane Zurückhaltung,<br />
so Anisha Nikash<br />
Dumbre von Frost & Sullivan.<br />
Die nächste Generation von<br />
Mess- und Prüfsystemen werde<br />
dafür sorgen, dass fortschrittliche<br />
Testmöglichkeiten und -ergebnisse<br />
denkbar sind. So nehmen<br />
die Forscher an, dass bis<br />
2025 mehr als 80 Prozent aller<br />
Anbieter die Technologien in<br />
ihre Prüfsysteme aufnehmen.<br />
Dumbre spricht von einem<br />
Zuwachs an Qualität durch den<br />
Einsatz von IIoT: „In Zukunft<br />
liegt der Fokus darauf, eine<br />
Null-Fehler-Qualität in Produkten<br />
zu erreichen, weshalb der<br />
Bedarf an smarten Prüfsystemen<br />
steigen wird. Dadurch werden<br />
Ausschuss oder Nachbesserungen<br />
vermieden werden und so<br />
Umsatzausfälle verhindert.“ •<br />
Neue Fachmesse für Elektromobilität in Stuttgart<br />
E-Mobility | Nach guten Besucherzahlen<br />
auf der Electric Vehicle<br />
Symposium & Exhibition<br />
(EVS30) stellt die Messe Stuttgart<br />
nun ein eigenes Veranstaltungsformat<br />
zum Thema Elektromobilität<br />
vor. Unter dem Namen<br />
elect! Exhibition & Conference<br />
findet fortan im jährlichen<br />
Turnus die neue Stuttgarter<br />
Messe statt.<br />
Gegenüber der EVS30 gibt es<br />
einige konzeptionelle Änderungen:<br />
So steht, im Gegensatz zum<br />
Kongressevent, die Fachmesse<br />
ab jetzt im Vordergrund. Fokussiert<br />
werden die Branchen Automotive<br />
inklusive der Tier 1-3<br />
Zulieferindustrie, der Energie-<br />
sektor mit Ladeinfrastruktur, Informations-<br />
und Telekommunikationstechnik<br />
sowie Smart-<br />
Mobility-Lösungen.<br />
Den Konferenzteil veranstaltet<br />
ATZlive, ein Unternehmen<br />
von Springer Vieweg. Im Fokus<br />
stehen die technologischen und<br />
wissenschaftlichen Diskussionsfelder<br />
rund um die E-Mobility.<br />
Neben übergreifenden Keynotes<br />
und Roundtables stehen in zwei<br />
parallel laufenden Konferenzsträngen<br />
die Themen Mobilität<br />
und Technik im Vordergrund.<br />
Die erste elect! findet vom<br />
8. bis 10. Oktober 2018 statt. Es<br />
werden 250 Aussteller und<br />
5 000 Besucher erwartet. •<br />
Die Messe Stuttgart widmet dem zukunftsfähigen Thema<br />
Elektromobilität mit der neuen Fachmesse elect!<br />
eine eigene Bühne. Bild: estations/Fotolia<br />
12 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
DÜSSELDORF, 20. – 24. FEBRUAR<br />
8<br />
POWER YOUR BUSINESS<br />
Messe Biemh lädt<br />
nach Bilbao ein<br />
METALWORKING<br />
Fertigungstechnik | Mehr als 1300 Aussteller haben bereits<br />
ihre Teilnahme an der Biemh, Internationale Messe<br />
für Werkzeugmaschinen in Bilbao, zugesagt.<br />
Für alle, die<br />
wollen, dass sich<br />
was dreht.<br />
20. Internationale Messe für<br />
Technologien der Metallbearbeitung<br />
Die 30. Biemh findet in einem positiven konjunkturellen<br />
Umfeld statt. Die industrielle Fertigung ist 2017 in<br />
Spanien um 4,7 % gewachsen. Bild: BEC<br />
Die wichtigste Fertigungstechnikschau Spaniens findet<br />
vom 28. Mai bis 1. Juni 2018 in Bilbao statt. Auch hier<br />
werden die Digitalisierung der Prozesse und die additive<br />
Fertigung zentrale Rollen spielen. Mit dem Sonder -<br />
thema Be Digital erweitern Veranstalter BEC und der<br />
spanische Branchenverband AFM die Schau zur größten<br />
spanischen Plattform für Industrie 4.0. Parallel dazu<br />
werden die Besucher die dritte Auflage der Sonderschau<br />
Addit3D erleben, die Möglichkeiten und Potenziale der<br />
generativen Fertigung vermitteln soll. Das Rahmenprogramm<br />
wird abgerundet durch das Forum für industrielle<br />
Arbeitsplätze, Workinn, sowie die Industrial<br />
Maintenance Innovation Conference IMIC.<br />
Für ein positives Umfeld der Messe wird auch die<br />
konjunkturelle Erholung sorgen. Die industrielle Fertigung<br />
in Spanien ist 2017 um 4,7 % gewachsen. Entsprechend<br />
stieg auch die Investitionsbereitschaft. Die Internationalität<br />
der Schau bestätigen Aussteller aus 20 Ländern.<br />
Zu den wichtigsten Ausstellernationen gehören<br />
unter anderem Deutschland, Italien, Japan, Frankreich.<br />
Zu den am stärksten wachsenden Messebereichen<br />
gehört der Bauteil- und Zubehörsektor, der bereits<br />
29 % des Angebots ausmacht. Unternehmen der Zerspanungsindustrie<br />
(23 %), werden ebenso wichtige<br />
Neuheiten zeigen wie die Hersteller von Werkzeugen<br />
(17 %) und Blechbearbeitungsmaschinen (14 %). •<br />
DREH- UND ANGELPUNKTE!<br />
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Die Kongresse und Seminare unserer Kooperationspartner:<br />
ANWENDUNGSFORUM SÄGETECHNIK<br />
20.02.2018<br />
SCHLEIFSEMINAR ISF DORTMUND<br />
22.-23.02.2018<br />
Weitere Informationen unter: metav.de<br />
2.THEMENPARK INDUSTRIE 4.0<br />
20.-24.02.2018<br />
FORUM SPANNTECHNIK<br />
21.02.2018<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 13
nachrichten<br />
Ticker<br />
+++ Turck | Im Rahmen eines<br />
Technology Buy-out hat Turck<br />
die Cloud-Software des IoT-Spezialisten<br />
Beck IPC erworben.<br />
Die Sofwarelösung bildet das<br />
Fundament für die Entwicklung<br />
eigener industrieller Cloud-<br />
Lösungen des Mülheimer Automatisierungsspezialisten.<br />
+++<br />
Roboter sollen<br />
Seecontainer entleeren<br />
❧<br />
+++ Wärmepumpen | Mit einem<br />
Marktwachstum von 17 %<br />
gegenüber dem Vorjahr und<br />
einem Absatz von insgesamt<br />
78 000 Heizungswärmepumpen<br />
ist 2017 ein neues Wärmepumpen‐Rekordjahr,<br />
wie der Bundesverband<br />
Wärmepumpe vermeldet.<br />
Wie bereits in 2016 waren<br />
dabei insbesondere Monoblockgeräte<br />
(31 000 Stück) mit<br />
einem Zuwachs von 24 Prozent<br />
gefragt. +++<br />
❧<br />
+++ 3D-Druck | Stratasys,<br />
Anbieter für Lösungen der Additiven<br />
Technologien hat ein<br />
neues Online-3D-Druck-Portal<br />
auf der Unternehmenswebseite<br />
eingeführt. Die Webseite ist in<br />
Deutschland, Österreich und<br />
der Schweiz verfügbar. Durch<br />
das Portal wird das Portfolio<br />
um die On-Demand-Produktion<br />
erweitert. +++<br />
❧<br />
+++ BME | Der Bundesverband<br />
Materialwirtschaft Einkauf und<br />
Logistik e.V. (BME) zieht Mitte<br />
Juni dieses Jahres von seinem<br />
bisherigen Standort in Frankfurt-Höchst<br />
nach Eschborn um.<br />
Dort wurden zwei Etagen eines<br />
Büroturms angemietet. +++<br />
In den Häfen ist ein Ende<br />
der großen Maloche in<br />
Sicht. Mitarbeiter sollen<br />
die Roboter vom Leitstand<br />
aus überwachen.<br />
Bild: seventyfour/Fotolia<br />
Forschungsprojekt | Im Projekt IRiS erforscht das Bremer<br />
Institut BIBA mit Firmen das automatische Entladen von<br />
40-Fuß-Containern – vom Bund gefördert mit 2,2 Mio. Euro.<br />
Das Projekt nennt sich „Interaktives<br />
Robotiksystem zur Entleerung<br />
von Seecontainern“ (IRiS).<br />
Das „Bremer Institut für Produktion<br />
und Logistik an der Uni<br />
Bremen“ (BIBA) arbeitet dabei<br />
mit Bildverarbeitungs spezialist<br />
Framos und weiteren Industriepartnern<br />
zusammen. Das Ziel:<br />
Zukünftig sollen intelligente<br />
Roboter die weltweit verschifften<br />
Seecontainer entladen, die<br />
mit einem Volumen von 65 m³<br />
eine Nutzlast bis zu 26 t tragen<br />
und bis zu 1800 Pakete mit<br />
35 kg Einzelgewicht fassen.<br />
Bisher ist das Entladen dieser<br />
Container in den Seehäfen einer<br />
der letzten, nicht automatisierten<br />
Prozesse der Logistikkette.<br />
Der Grund ist die hohe Komplexität<br />
der Pack- und Entlade -<br />
senarien. Das Bundesministe -<br />
rium für Verkehr und digitale<br />
Infrastruktur (BMVI) fördert<br />
das auf drei Jahre angelegte Projekt<br />
mit 2,2 Mio. Euro, der TÜV<br />
Rheinland ist als Projektträger<br />
mit an Bord.<br />
Der Ansatz von IRiS: Der<br />
Roboter fährt mit einem Greifsystem<br />
selbstständig in den<br />
Container und klassifiziert mit<br />
Machine-Learning eigenständig<br />
diverse Packszenarien. Dabei<br />
helfen ihm Methoden, die<br />
Framos auf Basis von künstlicher<br />
Intelligenz erarbeitet. „So<br />
kann das System erkennen, ob<br />
der Roboter den Container vollautomatisch<br />
entladen kann oder<br />
ob in besonderen Situationen<br />
eine manuelle Steuerung erforderlich<br />
ist“, erklärt Entwicklungsleiter<br />
Dr. Simon Che‘Rose.<br />
„Lage und Orientierung des<br />
Inhaltes werden dazu im Vorfeld<br />
komplett analysiert.“ •<br />
14 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
DMG Mori stärkt digitalisierte Produktion<br />
Fertigung | Rund 9000 Besucher<br />
erlebten auf der Hausausstellung<br />
von DMG Mori in Pfronten<br />
70 Hightech-Maschinen.<br />
Zentrale Themen waren die digitale<br />
Fabrik, ganzheitliche Automationslösungen<br />
sowie tech-<br />
nologische Exzellenz. Letztere<br />
will der Maschinenbauer unter<br />
anderem mit einer 36-Monate-<br />
Gewährleistung demonstrieren,<br />
die er ab sofort ohne Stundenbegrenzung<br />
für Motorspindeln der<br />
Master-Serie gewährt. „First<br />
Quality heißt bei uns mehr denn<br />
je Qualität ohne Kompromisse“,<br />
sagte der Vorstandsvorsitzende<br />
Christian Thönes.<br />
Als Bausteine für die digitale<br />
Transformation von Fertigungsprozessen<br />
präsentierte DMG<br />
Mori unter anderem die neusten<br />
Celos-Apps, die IIoT-Plattform<br />
Adamos, sowie mit Werkbliq<br />
eine herstellerübergreifende<br />
Plattform für Instandhaltungsprozesse.<br />
Mehr dazu in unseren<br />
nächsten Ausgaben. •<br />
Elektroindustrie<br />
wächst wieder<br />
Jahreszahlen | Die deutsche<br />
Elektroindustrie verzeichnete<br />
2017 das höchste Wachstum seit<br />
der Erholung von der Finanzkrise<br />
in den Jahren 2010 und<br />
2011. Das meldet der Zentralverband<br />
Elektrotechnik- und<br />
Elektronikindustrie (ZVEI) auf<br />
seiner Jahrespressekonferenz.<br />
Demnach legte die Produktion<br />
von Januar bis November<br />
2017 um 4,6 Prozent gegenüber<br />
Vorjahr zu. Der Umsatz beläuft<br />
sich für das letzte Jahr auf gut<br />
190 Mrd. Euro und konnte damit<br />
erstmals das Rekordjahr<br />
2007 übertreffen. Dabei fiel der<br />
größte Umsatzzuwachs (7,9%<br />
auf 49,3 Mrd. €) auf den Fachzweig<br />
Automation. An zweiter<br />
Stelle steht der Bereich Elektrische<br />
Bauelemente (7,6% auf<br />
20,6 Mrd. €).<br />
Die Beschäftigungszahlen der<br />
heimischen Elektroindustrie lagen<br />
2017 auf dem höchsten<br />
Stand seit 16 Jahren. Demnach<br />
beschäftigt die Elektrobranche<br />
rund 868 000 Mitarbeiter. Dies<br />
stellt ein Plus von 21 500 im<br />
Vergleich zum Vorjahr dar.<br />
Der Exporte liegen im vierten<br />
Jahr in Folge auf einem Allzeithoch.<br />
Die Ausfuhren stiegen<br />
2017 um 10,1 % zum Vorjahr<br />
auf 183, 3 Mrd. Euro an. Wichtige<br />
Märkte sind nach wie vor<br />
der Euroraum, China, die USA<br />
und Frankreich. •<br />
Wenn zwischen Ihnen und uns mehr entsteht:<br />
Das ist der MAPAL Effekt.<br />
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zu Kosten, Beständen<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 15
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für Intralogistik-Lösungen und Prozess -<br />
management, 13. - 15. März, Stuttgart<br />
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Kunststofflackierung, 14. März,<br />
Lüdenscheid<br />
Kunststoff-Institut, Lüdenscheid<br />
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MAINDAYS 2018, 14. - 15. März, Berlin<br />
T.A. Cook, Berlin<br />
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Über 40 der rund 200<br />
Aussteller der Instandhaltungsmesse<br />
werden den<br />
Bereich des Arbeitsschutzes<br />
repräsentieren.<br />
Bild: Easyfairs<br />
Instandhaltung | Mit WorkSafe geht auf der Fachmesse<br />
Maintenance Dortmund ein neuer Ausstellungsbereich an<br />
den Start. 40 Aussteller kombinieren die Arbeitssicherheit<br />
mit der Instandhaltung.<br />
Treffpunkt der Instandhalterbranche<br />
ist am 21. und 22. Februar<br />
die Fachmesse Maintenance<br />
Dortmund. Die Fachschau<br />
wächst von Jahr zu Jahr und belegt<br />
die Messehallen 4 und 5 des<br />
Westfalenhallen-Geländes.<br />
Nach Angaben des Veranstalters<br />
Easyfairs präsentieren rund<br />
200 Aussteller ihre Produkte<br />
und Lösungen rund um die industrielle<br />
Instandhaltung. Mit<br />
mehr als 40 Anbietern wartet<br />
der neue Ausstellungsbereich<br />
WorkSafe auf. Gezeigt wird<br />
Wichtiges und Aktuelles für den<br />
Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit<br />
in der Industrie.<br />
Group-Event-Direktor Daniel<br />
Eisele sieht die Messe mit<br />
dem neuen Bereich auf dem<br />
richtigen Weg. Fast alle dieser<br />
Aussteller und Kompetenzpartner<br />
hätten bestätigt, wie sinnvoll<br />
die Kombination aus Arbeitssicherheit<br />
und Instandhaltung sei,<br />
sagt der Veranstalter. Rembe als<br />
Partner für Druckentlastung<br />
und Explosionsschutz findet<br />
sich ebenso ein wie Safeline<br />
Bühning & Joswig sowie die Sicherheitsexperten<br />
von Total<br />
Safety oder das Traditionsunternehmen<br />
Atlas Schuhfabrik, das<br />
Partner von Borussia Dortmund<br />
ist. Mit von der Partie auf der<br />
Dortmunder Leistungsschau<br />
sind zudem Branchenschwergewichte<br />
wie Bilfinger Main -<br />
tenance, SAP , Endress+Hauser<br />
oder die GMP German Machine<br />
Parts sowie Premium-Partner<br />
Hansa-Flex und Carl Werthenbach<br />
als Spezialisten aus dem<br />
Instandhaltungsbereich. Neu ist<br />
ist auch die Anwender-Konferenz<br />
„Smart Maintenance für<br />
Smart Factories“. Experten aus<br />
der Industrie berichten, wie<br />
weltweit tätige Marktführer<br />
Instandhaltung der Zukunft betreiben.<br />
•<br />
16 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
menschen<br />
Neuer CEO an<br />
der Spitze von ZF<br />
Seit 1. Februar hat die ZF Friedrichshafen AG einen<br />
neuen Vorstandsvorsitzenden: Wolf-Henning Scheider<br />
(Bild) folgt Dr. Konstantin Sauer als CEO nach und<br />
steht nun an der Spitze des ZF-Konzerns. Der 55-Jährige<br />
verfügt über langjährige Management-Erfahrung in<br />
den Technologiekonzernen Bosch und Mahle. Er werde<br />
die bestehende Strategie ZF 2025 fortführen, heißt es.<br />
Schneider Electric<br />
mit Doppelspitze<br />
Die Schneider Electric GmbH,<br />
Ratingen , regelt die Führungsverantwortung<br />
im Geschäftsbereich<br />
Building zum 1. März neu und<br />
erweitert die Geschäftsleitung: Der<br />
47-jährige Markus Hettig (links) ist dann Vice President Building<br />
DACH. Udo Hoffmann (48, rechts) wird Vice President Building<br />
Sales für Deutschland. Er folgt auf Alexander von Schweinitz, der<br />
das Unternehmen Ende 2017 auf eigenen Wunsch verlassen hat.<br />
WWW.EISENWARENMESSE.DE<br />
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Stabübergabe bei Siemens<br />
Jim Hagemann Snabe (links) ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Siemens AG. Der 52-Jährige wurde in der konstituierenden<br />
Sitzung des neuen Aufsichtsrats als Nachfolger<br />
von Gerhard Cromme (rechts) gewählt. Dessen Mandat als<br />
Vorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats endete mit Ablauf<br />
der Hauptversammlung 2018. Er war seit 2003 Mitglied<br />
des Gremiums und seit 2007 als Vorsitzender im Amt.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 17
nachrichten<br />
Generationswechsel<br />
bei Mapal<br />
Präzisionswerkzeuge | Zum 1. Januar 2018 hat<br />
Dr. Dieter Kress die Geschäftsführung der Mapal<br />
Dr. Kress KG, Aalen, in die Hände seines Sohnes<br />
Dr. Jochen Kress gelegt.<br />
Dr. Dieter Kress (li.) hat die Geschäftsführung<br />
der Mapal Dr. Kress KG an seinen Sohn<br />
Dr. Jochen Kress übergeben. Bild: Mapal<br />
Schon anlässlich seines 75. Geburtstags hatte Dr. Dieter<br />
Kress angekündigt, sich mehr und mehr aus dem Tagesgeschäft<br />
zurückziehen zu wollen. Nach 49 Jahren an der<br />
Spitze von Mapal hat er nun zum Jahreswechsel die Geschäftsführung<br />
an Dr.-Ing. Jochen Kress übergeben.<br />
„Natürlich bin und bleibe ich eng mit dem Unternehmen<br />
verbunden und stehe meinem Sohn beratend zur Seite“,<br />
bekräftigt Dieter Kress. Mit seinem Ausscheiden geht<br />
eine Ära zu Ende – er formte aus einem regionalen Hersteller<br />
von Gewindebohrern mit 100 Beschäftigten eine internationale<br />
Gruppe mit über 5000 Mitarbeitern. Seit dem 1.<br />
Januar ist nun sein Sohn Jochen Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Firmen-Gruppe.<br />
Jochen Kress, Jahrgang 1975, studierte Maschinenbau,<br />
einem anschließenden MBA-Studium an der Handelshochschule<br />
folgte 2007 die Promotion. Er gehört bereits seit<br />
2008 der Geschäftsleitung von Mapal an. •<br />
Anzeige<br />
Sechsschneidige Stechplatte<br />
Schub für<br />
laserfreie Technik<br />
Präzisionswerkzeuge | Die Stechplatte S64T<br />
mit Spanformgeometrie von Horn ist eine<br />
Weiterentwicklung der Schneidplatte 64T.<br />
Neben dem größeren Arbeitsbereich verfügt<br />
das sechsschneidige Präzisionswerkzeug<br />
über verschiedene Spanformgeometrien und<br />
die neue Beschichtung EG5. In Verbindung<br />
mit dem Hartmetallsubstrat lassen sich damit<br />
alle Stahlwerkstoffe bearbeiten. Die<br />
neue Baureihe der präzisionsgesinterten<br />
Sechsschneider mit geschliffenen Schneidkanten<br />
umfasst verschiedene Varianten mit<br />
unterschiedlichen Stechbreiten. Der Typ<br />
S64T ermöglicht Stechtiefen bis 5,5 mm.<br />
Die gute Spankontrolle der Spanformgeometrien<br />
sichert eine hohe Oberflächengüte.<br />
Die gerade Hauptschneide erzeugt einen<br />
sauber ausgearbeiteten Nutgrund. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong><br />
<strong>03.18</strong><br />
12.02.2018 | 140. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />
Zerspanung Von der Idee zum Werkzeug Seite 44<br />
Virtual Reality Ein Crashkurs in Minuten Seite 54<br />
Lackieren Anlagengehäuse als Visitenkarte Seite 60<br />
FFG-Chef Dr. Weber<br />
über den Konzern und<br />
dessen Pläne Seite 24<br />
Special<br />
Messe<br />
Metav<br />
ab Seite 29<br />
<strong>03.18</strong> 1<br />
3D-Metalldrucker | Digital Metal fertigt<br />
laserfreie 3D-Metalldrucker, die<br />
mit Binder-Jetting-Technologie arbeiten.<br />
Sie sollen höhere Detailgenauigkeit<br />
erreichen als SLM- Geräte, wobei<br />
die Teile noch gesintert werden müssen.<br />
Digital Metal hat nun die Serienproduktion<br />
des im September eingeführten<br />
Druckers DM P2500 gestartet<br />
und dazu nach eigenen Angaben die<br />
Produktionsfläche um 50 % erhöht.<br />
Zugleich verdoppelten die Schweden<br />
ihre eigenen Fertigungskapazitäten für<br />
das 3D-Drucken und Sintern von<br />
Metallteilen. „Wir sind auf exponentielles<br />
Wachstum vorbereitet“, sagt<br />
Geschäftsführer Ralf Carlström. •<br />
18 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Stemmer Imaging übernimmt Data Vision<br />
Bildverarbeitung | Stemmer<br />
Imaging, einer der führenden<br />
Anbieter von Bildverarbeitungstechnologie<br />
in Europa, hat das<br />
Geschäft der Data Vision im<br />
Rahmen eines Asset Deals mit<br />
Wirkung zum 31. Januar 2018<br />
übernommen. Data Vision ist<br />
ein spezialisierter Anbieter von<br />
Bildverarbeitungslösungen in<br />
den Niederlanden. Mit dieser<br />
Akquisition verstärkt Stemmer<br />
Imaging ihre Position in den Benelux-Ländern.<br />
„Die Akquisition durch<br />
Stemmer Imaging ist der logische<br />
nächste Schritt, um dieses<br />
Marktsegment zu bedienen“, erläutert<br />
Harm Hanekamp, Geschäftsführer<br />
Data Vision.<br />
„Durch die Zugehörigkeit zur<br />
Stemmer Imaging Gruppe erreicht<br />
Data Vision eine neue<br />
Stufe, auf der wir unseren Kunden<br />
Leistungen in ganz Europa<br />
zur Verfügung stellen können“,<br />
ergänzt Hanekamp. •<br />
Bosch steigert<br />
Umsatz deutlich<br />
Geschäftszahlen | Bosch hat in<br />
2017 ein kräftiges Umsatzplus<br />
von 6,7 % erzielt. Im vergangenen<br />
Geschäftsjahr erwirtschaftete<br />
das Technologie- und<br />
Dienstleistungsunternehmen<br />
nach vorläufigen Zahlen einen<br />
Umsatz von rund 78 Mrd. Euro.<br />
Wechselkursbereinigt stiegen die<br />
Erlöse um 8,3 %. Den Umsatzausweis<br />
belasten negative Wechselkurseffekte<br />
von insgesamt<br />
rund 1,2 Mrd. Euro. „Wir<br />
haben unsere Wachstumsprognosen<br />
übertroffen und die Ertragslage<br />
weiter verbessert.<br />
2017 haben wir den höchsten<br />
Umsatz in der Unternehmensgeschichte<br />
erzielt“, sagte Dr. Volkmar<br />
Denner, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Robert<br />
Bosch GmbH, anlässlich der<br />
Vorstellung der vorläufigen<br />
Geschäftszahlen in Ludwigsburg.<br />
Das Unternehmen bleibe<br />
aufgrund seiner Innovationskraft<br />
und der auf Vernetzung fokussierten<br />
Strategie auf Wachstumskurs.<br />
Denner weiter: „Wir<br />
haben früh das Potenzial der<br />
Vernetzung erkannt. Jetzt erzielen<br />
wir geschäftliche Erfolge damit.“<br />
Das operative EBIT (Ergebnis<br />
vor Finanzergebnis und<br />
Steuern) stieg 2017 auf rund 5,3<br />
Mrd. Euro. Die operative EBIT-<br />
Rendite liegt bei 6,8 %. •<br />
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INDUSTRIE<br />
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Erstmals auf der METAV 2018:<br />
Die neue, vernetzbare zyklengesteuerte WEILER<br />
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Arbeitseffizienz und Ausfallsicherheit.<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 19
news & management<br />
Synchronisation in hybriden Produktentwicklungsprozessen<br />
Balanceakt im<br />
Spannungsfeld<br />
Prozessmodell | Produzierende Unternehmen entwickeln<br />
zunehmend hybrid. Wer weiß, wie agile und<br />
deterministische Modelle synchronisiert werden können,<br />
sichert sich einen Vorsprung im Wettbewerb.<br />
In Zeiten volatiler Märkte und heterogener<br />
Kundenwünsche scheint es unumgänglich,<br />
sich mit iterativen Entwicklungszyklen auseinanderzusetzen,<br />
um den Kunden stärker<br />
in die Entwicklung eines Produktes einzubinden.<br />
Angelehnt an die in der Softwarebranche<br />
etablierten agilen Vorgehensweisen<br />
im Rahmen heutiger Entwicklungsprozesse,<br />
wenden seit einiger Zeit auch produzierende<br />
Unternehmen agile Methoden in der mechatronischen<br />
Produktentwicklung an.<br />
Eine aktuelle Studie des Werkzeug -<br />
ma schinen labors WZL der RWTH Aachen<br />
zeigt, dass Unternehmen jedoch nur zu<br />
Nur mit vertikaler oder horizontaler<br />
Synchronisation lässt es sich hybrid entwickeln<br />
Prozessbild für eine hybride Produktentwicklung. Berücksichtigt sind dabei eine horizontale und vertikale<br />
Synchronisation. Bilder: WZL/Johanna Koch<br />
einem sehr geringen Anteil eine rein agil geprägte<br />
Entwicklung bevorzugen (5 bis 9 %).<br />
Vielmehr nutzt eine deutliche Mehrheit der<br />
etwa 120 befragten Unternehmen aus der<br />
deutschen Industrie agile Methoden selektiv,<br />
also abwechselnd, oder in einer individuell<br />
definierten Mischform (57 bis 81 %).<br />
Zwar variiert die praktische Umsetzung<br />
innerhalb einzelner Unternehmen stark.<br />
Jedoch steht die Motivation, die Stabilität<br />
strukturierter Prozesse mit der Flexibilität<br />
und Adaptionsfähigkeit agiler Ansätze zu<br />
kombinieren, einheitlich im Vordergrund.<br />
Die Gestaltung heutiger Entwicklungsprozesse<br />
erfolgt damit hybrid im Spannungsfeld<br />
agiler und konventionell deterministischer<br />
Vorgehensweisen. Eine hybride Produktentwicklung<br />
verknüpft also die Vorteile beider<br />
Entwicklungsprinzipien und ist Aristoteles<br />
folgend damit „offenbar mehr als bloß die<br />
Summe seiner Bestandteile“.<br />
Kombination zweier Methoden zu einem<br />
neuen Ganzen<br />
Abgeleitet aus der Biologie, wo Hybride aus<br />
einer Kreuzung zwischen verschiedenen<br />
Gattungen oder Arten hervorgehen, charakterisiert<br />
die hybride Produktentwicklung in<br />
diesem Sinne die Vermischung zweier unterschiedlicher<br />
Methoden zu einem neuen<br />
Ganzen mit dem Ziel, eine optimale Balance<br />
zwischen geforderter Flexibilität und notwendiger<br />
Prozessstabilität sowie -kontinuität<br />
zu erreichen. Innerhalb der hybriden<br />
Entwicklung physischer Produkte ergeben<br />
sich in der Praxis jedoch unternehmens- und<br />
branchenübergreifende Herausforderungen.<br />
Eine Kernherausforderung besteht in der<br />
horizontalen und vertikalen Synchronisa -<br />
tion innerhalb der Entwicklungsprozesse,<br />
sodass die unterschiedlichen Entwicklungsprinzipien<br />
effizient kombiniert werden können.<br />
Die fehlende strukturierte Auseinandersetzung<br />
mit einer kontextbezogenen Synchronisation<br />
in hybriden Produktentwicklungsprozessen<br />
erschwert die zumeist mit<br />
der Neueinführung angestrebten Kostenund<br />
Zeitersparnisse. Was genau die Fokussierung<br />
der horizontalen und vertikalen<br />
Synchronisation für produzierende Unternehmen<br />
bedeutet, zeigt das Prozessbild einer<br />
hybriden Produktentwicklung.<br />
Zu Beginn eines Entwicklungsvorhabens<br />
wird das Gesamtprojekt in bearbeitbare<br />
Teilprojekte gegliedert. In einem Projekt<br />
können beliebig viele Teilprojekte über<br />
20 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
einen bestimmten Zeitraum existieren. Der<br />
Entwicklungszeitraum endet mit der Synthese<br />
aller abgeschlossenen Teilprojekte in<br />
einem fertigen Produkt. Ein hybrider Entwicklungsprozess<br />
kann über die Vielzahl<br />
seiner heterogenen Teilprojekte beschrieben<br />
werden. Im Prozessbild sind die Teilprojekte<br />
als parallel verlaufende horizontale Workstreams<br />
in blau und grün dargestellt. Ein<br />
Teilprojekt ist dabei diskret zu betrachten,<br />
umgesetzt werden kann es entweder unter<br />
Anwendung agiler (grüne Workstreams,<br />
etwa Scrum nach Schwaber) oder deterministischer<br />
Methoden (blaue Workstreams,<br />
etwa Stage-Gate-Modell nach Cooper).<br />
Ein Entwicklungsprozess kann damit in<br />
zwei Dimensionen als hybrid bezeichnet<br />
werden – sowohl auf horizontaler Ebene, innerhalb<br />
eines Teilprojekts, als auch vertikal<br />
betrachtet zwischen verschiedenen Teilprojekten.<br />
Eine horizontale Synchronisation<br />
ermöglicht den strategischen Wechsel des<br />
Entwicklungsvorgehens innerhalb eines<br />
Teilprojekts. Ein Beispiel: Um der Markt -<br />
unsicherheit am Anfang des Entwicklungsprozesses<br />
adäquat zu begegnen, starten<br />
