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Aus dem Tagebuch eines Zeitreisenden

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<strong>Tagebuch</strong><br />

<strong>eines</strong><br />

<strong>Zeitreisenden</strong><br />

von<br />

Titus Schreiberling<br />

Die ersten<br />

Tage<br />

in<br />

Dragon Valley


<strong>Aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Zeitreisenden</strong><br />

von Titus Schreiberling<br />

Tag 1<br />

Boah! Wo bin ich denn hier gelandet? Seltsam, seltsam. Da muss ich<br />

erst einmal recherchieren. Ich betrete also das nächstbeste Gebäude -<br />

die „Fakultät für Mythen, Legenden, Überlieferung und Fakten“ - was<br />

auch immer das ist ...<br />

Dort erfahre ich wenigstens, wo ich gelandet bin: in Dragon Valley!<br />

Doch - was sagt mir das? Vor allem bedrängt mich die Frage, in<br />

welchem Zeitalter ich hier bin, wenn es hier wirklich noch Drachen<br />

geben sollte. Fragen über Fragen - ich sollte mir das alles mal näher<br />

betrachten.


- 3 -<br />

Zunächst aber brauche ich eine Unterkunft für die kommenden Tage.<br />

Ob ich mal im Rathaus nachfrage? Das liegt hier gleich schräg gegenüber<br />

neben der „Tatzelwurmschule für Leben und Lehre“.<br />

In der Fakultät sagte man mir bedeutungsvoll, Bildung sei in Dragon<br />

Valley von unglaublicher Bedeutung. Sie sei das Einzige, was sicherstelle,<br />

dass künftige Generationen vor Drachen geschützt seien. Was ja wohl<br />

heißen soll, dass diese Drachen gefährlich sein müssen.<br />

In die Schule komme ich jedoch nicht so ohne Weiteres rein, also auf<br />

zum Rathaus. Da wird man mir ja wohl etwas über die Stadt erzählen<br />

können.<br />

Ob ich in meinem Outfit allerdings ernstgenommen werde, muss ich<br />

erst noch herausfinden. Und ob ich auch fragen kann, warum dieser<br />

Ort „Dragon Valley“ heißt bzw. was das mit den Drachen auf sich hat,<br />

wie gefährlich es ist, in der Stadt herumzulaufen? Das beunruhigt mich<br />

nämlich gerade sehr!<br />

Was mich fast ebenso beschäftigt, ist, was ich überhaupt über meine<br />

Herkunft sagen darf.


- 4 -<br />

Dennoch betrete ich wohlgemut das hiesige Rathaus, <strong>dem</strong> auch eine<br />

Polizeiwache und eine Militärdienststelle angegliedert sind. Man gibt<br />

sich offensichtlich wehrhaft!<br />

Im Rathaus bekomme ich den Rat, mir nicht allzu große Sorgen zu<br />

machen und meinen Aufenthalt in der Stadt zu genießen.<br />

So empfiehlt man mir, den Bader eine Ecke weiter in der gleichen<br />

Straße aufzusuchen. Dort könnte ich es mir in schönster mittelalterlicher<br />

Tradition richtig gutgehen lassen. Neben einem heißen Bad,<br />

Musik und gutem Essen gebe es dort auch aufmerksame weibliche<br />

Gesellschaft und wenn ich möchte ein Zimmer für die Nacht. Das lasse<br />

ich mir doch nicht zweimal sagen und mache mich sogleich auf den<br />

Weg.<br />

Übrigens sagte man mir im Rathaus, ich solle mich ruhig beim Bader<br />

kundig machen, über alles, was mich so interessiere, denn der kenne<br />

fast alle Einwohner und könnte mir sicher alle meine Fragen<br />

zufriedenstellend beantworten! Das klingt doch prima! Also auf zum<br />

Bader - zum Glück ist der Weg ja auch gar nicht weit.


- 5 -<br />

Oha! Schönes Grundstück, aber doch eine ziemlich alte Hütte, nicht<br />

wahr?<br />

Ich bin sehr, sehr gespannt, was mich innen so erwartet. Von außen<br />

sieht mir das „Alte Badhaus“ nämlich in Bezug auf Reinlichkeit nicht<br />

gerade Vertrauen erweckend aus. Aber was solls? Im Moment scheine<br />

ich jedenfalls keine bessere Option zu haben.


