12.11.2018 Aufrufe

IEG-Forschungsprogramm 2012–2017

Umgang mit Differenz im Europa der Neuzeit: Ergebnisse und Impulse des IEG-Forschungsprogramms 2012–2017

Umgang mit Differenz im Europa der Neuzeit: Ergebnisse und Impulse des IEG-Forschungsprogramms 2012–2017

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

15<br />

Die Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe »Glaubenskämpfe« analysierte – die übergreifende<br />

Leitperspektive zeitlich und räumlich ausbauend – die Auseinandersetzungen<br />

um die öffentliche Rolle der katholischen Kirche und Religion zwischen 1848<br />

und 1914 in drei vergleichenden Studien.<br />

Modul 3 widmete sich Repräsentationen religiös-politischer Differenz und Differenzbeilegung.<br />

Das Projekt zu Migrationserfahrungen im frühneuzeitlichen Istanbul<br />

wandte die Frage, welche Bedeutung soziale und regionale neben religiösen und<br />

ethnischen Zugehörigkeiten für gesellschaftliche Grenzziehungen hatten, auf<br />

innerosmanische Aushandlungen der Etablierung von Differenz und ihre textlichen<br />

bzw. visuellen Verarbeitungen an. Das internationale Kooperationsprojekt »Friedensrepräsentationen<br />

in der Vormoderne« zeigte in interdisziplinärer Perspektive,<br />

wie visuelle, akustische und sprachliche »Bilder des Friedens« vermittelnd und<br />

handlungsorientierend auf den konsensstiftenden Umgang mit religiös-politischer<br />

Differenz einwirkten und damit eine weitreichende gesellschaftliche Bedeutung<br />

erlangen konnten. Diese Problemperspektive wurde in einem Projekt zu »Kriegspredigten<br />

im Ersten Weltkrieg« weitergeführt und mit Blick auf die sinnstiftende<br />

Deutung des Kriegs anders akzentuiert.<br />

Alle Teilprojekte des Forschungsbereichs rückten gesellschaftliche Konstellationen<br />

von Religion und Politik in den Mittelpunkt, in denen sich einerseits deren<br />

Verhältnis bis zur wechselseitigen Instrumentalisierung verdichtet, andererseits<br />

beide Sphären dezidiert auseinandergehalten werden. Der sich in diesen Konstellationen<br />

abzeichnende Wandel der verschiedenen Verflechtungen wird in einer<br />

»Geschichte von Konjunkturen« des neuzeitlichen Verhältnisses von Religion, Politik<br />

und Gesellschaft perspektiviert. Dadurch wurde einerseits den Eigendynamiken<br />

der jeweiligen konfessionellen bzw. religiös-politischen Kontexte (innerchristlich:<br />

katholisch, orthodox, protestantisch; muslimisch; jüdisch; säkular) vergleichend<br />

Rechnung getragen, andererseits der polyzentrische und reversible Charakter von<br />

gesellschaftlichen Differenzierungsphänomenen gegenüber einlinigen Säkularisierungs-<br />

und Modernisierungstheorien betont.<br />

Eveline G. Bouwers,<br />

Sara Mehlmer,<br />

Péter Techet<br />

Denise Klein<br />

Henning P. Jürgens<br />

Andrea Hofmann

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!