Unternehmen nicht selten zunächst mit<br />
einer agil geprägten Vorgehensweise, wechseln<br />
aber im Laufe des Projekts, sobald circa<br />
70 bis 80 % der notwendigen Anforderungen<br />
sicher definiert werden können, in einen<br />
klassischen, sequenziellen Prozess.<br />
Dies bietet den Vorteil der frühen Kundeneinbindung,<br />
ermöglicht aber zugleich<br />
eine strukturierte Vorgehensweise mit Meilensteinen<br />
oder Projektfortschrittsmessungen<br />
zu einem späteren Zeitpunkt des Projekts.<br />
Solche Punkte des Strategiewechsels<br />
beschreiben die kontextbezogene Anpassung<br />
des Entwicklungsvorgehens. Es gilt zu<br />
definieren, wann ein solcher Wechsel für ein<br />
Teilprojekt erreicht wird und in welchem<br />
Kontext dies geschieht.<br />
Die Synchronisation zwischen Teilprojekten<br />
in einem Produktentwicklungsprozesses<br />
wird als vertikale Synchronisation bezeichnet.<br />
Ziel ist die Sicherung eines kontinuierlichen<br />
Informationsflusses auch zu abhängigen<br />
Prozessen, wie beispielsweise der<br />
Produktion oder dem Einkauf. Diese vertikale<br />
Sichtweise innerhalb eines hybriden<br />
Entwicklungsprozesses hebt sich insofern<br />
von klassischen Synchronisierungsbetrachtungen<br />
ab, als dass durch die Flexibilität des<br />
agilen Vorgehens und die damit verbundenen<br />
möglichen Änderungen keine fest definierten<br />
Synchronisationspunkte zu Beginn<br />
des Projekts eindeutig bestimmbar sind.<br />
Die agile Vorgehensweise ist zunächst<br />
ergebnisoffen. Es geht weniger darum, nach<br />
Hybride Entwicklung führt plangetriebene<br />
und agile Vorgehensweise zusammen<br />
iInnerhalb des Forschung s -<br />
clusters Agile Invention<br />
führt das WZL der RWTH<br />
Aachen aktuell eine Benchmarking-Studie<br />
durch. An<br />
den Ergebnissen interessierte<br />
Unternehmen sind zur<br />
Teilnahme ein geladen.<br />
Kontakt: Johanna Koch,<br />
Tel. 0241/80-20409,<br />
j.koch@wzl.rwth- aachen.de<br />
welchem Sprint ein Ergebnis zur Verfügung<br />
stehen soll, als vielmehr, dass grundsätzlich<br />
eine Lösung zu erreichen ist. Für eine Kontinuität<br />
des Entwicklungsprozesses besteht<br />
die Herausforderung folglich darin, die notwendigen<br />
Informationen zum richtigen<br />
Zeitpunkt für das richtige Teilprojekt in der<br />
benötigten Form zur Verfügung zu stellen.<br />
Voraussetzung dafür ist die permanente<br />
Transparenz über den Entwicklungsprozess<br />
als Ganzes. Erst dann ist es möglich, durch<br />
eine übergeordnete Taktung der Teilprojekte,<br />
ungewollte Wartezeiten zu vermeiden.<br />
Mit der Identifikation des taktbestimmenden<br />
Maßes, also der Charakterisierung des<br />
führenden Teilprojekts als Taktgeber und<br />
die entsprechende Ausrichtung des Takts in<br />
Abhängigkeit von Zeit und Inhalt, können<br />
dabei mögliche vertikale Synchronisationspunkte<br />
zeitlich terminiert werden.<br />
Um Entwicklungszeiten zu verkürzen<br />
und die -kosten zu senken, bildet Agilität eine<br />
Schlüsselposition in der mechatronischen<br />
Produktentwicklung. Allerdings versuchen<br />
Produktionsunternehmen in der praktischen<br />
Anwendung vor allem eine hybride Vorgehensweise<br />
zu nutzen. Eine funktionierende<br />
horizontale und vertikale Synchronisation<br />
ist dabei Voraussetzung für einen erfolgreich<br />
umsetzbaren hybriden Produktentwicklungsprozess.<br />
Dieser Bedarf spiegelt sich in<br />
aktuellen Forschungsvorhaben in der Abteilung<br />
Innovationsmanagement des WZL<br />
wider, welche sich seit mehreren Jahren mit<br />
dem Thema intensiv auseinandersetzt. •<br />
Vorgehensmodelle stellen Regeln, Aktivitäten und Rollen bereit, um die Komplexität beim Planen und Ausführen<br />
von Produktentwicklungsprojekten zu reduzieren. Das Rahmenwerk unterstützt die sichere Projektdurchführung.<br />
Prof. Dr. Günther Schuh, Christian Dölle,<br />
Johanna Koch<br />
WZL der RWTH Aachen<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 21
news & management<br />
bvik-Experten informieren über Datenschutz im B2B<br />
Im B2B-Marketing<br />
fit für die DSGVO<br />
Datenschutz | Der Schutz personenbezogener Daten<br />
wird immer wichtiger und stellt Unternehmen vor<br />
große Herausforderungen. Bis 25. Mai 2018 haben<br />
Marketer noch Zeit, dann müssen sie die Neuerungen<br />
der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) umgesetzt<br />
haben. Zeit also, zu handeln.<br />
Heute werden an den unterschiedlichsten Stellen im Unternehmen<br />
Daten verarbeitet (erhoben, gespeichert,<br />
übermittelt, verändert oder gelöscht). Die Datenmengen<br />
steigen exponentiell an, daher muss dem Datenschutz<br />
eine immer größere Bedeutung beigemessen werden.<br />
Dabei soll jeder Mensch selbst entscheiden können, welche<br />
persönlichen Daten er wem, wann und zu welchem<br />
Am 25. Mai tritt die neue Datenschutz-Grundverordnung<br />
in Kraft. Bis dahin müssen Marketer gerüstet<br />
sein, denn bei Verstößen drohen erhebliche Strafen.<br />
Bild: sdecoret/Fotolia<br />
Zweck zugänglich macht. Mit der neuen Datenschutz-<br />
Grundverordnung (DSGVO) wird nun erstmalig das<br />
Datenschutzrecht auf europäischer Ebene einheitlich<br />
umgesetzt, sodass innerhalb der EU die gleichen Standards<br />
beim Schutz persönlicher Daten gelten.<br />
Zeit zu handeln<br />
Am 25. Mai 2018 endet die Frist zur Umsetzung der<br />
Vorgaben in der europäischen DSGVO und im neuen<br />
Bundesdatenschutzgesetz (BDSG-neu). Bis dahin muss<br />
jedes Unternehmen die neuen Regelungen umgesetzt haben.<br />
Ansonsten drohen empfindliche Strafen in Höhe<br />
von bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes. Auch wenn<br />
Sie bisher den Datenschutz ernst genommen und sich an<br />
die Vorgaben des BDSG gehalten haben, müssen Sie alle<br />
vorhandenen Einwilligungserklärungen, Prozesse, Verarbeitungstätigkeiten,<br />
Auftragsverarbeitungen mit externen<br />
Dienstleistern und die dazugehörigen Dokumentationen<br />
auf DSGVO-Konformität prüfen und die notwendigen<br />
Anpassungen vornehmen.<br />
22 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Was ist zu tun?<br />
1. Stellen Sie Ihren Status quo fest<br />
Haben Sie bereits ein Verzeichnis aller Verarbeitungstätigkeiten<br />
im Marketing? Hier müssen alle vorhandenen<br />
Prozesse und Verfahren dokumentiert sein, bei denen<br />
personenbezogene Daten verarbeitet werden. Dies ist<br />
der erste Schritt, um eine GAP-Analyse mit Ihrem Datenschutzbeauftragten<br />
durchzuführen und den Ist- mit<br />
dem Soll-Zustand nach DSGVO abzugleichen.<br />
2. Prüfen Sie externe Dienstleister<br />
Arbeiten Sie mit externen Partnern zusammen? Auch<br />
ein Lettershop, der für Sie Print-Mailings verarbeitet, ist<br />
ein Auftragsverarbeiter. Weitere Beispiele sind Cloud-<br />
Services, Ihr Webhoster oder Google Analytics. Für alle<br />
diese externen Datenverarbeiter benötigen Sie eine Auftragsverarbeitung<br />
(AV). Diese schafft die Rechtsgrundlage<br />
für eine datenschutzkonforme Zusammenarbeit. Ist<br />
Ihr Partner im außereuropäischen Ausland? Stellen Sie<br />
sicher, dass ein angemessenes Schutzniveau vorhanden<br />
ist.<br />
3. Erfüllen Sie Dokumentations- & Nachweispflichten<br />
Künftig werden Ihre Dokumentationspflichten im Marketing<br />
massiv ausgeweitet. Haben Sie beispielsweise einen<br />
Newsletter? Dann erheben Sie personenbezogene<br />
Daten. Überprüfen Sie Ihre bestehenden Opt-Ins: Liegt<br />
eine informierte Einwilligung vor? Können Sie diese mit<br />
einer Protokollierung belegen? Falls nicht, haben Sie<br />
nun noch die Möglichkeit, die fehlenden Opt-Ins nachzuholen<br />
oder die Einwilligung DSGVO konform zu<br />
aktualisieren.<br />
4. Prüfen Sie Informationspflichten in digitalen Kanälen<br />
Haben Sie eine mobile App oder eine Website? Auch<br />
hier müssen alle Prozesse, in denen personenbezogene<br />
Daten verarbeitet werden, angepasst werden. Grundsätzlich<br />
ist der Betroffene vor der beabsichtigten Verarbeitung<br />
seiner Daten umfassend zu informieren, beispielsweise<br />
über Zweck der Verarbeitung, Betroffenenrechte<br />
und Recht auf Widerruf der Einwilligung. Diese<br />
Informationen müssen nach DSGVO in einer verständlichen<br />
Sprache verfasst und vor der aktiven Einwilligung<br />
des Betroffenen leicht erreichbar sein. Dazu ist auch eine<br />
Anpassung der Datenschutzerklärung notwendig.<br />
Haben Sie eine SSL-Verschlüsselung im Einsatz? Spätestens<br />
jetzt ist eine gesicherte Datenübertragung unverzichtbar.<br />
Prüfen Sie auch, ob die Kontaktdaten des Datenschutzbeauftragten<br />
im Impressum stehen.<br />
5. Prüfen Sie Ihre TOMs<br />
Bringen Sie Ihre „Technischen und Organisatorischen<br />
Maßnahmen“ (TOMs) auf den neuesten Stand. Nach<br />
neuem Recht lassen sich diese wie folgt einordnen: Vertraulichkeit,<br />
Integrität, Verfügbarkeit, Belastbarkeit und<br />
rasche Wiederherstellung der Verfügbarkeit und zu guter<br />
Letzt die Verfahren zur regelmäßigen Überprüfung,<br />
Bewertung und Evaluierung.<br />
6. Sprechen Sie mit Ihrem Datenschutzbeauftragten<br />
Datenschutz ist ein umfangreiches und heikles Thema,<br />
deshalb sollten Sie einen Fachmann für fachkundige<br />
Hilfe miteinbeziehen.<br />
Handeln Sie jetzt und prüfen Sie gewissenhaft, was in<br />
Ihrem Unternehmen noch zu tun ist. Ein funktionierendes<br />
Datenschutz-Managementsystem ist nicht nur unabdingbar,<br />
sondern auch ein Wettbewerbsvorteil. Kunden<br />
werden zukünftig verstärkt auf das Thema Datenschutzmanagement<br />
achten. Ein sorgsamer und proaktiver<br />
Umgang damit kann ein potenzielles Entscheidungskriterium<br />
für Ihr Angebot sein.<br />
Eine praxisbezogene Checkliste zum Thema Datenschutz<br />
erhalten Sie über die bvik-Geschäftsstelle unter<br />
geschaeftsstelle@bvik.org. Weitere Informationen finden<br />
Sie online unter www.bvik.org/dsgvo.<br />
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit größter Sorgfalt<br />
recherchiert. Dennoch können der Autor oder der Verlag<br />
keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit<br />
der Informationen übernehmen. •<br />
Thorsten Wälde<br />
zertifizierter Datenschutzbeauftragter (DSB-TÜV) beim<br />
Büro für Datenschutz und Inbound-Marketing,<br />
Mitglied des bvik<br />
Der bvik im Überblick<br />
Gegründet: April 2010<br />
Geschäftsstelle: Am Mittleren Moos 48, 86167 Augsburg<br />
Website: www.bvik.org<br />
Vorstandsvorsitzender: Kai Halter (Ebm-Papst Mulfingen GmbH<br />
& Co. KG)<br />
Vorstände: Dr. Andreas Bauer (Kuka Roboter GmbH),<br />
Jens Fleischer (Medien former GmbH), Ramona Kaden (Star<br />
Publishing GmbH), Silke Lang (Bosch Rexroth AG), Rainer Pfeil<br />
(Bluepool GmbH | Messen & Events)<br />
Anzahl der Mitglieder: 158 Firmen, 26 Personen. Insgesamt sind<br />
900 B2B-Marketer als Mitglieder im Verband engagiert.<br />
Medienpartner: Konradin Mediengruppe<br />
Stand 1.2.2018<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 23
news & management<br />
Dr. Gerald Weber, CEO FFG Europe & Americas, über das Unternehmen und dessen Zukunft<br />
„Breiter aufgestellt<br />
in neue Tätigkeitsfelder“<br />
Werkzeugmaschinen für die unterschiedlichsten Fertigungsaufgaben<br />
sind das Geschäft von FFG. Wie sich der taiwanesische<br />
Konzern, zu dem auch zahlreiche europäische Traditionsmarken<br />
gehören, für die Zukunft fit macht, sagt Dr. Gerald<br />
Weber, CEO FFG Europe & Americas.<br />
❧ Mona Willrett<br />
Herr Dr. Weber, FFG war einer von zwei<br />
Werkzeugmaschinen-Herstellern, die auf<br />
der EMO 2017 eine ganze Halle füllten.<br />
Wo sehen Sie die Firmengruppe im internationalen<br />
Branchenranking?<br />
Mit einem Umsatz von 2,3 Milliarden US-<br />
Dollar liegen wir unter den Anbietern spanender<br />
Werkzeugmaschinen an dritter Stelle<br />
– hinter DMG Mori und Mazak. Aus Sicht<br />
der Angebotsbreite sehe ich uns sogar in<br />
einer Führungsposition. Unser Portfolio<br />
umfasst nicht nur Maschinen zum Drehen<br />
und Fräsen. Wir können auch verzahnen<br />
oder schleifen, und das von ganz klein bis<br />
riesengroß. Im Bereich der Rundtaktmaschinen<br />
müssten wir mit unseren Marken Pfiffner,<br />
Imas und Witzig & Frank weltweit auch<br />
umsatzmäßig die Nummer 1 sein.<br />
Was hat sich seit der Übernahme des früheren<br />
MAG-Geschäfts durch FFG geändert?<br />
Eine Menge! Allein zu FFG Europe & Americas<br />
gehören 15 traditionsreiche Marken.<br />
Darunter befinden sich Kaliber wie MAG<br />
mit einem Umsatz von rund 300 Millionen,<br />
aber auch kleinere Einheiten, die nur 15<br />
Millionen umsetzen. Mit dieser Bandbreite<br />
mussten wir eine Integration schaffen, den<br />
Zugang der kleineren Marken zum Weltmarkt<br />
verbessern und gleichzeitig die Großen<br />
stärken. Dazu haben wir eine zweidimensionale<br />
Struktur eingeführt, die zum<br />
„Die europäische Werkzeugmaschinen-<br />
Branche hat tolle Chancen – vorausgesetzt,<br />
sie schafft es, kundenorientierte und bedarfsgerechte<br />
Innovationen auf den Markt<br />
zu bringen“, sagt Dr.-Ing. Gerald Weber,<br />
CEO FFG Europe & Americas. Bilder: FFG<br />
24 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
einen in verschiedene Technologiefelder,<br />
zum anderen in die Bereiche ‚Globaler Vertrieb‘,<br />
‚Globaler Service‘ und ‚Zentraler,<br />
strategischer Einkauf‘ gegliedert ist. Große<br />
Kunden werden von Key Account Managern<br />
betreut, die kleineren von Gebietsverantwortlichen.<br />
So hat jeder einen zentralen<br />
Ansprechpartner, der nach Bedarf weitere<br />
Experten aus dem Konzern hinzuzieht. Zusätzlich<br />
haben wir sogenannte Industriecluster<br />
eingeführt, in denen Experten Lösungen<br />
mit ausgewählten Kunden besprechen.<br />
Welche weiteren Maßnahmen sind geplant?<br />
Im Moment beschäftigt uns die Konsolidierung<br />
noch. Aufgrund starker Überschneidungen<br />
mit MAG haben wir beispielsweise<br />
im letzten Jahr Hüller Hille an Zuse verkauft.<br />
Weitere Akquisitionen sind zwar<br />
nicht geplant, aber auch nicht ausgeschlossen.<br />
Interessant wären hier vor allem zukunftsträchtige<br />
Bereiche wie etwa Software,<br />
Automatisierung oder Digitalisierung.<br />
Zuse Hüller Hille war auf der EMO in der<br />
FFG-Halle. Gibt‘s weiterhin Verbindungen?<br />
Dass Zuse mit uns in Halle 14 ausstellte,<br />
war zwar auch der knappen Zeit zwischen<br />
dem Verkauf von Hüller Hille und dem<br />
Messestart geschuldet, aber es wird auch<br />
weiterhin eine enge Zusammenarbeit geben.<br />
So unterstützen wir Zuse beim Vertrieb in<br />
Asien, und wir liefern Kernkomponenten.<br />
„Während wir Europäer uns schon mal von unserer<br />
Begeisterung für eine tolle technologische Lösung verleiten<br />
lassen, sind Asiaten sehr diszipliniert und ab -<br />
solut kostengetrieben“, gibt Weber zu bedenken.<br />
„Lösungen für<br />
Maschine,<br />
Prozess und<br />
Technologie<br />
sind bei uns<br />
immer auf die<br />
zu fer tigenden<br />
Bauteile<br />
abgestimmt.“<br />
FFG hat vor einiger Zeit auch das Automotive-Geschäft<br />
von MAG übernommen. Wie<br />
wirken sich hier die Themen E-Mobilität<br />
oder autonomes Fahren aus?<br />
Da müssen wir unterschiedliche Aspekte beachten.<br />
Zum einen haben wir noch immer<br />
ein Wachstum beim Produktionsvolumen an<br />
Verbrennungsmotoren. Trotzdem sehen wir<br />
Auswirkungen der E-Mobilität. Viele große<br />
Kunden investieren eher zurückhaltend. Das<br />
Geschäft verlagert sich zunehmend vom<br />
OEM zu den TIER1- und TIER2-Zulieferern.<br />
Aber trotz des Hypes um das Thema,<br />
sollten wir nicht vergessen, dass die Gesamt-<br />
Ökobilanz eines E-Fahrzeugs im Vergleich<br />
zu einem guten Verbrenner eher kritisch zu<br />
sehen ist und reine Elektroautos vermutlich<br />
nicht der Weisheit letzter Schluss sind. Spannend<br />
finde ich, was die Fuel Cell oder synthetische<br />
Kraftstoffe noch bringen werden.<br />
Wir werden wohl auf längere Sicht einen<br />
Mix aus allen Technologien haben. Das<br />
hängt aber auch von den politischen und gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen ab.<br />
Und wie wollen Sie auf die entfallenden<br />
Investitionen in diesem Bereich reagieren?<br />
Schon heute können wir auf unseren Anlagen<br />
E-Mobilitäts-Komponenten produzieren<br />
– und zwar im Mix mit Komponenten<br />
des Verbrennungsmotors. Das reduziert das<br />
Investitionsrisiko für unsere Kunden. Zusätzliches<br />
Geschäft wird sich durch die Ausweitung<br />
unserer Aktivitäten im Nutzfahrzeugbereich<br />
ergeben. Auch das Retooling<br />
bestehender Anlagen, um sie für neue Aufgaben<br />
zu modifizieren, wird ein Geschäftsfeld<br />
sein. Außerdem müssen wir neue Tätigkeitsfelder<br />
suchen und uns breiter aufstellen,<br />
etwa über Aufträge aus der Aerospace-,<br />
der Railway- oder der Energie-Branche. Bei<br />
vielen FFG-Marken ist das bereits gegeben,<br />
bei MAG kommt das zunehmend. Und:<br />
Auch wenn die letzten drei Monate 2017<br />
ein Boom-Quartal waren, mit dem historisch<br />
höchsten Auftragseingang – wir werden<br />
mittel- bis langfristig um gewisse Kapazitätsanpassungen<br />
nicht herumkommen.<br />
Welche Stellung hat FFG Europe &<br />
Americas innerhalb des Konzerns?<br />
Wenn wir das Werkzeugmaschinenangebot<br />
als Pyramide betrachten, mit den einfachen<br />
Maschinen als Basis und den Highend-Anlagen<br />
in der Spitze, dann befinden sich unsere<br />
europäischen Marken in der Top-Liga. In<br />
manchen Bereichen reicht unser Angebot<br />
von oben in die obere Mittelklasse hinein.<br />
Künftig wollen wir unser Portfolio in dieser<br />
Richtung ausbauen. Und zwar sowohl<br />
durch einfacher ausgestattete Varianten unserer<br />
Highend-Maschinen als auch durch<br />
eine intensivere Kooperation mit unseren<br />
asiatischen Schwestermarken. Sie sind in der<br />
Mittelklasse angesiedelt und erweitern unser<br />
Angebot nach unten. Übrigens: Highend<br />
bedeutet für uns auch, dass Maschine, Prozess<br />
und Technologie grundsätzlich auf die<br />
zu fertigenden Bauteile ausgelegt sind. Auch<br />
Einzelmaschinen liefern wir zunehmend automatisiert.<br />
Systemintegration, Vernetzung<br />
und das Datenmanagement werden künftig<br />
eine zentrale Rolle spielen. Auf der EMO<br />
haben wir ja einen Demonstrator gezeigt,<br />
wie sich Maschine und Technologie physisch<br />
und softwaremäßig vernetzen lassen.<br />
Welche Bedeutung haben die europäischen<br />
Traditionsmarken heute und künftig?<br />
Die Strategie ist klar. Diese auf der ganzen<br />
Welt bekannten Marken werden wir natürlich<br />
beibehalten und in ihrer Bedeutung sogar<br />
stärken. Gleichzeitig wollen wir aber<br />
auch klarmachen, dass sie zu unserer Gruppe<br />
gehören. Die Dachmarke FFG und die 15<br />
Produktmarken profitieren voneinander.<br />
Ähnlich sind wir vorgegangen, als ich bei<br />
Skoda war: Wir haben die Marke gestärkt,<br />
ohne die Verbindung zu VW zu leugnen.<br />
Die Gruppe ist stark gewachsen. Welche<br />
Synergien lassen sich dadurch heben?<br />
Durch die zentrale Beschaffung haben wir<br />
natürlich ein ganz anderes Einkaufsvolumen<br />
und damit eine andere Stellung bei unseren<br />
Lieferanten. Es ist ein Unterschied, ob man<br />
20 oder 1000 Steuerungen kauft. Aber auch<br />
im Vertrieb und im Service gibt uns das ganz<br />
andere Möglichkeiten. Ein Beispiel: Unsere<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 25
news & management<br />
Schwester Feeler hat 90 Stützpunkte in China,<br />
die wir nutzen können. Wenn man diese<br />
Instrumente richtig spielt, wird das künftig<br />
noch ein ganz anderes Konzert geben.<br />
Welche Rolle spielen die asiatischen Marken<br />
wie Feeler oder Leadwell in Europa?<br />
Beide verfügen über große Erfahrung auf internationalen<br />
Märkten und erfüllen hiesige<br />
Standards seit langem. Wir werden das Geschäft<br />
gemeinsam sukzessive ausbauen – im<br />
Direktvertrieb und über Händler.<br />
Wie funktioniert die Integration vieler unterschiedlicher<br />
Marken und Mentalitäten?<br />
Unser Vorteil ist: Wir sind eigentümergeführt.<br />
Wir haben mit Jimmy Chu einen<br />
Chairman, der schon sehr lange im Werkzeugmaschinengeschäft<br />
ist und seine Unternehmen<br />
persönlich führt. Er ist sehr präsent.<br />
Manchmal frage ich mich, wann er überhaupt<br />
schläft. Mit einem so starken Leader<br />
tritt manche kulturelle Frage in den Hintergrund.<br />
Dazu kommt, dass wir im Management<br />
viele gute Leute haben, die seit vielen<br />
Jahren international aktiv sind und hier<br />
auch Brücken bauen können. Außerdem<br />
hilft uns, dass unsere Marken nicht im Wettbewerb<br />
stehen, sondern sich ergänzen.<br />
Wie unterscheiden sich der asiatische und<br />
der europäische Führungsstil?<br />
Wir managen unsere Geschäfte unterschiedlich.<br />
Asiaten sind sehr diszipliniert und absolut<br />
kostengetrieben. Wir Europäer sind<br />
eher technologiegetrieben und lassen uns<br />
schon mal von unserer Begeisterung für eine<br />
tolle technische Lösung verführen. Dabei<br />
muss man sagen, dass gerade Taiwanesen<br />
schon immer auf westlichem Niveau arbeiteten.<br />
Sie sind kreative Tüftler. Für mich ist<br />
es eine tolle Erfahrung, mit unserem Chairman<br />
so eng zusammenzuarbeiten und nochmal<br />
viel zu lernen. Auf der anderen Seite<br />
machen mir die großen staatlichen chinesischen<br />
Werkzeugmaschinen-Hersteller keine<br />
Bange. Mit kundenorientierten Innovationen<br />
und unserer sprichwörtlichen Kreativität<br />
haben wir weiterhin tolle Chancen.<br />
Unter welchen Voraussetzungen wird die<br />
europäische Branche erfolgreich bleiben?<br />
Wir müssen gut und innovativ sein und das<br />
liefern, was der Markt auch tatsächlich<br />
braucht. Außerdem brauchen wir eine vorwärtsorientierte,<br />
moderne Industriepolitik,<br />
die neben Dienstleistungen die Produktionsindustrie<br />
in den Mittelpunkt stellt.<br />
Welche Bedeutung haben Digitalisierung<br />
und Vernetzung für FFG intern und extern?<br />
Die interne Digitalisierung wird künftig unter<br />
anderem zu einem verstärkten automatisierten<br />
Engineering führen. Wir schaffen<br />
einen digitalen Zwilling unserer Maschinen<br />
und bauen gerade einen Software-Generator<br />
auf, der aus einer Datenbank heraus Programme<br />
automatisiert erstellt. Auch im Vertrieb<br />
und Service werden sich die Arbeit und<br />
unsere Möglichkeiten dramatisch verändern.<br />
So wird beispielsweise ein Vertriebstechniker<br />
die Konfiguration einer Anlage<br />
vor Ort mit dem Kunden entwickeln und<br />
dazu bei Bedarf die nötigen Experten im<br />
Werk direkt einbinden – und alle arbeiten<br />
an einem gemeinsamen Dokument, auf dem<br />
das Feindesign im Werk aufbauen kann...<br />
...und extern?<br />
Da sind wir sehr pragmatisch. Für uns steht<br />
nicht im Vordergrund, was technisch machbar<br />
ist, sondern ob eine Lösung einen echten<br />
Mehrwert für den Kunden bietet. Wir müssen<br />
ein automatisiertes System so liefern,<br />
dass es mit höchster Verfügbarkeit sicher<br />
läuft und der Kunde es rund um die Uhr zuverlässig<br />
betreiben kann. Predictive Maintenance<br />
ist hier ein wichtiges Stichwort.<br />
Ebenso die Frage, wie man – falls doch mal<br />
ein Fehler auftritt – das wenige noch verbleibende<br />
Personal in die Lage versetzen<br />
kann, die Störung schnell zu beheben. Wir<br />
FFG im Überglick<br />
Mit einem Umsatz von 2,3 Mrd. US-Dollar<br />
(2016) ist die taiwanesische Fair Friend<br />
Group (FFG) der drittgrößte Werkzeugmaschinen-Hersteller<br />
weltweit. Insgesamt gehören<br />
37 Werkzeugmaschinenmarken zum<br />
Konzern. Das Angebot von FFG Europe &<br />
Americas umfasst die Technologiefelder<br />
Drehen (mit den Marken VDF Boehringer,<br />
Hessapp und SMS), Verzahnen (MAG, Modul),<br />
Schleifen (Meccanodora, Morara,<br />
Tacchella), Bearbeitungszentren und Systeme<br />
(MAG, Sigma), Gantries und Portale<br />
(Jobs, Rambaudi, Sachman) sowie Mehrspindler<br />
und Rundtaktmaschinen (Imas,<br />
Pfiffner, Witzig & Frank). Zudem gehören<br />
unter anderem die asiatischen Marken<br />
Feeler, Leadwell, SNK, DMC, Equiptop,<br />
Takeuchi, oder Ikegai zur Gruppe.<br />
Der Konzern ist mit 98 Standorten in 15<br />
Ländern präsent. Neben dem Geschäftsbereich<br />
Werkzeugmaschinen ist die Firmengruppe<br />
noch in den Bereichen Industrieausrüstung<br />
und Erneuerbare Energien aktiv.<br />
Der Gesamtumsatz lag 2016 bei 3,8 Mrd.<br />
US-Dollar. Gründer und Chairman ist der<br />
taiwanesische Geschäftsmann Jimmy Chu.<br />
müssen Möglichkeiten schaffen, Fehler zuverlässig<br />
einzukreisen und wir brauchen<br />
eine gute Eskalationsstrategie – von der<br />
Unterstützung des Maschinenbedieners vor<br />
Ort bis zum Einbinden unserer Servicetechniker.<br />
Ein weiteres wichtiges Thema ist die<br />
periphere Automatisierung, die Vernetzung<br />
mit vor- und nachgelagerten Prozessen. •<br />
Getriebewellen komplett bearbeiten: Das Fertigungssystem<br />
von FFG mit integriertem Drehen der Rohteile,<br />
Abwälzfräsen der Verzahnungen, Kaltwalzen und<br />
Schleifen sowie Messen und Reinigen der Werkstücke<br />
aus einer Hand. Bild: FFG
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 27
news & management<br />
Die vorausschauende Instandhaltung hat bei Arno Arnold einen Namen: Connected Cover.<br />
Bild: Arno Arnold<br />
Schutzabdeckung löst Bestellung zum Austausch aus<br />
Wenn der Faltenbalg<br />
vorausschaut<br />
Predictive Maintenance | Arno Arnold macht den<br />
Faltenbalg vorausschauend. Die Maschinenschutz -<br />
abdeckung meldet sich, bevor sie ausfällt und löst<br />
selbstständig eine Bestellung zum Austausch aus.<br />
Fällt die Schutzabdeckung in Form eines<br />
Faltenbalgs aus, drohen dem Anwender<br />
erhebliche Ausfallzeiten seiner Maschine.<br />
Umso wichtiger ist es, dass diese Systeme<br />
sich selbstständig melden, bevor es zur Störung<br />
und damit zum Ausfall kommt. Kein<br />
Wunder, dass das Predictive Maintenance<br />
genannte Prinzip der vorausschauenden<br />
Instandhaltung den Hersteller Arno Arnold<br />
schon länger umtreibt – genauer: die Aus -<br />
einandersetzung mit dem intelligent-kommunizierenden<br />
Schutzsystem.<br />
Aus zahlreichen, beim hessischen Hersteller<br />
mit Sitz in Obertshausen generierten<br />
Ideen konkretisierte sich der „selbstmelden-<br />
de Balg“ heraus. Dieser meldet nicht nur die<br />
Störung, sondern löst sogleich eine Bestellung<br />