- 6 -<br />

Nun ja - holde Weiblichkeit nackt im Badetrog mit großem Bierkrug -<br />

ich staune! Als ich mich weiter umschaue, staune ich noch sehr viel<br />

mehr! Da hat man mir ja wohl nicht zu viel versprochen - grins!


- 7 -<br />

Bei <strong>dem</strong> Anblick komme ich ja glatt in Versuchung, mir eine hübsche<br />

Ba<strong>dem</strong>aid anzulachen. Vielleicht hätte die auch einiges zu erzählen?<br />

Zuerst werde ich jedoch ein reinigendes Bad nehmen und mich<br />

ordentlich stärken: Es scheint hier ja einiges zu geben.<br />

Allerdings scheint mein Anblick die Ba<strong>dem</strong>agd total zu verschrecken.<br />

Vielleicht weil ich noch angezogen bin? Oder wegen m<strong>eines</strong><br />

ungewöhnlichen Outfits?<br />

Ist mir jetzt auch egal - ich möchte nun mein Bad genießen!


- 8 -<br />

Aber unter ihren strengen Blicken wird mir die Lage ja doch etwas<br />

peinlich.


- 9 -<br />

Jetzt werde ich mich mal mit <strong>dem</strong> Bader unterhalten. Am besten bei<br />

einer entspannenden Massage. Als ich dann bei ihm in der oberen Etage<br />

aufkreuze, schaut er mich allerdings ebenso schräg an wie die<br />

Ba<strong>dem</strong>agd. Ich würde viel dafür geben, wenn ich wüsste, was er sich<br />

denkt!<br />

Na ja - keine Ahnung - jedenfalls macht er sich einfach ans Werk:


- 10 -<br />

Bhreac - so heißt der Bader - ist begeistert über soviel Interesse an<br />

seinem Städtchen und redet wie ein Wasserfall. Nun - mir ist das<br />

recht, dann brauche ich nicht dumm zu fragen. Jedenfalls erfahre ich<br />

eine ganze Menge: Dragon Valley heißt so, weil es hier schon immer<br />

Drachen gab. Da die „Aka<strong>dem</strong>ie“ und die „Tatzelwurmschule“ aber alles<br />

für Forschung und Bildung täten, lebe man hier ausreichend sicher.<br />

<strong>Aus</strong>gebildete Drachenmagier sorgten für die Sicherheit.<br />

Auf meine Frage, wie ich einen solchen Drachenmagier finden könnte,<br />

antwortet er allerdings ausweichend.


- 11 -<br />

Vermutlich muss ich mir erst noch sein volles Vertauen erwerben. Fürs<br />

Erste empfiehlt er mir, am heutigen Abend im Gasthof zu speisen und<br />

das schöne Einzelzimmer zu beziehen. Morgen könne ich mal die Witwe<br />

Kavanagh besuchen. Die wisse als Kräuterhexe alles über die Magier in<br />

Dragon Valley. Für heute habe ich genug erlebt, weshalb ich beschließe,<br />

seinem Rat zu folgen.<br />

Erst gehe ich zur Schenke, da es mir zum Essen noch zu früh ist. Die<br />

Schenke erweist sich von außen als richtig hübsch und innen ist sie<br />

äußerst gemütlich:


- 12 -<br />

Ich bin immer wieder höchst erstaunt in welch großen Krügen hier das<br />

Bier serviert wird. Aber das hat natürlich auch was!<br />

Nach<strong>dem</strong> ich mich ausgeruht habe, schaue ich mal in den Gastraum,<br />

wo das Abendessen serviert wird, und mir sticht eine recht appetitliche<br />

Mahlzeit ins Auge. Das könnte doch auch etwas für mich sein!


- 13 -<br />

Nach <strong>dem</strong> Abendessen lasse ich mir dann einmal das Einzelzimmer<br />

zeigen:<br />

Alles Überlebensnotwendige scheint da zu sein und ich bin unsäglich<br />

müde. Also ist es klar, dass ich es nehme!


