reformleben Ausgabe Nr. 23
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November<br />
/18<br />
Dezember<br />
<strong>reformleben</strong>.de<br />
Mit vielen<br />
Weihnachts-<br />
Rezepten<br />
Zur RUHE<br />
kommen<br />
Ginseng<br />
belebt den Körper und<br />
harmonisiert das Denken<br />
Arganbaum<br />
Pflanze des Monats<br />
Mach mal Pause<br />
mit leichter Aktivität<br />
wirklich abschalten
Jetzt<br />
auch als Abo:<br />
6 <strong>Ausgabe</strong>n = 19,– €<br />
Lieferung frei<br />
Haus!<br />
gesund<br />
GLÜCKLICH<br />
www.<strong>reformleben</strong>.de<br />
Abo-Bestellung unter T +49 (0) 6082 922900-0 oder abo@<strong>reformleben</strong>.de<br />
Zurückliegende <strong>Ausgabe</strong>n können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,45 € Versandkosten) bestellen.
Inhalt<br />
Gesundheit<br />
Titelthema:<br />
Zur Ruhe kommen<br />
– Meditieren ist heilsam S. 4<br />
Unter Strom S. 10<br />
Ginseng – Belebt den Körper und<br />
harmonisiert das Denken S. 14<br />
Schweineschmalz statt Kokosöl? S. 18<br />
Passionsblumenkraut<br />
für mehr Gelassenheit S. 26<br />
Diabetes S. 32<br />
Pflanzenstoffe gegen Stimmungstiefs<br />
– Safran und Rhodiola S. 36<br />
Mach mal Pause – mit leichter<br />
Aktivität wirklich abschalten S. 42<br />
Liebe Leserinnen & Leser,<br />
von morgens bis abends im Dauerstress – das ist kein<br />
Randphänomen überlasteter Manager oder siebenfacher<br />
Mütter mehr. Heute sind alle gestresst. Vor allem natürlich<br />
Menschen in ihrer Lebensmitte. Wenn Beruf, Familie,<br />
Freizeit und das Smartphone alles fordern. Aber selbst<br />
Kinder und Senioren haben oft randvolle Terminkalender<br />
und kaum Auszeiten für Ruhe und Muße. Mit üblen Folgen<br />
für die Gesundheit von Körper, Geist und Seele.<br />
Mit dieser Winterausgabe Ihrer <strong>reformleben</strong> möchten wir<br />
Sie pünktlich zum trubeligen Jahreswechsel einladen, dem<br />
Stress Heilvolles entgegenzusetzen. Dr. Klaus Mohr inspiriert<br />
zum Meditieren und zeigt, wie einfach und wohltuend<br />
der Einstieg in das gezielte Innehalten sein kann.<br />
Ernährung & Rezepte<br />
Rezept – Rote Bete-Linsen-Salat S. 9<br />
Rezept – Lebkuchen-Dinkel-Cantuccini S. 24<br />
Rezept – Lebkuchen vom Blech S. 25<br />
Rezept – Haselnussmakronen<br />
oder Kokosmakronen S. 25<br />
Pflanze des Monats – der Arganbaum S. 38<br />
Rezept – Gebackener Ziegenkäse S. 40<br />
Rezept – Hummus mit Arganöl S. 40<br />
Rezept – Couscoussalat S. 41<br />
Fitness & Sport<br />
Mach mal Pause – mit leichter<br />
Aktivität wirklich abschalten S. 42<br />
Kleines Workout für den Büroalltag S. 46<br />
Lifestyle<br />
Buchempfehlungen S. <strong>23</strong><br />
Impressum S. 29<br />
Zudem stellen wir Ihnen altbewährte Anti-Stress-Mittel<br />
wie das beruhigende Passionsblumenkraut oder den stärkenden<br />
Ginseng vor. Wertvolle Hintergrundinfos zum<br />
Stress, seinen Ursachen und Wirkungen runden das Heft ab.<br />
Eine stressfreie Lektüre wünscht Ihnen<br />
Bernhard Sillich, Herausgeber<br />
Haben Sie Fragen oder Anregungen?<br />
Schreiben Sie uns:<br />
zoe Media-Verlag GmbH<br />
Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten oder<br />
per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />
| 3
MEDIT<br />
ist heilsam<br />
Meditieren Sie schon?<br />
Dr. med. Klaus Mohr – in Fachkreisen und bei<br />
seinen Lesern hoch geschätzter Mediziner und<br />
Autor, der es versteht Natur- und Schulmedizin<br />
zum Nutzen seiner Patienten einzusetzen.<br />
In zahlreichen medizinisch-wissenschaftlichen<br />
und weltanschaulichen Artikeln lässt er seine<br />
stetig wachsende Leserschaft seit vielen Jahren<br />
an seinem ganzheitlichen Wissen teilhaben.<br />
Oder wollten Sie bisher nichts davon wissen?<br />
Sich nicht darauf einlassen? Weil es Ihnen<br />
schwierig, mühsam oder unheimlich schien?<br />
Oder unnötig? Zumal Sie ohnehin schon mit<br />
scheinbar unlösbaren Problemen und Sorgen<br />
belastet sind, von Schmerzen, Ängsten, Depressionen<br />