zum Austausch des Balgs aus. Das<br />
Ergebnis ist eine in die Abdeckung integrierte<br />
Zustandsüberwachung der Schutzab -<br />
deckung. Diese Komponente haben die<br />
Konstrukteure von Arno Arnold in der Produktneuheit<br />
namens Connected Cover umgesetzt.<br />
Einblicke in ihre Innovation gaben<br />
die Balgspezialisten erstmals auf der Werkzeugmaschinenleitmesse<br />
EMO im Herbst<br />
letzten Jahres.<br />
Kernstück dieser vorausschauenden Instandhaltung<br />
sind Sensoren, die im oder auf<br />
dem Faltenbalg angebracht werden. Bedingt<br />
durch seine Elastizität und Knickbeständigkeit<br />
werde das Sensorelement, selbst bei<br />
ständiger Knickbewegung des Faltenbalges<br />
im Fahrbetrieb, im Wesentlichen nicht<br />
beschädigt, heben die Experten hervor. Im<br />
Ergebnis führe dies zu einer sehr hohen<br />
Prozesssicherheit und einer Minimierung<br />
der Fehlerquote. Da sich verschiedene Sensorelemente<br />
über die gesamte Länge des<br />
Faltenbalges verteilen, ist eine lückenlose<br />
Überwachung des Balges machbar.<br />
In das Laminat eingebrachte Sensoren sind<br />
geschützt vor äußeren Einflüssen<br />
In einer weiteren Ausführungsform besteht<br />
die Faltenbalgwand aus zumindest einem<br />
doppellagigen Laminat, wobei die Sensorelemente<br />
in das Laminat eingebracht sind.<br />
Diese Möglichkeit bietet den Sensoren<br />
Schutz vor äußeren Einflüssen. Die Meldungen<br />
können dabei in einem Alarmsystem<br />
Teil der Vorrichtung sein oder in ein bereits<br />
vorhandenes Datensystem integriert werden.<br />
Bei dem neuesten Produkt der Connected<br />
Cover-Serie ist besonders die Möglichkeit<br />
interessant, dass der Balg eine Bestellung<br />
zum Austausch auslösen könnte. Ähnliche<br />
Überlegungen entstammen dem Bereich der<br />
Kühlschränke. So könnten onlinefähige<br />
Kühlschränke registrieren, wenn die Milch<br />
aufgebraucht ist und selbstständig Nachschub<br />
beim Supermarkt ordern. Auch im<br />
Fall des Faltenbalgs ist die Verfügbarkeit gewährleistet.<br />
Der Nutzwert dieser Lösung ist<br />
in der Produktion sicherlich nicht nur höher,<br />
sondern vermeidet auch kostspielige<br />
Ausfälle: Spart doch der gewährleistete unterbrechungslose<br />
Betrieb der Maschine der<br />
Material wirtschaft des Maschinenanwenders<br />
wertvolle Arbeitszeit. (dk) •<br />
28 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
metav<br />
Die Düsseldorfer Messe Metav spricht vorrangig Besucher<br />
aus den nördlichen und westlichen Bundesländern<br />
sowie dem angrenzenden Ausland an. Bild: VDW<br />
Metav in Kürze<br />
Messe verbindet traditionelle Verfahren mit innovativen Technologien<br />
Klassik<br />
trifft Moderne<br />
Fertigungstechnik | Bereits zum 20. Mal findet die<br />
Metallbe arbeitungsmesse Metav statt. Rund 550 Aussteller<br />
zeigen in Düsseldorf ihre jüngsten Produkte<br />
und Dienstleistungen.<br />
Klassische Fertigungsverfahren und Innovation sind auf<br />
der Metav kein Widerspruch. Auf der 20. Messe für<br />
Technologien der Metallbearbeitung – sie findet vom<br />
20. bis 24. Februar in Düsseldorf statt – sind neue Lösungen<br />
in den traditionellen Fertigungstechniken ebenso<br />
zu sehen wie aktuelle Ansätze in den Bereichen Digitalisierung<br />
und Vernetzung. Mit ihrem Kernbereich<br />
rund um die klassische Metallbearbeitung spricht die<br />
Schau zahlreiche Anwenderbranchen an, darunter die<br />
Automobil- und Zulieferindustrie, den Maschinenbau,<br />
die Medizintechnik, den Flugzeugbau oder die Elektrotechnik<br />
und Elektronik. Rund 550 Aussteller zeigen in<br />
den Hallen 14 bis 17 ihre jüngsten Produkte und<br />
Dienstleistungen.<br />
Die Seele der Metav bleibt die Bandbreite der Metallbearbeitung,<br />
die mit der digitalen Transformation noch<br />
einmal erhebliches Innovationspotenzial hinzugewonnen<br />
hat. In einer Zeit, in der Industrie 4.0 dazu antreibt,<br />
Wertschöpfung immer umfassender, durchgängiger und<br />
vernetzter zu denken, zeigt die Schau auch zahlreiche<br />
Verbindungen zu angrenzenden industriellen Themen.<br />
Dieses Herz der Messe ist verbunden mit den so genannten<br />
Areas, die mit dem neuen Messekonzept 2016<br />
eingeführt wurden. Dabei widmen sich zwei Areas Spezialthemen<br />
der Produktionstechnik (Moulding und<br />
Additive Manufacturing), zwei weitere (Medical und<br />
Quality) haben besondere Branchen im Fokus. Mehr<br />
dazu finden Sie auf den folgenden Seiten.<br />
Die Metav 2018 positioniert sich als Schauplatz für<br />
Produktionslösungen im Herzen Nordrhein-Westfalens,<br />
Metav, Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung<br />
Termin: 20. bis 24. Februar 2018<br />
Ort: Messe Düsseldorf, Hallen 14 bis 17<br />
Öffnungszeiten: 9:00 bis 17:00, am 24.2. bis 16:00 Uhr<br />
Veranstalter: VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken,<br />
Frankfurt/M.<br />
Weitere Informationen: www.metav.de<br />
einem der konzentrierten industriellen Wirtschaftsräume<br />
Europas. Besonders der Maschinenbau ist hier traditionell<br />
stark. Die Branche beschäftigt hier über 200 000<br />
Arbeitnehmer und ist damit der größte industrielle Arbeitgeber<br />
im Land. Knapp ein Fünftel des deutschen<br />
Umsatzes im Maschinenbau wird in NRW erwirtschaftet.<br />
Die Messe ist aber nicht nur Treffpunkt für Hersteller<br />
und Anwender aus der Region, sondern auch aus<br />
den angrenzenden Beneluxstaaten und den vergleichsweise<br />
nahen skandinavischen Ländern. Die Besucherqualität<br />
ist dabei hoch: 2016 gaben 63 % an, auf Beschaffungsentscheidungen<br />
Einfluss zu haben.<br />
Vom Chef bis zum Azubi – alle können profitieren<br />
Mehr denn je lebt die Industrie heute von Innovation.<br />
Die digitale Transformation hat die Innovationszyklen<br />
so beschleunigt, wie es sich vor nur einer Generation<br />
kaum jemand vorstellen konnte. Wer heute an der technologischen<br />
Spitze mitspielen will, der ist darauf angewiesen,<br />
das Innovationspotenzial der gesamten Belegschaft<br />
zu nutzen. Mitarbeiter müssen technologisch auf<br />
der Höhe der Zeit agieren und denken. Entsprechend<br />
wichtig ist es, Kompetenz und ein Gespür für technologische<br />
Trends in den Werkshallen zu verankern. Auch<br />
hier kann die Düsseldorfer Fachmesse punkten. Fast<br />
40 % der Besucher stammen aus der Fertigung, der Produktion<br />
oder der Qualitätskontrolle. Damit haben Aussteller<br />
auch die Möglichkeit, die Praktiker in den Betrieben<br />
anzusprechen. Und die Sonderschau Jugend der<br />
Nachwuchsstiftung Maschinenbau – hier treten Auszubildende<br />
als Botschafter für technische Berufsbilder auf<br />
– soll Schüler, Lehrer und Ausbilder ansprechen und<br />
vielversprechenden Nachwuchs für Fertigungsberufe<br />
begeistern. (mw)<br />
•<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 29
metav<br />
Die Areas behandeln Spezialbereiche<br />
tiefer. Bild: Messe Düsseldorf<br />
Begleitveranstaltungen zur Messe<br />
Events für<br />
Spezialisten<br />
Sonderthemen | Rund um die Metallbearbeitung<br />
existieren diverse Themen, die auf der Metav vertieft<br />
werden: Qualitätssicherung und Datenschutz etwa,<br />
aber auch 3D-Druck oder neuen Trends in der Schleiftechnik<br />
widmet die Messe eigene Veranstaltungen.<br />
Rund um die Hallen der Aussteller bietet die Metav<br />
einige Bonus-Features: Ist Industrie 4.0 nur für Groß -<br />
unternehmen geeignet oder lässt es sich auch von kleinen<br />
und mittelständischen Betrieben umsetzen und was<br />
bringt es für die Produktion? Auf dem bereits zum zweiten<br />
Mal stattfindenden Themenpark Industrie 4.0 (Halle<br />
17, Stand A05) werden realisierte Problemlösungen<br />
gezeigt. Auf dem Forum des Themenparks berichten sowohl<br />
Praktiker in knappen Vorträgen als auch Visionäre<br />
über Chancen und Risiken der Digitalisierung.<br />
Am 20. Februar findet erstmals ein Forum zur Sägetechnik<br />
auf der Metav statt. Gezeigt werden Entwick-<br />
lungen und anwendungsnahe Lösungsansätze für den<br />
einfachen Werkstattbetrieb bis hin zum Massenzuschnitt.<br />
Der VDW organisiert das Anwendungsforum<br />
gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut IPA. Dabei werden<br />
auch die Chancen für Sägemaschine und die Vernetzung<br />
anschließender Prozesse thematisiert.<br />
Für Additive-Manufacturing-Interessierte lohnt ein<br />
Besuch der Konferenz Inside 3D Printing (Details auf<br />
Seite 39), zudem veranstalten die Deutsche Gesellschaft<br />
für Qualität (DGQ) und die Deutsche Gesellschaft zur<br />
Zertifizierung von Managementsystemen (DQS) verschiedene<br />
Workshops zur Qualitätssicherung aus den<br />
Schwerpunktbereichen ISO 9001, Energiemanagement<br />
und Informationssicherheit in der Industrie 4.0.<br />
Die zunehmende Bearbeitung von Leichtbauteilen,<br />
dünnwandiger und sehr kleiner Werkstücke, bei engeren<br />
Fertigungstoleranzen und höherer Formenvielfalt stellen<br />
hohe Ansprüche an die Spannmittel. Das Forum<br />
„Potenziale der Spanntechnik in einer prozesseffizienten<br />
Fertigung“ des Fachverbands Präzisionswerkzeuge im<br />
VDMA am 21. Februar zeigt, wie durch die Auswahl<br />
optimaler Spannmittel – für Werkzeug und Werkstück –<br />
Rüstzeiten vermieden und die Potenziale der Werkzeugmaschinen<br />
besser ausgeschöpft werden.<br />
Die Schutzvorgaben der EU-Maschinenrichtlinie betreffen<br />
auch den Brandschutz an Werkzeugmaschinen,<br />
das Thema des VDW-Technologietags am 20. Februar.<br />
In Brand gerät dabei meist als Erstes der nicht wassermischbare<br />
Kühlschmierstoff, dabei kann es auch zu Verpuffungen<br />
kommen. Experten aus der Praxis zeigen auf,<br />
was zu beachten ist, damit heutige Anlagen sicher konstruiert<br />
und betrieben werden können.<br />
Die Sonderschau Jugend der Nachwuchsstiftung<br />
Maschinenbau hat lange Tradition: Unternehmen aus<br />
der Branche und Hochschulen präsentieren ihre Leistungen<br />
und Angebote für den Nachwuchs. Auszubildende<br />
und Studierende beantworten die Fragen der Jugendlichen,<br />
ergänzt durch Vorträge und Podiumsdiskussionen<br />
für Ausbilder und Lehrer. Das Dortmunder Schleifseminar<br />
wird vom Institut für Spanende Fertigung (ISF)<br />
der TU Dortmund und dem VDW veranstaltet. Vorträge<br />
behandeln Schichtcharakterisierung, die Implementierung<br />
von Robotern sowie zukunftsfähige Abrichtmaschinen.<br />
Der Schwerpunkt liegt auf den Prozessen, bei<br />
dem es unter anderem um Komplettbearbeitung mittels<br />
Laser-Auftragsschweißen geht. Auch der Schichtnachbehandlung,<br />
der Verschleißreduktion beim Schleifen sowie<br />
der Prozessauslegung und -entwicklung widmen sich die<br />
Experten. (mw)<br />
•<br />
30 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Auf der Startrampe<br />
Start-Ups | Auf einem Gemeinschaftsstand<br />
stellen<br />
junge Unternehmen ihre<br />
Produkte vor. Das Wirtschaftsministerium<br />
unterstützt<br />
sie dabei.<br />
zehn Jahre, Bilanzsumme maximal<br />
zehn Millionen Euro sowie<br />
das Angebot neuer Produkte<br />
und verfahrensmäßiger Neuerung<br />
oder die Verbesserung von<br />
Produkten, Verfahren und<br />
Dienstleistungen. 60 Prozent der<br />
Standmiete und des Standbaus<br />
werden bei einer Erstteilnahme<br />
übernommen. (mw) •<br />
Die Beteiligung am Gemeinschaftsstand<br />
soll Start-up-Unternehmen den Durchbruch<br />
am Markt erleichtern.<br />
Bild: Messe Düsseldorf<br />
„Die Neulinge am Markt schätzen<br />
es sehr, dass ihr Investitionsrisiko<br />
bei einer Messeteilnahme<br />
begrenzt ist und sie sich auf diese<br />
Art schnell und unkompliziert<br />
bei Kunden und gestandenen<br />
Unternehmen der Branche bekannt<br />
machen können“, so<br />
VDW-Geschäftsführer Wilfried<br />
Schäfer. Die Metav bietet innovativen<br />
deutschen Unternehmen<br />
daher 2018 erstmals zusammen<br />
mit dem Bundeswirtschaftsministerium<br />
die kostengünstige<br />
Teilnahme auf einem Gemeinschaftsstand<br />
an. Ziel ist es, die<br />
Firmen bei der Vermarktung zu<br />
unterstützen und insbesondere<br />
den Export zu fördern.<br />
Stylianos Chiotellis von der<br />
Factor-E-Analytics GmbH in<br />
Berlin ist begeistert: „Das Förderpaket<br />
ermöglicht es auch<br />
jungen Unternehmen, an einer<br />
großen Messe teilzunehmen und<br />
sehr schnell sehr viele auch internationale<br />
Kundenkontakte<br />
zu generieren.“ Sein Unternehmen<br />
bietet Softwarelösungen<br />
an, mit denen Produktionsmaschinen<br />
unabhängig von Fabrikat<br />
und Alter vernetzt werden<br />
können.<br />
Ähnlich sieht es Martin Plutz<br />
von der Oculavis GmbH aus<br />
Aachen, Anbieter von Produkten<br />
zur weltweiten Vernetzung<br />
mittels mobiler Endgeräte wie<br />
Smart Glasses, Tablets oder<br />
Smartphones. „Wir konnten zu<br />
überschaubaren Kosten bereits<br />
an einer internationalen Messe<br />
teilnehmen. Der Erfolg war extrem<br />
hoch.“ Voraussetzungen<br />
für die Teilnahme sind rechtliche<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 31
metav<br />
VDW-Chef Dr. Wilfried Schäfer über Neuheiten rund um die Düsseldorfer Messe Metav<br />
„Das Konzept wird<br />
sich weiter etablieren“<br />
Digitalisierung und Vernetzung sind auch auf der Metav wieder<br />
die zentralen Themen. Das vor zwei Jahren eingeführte<br />
Area-Konzept kam sowohl bei den Ausstellern als auch bei<br />
den Besuchern laut VDW-Chef Dr. Wilfried Schäfer gut an und<br />
soll sich weiter etablieren.<br />
❧ Mona Willrett<br />
Herr Dr. Schäfer, welche Erwartungen verbindet<br />
der VDW mit der Metav 2018?<br />
Für unsere Aussteller wünschen wir uns natürlich<br />
viele gute und erfolgreiche Gespräche<br />
mit den Fachbesuchern. Alle Zahlen belegen,<br />
das konjunkturelle Umfeld für Geschäftsabschlüsse<br />
ist bestens, insbesondere<br />
auch im Inland. Und dann erwarten wir,<br />
dass sich das neue, vor zwei Jahren eingeführte<br />
Messekonzept weiter etabliert und<br />
viele Besucher kommen.<br />
„Anders als die Spezialmessen<br />
zu unseren Area-<br />
Themen – etwa die Formnext<br />
im Bereich Additive<br />
Manufacturing – bildet<br />
die Metav auch vor- und<br />
nachgelagerte Prozesse<br />
ab“, sagt Dr. Wilfried<br />
Schäfer. Er ist Geschäftsführer<br />
beim Verein Deutscher<br />
Werkzeugmaschinenfabriken<br />
(VDW),<br />
Frankfurt/M., der die<br />
Düsseldorfer Fachmesse<br />
für Produktionstechnik<br />
veranstaltet. Bild: VDW<br />
Was werden in diesem Jahr die zentralen<br />
Themen der Messe sein?<br />
Kernthemen sind – wie bereits vor einem<br />
halben Jahr auf der EMO Hannover – die<br />
Digitalisierung und Vernetzung der Fertigungsprozesse.<br />
Hier werden wir, speziell in<br />
den Bereichen Software und Service, sicher<br />
die eine oder andere Premiere erleben. Ansonsten<br />
werden viele Aussteller ihre EMO-<br />
Neuheiten in Düsseldorf einem anderen Publikum<br />
präsentieren. So kurz nach der Weltleitmesse<br />
für die Metallbearbeitung wird<br />
kaum ein Werkzeugmaschinen-Hersteller<br />
ein komplett neues Produkt zeigen können.<br />
Vor zwei Jahren hat der VDW als Veranstalter<br />
die Metav quasi neu erfunden. Wie war<br />
die Reaktion der Aussteller im Vorfeld der<br />
diesjährigen Messe?<br />
Wir erhielten nur positive Rückmeldungen<br />
auf das neue Konzept. Es gab keine Än -<br />
derungswünsche. Große Neuerungen von<br />
einer Messe zur nächsten sind auch nicht<br />
sinnvoll. Das würde Aussteller und Besucher<br />
nur irritieren.<br />
Haben Sie an kleineren Stellschrauben gedreht,<br />
um das Konzept zu optimieren?<br />
Nein. Das Area-Konzept ist ebenso unverändert<br />
wie die begleitenden Konferenzen.<br />
Einige Neuerungen und Erweiterungen gibt<br />
es beim Rahmenprogramm. Beispiele dafür<br />
sind die erweiterte internationale Fachkonferenz<br />
Inside 3D Printing oder das erstmals<br />
stattfindende Anwendungsforum Sägetechnik<br />
des Stuttgarter Fraunhofer Instituts für<br />
Produktionstechnik und Automatisierung.<br />
Auch sonst bietet das Rahmenprogramm<br />
eine Fülle an spannenden Informationen –<br />
vom 7. Dortmunder Schleifseminar über das<br />
VDMA-Forum Spanntechnik bis hin zum<br />
VDW-Technologietag Brand- und Explosionsschutz.<br />
Welchen Einfluss hat der Austragungsort<br />
der Weltleitmesse EMO auf die Metav?<br />
Das ist für uns schon lange ein natürlicher<br />
Effekt: Nach einer EMO in Mailand wird<br />
die Metav stärker gebucht. Das ist auch<br />
logisch: Nur etwa ein Drittel der heimischen<br />
32 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Aussteller einer EMO in Hannover präsentieren<br />
ihre Produkte und Leistungen auch in<br />
Mailand. Von den übrigen zwei Dritteln<br />
nutzen viele Aussteller im Folgejahr die<br />
Chance, ihre Neuheiten in Düsseldorf zu<br />
zeigen. Ein Teil dieser Unternehmen fehlt<br />
auf der Metav nach einer EMO in Hannover.<br />
Hat sich die Ausstellerstruktur verändert?<br />
Nein. Das können wir nicht erkennen. Eine<br />
gewisse Fluktuation gehört zum normalen<br />
Messegeschäft. In den Areas Quality und<br />
Additive Manufacturing, die wir bereits<br />
2014 eingeführt hatten, konnten wir 2016<br />
einen starken Teilnehmerzuwachs verzeichnen.<br />
2018 bewegt sich das auf dem gleichen<br />
Niveau. Es zeigt, dass die Aussteller zufrieden<br />
waren. Auch von den Besuchern haben<br />
wir positive Rückmeldungen auf das Area-<br />
Konzept erhalten. Die Themen Additive,<br />
Quality, Moulding und Medical gehören auf<br />
eine Metallbearbeitungsmesse. Sie werden<br />
auf keiner anderen Veranstaltung so konzentriert<br />
abgebildet – insbesondere auch mit<br />
den vor- und nachgelagerten Prozessen.<br />
Inwieweit beeinflussen neue Spezialmessen<br />
wie die Moulding Expo oder die Formnext<br />
das Area-Konzept?<br />
Als wir mit diesem Konzept in den Markt<br />
gingen, wussten wir bereits von diesen Messen.<br />
Insofern sehe ich da keine Einflüsse.<br />
Wenn wir beispielsweise die Formnext mit<br />
ihrem Kernthema Additive Manufacturing<br />
betrachten, dann fehlen dort die ganzen vorund<br />
nachgelagerten Prozesse und der Fokus<br />
auf die Fertigung metallischer Bauteile. Mit<br />
den Zerspanern und den Werkzeugbauern<br />
erreichen diese Aussteller auf der Metav potenzielle<br />
Kunden, die sie auf einer Formnext<br />
nicht finden. Und unsere Moulding Area<br />
war von vornherein als Ergänzung zur<br />
Moulding Expo konzipiert – im jährlichen<br />
Wechsel und adressiert an Kunden aus den<br />
nördlichen und westlichen Bundesländern.<br />
„Das Rahmenprogramm<br />
der<br />
Metav 2018<br />
bietet eine<br />
Reihe von<br />
Erweiterungen<br />
und Neu -<br />
heiten.“<br />
Welche Rolle spielen die Trendthemen<br />
Industrie 4.0 oder Additive Manufacturing<br />
außerhalb der Sonderflächen?<br />
Digitalisierung ist ein Thema, dem man sicher<br />
durchgängig auf der ganzen Messe immer<br />
wieder begegnen wird. Bei den Areas<br />
muss man berücksichtigen, dass sie nicht<br />
auf den jeweiligen Gemeinschaftsstand beschränkt<br />
sind. Vielmehr sind auch die betreffenden<br />
Einzelaussteller und die jeweiligen<br />
Fachforen in diesen Bereichen platziert,<br />
die jeweils durch eine andere Teppichfarbe<br />
gekennzeichnet sind. Die Areas unterscheiden<br />
sich vom Themenpark Industrie 4.0<br />
auch dadurch, dass ihnen die entsprechenden<br />
Produktbereiche zugeordnet sind.<br />
Noch zwei Fragen an Sie als Chef des Verbands<br />
der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie:<br />
Wie geht es der Branche derzeit?<br />
Unseren Mitgliedern geht es gut. Sie sind gut<br />
aufgestellt und blicken durchweg zufrieden<br />
auf ein erfolgreiches Jahr 2017. Die Branche<br />
konnte um vier Prozent zulegen. Nach den<br />
vorläufigen Zahlen haben die deutschen<br />
Werkzeugmaschinenhersteller im vergangenen<br />
Jahr ein Volumen von 15,7 Milliarden<br />
Euro erzielt. Dabei war der Export wieder<br />
einmal der Treiber der Entwicklung –<br />
71 Prozent der deutschen Werkzeugmaschinen<br />
wurden im Ausland verkauft. Auch für<br />
2018 sind wir sehr zuversichtlich. Wir erwarten<br />
ein weiteres Produktionsplus von<br />
rund fünf Prozent.<br />
Welchen Herausforderungen müssen sich<br />
die Betriebe in absehbarer Zeit stellen?<br />
Das alles überstrahlende Thema wird die<br />
Digitalisierung und Vernetzung sein. Jeder<br />
muss sich damit intensiv auseinandersetzen<br />
– sowohl, um die eigenen Prozesse flexibler,<br />
effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten,<br />
als auch, um neue Produkte und Services zu<br />
entwickeln und anzubieten. Nach wie vor<br />
eine große Herausforderung sind der Fachkräftemangel<br />
und die Nachwuchsförderung.<br />
Deshalb werden wir auf der Metav<br />
auch wieder einen großen Nachwuchsstand<br />
haben, mit dem wir aber nicht nur die Jugendlichen<br />
selbst ansprechen wollen, sondern<br />
vor allem auch Ausbilder und Lehrer,<br />
die als Multiplikatoren dienen können. •<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 33
metav<br />
Der digitale Zwilling<br />
Virtuelles Ebenbild<br />
Digitalisierung | Industrie 4.0, Daten in der Cloud,<br />
vernetzte Prozesse in smarten Fabriken – welche<br />
Rolle spielt dabei das Zerspanungswerkzeug? Der<br />
Themenpark Industrie 4.0 (Halle 17, Stand A05)<br />
zeigt Beispiele für die wirtschaftliche Umsetzung.<br />
Ein ausreichender Informationsgehalt des digitalen Zwillings ist die<br />
Voraussetzung für funktionierende digitale Prozesse. Bild: Uni Bayreuth<br />
„Wie bei jedem realen Zerspanungsprozess das reale<br />
Zerspanungswerkzeug eine wichtige Rolle spielt, so ist<br />
für die virtuelle Abbildung von Prozessen das virtuelle<br />
Werkzeug entscheidend“, sagt Claudia Kleinschrodt,<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Konstruktionslehre<br />
und CAD der Universität Bayreuth. Dieser<br />
digitale Zwilling vereint alle Eigenschaften des realen<br />
Werkzeugs und kann dieses durchgängig in allen digitalen<br />
Prozessen abbilden. Eine durchgängige Digitalisierung,<br />
erläutert Kleinschrodt, „erlaubt beispielsweise<br />
eine virtuelle Inbetriebnahme oder die simulative Optimierung<br />
von Prozessparametern. Da es möglich ist,<br />
sämtliche Informationen über das Werkzeug zentral abzulegen,<br />
kann auf Veränderungen des Werkzeugs während<br />
seiner Lebenszeit – etwa durch Nachschleifen –<br />
reagiert, die Parameter angepasst und somit eine gleichbleibende<br />
Qualität der Produkte gewährleistet werden.“<br />
Durch eine Verlagerung vieler zeitintensiver Schritte in<br />
die virtuelle Welt, sollen Prozesse zudem effizienter ge-<br />
Quality Area:<br />
Prozesse digital im Griff<br />
Wie lässt sich die Prozessqualität mit Digitalisierung verbessern?<br />
Worauf vor allem kleine und mittlere Unternehmen dabei achten<br />
sollten, verrät Andreas Wank vom Institut für Produktionsmanagement,<br />
Technologie und Werkzeugmaschinen der TU Darmstadt.<br />
„Es lohnt sich oft nicht, in die Digitalisierung einzusteigen, wenn<br />
man nicht weiß, wie die Prozesse aussehen“, erklärt Wank. „Meistens<br />
geht es schief, wenn jemand versucht, Chaos mit Digitalisierung<br />
zu beseitigen.“ So entdeckten sie bei einem Unternehmen mit<br />
hoher Variantenvielfalt, dass der Informationsfluss zwischen Einkauf,<br />
Arbeitsvorbereitung und Montage nicht funktionierte. Die Digitalisierung<br />
war im ersten Schritt schon daran gescheitert, dass keiner<br />
den Informationsfluss richtig verstand. Die Experten definierten<br />
zunächst den idealen Prozessablauf, um dann gemeinsam mit Mitarbeitern<br />
eine digitale Unterstützung zu entwickeln.<br />
staltet werden können. Die Automatisierung und eine<br />
zentrale Planung führen beispielsweise zu geringeren<br />
Rüstzeiten, besserer Maschinenauslastung oder optimierten<br />
Taktzeiten.<br />
Um einen Überblick über die große Anzahl an verwendeten<br />
Werkzeugen in Betrieben zu erhalten, sind<br />
effiziente Toolmanagementsysteme (TMS) unabdingbar.<br />
Ein funktionierender Datenaustausch ist nicht nur<br />
wichtig, um das TMS mit den benötigten Informationen<br />
zu versorgen. Es ist vielmehr für jeden digitalen Schritt<br />
in der Prozesskette entscheidend. Hierbei stellt neben<br />
dem Informationsgehalt vor allem die Kompatibilität<br />
zwischen den unterschiedlichsten Systemen eine große<br />
Herausforderung dar.<br />
Das Zerspanungswerkzeug, erläutert Markus Kannwischer,<br />
Leiter Technik und Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der Paul Horn GmbH, Tübingen, sei Teil einer Prozesskette<br />
und unterliege im Gegensatz zu fast allen anderen<br />
Produktionsmitteln einem Verschleiß. Informationen<br />
zum Werkzeug müssen digital vorliegen, um in der<br />
Prozesskette verwendet werden zu können. Dies betrifft<br />
alle Informationen zu geometrischen Abmessungen sowie<br />
Informationen zum Einsatz des Werkzeugs.<br />
Informationen zum Verschleiß und zum Einsatz des<br />
Werkzeugs sind wichtig für die Prozesssteuerung. Sie<br />
können zum einen aus dem Werkzeug selbst generiert<br />
werden (Stichwort sensorische Werkzeuge). Hier sendet<br />
das Werkzeug selbst Informationen beispielsweise zu<br />
Drücken, Temperaturen und Schwingungen. Diese Informationen<br />
erlauben Rückschlüsse auf den Zustand<br />
und die Belastung der Schneide und zudem auf die Prozessstabilität.<br />
Die entsprechenden Zerspanparameter<br />
können dann automatisch über die Steuerung angepasst<br />
werde. Zum anderen können Informationen an der<br />
Spindel, an der Maschine oder über separate Messvorrichtungen<br />
aufgenommen werden, die ebenfalls Rückschlüsse<br />
über den Zustand der Schneide erlauben. Eine<br />
Reihe von Forschungsprojekten beschäftigt sich aktuell<br />
mit der Frage, wie der Zerspanprozess im Zuge der Digitalisierung<br />
„intelligenter“, das heißt verlässlicher gesteuert<br />
werden kann: Sollen Standzeiten voll ausgenutzt<br />
werden? Ist die Betrachtung des Zerspanprozesses für<br />
jede einzelne Schneide notwendig? (mw) •<br />
34 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Intelligente Schränke<br />
Präzisionswerkzeuge | Für<br />
schwere bereits fertig montierte<br />
Werkzeuge hat Mapal (Halle<br />
14, Stand D31) die Unibase-V<br />
Erweiterungsschränke mit bis<br />
zu vier elektronisch verriegelten<br />
Vertikalauszügen eingeführt. Sie<br />
weisen eine maximale Traglast<br />
von je 600 kg auf und werden<br />