- 14 -<br />

Tag 2<br />

Nach <strong>dem</strong> Frühstück - Haferbrei und Dünnbier (!) - frage ich, wo ich<br />

die Kräuterhexe bzw. die Witwe Kavanagh finden kann. Es scheint<br />

ziemlich weit zu sein und so überlege ich mir, ob ich mir für die Zeit in<br />

Dragon Valley nicht vielleicht doch ein Pferd kaufen sollte. Angeblich soll<br />

der Schmied auch Pferde verkaufen. Da geh ich doch mal hin und frage<br />

nach.<br />

Da ich hier draußen aber keinen sehe, den ich fragen könnte, betrete<br />

ich die zur Schmiede gehörige Schenke. Hier haben sich einige Mönche<br />

eingefunden, die sich wohl aufwärmen wollen. In der Tat ist es draußen<br />

herbstlich kühl und hier drinnen durch das Kaminfeuer wohlig warm.


- 15 -<br />

Ich setze mich erst einmal an die Theke, denn auch ich bin völlig<br />

durchgefroren. Leider hat der Schmied derzeit keine Pferde zum<br />

Verkauf. Er gibt mir aber den Tipp, es mal im Reitzentrum zu<br />

versuchen. Dorthin ist es zwar ein beträchtlicher Fußmarsch, aber wenn<br />

ich dann ein Pferd bekommen kann, wäre mir durchaus gedient.<br />

Das Reitzentrum zu finden, war dann leichter, als ich zuerst dachte.<br />

Und was am besten ist, es gibt tatsächlich die Möglichkeit, ein Pferd zu<br />

kaufen. Da bin ich aber froh!


- 16 -<br />

Stolz reite ich auf Athena hinaus! Athena ist eine wunderschöne<br />

Schimmelstute mit schwarzem Schwanz und schwarzer Mähne. Sie<br />

wurde mir als Genie angepriesen! Auf jeden Fall ist sie zwar etwas<br />

schüchtern, aber flink und schnell. Ich freue mich sehr über den<br />

gelungenen Kauf!<br />

Wir machen einen ersten <strong>Aus</strong>ritt in die Stadt. Schließlich müssen wir<br />

uns ja auch aneinander gewöhnen. Dabei landen wir beim Jahrmarkt<br />

„Krähe und Krone“, was so in etwa die halbe Strecke ist zur<br />

Kräuterhexe Kavanagh. Da aber die Dämmerung schon einsetzt,<br />

verschieben wir den ausführlichen Besuch lieber auf morgen. Immerhin<br />

müssen wir ja auch erst einmal den Weg finden.


- 17 -<br />

Wenigstens kann ich Athena hier „parken“ und mich selber etwas<br />

umsehen. Für Pferde gibt es dankenswerterweise Futter und Wasser. Da<br />

kann ich mir beruhigt auch etwas zu essen suchen. Die Aufregung um<br />

den Pferdekauf und der ungewohnte <strong>Aus</strong>ritt haben mich doch etwas<br />

erschöpft. Vielleicht finde ich hier ja ein gemütliches Plätzchen, wo ich<br />

mich ausruhen und stärken kann? Und überhaupt täte mir wohl ein<br />

bisschen Ablenkung gut.<br />

Ich beschließe also, hier ein wenig zu verweilen: Das sieht nämlich alles<br />

für mich ganz ungewöhnlich, aber höchst interessant aus. Womit sich<br />

die Einwohner Dragon Valleys in ihrer Freizeit wohl vergnügen? Das<br />

könnte sehr aufschlussreich werden.<br />

Zunächst finde ich eine nette Schenke, da kaufe ich mir etwas zu essen<br />

und einen großen Krug Bier. Die großen Krüge scheinen hier üblich zu<br />

sein. Sogar alte Frauen genehmigen sich das.


- 18 -<br />

Danach will ich mich noch auf <strong>dem</strong> Gelände umschauen und<br />

anschließend beizeiten schlafen, um mich für das Abenteuer<br />

Kräuterhexe zu rüsten.<br />

Sieht alles recht vielversprechend aus, aber Einkaufen ist mir jetzt zu<br />

mühsam.