Funktionsstörungen und Verlusten<br />
betroffen – leiden?<br />
Warum sollten Sie dazu auch noch Meditation<br />
üben? Weil Sie meditierend besser zurecht<br />
kommen – und inneren Frieden finden.<br />
Primär ist das Meditieren jedoch nicht<br />
zweckorientiert. Meditieren bedeutet bloß,<br />
wie Gautama Buddha erklärte, bei sich selbst<br />
sein. Diese Erklärung wird manche Mitmen-<br />
4 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
IEREN<br />
schen enttäuschen, die sich vom Meditieren<br />
schnell eine Reihe von Wirkungen erhoffen<br />
und meinen, das solle funktionieren wie ein<br />
Medikament. Das aber wäre ein Missverständnis.<br />
Aus eigener Erfahrung kann ich mitteilen:<br />
Meditieren wirkt anders. Von innen her.<br />
Erweiternd. Befreiend. Verbindend. Angst,<br />
Schmerz und Leiden überwindend. Konzentrationsfördernd.<br />
Zur Gelassenheit führend. Bei<br />
sich selbst zu sein, ist etwas ganz anderes als<br />
selbstsüchtig und egoistischem Verlangen und<br />
Wollen mit daraus resultierenden Ängsten<br />
verhaftet zu sein. Viele Menschen in unserer<br />
Gesellschaft sind vor allem für sich selbst,<br />
anstatt bei sich selbst zu sein.<br />
To straighten the crooked, you must first<br />
do a harder thing, hatte Buddha gelehrt:<br />
straighten yourself. Um dich von den Haken<br />
und Zwängen zu lösen, an denen du zappelst,<br />
musst du zuerst dich selbst ändern: begradigen.<br />
Erreichbar ist das im Meditieren. Das zu<br />
üben manchen Zeitgenossen aber schwierig<br />
oder unnötig scheint. Das aber mit folgender<br />
Anleitung und gutem Willen ganz einfach<br />
erlernt werden kann:<br />
So funktioniert’s<br />
1. Setzen Sie sich auf einen einfachen Stuhl<br />
ohne Armlehnen in einen Raum, der frei<br />
von äußerer Störung ist. (Nach ein paar Wochen<br />
des Übens werden Sie auch im dicksten<br />
Tumult meditieren können). Stellen Sie die<br />
Füße mit einem Abstand von 30–50 cm fest<br />
auf den Boden. Legen Sie Ihre Unterarme<br />
| 5
parallel so auf die Oberschenkel, dass die<br />
geöffneten Handflächen nach oben weisen.<br />
Richten Sie Ihren Oberkörper – ohne Anlehnen<br />
– gerade auf. Die Augen können dabei<br />
halb geschlossen sein, der Blick nach innen<br />
gerichtet. Gut wäre, wenn Sie anfangs für<br />
10 Minuten pro Tag so still sitzen könnten.<br />
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Dein Körper<br />
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verwendet. Hierbei wird sie mit einem<br />
CE-geprüften, stromlosen Stecker über die Steckdose<br />
geerdet. Dadurch erfolgt eine berührungslose und<br />
großflächige Körpererdung während des Schlafs. Die<br />
verwendeten Bio-Magnete<br />
sollen zudem das für uns Menschen<br />
wichtige, jedoch meistens<br />
verzerrte Erdmagnetfeld,<br />
wieder ausgleichen. Mit dem<br />
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können Sie auch am Tag diese<br />
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Rechtliche Hinweise: Lokosana® ist kein Heilmittel oder Medizinprodukt<br />
im Sinne nationaler Heilmittel- und Medizinproduktegesetze<br />
und kein Arzneimittel im Sinne nationaler Arzneimittelgesetze.<br />
2. Beachten und begleiten Sie dabei einfach<br />
Ihr Einatmen und Ausatmen: wie die Luft<br />
in Ihren Körper hineinströmt, durch die<br />
Nase in die Lunge, in Ihre Mitte – und von<br />
da mit dem Blut in den Kopf sowie in Arme<br />
und Beine. Und dann wieder zurück in die<br />
Mitte, in die Lunge, zum Ausatmen. Lassen<br />
Sie so Ihren Atem kommen und gehen, ohne<br />
ihn zwingen zu wollen: weder beschleunigen,<br />
noch verlangsamen. Ihr Atem reguliert<br />
sich selbst: er wird so ruhiger werden.<br />
Haben Sie bisher mehr auf das Einatmen<br />
oder das Ausatmen geachtet? War Ihnen<br />
die kleine Pause zwischen Ausatmen und<br />
Einatmen bewusst? Oder haben Sie Ihre<br />
Atmung gar nicht bemerkt?<br />
3. Empfinden Sie nun ein paar Minuten lang<br />
die Ruhe, die Weite, den inneren Frieden.<br />