nach Kundenangaben mit Werkzeughalterungen<br />
ausgestattet.<br />
Die neue Software bindet die<br />
Werkzeugausgabe an ERP-Systeme<br />
an, eine offene Schnittstelle<br />
macht sie IoT- und remotefähig.<br />
Stamm- und Bewegungsdaten<br />
können über die Plattform<br />
c-Com ausgetauscht werden. •<br />
Schlaue Tools<br />
Werkzeugvorbereitung | Bei<br />
Haimer (Halle 14, Stand C31)<br />
steht die Industrie 4.0 im Mittelpunkt<br />
des Messeauftritts: netzwerkfähige<br />
Schrumpf-, Wuchtund<br />
Einstellgeräte oder Werkzeugaufnahmen<br />
mit RFID-Datenchip.<br />
Die Power Clamp i4.0<br />
Baureihe ermöglicht automatisiertes<br />
Schrumpfen. Die Geräte<br />
verfügen über eine integrierten<br />
Kühlung, serienmäßig ermöglicht<br />
die NG-Spule das<br />
Schrumpfen von Werkzeugdurchmessern<br />
von 3 bis 32 mm.<br />
Schnittstellen für die Datenkommunikation<br />
mit Fertigungsnetzwerken<br />
und optional verfügbare<br />
Scanner zum Auslesen<br />
der Schrumpfparameter machen<br />
die Baureihe „Industrie<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 35
metav<br />
Trend zur Automation: Der<br />
zeitaufwändige Spannkopfund<br />
Anschlagwechsel lässt<br />
sich mit dem Roboter automatisieren.<br />
Bild: Hainbuch<br />
Spannelemente liefern Daten und bilden Schnittstellen<br />
Spanntechnik 4.0<br />
auf dem Vormarsch<br />
Moulding Area | Hainbuch und Römheld verraten, mit<br />
welchen digitalen Themen sie die Metav-Besucher<br />
überzeugen wollen.<br />
2009 zählte die Römheld GmbH aus Laubach<br />
noch zu den Einsteigern bei Spanntechnik<br />
für die Werkzeug- und Formenbau-<br />
Branche, die meisten kannten das Unternehmen<br />
nur auf Grund seiner Werkstückspanntechnik.<br />
Heute ist es auch hier eine bekannte<br />
Größe – etwa bei Stellzylindern, verdrehgesicherten<br />
Zylindern oder Schiebern. Hydraulikzylinder<br />
dienen beispielsweise zum<br />
Betätigen von Kernzügen. Geschäftsführer<br />
Hans-Joachim Molka: „Aber es gibt bei der<br />
Hilma-Römheld GmbH auch ein umfassendes<br />
Programm für das Aufspannen der<br />
Werkzeuge und Formen auf Pressen, Spritzund<br />
Druckgussmaschinen.“ Anfang des Jahres<br />
2017 folgte außerdem die Gründung des<br />
Joint-Ventures Römheld Rivi GmbH (Partner:<br />
Rivi Magnetics aus Italien), das auf die<br />
Magnetspanntechnik spezialisiert ist, die<br />
laut Molka neue Freiheitsgrade und hohe<br />
Flexibilität gewährleiste. Der Einstieg in diese<br />
Technik zeigt, dass Römheld auf verschiedene<br />
Antriebs-Spielarten setzt: „Wenn es<br />
um Feinregulierung oder Vernetzung in Industrie<br />
4.0 geht, sind elektromechanische<br />
Spannsysteme im Vorteil. Wenn Sie große<br />
Kräfte auf kleinstem Raum benötigen, ist<br />
die Hydraulik ganz klar vorne“, erklärt<br />
Molka.<br />
Für ihn ist Spanntechnik als integraler<br />
Bestandteil von Fertigungssystemen mehr<br />
als nur reine Hardware. „Die Spannkomponenten<br />
liefern Daten an das Gesamtsystem<br />
und tragen damit zur interaktiven Echtzeitsteuerung<br />
des Fertigungssystems bei“, erklärt<br />
der Experte. „Technisch kann die<br />
Branche schon einiges liefern. Das Spannende<br />
an Industrie 4.0 werden die sich daraus<br />
ergebenden Geschäftsmodelle sein.“ Mehr<br />
dazu erfahren Besucher in der Moulding<br />
Area und beim VDMA-Spanntechnik-Forum,<br />
das Molka moderiert.<br />
36 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Wie sich mit Spanntechnik für die digitale<br />
Fertigung die Wertschöpfung verbessern<br />
lässt, beschreibt auf dem Forum Stefan Nitsche,<br />
Leitung Produktmanagement bei der<br />
Hainbuch GmbH aus Marbach. Er zeigt,<br />
wie sich Rüst- und Wartungszeiten im Vorfeld<br />
senken und durch produktive, prozesssichere<br />
Maschinenlaufzeiten ersetzen lassen.<br />
Das betrifft in besonderen Maße Werkzeugund<br />
Formenbauer, die heute laut<br />
Nitsche besonderen Wert „auf<br />
schnelle Wandlungsfähigkeit<br />
und Rüstzeitminimierung durch<br />
Schnellwechselsysteme“ legen.<br />
Der Kunde möchte keine Zeit<br />
verlieren und schnellstmöglich<br />
mit dem für sein Werkstück geeigneten<br />
Spannmittel zerspanen.<br />
Spanntechnik regelt mit<br />
Hainbuch mischt beim automatischen<br />
und intelligenten Spannen<br />
schon länger mit, 2007<br />
zählte das Unternehmen mit<br />
dem Toplus IQ Futter zu den<br />
Pionieren. Inzwischen würden<br />
schon viele Anwender erkennen,<br />
wie viel Nutzen ihnen das Messen<br />
der Spannkraft, die Bestimmung<br />
des Verschmutzungs- und<br />
Wartungszustandes sowie die auf 0,01 mm<br />
genaue Detektion des Spanndurchmessers<br />
bietet.<br />
„So lassen sich Bearbeitungsprozesse<br />
aufwandslos selbst regeln. Ein kostenintensiver<br />
Maschinenstillstand mit händischem<br />
Eingriff findet nur dann statt, wenn die Parameter<br />
aus der Vorgabe geraten.“ So kann<br />
sich die Spannkraft wegen Verschmutzung<br />
Halle 4, Stand A 29<br />
oder Ausspülung des Spannfettes ändern.<br />
Das intelligente Spannmittel erkennt die<br />
Veränderung und empfiehlt eine Wartung,<br />
etwa die Reinigung des Spannfutters. Im Bereich<br />
der Automatisierung setzen laut dem<br />
Experten bereits viele Automatisierungsfirmen,<br />
Maschinenhersteller und Endkunden<br />
auf den „automatisierten Spannkopf- und<br />
Werkstückanschlagwechsel.“ (mw) •<br />
WIR SORGEN<br />
FÜR SPANNUNG.<br />
Forum<br />
Spanntechnik<br />
Potenziale der Spanntechnik in<br />
einer prozesseffizienten Fertigung<br />
behandelt das dritte Forum<br />
Spanntechnik, zu dem<br />
VDMA Präzisionswerkzeuge<br />
und VDW einladen. Unter der<br />
Moderation von Hans-Joachim<br />
Molka, (Römheld) und Markus<br />
Heseding (VDMA Präzisionswerkzeuge)<br />
bietet das Forum<br />
am 21.Februar 2018 (09.30 bis<br />
13.30 Uhr) in der International<br />
Lounge (Messe Center, Düsseldorf)<br />
Lösungsansätze und<br />
Denkanstöße zu optimal ausgelegten<br />
Spannmitteln.<br />
Additiv statt Subtraktiv?<br />
Hauptsache Produktiv!<br />
Produktiv in der Additiven Fertigung? Die Nullpunkt-Spannsysteme von<br />
AMF machen’s möglich. Integriert auch in alle Folgeprozesse schaffen<br />
sie eine standardisierte Schnittstelle – und senken Rüstzeiten drastisch.<br />
AMF: So geht Zukunft!<br />
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Medical Area | Nur die Besten der Besten kommen in<br />
der Medizintechnik zum Zuge. Wie das auch bei hochkomplexen<br />
3D-Teilen gelingt, beleuchtet Citizen.<br />
Die Anforderungen an Produktionssysteme für die Medizintechnik<br />
sind enorm: Sie müssen fehlerfrei arbeiten,<br />
hohen Hygienebestimmung genügen und jeden wichtigen<br />
Produktionsschritt dokumentieren. Hersteller von<br />
Anlagen für die Medizintechnik müssen unter anderem<br />
die Vorgaben der DIN EN ISO 13485, behördliche Vorgaben<br />
und die GMP-Regeln erfüllen sowie unterschiedlichen<br />
Audits der Auftraggeber bestehen. Die EU berücksichtigt<br />
diese Anforderungen mit dem Rechtsrahmen<br />
für Medizinprodukte (MDR), nach dem Hersteller<br />
von Medizinprodukten bis Mai 2020 ihre Prozesse anpassen<br />
und Produkte mit einer einmaligen Produktnummer<br />
kennzeichnen müssen.<br />
„Die Medizintechnik benötigt in Sachen Maßhaltigkeit<br />
und Qualität hochpräzise Bauteile“, erklärt Nils<br />
Westphal, Leiter der Niederlassung Neuss der Citizen<br />
Machinery Europe GmbH (Halle 14, Stand B111). Weil<br />
die Firma aus der Uhrenproduktion stammt, kannte<br />
man die Herstellung von extrem präzise arbeitenden<br />
Anlagen bereits. Kunden stellen mit Citizen-Maschinen<br />
zum Beispiel Knochennägel, Implantate, Kanülen, chirurgische<br />
Werkzeuge und Instrumente her. Westphal:<br />
„Es handelt sich um Firmen, die nicht nur höchste Ansprüche<br />
an ihre Teile, sondern auch an die Prozessfähigkeit<br />
und -sicherheit stellen.“<br />
Komplexe Teile von der Stange<br />
Westphal spricht daher vom so genannten Rundum-<br />
Sorglos-Paket, bei dem die eigentliche Maschine wertmäßig<br />
rund 50 Prozent ausmacht. Hinzu kommt die Peripherie,<br />
die den kompletten Prozess abbildet: Lademagazin,<br />
Zuführsystem, Hochdruck-Pumpeneinrichtung,<br />
Späne-Abführsystem, Palettiereinrichtung, Laserkopf<br />
und auch Feuerlöscheinrichtung oder Absaugung. Das<br />
geht sogar so weit, dass Citizen auf Wunsch den Prozess<br />
für mindestens ein zu fertigendes Bauteil überprüft und<br />
entwickelt. Leicht zugängliche Maschineninnenräume,<br />
automatische Spanentsorgung und sich selbst mit 20<br />
μm-Filter reinigende Hochdruck-Kühlschmiersysteme<br />
stünden mittlerweile in vielen Lastenheften der Branche.<br />
Ebenso wichtig ist die gratfreie Bearbeitung bei der Außen-<br />
und Innenbearbeitung. Hierbei liegt die größte Herausforderung<br />
bei Innenbohrungen im kleinsten Durchmesserbereich,<br />
also 0,6 bis 0,25 mm und kleiner.<br />
Auf der Medical Area (Halle 14, Stand B122) stellt<br />
Citizen den Langdrehautomat Cincom M16-4M8 vor,<br />
der auf zehn bis zwölf Achsen Werkstücke mit einem<br />
Durchmesser von 1 bis 16 mm und einer maximalen Bearbeitungslänge<br />
von 200 mm zerspant. Die Maschine<br />
ermöglicht es, aus Titan oder Edelstahl auch speziell geformte<br />
3D-Teile, etwa schräge Implantate aus der Dentaltechnik,<br />
in einer Aufspannung komplett zu fertigen.<br />
Es lassen sich sogar Teile für Venenklemmen drehen, die<br />
früher ihre Endkontur per Fräsen erhielten. Heute entstehen<br />
sie in einer Aufspannung von der Stange. (mw) •<br />
38 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Additive Zukunft<br />
3D-Druck | Die B2B-Konferenz „Inside 3D Printing“ zur<br />
additiven Fertigung will Experten und Interessierte zusammen<br />
bringen und einen Blick auf künftige Entwicklungen<br />
der Branche erlauben.<br />
Die internationale Fachkonferenz Inside 3D<br />
Printing findet am 21. und 22. Februar im<br />
Rahmen der Metav 2018 in Düsseldorf<br />
statt. Im Fokus der mit 10 000 Besuchern<br />
größten Veranstaltungsreihe der Branche,<br />
deren weitere Stationen 2018 auch Singapur,<br />
Sydney, New York und Tokyo sein werden,<br />
steht neben dem Informationsaustausch<br />
vor allem der Blick in die Zukunft.<br />
Rapid Prototyping, der schichtweise Aufbau<br />
von Einzelstücken und Musterbauteilen<br />
aus CAD-Daten, sowie der 3D-Druck von<br />
Hörgeräten sind inzwischen Usus. Auch Anwendungen<br />
in den Bereichen Dentaltechnik<br />
und Automotive sind auf dem Weg zum Erfolgsmodell.<br />
Andere Verfahren wie der<br />
3D-Druck von Verbrauchsmaterialien, chirurgischer<br />
Implantate oder das Bioprinting<br />
menschlichen Gewebes, haben hier noch einen<br />
längeren Weg vor sich.<br />
Wie Geschäftsmodelle der additiven Fertigung<br />
aussehen können, zeigt das Beispiel<br />
der Phoenix-Contact-Tochter Protiq, bei der<br />
Auch Werkzeuge können inzwischen<br />
per 3D-Druck hergestellt werden.<br />
Bild: Protiq<br />
Inside 3D Printing vertreten durch Johannes<br />
Lohn. Industriekunden laden Daten ihrer<br />
3D-Modelle auf die Protiq-Webseite hoch,<br />
wählen das gewünschte Material und erteilen<br />
einen Druckauftrag. Die Modelle werden<br />
dann innerhalb weniger Tage gedruckt<br />
und weltweit verschickt. „Die Qualität ist<br />
bei manchen Verfahren so hoch, dass eine<br />
intensive Nachbearbeitung entfällt. Es<br />
reicht, die Werkstücke an bestimmten Stellen<br />
zu polieren und man kann sie direkt einsetzen“,<br />
betont Stefan de Groot, Technologe<br />
Additive Fertigung beim Metav-Presseforum<br />
in Blomberg. Die Vorteile sieht de<br />
Groot in einer deutlichen Kostensenkung<br />
speziell bei kleinen Losgrößen, aber auch in<br />
einer größeren Funktionstiefe. So machen<br />
sich etwa konturnahe Kühlung und Gewichtsreduktionen<br />
durch Topologieoptimie-<br />
rung in einer einfacheren Handhabung<br />
bemerkbar.<br />
Während Besucher an den Ausstellerständen<br />
den neuesten Stand der Technik erleben,<br />
gewährt ihnen die Konferenz einen Einblick,<br />
was Unternehmen für die Zukunft in<br />
der Pipeline haben. Aber auch Fachbesucher,<br />
die nur für die Inside 3D Printing den<br />
Weg nach Düsseldorf finden, sollen voll auf<br />
ihre Kosten kommen. Prof. Villmer: „Weil<br />
wir nicht auf Frontalvorträge setzen, sondern<br />
die aktive Interaktion zwischen Referenten<br />
und Besuchern in den Mittelpunkt<br />
stellen, lohnt sich der Besuch für alle Stakeholder<br />
des 3D-Drucks. Sie treffen auf Experten<br />
mit riesigem Know-how und Fachwissen,<br />
das den entscheidenden Impuls für die<br />
eigene Arbeit setzen kann.“ (mw) •<br />
KENNZEICHNUNGSSYSTEME FÜR DREHMASCHINEN<br />
DREHEN SIE NICHT DURCH!<br />
Bitte QR-Code scannen<br />
und Produktfilm ansehen!<br />
RÖLTGEN SETZT ZEICHEN! – Um zylindrische Werkstücke am Umfang zu kennzeichnen, benötigt man<br />
ein Werkzeug zum Abrollprägen. Bei gleichbleibenden Texten empfehlen wir einen Abrollprägestempel.<br />
Soll die Kennzeichnung flexibel sein, benutzt man einen Typenhalter mit austauschbaren Lettern und Zahlen.<br />
Beides kann mit einer Standardaufnahme auf einer Drehmaschine eingesetzt werden. Sollte die nicht<br />
vorhanden sein, bietet RÖLTGEN auch Maschinen zum Abrollprägen an. Gerne helfen wir Ihnen bei Ihrem<br />
Kennzeichnungsproblem. Sprechen Sie uns an!<br />
RÖLTGEN GmbH & Co. KG | Paul-Röltgen-Straße 10 | D-42699 Solingen | Telefon +49 212 3399-0 | www.roeltgen.de<br />
GMBH & CO. KG<br />
MARKING-SYSTEMS<br />
Besuchen Sie uns auf der METAV in Düsseldorf an unserem Stand A86 in Halle 15!<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 39
metav<br />
Intern optimiert<br />
Präzisionswerkzeuge | VQ, die Schaftfräserserie von<br />
Mitsubishi Materials (Halle 14, Stand B29), wurde<br />
kürzlich um zwei neuen Varianten erweitert. Zu den<br />
Ergänzungen gehören sowohl zylindrische als auch<br />
torische Fräser mit Durchmessern von 10 bis<br />
20 mm. Das Hauptmerkmal der neuen Ausführungen<br />
sind die internen Kühlkanäle. Die bestehende<br />
Produktlinie der VQ-Schaftfräser wurde<br />
vorwiegend für leistungsstarkes Fräsen<br />
schwer zerspanbarer Werkstoffe wie Titan,<br />
Inconel und rostfreie Stähle entwickelt.<br />
Die Ergänzung mit den internen<br />
Kühlkanälen soll für eine hocheffektive<br />
Spanabfuhr sorgen, insbesondere bei trochoidalen<br />
Frässtrategien. VQ-Schaftfräser<br />
werden mit einer Al-Cr-N-Beschichtung<br />
versehen, die Oberfläche ist einer Glättung<br />
unterzogen worden. Die unregelmäßige<br />
Zahnteilung soll zudem zusammen<br />
mit variablen Spiralwinkeln das Auftreten<br />
von Vibrationen verhindern. •<br />
Virtueller<br />
Maschinenpark<br />
Werkzeugmaschinen | Die Schiess GmbH (Halle 16,<br />
Stand F87) stellt ihr gesamtes Produktportfolio virtuell<br />
vor, zusätzlich zeigt man ein Maschinenmodell sowie<br />
einen Bearbeitungskopf als exemplarisches Objekt für<br />
die Industrie 4.0-Aktivitäten. Mit dabei sind die Multitasking<br />
XXL-Maschinen mit Planscheibendurchmessern<br />
bis 12 000 mm und nahezu unbegrenzten Plattenfeldlängen<br />
sowie die etwas kleineren XL-Maschinen mit<br />
Planscheibendurchmessern bis 3000 mm (VertiMaster<br />
V), Tischgrößen bis 3000 mm × 8000 mm (VertiMaster<br />
T) sowie Spindeldurchmessern bis 155 mm (HoriMaster<br />
P). Die neue VertiMaser Aero 25 und der VertiMaster<br />
Aero 40 (DL) kombinieren die XXL-Maschinen mit<br />
den Anforderungen der Aero-Reihe. Außerdem zeigt der<br />
Maschinenbauer die KiMi-Bohrwerke und informiert<br />
über Service und Retrofit.<br />
•<br />
Frisch gepresste Späne<br />
Peripherie | Für die Brikettierung von Metallspänen wie beispielsweise<br />
Guss-, Stahl-, Aluminium- oder Kupferlegierungen<br />
produziert Ruf Maschinenbau (Halle 17, Stand C18) spezielle<br />
Brikettieranlagen mit Durchsatzleistungen zwischen 30 und<br />
4800 kg/Stunde. Je nach Material, Spanbeschaffenheit und Einsatzzweck<br />
werden hydraulische Systeme mit einem spezifischen<br />
Pressdruck von bis zu 5000 kg/cm² eingesetzt. Das Ergebnis<br />
sind umschlagfeste Briketts, die vielfältige Vorteile aufweisen.<br />
Das Volumen der Späne wird stark reduziert bei gleichzeitiger<br />
Entwässerung des Materials. Dadurch lassen sich letztlich höhere<br />
Verkaufserlöse erzielen. Zudem vereinfachen sich somit<br />
die Lagerhaltung und der Logistikprozess. Auf dem Stand zeigt<br />
Ruf eine Anlage vom Typ<br />
4/3700/60x40: Diese erzeugt<br />
Metallbriketts im Format<br />
60 mm × 40 mm. Mit einer<br />
Motorleistung von 4 kW und<br />
einem spezifischen Pressdruck<br />
von 3500 kg/cm² erreicht dieses<br />
Brikettiersystem beispielsweise<br />
bei Aluminiumspänen<br />
einen Durchsatz von etwa<br />
50 kg/Stunde. •<br />
Automatisch festhalten<br />
Spanntechnik | Für Unternehmen,<br />
die ihre Produktionsabläufe<br />
automatisieren<br />
wollen, präsentiert<br />
Römheld (Halle 14,<br />
Stand C92) flexible<br />
Spanntechnik. Die Elemente<br />
lassen sich an wechselnde Fertigungsumstände<br />
anpassen und eignen sich etwa für Palettenbahnhöfe.<br />
Für kurze Rüstzeiten sorgt der<br />
Vario-Line-Schraubstock von Hilma mit schnell<br />
austauschbaren Backen und das Turmspannsystem<br />
TS, welches bis zu 16 Werkstücke spannt.<br />
Müssen Bauteile auf verschiedenen Maschinen gefertigt<br />
werden, sollen Nullpunktsysteme von<br />
Stark eine komfortable und präzise Handhabung<br />
ermöglichen. Auch komplett automatisierbare<br />
Elemente wie das doppeltwirkende System 3000<br />
oder Abstützelemente, die Werkstücke an schwer<br />
zugänglichen Flächen in Hohlräumen und Vertiefungen<br />
halten, flache Hebelspanner, exzentrische<br />
Bohrungsspanner und eine drahtlose pneumatische<br />
Drucküberwachung für Spannelemente sind<br />
zu sehen.<br />
•<br />
40 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Für Härtefälle<br />
Präzisionswerkzeuge |<br />
Iscar (Halle 14, Stand A45)<br />
hat zwei neue Schneidstoffe<br />
zum Gewindedrehen entwickelt:<br />
Iscarthread-Wendeschneidplatten<br />
stehen nun auch in der PVD-beschichteten<br />
Variante IC1007 bereit, sie eignet sich<br />
besonders für die Bearbeitung von legiertem<br />
und rostbeständigem Stahl. Das zähe Feinstkorn<br />
wird nach der Beschichtung mit Titanaluminiumnitrid<br />
(TiAlNi) und Titannitrid (TiN) speziell nachbehandelt.<br />
Dies reduziert Schneidkantenausbrüche und<br />
Abplatzungen während des Drehens. Für die Außenund<br />
Innenbearbeitung von Gewinden in hoch hitzebeständigen<br />
Legierungen hat Iscar die Schneidstoffsorte<br />
IC806 entwickelt. Sie überzeugt besonders<br />
beim Bearbeiten von Inconel 718 und besteht aus einem<br />
besonders harten Feinstkornsubstrat mit einer<br />
optimierten PVD-TiAlN-Beschichtung. •<br />
Toolmanagement in 3D<br />
Simulation | Spring Technologies (Halle 14, Stand C101)<br />
zeigt, die digitale Werkzeugverwaltung NCSimul Tool, basierend<br />
auf einem durchgängigen und bidirektionalen Datenkonzept,<br />
ermöglicht sie die Einbindung der Werkzeuge<br />
in den globalen Produktionsprozess und die Optimierung<br />
des Werkzeugbestandes. Integrierte Schnittstellen verbinden<br />
es mit CAM-System, Verwaltungs- und Planungssystem,<br />
Barcode- und Chipsystemen sowie Werkzeugvoreinstellgeräten<br />
und automatischen Lagereinrichtungen. Die<br />
Anwendung verfügt über ein eigenes 3D-Modul und bringt<br />
bereits Mastermodelle nach DIN4003 und ISO13399 zur<br />
Erstellung von Komponenten und Komplettwerkzeugen<br />
mit. Möchte der Anwender die Maschine wechseln, weiß er<br />
sofort, ob die Werkzeuge auf der neuen noch passen. •<br />
50 Jahre<br />
über<br />
Entwicklung<br />
74523 Schwäbisch Hall, Telefon 0 79 07/9 42 92-0 oder 2166, Telefax 0 79 07/16 57<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 41
metav<br />
Neue Geschäftsfelder<br />
Gemischter Park<br />
Werkzeugmaschinen | 15 Werkzeugmaschinen<br />
aus den Bereichen<br />
Drehen, Fräsen und Kreuzschleifen<br />
samt integrierten Automationslösungen<br />
stellt Hommel<br />
(Halle 15, Stand A05 ) vor,<br />
etwa das Dreh-/Fräszentrum<br />
Okuma Multus U3000 2SW<br />
1500 für die prozessintensive<br />
6-Seiten-Komplettbearbeitung.<br />
Das horizontale Dreh-/Fräszentrum<br />
Nakamura-Tome WT-150<br />
ist mit integriertem Portallader<br />
GR203 und der Erweiterung<br />
eines Rohteilmagazins sowie<br />
eines Fastems-Fertigteilabförderbands<br />
gut für die automatisierte<br />
Fertigung geeignet. Die<br />
horizontale Kreuzschleifmaschine<br />
Sunnen SH5000 ist mit Hybrid-Zustellsystem<br />
und modernsten<br />
Sicherheitsfeatures für<br />
die Bohrungsbearbeitung ausgestattet.<br />
Dazu werden individuell<br />
abgestimmte Service-Dienstleistungen,<br />
Finanzierungsangebote<br />
und die Vorteile des „Alles aus<br />
einer Hand“-Konzepts der<br />
Hommel Gruppe erläutert. •<br />
Karussell und Schubladen<br />
Toolmanagement | Zu den bisherigen Systemen<br />
StoreManager-Start und StoreManager-Pro bietet<br />
Arno Werkzeuge (Halle 14, Stand C64) nun den<br />
StoreManager-Duo an. Der obere Teil verfügt<br />
über das Karussellsystem für<br />
kleinere Artikel mit 360 Fächern<br />
in zwei Größen und<br />
Formen. Der untere Teil bietet<br />
Staumöglichkeiten für<br />
größere Teile in vier Schubladen<br />
mit 100 und 200 mm<br />
Höhe. Jede Schublade ist je<br />
nach Inhalt beliebig anpassbar.<br />
Die integrierte Software<br />
zeigt dem Benutzer an, in<br />
welchem Bereich der Schublade<br />
das gewünschte Teil zu<br />
finden ist. •<br />
Software | Die auftragsbezogen arbeitende<br />
Unternehmenssoftware AMS ERP Tool<br />
(Halle 15, Stand E83) synchronisiert die<br />
technischen und kaufmännischen Informationen<br />
aller Projektbeteiligten in Echtzeit.<br />
Beispielsweise automatisiert das integrierte<br />
Produktdatenmanagement den Datenaustausch<br />
zwischen dem ERP des Werkzeugbauers<br />
und den CAD-Systemen seiner Auftraggeber.<br />
Dank der durchgängigen Prozessabdeckung<br />
schafft es eine gemeinsame Datenbasis<br />
für Marketing, Vertrieb, Konstruktion,<br />
Disposition, Einkauf, Fertigung, Versand,<br />
Montage und Service Management.<br />
Werkzeug- und Formenbauer nutzen das<br />
zentral vorgehaltene Wissen, um für ihre<br />
Kunden attraktive Zusatzleistungen zu entwickeln:<br />
So können sie etwa eine rein auftragsbezogen<br />
ablaufende Teilefertigung aufbauen<br />
und sich hierüber ein wichtiges Differenzierungsmerkmal<br />
verschaffen. •<br />
Sauber um Störkonturen<br />
manövrieren<br />
Präzisionswerkzeuge |<br />
Mit den Eckfräsern<br />
der Serie DK1G ergänzt<br />
die Ingersoll<br />
Werkzeuge (Halle 14,<br />
Stand D03) ihre Iso-<br />
Plus-Serie. Bei Anwendungen,<br />
die keine<br />
exakten 90°-Schultern<br />
benötigen, aber eine<br />
Bearbeitung in der Nähe von Störkonturen voraussetzen,<br />
ist ein Werkzeug der vorgestellten<br />
Serie geeignet. Die mit einem Keil geklemmte<br />
Wendeschneidplatte verfügt über eine Nebenschneide,<br />
die selbst bei höheren Vorschüben eine<br />
gute Ober fläche erzeugen soll. Durch die<br />
neutrale Wendeschneidplattenausführung kann<br />
die SNCG11T308TN-HR auch in linksdrehenden<br />
Werkzeugen eingesetzt werden. Der positive<br />
Spanformer verhindert Ausbrüche an Gussbauteilen.<br />
Die Werkzeuge sind als Aufsteckfräser<br />
im Durchmesserbereich von 40 bis 200 mm<br />
lieferbar.<br />
•<br />
42 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Langschnitt-Update<br />
Sägetechnik | Die überarbeitete Langschnitt-Plattenbandsäge<br />
LPS-T mit vertikalem Sägeband zeigt Behringer auf<br />
der Metav (Halle 15, Stand A69). Gesteuert werden Säge<br />
und NC-Messeinrichtung von einer Touch-Einheit, die<br />
auch mit Handschuhen leicht bedienbar sein soll. Ein<br />
Schnittdruck-Kontrollsystem verbindet den Servovorschub<br />
mit einer feinfühligen Schnittkraftregelung. Das ermögliche<br />
laut Hersteller einen konstanten Spanabtrag, höhere<br />
Schnittleistungen als bei konventionellen Systemen sowie<br />
den Schutz des Sägebandes vor Überbelastung. Vereinfacht<br />
wurde auch der Bandwechsel. Beidseitig angeordnete, elektrische<br />
Spänebürsten reinigen synchron zur Bandgeschwindigkeit<br />
das Sägeband. Die Maschine ist in C-Rahmenbauweise<br />
konstruiert, hat<br />
eine Auflagefläche<br />
von 1260 mm ×<br />
1260 mm und kann<br />
Werkstücke mit einer<br />
Höhe von bis zu<br />
600 mm trennen. Der<br />
Auflagetisch kann<br />
mit drei Tonnen belastet<br />
werden. •<br />
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Produktkennzeichnung!<br />
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Software | Die Abas<br />
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für die Metallindustrie<br />
erstmals auf der<br />
Metav. Die Unternehmenssoftware<br />
soll Betriebe nicht<br />
nur in der Produktion<br />
stärken, sondern bietet auch Features, um das Portfolio<br />
durch kundennahe Dienstleistungen wettbewerbsfähig<br />
zu gestalten. Abas geht zudem davon aus, dass die<br />
Firmen darauf angewiesen sind, ihre Effizienz zu erhöhen<br />
und bei Qualität, Service sowie Liefertreue gegenüber<br />
der internationalen Konkurrenz zu punkten. Die<br />
Automatisierung von Workflows, eine schlanke Materialwirtschaft<br />
und die Vernetzung von Geschäftsbereichen,<br />
Standorten und externen Partnern werden Pflicht.<br />
Digitalisierung ermöglicht es zudem, kleine Stückzahlen<br />
und Spezialanfertigungen rentabel zu produzieren. •<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 43
technik & wissen<br />
Entwicklung einer sechsschneidigen Stech-Wendeplatte mit Spanformgeometrie<br />
Von der Idee<br />
zum cleveren Werkzeug<br />
Präzisionswerkzeuge | Auch im Zeitalter der Digitalisierung<br />
bringen unscheinbare Neuheiten große Fortschritte. Sie praxis-<br />
und fertigungsgerecht umzusetzen, stellt die Entwickler<br />
mitunter jedoch vor Herausforderungen, wie das Beispiel der<br />
Stech-Wendeplatte S64T von Horn zeigt. ❧ Mona Willrett<br />
44 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Die sechsschneidige Stechplatte S64T mit Spanformgeometrie<br />
sieht auf den ersten Blick einfach aus. Um sie<br />
prozesssicher und in der nötigen Präzision herstellen zu<br />
können, mussten neue Geometrien entwickelt und modernste<br />
Fertigungsprozesse etabliert werden. Bilder:<br />
Horn/Sauermann<br />
„Diese Platte ist eine unserer spannendsten und anspruchsvollsten<br />
Entwicklungen der letzten Jahre“, sagt<br />
