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Vermögensmanagement für Privatanleger

Publikation growney; u.a. mit Ausführungen zur Fondsbesteuerung ab 2018

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5. ETF-Kritik: Das Märchen vom Stabilitätsrisiko<br />

Jonas Haase<br />

Sicher, einfach, günstig: ETFs genießen einen hervorragenden Ruf. Gerade in einem<br />

Niedrigzinsumfeld feiert die Investmentform als kluge Anlagealternative derzeit große Erfolge.<br />

Doch gerade in jüngster Zeit gibt es auch immer mehr kritische Stimmen. ETFs und andere<br />

Indexfonds würden die Stabilität des Finanzsystems bedrohen und das Risiko für eine neue<br />

Finanzkrise erhöhen, verkünden einige „Experten“. Manche Medien greifen die Warnungen<br />

bereitwillig auf. Daher ist es höchste Zeit, einige dieser Vorwürfe genauer zu beleuchten und zu<br />

untersuchen, wie hoch das Systemrisiko von ETFs tatsächlich ist.<br />

Verbraucher bestimmen über die Kapitalverteilung<br />

Vielen Kritikern bereitet es Sorge, dass der Marktanteil passiver Investments gewachsen ist. Sie<br />

befürchten, dass durch den Zuwachs die volkswirtschaftliche Kapitalallokation der Finanzmärkte<br />

beeinträchtigt wird. Diese soll definitionsgemäß das Kapital in Investitionen mit der höchsten<br />

Rendite lenken und somit eine möglichst produktive Verwendung gewährleisten. Das heißt: Durch<br />

den Kauf von Aktien sollen gute Unternehmen mit Kapital belohnt werden. Schlechten Unternehmen<br />

soll im Gegenzug durch den Verkauf von Aktien Kapital entzogen werden. Passive Investments<br />

investieren in einen gesamten Index und unterscheiden Unternehmen nicht nach gut oder schlecht.<br />

Somit partizipieren diese nicht an der Allokationsfunktion der Kapitalmärkte. Da aber auch aktive<br />

Anleger und Fondsmanager keinen erheblichen Einfluss auf die Allokation von Eigen- und<br />

Fremdkapital in einer Volkswirtschaft ausüben, ist es wenig sinnvoll diesen Kritikpunkt gegenüber<br />

ETFs anzuwenden. Beim klassischen Aktienkauf fließt das Geld nicht den Unternehmen direkt zu,<br />

sondern dem Verkäufer des Wertpapiers. Dies ist nur bei einer Emission von Aktien oder Anleihen<br />

der Fall. Die eigentliche Macht, Unternehmen mit Kapital zu belohnen oder abzustrafen, haben nach<br />

wie vor die Konsumenten. Sie können durch den Erwerb eines Produktes oder einer Dienstleistung<br />

den Umsatz eines Unternehmens ankurbeln und somit das Kapital steigern – oder eben nicht.

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