4. Währenddessen werden jedoch scharenweise<br />
Gedanken, Ängste und Sorgen in<br />
Ihnen auftauchen, die um Vergangenes<br />
und Zukünftiges kreisen und Sie von Ihrem<br />
Begleiten des Atems ablenken wollen. Das<br />
ist anfangs völlig normal.<br />
5. Lassen Sie nun Ihre Gedanken, Ängste und<br />
Sorgen vorüberziehen, wie Laufschrift auf<br />
einem Bildschirm. Ohne sie anzuhalten.<br />
Wenn sich dennoch etwas davon festsetzen<br />
möchte, sagen Sie leise: Das ist ein Gedanke.<br />
Oder: Das ist Angst. Oder: Das ist Sorge.<br />
6. Und kommen Sie zu Ihrer Atmung zurück.<br />
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7. Indem Sie<br />
– Ihren Atem begleiten<br />
– Ihre Gedanken, Wünsche, Ängste<br />
und Sorgen vorüberziehen lassen<br />
– um wieder bei ihrem Atem zu sein<br />
meditieren Sie schon.<br />
8. Die Verbindung mit dem Atem wirkt<br />
zentrierend, befreiend, lösend und regenerierend,<br />
wenn sie alltäglich 10–20 Minuten<br />
lang (gerne auch etwas länger) geübt wird.<br />
9. Allmählich wird so dauerhafte Gelassenheit<br />
in Ihnen entstehen.<br />
10. Davor werden aber bei Ihren ersten Meditationsübungen<br />
alle möglichen Widerstände<br />
in Ihnen auftauchen. Versuchen Sie<br />
da nicht, die zu unterdrücken oder gegen<br />
Ihre Bedenken anzugehen. Bemerken Sie<br />
stattdessen: Das sind Gedanken. Lassen Sie<br />
diese vorbeiziehen und bleiben Sie bei Ihrem<br />
Atem. Anfangs werden Sie die Konzentration<br />
auf den Atem kaum eine halbe Minute<br />
lang durchhalten. Allmählich, mit stetiger<br />
Übung, werden Sie das immer länger<br />
schaffen. Und auch in schwierigen Situationen<br />
über innere Ruhe, inneren Frieden<br />
verfügen, woraus Konzentration, Ausdauer,<br />
Bewältigung und Lebenskraft erwächst.<br />
Meditationsschulen unterschiedlicher Art<br />
angeboten.<br />
Achtsamkeitsmeditation<br />
Seit Jahrzehnten bekannt und erfolgreich ist<br />
die Achtsamkeitsmeditation zur Stressreduktion<br />
(MBSR), die von dem Molekularbiologen<br />
Jon Kabat-Zinn aus Elementen des Hatha Yoga,<br />
der Vipassana (Einsichts)-Meditation und dem<br />
Zen (Zustand meditativer Versenkung) für<br />
krankheits- und stressleidende Menschen in<br />
unserer Gesellschaft entwickelt wurde.<br />
Der Historiker Yuval Harari, Autor des empfehlenswerten<br />
Buches „Eine kurze Geschichte<br />
der Menschheit“ berichtet in seinem neuen<br />
Buch „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“<br />
über seine Erfahrung in einem zehntägigen<br />
Vipassana Retreat: Bis dahin wusste ich recht<br />
wenig über Meditation und war der Ansicht,<br />
dazu gehörten alle möglichen komplizierten<br />
mystischen Theorien. Ich war deshalb<br />
erstaunt, dass sich der Kurs als sehr praxisorientiert<br />
erwies. Unser Lehrer, S. N. Goenka,<br />
brachte den Teilnehmern bei, im Schneidersitz<br />
mit geschlossenen Augen da zu sitzen und<br />
die gesamte Aufmerksamkeit auf den Atem<br />
zu richten, der durch die Nase in den Körper<br />
strömt und wieder hinausfließt.<br />
11. Meditation kann – ebenso wie die Liebe<br />
oder der Schlaf – nicht erzwungen werden.<br />
Meditation entsteht, wenn wir dazu bereit<br />
sind und mit einfacher Anleitung (s. o.)<br />
den Atem begleiten.<br />
12. Das bewusste Begleiten des Atems, wie<br />
hier erklärt, ist das Kernprinzip sämtlicher<br />
Meditation. Auf diesem Fundament<br />
weiter bauend kann geleitet, imaginierend<br />
und transzendierend meditiert werden.<br />
Dazu werden Kurse und Retreats von<br />
„Tue nichts“, sagte er immer wieder, „versuche<br />
nicht, den Atem zu kontrollieren oder<br />
auf eine besondere Weise zu atmen. Nimm<br />
einfach nur die Wirklichkeit des gegenwärtigen<br />
Augenblicks wahr, wie auch immer es sein<br />
mag. Wenn der Atem einströmt, bist du dir<br />
einfach nur bewusst – jetzt strömt der Atem<br />
herein. Wenn der Atem hinausfließt, bist du<br />
dir einfach nur bewusst – jetzt fließt der Atem<br />
hinaus. Und wenn du die Konzentration verlierst<br />
