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Stiepeler Bote 269 Nov 18

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STIEPEL AKTUELL<br />

Ein wichtiger Beitrag zur Pflege des Brauchtums in<br />

Knapp 200 Gäste beim Plattdeutschen Gottesdienst des Heimatvereins und<br />

„Es ist einer unserer wichtigsten<br />

Termine im Jahr“,<br />

begrüßte Wilhelm Haarmann,<br />

der Vorsitzende des<br />

<strong>Stiepeler</strong> Vereins für Heimatforschung,<br />

im Lutherhaus<br />

knapp 200 Gäste<br />

zum Plattdeutschen Gottesdienst.<br />

Wichtig deshalb,<br />

weil an diesem Tag<br />

ein Beitrag zur Pflege des<br />

Plattdeutschen geleistet<br />

wird, das aus dem aktuellen<br />

<strong>Stiepeler</strong> Leben so gut wie<br />

verschwunden ist. Der Verein<br />

und die Evangelische<br />

Kirchengemeinde hatten<br />

wieder die traditionsreiche<br />

Veranstaltung organisiert.<br />

Pfarrerin Susanne Kuhles und<br />

Wilhelm Hensing gestalteten<br />

den Gottesdienst auf <strong>Stiepeler</strong><br />

Platt, für die musikalische<br />

Begleitung sorgte der Posaunen-<br />

chor Stiepel-Haar,<br />

für den<br />

auch<br />

die<br />

Kollekte<br />

bestimmt war. Im Mittelpunkt<br />

der Lesung von Wilhelm<br />

Hensing stand das Gleichnis<br />

von Kain und Abel, in dem bekanntlich<br />

Neid und Missgunst<br />

in eine menschliche Tragödie<br />

münden. Hensing schlug in<br />

seinem Vortrag den Bogen<br />

zum aktuellen Tagesgeschehen<br />

und kam mit dem lokalen<br />

Blick auf den Ortsteil Stiepel<br />

zur Schlussfolgerung, dass es<br />

Ziel aller sein müsse, das Leben<br />

im guten Auskommen mit<br />

den Nachbarn sowie in Einklang<br />

mit Umwelt und Natur<br />

zu gestalten. „Packt vie et<br />

an. Eck wünsch us<br />

Glück daobie,“<br />

schloss<br />

Hensing,<br />

der die<br />

Idee zum<br />

Plattdeutschen<br />

Gottesdienst<br />

vor<br />

vielen Jahren aus<br />

dem<br />

Norddeutschen mitgebracht<br />

hat, seine Lesung.<br />

Eine im wahren Wortsinn<br />

„Sauerei“ schloss sich im<br />

zweiten Teil der Veranstaltung<br />

an. Auf den Bühnenbrettern<br />

des Lutherhauses<br />

führte unter der Leitung von<br />

Heinz-Jürgen Hensing die<br />

Theatergruppe das Stück „Dä<br />

geklaute Suerge“ (die gestohlene<br />

Sau) auf. Hensing hatte<br />

die Komödie entdeckt, musste<br />

sie aber zunächst aus dem<br />

Schwäbischen ins Hochdeutsche<br />

vertonen, um sie dann<br />

anschließend ins<br />

Platt übersetzen<br />

zu können.<br />

„War gar nicht<br />

so einfach“,<br />

erklärte<br />

Hensing<br />

kurz vor der Aufführung,<br />

aber mehr als ein Dutzend<br />

Proben sorgten dafür, dass<br />

das Publikum im Lutherhaus<br />

seinen Spaß mit dem Mundartstück,<br />

den Darstellern und<br />

dem Happy End hatte. Dafür<br />

sorgten als Ensemble Dorothe<br />

Harms, Gaby Matuschik,<br />

Günter Rumberg, Christel<br />

Vogelsang, Jürgen Dickten,<br />

Reinhard Vogelsang und<br />

Heinz-Jürgen Hensing sowie<br />

Inge Rumberg als Souffleuse.<br />

Zwischen Gottesdienst und<br />

Bühnenstück baten Heimatverein<br />

und Kirchengemeinde<br />

ihre Gäste zum rustikalen<br />

Büffet „met lecker eätten,<br />

drinken un plattkürn“. Reichlich<br />

aufgetischt wurde deftige<br />

Hausmannskost, die Marion<br />

Hensing zusammen mit ihrem<br />

Organisationsteam anbot.<br />

Übrigens gab’s im Verlauf des<br />

Gottesdienstes eine sympathische<br />

Panne: „Wir haben<br />

eine Fürbitte vergessen“, gab<br />

Pfarrerin Susanne Kuhles zu,<br />

improvisierte kurz und sprach<br />

spontan eine Fürbitte – die allerdings<br />

auf Hochdeutsch.<br />

Uli Kienel<br />

Das Mundartstück<br />

nach dem plattdeutschen<br />

Gottesdienst<br />

gehört zum<br />

festen Programm.<br />

Diesmal sorgte die<br />

Theatergruppe des Heimatvereins<br />

mit „Dä geklaute<br />

Suerge“ für Training<br />

der Lachmuskeln.<br />

(Fotos: Sure/3satz)<br />

8 | <strong>Stiepeler</strong> <strong>Bote</strong> | <strong>Nov</strong>ember 20<strong>18</strong>

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