- 19 -<br />

Ich werde am besten morgen noch einmal hierher kommen. Denn die<br />

Bühne lockt mich genauso wie die anderen Unterhaltungsmöglichkeiten.<br />

Schade! Lust auf eine Vorführung hätte ich schon gehabt. Leider gibt es<br />

erst am Abend eine. Also ab zum Gasthof beim Bader. Schließlich muss<br />

ich auch noch schauen, wo ich Athena unterbringen kann.


- 20 -<br />

Dort gibt es zwar keinen Stall, aber so etwas wie einen Unterstand.<br />

Nun für eine Nacht wird es gehen. Morgen suche ich mir dann eine<br />

Herberge mit Pferdestall - versprochen Athena, meine Schöne!<br />

Morgen habe ich überhaupt viel vor:<br />

Als erstes will ich endlich den Besuch bei der Kräuterhexe Yvaine<br />

Kavanagh in Angriff nehmen. Ich muss doch unbedingt wissen, was es<br />

mit diesen Drachenmagiern auf sich hat! Hoffentlich ist die gute Frau<br />

einigermaßen umgänglich. Den Umgang mit Hexen bin ich doch so gar<br />

nicht gewohnt. Um ehrlich zu sein, habe ich einigermaßen Bammel vor<br />

der Begegnung.<br />

Anschließend gehen wir noch einmal zum Jahrmarkt. Dort hat es mir<br />

nämlich sehr gut gefallen. Zu gern wüsste ich, was es für Vorführungen<br />

gibt. Vor allem aber auch wann sie stattfinden. Ein bisschen Vergnügen<br />

muss doch auch sein.<br />

Tja, und danach muss ich eine andere Unterkunft für uns beide finden.<br />

Meine Schöne soll ja nicht leben wie ein Hund. Hoffentlich wird das<br />

nicht allzu schwierig.


- 21 -<br />

Tag 3<br />

Ich konnte irgendwie kaum schlafen in dieser Nacht. Also bin ich früh<br />

nach draußen und habe mich auf <strong>dem</strong> Bader-Grundstück umgesehen.<br />

Dabei habe ich den Wagen des Wahrsagers entdeckt. Warum sollte ich<br />

nicht einmal mein Schicksal befragen? Also nichts wie rein!<br />

Das war dann eine ziemlich merkwürdige Geschichte, die ich wohl<br />

meiner eigenen Dummheit oder soll ich sagen meiner unersättlichen<br />

Neugier zu verdanken habe. (Ich finde Neugier klingt schmeichelhafter!)<br />

Jedenfalls fühlte ich mich am Ende ziemlich angeschmiert: Ich durfte<br />

zahlen und zahlen und zahlen ... und am Ende hat er eigentlich gar<br />

nichts Erhellendes gesagt!<br />

Nun gut, dann bin ich eben um eine Erfahrung reicher: Intelligente<br />

Betrüger gab es wohl schon immer - auch im Mittelalter! Und dass es<br />

die zugehörigen Deppen braucht, habe ich ja wohl gerade am eigenen<br />

Beispiel bewiesen ...


- 22 -<br />

Gut - also widmen wir uns den wesentlichen Dingen, die für heute<br />

vorgesehen sind!<br />

Athena hat die Nacht gut überstanden, sie macht einen putzmunteren<br />

Eindruck und nach ein bisschen Pflege und ein paar Leckerli darf ich<br />

aufsitzen. Nun geht es los zur Kräuterhexe!


- 23 -<br />

Unser Weg führt uns am Friedhof vorbei in eine ziemlich gottverlassene<br />

Gegend. Doch schließlich scheinen wir hier richtig bei <strong>dem</strong> Häuschen der<br />

Hexe zu sein.


- 24 -<br />

Das Häuschen sieht meiner Ansicht nach gar nicht so hexenmäßig aus,<br />

sondern schlicht, aber ordentlich. Ich erspähe auch sogleich die Hexe<br />

beim Angeln.


- 25 -<br />

Als ich sie anspreche, reagiert sie durchaus freundlich. Natürlich ist sie<br />

neugierig, was mich hierher verschlagen hat. Dass ich aus einer anderen<br />

Zeit komme, scheint sie nicht so recht zu verstehen. Aber sie ist zu<br />

einem Gespräch bereit und lädt mich zum Mittagessen ein. Ich darf<br />

sogar ins Haus und beim Zubereiten zuschauen. Was mich zugebenermaßen<br />

sehr beruhigt. Bei Kräuterhexen kann man ja wohl nie wissen ...<br />

Etwas umschauen darf ich mich auch.