und dein Geist damit beginnt, zu Erinnerungen<br />
und Fantasien abzuschweifen, bist<br />
| 7
du dir einfach bewusst – jetzt schweift mein<br />
Geist vom Atem ab.“ Das war das Wichtigste,<br />
was jemals irgendjemand zu mir gesagt hatte,<br />
schreibt der renommierte Wissenschaftler<br />
Prof. Yuval Harari.<br />
unseres Gehirnes. Das Frontalhirn (Stirnhirn)<br />
ist mit Impulsen aus den Basalganglien und<br />
dem limbischen System (mit dem Einfluss von<br />
Emotionen) zuständig für Planen, Gestalten<br />
und Wirken. Für Klarheit.<br />
Selber ist mir das einfache, alltägliche, atembegleitende<br />
Meditieren essentiell geworden.<br />
Aus dem Lebenskraft, Gelassenheit und<br />
Resilienz erwächst. Das sowohl in belastenden<br />
wie auch in erhebenden Lebensphasen erdet.<br />
Das hilft, zu verstehen. Sicherlich können Sie<br />
das auch mit ein paar Minuten geduldigen<br />
täglichen Übens erreichen.<br />
In unserer Gesellschaft ist permanentes<br />
Multitasking, von der Digitalisierung und<br />
sozialen Medien getrieben, Shitstorming und<br />
Fehlernährung mit übermäßiger Zufuhr von<br />
Kohlenhydraten üblich geworden. Parallel dazu<br />
werden kognitive Störungen, an denen Betroffene<br />
schwer leiden, bis hin zur Demenz häufig.<br />
Ist die Demenz das Menetekel dieses Systems?<br />
Was während des Meditierens – und daraufhin<br />
– geschieht ist kaum zu beschreiben, sondern<br />
nur selbst zu erleben. Da ist nichts Unheimliches,<br />
wohl aber Klärendes und Befreiendes.<br />
Gedanken steigen auf, wie Luftblasen, und<br />
lösen sich auf. Worte kommen und gehen,<br />
während Sie bei Ihrem Atem sind – und damit<br />
in seelischer Ruhe. In dieser tiefen Ruhe verlieren<br />
Wünsche, Ängste, Sorgen und Zwänge<br />
an Bedeutung und Macht. Daraufhin schwindet<br />
die Ichhaftigkeit, die viele Mitmenschen<br />
antreibt und quält.<br />
Meditierende müssen nicht zwanghaft immer<br />
mehr für sich selbst sorgen. Ihre Konzentration<br />
zusammen mit ihrer Gelassenheit kommt<br />
ihrem Wirken zugute. Meditierende müssen<br />
nicht hadern, nicht leiden, nicht verlangen,<br />
nicht hassen, nicht quälen, nicht zerstören.<br />
Regelmäßig Meditierende erhalten ihre Hirnfunktionen<br />
besser und länger. Alltägliches<br />
Meditieren ist einfach, klärend und sinnvoll.<br />
Die Neurowissenschaftlerin Sara Lazar von<br />
der Universität Harvard bestätigt das: Selbst<br />
meditiere ich vier bis fünfmal in der Woche.<br />
Und ich finde es unglaublich, wie einfach das<br />
ist: Ein Mensch braucht nur 20–40 Minuten<br />
lang bewusst wahrnehmen, wie er atmet und<br />
das hat Studien zufolge erhebliche Auswirkungen<br />
auf unser Wohlbefinden, Gedächtnis,<br />
Kognition und Gesundheit.<br />
Dr. med. Klaus Mohr<br />
Buchtipp<br />
Meditieren ist sein und sein lassen<br />
Bei sich selbst sein. Von Tag zu Tag weiter von<br />
Egoität befreit. Manch einer in unserer Gesellschaft<br />
mag das für unnütz und dämlich halten.<br />
Meditierende sind aber keineswegs doof.<br />
Meditieren fördert und stärkt wichtige Hirnfunktionen,<br />
primär im präfrontalen Cortex<br />
Gesund durch<br />
Meditation<br />
Autor: Jon Kabat-Zinn<br />
· Optimaler Einstieg für alle, die sich<br />
mit der MBSR-Methode befassen<br />
wollen.<br />
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· Auflage: 10/2013, 464 Seiten<br />
8 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
Foodbloggerin Zorica Schruff empfiehlt:<br />
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Zutaten für 4 Personen<br />
Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />
ca. 500 g Rote Bete<br />
200 g rote Linsen<br />
5 Frühlingszwiebeln<br />
½ Bund glatte Petersilie<br />
350 ml Gemüsebrühe<br />
1 ½ TL Senf<br />
3 EL weißer Balsamico<br />
4 EL Olivenöl<br />
je ½ TL Curry und Kurkuma<br />
1 TL Kreuzkümmel<br />
1 EL flüssiger Honig<br />
Salz und Pfeffer, frisch gemahlen<br />
Rote Bete mit Schale ca. 30 Minuten kochen (je nach Größe),<br />
