Berliner Kurier 08.11.2018
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BERLINER KURIER, Donnerstag, 8. November 2018<br />
Juwelen-Räuber niedergeschossen<br />
Die Kugel kassierte er beim Überfall –jetzt sitzt er im Rollstuhl<br />
Moabit – Geld und<br />
Schmuck wollte Ibrahim<br />
I. (28). Doch ertraf auf einen<br />
bewaffneten Juwelier<br />
und kassierte eine Kugel<br />
in den Rücken. Im Rollstuhl<br />
wurde I. nun in den<br />
Gerichtssaal geschoben.<br />
Es war sein erster Überfall:<br />
Vor zehn Monaten setzte<br />
sich der Ex-Bauarbeiter an<br />
den Computer, wählte ein<br />
Geschäft aus. Ibrahim I.:<br />
„Ich schäme mich für die<br />
Tat. Mir ging es psychisch<br />
schlecht. Ich hatte Medikamente<br />
abgesetzt. Und mich<br />
bedrückten Schulden.“<br />
Am 8. Januar fuhr er mit<br />
der S-Bahn von Wedding<br />
nach Tegel. Gegen Feierabend<br />
tauchte er bei Juwelier<br />
K. auf. Vermummt und<br />
bewaffnet mit einer<br />
Schreckschuss-Knarre, die<br />
ungeladen war.<br />
Der Juwelier (38) fackelte<br />
nicht lange. Er griff unter<br />
den Tresen. Dort lagen ein<br />
Elektroschocker, ein<br />
Schlagstock, eine scharfe<br />
Pistole. Ibrahim I.: „Er zielte<br />
mit der Waffe auf mich.<br />
Ich habe dagestanden und<br />
nichts angefasst.“ Er habe<br />
türmen wollen.I.: „Ich hatte<br />
die Hand schon an der Türklinke,<br />
als mich ein heftiger<br />
Schlag im Rücken traf.“<br />
Drei Schüsse. Einer traf.<br />
Der Räuber in Panik. Er<br />
schleppte sich 200 Meter<br />
weiter, brach in einer Apotheke<br />
zusammen. Verletzt<br />
an der Lendenwirbelsäule.<br />
Unklar ist,oberjemals wieder<br />
richtig laufen kann.<br />
Ein Fall von Selbstjustiz?<br />
Nein, entschied die Justiz<br />
und stellte das Verfahren um<br />
gefährliche Körperverletzunggegenden<br />
Schützen vorläufig<br />
ein. Begründung: Notwehr<br />
ist nicht auszuschließen.<br />
Die Anwältin von I. hat<br />
dagegen Beschwerde eingelegt.<br />
Noch ein Verfahren wurde<br />
eingeleitet: Gegen den Vater<br />
(58) des Schützen. Nach einem<br />
früheren Überfall auf<br />
sein Juwelier-Geschäft soller<br />
die Knarre angeschafft haben.<br />
Illegal. Ohne Waffenschein.<br />
Fortsetzung: Mittwoch.<br />
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Foto: PressefotoWagner<br />
BERLIN 11<br />
Der Juwelenräuber<br />
gestern im<br />
Gerichtssaal.<br />
Er sitzt<br />
seit den<br />
Schüssen<br />
im Rollstuhl.<br />
Aus für die<br />
Stau-Behörde<br />
Berlin –Die Chaosbehörde<br />
Verkehrslenkung<br />
Berlin (VLB) wird aufgelöst<br />
und voraussichtlich<br />
bis Ende 2019 in die Senatsverwaltung<br />
für Umwelt,<br />
Verkehr und Umweltschutz<br />
eingegliedert.<br />
Senatorin Regine Günther<br />
(für Grüne) reagiert<br />
damit auf ein Organisationsgutachten,<br />
das die<br />
Maßnahme empfohlen<br />
hatte. Die VLB, seit April<br />
2018 führungslos, hatte<br />
zum Beispiel bis zu einem<br />
Jahr gebraucht, um eine<br />
Baustelle zu genehmigen.<br />
Die knapp 130 Mitarbeiter<br />
werden an ihrem Sitz<br />
im Flughafengebäude<br />
Tempelhof bleiben. Sie<br />
sind unter anderem für<br />
Ampel-Einrichtung und -<br />
Steuerung oder die Anordnung<br />
von Tempobeschränkungen<br />
zuständig.<br />
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