Vermögensmanagement für Privatanleger
Publikation growney; u.a. mit Ausführungen zur Fondsbesteuerung ab 2018
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Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die Faustregel oft zutrifft. So weist der DAX über die<br />
vergangenen fünf Jahre eine jährliche Volatilität von 19,34 Prozent auf (Stand: 02.12.2016). Auf dem<br />
Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2008 erreichte die Jahres-Volatilität des DAX einen Wert von<br />
38,14 Prozent, während der Verlustphase im Jahr 2011 kletterte sie noch einmal auf 28,87 Prozent.<br />
Eine Frage der Strategie<br />
Die Volatilität hat also als Risikomaß durchaus ihren Sinn. Die entscheidende Frage lautet aber: Wie<br />
gehen langfristig orientierte Anleger damit um? Denn eines ist sicher: Wer sein Geld aus Angst vor<br />
dem Aktienmarkt in Termingeld parkt, kommt bei Vermögensaufbau und Vorsorge nicht vom Fleck.<br />
Gehen wir systematisch an das Problem heran. Dazu teilen wir es in zwei Teilfragen. Erstens: Welche<br />
Rolle spielt die Volatilität überhaupt für langfristig orientierte Anleger? Und zweitens: Welche Folgen<br />
ergeben sich daraus für die Anlagestrategie?<br />
Langfristig spielt die Volatilität eine geringe Rolle<br />
Die Antwort auf die erste Frage steckt bereits in der oben genannten Definition: Die Volatilität<br />
beschreibt Kursschwankungen um einen Mittelwert, und auf den kommt es an. Denn die Erfahrung<br />
zeigt, dass die Aktienmärkte über längere Zeiträume in Summe fast immer gestiegen sind. Das<br />
Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zeigt z. B.: Über Anlagezeiträume von mehr als<br />
15 Jahren hat der DAX bislang stets Gewinne erbracht, und das weit überwiegend bei annualisierten<br />
Renditen im hohen einstelligen bis zweistelligen Bereich.[15] Daher sollten Anleger sich von<br />
kurzfristigen Kursausschlägen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.<br />
Doch wenn hohe Volatilität ein Indikator für fallende Märkte ist, sollte es dann nicht darum gehen,<br />
diese zu vermeiden? Leider ist es fast unmöglich, fallende und steigenden Märkte zu erkennen.<br />
Selbst professionellen Vermögensverwaltern gelingt dies so gut wie nie: Nur 2,2 Prozent von ihnen<br />
schaffen es, langfristig besser zu sein als der Markt.[16] Für <strong>Privatanleger</strong> ist daher die sinnvollste<br />
Strategie, sich auf langfristige Zugewinne zu konzentrieren.<br />
Den optimalen Investitionszeitpunkt gibt es (in der Realität) nicht<br />
Kurzfristige Kursschwankungen und mittelfristige Marktzyklen lassen sich dennoch nicht<br />
vermeiden. Viele Anleger fragen sich daher, ob sie beim Investment die Marktlage abwarten sollten.<br />
Besonders bei guter Börsenlage warten viele auf den nächsten Einbruch – doch diese Strategie kann<br />
in einem Teufelskreis enden, und das Geld wird am Ende gar nicht investiert.<br />
Die Wahrheit ist: Der Investitionszeitpunkt hat zwar einen großen Einfluss auf den Anlageerfolg, doch<br />
leider ist es kaum möglich, ihn zu erwischen.[17] Ein rationaler Anleger investiert den gewünschten<br />
Betrag daher immer sofort. Die Volatilität ist ein Zufallsprozess, der weder in der Theorie noch in der<br />
Praxis prognostizierbar ist. Auch wer plant, regelmäßig etwas zurückzulegen, sollte daher<br />
versuchen, sich nicht beeinflussen zu lassen. In diesem Fall ist ein<br />
Sparplan der richtige Weg. Dabei wird in gleichen Abständen ein konstanter Betrag investiert –<br />
unabhängig von der aktuellen Marktlage.<br />
Diversifizieren und Optimieren<br />
Für Anleger, die sich von diesen Grundsätzen leiten lassen, spielen andere Faktoren eine weitaus<br />
größere Rolle als die kurzfristige Volatilität.