danach abkühlen lassen. 1 EL Olivenöl erhitzen und Linsen<br />
mit Kreuzkümmel, Curry und Kurkuma andünsten. Mit<br />
Gemüsebrühe ablöschen und ca. 10 Minuten weiter köcheln.<br />
Danach in ein Sieb geben, abtropfen und abkühlen lassen.<br />
Die abgekühlte Rote Bete schälen und in kleine Stücke<br />
schneiden. Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden und die<br />
Blätter von der Petersilie klein hacken. Nun ein Dressing aus<br />
Senf, Balsamico, Olivenöl, Honig, Salz und Pfeffer mischen<br />
und mit Linsen, Roter Bete, Frühlingszwiebeln und Petersilie<br />
vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Serviertipp mit einer Scheibe<br />
Dinkelknäckebrot<br />
| 9
Unter STROM<br />
Stress und Anspannung machen uns krank.<br />
Aber nicht immer. Auf das richtige Maß<br />
kommt es an und auf die innere Haltung.<br />
Früher forderten Infektionen ihre Opfer. Heute<br />
ist es der Alltag. Wissenschaftler sprechen von<br />
„Lifestyle-Diseases“, von Krankheiten, die zu<br />
großen Teilen auf einem ungesunden Lebenswandel<br />
beruhen. Stress gehört zu den größten<br />
Risikofaktoren. Die moderne Gesellschaft<br />
fordert ihren Tribut.<br />
Dabei ist die Reaktion des Körpers auf extreme<br />
Belastungen, auf „Stress“, tief in unseren<br />
Genen verankert. Sie bereitet uns bei Bedrohung<br />
auf Angriff oder Flucht vor. Die Stressreaktion<br />
rüstete unsere Vorfahren für den<br />
Säbelzahntiger. Stresshormone, wie Adrenalin<br />
und Cortisol, sorgen für erhöhte Herz- und<br />
Atemfrequenz und hohen Blutdruck. Gehirn<br />
und Muskeln werden bevorzugt durchblutet.<br />
Wir sind bereit für schnelle Entscheidungen<br />
und Reaktionen, können ausdauernd laufen.<br />
Stoffwechsel und Verdauung haben das Nachsehen.<br />
Auch die Immunabwehr wird gedrosselt.<br />
Tiger sind selten geworden, dafür frisst uns<br />
heute der Alltag. Im Gegensatz zu den natürli-<br />
chen Bedrohungen können wir die beruflichen<br />
und privaten Herausforderungen, die sich uns<br />
heute in den Weg stellen, aber nicht besiegen<br />
und auch nicht vertreiben. Zeitdruck, Mehrfachbelastung<br />
und mobile Erreichbarkeit verharren<br />
als unterschwellige Dauerbedrohung.<br />
Wir verbleiben im Ausnahmezustand und die<br />
Stresshormone machen uns somit anfälliger<br />
für Magen-Darm-Probleme, Infektionen und<br />
Herz-Kreislauf-Leiden. Immer mehr Krankschreibungen<br />
gehen auf das Konto zu hoher<br />
Belastungen. Gerade zwischen 36 und 45 Jahren,<br />
in der „Rush hour“ des Lebens, wo Beruf<br />
und Familie unter einen Hut gebracht werden<br />
müssen, geben rund 80 Prozent an, unter<br />
dauerhaftem Stress zu stehen.<br />
Stress macht krank<br />
Wo der Stress anhält, zehren Schlafmangel<br />
und Daueranspannung beständig an den Kräften.<br />
Das Gefühl der Überforderung steigt, bis<br />
wir völlig erschöpft, müde und ausgebrannt<br />
sind. Der Arzt spricht dann von „Burnout“:<br />
Körper und Geist kapitulieren vor der übergroßen<br />
Anforderung mit Antriebslosigkeit und<br />
Interessenverlust bis zum sozialen Rückzug.<br />
Die Übergänge zur Depression sind fließend.<br />
10 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
Dauerhafter Stress führt aber nicht nur geistig<br />
und seelisch zur Erschöpfung. Herz-Kreislauf-<br />
System, Nervensystem und Stoffwechsel<br />
reagieren mit ungünstigen Veränderungen<br />
und die Schlagkraft der Immunabwehr geht<br />
zurück. Je länger die Belastung anhält, umso<br />
kranker werden wir. Unter dem anhaltenden<br />
Beschuss mit Stresshormonen steigt zum Beispiel<br />
der Blutdruck und der Körper lässt mehr<br />
Fett und Zucker in unseren Adern kreisen,<br />
damit wir ausdauernder und schneller in unseren<br />
Reaktionen werden. Gleichzeitig plagt<br />
uns der Heißhunger auf Kalorienreiches für<br />
den emotionalen Ausgleich. Nimmt der Stress<br />
kein Ende, droht das „Metabolische Syndrom“,<br />
ein tödliches Quartett aus Bluthochdruck,<br />
erhöhten Blutfett- und Blutzuckerwerten und<br />
bauchbetontem Übergewicht.<br />