Dr. Matthias Luik. Der Anstoß dazu kam – wie so oft –<br />
aus dem Markt. „Immer wieder fragten Kunden bei unseren<br />
Außendienstmitarbeitern an, ob wir nicht eine<br />
Stechplatte mit mehr als zwei oder drei Schneiden liefern<br />
könnten“, erzählt der Leiter Forschung & Entwicklung<br />
bei der Tübinger Paul Horn GmbH. Der Vertrieb<br />
meldete den Wunsch ans Produktmanagement, und als<br />
immer klarer wurde, dass ein echter Bedarf besteht, beschlossen<br />
die Verantwortlichen die Entwicklung der<br />
sechsschneidigen Stech-Wendeschneidplatte S64T. Dabei<br />
stellten insbesondere jene Varianten mit Spanformgeometrie<br />
eine Herausforderung dar – sowohl für die<br />
Entwickler als auch für die Produktionsexperten.<br />
Zur AMB 2016 brachte Horn zuerst die Variante .00<br />
ohne Spanformer auf den Markt. „Danach waren noch<br />
fast zwölf Monate intensiver Grundlagenforschung und<br />
Entwicklung nötig, um die beiden Versionen mit Spanformer<br />
zu realisieren, die wir dann zur EMO 2017 präsentierten“,<br />
berichtet Luik<br />
Mit Spanformer bieten die Tübinger derzeit die Geometrie<br />
.1A zum Ein-und Abstechen sowie die Geometrie<br />
.DL an, die sich neben dem Stechen auch für einfache<br />
Längsdrehoperationen eignet. Die gute Spankontrolle<br />
Nicht nur Bits und Bytes zählen<br />
Das Beispiel der sechsschneidigen Stech-Wendeplatte<br />
S64T zeigt: Trotz des Hypes um die Digi -<br />
talisierung der Fertigungsprozesse investieren die<br />
Hersteller von Präzisionswerkzeugen – wie jene<br />
von Werkzeugmaschinen – nach wie vor viel in<br />
die Entwicklung neuer Produkt-Hardware. Und<br />
das ist gut so, denn auch<br />
künftig werden clevere<br />
Werkzeuge und Maschinen<br />
– als Basis für hochwertige<br />
Fertigungsprozesse – den<br />
Unterschied ausmachen.<br />
Mona Willrett<br />
Redakteurin <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
sorgt für hohe Oberflächengüten an den Nutflanken,<br />
die gerade Hauptschneide für einen sauberen Nutgrund.<br />
Als neutrale Stechplatten ausgelegt, lassen sie sich<br />
sowohl links als auch rechts in Quadratschäften mit<br />
Innenkühlung spannen. Eine zentrale Spannschraube<br />
fixiert die Platte präzise und sicher in ihrem Sitz.<br />
Das Hauptproblem bei der Entwicklung bestand darin,<br />
die Spanformgeometrie an allen sechs Schneiden<br />
mit der nötigen Präzision herzustellen. Dazu galt es, bis<br />
„Was heute ein hervorragendes<br />
Werkzeug ist,<br />
kann in zwei Jahren nur<br />
noch Durchschnitt sein.<br />
Deshalb nutzen wir jede<br />
neue Möglichkeit, um unsere<br />
Produkte zu optimieren“,<br />
sagt Dr. Matthias<br />
Luik, Leiter Forschung &<br />
Entwicklung bei Horn.<br />
dahin gültige Grenzen zu verschieben. Die im Presswerkzeug<br />
erforderlichen sechs Querschieber mussten<br />
mit ihren unterschiedlichen Achsrichtungen exakt aufeinander<br />
abgestimmt wirken. Im räumlichen Zusammenspiel<br />
waren nur minimale Toleranzen zulässig. „Erst<br />
durch neuste Presstechnologie ließ sich das umsetzen.<br />
Um deren Möglichkeiten und Grenzen zu beherrschen,<br />
mussten wir einiges an Grundlagenforschung betreiben“,<br />
blickt der Entwicklungschef zurück. Hinzu kam,<br />
dass die bis dahin bei zwei- oder dreischneidigen Platten<br />
gebräuchlichen Spanformer aufgrund sich addierender<br />
Toleranzen nicht mehr wie gewünscht funktionierten.<br />
„Deshalb mussten wir neue Geometrien entwickeln, die<br />
gegenüber jenen Abweichungen unempfindlich sind, die<br />
wir nicht eliminieren konnten. Ohne Simulationstechniken<br />
hätte es Jahre gedauert, alle kritischen Stellgrößen<br />
perfekt aufeinander abzustimmen und den Durchbruch<br />
zu schaffen“, sagt der promovierte Ingenieur. „Schlussendlich<br />
haben wir aber eine Geometrie gefunden, die sogar<br />
besser ist als die ursprüngliche.“<br />
Simulation statt iterativer Praxistests<br />
Umfangreiche Simulationen sind längst Alltag in der<br />
Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Tübinger<br />
Präzisionswerkzeug-Herstellers. Um dabei aussagekräftige<br />
Ergebnisse zu erzielen, ist allerdings fundiertes<br />
Fach- und Prozesswissen unerlässlich. „Wir müssen bis<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 45
technik & wissen<br />
Die Finite-Elemente-<br />
Methode liefert Erkenntnisse<br />
über Belastungen<br />
und Temperaturen an<br />
der Schneidkante.<br />
Zerspansimulationen sind ein elementarer Bestandteil der Erforschung<br />
von Prozessen und der Entwicklung neuer Werkzeuge.<br />
Dr. Stefan Feistritzer, Verfahrensentwicklung<br />
Horn Hartstoffe, und Anlagenbediener<br />
Dimitrios Tegelidis begutachten<br />
und diskutieren die ersten Pressversuche<br />
mit Entwicklungschef Luik (v.l.).<br />
zu 20 Eingangsparameter sinnvoll definieren und anschließend<br />
die Ergebnisse verschiedener virtueller Versuche<br />
auswerten und daraus die richtigen Schlüsse ziehen“,<br />
erläutert Luik. Der Zeitaufwand sei erheblich. Pro<br />
Variante könne eine 3D-Simulation durchaus mehrere<br />
Tage dauern. Um den Aufwand zu begrenzen, arbeiten<br />
die Ingenieure zunächst mit vergleichsweise einfachen<br />
2D-Modellen. So lässt sich die aufwändige 3D-Untersuchung<br />
in der Regel auf wenige Durchläufe beschränken.<br />
Im Vergleich zur klassischen Entwicklung mittels iterativer<br />
Zerspanungsversuche ist dieses Vorgehen jedoch erheblich<br />
schneller und kostengünstiger. „Wo wir früher<br />
zum Teil weit über zehn verschiedene Prototypen eines<br />
neuen Werkzeugs herstellen und testen mussten, um uns<br />
ans Optimum heranzuarbeiten, vergleichen wir heute<br />
meist nur noch die beiden vielversprechendsten Lösungen<br />
im Praxistest.“<br />
Entwicklungsprojekte folgen exaktem Fahrplan<br />
Jedes Entwicklungsprojekt folgt bei Horn einem genau<br />
definierten Fahrplan, an dessen Beginn in der Regel eine<br />
ausgiebige Bedarfsanalyse steht. Da der Anstoß für das<br />
Projekt S64T aus dem Markt kam, konnte dieser Schritt<br />
hier entfallen. Auf der Basis erster Ideen erarbeiten die<br />
Entwickler Lösungskonzepte. Parallel dazu erfolgt eine<br />
umfangreiche Patentrecherche. „Finden wir dabei geschützte<br />
Ansätze, die sich mit unseren Ergebnissen überschneiden,<br />
müssen wir nach anderen Lösungen<br />
suchen“, beschreibt Luik das Vorgehen.<br />
„Sobald wir eine konkrete Vorstellung davon haben,<br />
wie das Werkzeug aussehen sollte, binden wir unsere<br />
Produktionskollegen ein“, fährt er fort. Das gelte sowohl<br />
für die Experten aus der Hartstoff-Fertigung und<br />
dem Formenbau als auch für die Beschichtungsspezialisten<br />
und die Schleiftechniker. Die Produktionsspezialisten<br />
haben damit bereits in diesem frühen Stadium die<br />
Chance, auf potenzielle Fertigungsprobleme hinzuweisen<br />
und Verbesserungsvorschläge einzubringen. In enger<br />
Abstimmung klären die Beteiligten beispielsweise, ob<br />
sich das Presswerkzeug durch kleine Änderungen ein -<br />
facher gestalten lässt und inwiefern sich diese auf die geplante<br />
Funktion des künftigen Zerspanwerkzeugs auswirken,<br />
oder ob sich die Grünling genannten Hartmetall-Rohteile<br />
mit der nötigen Präzision und Qualität<br />
wirtschaftlich herstellen lassen. Kommen von den Produktionsexperten<br />
Einwände, muss das Team um Chefentwickler<br />
Luik nachbessern. Dieses Vorgehen gewährleistet<br />
fertigungsgerechte Produkte und später einen reibungslosen<br />
Produktionsstart.<br />
Auch die Qualitätssicherung binden die Horn-Entwickler<br />
früh ins Projekt ein. Dadurch können die Prüfspezialisten<br />
bereits zeitig die bestmögliche Strategie erarbeiten<br />
und die nötigen Mess- und Hilfsmittel vorbereiten.<br />
„Oft müssen wir in der Serienfertigung prozesssi-<br />
46 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Weltleitmesse<br />
für industrielle<br />
Lackiertechnik<br />
Der Fertigungsprozess der Rohlinge unterliegt einer ständigen Qualitätskontrolle.<br />
Noch an der Maschine erfolgt die erste Sichtprüfung.<br />
cher Toleranzen im Mikrometerbereich einhalten, um<br />
die Qualität unserer Produkte zu gewährleisten. Mitunter<br />
sind kritische Abweichungen mit gängigen Messmethoden<br />
kaum noch zu erfassen“, begründet Luik.<br />
Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung ist mit<br />
zahlreichen Abteilungen im Haus gut vernetzt. Durch<br />
dieses große innerbetriebliche Netzwerk, in das bei Bedarf<br />
auch externe Forschungseinrichtungen eingebunden<br />
werden, kommt Horn mit einem kleinen, aber sehr<br />
effizienten Kernteam in der Entwicklung aus.<br />
Prototypen entstehen in der Serie<br />
Sobald das neue Werkzeug definiert und von allen Beteiligten<br />
abgesegnet ist, stellt der Werkzeugbau die Presswerkzeuge<br />
für die Hartmetall-Rohteile her. Schon die<br />
ersten Prototypen und Testwerkzeuge werden bei Horn<br />
in der regulären Produktion gefertigt. „Das ist zwar für<br />
unsere Fertigungsmitarbeiter mitunter anstrengend“,<br />
gesteht Luik, „es hat aber den Vorteil, dass sie gleich die<br />
späteren Prozesse vorbereiten und letzte fertigungstechnische<br />
Verbesserungsvorschläge in die finale Konstruktion<br />
einfließen lassen können.“<br />
Nachdem die Grundlagen erarbeitet und die Basis<br />
eines Werkzeugs definiert sind, machen sich die Ingenieure<br />
an die Detailkonstruktion. Neben dem Plattensitz<br />
sowie Dimensionen und Formen der Halter muss<br />
die Kühlmittelzufuhr ebenso definiert werden, wie das<br />
zur Anwendung passende Substrat und Schichtsystem.<br />
Bei der Auswahl der Verschleißschutzschicht für die<br />
sechsschneidige Wendeplatte S64T half den Ingenieuren<br />
ihre Erfahrung aus einem anderen Projekt. „Bei unserer<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 47
technik & wissen<br />
Hohe Fertigungstiefe:<br />
Horn hat alle Prozessschritte,<br />
vom Pulver bis<br />
zur beschichteten<br />
Schneidplatte selbst in<br />
der Hand.<br />
Werkzeugfamilie Supermini hatten wir eine gute Beschichtung“,<br />
erinnert sich Luik. „Dennoch waren wir<br />
nach einiger Zeit der Meinung: Da muss es noch etwas<br />
Besseres geben.“ Dieser Gedanke fiel mit der Markteinführung<br />
der HiPims- Beschichtungstechnologie zusammen.<br />
Lothar Horn, Inhaber und Geschäftsführer der<br />
Paul Horn GmbH investierte in die entsprechende Anlagentechnik<br />
und baute die hauseigene Beschichtungsabteilung<br />
aus. „Unser Geschäftsführer war damals wieder<br />
sehr weitsichtig und hat uns die nötigen Voraussetzungen<br />
geschaffen“, sagt Luik. Das Entwickler-Team und<br />
die Beschichtungsexperten in Tübingen erarbeiteten<br />
dann das Know-how, das schließlich zur ersten eigenen<br />
Schicht führte. „Bei den Supermini-Tools mit schleifscharfer<br />
Schneide ohne Kantenverrundung funktionierten<br />
konventionelle Schichten nur bedingt. Mit unserer<br />
eigenen Lösung konnten wir die Schichthaftung erheblich<br />
verbessern.“ Das führte dazu, dass die Werkzeuge<br />
zwischen 40 und 100 % längere Standzeiten erreichen –<br />
teilweise sogar deutlich mehr. „Eine Weiterentwicklung<br />
dieser Schicht, auf die wir sehr stolz sind, sorgt auch bei<br />
der S64T für hervorragende Ergebnisse.“ Beim Sechsschneider<br />
mit verrundeter Schneidkante konnten die Ingenieure<br />
die Schicht etwas dicker ausführen und so deren<br />
Leistungsfähigkeit nochmals steigern.<br />
Anwendungstechnik lotet Leistungsgrenze aus<br />
Sobald die Prototypen einsatzbereit sind, erproben Zerspanungsexperten<br />
im Versuchs- und Vorführzentrum<br />
die neuen Werkzeuge bis an ihre Leistungsgrenzen – und<br />
mitunter darüber hinaus. Anwendungstechniker Tobias<br />
Baur hat die S64T intensiv getestet und ihr Leistungs -<br />
potenzial auch mit Alternativwerkzeugen verglichen –<br />
darunter der hauseigene Dreischneider S34T sowie<br />
Wettbewerbsprodukte. „In Verbindung mit der Hartmetallsorte<br />
EG55 und der Beschichtung EG5 liefern unsere<br />
neuen Sechsschneider hervorragende Ergebnisse mit<br />
sehr guten Oberflächen und langen Standzeiten.“ Die<br />
extrem glatte EG-Schicht verhindere das Bilden von<br />
Aufbauschneiden und – im Vergleich zu zwei dreischneidigen<br />
Platten – sorge die verdoppelte Schneidenzahl für<br />
schnellere Wechsel von einer Schneide zur nächsten sowie<br />
für deutlich geringere Werkzeugkosten. Laut Ent-<br />
Das System 64T: Links mit präzisionsgesinterter Spanformgeometrie<br />
und rechts mit geschliffener Spanleitstufe.<br />
wicklungschef Luik sinkt der Preis pro Schneide um gut<br />
30 %. Sein Team hat somit die Vorgabe von Lothar<br />
Horn erfüllt: Jedes neue Werkzeug muss die bislang am<br />
Markt verfügbaren Produkte in Leistung, Qualität<br />
sowie hinsichtlich der Kosten deutlich übertreffen.<br />
Das Know-how aus dem Projekt „S64T“ soll künftig<br />
die Basis bilden, um weitere Spanformgeometrien zu<br />
entwickeln. Gezielt für bestimmte Anwendungen optimiert,<br />
könnten so Werkzeuge entstehen, die beispielsweise<br />
hochfeste oder nichtrostende Stähle sowie Nichteisen-Metalle<br />
noch effizienter zerspanen als die aktuellen<br />
Universal-Platten und damit die Leistungsgrenze<br />
weiter verschieben. Wann entsprechende Schneidplatten<br />
die S64T-Familie ergänzen, das hängt laut Matthias<br />
Luik nicht zuletzt vom Interesse der Kunden ab.<br />
Oft lasse sich das erarbeitete Know-how aber auch<br />
auf andere Werkzeuge übertragen. So kann sich der<br />
Chefentwickler beispielsweise vorstellen, dass die neue<br />
Spanformgeometrie auch bei den dreischneidigen Wendeplatten<br />
spürbare Vorteile bringen werden.<br />
Sind die Versuche abgeschlossen und eventuelle Änderungen<br />
in die finale Konstruktion eingearbeitet, beginnen<br />
die Feldversuche bei ausgewählten Kunden.<br />
„Dabei ist es uns wichtig, dass die Partner die Werkzeuge<br />
zeitnah und unter praxisgerechten Bedingungen testen<br />
und die Ergebnisse qualifiziert beurteilen können“,<br />
beschreibt Luik die Auswahlkriterien. „Über unseren<br />
Außendienst haben auch wir Entwickler Kontakt zu den<br />
Testkunden. Das ist mir sehr wichtig. So erhalten wir di-<br />
48 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Entwicklungschef Luik und Anwendungstech -<br />
niker Tobias Baur diskutieren, wie sich die Prototyp-Werkzeuge<br />
im Zerspanungsversuch bewährt<br />
haben. Sind sie zufrieden, kann der Feldversuch<br />
bei ausgewählten Kunden starten.<br />
rekt Rückmeldungen aus dem Feld, ob unser Werkzeug<br />
im produktiven Betriebsalltag hält, was wir uns versprochen<br />
haben. Außerdem können wir Entwickler in<br />
diesem Stadium dem Kunden am besten helfen, das Maximum<br />
aus dem Werkzeug herauszukitzeln.“<br />
Dokumentationen, Datenblätter und Flyer<br />
„Parallel zu den Feldversuchen binden wir unsere Kollegen<br />
vom Marketing ein“, beschreibt Luik den nächsten<br />
Schritt. „Sie sind dafür verantwortlich, Dokumentationen,<br />
Datenblätter und Informationsflyer zu erstellen<br />
und Fachinformationen in Umlauf zu bringen. Außerdem<br />
organisieren sie die Präsentation auf Messen und<br />
Technologietagen.“ Gemeinsam mit den Kollegen vom<br />
Technischen Büro – sie verwalten die Standardartikel,<br />
kümmern sich um Zeichnungsergänzungen oder erstellen<br />
Sonderkonstruktionen – und vom Versuchszentrum<br />
werden alle technischen Informationen und Prozessparameter<br />
erarbeitet, die für den erfolgreichen Einsatz des<br />
Werkzeugs nötig sind. Das reicht bis hin zu Daten und<br />
Hüllkurven für die Simulation von Fertigungsabläufen<br />
und das Einbinden in Industrie-4.0-Prozesse.<br />
Belegen auch die Feldtests, dass das neue Werkzeug<br />
die angestrebten Ergebnisse liefert, dann kann die Freigabe<br />
für die Serienfertigung erteilt werden und die Produktion<br />
starten. Einem öffentlichen Publikum stellt<br />
Horn seine Neuentwicklungen in der Regel anlässlich<br />
einer der großen Messen, der EMO oder der AMB vor.<br />
Das geschieht allerdings erst, wenn die neuen Standardtools<br />
ab Lager verfügbar sind, wie Pressesprecher Christian<br />
Thiele betont. „Sobald feststeht, womit wir unsere<br />
Gäste auf der Messe überraschen wollen, informieren<br />
und schulen wir unseren Vertrieb und Außendienst. Diese<br />
Kollegen müssen im Detail über die Premieren und<br />
deren Möglichkeiten Bescheid wissen, um Kunden und<br />
Interessenten qualifiziert informieren und beraten zu<br />
können“, beschreibt Thiele die weiteren Schritte.<br />
Die Arbeit des Forschungs- und Entwicklungsteams<br />
ist damit weitgehend abgeschlossen. Die Entwickler begleiten<br />
das Produktmanagement, das Technische Büro<br />
oder das Marketing bei Bedarf nur noch beratend – so<br />
lange, bis größere Änderungen anstehen. Denn: „Was<br />
heute ein hervorragendes Werkzeug ist, kann in zwei<br />
Jahren nur noch Durchschnitt sein“, betont Matthias<br />
Luik. „Und da wir großen Wert darauf legen, technologisch<br />
führend zu bleiben, nutzen wir jede neue Möglichkeit,<br />
um unsere Produkte zu optimieren.“ •<br />
Horn auf der Messe Metav: Halle 14, Stand C46<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 49
technik & wissen<br />
Effiziente Produktionsanlage verbessert Prozesse bei Maschinenbauer<br />
Tonnenstücke<br />
spielend bewegen<br />
Automatisierung | Bei der Liebherr-Verzahntechnik<br />
GmbH in Kempten läuft eine automatisierte Anlage<br />
für große Maschinenteile, die Widersprüche auflöst:<br />
Sie bietet flexible Bearbeitung und höchste Präzision<br />
bei vollständiger Automatisierung.<br />
Für Manfred Kaut erfüllte sich ein lang gehegter<br />
Wunsch: Der Produktionsleiter der<br />
Liebherr-Verzahntechnik GmbH suchte<br />
nach einer Möglichkeit, die Fertigung für<br />
hochgenaue Großteile wie Maschinenbetten,<br />
-ständer und -tische zu automatisieren.<br />
Fündig wurde er im eigenen Konzern. Die<br />
Kollegen aus der Automatisierungstechnik<br />
hatten bereits zwei Jahre zuvor ein Palettenhandlingsystem<br />
(PHS) für kleinere Bauteile<br />
installiert und boten an, ein solches auch für<br />
bis zu 13 t schwere Teile zu erstellen. Zwölf<br />
Monate später läuft die Produktion.<br />
„Wir haben Wert auf eine ganzheitliche<br />
Betrachtung gelegt: Maschine – System –<br />
Ablaufplanung – Mensch“, erläutert Kaut<br />
den Ansatz. Nur wenn das Zusammenspiel<br />
klappt, rechnet sich die Investition. Hochpräzise<br />
Teile sind im Einkauf sehr teuer. Ein<br />
neues Fertigungssystem war jedoch nur<br />
sinnvoll, wenn die weniger präzise zu fertigenden<br />
Bauteile in mannlosen Schichten<br />
ebenfalls selbst hergestellt werden können<br />
und sich so der Zukauf deutlich reduziert.<br />
„Dieses Ziel haben wir erreicht“, bestätigt<br />
der Produktionsleiter.<br />
Der Prozess wird ganzheitlich von einer<br />
Software von Soflex gesteuert, die bereits erfolgreich<br />
im System für kleinere Bauteile<br />
eingesetzt wird. Sie plant auf der Datenbasis<br />
des ERP-Systems den kompletten Ablauf<br />
und sorgt nicht nur dafür, dass die Maschinen<br />
immer optimal ausgelastet sind. Sie verwaltet<br />
auch die NC-Programme, die Werkzeuge<br />
und versorgt die Bediener mit den<br />
richtigen Werkstücken und Bearbeitungstools.<br />
„Damit ist es jetzt ausgeschlossen,<br />
dass veraltete Bearbeitungsprogramme ablaufen<br />
oder falsche Bauteile montiert werden“,<br />
betont Manfred Kaut. „Insgesamt ist<br />
die Herstellung sicherer und die Abläufe<br />
sind flüssiger. Mensch und Maschine werden<br />
bestmöglich unterstützt.“<br />
Im Herzen der Produktion stehen zwei<br />
Bearbeitungszentren von Burkhardt+Weber<br />
– ein MCT 1000 und ein MCX 1400HVC<br />
–, die vollständig in das Hochregalsystem<br />
integriert sind. Beide verfügen über eine leis-<br />
Das Burkhardt+Weber-<br />
Bearbeitungszentrum mit<br />
dem Liebherr-Palettenhandhabungssystem.<br />
Bilder: Liebherr<br />
50 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Das neue Palettenhand -<br />
habungssystem PHS 10 000<br />
im Einsatz.<br />
Handling eines<br />
Maschinenbettes<br />
für eine Verzahn -<br />
maschine.<br />
tungsstarke und hochdrehende Schwenkspindel,<br />
die die Bearbeitung von fünf Seiten<br />
in einer Aufspannung erlaubt. 41 kW Antriebsleistung<br />
und 1400 Nm Drehmoment<br />
im S1-Betrieb erlauben dabei eine hocheffiziente<br />
Zerspanung.<br />
„Unsere Aufgabe bestand darin, sowohl<br />
hochgenaue Bearbeitung als auch Multitasking<br />
möglich zu machen, damit eine viele<br />
verschiedene Teile bearbeitet werden können“,<br />
erklärt Michael Wiedmaier, Vertriebsleiter<br />
von BW. „Wir sollten möglichst viele<br />
Technologien und Folgebearbeitungen in<br />
die Prozesse integrieren, wie zum Beispiel<br />
Tieflochbohren oder Drehen.“ Damit werden<br />
Rüst-, Wege- und Liegezeiten bei anderen<br />
Maschinen sofort eliminiert.<br />
Die MCX 1400HVC ist für größere Bauteile<br />
konzipiert und nimmt vom Hochregalsystem<br />
Palettengewichte bis zu 13 t entgegen.<br />
Die etwas kleinere MCT 1000 hat zudem<br />
einen eingebauten Drehtisch mit Torqueantrieb.<br />
Dieser ist eine Eigenentwicklung<br />
von Burkhardt+Weber. Er ermöglicht<br />
die nötige Geschwindigkeit, damit auch<br />
fünfachsiges Drehen auf der gleichen Maschine<br />
möglich ist. In Kombination mit der<br />
eingesetzten Schwenkspindel erlaubt die<br />
MCT 1000 sowohl das Horizontaldrehen –<br />
etwa als Plan- oder Außendrehen – als auch<br />
das Vertikaldrehen von Innendurchmessern<br />
oder Absätzen mit bis zu 300 min -1 .<br />
Genauso wichtig wie die Leistung ist die<br />
Präzision: Beide Zentren arbeiten mit Toleranzen<br />
im einstelligen μm-Bereich. Das<br />
entspricht etwa der durch Messtaster und<br />
Temperatur ausgelösten Ungenauigkeit.<br />
Moderne Rüstplätze unterstützen Nutzer<br />
Das PHS hat 30 Plätze, die Teile mit einem<br />
Gewicht von 1 bis 8 t aufnehmen. Zusammen<br />
mit den Paletten und Vorrichtungen ergibt<br />
sich so eine Last von bis zu 13 t – je Regalfach.<br />
Von den beiden versenkten,<br />
barrierefreien und durch Lichtschranken gesicherten<br />
Rüstplätzen ist einer drehbar.<br />
Außer dem Touchscreen für den Bediener<br />
existiert noch ein zweiter großer Bildschirm.<br />
Er ist über dem Rüstplatz angebracht und<br />
führt den Mitarbeiter mit Aufspann- und<br />
Montagehinweisen durch den jeweiligen<br />
Vorgang. „Dem Operator wird die<br />
tonnenschwere Last bedarfsgerecht geliefert<br />
und ebenerdig zugeführt, ebenso das benötigte<br />
Material“, betont Stefan Jehle die ergonomischen<br />
Vorteile des Systems.<br />
Für die Hubbewegung des Fahrwagens<br />
innerhalb des PHS hat Liebherr auf konzerneigenes<br />
Wissen zurückgegriffen. Statt<br />
der üblichen Kettenzüge wurden Seilzüge<br />
verbaut, wie sie zum Beispiel bei Kränen<br />
Verwendung finden. „Aufgrund der günstigen<br />
Getriebeübersetzung der Seiltrommeln<br />
und des Flaschenzugeffekts kommen wir so<br />
mit einem deutlich kleineren Standardmotor<br />
aus und das ganze System wird schlanker“,<br />
erläutert der Automatisierungsexperte.<br />
Ein positiver Nebeneffekt der neuen Anlage<br />
ist die Energieeffizienz. Bei der Bearbeitung<br />
entsteht Wärme, die aber dringend eliminiert<br />
werden muss, da sie zu Ungenauigkeiten<br />
führt. Die Lösung: „Wir haben uns<br />
für eine aktive Bauteilkühlung und Entwärmung<br />
entschieden. Achs- und Spindelantriebe,<br />
Schaltschrank und Hydraulikeinheit<br />
sind wassergekühlt. Zusammen mit der<br />
Investition in ein Blockheizkraftwerk konnten<br />
wir so energetische Vorteile erreichen“,<br />
beschreibt Produktionsleiter Kaut das System.<br />
„So brauchen wir im Sommer keine<br />
Kühlung und im Winter müssen wir nicht<br />
extra heizen. Das wirkt sich sehr positiv auf<br />
unsere Energiekosten aus.“<br />
Die Investitionskosten im Kemptener<br />
Werk waren beträchtlich, haben aber den<br />
gesamten Prozess auf ein neues Niveau gehoben.<br />
„Wir haben insgesamt eine neue<br />
Ebene der Prozesssicherheit erreicht und in<br />
unserer Fertigung gleichzeitig viele Ideen<br />
der Industrie 4.0 verwirklicht. Mit der digitalen<br />
Vernetzung konnten wir eine papier -<br />
lose, geschlossene Produktionsplanung aufbauen“,<br />
lautet das Fazit bei Liebherr. 400<br />
verschiedene Teile werden mit einer Losgröße<br />
zwischen eins und vier flexibel, integriert<br />
und automatisiert auf einer Linie produziert,<br />
mit vielen positiven Effekten für die<br />
Mitarbeiter in der Fertigung. So muss eine<br />
moderne Prozesslösung aussehen. •<br />
Thomas Weber<br />
Leiter Marketing<br />
Liebherr Verzahntechnik GmbH, Kempten<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 51
technik & wissen<br />
InvoMilling ist eine<br />
Methode zur flexiblen<br />
Herstellung von gerad-<br />
und schrägverzahnten<br />
Stirn- und<br />
Kegelrädern auf<br />
5-Achsen-Fräsmaschinen.<br />
Bild: Sandvik<br />
Coromant<br />
CAD/CAM-Software fürs Verzahnen punktet mit erweiterten Funktionen<br />
In kleinen Losen<br />
flexibel bearbeiten<br />
Verzahnungen | Mit der neuesten Version der Invo -<br />
Milling-Software von Sandvik Coromant lassen sich<br />
auch gerade Kegelradformen und Pfeilverzahnungen<br />
auf universellen 5-Achsen-Zentren herstellen.<br />
„Steigende Ansprüche an Schnelligkeit und<br />
Flexibilität verlangen nach neuen Lösungen<br />
für die Zahnradfertigung“, sagt Prof. Tillmann<br />
Körner. Der Studiendekan des Allgemeinen<br />
Maschinenbaus an der Hochschule<br />
Aalen betont: „Gerade bei der Einzel- und<br />
Kleinserienfertigung von Prototypen und<br />
Ersatzteilen erwarten die Kunden immer individuellere<br />
Verzahnungen und kürzere Lieferzeiten.“<br />
Der Trend gehe daher zu – kinematisch<br />
gesehen – unabhängigen Werkzeugmaschinen,<br />
die Verzahnungen mit modulunabhängigen<br />
Standardwerkzeugen herstellen<br />
können. Arbeitsprozesse vom Weichverzahnen<br />
bis hin zum Entgraten werden laut dem<br />
Wissenschaftler zunehmend auf einer Maschine<br />
zusammengefasst. „Die Zukunft gehört<br />
daher den Fünf-Achsen-Fräsmaschinen<br />
mit präzisen, einfach zu handhabenden<br />
Zerspanungswerkzeugen und spezieller<br />
3D-Software.“<br />
Ganz in diesem Sinne hat Sandvik Co -<br />
romant die Funktionalitäten seiner Invo -<br />
Milling-Software erweitert. Mit der neuen<br />
Version lassen sich nun auch gerade Kegelradformen<br />
und Pfeilverzahnungen herstellen.<br />
