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reformleben Ausgabe Nr. 23

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Alljährlich zur Weihnachtszeit steigt der<br />

Stresspegel bei vielen Menschen deutlich an:<br />

Zum Jahresende muss im Job noch viel erledigt<br />

werden und in der Familie beginnen die<br />

Vorbereitungen für St. Martin, Nikolaus, die<br />

Adventszeit und Weihnachten. Statt besinnlich<br />

bei Kerzenschein mit Freunden oder Familie die<br />

dunkle Jahreszeit zu genießen, fühlen wir uns<br />

gehetzt, sinken abends erschöpft ins Bett und<br />

können aber oft trotzdem nicht schlafen, weil<br />

die Stresshormone in unserem Blut noch Tango<br />

tanzen. Wieder einmal nehmen wir uns vor, dass<br />

es in diesem Jahr anders werden soll. Damit das<br />

gelingt, ist es wichtig, sich klarzumachen, dass<br />

es ohne Pause nicht geht – und dass Pause nicht<br />

gleich Pause ist.<br />

– zack, zack muss das gehen und am liebsten<br />

noch zwei Aufgaben gleichzeitig. Gefühle von<br />

Müdigkeit und nachlassender Konzentration<br />

ignorieren wir oder schieben sie mit Koffein beiseite.<br />

Wir wenden enorme Energien auf, um uns<br />

gegen das Pausenbedürfnis unseres Organismus<br />

zu wehren. Das aber strengt uns so an, dass uns<br />

abends die Kraft fehlt, noch zum Sport zu gehen<br />

oder etwas zu unternehmen. Wenn Sie sich über<br />

einen längeren Zeitraum in diesem Hamsterrad<br />

aus negativem Stress bewegen und der<br />

Parasympathikus keine Chance bekommt, sind<br />

Kopfschmerzen, Müdigkeit und Erschöpfung die<br />

Folge, später auch Bluthochdruck und Diabetes<br />

oder Burnout.<br />

Mehr Pausen für mehr Leistung<br />

Alle Forschungen zum Biorhythmus zeigen ganz<br />

eindeutig: Unser Organismus ist nicht durchgehend<br />

gleichmäßig leistungsfähig, sondern<br />

unsere Leistungsfähigkeit verläuft in rhythmischen<br />

Wellen. Etwa 70 bis 90 Minuten am<br />

Stück können wir konzentriert und mit vollem<br />

Einsatz arbeiten, dann verlangt der Körper 10<br />

bis 20 Minuten Pause. In genau diesen Zeiträumen<br />

wechseln sich nämlich Sympathikus und<br />

Parasympathikus ab, die beiden Bereiche unseres<br />

peripheren Nervensystems. Während der<br />

Sympathikus uns aktiviert und uns Power gibt,<br />

ist der Parasympathikus für die Entspannung<br />

zuständig und fährt uns wieder runter. Beide<br />

müssen in einem harmonischen Gleichgewicht<br />

stehen, damit wir leistungsfähig, konzentriert,<br />

fit und gesund bleiben.<br />

Im Hamsterrad gegen sich selbst<br />

Das Paradoxon: Gehirn und Körper<br />

kennen keine Pause, brauchen sie aber.<br />

Wenn wir Pause machen, ist unser Organismus<br />

weiterhin aktiv, denn dann hat er Zeit<br />

für Prozesse, die er während unseres Alltags<br />

nicht durchführen kann. Nur wenn wir<br />

schlafen und die Muskulatur nicht arbeiten<br />

muss, kann der Organismus auf eine körperliche<br />

Anstrengung wie Training reagieren<br />

und mehr Eiweißbausteine in die Muskeln<br />

einbauen, sodass sie größer und stärker werden.<br />

Mit dem Gehirn ist es ähnlich: Forscher<br />

fanden heraus, dass es ganz besonders aktiv<br />

ist, wenn wir nichts bewusst denken. Man<br />

vermutet, dass es die Erlebnisse der letzten<br />

Stunden untersucht und neue Synapsen<br />

bildet. Unsere scheinbar müßige Pausenzeit<br />

ist für unseren Organismus die Zeit, in der<br />

er wichtige Aufgaben erledigen kann, zu<br />

denen er sonst nicht kommt!<br />

Doch die meisten von uns missachten diesen<br />

Rhythmus und geraten dadurch in Stress: Wir<br />

haben eine lange Liste an Aufgaben im Kopf und<br />

versuchen, sie hintereinander weg zu erledigen<br />

Machen Sie ganz bewusst Pause<br />

Besonders wenn Sie das Gefühl haben, ständig<br />

gestresst zu sein und keine Zeit für sich zu<br />

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