Auf das richtige Maß kommt es an<br />
Wann eine Herausforderung zur Überlastung<br />
wird ist individuell. Äußere Gegebenheiten,<br />
wie die Art und die Dauer einer Belastung,<br />
stehen persönlichen Voraussetzungen gegenüber,<br />
den erlernten Fähigkeiten, Erfahrungen<br />
und der persönlichen Belastbarkeit. Was der<br />
eine als angenehm und herausfordernd empfindet,<br />
ist für den anderen bedrohlich. Wer ein<br />
schlechtes Selbstwertgefühl hat, schnell an<br />
sich zweifelt, aber mit hohem Anspruch, Verantwortungsbewusstsein<br />
und Perfektionismus<br />
an die Aufgaben herangeht, gilt als besonders<br />
stressgefährdet.<br />
Deshalb jede „Hürde“ zu meiden, wäre jedoch<br />
falsch. Der Körper benötigt eine gewisse Stressenergie,<br />
um körperlich und geistig leistungsfähig<br />
zu sein. Herausforderungen zu meistern<br />
stärkt unser Selbstwertgefühl, schult unsere<br />
Fähigkeiten und ermöglicht Weiterentwicklung.<br />
Erfolg macht glücklich.<br />
Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />
Der Mühle entrinnen<br />
Stress-Belastung lässt sich nur durch Veränderungen<br />
im Alltag und im Verhalten<br />
abwenden. Drei Aspekte sind dabei besonders<br />
wichtig:<br />
1. Ausreichend Schlaf: Nachts regeneriert der<br />
Körper. Er verbrennt Fett, heilt Wunden,<br />
repariert Organverschleiß. Wer ausreichend<br />
schläft, bleibt länger leistungsfähig. Spätes<br />
Arbeiten am PC oder Fernsehen sind Schlafräuber.<br />
Auch wer sich zu wenig bewegt,<br />
kommt nicht zur Ruhe. Hilfreich ist ein<br />
Abendspaziergang. Intensiver Sport dagegen<br />
putscht auf. Der Schlafraum sollte ruhig,<br />
kühl und gut gelüftet sein.<br />
Verzichten sie abends auf anregende<br />
Getränke, wie Cola, Kaffee, schwarzen Tee,<br />
Nikotin und Alkohol. Auch üppige Mahlzeiten<br />
am Abend erschweren die nächtliche<br />
Erholung.<br />
2. Werden Sie gelassener: Es muss nicht<br />
immer alles perfekt sein. Planen sie nicht<br />
mehr, als sie umsetzen können. Lernen<br />
Sie auch mal „nein“ zu sagen. Kurse zum<br />
Stressmanagement oder psychotherapeutische<br />
Unterstützung helfen bei der Umsetzung.<br />
3. Nehmen Sie sich Auszeiten: Regelmäßige<br />
Entspannung ist unerlässlich. Planen Sie<br />
Rituale mit ein. Yoga, Wellness, feste Paarzeiten,<br />
ein Saunabesuch oder ein Hobby<br />
helfen das Chaos im Gehirn zu ordnen und<br />
loszulassen und bringen Körper und Geist<br />
wieder ins Gleichgewicht.<br />
| 11
Dr. med. Klaus Mohr<br />
Praktizierender Landarzt,<br />
Naturheilkundler und<br />
Pharmazeut<br />
Dr. Mohr Basisprogramm –<br />
natürlich und wirksam Vorbeugen<br />
Zivilisationskrankheiten sind meist die Folge<br />
anhaltender, häufig unbewusster, Vernachlässigung<br />
der natürlichen Bedürfnisse unseres<br />
Körpers. Wie können wir – naturgemäß und<br />
wirksam – vorbeugen und dadurch möglichst<br />
lange gesund bleiben?<br />
Auf der Suche nach einer Antwort forschte<br />
ich schon als junger Arzt an einer Universitätsklinik,<br />
in der viele Schwerkranke zu<br />
behandeln waren, nach Naturstoffen für die<br />
Gesundheit. Hierzu war mir das vorhergehende<br />
Studium der Pharmazie und vor allem<br />
der pharmazeutischen Biologie besonders<br />
hilfreich.<br />
Auf dieser Grundlage erwuchs allmählich<br />
das Basisprogramm, welches ich nach langjähriger<br />
eigener Anwendung und Erfahrung<br />
auch interessierten Patienten empfohlen<br />
habe und nun Ihnen zur Verfügung stelle.<br />
Die zwölf „Gesundheitselemente“ des Basisprogramms<br />
weisen den Weg, zeigen Ihnen<br />
worauf es bei natürlicher Vorbeugung<br />
ankommt und welchen Naturstoffen Sie<br />
vertrauen können.<br />
In <strong>reformleben</strong> zeigen wir, wie Sie Leinöl,<br />
Kokosöl, grünen Tee, Kurkuma, Granatapfel<br />
schmackhaft in Ihre tägliche Ernährung<br />
aufnehmen, Ihr Bindegewebe entsäuern,<br />
Ihre Darmflora wiederherstellen und Ihr<br />
Immunsystem fit machen.<br />
Starten Sie mit dem Basisprogramm in ein<br />
