Vermögensmanagement für Privatanleger
Publikation growney; u.a. mit Ausführungen zur Fondsbesteuerung ab 2018
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Die beiden wichtigsten lauten: Diversifikation und Produktqualität. So können Anleger mit einzelnen<br />
Aktien durchaus auch langfristig danebenliegen und dauerhaft Verlust einfahren. Die Gründe dafür<br />
sind so komplex, dass auch professionelle Fondsmanager sie nicht mit Sicherheit voraussagen<br />
können. Daher zählt eine möglichst intelligente Streuung des Kapitals. Dafür bieten sich<br />
börsennotierte Indexfonds (ETFs) an, die einen breiten Marktindex nachbilden. Ein gut<br />
diversifiziertes Portfolio kombiniert ETFs auf eine Reihe von Märkten, um auch die unterschiedliche<br />
Entwicklung verschiedener Regionen und Sektoren auszugleichen. Da die Märkte sich selten im<br />
Gleichschritt entwickeln, lassen sich so auch Schwankungen verringern. Viele ETFs sind zudem über<br />
Sparpläne schon mit geringen monatlichen Zahlungen verfügbar.<br />
Doch der Teufel steckt im Detail. Denn durch den Zinseszinseffekt können über längere Zeiträume<br />
auch kleine Unterschiede zum Beispiel in der Kostenstruktur eines ETF – wie etwa die<br />
Managementgebühr, ein Ausgabeaufschlag oder die steuerliche Behandlung[18] – erhebliche<br />
Auswirkungen auf die Renditeentwicklung im Portfolio haben.[19] Legt ein Sparer etwa monatlich<br />
200 Euro mit einer Wertentwicklung von jährlich 5 Prozent an, bleiben ihm bei einem Orderentgeld<br />
von 2,50 Prozent nach 20 Jahren rund 80.536 Euro. Entfällt bei einem kostenlosen Sparplan das<br />
Orderentgeld, kann sich der Anleger über 82.549 Euro freuen. Diese Faktoren werden leicht<br />
übersehen – für Anleger, die langfristig investieren, können sie jedoch eine größere Rolle spielen als<br />
die kurz- oder mittelfristige Entwicklung der Märkte.<br />
Persönliche Schwankungstoleranz berücksichtigen<br />
Trotzdem sollten Anleger genau darüber nachdenken, inwieweit sie bereit sind, gewisse kurzfristige<br />
Schwankungen auszuhalten. Hier hilft nur Ehrlichkeit mit sich selbst: Wie hoch ist die persönliche<br />
Toleranz gegenüber Kursausschlägen?<br />
Je stärker die Schwankungen, die ein Anleger zu tragen bereit ist, je langfristiger der Anlagehorizont<br />
und je geringer der Anteil, der als Liquiditätsreserve verfügbar bleiben muss, desto höher kann der<br />
Anteil von Aktien beim Vermögensaufbau sein. Allerdings ist es in den weitaus meisten Fällen<br />
sinnvoll, zumindest<br />
einen kleinen Teil des Vermögens in schwankungsarmen Anlagen wie Anleihen verfügbar zu halten.<br />
Für alle Anleger gilt jedoch: Aktien sind ein entscheidender Faktor beim Vermögensaufbau. Es wäre<br />
ein Fehler, aus Angst vor der Volatilität darauf zu verzichten.