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WIE WIR BILLY JOEL SCHÄTZEN LERNTEN<br />
<strong>19</strong>97 kam Gerhard Gundermanns Album „Engel über dem Revier“ heraus. Für uns besonders spannend war<br />
u.a. welchen Rang das Album in dem zu jener Zeit kultigen SATURN-Markt am Berliner Alexanderplatz erreichen<br />
würde. Die Einkäufer der dortigen, sehr gepflegten CD-Abteilung waren echte Fachberater und sehr stolz<br />
auf ihre hauseigenen „Charts“<br />
Der „Engel“ landete auf Platz 5, gleich hinter dem neuen Album von Billy Joel,<br />
dessen Name und Werk wir weit weniger auf dem Schirm hatten. Das sollte<br />
sich zwanzig Jahre später ändern, als wir etwas aus der Familiengeschichte des<br />
US-amerikanischen Rockstars erfuhren.<br />
Seine Großeltern waren Deutsche, lebten im Süden. Ssein Großvater hatte aus<br />
dem Nichts in den zwanziger Jahren einen Versandhandel für Textilien aufgebaut.<br />
Sein Unglück bestand darin, dass die Familie jüdischer Herkunft war. Mitte<br />
der dreißiger Jahre mussten sie ihr Geschäft verkaufen und ins Ausland gehen.<br />
Das Kaufangebot dafür belief sich auf knapp 20% des tatsächlichen Wertes der<br />
Firma. Es nützte nichts, er musste annehmen, dafür aber nochmals nach Berlin<br />
kommen. Eine Reise, <strong>19</strong>37 durchaus mit Gefahren für Leib und Seele verbunden war. Opa Joel machte sich<br />
auf den Weg. Er wurde in der Stadt von einem Mittelsmann des Käufers empfangen. Nicht empfangen hat er<br />
den vereinbarten Kaufpreis, den hat der Käufer auf ein Konto mit des Käufers Namen überwiesen (wie er später<br />
beteuerte, um die Summe vor der Regierung zu schützen). Joel reiste unverrichteter Dinge ab, ließ die<br />
Firma und das danebenliegende Haus bargeldlos zurück. Über Kuba kommend, traf die Familie dann in den<br />
USA ein. <strong>19</strong>49 wurde Enkel Billy Joel geboren. Viele Jahre später gastierte er in Deutschland. Er hatte keinen<br />
Groll auf das Land seines Großvaters. Er traf sich sogar mit den Enkeln des damaligen, neuen Besitzers<br />
von „Haus und Hof“. Sie versicherten ihm, dass ihr Großvater ein herzensguter Mensch gewesen sei. Als Beispiel<br />
nannte sie bei diesem Enkeltreffen, dass er wärmende Wintermäntel für die deutschen Soldaten vor Stalingrad<br />
hatte produzieren lassen. Wir wissen nicht, ob der Rockstar daraufhin Kopf schüttelnd das Treffen<br />
verließ. Der Name des Mannes hat sich ganz sicher in ihm tief eingebrannt: Josef Neckermann.<br />
• Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse (<strong>19</strong>42)<br />
• Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland (<strong>19</strong>87)<br />
• Mitglied der Hall of Fame des deutschen Sports (Täve, da musst Du nicht rein)<br />
TÄVE SCHUR. Radsport in der DDR. DVD 13899. 12,95<br />
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