Die Software bietet nun unter anderem<br />
die Möglichkeit<br />
• zu Flankenkorrekturen mit Kopf/Fuß-<br />
Rücknahmen in Profilrichtung,<br />
• zu Flankenkorrekturen im Bereich Höhen/Breitenballigkeiten<br />
und Helix/Eingriffswinkelanpassungen,<br />
• zur Bearbeitung von Pfeilverzahnungen<br />
mit und ohne Spalt und<br />
• Kegelräder mit geraden Zahnformen zu<br />
fertigen.<br />
Auch bei den Werkzeugen wurden zahlreiche<br />
Optimierungen vorgenommen. Angepasste<br />
Tools wurden in die Bibliothek aufgenommen.<br />
„Mit den neuen Software-Funktionen<br />
und Werkzeug-Optimierungen im<br />
Bereich InvoMilling bieten wir unseren<br />
Kunden weitere Optionen beim Verzahnungsfräsen<br />
von Kleinserien und machen<br />
den Verzahnungsprozess noch flexibler,<br />
schneller und effizienter“, sagt Jochen Sapparth,<br />
Product Manager InvoMilling CAD/<br />
CAM bei Sandvik Coromant. „Damit erweitern<br />
wir zugleich die Einsatzmöglichkeiten<br />
von 5-Achsen-Bearbeitungszentren.“<br />
InvoMilling nutzt die Maschinenkinetik<br />
für die effektive und flexible Fertigung<br />
hochwertiger Verzahnungen und Steckverzahnungen<br />
in Qualität 6 nach DIN 3962<br />
oder besser auf universellen 5-Achsen-<br />
Maschinen. Nach Eingabe der erforderlichen<br />
Zahnraddaten werden mit der intuitiven<br />
CAD-/CAM-Software für die schnelle<br />
und einfache NC-Programmierung Bearbeitungsstrategien<br />
definiert und ein CNC-Programm<br />
erzeugt, das es ermöglicht, unterschiedliche<br />
Verzahnungsprofile mit nur wenigen<br />
Standardwerkzeugen herzustellen.<br />
Dafür bietet InvoMilling Grafiken sowie<br />
eine Fräsweg-Erstellungs- und Simulationsfunktion.<br />
„InvoMilling ist ein anwenderfreundliches,<br />
intuitives Verfahren, das genau das ermöglicht,<br />
was die Industrie fordert“, sagt<br />
Prof. Körner, „die Herstellung schneller und<br />
individueller Verzahnungen in hoher Qualität,<br />
weich, hart und flexibel, zu akzeptablen<br />
Kosten auf 5-achsigen Standard-Fräs -<br />
maschinen.“ (mw)<br />
•<br />
52 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Drohnen werden zu Lasteneseln<br />
Logistikers Träume<br />
werden wahr<br />
Greiftechnik | Mit seinem Drohnengreifer macht<br />
Röhm die Wünsche von Intralogistikern wahr: Der<br />
Greifer ermöglicht mannlose Transporte von Werkzeugen<br />
oder sonstigen Produkten in Hallen.<br />
Was vor wenigen Jahren noch eine Zukunftsvision war,<br />
ist heute „greifbare“ Realität: Drohnen zeigen Bilder<br />
aus beeindruckenden Perspektiven, sie liefern Pakete<br />
aus, und künftig werden sie noch in ganz anderen Bereichen<br />
Unterstützung aus der Luft bieten. Die Möglichkeiten<br />
sind nahezu unbegrenzt und vieles, was in<br />
Zukunft selbstverständlich sein wird, ist heute noch<br />
schwer vorstellbar. Dabei genügt es bei anspruchsvollen<br />
Handlingaufgaben nicht, dass die Drohnen nur von einem<br />
Punkt zum nächsten fliegen. Sie müssen darüber<br />
hinaus weitere Aufgaben erfüllen. So müssen Waren beispielsweise<br />
zuverlässig und passgenau gegriffen und innerhalb<br />
kürzester Zeit mannlos verteilt werden. Diese<br />
Herausforderung stellt sich auch in unzähligen Fertigungsbetrieben<br />
weltweit.<br />
Dass dies bereits Realität sein kann, zeigt Röhm mit<br />
seinem neuen Drohnengreifer. Der Sontheimer Spannund<br />
Greiftechnikspezialist bietet darüber hinaus weitere<br />
Features, die für effektives Arbeiten und einfache Bedienung<br />
nötig sind: Für vielseitige Einsatzmöglichkeiten<br />
hat das Unternehmen ein indirektes und ein direktes<br />
Greifsystem im Programm. Beim indirekten Greifsystem<br />
fliegt die Drohne mit dem montierten Greifer das mit<br />
einem Adapterring versehene Objekt an. Das können<br />
beispielsweise rechteckige Behältnisse sein. Mit den optionalen<br />
Endschaltern, welche zu 3x120° um den Greifer<br />
angeordnet sind, ist eine Überprüfung der korrekten<br />
Position des Greifers möglich. Sobald alle drei Endschalter<br />
ein Signal senden, hervorgerufen durch die Auflage<br />
auf den Adapterring, kann der elektrisch angetriebene<br />
Servomotor angesteuert werden.<br />
Beim direkten Greifsystem fliegt die Drohne mit dem<br />
montierten Greifer das Objekt direkt und zielgenau an.<br />
Dabei wird das Flugobjekt vorher genau positioniert.<br />
Bei der Landung wird das Eigengewicht der Drohne<br />
durch eine zentral angebrachte Dämpfung abgefedert<br />
und sorgt für ein sanftes Aufsetzen. Gleichzeitig liegen<br />
die gekrümmten Greifflächen frei. Das Ausschwenken<br />
der Greifarme wird vom Servomotor geregelt. Ein -<br />
führschrägen an den Greiferarmen unterstützen den<br />
Vorgang.<br />
Röhm-typisch ist das System wartungsfreundlich:<br />
Für einen reibungslosen Betriebsablauf ist keine Schmierung<br />
erforderlich und der langlebige Servoantrieb erfolgt<br />
elektrisch. Zum sanften Andocken auch an empfindliche<br />
Teile ist ein integriertes Dämpfungssystem enthalten.<br />
Außerdem können die Greiferbacken individuell<br />
angepasst werden. Und der Greifer bietet noch mehr:<br />
Die Backen werden von den Sontheimern im additiven<br />
Verfahren hergestellt. So können selbst komplexe Formen<br />
gegriffen werden. Röhm bietet eine teilweise<br />
Selbstzentrierung an, die das Handling noch einfacher<br />
machen.<br />
Logistikdrohnen werden nicht in jedem dieser Bereiche<br />
die ultimative Lösung darstellen, doch sie können in<br />
vielen Fällen den „Mix“ aus Liefermöglichkeiten sinnvoll<br />
erweitern. Auf mitunter großflächigen Firmengeländen<br />
können die Drohnen täglich hunderte oder tausende<br />
„Auslieferungsflüge“ übernehmen. Das autonome<br />
Navigieren in Indoor-Umgebungen stellt durch die<br />
hohe Komplexität und Dynamik der Umgebung allerdings<br />
eine große Herausforderung dar.<br />
Der Greifer entstand in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut<br />
für Arbeitswirtschaft und Organisation<br />
(IAO) und den Industrie-4.0-Experten von Digital<br />
Worx. (mw)<br />
•<br />
Mit seinem Drohnengreifer zeigt Röhm,<br />
was künftig in der innerbetrieblichen<br />
Logistik möglich ist. Bild: Röhm<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 53
technik & wissen<br />
Mixed Reality: Simon Nagel will wissen,<br />
wie das Wachsmodell mit edler Metallic-<br />
Lackierung aussieht. Für das VR-System<br />
kein Problem. Zur Online-Strecke mit<br />
Videos geht’s hier: http://hier.pro/KVm9i.<br />
Bild: Stauß<br />
VR-Erlebnis in der Industrie: Autodesk zeigt, wie es gehen könnte<br />
Virtual Reality – ein<br />
Crashkurs<br />
Virtuelle Tools | Autodesk führt durch sein Münchener<br />
VR Excellence Center. Eine Schnellbleiche für Sie<br />
und mich, begleitet von Videosequenzen. Sind Sie<br />
dabei? Vielleicht werden Sie schon morgen so Ihre<br />
Produkte präsentieren. Schauen Sie parallel immer<br />
wieder aufs Video.<br />
❧ Olaf Stauß<br />
Schon einmal die Streif runter gebrettert, die<br />
berüchtigte Weltcup-Skiabfahrt in Kitz -<br />
bühel, auf der Dreßen kürzlich als zweiter<br />
Deutscher überhaupt gewonnen hat? Nein?<br />
Aber ich, obgleich ich in meiner Jugend<br />
kaum mehr als ein paar Grundschwünge<br />
auf die Piste brachte. Sie können das nachholen.<br />
Gehen Sie auf http://hier.pro/me6ia,<br />
bitte Vollbildschirm wählen und oben links<br />
mit den Pfeilen spielen, dabei verändert sich<br />
der Blickwinkel. Das ist noch keine „Virtual<br />
Reality“ (VR), sondern ein Film, vermittelt<br />
aber einen ersten Eindruck.<br />
Meine Streif-Schussfahrt fand 2011 im<br />
Ars Electronica Center in Linz statt, in der<br />
„Cave“. Sie war für damalige Verhältnisse<br />
mit einer unglaublichen Rechenleistung ausgestattet.<br />
In 3D raste die Landschaft links<br />
und rechts an mir vorbei. Unwillkürlich<br />
legte ich mich in die Kurven, hob zu gigantischen<br />
60-m-Sprüngen ab und absolvierte<br />
die Schussfahrt gefühlt so gekonnt, dass ich<br />
in Idealform über die Ziellinie schoss – und<br />
mir diese Abfahrt bis heute haften geblieben<br />
ist. Das war vor sieben Jahren. Heutige<br />
Hardware macht solche 3D-Erlebnisse<br />
leicht und überall zugänglich. Nur um die<br />
zehn Euro kostet ein „Cardboard“, in das<br />
sich das Smartphone stecken lässt, um virtuell<br />
Achterbahn zu fahren, zum Beispiel hier:<br />
http://hier.pro/iN8ec.<br />
Auch wenn es ruckelt und das Card -<br />
board kaum Interaktionen zulässt – das sind<br />
schon echte VR-Erfahrungen. Wer sich hingegen<br />
für einige hundert Euro ein VR-Headset<br />
besorgt und mit seinem Gamer-PC verbindet,<br />
kann virtuell den Mount Everest<br />
besteigen, auf dem Mars landen, durch den<br />
menschlichen Körper reisen oder mit den<br />
54 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Weltleitmesse der<br />
Schleiftechnik<br />
GrindTec<br />
Klingonen kämpfen. Oder auch virtuell<br />
schweißen. Die Sensoren in der VR-Brille<br />
erfassen jede Drehung und Neigung des<br />
Kopfes und senden die Daten an den Server,<br />
der dafür die passende virtuelle Umgebung<br />
in Echtzeit errechnet. Virtual Reality: Der<br />
Mensch meint, er bewege sich in dieser<br />
künstlichen Welt, doch in Wahrheit bewegt<br />
sie sich um seinen Augapfel.<br />
Es ist dieselbe Illusion, wie wenn man auf<br />
dem Bahnhof aus dem Zugfenster schaut<br />
und realisiert, dass man losgefahren ist. Vier<br />
Sekunden später wird plötzlich klar, dass<br />
der benachbarte Zug fährt und der eigene<br />
steht. Ein Ruck durchfährt den Körper – der<br />
Ruck der Rückkehr von der virtuellen in die<br />
von VR-Technologie bekannt. Kuka präsentiert<br />
auf der Messe Schweissen&Schneiden<br />
eine begehbare virtuelle Schweißzelle. ABB<br />
versichert auf derselben Messe, bei Roboterzellen<br />
prinzipiell mit VR zu arbeiten. Und<br />
SGL zeigt auf der Composites Europe 2017<br />
in einem Rundgang mit VR-Brille, wie<br />
Composite-Lösungen im neu errichteten<br />
Leichtbauzentrum entstehen. Virtual Reality<br />
ist ein Thema in der Industrie.<br />
Am 27. Juni ist es soweit. Ich steige in<br />
den ICE nach München. Im VR Excellence<br />
Center erwarten mich André Pechmann und<br />
Simon Nagel, VR-Spezialist bei Autodesk.<br />
Ihr Ziel: zu zeigen, „wie Virtual Reality das<br />
Arbeiten in der Industrie dramatisch verän-<br />
16. - 19. März<br />
14. – 17. März<br />
Messe Augsburg<br />
Messe Augsburg<br />
www.grindtec.de<br />
www.grindtec.de<br />
Die Userin ist komplett in die virtuelle Welt abgetaucht.<br />
Was sie sieht, sieht auch der Kameramann auf<br />
den Displays. Bild: Autodesk<br />
reale Welt. Nur dass die „echte“ VR viel<br />
dynamischer und mehrdimensional ist.<br />
Körpererfahrungen sind das eine. Im<br />
dreidimensionalen Raum ein virtuelles<br />
Konstrukt zu erschließen, ist das andere.<br />
Irgendwann ist die Industrie darauf aufmerksam<br />
geworden. Im Frühsommer 2017<br />
kam der Anruf. „Wollen Sie nicht einmal<br />
virtuelle Welten durchschreiten?“, fragte<br />
André Pechmann, Communications Manager<br />
bei Autodesk. „Wir haben im Februar<br />
unser VR Excellence Center in München<br />
eingeweiht, eines der modernsten VR-Labs<br />
weltweit. Sie erleben, was sonst die CEOs<br />
großer Unternehmen begeistert.“ Dieser<br />
Anruf war eine Initialzündung. Vier Wochen<br />
später gibt VW den konzernweiten Roll-out<br />
dern kann“. In ihr „flaggship“-Center<br />
haben sie reingepackt, was State of the Art<br />
ist: VR-Raum als Greenscreen, 5 Displays in<br />
4K-Auflösung, 4 Tracking-Kameras, VR-<br />
Brille HTC Vive, diverse Tracking Points,<br />
Automotive-Software VRED Professional<br />
etc… „Hilfreich ist Virtual Reality nur,<br />
wenn wir sie kollaborativ einsetzen“, sagt<br />
Pechmann. Dann geht es los.<br />
Ich werde asiatischer Eisenbahn-Manager.<br />
Siemens will mir eine für Fernost maßgeschneiderte<br />
ICE-Variante schmackhaft<br />
machen. Auf den Gleisen im Wanddisplay<br />
sehe ich einen nagelneuen Zug, so wie er<br />
mir vertraut ist. Simon Nagel hüllt den ICE<br />
in eine asiatische Farb-Anmutung, lässt die<br />
Bahnhofsmauern verschwinden und den<br />
Zug durch eine schnell vorbei rauschende<br />
Naturlandschaft fahren. Wir tauchen ins<br />
Zug-Innere ein. Menschen kommen mir entgegen,<br />
die ich nicht kenne. „Wir können je-<br />
97<br />
% der Besucher sind insgesamt<br />
mit ihrem Besuch<br />
der GrindTec 2016 (voll und ganz)<br />
zufrieden. *<br />
82<br />
% der Besucher konnten<br />
wertvolle neue Kontakte<br />
knüpfen, 32% informieren sich nur<br />
noch auf der GrindTec über die<br />
Entwicklungen der Branche. *<br />
98<br />
% von ihnen bewerteten<br />
das Angebotsspektrum<br />
der GrindTec 2016 mit den Noten<br />
1 bis 3. * Fachlicher Träger<br />
*Gelszus Messe-Marktforschung, Dortmund<br />
GrindTec FORUM:<br />
Neuheiten, Trends & Perspektiven<br />
präsentiert von<br />
Veranstalter<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 55
technik & wissen<br />
de beliebige Person scannen und durch die<br />
Gänge laufen lassen.“ Ein Rollstuhlfahrer<br />
bleibt hängen, für ihn ist es zu eng. Nagel<br />
konstruiert um, schiebt die Sitze nach außen<br />
und vergrößert die Gänge. Mich stört jetzt<br />
das unschöne WC-Cabinett. Ein paar<br />
Klicks, es verschwindet und an derselben<br />
Stelle entsteht eine Catering-Zone.<br />
Spätestens jetzt wird klar, dass das kein<br />
Film ist. Nagel lässt die Kamera den Boden<br />
durchdringen und holt die Details im Unterboden<br />
heran: Aggregate, Leitungen und<br />
Schrauben, die für Konstrukteure und Techniker<br />
interessant sind. „Aber es kommt<br />
noch besser“, verspricht er. Bisher spielte<br />
sich alles im flachen Display ab, jetzt geht es<br />
in den Raum. Ab hier spielt auch das Autodesk-Video<br />
mit, http://hier.pro/ZGXWi.<br />
Ich bekomme eine 3D-Brille auf mit einer<br />
Art von Fühlern. Das sind Tracking-Points,<br />
an denen die Kameras meine Position erkennen.<br />
Damit nähere ich mich der virtuellen<br />
„Garage“, einem Display an der Wand, aus<br />
Karl Osti ist Industry<br />
Manager Manufacturing<br />
bei Autodesk.<br />
Bild: Autodesk<br />
Wofür verwendet Autodesk das<br />
Virtual Reality Center?<br />
Mit dem VR Center of Excellence<br />
wollen wir Unternehmen<br />
zeigen, was VR-Technologie und<br />
unsere Software gemeinsam leisten<br />
können. Während die Grenzen<br />
zwischen realer und fiktiver<br />
Welt verschwimmen, erleben<br />
sie, welche Möglichkeiten und<br />
Vorteile der Einsatz von innovativen<br />
VR-, AR- und MR-Anwendungen<br />
in der Industrie auch<br />
heute schon bietet.<br />
Was bietet Autodesk potenziellen<br />
Kunden im Bereich VR?<br />
Im VR Center of Excellence in<br />
München erleben Nutzer die<br />
professionellen Anwendungsmöglichkeiten<br />
der Virtual Reality.<br />
Unser Angebot richtet sich an<br />
alle interessierten Unternehmen<br />
und erfährt einen besonderen<br />
Zuspruch aus den Bereichen<br />
„VR ist heute erschwinglich“<br />
Industrie, Bildung und Politik.<br />
Je nach Industrie und Anforderung<br />
bieten wir unterschiedliche<br />
Software-Lösungen wie Autodesk<br />
VRED Professional, Revit<br />
Live oder 3dsmax interactive,<br />
deren Anwendung sowohl ein -<br />
fache als auch komplexe Visualisierungen<br />
ermöglicht.<br />
Welche Kosten sind heute mit<br />
VR verbunden?<br />
Die benötigte Hardware ist<br />
mittlerweile erschwinglich und<br />
auch Software wie das Tool<br />
Autodesk Revit Live ist heute<br />
günstig und zum schnellen Einsatz<br />
bereit. Die Kosten, die mit<br />
der Nutzung von VR einhergehen,<br />
hängen jedoch stark von<br />
individuellen Bedürfnissen ab.<br />
Vom schnell und mit wenigen<br />
Klicks erstellten virtuellen Modell<br />
bis hin zum riesigen Komplettpaket<br />
ist alles möglich.<br />
dem die 3D-Karosserie herausragt. Es ist<br />
wie im Fantasy-Roman, in dem die Helden<br />
– meist Kinder – vor dem Wandspiegel<br />
stehen, durch den sie gleich in die andere<br />
Welt entschwinden. Ich trete ein, gehe durch<br />
die Karosse. Schaue aufs Lenkrad und unter<br />
die Motorhaube und beherrsche mich, dass<br />
ich nicht auf dem Fahrersitz Platz nehme.<br />
Das Leder der Sitze kann ich verändern oder<br />
die Armaturen manipulieren, wie im Video<br />
ab 1’22 min.<br />
„Draußen“ sehe ich Nagel und Pechmann.<br />
Eck-Monitore zeigen mir das Auto<br />
von links, rechts und vorne. Das ist Mixed<br />
Reality (MR), beide Wirklichkeiten verbinden<br />
sich. Arbeitskollegen können so<br />
3D-Eindrücke und Empfindungen am Produkt<br />
teilen und in ihre Arbeit einbeziehen.<br />
Mit 3D-Clay hat Autodesk noch eine<br />
weitere Option hinzugefügt: Reale Knet -<br />
modelle bekommen einen edlen Metallic-<br />
Überzug. Dazu trackt das System die Blickrichtung<br />
einer hölzernen Kamera und überzieht<br />
die Automodelle, die im Fokus liegen,<br />
mit einer virtuellen Class-A-Oberfläche, aus<br />
welcher Farbe auch immer (siehe Video ab<br />
1’47 min). In einer anderen Anwendung<br />
wird der 2D-Plan einer Produktionshalle<br />
zum 3D-Gebilde (Video ab 2’42 min).<br />
Damit können die Fertigungsplaner ihren<br />
Entwurf besser durchtesten und modifizieren.<br />
Das Wanddisplay lässt sie in die Halle<br />
blicken – von dem Punkt aus, an dem sie<br />
ihren Tracking Point ablegen.<br />
„Es gibt use cases ohne Ende“, sagt<br />
Simon Nagel. VR hilft im Design und in der<br />
Fertigungsplanung, im Verkauf, bei<br />
Schulungen und Krisensitzungen. Und VR<br />
überwindet Distanzen. Das gilt noch mehr,<br />
wenn ich die VR-Brille aufsetze, die „HTC<br />
Vive“. Nun tauche ich ganz in die virtuelle<br />
Welt ein. Die Grenzen schwinden.<br />
Wir sind in einer Fabrikhalle. Mit computergenerierten<br />
Händen taste ich mich vor.<br />
Simon Nagel zoomt ein Auto klein. „Treten<br />
Sie mal rein“, sagt er lachend. Es kostet<br />
mich wahnsinnige Überwindung. Doch<br />
dann gewöhne ich mich daran. Ich durchschreite<br />
Anlagen, schaue auf Chassis und<br />
inspiziere Installationen. „Beame uns mal zu<br />
den Zuleitungen“, ruft André Pechmann<br />
dem Kollegen zu. Er tut’s. „Scottie“ drückt<br />
einige Knöpfe und wir stehen direkt am<br />
Rohrgewirr, dreifach vergrößert. Mit der<br />
virtuellen Taschenlampe leuchte ich Anschlüsse<br />
und dunkle Winkel aus, laufe den<br />
56 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
User kommunizieren im virtuellen<br />
Cockpit des Automobils miteinander.<br />
Bild: Autodesk<br />
Leitungen nach. Nur eine Gitterlinie warnt<br />
mich, wo ich nicht weiter soll, weil die reale<br />
Wand kommt, die ich nicht sehe.<br />
Die Kollegen „draußen“ beobachten<br />
alles. Sie sehen alle unsere Aktionen in der<br />
virtuellen Fabrikhalle auf dem Display. Das<br />
ist sehr wichtig. „Hilfreich ist Virtual Reality<br />
nur, wenn wir sie kollaborativ einsetzen“,<br />
sagte Pechmann eingangs. Die Teamgespräche<br />
können nun beginnen.<br />
Zurück auf dem Münchener Hauptbahnhof<br />
bleibe ich an den Gleisen stehen. Da<br />
liegt er, der vor Kraft vibrierende Triebkopf<br />
des ICE. Auf der Lauer, uns mit über<br />
200 km/h nach Hause zu tragen. Es ist doch<br />
anders, schmunzele ich. Aber mit dem Zug<br />
bin ich nun ganz vertraut. Auf der Fahrt<br />
kehren die virtuellen Bilder wieder. Werden<br />
wir so schon bald unsere Autos konfigurieren,<br />
Produkte verkaufen und Anlagen<br />
projektieren?<br />
•<br />
@<br />
Hier<br />
gehts zur Online-Strecke mit Videos.<br />
Die Autodesk-Sequenz zeigt, was VR möglich<br />
macht: http://hier.pro/KVm9i<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 57
technik & wissen<br />
Der 7-Achs-Lackierroboter von Dürr kommt<br />
ohne Verfahrschiene aus: Dies erlaubt<br />
flexibleres Lackieren durch zusätzliche<br />
Bewegungsmöglichkeiten. Bild: Dürr<br />
Messe Paintexpo in Karlsruhe<br />
Weniger Lack,<br />
höhere Flexibilität<br />
Lackieren | Material- und Energieeffizienz erhöhen,<br />
Flexibilität steigern, Stückkosten senken – das sind<br />
derzeit die Herausforderungen für lackierende Unternehmen.<br />
Die Paintexpo zeigt dafür Lösungen auf.<br />
Ob Nasslackierung, Pulverbeschichtung oder Coil<br />
Coating – einerseits geht es darum, Prozesse effizienter<br />
und nachhaltiger durchzuführen, die Qualität der Lackierung<br />
weiter zu verbessern und die Produktivität zu<br />
erhöhen. Auf der anderen Seite stehen veränderte Anforderungen<br />
hinsichtlich der Produktindividualisierung<br />
und Digitalisierung der Fertigung.<br />
Für diese Aufgabenstellungen bieten die Aussteller<br />
der Paintexpo vom 17. bis 20. April 2018 auf dem Messegelände<br />
Karlsruhe eine Vielzahl an neuen und weiterentwickelten<br />
Produkten und Services. Unter den teilnehmenden<br />
Unternehmen finden sich praktisch alle Marktund<br />
Technologieführer. „Dies ermöglicht Lohnbeschichtern<br />
und Besuchern aus inhouse-lackierenden Unternehmen<br />
sich umfassend über die aktuellsten Entwicklungen<br />
und Trends im Bereich der industriellen Lackiertechnik<br />
zu informieren“, sagt Jürgen Haußmann, Geschäftsführer<br />
des Veranstalters Fair Fair. „Gleichzeitig können entsprechende<br />
Investitionsentscheidungen vorbereitet beziehungsweise<br />
getroffen werden, die dazu beitragen, die<br />
Wettbewerbsfähigkeit im globalen Markt zu sichern<br />
und auszubauen.“<br />
Die Erhöhung der Materialeffizienz ist ein Thema,<br />
für das die Aussteller innovative Lösungen vorstellen.<br />
Dabei stehen Applikationssysteme ohne elektrostatische<br />
Aufladung ebenso im Fokus wie mit Elektrostatik, die<br />
per se eine höhere Materialeffizienz ermöglicht. So werden<br />
beispielsweise für den manuellen und automatischen<br />
Auftrag von Nasslacken Spritzpistolen mit elektrostatischer<br />
Aufladung vorgestellt, mit denen sich signifikante<br />
Materialeinsparungen realisieren lassen.<br />
Bei großen automatischen Lackierlinien ermöglichen<br />
Hochrotationszerstäuber – auch mit einstellbarer Sprühstrahlbreite<br />
– einen effizienten Materialeinsatz. Mit Geräten<br />
für die berührungslose Online-Schichtdicken -<br />
messung lässt sich die optimale Schichtdicke auf dem<br />
Objekt dabei automatisch anpassen. Neben Materialein-<br />
58 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
einsparungen resultieren daraus eine verbesserte Qualität<br />
der Beschichtung und geringere Ausschussraten.<br />
Wesentlichen Einfluss auf die Materialeffizienz hat<br />
auch die optimale Ausrichtung des Applikationssystems<br />
auf das Objekt. Dafür stehen sowohl für die Nasslackierung<br />
als auch die Pulverbeschichtung Laserscansysteme<br />
zur Verfügung, die die Umrisse des zu beschichtenden<br />
Objekts genau erfassen und in Verbindung mit der<br />
Steuerung mit 3D-Software die Objektform automatisch<br />
übersetzen, die Pistolenachsen entsprechend positionieren<br />
und die Beschichtungsparameter anpassen.<br />
Farbversorgung als Hebel zur Verbesserung<br />
der Materialeffizienz<br />
Ein weiterer Ansatz zur Verbesserung der Materialeffizienz<br />
liegt in der Farbversorgung. Zum Beispiel intelligente<br />
Steuerungen von Farbwechseln und/oder Spülprozessen<br />
wie auch eine verbesserte Farbdosierung können<br />
zu Einsparungen führen. Ganz generell erhöht eine elektronische<br />
Überwachung von Parametern wie Druck,<br />
Temperatur und Ausbringmenge die Transparenz und<br />
ermöglicht dadurch, Prozesse effizienter zu gestalten.<br />
Entsprechende steuerungstechnische Lösungen werden<br />
auf der Paintexpo ebenfalls vorgestellt.<br />
Durch den Trend zu einer stärkeren Individualisierung<br />
werden zunehmend mehrfarbige Lackierungen gefordert.<br />
Ziel dabei ist, ohne Maskierung beziehungsweise<br />
mit einem deutlich reduzierten Maskieraufwand und<br />
verringertem Overspray beschichten zu können. Dass<br />
dies machbar ist, zeigt eine Anwendung in der Luftfahrt.<br />
Dabei wurde mit Einzeltröpfchen eine Dekoration in die<br />
Seitenleitwerke eines Flugzeugs oversprayfrei eingearbeitet.<br />
Ein anderer Ansatz ist eine Sprühfolie, die mittels<br />
Schaufenster der<br />
Lackiertechnik<br />
Rund 500 Aussteller und 13 500 Besucher zählte die<br />
letzte Paintexpo vor zwei Jahren. Die 7. Paintexpo findet<br />
vom 17. bis 20. April 2018 auf dem Messegelände in<br />
Karlsruhe statt. Das komplette Ausstellungsspektrum<br />
umfasst Anlagen für die Beschichtung in Nass-, Pulver-,<br />
UV-, Tauch- und Coil-Verfahren, Lacke für alle Verfahren,<br />
Applikationssysteme, Spritzpistolen und Zerstäuber,<br />
Automatisierungs- und Fördertechnik, Reinigung<br />
und Vorbehandlung, Trocknung und Aushärtung, Umwelttechnik,<br />
Drucklufttechnik, Luftversorgung und Abluftreinigung,<br />
Wasseraufbereitung, Recycling und Entsorgung,<br />
Zubehör, Maskierung, Mess- und Prüftechnik,<br />
Qualitätssicherung, Kennzeichnung, Entlackung, Lohnbeschichtung,<br />
Dienstleistungen sowie Fachliteratur.<br />
Eine Software von Gema für die dynamische Konturerkennung sorgt für die<br />
Automatisierung der Pulverbeschichtung: Die durch den Kontur-Laserscanner<br />
genau erfasste Objektgeometrie wird von der Steuerung mit 3D-Software automatisch<br />
übersetzt, die Pistolenachsen werden entsprechend positioniert und die<br />
Beschichtungsparameter für eine automatisierte Pulverbeschichtung angepasst.<br />
Bild: Gema<br />
Roboter kantenscharf aufgetragen und anschließend<br />
einfach wieder abgezogen werden kann.<br />
Handlackierer werden zwar auch in Zukunft unverzichtbar<br />
sein, doch geht der Trend bei der Serienlackierung<br />
in Richtung Automatisierung von Applikationsprozessen.<br />
Treiber dafür ist die Entwicklung kleiner und<br />
preiswerter sowie leicht zu programmierender Roboter.<br />
Sie ermöglichen eine hohe Reproduzierbarkeit und<br />
Qualität der Prozesse und tragen damit zu einer verbesserten<br />
Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der lackierenden<br />
Unternehmen bei.<br />
Als Schlüsselkomponente für eine effiziente Fertigung<br />
werden darüber hinaus leistungsfähige Manufacturing<br />
Execution Systeme (MES) vorgestellt. Sie vernetzen<br />
die Fabrik über den gesamten Fertigungsprozess<br />
horizontal sowie über alle Prozessebenen vertikal hinweg.<br />
Dies ermöglicht eine integrierte Datenerfassung,<br />
-analyse und grafische Darstellung in Echtzeit. Werden<br />
die erfassten Informationen über Anlagenzustand, Prozesse<br />
