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Berliner Kurier 06.11.2018

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SERIE 19<br />

Dasmehrflügelige Museumsgebäude<br />

ist voll unterkellert,<br />

mit Ausnahme des Sauriersaals,<br />

der hinter dem Haupteingang<br />

liegt (siehe Grafik).<br />

Der Ostflügel steht erst seit 2010<br />

wieder –eine Fliegerbombe hatte<br />

ihn 1945 zerstört, bis in den Keller.<br />

Museum für Naturkunde Berlin<br />

Chausseestr.<br />

Habersaathstr.<br />

MITTE<br />

Schwarzer Weg<br />

Invalidenstr.<br />

Tradition und Moderne<br />

Haupteingang<br />

20 m<br />

Das „Museum für Naturkunde<br />

–Leibniz-Institut für Evolutions-<br />

und Biodiversitätsforschung“<br />

in Berlin zählt<br />

weltweit zu den bedeutendsten<br />

Forschungseinrichtungen<br />

auf dem Gebiet der biologischen<br />

und erdwissenschaftlichen<br />

Evolution und<br />

Biodiversität. Eshat so viele<br />

Besucher wie kein zweites<br />

seiner Art in Deutschland:<br />

2017 warenes632454.<br />

Das Museum entstand im<br />

Zuge der Gründung der <strong>Berliner</strong><br />

Universität, die 1810 ihrenLehr-und<br />

Forschungsbetrieb<br />

aufnahm (ab 1828<br />

Friedrich-Wilhelms-Universität,ab1949<br />

Humboldt-Universität).<br />

Die Sammlungen,<br />

aus dem Anatomisch-Zootomischen<br />

Museum, dem Mineralogischen<br />

Museum und<br />

dem Zoologischen Museum<br />

füllten um 1880 zwei Drittel<br />

des Hauptgebäudes der Universität<br />

Unter den Linden;<br />

ein neues Haus entstand daher<br />

an der Invalidenstraße.<br />

Es eröffnete 1889.<br />

Das Museum steht dort<br />

noch heute, es wird seit 2004<br />

in Etappen modernisiert.<br />

Museum für Naturkunde Berlin,<br />

Invalidenstraße 43, 10115 Berlin,<br />

Tel. (030) 889140-8591,<br />

www.museumfuernaturkunde.berlin<br />

putzt. An einer Wand glänzt<br />

das halbkugelige Auge einer<br />

Überwachungskamera. Eine<br />

Steintreppe, die im rechten<br />

Winkel abknickt, führt durch<br />

eine Brandschutztür in einen<br />

Gewölberaum mit weiß verputzen<br />

Wänden und aus rotem<br />

Backstein gemauerter<br />

Decke.<br />

Ein Dickicht von Maschinen<br />

und Apparaten, Hohlkörpern<br />

und Behältern, Rohren<br />

und Kabeln, Messgeräten<br />

und Schalttafeln (über)fordert<br />

das Auge des Laien. Ein<br />

Röhren und Rauschen, ein<br />

Brummen und Sirren füllt<br />

den Raum. Die Wärme, welche<br />

die Gerätschaften abstrahlt,<br />

ist schweißtreibend,<br />

fast schon tropisch.<br />

In diesem Keller, der sich in<br />

einen Vor- und einen Hinterraum<br />

teilt, lagerten früher<br />

Kohlen für die Kessel der<br />

Dampfheizung. Später diente<br />

er als Café. „Die Akustik war<br />

schlecht“, erinnert sich Peter<br />

Bartsch. „Man verstand am<br />

eigenen Tisch kein Wort, am<br />

benachbarten jedes.“ Er<br />

schmunzelt wieder in sich<br />

hinein.<br />

Im ersten Kellerraum befinden<br />

sich zwei Kältemaschinen<br />

für den Ostflügel, im<br />

zweiten fällt ein allein stehendes,<br />

sehr kompaktes Gerät<br />

auf, vielleicht zwei Meter<br />

breit, einen Meter tief und<br />

um die 1,70 Meter hoch. „Das<br />

ist die Wärmepumpe“, erklärt<br />

Bartsch, „sie versorgt<br />

unsere Sammlungssäle oben<br />

mit einer Wärmeleitung von<br />

Drei Kellerräume sind vollgestopft<br />

mit Technik,die 46000 Quadratmeter<br />

Nettoraumfläche versorgt.<br />

118 Kilowatt und einer Kühlleistung<br />

von 100 Kilowatt.“<br />

Ein Haustechniker hegt<br />

und pflegt den komplexen<br />

Organismus im Keller des<br />

Museums. Und Mitarbeiter<br />

der Gebäudeleittechnik der<br />

Humboldt-Universität überwachen<br />

seine Werte, auch<br />

die der Nass-Sammlung.<br />

Es geht inzwischen auf den<br />

Nachmittag zu. Besucher<br />

schlendern durch die Nass-<br />

Sammlung, gucken hier, fotografieren<br />

dort. Die Finte<br />

wirkt nach wie vor verdutzt,<br />

bei konstant 15 Grad Celsius.<br />

Lesen Sie am nächsten<br />

Dienstag, 13. November:<br />

Die Kammern des Echos –<br />

Wasserspeicher in Prenzlberg

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