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UNSERE BESTEN CD-BOXEN<br />
Platz 2:<br />
OMEGA. Anthology. 13-CD-<br />
Box 23492. 99,95 · Kurz vor dem<br />
Weihnachtsfest 2015 lag diese 13-<br />
CD-Box überraschend auf unserem<br />
Gabentisch. Die Studioalben von<br />
<strong>19</strong>68 – <strong>19</strong>87 sind darin vereint<br />
und natürlich u.a. mit „10000<br />
lépés“ (<strong>19</strong>69), „Élő Omega“<br />
(<strong>19</strong>72) oder „Gammapolis“<br />
(<strong>19</strong>79). Wer die Einzelausgaben<br />
auch wegen der doch zuweilen<br />
stark schwankenden Stilvorlieben<br />
der Ungarn vorzieht, den verweisen<br />
wir gern auf unser Register,<br />
aber so günstig kommt es nimmer<br />
mehr (direkt aus Ungarn).<br />
NAHVERKEHR MAL ANDERS<br />
Platz 2 Platz 1<br />
Platz 3<br />
Platz 1: HALLO. Die komplette<br />
Reihe. 16-CD-Box. 06602,<br />
49,95 · Eine LEGENDE kehrt(e)<br />
zurück. Dank Ihrer Unterstützung<br />
haben wir erstmals und letztmalig<br />
alle „hallo“-LPs auf CD und in<br />
einer Box veröffentlichen können,<br />
die zwischen <strong>19</strong>72 und <strong>19</strong>76 auf<br />
dem AMIGA-Label insgesamt als<br />
sechzehn eigenständige LPs unter<br />
dem Reihennamen erschienen<br />
sind.<br />
Platz 3:<br />
Vergriffen, aber nur im Preis:<br />
ELECTRA. Die Original Amiga-<br />
Alben. 8-CD-Box. CD 06622.<br />
29,95 · „Glatte“ 899,00 Euro<br />
waren Mitte August 2016 bei einer<br />
Weltfirma für diese Box zu berappen.<br />
Olympischer Rekord, wenn<br />
man so will, doch Teilnahme ist<br />
alles und dazu gehört ein erschwinglicher<br />
Preis. Wir sind also<br />
mit olympischem Geist an diese<br />
Aufgabe gegangen und präsentieren<br />
alle sieben Amiga-Studioalben<br />
(u.a. „Adaptionen“, „Sixtinische<br />
Madonna“, „Augen der Sehnsucht“)<br />
plus dem Wendewerk „Der<br />
aufrechte Gang“ für eine Anmeldegebühr<br />
von 29,95 Euro! Sie<br />
sind zum Mitmachen eingeladen!<br />
Ich war auf dem Weg zur S-Bahn. Sollte ich noch ein Buch einpacken? Vom Aufbau-Verlag hatten wir gerade ein Leseexemplar<br />
von „Wer wir sind“ bekommen. Aber, Smit einem Buch, einem richtigen Buch im öffentlichen Nahverkehr der Hauptstadt?<br />
Outet man sich da nicht als Ewiggestriger, in der längst vergangenen Vergangenheit Verhafteter, im Heute nicht Angekommener?<br />
Egal, ich ließ es in die Tasche fallen und holte es im überfüllten Regionalexpress stehend wieder heraus. Ich war sofort im<br />
Dialog zwischen den beiden Streit-Kräften Jana Hensel und Wolfgang Engler. Natürlich war ich der einzige EIN BUCH lesende<br />
Verkehrsteilnehmer. Nicht mal einen Zeitungsleser gab es. Es machte mir nichts aus und ich las mit wachsendem Genuss<br />
weiter.<br />
Nach dem Umstieg am Ostkreuz bekam ich sogar einen Sitzplatz. Das Alter. Das Buch. Ein junger, dickleibiger Mann stieg<br />
in der nächsten Station ein. Er traktierte sein Handy mit einer Lautstärke, die jedem vagabundierenden Straßenmusikanten<br />
zur Ehre und zum ordentlichen Ärger mit der Bundespolizei gereicht hätte. Ich blickte von meinem Buch verstört auf, bat<br />
mit einer Handbewegung um eine gewisse Dämpfung in seiner auf Arabisch, in einzelnen deutschen Wortfetzen geführten,<br />
heftigen Diskussion mit dem Ende seines Kommunikationsstranges. Er reagierte darauf, um gleich wieder im Pegel anzuheben.<br />
Resigniert wandte ich mich ab und erblickte neben mir eine junge, südländisch wirkende Frau. Sie hatte EIN BUCH<br />
in der Hand, las darin. Ich beugte mich etwas nach vorn, um den Titel lesen zu können. „Gomorra“. Ich schmunzelte in mich<br />
hinein und sprach sie an: „Wir beide sind hier die letzten Mohikaner:“ Sie schaute sich in der Bahn um und nickte verständig.<br />
Sodom & Gomorra, das gibt es noch, zwei EIN BUCH lesende Menschen! Der junge Händiman raufte sich derweil die Haare<br />
und sagte: „Mama, ich kann nichts änders.“<br />
Ich habe ihm verziehen.<br />
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