und Produkte analysiert und miteinander verknüpft,<br />
können die Anlagen darüber hinaus durch wissensbasierte<br />
Algorithmen intelligent und selbstregulierend<br />
gemacht werden.<br />
•<br />
Doris Schulz<br />
Journalistin in Korntal<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 59
Die Kühlsysteme von Lahnstein kommen<br />
oft als Bestandteil größerer Fertigungseinheiten<br />
zum Einsatz. Das Unternehmen<br />
leistet sich eine eigene Lackiererei,<br />
in die 2016 investiert wurde.<br />
Lahntechnik setzt auf eigene Lackiererei und Lacke von WB Coatings<br />
Innen hui und<br />
außen auch<br />
Lackiertechnik | Lahntechnik hat die Produktionszeit<br />
bei der Gehäuselackierung verkürzt durch die Vorbehandlung<br />
durch vollautomatische Phosphatierung<br />
und schnell trocknende Strukturlacke.<br />
Dieter Keuser, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
von Lahntechnik, entschied sich aus<br />
gesundheitlichen und wirtschaftlichen<br />
Gründen für einen lösemittelarmen Strukturlack<br />
und wasserverdünnbare Struktur -<br />
lacke. Bilder: WB Coatings<br />
Beim Anlagenbau spielen neben technischen<br />
Herausforderungen auch optische Ansprüche<br />
an die Gehäuse eine immer größere Rolle.<br />
Damit der Kühlanlagenbauer Lahntechnik<br />
auch in diesem Bereich bei seinen Abnehmern<br />
durch besonders hohe Flexibilität<br />
und Qualität punkten kann, betreibt er eine<br />
moderne Lackierstraße und vertraut auf<br />
Premiumprodukte von WB Coatings mit<br />
Sitz in Schliersee. Die Vorbehandlung durch<br />
eine vollautomatische Phosphatierung in<br />
Kombination mit schnell trocknenden<br />
Strukturlacken sorgt für kürzere Produktionsläufe<br />
und schafft damit höhere Margen.<br />
Ob als Einzellösung oder in Serienfertigung,<br />
für flüssige oder für feste Medien: Immer<br />
dann, wenn bei industriellen, forschungstechnischen,<br />
gastronomischen oder<br />
auch handwerklichen Prozessen Kühlung erforderlich<br />
ist, sind intelligente Auslegungen<br />
auch im Hinblick auf Energieeffizienz und<br />
Qualitätsstabilität gefragt. Lahntechnik hat<br />
sich mit kühltechnischen Lösungen vor allem<br />
für die Maschinen-, Kunststoff-, Pharma-<br />
und Lebensmittelindustrie im Markt<br />
etabliert. Pro Monat verlassen durchschnittlich<br />
zwischen 600 und 1000 Anlagen den<br />
Werkhof in Nassau. Dabei reicht das Portfolio<br />
des mittelständischen Unternehmens<br />
von der präzisen Kühlung auf kleinstem<br />
Raum bis hin zum 30 m langen Kühltunnel.<br />
„Allein mit der maschinenbaulichen Erfüllung<br />
des Kundenwunsches haben wir unser<br />
Ziel jedoch noch nicht erreicht. Denn die<br />
Anforderungen steigen auch mit Blick auf<br />
die Gehäuseoptik kontinuierlich an“, weiß<br />
Dieter Keuser, geschäftsführender Gesellschafter<br />
bei Lahntechnik. So muss sich der<br />
Anlagenbauer beispielsweise mit den Corporate-Design-Auflagen<br />
seiner Auftraggeber<br />
oder mit Farbkonzepten für Produktionshallen<br />
auseinandersetzen, in denen die<br />
Kühlsysteme oft als Bestandteil größerer<br />
Fertigungseinheiten zum Einsatz kommen.<br />
Um auch den optischen Ansprüchen seiner<br />
Geschäftspartner gerecht zu werden und<br />
hier mit hoher Flexibilität zu punkten, leistet<br />
sich Lahntechnik im Gegensatz zu vielen<br />
Wettbewerbern eine eigene Lackiererei, in<br />
die erst 2016 umfangreich investiert worden<br />
ist. Zur Vorbehandlung der Gehäuseoberflächen<br />
wird eine vollautomatische Phosphatierung<br />
angewendet. Mit Hilfe eines minutiös<br />
dosierbaren Düsenkranzes werden<br />
hierbei Öle und Fette vorheriger Fertigungsprozesse<br />
entfernt. Das dient dem Korrosionsschutz,<br />
fördert die spätere Lackhaftung<br />
und spart nicht zuletzt den Auftrag einer<br />
Grundierung und damit Zeit innerhalb des<br />
Coating-Prozesses.<br />
Strukturlack ist nicht gleich Strukturlack<br />
Die im Anlagenbau eingesetzten Strukturlacke<br />
müssen also nicht nur widerstandsfähig<br />
gegenüber mechanischen und chemischen<br />
Einflüssen von außen sein, sondern auch eine<br />
möglichst hohe und chargenübergreifende<br />
Farbstabilität mitbringen. „Es darf einfach<br />
nicht passieren, dass die Gehäusekäs-<br />
60 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
technik & wissen<br />
ten in einer anderen Farbnuance lackiert<br />
sind als die Türen. Der Nachbearbeitungsaufwand<br />
wirft einem dann schnell die<br />
Kalkulation und vertragliche Lieferzusage<br />
über den Haufen“, sagt Keuser.<br />
Im Zuge der Anlagenmodernisierung hat<br />
sich Lahntechnik für einen Wechsel des<br />
Lackanbieters hin zu WB Coatings entschieden.<br />
Dessen Produkte werden heute manuell<br />
mit Niederdruckspritzpistolen appliziert,<br />
was zudem eine äußerst stabile Viskosität<br />
voraussetzt. „Zuvor mussten wir häufig mit<br />
Verdünner jonglieren, um die für uns erforderliche<br />
Lackkonsistenz zu erzielen. Das<br />
war aus gesundheitlichen und natürlich<br />
auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht<br />
akzeptabel“, so Keuser. Deshalb setzt Lahntechnik<br />
nun den lösemittelarmen High-Solid-Strukturlack<br />
Pur Plus und die wasserverdünnbaren<br />
Strukturlacke Aquapur ein. Zur<br />
deutlichen Verkürzung der Beschichtungsprozesse<br />
auch ohne Ofentrocknung werden<br />
”<br />
Die Anforderungen an die<br />
Gehäuseoptik steigen<br />
kontinuierlich an.“<br />
Quelle: Dieter Keuser, Lahntechnik<br />
die dazu passenden Härter Platinum Dry beziehungsweise<br />
Aquapur Katalyt verwendet.<br />
„Unsere Abnehmer schätzen an unseren<br />
Kühlsystemen die Kombination aus durchdachter<br />
Technik und verlässlicher Optik.<br />
Die frisch lackierten Gehäuse sind wie Visitenkarten<br />
unserer technischen Expertise“,<br />
betont Keuser. Und die Entscheidung für die<br />
Strukturlacke von WB Coatings habe sich<br />
schon in mehrfacher Hinsicht für Lahntechnik<br />
gelohnt: Durch höheren Verarbeitungskomfort,<br />
kürzere Durchlaufzeiten und<br />
durch kontinuierliche Ergebnissicherheit.<br />
Zu den Kunden zählen zum Beispiel der<br />
Werkzeugmaschinenhersteller DMG Mori,<br />
Satisloh (Hersteller von Maschinen für Brillen-<br />
und Feinoptikfertigung) und die Starrag<br />
Group, die Präzisions-Werkzeugmaschinen<br />
zur Bearbeitung von Metall, Verbundwerkstoffen<br />
und Keramik fertigt. •<br />
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Richard Geiss GmbH<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 61
technik & wissen<br />
Die Heizbahnen bestehen aus einer<br />
PET-Folie, in die Carbonfasern und<br />
Füllstoffe eingearbeitet sind.<br />
Flächenheizung aus PET-Folie mit Carbonfasern<br />
So leicht wie Papier<br />
Heiztechnik | Mit einer Höhe von nur 0,5 mm ist die<br />
Lofec-Flächenheizung eine der dünnsten der Welt.<br />
Pro Quadratmeter bringt sie es gerade mal auf 100 g.<br />
Möglich machen das Carbonfasern, die in eine PET-<br />
Folie eingearbeitet sind.<br />
Dass die Landesagentur für Leichtbau Baden-Württemberg<br />
diese Innovation publik gemacht hat, kommt nicht<br />
von ungefähr. Die Leichtbau BW GmbH hat sich den<br />
Methoden zur Gewichtsreduzierung verschrieben, weist<br />
aber auch permanent darauf hin, wie sich gewichts -<br />
sparende Effekte fortpflanzen in Konstruktionen und<br />
Prozessketten. Die Flächenheizbahnen der Lofec GmbH<br />
sind ein Beispiel dafür. Sie bringen gerade mal 100 g/m²<br />
auf die Waage und sind damit ein echtes Leichtgewicht.<br />
Dies trägt zu den vielen Einsatzmöglichkeiten des<br />
Produktes bei – die womöglich noch nicht einmal alle<br />
erkannt sind.<br />
Die nur 0,5 mm dicken Bahnen lassen sich fast überall<br />
verlegen. Egal ob unter Fliesen oder Parkett im Fußboden,<br />
in der Decke unter Putz oder einer Wand hinter<br />
der Tapete – durch ihre geringe Größe lassen sich die<br />
Heizbahnen quasi unsichtbar verbauen. Das gibt<br />
Planern neue Möglichkeiten an die Hand, wenn sie<br />
anstelle eines klobigen Heizkörpers das Heizsystem in<br />
Wand oder Decke „verstecken“ können.<br />
Bei der Lofec-Flächenheizung kommen typische<br />
Leichtbaumaterialien zum Einsatz: Carbonfasern sind<br />
in eine PET-Folie eingearbeitet. Auch in der Konstruktion<br />
wurde Leichtbauphilosophie umgesetzt, um den<br />
Materialeinsatz zu minimieren und so wertvolle Res-<br />
sourcen zu sparen. Ein weiterer Mehrwert ist der geringere<br />
Stromverbrauch des Heizsystems, etwa im Vergleich<br />
zu einem Nachtspeicherofen. Das Heizsystem<br />
wird mit einer gefahrlosen Niederspannung bei 24 V betrieben.<br />
Durch den Flächenwiderstand in den Bahnen<br />
entwickelt sich dort die Strahlungswärme. Sie gilt als die<br />
natürlichste Art der Wärmeentwicklung. Die Heizbahnen<br />
erwärmen nicht wie ein klassischer Heizkörper die<br />
Raumluft, sondern geben Wärmestrahlen ab, die Gegenstände<br />
oder Körper im Raum erwärmen – genau so, wie<br />
es die Strahlen der Sonne auch tun.<br />
Lofec arbeitet eng mit der Bauindustrie zusammen<br />
und hat für ihre elektrische Flächenheizung bereits<br />
mehrere Aufbauempfehlungen und Freigaben erhalten.<br />
Die Flächenheizung ist laut Leichtbau BW das einzige<br />
elektrische Fußbodenheizsystem mit der Zulassung der<br />
Hersteller von Parkett und Designbodenbelägen. Die<br />
Flächenheizung gibt es in drei verschiedenen Leistungsstufen:<br />
60 W/m², 110 W/m² oder 220 W/m². Vom Fachmann<br />
lassen sich die Heizbahnen sehr flexibel verlegen,<br />
zum Beispiel wenn sie in die Wand eingespachtelt werden.<br />
Dabei sind die Bahnen verletzungstolerant: Man<br />
kann problemlos ein Bild aufhängen oder einen runden<br />
Ausschnitt für eine Unterputzdose aus ihnen herausschneiden<br />
– das steckt die Flächenheizung weg und die<br />
Funktion wird nicht beeinträchtigt, so heißt es. Durch<br />
die Niedervolt-Technologie (24V) können die Heiz -<br />
bahnen auch im Bad, im Boden der Dusche oder in den<br />
Wänden, verbaut werden. Und sie lassen sich als Ergänzung<br />
zu einem bestehenden Heizsystem verwenden, um<br />
etwa kalte Stellen im Wohnraum zu beheizen.<br />
Bei der Flächenheizung ziehts auch nicht. Herkömmliche<br />
Heizkörper versetzen die erwärmte Luft in<br />
62 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
WATERJET SOLUTIONS<br />
Bewegung. Durch den Temperaturunterschied zwischen<br />
Boden und Decke steigt die warme Luft nach oben.<br />
Anders bei der elektrischen Flächenheizung: Die Strahlungswärme<br />
sorgt für einen viel geringeren Temperaturunterschied<br />
zwischen Boden und Decke. Dieser beträgt<br />
im Schnitt nur zwei bis drei Grad. Dadurch wird keine<br />
große Zirkulation der Luft im Raum erzeugt und entsprechend<br />
weniger Staub mitgenommen.<br />
Ein weiteres Einsatzgebiet der Flächenheizung ist der<br />
Bereich Schimmelsanierung: Schimmel entsteht an Stellen,<br />
an denen eine zu niedrige Oberflächentemperatur<br />
herrscht und sich durch hohe Luftfeuchtigkeit Nässe<br />
niederschlagen kann. Um dem Schimmel den Kampf<br />
anzusagen, wird die Flächenheizung in die Wand eingespachtelt.<br />
Die patentierte Temperaturregelung sorgt<br />
dafür, dass die Wand mit 13 bis 17 °C nur ganz leicht<br />
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ENTDECKEN SIE DIE MÖGLICHKEITEN<br />
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Die Lofec-Flächenheizung erhitzt nicht wie ein klassischer Heizkörper<br />
die Raumluft, sondern sie gibt Strahlungswärme ab, die Gegenstände<br />
und Körper im Raum erwärmt. Bilder: Lofec<br />
Blankstahl<br />
beheizt wird, um sie über dem Taupunkt zu halten. Die<br />
Kondensatbildung wird verhindert und damit das<br />
Schimmelwachstum.<br />
Im Vergleich zu Nachtspeicheröfen kann die elektrische<br />
Flächenheizung die Stromkosten mehr als halbieren,<br />
teilt Lofec mit. Das schont nicht nur den Geld -<br />
beutel, sondern ist auch ein Plus für die Umwelt.<br />
Versorgt man das Heizsystem dabei zum Beispiel mit<br />
selbst gewonnener Energie aus einer Photovoltaikanlage<br />
in Kombination mit einem Stromspeicher, lässt sich ein<br />
sehr hoher Autarkiegrad erreichen und das Eigenheim<br />
ohne den Ausstoß von Emissionen beheizen.<br />
Lofec vertreibt die Flächenheizung über Fachhandwerker<br />
wie Maler, Stuckateure, Elektriker oder Bodenleger.<br />
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Wir fertigen Draht mit gezogener Oberfläche<br />
sowie Stäbe mit runden Querschnitten in gezogener,<br />
gerichteter, geschliffener und polierter Ausführung<br />
in sämtlichen ISO-Toleranzklassen.<br />
Zu unserem Werkstoffprogramm gehören Werkzeugstähle,<br />
Rostfrei- und Sondergüten, Wälzlagerstähle,<br />
Federstähle und Automatenstähle. Silberstähle<br />
der Qualitäten 1.2210 und 1.2516 liefern wir in den<br />
Abmessungen rund 1 - 50 mm kurzfristig ab Lager.<br />
Gewalzte Ringe Blankstahl<br />
Platestahl Umformtechnik GmbH<br />
Platehofstraße 1 - 58513 Lüdenscheid - Germany<br />
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Fax: 02351 439-355 - www.platestahl.com<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 63
produkte<br />
Mehr Platz im Schaltschrank<br />
Servoantriebssystem | Durch die<br />
Integration des Servoantriebs<br />
direkt in den Servomotor erhält<br />
das dezentrale Servoantriebssystem<br />
AMP8000 von Beckhoff eine<br />
sehr kompakte Bauform. Das<br />
Leistungsmodul ist am hinteren<br />
Wellenende des Servomotors angebracht.<br />
Dadurch sind die Anbaumaße<br />
des dezentralen Servoantriebs<br />
mit dem der entsprechenden<br />
Standard-Servomotoren<br />
der AM8000-Baureihe identisch.<br />
Die Verlagerung der Leistungselektronik<br />
direkt an die<br />
Maschine reduziert den Platzbedarf<br />
im Schaltschrank auf ein<br />
einziges Koppelmodul, das mit<br />
nur einem Kabel über ein Verteilermodul<br />
mehrere Servoantriebe<br />
versorgt. Das Koppelmodul<br />
kann über das ebenfalls per<br />
Ethercat P, also über nur ein Kabel<br />
für Ethercat und Power, verbundene<br />
IP-65-Verteilermodul<br />
AMP8805 bis zu fünf dezentrale<br />
Servoantriebe AMP8000 ansteuern.<br />
Das Ergebnis spart laut<br />
Hersteller Material, Platz, Kosten<br />
und Montageaufwand signifikant<br />
ein und eröffnet neue Wege<br />
für modulare Maschinenkonzepte.<br />
Das dezentrale Servoantriebssystem<br />
AMP8000 gibt es<br />
in den Flanschgrößen F4 und<br />
F5. Verfügbar sind Ausführungen<br />
mit 0,61 bis 1,23 kW Nennleistung<br />
und 2,00 bis 4,8 Nm<br />
Stillstandsdrehmoment (F4)<br />
oder 1,02 bis 1,78 kW Nennleistung<br />
und 4,10 bis 9,7 Nm<br />
Stillstandsdrehmoment (F5). •<br />
Zulassung nach DIN EN<br />
16678 DVGW erhalten<br />
Gleitschieberventile | Mit ihrer speziellen Konstruktion<br />
aus zwei aufeinander gleitenden und gegeneinander<br />
dichtenden Schlitzscheiben gehören<br />
die Gleitschieberventile von Schubert & Salzer zu<br />
den Armaturen, die eine sehr hohe Regelpräzision<br />
für den Gasstrom mit nahezu<br />
Null-Leckage kombinieren. Das zentrale<br />
Drosselorgan ist kaum Verschleiß ausgesetzt,<br />
was hohe Standzeiten ermöglicht.<br />
Durch unterschiedliche Werkstoffausführungen<br />
und in Kombination mit gängigen<br />
Stellungsreglern können sie in nahezu allen<br />
Bereichen der Gasaufbereitung, -verteilung<br />
und -nutzung eingesetzt werden.<br />
Die Ventile hatten bislang eine DVGW-<br />
Zulassung gemäß DIN 3394. Diese wurde<br />
nun gemäß DIN EN 16678 erneut durch<br />
den DVGW überprüft und die Zulassung<br />
erteilt.<br />
•<br />
Ethernet-Verkabelung aus<br />
dem Baukasten<br />
Industriestecker | Helukabel<br />
bietet vorkonfektionierte<br />
Anschluss- und Verbindungsleitungen<br />
für den<br />
Bereich der industriefähigen<br />
Ethernet-Verkabelung<br />
an. Mit den umspritzten<br />
Industriesteckern M12<br />
und RJ45 können sich<br />
Kunden nach dem Baukastenprinzip<br />
alle möglichen Kombinationen von<br />
Kabeln und Steckern zusammenstellen. Angegossene<br />
M12- und RJ45-Stecker in Verbindung mit leistungsstarken<br />
Datenkabeln mit Übertragungsraten von bis<br />
zu 10 Gbit/s garantieren eine schnellere und zuverlässigere<br />
Inbetriebnahme. Die Auswahl unterteilt sich<br />
in festverlegte, gelegentlich bewegte oder hochflexible<br />
Anwendungen. Der umspritzte M12-Stecker ist<br />
als D-kodierte und X-kodierte Version in den Kategorien<br />
5 und 6A erhältlich.<br />
•<br />
Stark und kostengünstig<br />
DC-Motor | Die drehmomentstarken,<br />
bürstenlosen<br />
EC-i-Motoren von Maxon<br />
Motor gibt es jetzt<br />
auch in kleinem Durchmesser<br />
und mehreren Varianten.<br />
Er besitzt einen Durchmesser von 30 mm und<br />
ist somit kleiner als die bisher erhältlichen EC-i<br />
40. Wie seine Vorgänger überzeugt er durch hohe<br />
Dynamik, geringes Rastmoment und hohes Drehmoment.<br />
Es gibt ihn in zwei Längen und in den<br />
Ausführungen Standard sowie High Torque. Dabei<br />
liefert er ein maximales Nenndrehmoment bis<br />
110 mNm bei 75 W. Trotz ihrer Leistung sind sie<br />
eine kostengünstige Alternative zu bestehenden<br />
Antrieben. Dank ihrer kompakten Bauweise sind<br />
sie für Handgeräte oder Anwendungen in der Robotik<br />
geeignet. Die Motoren sind erweiterbar mit<br />
Encodern, Getrieben, Servokontrollern oder Positioniersteuerungen.<br />
•<br />
64 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Mit farbigen Symbolen<br />
planen und visualisieren<br />
Magnetfolien | Mit der Graviflex-Serie bietet<br />
Schallenkammer eine flexible Problemlösung<br />
für technische und organisatorische Aufgaben.<br />
Je nach Variante lassen sich farbige Visualisierungs-<br />
und Planungssymbole oder Magnetelemente<br />
für den Einsatz in Produktion, Lager<br />
und Werkstatt anfertigen. Die ein- oder beidseitig<br />
magnetischen Folien haften auf allen eisenhaltigen<br />
Untergründen. Die einfachste Folie<br />
ist eine unbeschichtete, beidseitig braune Variante.<br />
Je nach Anwendung kann die nicht-magnetische<br />
Folienseite selbstklebend ausgeführt<br />
oder mit einer farbigen Beschichtung<br />
versehen werden, die<br />
sich beschreiben lässt oder nach<br />
Kundenvorgabe bedruckt<br />
wird. Die Magnetfolien lassen<br />
sich stanzen oder mit<br />
Cutter und Schere in<br />
Form bringen. •<br />
Schmiedeteile verzugsfrei und<br />
kosteneffizient fertigen<br />
Spezialstahl | Mit dem Spezialstahl<br />
Bainidur 1300 ebnen<br />
die Deutschen Edelstahlwerke<br />
den Weg zu einer kosteneffizienten<br />
Fertigung innovativer<br />
Schmiedeteile. Hochfeste und<br />
duktile Komponenten für den<br />
Automobilleichtbau lassen<br />
sich prozesssicher, verzugsfrei<br />
und im Ergebnis mit geringer<br />
Bearbeitungszugabe fertigen.<br />
Damit ist der bainitische<br />
Werkstoff eine Alternative zu<br />
herkömmlich eingesetzten Stahllösungen. Werkstücke aus Bainidur<br />
1300 können ohne zusätzliches Vergüten und in gleichbleibend<br />
hoher Qualität gefertigt werden. Das gilt auch für<br />
großvolumige Bauteile (>60 mm rund). Eine Besonderheit ist<br />
das große Prozessfenster hinsichtlich der Temperaturführung<br />
beim Schmieden und Abkühlen.<br />
•<br />
Antriebsrichtung<br />
lässt sich um<br />
90° drehen<br />
Winkelgetriebe | Für Bandantriebe mit beengten Einbauräumen<br />
eignet sich der AC-Antrieb mit Winkelgetriebe von<br />
Koco Motion, da sich mit ihm der notwendige rückwärtige<br />
Bauraum an der Antriebsseite reduzieren lässt. Für seine<br />
kleinen Ausführungen an 4-poligen AC-Asynchronmotoren<br />
eignet sich das neue Winkelgetriebe BRH, mit dem sich<br />
die Antriebsrichtung um 90° drehen lässt. Das Winkelgetriebe<br />
wird für die K8-Baureihe mit einem Durchmesser<br />
von 80 mm und die K9-Baureihe mit einem Durchmesser<br />
von 90 mm angeboten. Das BRH basiert auf den Untersetzungsverhältnissen<br />
von 3/1 bis 180/1. Mit dem 1:10 Vorsatzgetriebe<br />
können sie zudem motorseitig weiter untersetzt<br />
werden. Der Anwender hat die Wahl zwischen Wellen-<br />
oder Hohlwellenabtrieb. Dabei sind bis zu 20 Nm Abtriebsmomente<br />
möglich.<br />
•<br />
Saubere Luft auch bei<br />
Filterverschmutzung<br />
EC-Hochleistungsgebläse | Das neue Hochleistungsgebläse<br />
von EBM-Papst erzeugt den gewünschten<br />
hohen Druck, um verschmutzte Luft<br />
durch die Filtersysteme zu fördern. Durch die integrierte<br />
stufenlose Drehzahlregelung<br />
ist ein energiesparender<br />
Teillastbetrieb<br />
möglich, der zudem<br />
die Standzeiten der Filter<br />
verlängert. Auch bei zunehmender<br />
Filterverschmutzung<br />
bleiben bei<br />
entsprechender Drehzahlanpassung<br />
der Druck und<br />
der Volumenstrom konstant.<br />
Ein PID-Regler ist<br />
in der Motorelektronik integriert.<br />
Per Modbus-RTU lassen sich mehrere<br />
Ventilatoren miteinander vernetzen, außerdem<br />
können Daten für das Steuerungssystem bereitgestellt<br />
und zahlreiche Überwachungs-, Diagnoseund<br />
Warnfunktionen genutzt werden. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 65
produkte<br />
Drahtloser Slave<br />
auf Bluetooth-Frequenz<br />
Feldbusknoten | Wer Schweißzangen oder<br />
Greifer häufig wechseln muss oder in kinetisch<br />
schwierigen Anwendungen arbeitet, wird die<br />
drahtlose Anbindung von Slaves begrüßen, die<br />
SMC ermöglicht: Rotationstische oder Roboterarme<br />
können sich damit frei bewegen, ohne<br />
dass Kabelstränge stören. Die Kommunikation<br />
ist stabil und sicher. Innerhalb von nur 0,25 s<br />
integrieren die Feldbusknoten der Serie<br />
EX600-WEN beliebige Werkzeuge in<br />
übergeordnete Automationssysteme.<br />
Sobald sie in das 2,4-GHz-Frequenzfeld<br />
des Masters gelangen, baut sich<br />
die Kommunikation auf. Dank Bluetooth-Frequenz<br />
ist die Kommunikation<br />
frei von Störfrequenzen, denn das<br />
2,4-GHz-Band liegt fernab der typischen<br />
Frequenzen in der Antriebs-,<br />
Maschinen oder Schweißtechnik. •<br />
Individuelle Lösungen für die<br />
Fördertechnik<br />
Antriebe | Die leistungsfähigen Servoantriebe von Groschopp können<br />
schnell beschleunigen und abbremsen sowie exakt an den vom<br />
Kunden gewünschten Stellen stoppen – ideal für Positionieraufgaben<br />
in der Fördertechnik. Ein Spezialgebiet stellen die Durchlaufwaagen<br />
dar: Ohne Stopp des Förderbandes ermittelt eine Wägeeinheit<br />
das Gewicht der Produkte auf dem Band. Bei einer konstanten<br />
Förderung ist ein kostengünstiger Wechsel- oder Drehstrommotor<br />
(beziehungsweise Induktions- und Kurzschlussläufer) oftmals ausreichend.<br />
Bei einer hoch dynamischen und genauen Positionierung<br />
hingegen braucht es<br />
einen leistungsfähigen<br />
Servoantrieb, der extrem<br />
schnell beschleunigen<br />
und ebenso schnell wieder<br />
abbremsen kann. Für<br />
sensible Bereiche bietet<br />
der Hersteller rundum<br />
geschlossene Hygienic-<br />
Design-Motoren ohne<br />
Ecken und Kanten. •<br />
Bild: Laurentiu lordache/Fotolia<br />
Mechanische<br />
Auflösung bis<br />
zu 24 000<br />
Halbschritte<br />
Spritzenpumpe | Mit der IMI Norgren Cadent 3 Spritzenpumpe<br />
von IMI Precision Engineering können höhere<br />
Präzision bei komplexen Bildgebungs- und Laser-Verfahren<br />
erreicht werden. Mit einer mechanischen Auflösung<br />
bis 24 000 Halbschritten und erweiterten Mikroschrittfähigkeiten<br />
erlaubt die Pumpe eine Anpassung<br />
der Durchflussraten zwischen 0,008 und 500 ml/min.<br />
Sie besitzt einen verstärkten Encoder für eine optimale<br />
Ventilanpassung, was Strömungsturbulenzen minimiert<br />
und ein wiederholbares Dosiervolumen gewährleistet.<br />
Die Spritzenpumpe ist in drei Stufen konfigurierbar. Ein<br />
intelligentes Diagnosesystem erleichtert die programmierbare<br />
Fehlersuche sowie die integrierte Ereignis- und<br />
Fehlerprotokollierung.<br />
•<br />
Kugelrastprinzip statt<br />
Rutschnaben<br />
Sicherheitskupplung | Die<br />
Sicherheitskupplung Typ<br />
ECH für Kettenantriebe von<br />
Enemac vereinigt die Vorteile<br />
von Kugelrastkupplungen<br />
mit der kurzen Bauform von<br />
Rutschkupplungen (Rutschnaben).<br />
Das Abtriebselement<br />
in Form eines Kettenrades ist als Funk tionsteil in<br />
die Kupplung integriert. Durch den Formschluss<br />
der Kupplung mittels Kugeln, die durch Tellerfedern<br />
in eine Kegelsenkung gedrückt werden, ist,<br />
anders als bei einer Rutschkupplung, eine hohe<br />
Wiederholgenauigkeit des vorgegebenen Ausrastmomentes<br />
und die dauerhafte Funktion gewährleistet.<br />
Über eine Nutmutter wird die Kupplung<br />
auf ein bestimmtes Ausrastmoment eingestellt.<br />
Beim Überlastfall rastet die Kupplung aus und<br />
nach einer Umdrehung wieder ein (Synchronrastung).<br />
Die Einstellmomente reichen bei elf Baugrößen<br />
von 2 bis 900 Nm. •<br />
66 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
Bauteile werden stumpf<br />
rundnahtverschweißt<br />
Schweißanlagen | Aus seinem Systembaukasten mit<br />
Standardkomponenten realisiert Müller Opladen binnen<br />
vier bis acht Wochen kundenspezifische Schweißanlagen.<br />
So wurde damit beispielsweise eine Rundnaht-<br />
Schweißanlage gebaut, auf der zylindrische Bauteile bis<br />
100 kg Gewicht mit Durchmessern von 30 bis 200 mm<br />
und einer Bauteillänge bis 1500 mm per WIG-Schweißverfahren<br />
automatisiert verschweißt werden. Die Bauteile<br />
werden stumpf, das heißt ohne Schweißnahtvorbereitung,<br />
rundnahtverschweißt.<br />
Der Schweißprozess<br />
wird über eine Lichtbogen-Höhenregelung<br />
kontrolliert.<br />
Sobald sich die Lichtbogenlänge<br />
verändert, korrigiert<br />
die Anlagensteuerung<br />
diese Abweichung. Bei den<br />
Stromquellen ist die Anlage<br />
unabhängig von Fabrikat<br />
und Hersteller. •<br />
Zukunft für Kinder !<br />
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EINE ZUKUNFT.<br />
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der Patenschaft.<br />
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Eine gemeinsame Initiative von<br />
Robuste Antriebe für die<br />
Schwerindustrie<br />
Getriebemotoren | WEG hat sein WG20-<br />
Getriebemotoren-Programm erweitert: Die neu entwickelten<br />
Stirnrad-, Flach- und Kegelstirnradgetriebe erweitern<br />
das bisher verfügbare Programm bis 1550 Nm<br />
um Getriebemotoren für Nennmomente bis 5000 Nm.<br />
Dank ihrer Robustheit und hochwertigen Verarbeitung<br />
eignen sich die Motoren für anspruchsvolle Anwendungen<br />
in der Schwerindustrie. Sie lassen sich mit Anbaumotoren<br />
