reformleben Ausgabe Nr. 23
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6-Fettsäuren sogar zur Verhütung dieser<br />
Erkrankungen beitragen können:<br />
Weil die gesättigten mittelkettigen (das ist<br />
besonders) Fettsäuren des Kokosöls von<br />
sämtlichen Körperzellen bevorzugt aufgenommen<br />
und in den Mitochondrien zur optimalen<br />
Energiegewinnung genutzt werden. Daraufhin<br />
bleibt für die postulierte „Verstopfung der<br />
Herzkranzgefäße“ gar nichts mehr übrig.<br />
Tatsächlich stenosenbildend (verengend) in<br />
sämtlichen Arterienwänden, nicht nur in den<br />
Herzkranzgefäßen und in den hirnversorgenden<br />
Arterien, sind Ablagerungen von Cholesterin<br />
(nicht von gesättigten Fettsäuren, die<br />
angeblich verstopfen) und Entzündungsprozesse.<br />
Wenn im Blut zu viel LDL-Cholesterin<br />
ist – und in den Arterienwänden unbemerkte,<br />
stumme Entzündung. Die mittelkettigen<br />
gesättigten Fettsäuren des Kokosöls sind da<br />
neutral. Entzündungsfördernd hingegen wirkt<br />
die Arachidonsäure (zum Beispiel aus Schweineschmalz),<br />
die übermäßige Zufuhr von<br />
Omega-6-Fettsäuren (zum Beispiel aus Sojaöl,<br />
aus Distelöl oder aus Sonnenblumenöl) – und<br />
proliferationsfördernd die unphysiologisch<br />
hohe Insulinausschüttung nach Aufnahme<br />
von stärke- und zuckerhaltiger Zivilisationskost.<br />
Deshalb ist es kein Irrglaube oder „völliger<br />
Quatsch“ einen Teil der Omega-6-Fettsäuren<br />
sowie der Kohlenhydratzufuhr durch Kokosöl<br />
zu ersetzen. Zumal das Wachstum und die<br />
Vermehrung bösartig veränderter Zellen von<br />
hohen Blutzuckerspiegeln unterstützt wird.<br />
Hingegen können Krebszellen mit den mittelkettigen<br />
gesättigten Fettsäuren des Kokosöls<br />
nichts anfangen, können damit nicht wachsen<br />
und sich nicht vermehren.<br />
Aufgrund dieser Zusammenhänge bleibe ich<br />
von den gesundheitsfördernden Wirkungen<br />
des Kokosöls anstelle übermäßiger Kohlenhydrat-<br />
und Omega-6-Zufuhr überzeugt und<br />
nehme es (wie bisher ein bis zwei Teelöffel pro<br />
Tag) weiter. Bisher hat es mich nicht vergiftet,<br />
sondern – im Verbund mit sämtlichen Elementen<br />
meines Basisprogramms für längere<br />
Gesundheit – fit, schlank und leistungsfähig<br />
erhalten. Auch aufgrund eigener, persönlicher<br />
Erfahrung schrecken mich die Schlagworte<br />
von Frau Prof. Dr. Dr. Karin Michels nicht.<br />
Selbstverständlich kann Kokosöl für Amerikaner<br />
und für Europäer schon wegen der weiten<br />
Transportwege kein Grundnahrungsmittel<br />
sein. Zudem könnten die dafür erforderlichen<br />
Mengen von den kleinen ökologisch wirtschaftenden<br />
Betrieben in den Ursprungsländern<br />
überhaupt nicht erbracht werden. Darüber hinaus<br />
rate ich von Kokosölen, deren Herkunft<br />
und Anbau zweifelhaft ist, grundsätzlich ab.<br />
Was ist mit Nachhaltigkeit?<br />
Global werden riesige Mengen von ökologie-,<br />
klima- und gesundheitsschädlichen Produkten<br />
transportiert und konsumiert. Massenhafter<br />
Sojaanbau auf gerodeten Gebieten ehemaliger<br />
Regenwälder ermöglicht die Tiermast in<br />
Europa und Nordamerika (USA). Im Vergleich<br />
damit ist die Aufnahme von ein paar Gramm<br />
Kokosöl aus ökologischer Landwirtschaft weitaus<br />
weniger klimabelastend – und für kleine,<br />
nachhaltig wirtschaftende Familienbetriebe in<br />
den Ursprungsländern günstig. Und günstig<br />
wohl auch für gesundheitsbewusste Menschen,<br />
die Kokosöl vernünftig anwenden.<br />
Dr. med. Klaus Mohr<br />
22 | <strong>reformleben</strong> 06/2018