- 26 -<br />

Beim gemeinsamen Essen versuche ich ihr zu erklären, was mich<br />

beschäftigt. Und natürlich weise ich darauf hin, dass mich der Bader zu<br />

ihr geschickt hat. Das scheint ihr zu schmeicheln.<br />

Jedenfalls hat es ihr ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.<br />

So fühle ich mich ermutigt, ihr mein eigentliches Anliegen vorzutragen.<br />

Der Bader habe mir gesagt, sie wisse alles über die Drachenmagier und<br />

habe zumindest zu einem persönlichen Kontakt.<br />

Und nun erfahre ich, dass diese Magier an der „Fakultät für Mythen<br />

und Legenden“ eine spezielle <strong>Aus</strong>bildung erhalten - allerdings nur<br />

diejenigen, die dazu berufen sind und eine besondere Begabung haben.<br />

Sie trainieren viele Jahre lang, um die Fähigkeit zu erlangen, sich die<br />

Drachen gefügig zu machen. Das ist das Geheimnis von Dragon Valley.<br />

Es ist gelungen, sich auf diese Weise Sicherheit zu verschaffen.<br />

Zuletzt verspricht sie mir, dass sie versuchen werde, mir eine<br />

Begegnung mit einem Drachenmagier zu ermöglichen. Ich kann mein<br />

Glück kaum fassen. Sie hat allerdings noch eine Bitte an mich: Sie<br />

möchte gerne ein Gläschen mit mir trinken! Na daran soll es doch nicht<br />

scheitern. Grins!


- 27 -<br />

Sie führt mich die steile Treppe ins Obergeschoss hinauf. Hier hat sie die<br />

Gerätschaften zur Nektarherstellung. Und ich wundere mich über das<br />

gewaltige Vorratslager. Erstaunlich, erstaunlich!<br />

Nach <strong>dem</strong> einen oder anderen Gläschen wird sie total munter. Ich aber<br />

verabschiede mich dankend, denn ich habe für den heutigen Tag ja<br />

noch einiges vor.


- 28 -<br />

Inzwischen sind Athena und ich wieder auf <strong>dem</strong> Jahrmatktsgelände<br />

angelangt. Ich glaube, das ist doch tatsächlich eine Krähe! Schade, dass<br />

sie so fest schläft.<br />

Nun, da schau ich mich hier weiter um. Ein paar Besorgungen wollte<br />

ich ja noch machen ...


- 29 -<br />

Ich kaufe mir ein paar Sachen für den persönlichen Bedarf und lasse mir von <strong>dem</strong><br />

freundlichen Verkäufer empfehlen, was ich sonst noch anschauen sollte.<br />

Draußen fällt mir die schnuckelige Kneipe, in der ich schon einmal war, ins Auge<br />

und sofort bin ich wieder hungrig und durstig.<br />

Außer<strong>dem</strong> gefällt mir die Schankmagd ausgesprochen gut! Also nichts wie rein! Ein<br />

kleiner Flirt darf ja wohl sein.


- 30 -<br />

Hach! Was für ein liebes Mädchen! Mir geht richtig das Herz auf ... Und<br />

sie schaut mich auch gar nicht irgendwie argwöhnisch an, sondern hört<br />

meinem Gestammel offensichtlich interessiert zu.<br />

Da muss ich doch echt aufpassen, dass ich mich hier zu nichts hinreißen<br />

lasse. Schließlich muss ich ja irgendwann wieder zurück in meine Welt.<br />

Und ich möchte ein so süßes Mädchen doch nicht unglücklich machen.<br />

Also bestelle ich mir jetzt erst einmal ein Essen, und danach wird es<br />

allmählich Zeit, den geordneten Rückzug anzutreten. Was nicht heißt,<br />

dass ich morgen nicht vielleicht wieder vorbeischaue ... Oh je Titus! Das<br />

Mädel gefällt mir eben einfach zu gut!<br />

Aber ich sollte jetzt vernünftig sein und überlegen, was ich heute noch<br />

unternehmen will. Mir will gar nicht mehr einfallen, was ich alles<br />

vorhatte. Ein wenig Ablenkung durch eine Bühnenaufführung käme mir<br />

jedenfalls gerade recht. Gleich nachher will ich noch einmal fragen, was<br />

denn wann gezeigt wird.<br />

Ach ja - und ich muss ja auch noch nach einer anderen Unterkunft<br />

<strong>Aus</strong>schau halten. Das Mädel hat mir den "Dragon Valley Inn" empfohlen.<br />