mit Leistungen von 0,12 bis 30 kW kombinieren.<br />
Dadurch sind die Getriebemotoren bis Energieeffizienzklasse<br />
IE4 verfügbar und direkt am Netz betreibbar.<br />
Die marktüblichen Anschlussmaße sowie der mit<br />
internationalen Zertifizierungen versehene modulare<br />
Getriebeanbaumotor erleichtert den weltweiten Einsatz.<br />
Mit Frequenzumrichtern kann er bei 100 beziehungsweise<br />
120 Hz betrieben werden. •<br />
Wir unterstützen:<br />
workeer.de – die erste Jobbörse<br />
für Geflüchtete und Arbeitgeber, die<br />
ihnen Chancen bieten wollen.<br />
workeer entstand als Studentenprojekt an der HTW Berlin.<br />
Hinter workeer steht der Gedanke, dass von einem gelungenen<br />
Einstieg von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt die gesamte<br />
Gesellschaft profitiert.<br />
Warum als Arbeitgeber Geflüchteten Jobs geben?<br />
• Geflüchtete sind motivierte und engagierte Arbeitskräfte.<br />
• Eine gelungene Integration in den Arbeitsmarkt fördert<br />
auch die weitere erfolgreiche Integration in Deutschland.<br />
• Geflüchtete haben oft eine besondere Lebensgeschichte<br />
und bereichern Unternehmen mit ihrem Wissen, ihren<br />
Erfahrungen und ihren kulturellen Prägungen.<br />
• Ein Arbeitsplatz ermöglicht es Menschen, ein eigenständiges<br />
Leben zu führen ohne von Sozialleistungen abhängig zu<br />
sein – mit positiven Effekten für sie und unser Sozialsystem.<br />
• Viele der Geflüchteten verfügen über Ausbildungen oder<br />
Studienabschlüsse in Bereichen, in denen es hierzulande an<br />
Fachkräften mangelt.<br />
Mehr Informationen finden Sie auf www.workeer.de<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 67
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u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen<br />
und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-Behälter-<br />
Kanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche,<br />
Bestellung und Beschaffung, Bevorratung<br />
und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitäts<br />
sicherung, Systempflege und Prozessverbesserung.<br />
– Verbindungselemente<br />
– Norm- und Standardartikel<br />
– Sonder- und Zeichnungsteile<br />
– C-Teile-Management<br />
simple system GmbH & CO. KG<br />
www.simplesystem.com<br />
• Beschaffungsplattform für C-Teile<br />
• Persönliche Beratung vor Ort<br />
• Kunden-Lieferantenbeziehung steht im Fokus<br />
• Anbindung an die Warenwirtschaft<br />
• Mit simple system C-Teile Beschaffung vereinfachen<br />
• Verschlanken Sie Prozesse im indirekten Einkauf<br />
• Jetzt informieren und Beratung anfordern<br />
Würth Industrie Service GmbH & Co. KG<br />
www.wuerth-industrie.com<br />
Die Würth Industrie Service ist auf modulare<br />
Beschaffungs- und Logistikkonzepte für produzierende<br />
Industrie kunden spezialisiert. Aus den unterschiedlichen<br />
Modulen des C-Produkt-Service (CPS®) kann für<br />
jede individuelle Anforderung die passende C-Teile-<br />
Lösung mit einem Maximum an Versorgungssicherheit<br />
zusammengestellt werden. Ein Produktspektrum von<br />
über 1.000.000 Artikeln, patentierte Behälter- und<br />
RFID-Technologie umrahmen die innovativen Systeme.<br />
68 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
PARTNER DER INDUSTRIE<br />
CNC-LASERSCHNEIDEN<br />
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
FEDERN<br />
Schages GmbH & Co.KG<br />
www.schages.de<br />
Über 30 Jahre Erfahrung im Laserschneiden!<br />
Als mehrfach zertifizierter Hightech Laser-Blechbearbeiter<br />
aus Krefeld bieten wir wirtschaftliche Lösungen<br />
für die weiterführende Metallverarbeitung.<br />
Flexibilität ist unsere Stärke<br />
– Edelstahl rostfrei bis 50 mm, Stahl/Alu bis 25 mm,<br />
Kupfer/Messing bis 10 mm<br />
– XXL-Fasenschneiden bis 3 m x 12 m<br />
– XXL-Rohrschneiden bis 12 m Länge<br />
– Kleinteile, Einzelteile, Prototypen<br />
– CNC-Abkanten bis 4 m/320 t<br />
Zertifizierungen:<br />
DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 14001, PED 97/23/EC,<br />
WPK nach DIN EN 1090.<br />
Airgroup GmbH & Co. KG<br />
www.airgroup.eu<br />
Die Airgroup, ein Servicenetz ausgewählter, zertifizierter<br />
Drucklufttechnik-Anlagenbauer und Drucklufttechnik-Serviceunternehmen.<br />
Mit 17 Partnerbetrieben<br />
an 20 Standorten und rund 430 Mitarbeitern<br />
– davon mehr als 100 Servicetechniker – garantiert<br />
Ihnen die Airgroup einen 24 Std.-Anlagenservice,<br />
einheitlich hohe Standards in Quali tät, Fachkompetenz<br />
und der Ausarbeitung innovativer Druckluftkonzepte<br />
sowie die schnelle Bereitstellung von<br />
Mietkompressoren.<br />
Airgroup GmbH & Co. KG<br />
Im Ostpark 15, 35435 Wettenberg<br />
Phone +49 641 984682-0, Fax +49 641 984682-29<br />
info@airgroup.eu, www.airgroup.eu<br />
Schweizer GmbH & Co. KG<br />
www.schweizer-federn.de<br />
Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />
bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />
Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 105 Mitarbeiter<br />
hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />
aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />
Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />
GmbH & Co. KG umfasst:<br />
• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />
• Draht- und Stanzbiegeteile<br />
• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />
FLUIDTECHNIK<br />
KOMPONENTEN + SYSTEME<br />
REINIGUNGSTECHNIK<br />
ContiTech Industrial Fluid Systems<br />
www.contitech.de<br />
ContiTech Industrial Fluid Systems ist einer der weltweit<br />
führenden Anbieter von industriellen Schlauchlösungen<br />
für das sichere Durchleiten von Flüssigkeiten, Gasen<br />
oder festen Stoffen. Das Produktportfolio umfasst<br />
• Wasser- und Trinkwasserschläuche<br />
• Schläuche für die Lebensmittel-, Getränke-,<br />
Kosmetik- und Pharmaindustrie<br />
• Dampf- und Reinigungsschläuche<br />
• Druckluft-, Autogen- und Hydraulikschläuche<br />
• Bau-, Bergbau- und Förderschläuche<br />
• Bahn-, Chemie- und Betankungsschläuche<br />
Die hochwertigen Industrieschläuche werden gemäß<br />
nationaler und internationaler Normen sowie nach<br />
individuellen Kundenspezifikationen hergestellt.<br />
RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
www.rct-online.de<br />
Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />
„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />
mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />
und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />
Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />
ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />
Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />
Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />
Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />
Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />
IP Gansow GmbH<br />
www.gansow.de<br />
IP Gansow stellt seit mehr als 50 Jahren hochwertige<br />
Bodenreinigungsgeräte her. Ökonomie und Ökologie<br />
stehen dabei im Focus. Das eigene bundesweite Vertriebs-und<br />
Servicenetz sorgt für optimale Beratung<br />
und Service. Unterschiedliche Finanzierungsmodelle<br />
und Wartungsverträge runden das Angebot ab.<br />
Wir bieten:<br />
– Scheuersaugmaschinen auch für den Einsatz in Reinräumen,<br />
ESD– und Ex-Schutz Bereichen sowie Edelstahlmaschinen,<br />
z. B. für die Lebensmittelindustrie<br />
– Kehrsaugmaschinen Nachläufer und Aufsitzgeräte<br />
– Nass- und Trockensauger für den gewerblichen Einsatz<br />
– Produkte für die manuelle Reinigung<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
VERPACKUNG<br />
ZEICHNUNGSTEILE<br />
Albert Pasvahl GmbH & Co.<br />
www.pasvahl.de<br />
Als Schraubenspezialist mit über 80 Jahren Erfahrung<br />
stehen wir für Qualität und Zuverlässigkeit.<br />
Wir liefern – direkt ab Lager:<br />
• Passschrauben<br />
• Vierkantschrauben<br />
• Verschlussschrauben<br />
• Flachkopfschrauben<br />
• Schrauben mit Zapfen/Spitze<br />
• Rändelschrauben<br />
• Messingschrauben<br />
• Sonderanfertigungen nach Vorgaben<br />
LICEFA<br />
Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG<br />
www.licefa.de<br />
Verpackungen für Dental, Promotion, Optik, Akustik,<br />
Elektronik, Medizin. Standardprogramm mit unterschiedlichen<br />
Größen und kundenspezifischer Fertigungstiefe<br />
mit Sonderfarben, Siebdruck, Schaumstoffu.<br />
Tiefzieheinlagen. Breites Sortiment an Rund-, Rechteck-<br />
u. Kugelscharnierdosen, Sortimentskästen, Koffern,<br />
Aufbau schränken, leitf. Verpackungen, SMD- u. Dental-<br />
Boxen, Pendelverpackungen u. tiefgezogenen Einlagen.<br />
Katalog kostenlos: www.licefa.de<br />
P+V GmbH Präzisions- und Verbindungstechnik<br />
www.drehteile-fraesteile.com<br />
Dreh-, Frästeile u. Montageteile vom Spezialisten. Seit<br />
über 25 Jahren ist P+V Partner der Industrie im Bereich<br />
Lohnfertigung kundenspezifischer Teile nach Zeichnung.<br />
Gefertigt wird aus Alu, Edelstahl, Stahl, Messing,<br />
Kunststoff und Sonderlegierungen.<br />
Das Lieferspektrum umfasst:<br />
– Drehteile<br />
– Frästeile<br />
– Blechteile<br />
– Montageteile<br />
Qualitätssicherung, Rahmenverträge, EMPB, VDA<br />
Labels, EDI, Kanban, kundenspezifische Datenschnittstellen,<br />
JIT und vieles mehr runden den Service ab.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 69
produkte<br />
μ-Prozessor Steuerung<br />
statt Kompakt-SPS<br />
Steuerungen | Neben<br />
dem Codesys-SPS-<br />
Portfolio stellt Kendrion<br />
Kuhnke Automation<br />
in der Produktfamilie<br />
Kuhnke CIO<br />
unabhängig programmierbare<br />
Embedded-<br />
Steuerungen her. Die<br />
Programmierung erfolgt in Hochsprache. Der Programmierer<br />
kann auf ein Softwarepaket mit allen Treibern<br />
für die industriebewährten Schnittstellen sowie Ein- und<br />
Ausgänge zurückgreifen und mit einem Beispielprogramm<br />
seine Applikation schnell aufbauen. Die Hardware<br />
ist mit einem 32-Bit-ARM-Prozessor ausgerüstet,<br />
nach CE-konformen Industrie-Standard IEC61132-2<br />
aufgebaut und UL-zugelassen. Die Hutschienen-Steuerung<br />
verfügt über eine Drehrichtungserkennung für<br />
Drehstrom-Antriebe. Mit der passenden Touch-Display-<br />
Erweiterung in 5“ oder 7“ wird das System zu einer<br />
Alternative für alle Serien-Maschinen und Geräte. •<br />
Direkter Zugriff auf<br />
Panels und Steuerungen<br />
Temperierung der Ventile<br />
hält Klebstoffe fließfähig<br />
Heizpatrone | Mit ihrem Durchmesser<br />
von der Größe eines Streichholzkopfes<br />
zählt die Hotrod HHP 1/8“<br />
(3,1 mm) von Hotset zu den<br />
kleinsten elektrischen Heizpatronen.<br />
Sie schafft<br />
eine Heizleistung von<br />
bis zu 750 °C und eignet<br />
sich zur Mikrodosierung, denn sie stellt durch die Temperierung<br />
von sehr schmal ausgelegten Applikationsventilen<br />
die Fließfähigkeit von Klebstoffen sicher. Die Klebemarken<br />
sind
vorschau 04.18<br />
Schweißen 4.0?<br />
Soviel ist bereits klar: Schweißen und intelligente Displays<br />
werden in Zukunft nicht mehr voneinander zu trennen sein,<br />
auch am Brenner. Und digitale Stromquellen bilden geradezu<br />
eine ideale Ausgangsbasis, um die Vision Industrie 4.0<br />
umzusetzen und im Bereich des Fügens mitzutragen. Inwieweit<br />
die Revolution schon stattfindet, eruieren wir in unserem<br />
Titelthema. Zu Wort kommen Hersteller und<br />
Branchenverband DVS mit ihren Ideen. Bild: EWM<br />
Automatisierung<br />
Das Echtzeitprotokoll Time Sensitive Networking<br />
(TSN) plus OPC UA als einheitliches Protokoll<br />
bis in die Feldebene ist keine Utopie.<br />
Viele Unternehmen zeigen bereits Lösungen.<br />
Wärmepumpen<br />
Sie haben das Potenzial, die wichtigste Heiztechnik<br />
der Zukunft zu werden: Wärmepumpen.<br />
Wir gehen der Frage nach, inwieweit sie<br />
sich für das Heizen in der Industrie eignen.<br />
erscheint montags Impressum<br />
ISSN 0019–9036<br />
Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung<br />
e.V. (WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder<br />
des Verbandes erhalten den <strong>Industrieanzeiger</strong> im Rahmen ihrer<br />
Mitgliedschaft. Zusammenarbeit im Fachbereich der Gießereitechnik<br />
mit der Zentrale für Gussverwendung, Düsseldorf.<br />
Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />
Mitherausgeber: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeugmaschinen);<br />
Prof. Dr.-Ing. Fritz Klocke (Technologie der Fertigungsverfahren);<br />
Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt (Fertigungsmesstechnik<br />
und Qualitätsmanagement); Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Günther<br />
Schuh (Produktionssyste matik), WZL RWTH Aachen<br />
Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer: Peter Dilger<br />
Verlagsleiter: Peter Dilger<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594–451<br />
Stellv. Chefredakteur:<br />
Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />
Phone +49 711 7594–454<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Inf. (FH) Uwe Böttger (ub), Phone +49 711 7594–458;<br />
M. A. Dana Fattahi (df), Phone +49 711 7594–475<br />
B. A. Alexander Gölz (ag), Phone +49 711 7594–342;<br />
B. A. (FH) Nora Nuissl (nu), Phone +49 711 7594–391<br />
Susanne Schwab (su), Phone +49 711 7594–444;<br />
Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594–495;<br />
Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirtin (FH) MonaWillrett (mw),<br />
Phone +49 711 7594–285<br />
Ständige freie Mitarbeiter:<br />
Dipl.-Ing. Volker Albrecht, Michael Grupp, Sabine Koll,<br />
Dr.-Ing. Rolf Langbein, Markus Strehlitz<br />
Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />
Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />
Layout: Beate Böttner, Vera Müller, Helga Nass<br />
ANZEIGEN<br />
Gesamtanzeigenleiter:<br />
Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565, Fax –1565<br />
Auftragsmanagement:<br />
Matthias Rath, Phone +49 711 7594–323, Fax –1323<br />
Zurzeit gilt Preisliste 77 vom 1.10.2017.<br />
Anzeigen-Annahmeschluss für Gelegenheits anzeigen mittwochs,<br />
15 Uhr.<br />
Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850,<br />
Fax –15850, E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />
Erscheinungsweise: montags (34 x jährlich)<br />
Bezugspreis: Inland jährlich 206,70 € inkl. Versandkosten und<br />
MwSt; Ausland 206,70 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 8,00 €<br />
(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten). Für Schüler, Studenten und<br />
Auszubildende gegen Nachweis: Inland 137,80 € inkl. MwSt.<br />
und Versandkosten, Ausland 137,80 € inkl. Versandkosten.<br />
Bestellungen erbitten wir an den Verlag.<br />
Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />
bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum<br />
Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf<br />
des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier<br />
Wochen zum Quartalsende.<br />
Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer<br />
Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />
AUSLANDSVERTRETUNGEN<br />
Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court, Long<br />
Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256<br />
862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />
Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome Building, 2–3–6,<br />
Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03 3234–2161,<br />
Fax 03 3234–1140; Belgien, Frankreich, Luxemburg, Italien,<br />
Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3,<br />
CH-8406 Winterthur, Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633<br />
08 99, e-mail: f.stoll@iff-media.ch; USA: D.A. Fox Advertising<br />
Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY<br />
10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988, detlef<br />
fox@comcast.net<br />
Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht<br />
unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Gewähr. Alle im <strong>Industrieanzeiger</strong> erscheinenden<br />
Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte,<br />
auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich<br />
welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2018 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 71
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
Veranstalter:<br />
FORUM<br />
Qualitätssicherung in<br />
der additiven Fertigung<br />
12./13. März 2018<br />
Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />
und Renishaw GmbH, Pliezhausen<br />
Qualitätssicherung<br />
bei additiven Verfahren<br />
Das Forum wird alle Qualitätsprobleme entlang des<br />
Produktionsprozesses adressieren – angefangen<br />
beim Qualitätsmanagement über die Mess- und<br />
Prüftechnik bis hin zum Blick in die Zukunft.<br />
Eingeläutet wird die Veranstaltung am 12.3.2018 mit einem<br />
exklusiven Event bei der Renishaw GmbH in Pliezhausen.<br />
Hier gibt es die Möglichkeit zu einer Führung durch das<br />
neue Solution Center für generative Fertigung von Renishaw<br />
einschließlich eines Workshops und anschließendem<br />
Abendessen.<br />
Jetzt<br />
anmelden!<br />
Weitere Infos unter:<br />
qe-online.de/forum-qualitaetssicherungbei-additiven-verfahren/<br />
Fragen?<br />
Beate Günther-Hühn, Projektmanagement<br />
Phone: +49 711 7594-545<br />
E-Mail: beate.guenther-huehn@konradin.de<br />
Powered by:<br />
72 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong>
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Johannes Hucke<br />
Phone +49 711 7594–529<br />
johannes.hucke@konradin.de<br />
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• Zeitschrift (z.B. <strong>Industrieanzeiger</strong>)<br />
• Ausgabe und Jahr (z.B. 01_18)<br />
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Wir berichten über<br />
Abas ........................................................ 43<br />
AFM ........................................................ 13<br />
AMS ........................................................ 42<br />
ArGeZ ..................................................... 10<br />
Arno Arnold ........................................... 28<br />
Arno Werkzeuge ................................... 42<br />
ATZlive ................................................... 12<br />
Autodesk ................................................ 54<br />
BEC ......................................................... 13<br />
Beck IPC ................................................ 14<br />
Beckhoff ................................................. 64<br />
Behringer ............................................... 43<br />
BIBA ....................................................... 14<br />
Bilfinger Maintenance ......................... 16<br />
BME ........................................................ 14<br />
BMVI.......................................................<br />
14<br />
Bosch ........................................... 8, 17, 19<br />
Bundesverband Wärmepumpe 14<br />
Burkhardt+Weber ................................. 50<br />
Carl Werthenbach ................................ 16<br />
Citizen Machinery ................................ 38<br />
Data Vision ............................................ 19<br />
Deeper ...................................................... 8<br />
Deutsche Gesellschaft für Qualität<br />
(DGQ) ...................................................... 30<br />
Deutsche Gesellschaft zur<br />
Zertifizierung von Managemen t -<br />
systemen (DQS) .................................... 30<br />
Deutsche Edelstahlwerke 65<br />
Digital Metal .......................................... 18<br />
Digital Worx ........................................... 53<br />
DMG Mori .............................................. 15<br />
Dürr.........................................................<br />
58<br />
Easyfairs ................................................ 16<br />
EBM-Papst ............................................ 65<br />
Endress+Hauser ................................... 16<br />
Enemac .................................................. 66<br />
Factor-E-Analytics ................................ 31<br />
Fair Fair .................................................. 58<br />
Framos .................................................... 14<br />
Frost & Sullivan ..................................... 12<br />
Gema ...................................................... 59<br />
GMP German Machine Parts 16<br />
Groschopp ............................................. 66<br />
Haimer .................................................... 35<br />
Hainbuch ................................................ 36<br />
Hansa-Flex ............................................. 16<br />
Helukabel ............................................... 64<br />
Hilma ....................................................... 40<br />
Hommel .................................................. 42<br />
Honeywell .............................................. 70<br />
Hotset ..................................................... 70<br />
IAO .......................................................... 53<br />
Ifo-Institut .............................................. 10<br />
IMI Precision Engineering 66<br />
Ingersoll Werkzeuge GmbH 42<br />
IPA...........................................................<br />
30<br />
Iscar ........................................................ 41<br />
Kendrion Kuhnke Automation 70<br />
Koco Motion .......................................... 65<br />
Lahntechnik ........................................... 60<br />
Leichtbau BW ....................................... 62<br />
Liebherr .................................................. 50<br />
Lofec ....................................................... 62<br />
Mahle ..................................................... 17<br />
Mapal ............................................... 18, 35<br />
Maxon Motor ........................................ 64<br />
Messe Stuttgart .................................... 12<br />
Mitsubishi Materials ............................ 40<br />
Müller Opladen ..................................... 67<br />
Nachwuchsstiftung Maschinenbau 30<br />
Nakamura-Tome ................................... 42<br />
Oculavis GmbH ..................................... 31<br />
Okuma .................................................... 42<br />
Paul Horn GmbH ....................... 18, 34, 44<br />
Phoenix-Contact ................................... 39<br />
Protiq ...................................................... 39<br />
Rivi Magnetics ...................................... 36<br />
Röhm ....................................................... 53<br />
Römheld ........................................... 36, 40<br />
Ruf Maschinebau ................................. 40<br />
Sandvik Coromant ................................ 52<br />
Schallenkammer ................................... 65<br />
Schiess GmbH ....................................... 40<br />
Schneider Electric .......................... 17, 70<br />
Schubert & Salzer ................................ 64<br />
Siemens ................................................. 17<br />
SMC ........................................................ 66<br />
Soflex ...................................................... 50<br />
Solenica ................................................... 8<br />
Spring Technologies ............................ 41<br />
Stark ....................................................... 40<br />
Stemmer ................................................. 19<br />
Stratasys ................................................ 14<br />
Sunnen ................................................... 42<br />
TU Darmstadt ........................................ 34<br />
TU Dortmund ......................................... 30<br />
Turck ....................................................... 14<br />
TÜV Rheinland ...................................... 14<br />
Universität Bayreuth ............................ 34<br />
VDMA ..................................................... 30<br />
VDMA Präzisionswerkzeuge 37<br />
VDW ........................................ 3, 10, 29, 30<br />
Vulpés Electronics ................................. 8<br />
WB Coatings ......................................... 60<br />
WEG ........................................................ 67<br />
WZL der RWTH Aachen 20<br />
Zentralverband Elektrotechnik- und<br />
Elektronikindustrie (ZVEI) 15<br />
ZF Friedrichshafen ............................... 17<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>03.18</strong> 73
zuletzt ...<br />
Alles<br />
schon<br />
vorbei?<br />
Wenn Aschermittwoch oder später ist,<br />
dann lesen Sie nicht weiter. Denn diese<br />
Zeilen sind in der närrischen Zeit entstanden.<br />
Nein, nicht den Höhepunkt der Fasnet meine ich, sondern früher,<br />
als sie noch die GroKo verhandelten. Im Januar begann es mit der Info,<br />
dass das Start-up Scanalytics eine smarte Fußbodenfolie entwickelt hat, die<br />
den Druck misst. Sie soll in den Läden erfassen, vor welchen Regalen wir uns<br />
die Füße platt stehen – kaufe ich mir nun die Kondome, oder nicht? Und<br />
dann weiß es der Laden und Google und und… Die Politik muss es verbieten!<br />
Damit sie es tut, haben wir den schlauen Boden bei den GroKo-Verhandlern<br />
ausgelegt. Jetzt sind wir gerade beim Typisieren. Hochinteressant. Läuft einer<br />
wie wild im Kreis und macht tiefe, hastige Tapfer, ist es Schulz. Ein unbeweglicher<br />
Fußeindruck, stetig tiefergetreten mit Größe 39, deutet auf<br />
Merkel. Einer, der wie ein Hüpfer in Abständen von 1 m daherkommt und sich<br />
schnell verliert, ist von Lindner, der kurz mal seinen Senf abgibt. Bei tiefen,<br />
festen Stöckel-Eindrücken im Viervierteltakt tippe ich auf Alice Weidel, die<br />
wieder einmal Pflöcke, äh Absätze, reinhaut.<br />
Und wenn sich massige Männereindrücke mit<br />
schlanken, spitzen Damenschühchen passgenau 1:1<br />
überlagern, waren das Lafontaine und Wagenknecht<br />
– wobei nur nicht ganz klar ist, welche Spur<br />
zuerst da war. Wuchtige Bärenstapfer sind von<br />
Seehofer, Scheuer, Söder oder wem auch immer aus<br />
Südosten, jedenfalls CSU… Tja, Füße sagen<br />
mehr als Worte, sie lügen nicht. Aber sie<br />
wandeln sich. Spätestens am Aschermittwoch ist<br />
alles vorbei.<br />
os<br />
Bild: Elnur / Fotolia<br />
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