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Berliner Kurier 08.11.2018

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Donnerstag, 8. November 2018<br />

WITZDES TAGES<br />

Der Patient fragt nach der Untersuchung:<br />

„Herr Doktor, wie verbleiben wir jetzt<br />

wegen meines Gerstenkorns?“ Der Arzt:<br />

„Behalten Sie es auf jeden Fall im Auge.“<br />

WUSSTEN SIE SCHON...<br />

... dass Magenknurren nicht immer ein<br />

Zeichen für Hunger ist? Schließlich sind<br />

Magen und Darm den ganzen Tag damit<br />

beschäftigt, Speisebrei zu kneten und ihm<br />

Nährstoffe zu entziehen. Dabei werden<br />

Flüssigkeiten und Luft bewegt werden.<br />

Dabei entstehen unterschiedliche Geräusche.<br />

Wie genau das Magenknurren bei<br />

Hunger verursacht wird, ist allerdings<br />

nicht klar. Vermutlich wird aber vor allem<br />

Luft bewegt –dader Magen ja leer ist.<br />

www.sam-4u.de<br />

Ulrich Tukur als Unternehmer<br />

und RAF-<br />

Opfer „Dahlmann“<br />

im ZDF-Zweiteiler<br />

„Der Mordanschlag“.<br />

Ulrich Tukur<br />

Abrechnung mit<br />

den RAF-Jahren<br />

www.sam-4u.de<br />

WASBEDEUTET...<br />

... Eskapismus? Das Wort Eskapismus bezeichnet<br />

die Flucht aus der Realität in eine<br />

Scheinwelt oder die Sucht nach Vergnügen<br />

und Zerstreuung. Das Wort stammt<br />

vom lateinischen Verb „excapere“ ab, das<br />

entkommen bedeutet.<br />

ZULETZT<br />

Rentnerin bricht Parkschrankeab<br />

Eine Rentnerin hat in Lindau am Bodensee<br />

eine Parkschranke zur Seite gebogen<br />

und abgebrochen, weil sie sich heftig über<br />

eine Parkgebühr von zehn Euro ärgerte.<br />

Nach ihrer Tat legte die Frau die Schranke<br />

ab und fuhr davon. Durch Zeugenhinweise<br />

konnte sie aber aufgespürt werden. Auf<br />

die Rentnerin kommt nun eine Anzeige<br />

wegen Sachbeschädigung zu. Außerdem<br />

muss sie die Reparatur-Kosten in Höhe<br />

von hundert bis 150 Euro und auch die fällige<br />

Parkgebühr bezahlen.<br />

4<br />

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Fotos: ZDF,dpa<br />

Im ZDF wurde er Opfer von Terroristen, früher wurde er für einen gehalten<br />

Von<br />

BERND PETERS<br />

Diesmal war der Kommissar<br />

die Leiche... Gestern<br />

Abend wurde Ulrich Tukur<br />

(61) als Treuhand-<br />

Chef Hans-Georg Dahlmann<br />

im Zweiteiler „Der<br />

Mordanschlag“ von RAF-<br />

Terroristen erschossen.<br />

Was Millionen Zuschauer<br />

nicht ahnen: Er hat eine<br />

persönliche Verbindung<br />

zu der linksradikalen Vereinigung,<br />

die in den 70er<br />

und 80er Jahren die Bundesrepublik<br />

in Atem hielt.<br />

Dem KURIER berichtet<br />

der „Tatort“-Kommissar<br />

von seinem 40 Jahrealten<br />

RAF-Erlebnis.<br />

Denn damals stand Tukur<br />

auf der „anderen Seite“, berichtet<br />

er im Interview.<br />

„Ich selbst wurde 1977 in<br />

Hamburgmit meiner damaligen<br />

Freundin nachts auf<br />

der Reeperbahn verhaftet“,<br />

so Tukur. Wieso das denn?<br />

„Weil man uns für das Terroristenpärchen<br />

Christian<br />

Klar (66) und Adelheid<br />

Schulz (63) hielt, die der<br />

zweiten Generation angehörten.“<br />

Grund: Tukur und<br />

Klar sahen sich damals sehr<br />

ähnlich.<br />

Wer ist Klar? Der Freiburger<br />

Geschichtsstudent gilt<br />

als Schlüsselfigur der RAF.<br />

Er war an den meisten Anschlägen<br />

und Überfällen<br />

zwischen 1977 und 1982 beteiligt,<br />

wurde 1982 verhaftet<br />

und in zwei Gerichtsverfahren<br />

wegen mehrfachen<br />

Mordes zu lebenslanger<br />

Freiheitsstrafe verurteilt.<br />

Klars mögliche Begnadigung<br />

sorgte in den 2000er<br />

Jahren für eine heftige Debatte;<br />

er wurde am 19. Dezember<br />

2008 vorzeitig aus<br />

der Haft entlassen.<br />

Tukur hattetrotz der relativ<br />

offensichtlichen Verwechslung<br />

damals Angst,<br />

RAF-Terrorist Christian Klar (hier<br />

ein Foto aus dem Jahr 1992) sah<br />

Ulrich Tukur 1977sehr ähnlich.<br />

Deshalb kam es zu einer folgenschweren<br />

Verwechslung.<br />

selbst etwas abzubekommen,<br />

erklärte er. „Die Beamten,<br />

die uns angriffen,<br />

waren sehr nervös und die<br />

Situation spitzte sich so zu,<br />

dass sie leicht hätte kippen<br />

können. Ich erinnere mich<br />

an diese Zeit als eine hyste-<br />

risch überhitzte, schrecklich<br />

blöde Zeit, in der man<br />

nicht miteinander sprach<br />

oder stritt, sondern im Vollgefühl<br />

moralischer Überlegenheit<br />

die jeweils andere<br />

Seite zu vernichten suchte.“<br />

Er selbst habe durchaus<br />

mit einigen Zielen der Studentenbewegung<br />

sympathisiert,<br />

aber die RAF bald verabscheut.<br />

„Mit der dritten<br />

Generation hatte ich schon<br />

gar nichts mehr am Hut.“<br />

Berufliche Berührungspunkte<br />

hatte er 1986 schon<br />

mal. Im Kinofilm „Stammheim“<br />

spielte er damals<br />

RAF-Mann Andreas Baader<br />

(†34). Und jetzt eben das<br />

Gegenteil, ein RAF-Opfer.<br />

„Die Rolle ist dem Treuhandchef<br />

Detlev Karsten<br />

Rohwedder (†58) nachempfunden,<br />

sie wird wie dieser<br />

zu einer tragischen Figur.<br />

Das sind Charaktere mit einer<br />

großen Fallhöhe und<br />

darum gut zu spielen“, freut<br />

sich der Schauspieler.

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