Vermögensmanagement für Privatanleger
Publikation growney; u.a. mit Ausführungen zur Fondsbesteuerung ab 2018
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Kosten, Kosten, Kosten<br />
Für den <strong>Privatanleger</strong> ergeben aktive Fonds wenig Sinn, denn sie liefern kaum Mehrwert, produzieren<br />
jedoch hohe Kosten. Zu diesen Kosten zählen ein Ausgabeaufschlag von bis zu 5 Prozent,<br />
Verwaltungsgebühren bis zu 3 Prozent sowie in den Verwaltungsgebühren noch nicht enthaltene<br />
Transaktionskosten auf Ebene des aktiven Fonds. Je „aktiver“ ein Fonds ist, d. h. je häufiger das<br />
Portfolio umgeschichtet wird, desto höher fallen diese versteckten Kosten aus.<br />
Nach Kosten ist aktives Management relativ zum Markt kein Nullsummenspiel mehr, sondern im<br />
Schnitt nachteilig für den Kunden. Den meisten Anlegern fallen diese Kosten jedoch insbesondere<br />
bei sehr volatilen Aktienfonds kurzfristig kaum auf. Welcher Kunde wird sich nach einem guten<br />
Aktienjahr beschweren, wenn sein Aktienfonds um 23 Prozent gestiegen ist, auch wenn der<br />
Aktienmarkt um 25 Prozent zugelegt hat?<br />
Langfristig sind diese Kosten für die Rendite jedoch absolut bedeutsam, wie ein Beispiel erläutern<br />
soll: Legt man 10.000 EUR für 35 Jahre in einen breit gestreuten aktiv gemanagten Fonds mit 5<br />
Prozent Ausgabeaufschlag und 2 Prozent Verwaltungsgebühr pro Jahr an, erhält man bei einer<br />
durchschnittlichen Rendite vor Kosten von 6 Prozent am Ende ein Vermögen in Höhe von 37.582<br />
EUR ausgezahlt. Ohne Kosten stehen nach 35 Jahren 76.861 EUR zur Verfügung. Dies sind 39.279<br />
EUR mehr und damit mehr als doppelt so viel angespartes Kapital. Ein gewaltiger Unterschied! Noch<br />
deutlich schlechter fällt das Ergebnis aus, wenn zwischendurch häufiger der Fonds gewechselt wird,<br />
weil ein anderer Fonds vermeintlich besser ist. Wird zum Beispiel alle fünf Jahre ein<br />
Ausgabeaufschlag von 5 Prozent fällig, verbleiben am Ende lediglich 28.044 EUR.<br />
Fazit: Passiv und preiswert investieren mit ETFs<br />
Der nicht vorhandene Mehrwert des aktiven Fondsmanagements wird durch die hohen Kosten zu<br />
einem entscheidenden Nachteil dieser Fondsart. Für den <strong>Privatanleger</strong> sind passive Fonds, die<br />
preiswert den Markt abbilden, viel besser geeignet.<br />
In den letzten Jahren haben sich in diesem Segment die Exchange Traded Funds (ETFs)<br />
durchgesetzt. Diese börsengehandelten Fonds investieren sehr kostengünstig und passiv gemäß<br />
vorgegebener Indizes, die einen Teil des Marktes wie zum Beispiel europäische Aktien abbilden.<br />
Mit weniger als 10 ETFs kann bereits ein Großteil des Weltmarktes abgebildet werden. Die Kosten<br />
bewegen sich meist zwischen 0,1 und 0,3 Prozent und damit ein Bruchteil der Kosten von aktiven<br />
Fonds. Ausgabeaufschläge gibt es in der Regel nicht.<br />
Zudem fallen die Transaktionskosten auf Ebene des passiven Fonds deutlich niedriger aus, da dieser<br />
nicht so häufig umschichten muss wie ein aktiv gemanagter Fonds. Im Beispiel oben hätte der<br />
Anleger bei 0,15 Prozent Verwaltungsgebühr pro Fonds pro Jahr und einer Servicegebühr von 0,39<br />
Prozent für die Asset Allokation und die Auswahl der Fonds nach 35 Jahren 64.279 EUR zur<br />
Verfügung, also 26.697 EUR mehr als mit aktiven Fonds.<br />
Daher kann jedem <strong>Privatanleger</strong> nur empfohlen werden, auf ein breit gestreutes Portfolio aus<br />
preiswerten, passiven ETFs zu setzen. Damit wird er langfristig in den allermeisten Fällen deutlich<br />
besser fahren als mit teuren aktiven Investment-Fonds.