Vermögensmanagement für Privatanleger
Publikation growney; u.a. mit Ausführungen zur Fondsbesteuerung ab 2018
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Wie verlässlich ist die Einlagensicherung?<br />
Welchen Grund haben Anleger also noch, ihr Depot mit Anleihen abzusichern statt mit Tagesgeld<br />
oder Festgeld? Nun, zumindest einen ziemlich guten: Die gesetzliche Einlagensicherung ist nicht<br />
ohne Weiteres mit der Sicherheit einer deutschen Staatsanleihe vergleichbar. Denn wer seine<br />
Ersparnisse auf ein Tagesgeldkonto bei einer Bank legt, erwirbt zunächst einen Rechtsanspruch<br />
gegenüber dem Kreditinstitut. Sollte dieses in eine Krise geraten und das angelegte Geld nicht<br />
auszahlen können, greift der Einlagensicherungsfonds der privaten Banken. Erst danach kommt die<br />
gesetzliche Einlagensicherung zum Zug, die allerdings nicht mit dem Staat gleichzusetzen ist,<br />
sondern ein Sondervermögen des Bundes in der Rechtsform einer GmbH ist. Von dieser Systematik<br />
ausgeschlossen sind die Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Sie fallen nicht unter die<br />
gesetzliche Einlagensicherung, sondern sind durch eine so genannte Institutssicherung geschützt.<br />
Diese soll sicherstellen, dass es erst gar nicht zur Insolvenz eines Mitgliedsinstituts kommt. Der<br />
deutsche Staat erkennt die Institutssicherung als gleichwertig zur gesetzlichen Einlagensicherung<br />
an.<br />
Es bleibt jedoch ein kleines Restrisiko, ob der Staat wirklich im vollen Umfang einspringt. Dieses<br />
Risiko nimmt über 100.000 Euro und mit einem Gang ins europäische Ausland zu, denn hier gilt die<br />
deutsche gesetzliche Einlagensicherung nicht mehr. Eine europäische Staatspleite hingegen ist<br />
deutlich unwahrscheinlicher als die Pleite einer europäischen Bank. Das hat bereits das Beispiel<br />
Zypern gezeigt: Die Staatspleite konnte der Inselstaat 2013 abwenden, doch die Anleger verloren<br />
einen Teil ihrer Bankeinlagen über 100.000 Euro.<br />
Kauft ein Anleger mehrere Staats- oder Unternehmensanleihen unterschiedlicher Schuldner in Form<br />
von Fonds, hat er einen direkten Anspruch gegenüber den Staaten und Unternehmen. Sein Risiko ist<br />
wesentlich besser gestreut, als nur auf eine einzige Branche zu setzen.<br />
Fakt ist: Dass europäische Staaten bei einer erneuten Bankenkrise wieder einspringen oder<br />
einspringen können, ist nicht garantiert. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte daher mit Anleihen<br />
diversifizieren – und eine leicht negative Rendite als Sicherheitspuffer akzeptieren. Wer bereit ist,<br />
das Bankrisiko zu tragen, sollte seinen individuellen Anleiheanteil in Tagesgeld anlegen.