reformleben Ausgabe Nr. 23
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hydrate, die zahnfreundlich sind und einen<br />
geringeren Einfluss auf den Blutzuckerspiegel<br />
haben als Haushaltszucker. Mit circa 2,4<br />
Kalorien pro Gramm liefern sie auch weniger<br />
Energie. Mehr als 20 bis 30 Gramm pro Tag<br />
wirken allerdings abführend.<br />
Fruchtzucker (Fructose) hat den gleichen<br />
energetischen Wert wie Zucker (vier Kalorien<br />
pro Gramm), wird jedoch etwas langsamer<br />
verstoffwechselt und galt daher früher als gut<br />
geeigneter Zuckerersatz für Diabetiker. Das<br />
ist vorbei, da sein negativer Einfluss auf die<br />
Serumlipide (Blutfette, Triglyzeridspiegel) bekannt<br />
wurde. Außerdem werden Übergewicht,<br />
Harnsäureanstieg, Einlagerung von Bauchfett,<br />
das Entstehen einer Fettleber und sogar Insulinresistenz<br />
mit höherer Fructoseaufnahme in<br />
Zusammenhang gebracht. Isolierte Fructose<br />
ist bei Diabetes seit einigen Jahren tabu. Auch<br />
von Dicksäften aus Äpfeln und Birnen oder<br />
dem beliebt gewordenen Agaven-Dicksaft wird<br />
abgeraten, da diese hauptsächlich aus Fructose<br />
bestehen.<br />
Dafür ist der normale Zucker wieder in kleinen<br />
Mengen erlaubt. Auch Honig ist nicht mehr<br />
generell verboten. Wenn Diabetiker Süßes<br />
essen, sollte es am besten innerhalb einer<br />
Mahlzeit sein, nicht isoliert zum Beispiel als<br />
Limonade.<br />
Nahrungsergänzung und<br />
Naturheilmittel<br />
Chrom, Zink, B-Vitamine spielen im Stoffwechsel<br />
eines Diabetikers eine besondere<br />
Rolle. Chrom verbessert die Aufnahmefähigkeit<br />
der Zellen für Blutzucker. Zink ist an der<br />
Produktion des Insulins beteiligt und fördert<br />
die Wundheilung, die bei Diabetikern häufig<br />
gestört ist. B-Vitamine gelten allgemein als<br />
Nervenvitamine, wobei B 1<br />
im Kohlenhydrat-<br />
und Zuckerstoffwechsel besonders wichtig ist.<br />
Momordicafrüchte und Zimt, die bioaktive<br />
Pflanzenstoffe enthalten, die einen gesunden<br />
Zuckerstoffwechsel unterstützen, werden<br />
ebenfalls als Präparat angeboten. Momordica<br />
gibt es auch als Tee. Die Erfahrungen vieler<br />
Diabetiker damit sind positiv. Die Anwendung<br />
kann aber blutzuckersenkende Arzneimittel<br />
und die Einhaltung der Diät nicht ersetzen,<br />
sondern nur ergänzen. Nicht angewendet<br />
werden sollten die Produkte während einer<br />
Schwangerschaft.<br />
Momordica charantia, auch Bittermelone oder<br />
Balsambirne genannt, gehört zur Familie der<br />
Kürbisgewächse. In ihrer asiatischen Heimat<br />
ist sie ein beliebtes Gemüse und gilt traditionell<br />
als gesundheitsfördernd. Wie so oft<br />
bestätigen wissenschaftliche Studien, dass an<br />
der Überlieferung etwas dran ist.<br />
Weitere Informationen<br />
Deutscher Diabetiker Bund e. V., Goethestr. 27,<br />
34119 Kassel; www.diabetikerbund.de<br />
Der DBB bietet Wissenswertes, persönliche<br />
Beratung, Treffen und setzt sich im Sozialrecht<br />
für die Interessen von Diabetikern ein.<br />
Welt-Diabetestag am 14.11.<br />
Der Weltdiabetestag wird seit 1991 als ein<br />
Tag der Internationalen Diabetes-Föderation<br />
(International Diabetes Federation,<br />
IDF) und der Weltgesundheitsorganisation<br />
(World Health Organization, WHO) durchgeführt.<br />
Seit 2007 ist der Weltdiabetestag<br />
ein offizieller Tag der Vereinten Nationen<br />
(United Nations, UN). Man hat den 14. November<br />
ausgewählt, da an diesem Tag 1891<br />
Frederick G. Banting geboren wurde, der<br />
gemeinsam mit Charles Herbert Best und<br />
weiteren Forschern 1921 das lebenswichtige<br />
Insulin entdeckte.<br />
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