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Berliner Kurier 06.11.2018

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Goldene Victoria<br />

Königin Rania ehrt<br />

Angela Merkel<br />

SEITE 14<br />

SEITE7<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 6. November 2018<br />

rückte er kurzerhand<br />

wieder ab –mitsamt<br />

seinen Getränken.<br />

Nur bei einem Zusteller<br />

der DHL<br />

drückten die Einsatzkräfte<br />

in der Schlüterstraße<br />

gestern ein<br />

Auge zu, da „er seine<br />

Pakete nun mal ausliefern<br />

muss“, wie es<br />

vor Ort hieß. Zudem<br />

hatte der berufsbedingte Verkehrssünder<br />

zwar in zweiter<br />

Reihe, aber immerhin nicht<br />

auf dem Radweg geparkt.<br />

Der wurde von einem völlig<br />

ignoranten Radler übrigens<br />

trotz freier Bahn nicht genutzt:<br />

Der Mann fuhr unbeirrt über<br />

Der Fahrer dieses<br />

Autos hat den<br />

Radweg zugestellt,weil<br />

er<br />

nach eigener<br />

Aussage dringend<br />

pinkeln musste.<br />

Foto:<br />

O.:Zwei<br />

Lkw und die<br />

Polizei im<br />

Dauereinsatz.<br />

Li.: Ein<br />

Radler als<br />

Beifang des<br />

Tages.<br />

den Gehweg, bis auch er von<br />

der Polizei erst aufgehalten<br />

und dann ermahnt wurde. Eine<br />

Strafe gab’s aber nicht.<br />

Überhaupt kamen alle gestern<br />

erwischten Verkehrssünder<br />

vergleichsweise glimpflich<br />

davon. Denn neben Verwarnungsgeldern<br />

von bis zu 35 Euro<br />

werden Autos „konsequent<br />

umgesetzt, sofern kurzfristig<br />

kein Verantwortlicher erscheint“,<br />

so die Polizei. Und<br />

dann drohen je nach Fahrzeugart<br />

zusätzliche Gebühren in<br />

Höhe von bis zu 369 Euro.<br />

Fotos: Oberst<br />

Weithin sichtbar: Die Ruinen<br />

Spazieren unterm Mauerpark<br />

Abhörstation Teufelsberg:<br />

Wastun mit dem<br />

lauschigen Plätzchen?<br />

DasGelände steht jetzt unter Denkmalschutz.<br />

Doch was daraus wird, weiß noch niemand<br />

Berlin –Die Senatskulturverwaltung<br />

hat jetzt das 4,8<br />

Hektar große Gelände des<br />

Teufelsbergs im Grunewald<br />

unter Denkmalschutz gestellt.<br />

„Der Teufelsberg ist<br />

ein einzigartiges und vielschichtiges<br />

Geschichtsdenkmal<br />

des 20. Jahrhunderts,<br />

das in dieser Art wohl nur in<br />

Berlin –als Hauptstadt des<br />

Nazireichs und geteilter<br />

Stadt im Kalten Krieg –entstehen<br />

konnte“, sagt dazu der<br />

Kultursenator Klaus Lederer<br />

(Linke).<br />

Der <strong>Berliner</strong> Teufelsberg<br />

besteht aus den Trümmern,<br />

die Hitlers Größenwahn in<br />

der Hauptstadt hinterlassen<br />

hat. 1937 sollte hier die nationalsozialistische<br />

Wehrtechnische<br />

Fakultät errichtet<br />

werden, In der Nachkriegszeit<br />

entstanden zwei Schuttberge<br />

aus den Trümmern der<br />

Stadt. Auf die Spitze setzten<br />

die Westalliierten Anfang<br />

der 60er-Jahre eine<br />

Abhöranlage. Als<br />

Amerikaner und<br />

Briten Anfang<br />

der<br />

Foto: Friedel<br />

Prenzlauer Berg –AmSonnabend<br />

(12 bis 16 Uhr) und Sonntag<br />

(9 bis 16 Uhr) können Besucher<br />

etwa zwölf Meter in die<br />

Tiefe steigen und den Mauerpark<br />

in seiner Länge von fast<br />

700 Metern unterirdisch<br />

durchqueren. Die <strong>Berliner</strong><br />

Wasserbetriebe haben mit einem<br />

Spezialbohrer einen Tunnel<br />

von der Bernauer bis zur<br />

Gleimstraße gegraben. 20 000<br />

Tonnen Erde wurden ausgehoben.<br />

Die Betonröhre ist jetzt<br />

fast so groß wie ein U-Bahn-<br />

Schacht. 7600 Kubikmeter Abwasser<br />

können darin gespeichert<br />

werden. Vollständig fertig<br />

ist der Stauraumkanal aber<br />

erst Ende 2019. Anmeldung<br />

unter www.bwb.de/mauerpark STR<br />

90er-Jahre Berlin verließen,<br />

begann der Verfall. 1996<br />

kauften private Investoren<br />

das Areal. Dann pachtete ein<br />

Sohn eines Eigentümers das<br />

Gelände. Er wollte einen Ort<br />

für Kunst, Kultur, Freizeit<br />

und Sport entwickeln. Den<br />

Verfall konnte auch er nicht<br />

stoppen. SPD, Linke und<br />

Grüne wollen den Teufelsberg<br />

als „Erinnerungs- und<br />

Naturort“ zugänglich machen,<br />

steht im Koalitionsvertrag.<br />

Was künftig möglich ist,<br />

bleibt trotz Denkmalschutz<br />

ungewiss. Konkrete Pläne<br />

gebe es nicht, heißt es aus<br />

dem Denkmalamt.<br />

Zuerst<br />

sei eine Bestandsaufnahme<br />

geplant.<br />

„Erst<br />

dann kann<br />

nachgedacht<br />

werden, was<br />

sich erhalten<br />

oder sanieren<br />

lässt“,<br />

heißt es.<br />

Stefan<br />

Strauß<br />

Weithin sichtbar: Die Ruine<br />

derfrüheren Abhörstation<br />

auf dem Teufelsberg.

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