Vermögensmanagement für Privatanleger
Publikation growney; u.a. mit Ausführungen zur Fondsbesteuerung ab 2018
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Trends blind folgen<br />
„The trend is your friend“ – so lautet eine alte Börsenweisheit. Dahinter steht die Vorstellung, dass<br />
ein bestehender Trend sich in der Regel fortsetzen wird. Ein steigender Markt steigt weiter, ein<br />
fallender Markt fällt weiter. Wer Trends nachjagt, versucht, sich diese Regel zunutze zu machen –<br />
und scheitert in der Regel an der Wirklichkeit. Denn es ist kaum möglich, mit hinreichender Sicherheit<br />
zwischen fallenden und steigenden Märkten zu unterscheiden. Ein Großteil der kurzfristigen<br />
Kursbewegungen ist jedoch nichts als der Ausdruck natürlicher Schwankungen um einen<br />
Mittelwert.[11] Aber da sich die Aktienmärkte auf lange Sicht bislang fast immer positiv entwickelt<br />
haben, sollten Anleger auf diese langfristigen Zuwächse setzen, anstatt nach kurzfristigen Trends<br />
zu schielen.<br />
Das gleiche gilt übrigens für eine andere Art von Trends: Moden, die etwa bestimmte Technologien<br />
und Branchen beflügeln. Doch da niemand in die Zukunft blicken kann, kann auch niemand mit<br />
Sicherheit sagen, wann der Trend ein Ende hat – die Tech-Blase des Jahres 2000 lässt grüßen.<br />
Noise Trading<br />
In allen Bereichen des Lebens nimmt die Informationsflut zu, und das gilt auch für den Finanzmarkt.<br />
Und wie überall sonst auch stehen Anleger vor der Herausforderung, relevante von irrelevanten<br />
Signalen zu unterscheiden, also die Information vom Rauschen („Noise“) zu trennen. Am<br />
Finanzmarkt bedeutet das, fundamentale von nichtfundamentalen Informationen auseinander zu<br />
halten. Ein typischer Noise Trader versucht, alle verfügbaren Informationen aufzusaugen und glaubt<br />
Muster zu erkennen, um diese auszunutzen – und verwechselt dabei Information und Rauschen.<br />
Denn die meisten scheinbaren Informationen sind nichts als Gerüchte, die sich langfristig in der<br />
Regel als belanglos für die Entwicklung der Kurse erweisen. Noise Trader schließen daher in der<br />
Praxis viele eigentlich unbegründete Handelsgeschäfte ab, was die Rendite senkt oder<br />
schlimmstenfalls zu Verlusten führt.<br />
Home Bias<br />
Zu Hause ist es am schönsten – doch an den Kapitalmärkten gilt oft das genaue Gegenteil. Viele<br />
Anleger fühlen sich unwohl dabei, ihr Geld an ausländischen Märkten anzulegen. Die Deutschen<br />
stecken ihr Geld daher bevorzugt in deutsche Aktien. Damit sind sie nicht alleine: Anleger aus aller<br />
Welt unterliegen diesem sogenannten „Home Bias“. Mangelnde Informationen, steuerrechtliche<br />
Bedenken oder sprachliche Barrieren: Die Gründe sind vielfältig, doch nicht selten ist es die Vorsicht<br />
vor dem Unbekannten, die die Anleger zurückschrecken lässt. Ein Trugschluss, denn im Vergleich<br />
zum Weltmarkt machen deutsche Aktien nur einen geringen Anteil aus. Wer sich auf heimische<br />
Aktien konzentriert, bringt sich damit also um Diversifikation<br />
– und die ist eines der wichtigsten Instrumente, um Risiken im Portfolio zu senken.<br />
Klüger wäre daher eine Strategie, die versucht, die Entwicklungen des Weltmarktes möglichst breit<br />
nachzuzeichnen. Auch <strong>Privatanleger</strong> können über günstige ETFs auf die wichtigsten Indizes wie<br />
MSCI World, S&P 500 oder EuroStoxx 50 zum Beispiel im Aktienbereich mit geringem Aufwand eine<br />
relativ breite Streuung erreichen. Mit dem richtigen Produkt ist dies nicht nur günstig, sondern auch<br />
aus steuerlicher Sicht unkompliziert.[12]