gesünderes, vitaleres Leben. Sie werden<br />
überrascht sein wie einfach und wirksam<br />
die Umstellung gelingt.<br />
Weitere Informationen zum Dr. Mohr Basisprogramm finden Sie unter: www.<strong>reformleben</strong>.de<br />
12 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
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2<br />
SAFRAN-<br />
RHODIOLA<br />
DARM-<br />
GESUNDHEIT<br />
1<br />
PROBIOTIKA<br />
LEINÖL<br />
AUSREICHEND<br />
GESUNDE<br />
FETTE<br />
SELEN<br />
DHA<br />
GENÜGEND<br />
SCHUTZSTOFFE<br />
GRANATAPFEL<br />
KOKOSÖL<br />
KURKUMA<br />
GRÜNER<br />
TEE<br />
1 Ziele des Basisprogramms<br />
2 Gesundheits-Elemente & -Produkte<br />
3 Gesunde Ernährung<br />
4 Ausreichend Bewegung<br />
5 Bewusste Lebensweise<br />
6 Ausgleich von Natur-Defiziten<br />
| 13
GINSENG<br />
Belebt den Körper und<br />
harmonisiert das Denken<br />
Ginseng „Jen Shen“<br />
bedeutet<br />
„Menschenwurzel“<br />
14 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
In der fernöstlichen Medizin wird Ginseng<br />
gegen vielerlei Beschwerden eingesetzt.<br />
Die Wurzel hat sich bewährt als Tonikum,<br />
welches das Immunsystem stärkt, den Stoffwechsel<br />
anregt und den Körper allgemein<br />
widerstandsfähiger gegen Stress und andere<br />
negative Einflüsse macht. Ginseng setzt<br />
somit beim Allgemeinbefinden an, ist fast<br />
ein Alleskönner, der ganzheitlich günstige<br />
Wirkungen entfaltet und aufmuntert.<br />
Erschöpfungszustände lassen nach, bleierne<br />
Müdigkeit weicht, Erkältungen & Co. wird<br />
vorgebeugt. Die können sich gerade jetzt in<br />
der nasskalten Jahreszeit wieder vermehrt<br />
ausbreiten, wenn ihnen nichts entgegengesetzt<br />
wird.<br />
Herkunft und Aussehen<br />
der Heilpflanze<br />
Panax ginseng gehört zu den Efeugewächsen,<br />
stammt aus den bergigen Waldgebieten zwischen<br />
Südkorea und dem Nordosten Chinas.<br />
Die Anbaugebiete gelten bis heute als die<br />
besten. „Panax“ ist das lateinische Wort für<br />
Allheilmittel. Genutzt wird Ginseng bereits<br />
seit Jahrtausenden. In der Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin zählt Ginseng, „Jen<br />
Shen“, übersetzt die Menschenwurzel, zu den<br />
ranghöchsten Arzneimitteln. Diese „königlichen“<br />
sollen in erster Linie Gesundheit erhalten,<br />
weitgehend frei von Nebenwirkungen<br />
sein und geeignet für den häufigen Gebrauch.<br />
Die Ginsengpflanze wird bis zu 80 Zentimeter<br />
hoch und trägt am Stängel lang gestielte,<br />
handförmige Blätter. Ihre gelblich-weißen<br />
Blüten sind eher unscheinbar und ordnen<br />
sich zu Dolden an. Aus den Blüten entwickeln<br />
sich leuchtend rote Beeren.<br />
ausgewachsenen Pflanze acht bis zwölf<br />
Zentimeter lang und gut zwei Zentimeter<br />
dick. Ihre Rinde weist eine gelblich-braune<br />
Farbe auf, das Innere ist gelblich-weiß.<br />
Besondere Exemplare haben eine menschenähnliche<br />
Form, woher wohl der Name „Menschenwurzel“<br />
rührt.<br />
Wissenswertes zur Verarbeitung<br />
Gute Ginsengqualitäten zu erzeugen ist<br />
aufwändig und benötigt vom Samen bis zur<br />
erntereifen Wurzel circa sechs bis sieben<br />
Jahre. Diese älteren Wurzeln sind die besseren,<br />
denn je mehr Haar- und Nebenwurzeln<br />
ausgebildet werden konnten, desto größer ist<br />
auch der Wirkstoffgehalt. Um möglichst viele<br />
der feinen Wurzelfasern zu erhalten, wird<br />
Ginseng behutsam ausgegraben und weitgehend<br />
in Handarbeit gewaschen und vorsichtig<br />
gebürstet.<br />
Es gibt roten und weißen Ginseng. Dabei<br />
handelt es sich nicht um verschiedene Arten,<br />
sondern um unterschiedliche Verarbeitungsweisen.<br />
Weißer Ginseng wird direkt getrocknet<br />
und behält so seine Farbe. Roter Ginseng<br />
entsteht, wenn die Wurzeln vor dem Trocknen<br />
gedämpft werden. Durch die Wärmeeinwirkung<br />
erhält er seine typisch rot-orange<br />
Färbung und es werden Wirkstoffe „aufgeschlossen“.<br />
Verantwortungsvolle Anbieter<br />
kontrollieren die Qualität in jedem Fall und<br />