Uff - das ist alles gar nicht so einfach! Den muss ich erst einmal finden.<br />

Aber ich werde mich wohl einfach durchfragen.


- 31 -<br />

Zu schade - heute gibt es keine Vorführung! Aber wenigstens kann ich bei den<br />

Proben zuschauen. Ich muss sagen, ich bin schwer beeindruckt!


- 32 -<br />

Tja - dann mache ich mich nun einmal an die Suche nach einer<br />

anderen Herberge. Die Schankmaid hatte ja gemeint, ich solle es doch<br />

einmal im „Dragon Valley Inn“ versuchen. Das sei ein Gasthof, in <strong>dem</strong><br />

Durchreisende absteigen.<br />

Als ich dort nach langer Suche ankomme, muss ich leider feststellen,<br />

dass es auch hier nur Plätze für Pferde im Freien gibt - keinen Stall!<br />

Ach Athena! Obwohl - vielleicht ist sie ja auch gerne draußen?<br />

Auf jeden Fall gefällt mir der Gasthof, und da ich neugierig bin,<br />

beschließe ich, ihn wenigstens einmal auszuprobieren.


- 33 -<br />

Ich erfahre an der Rezeption, dass ich sogar eine Suite haben könnte -<br />

sehr verlockend will mir scheinen. Und was noch besser ist: Es gibt ein<br />

Sport- und Unterhaltungsangebot. Ich glaube, mein Tag ist gerettet!<br />

Wegen Athena wird mir geraten, sie im nahe gelegenen Gestüt unterzubringen.<br />

Gute Idee - finde ich. Aber das verschiebe ich auf morgen.<br />

Die Gaststube ist schon einmal sehr urig und gemütlich. Es gibt dort<br />

sogar eine Kaminecke, wo man abends sitzen kann.<br />

Geige spielen kann man auch! Na - das ist doch genau richtig für mich.<br />

Ich freue mich auf einen entspannten Abend.<br />

Aber erst einmal möchte ich etwas essen. Es war durch das ganze<br />

Herumirren doch ein anstrengender Tag.


- 34 -<br />

Ah! Da ist ja das Büffet. Das ist aber lecker, was hier so zum Essen<br />

angeboten wird: Herbstsalat, Gänsebraten, Apfelküchlein. Mmh! Ich<br />

greife beherzt zu!<br />

Eine nette Bar gibt es übrigens auch noch. Ich glaube, ich komme hier<br />

ganz auf meine Kosten.


- 35 -<br />

Dann will ich mal nach oben gehen und meine Suite beziehen. Ich bin<br />

schon richtig gespannt. Sieht doch gut aus! Am meisten freue ich mich<br />

über den Schaukelstuhl.<br />

Ach und das schöne große Doppelbett gefällt mir auch. Doch - sauber,<br />

freundlich, gemütlich! Ich bin sehr zufrieden.


- 36 -<br />

So sieht also das Sportangebot aus! Ungewohnt, aber durchaus<br />

interessant. Eine Feuergrube soll es auch noch geben. Muss mal schauen<br />

... und einen ungewöhnlichen Pool im Teich.


- 37 -<br />

Hier draußen herrscht reger Betrieb. Ich glaube, alle Hotelgäste haben<br />

sich zu einem späten Bad oder Imbiss verabredet. Da kann ich wirklich<br />

nur staunen.<br />

Doch, wenn ich es mir genauer überlege, bin ich viel zu müüüde! Gähn!<br />

Ich sollte wohl lieber ins Bett gehen. Baden kann ich ja auch noch<br />

morgen früh. Jedenfalls gefällt mir dieser Schwimmteich super gut!

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