lassen Laboranalysen durchführen.<br />
Die Wurzel hat eine zylindrische Gestalt und<br />
besitzt zahlreiche Nebenäste. Sie ist bei der<br />
| 15
Inhaltsstoffe und ihre Wirkungen<br />
Arzneilich zum Einsatz kommt die Wurzel.<br />
Sie besteht zu zwei bis drei Prozent aus<br />
sogenannten Triterpensaponinen, zu denen<br />
die Ginsenoside zählen. Das sind die wichtigsten<br />
Inhaltstoffe, wenn es um Ginseng<br />
als Heilmittel geht. Über 30 verschiedene<br />
Ginsenosid-Verbindungen sind inzwischen<br />
bekannt. Den Ginsenosiden verdankt Ginseng<br />
seine entzündungshemmenden und krampflösenden<br />
Eigenschaften. Ihre Wirkungen sind<br />
teils ganz unterschiedlich. So gibt es zum<br />
Beispiel ein Ginsenosid, das den Blutdruck<br />
anhebt, eines, das ihn senkt.<br />
Weitere Inhaltsstoffe sind ätherische Öle,<br />
Peptidoglykane und Phytosterole. Außerdem<br />
sind Fettsäuren, Aminosäuren und zahlreiche<br />
Mineralstoffe wie Selen, Eisen, Kalium,<br />
Magnesium, Kalzium enthalten. Hinzu kommen<br />
diverse Vitamine und Spurenelemente.<br />
In ihrer Gesamtheit sorgen alle diese Stoffe<br />
für die gesundheitsfördernde Wirkung von<br />
Ginseng.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
16 | <strong>reformleben</strong> 06/2018<br />
Ginseng kann dem Menschen in nahezu jeder<br />
Lebenslage gute Dienste erweisen. Als Multitalent<br />
beeinflusst er die Balance zwischen<br />
Körper und Geist positiv. Ginseng findet<br />
Anwendung in der Rekonvaleszenz, das heißt<br />
nach langen Erkrankungen oder Operationen,<br />
bei Erschöpfung und Müdigkeit, Leistungsund<br />
Konzentrationsschwäche, Stressbelastung<br />
in Beruf und Familie, Wechseljahrsbeschwerden<br />
sowie bei Alterserscheinungen.<br />
Der wesentliche Grund für die vielfältigen<br />
Einsatzgebiete liegt in seiner adaptogenen<br />
Wirkung, also der Fähigkeit, die Anpassungsfähigkeit<br />
eines Organismus gegenüber potentiellen<br />
Stressauslösern zu erhöhen. Diese<br />
Eigenschaft ist in sich schnell verändernden<br />
Zeiten wie heute sehr gefragt.
Südkorea und der Nordosten<br />
Chinas gelten als beste<br />
Anbaugebiete<br />
Die Inhaltstoffe der Ginsengwurzel verhelfen<br />
dem Immunsystem zu einer besseren<br />
Funktion, sind immunmodulierend. Im<br />
Bedarfsfall werden Fresszellen (weiße Blutkörperchen),<br />
Antikörper und Botenstoffe aktiviert.<br />
Ginseng ist aber auch in der Lage, ein<br />
überschießendes Immunsystem in Richtung<br />
Normalfunktion einzuregeln. Ginsenoside<br />
haben dazu antioxidative Effekte, schützen<br />
als Radikalfänger vor vorzeitigem Verschleiß.<br />
Somit ist der Einsatz bei körperlichen und<br />
seelischen Belastungen sinnvoll, für die<br />
Krankheitsprophylaxe sowie um ein altersbedingtes<br />
Nachlassen der Leistungsfähigkeit<br />
zu bremsen.<br />
Hochwertige Arzneimittel<br />
Zur kontinuierlichen Unterstützung der<br />
Gesundheit mit Ginseng ist es am besten,<br />
ihn in Kuren über einen längeren Zeitraum<br />
einzunehmen, damit der Ginseng einerseits<br />
Impulse setzen und andererseits seine volle<br />
Wirkung entfalten kann. Die Wirkung benötigt<br />
mitunter etwas Anlaufzeit.<br />
Ärzte, die Naturheilverfahren einsetzen,<br />
beziehen Ginseng gern in die Therapie ein.<br />
Bestehen Unsicherheiten, ob die Einnahme<br />
im persönlichen Kontext bestehender Gesundheitsprobleme<br />
sinnvoll ist, sollte der<br />
behandelnde Arzt bzw. die behandelnde<br />
Ärztin darauf angesprochen werden. Angeraten<br />
ist dies bei Einnahme blutverdünnender<br />
Medikamente, bei zu hohem Blutdruck und<br />
Diabetes. Das heißt nicht, dass dann grundsätzlich<br />
kein Ginseng eingenommen werden<br />
sollte. Es gibt naturheilkundlich tätige Ärzte,<br />
die Ginseng in die Therapie einbeziehen.<br />
Aber dies sollte individuell je nach Stoffwechsellage<br />
und anderen verordneten Medikamenten<br />
entschieden werden.<br />
Beim Kauf von Ginseng-Präparaten ist die<br />
Qualität ein beachtenswerter Aspekt. Neben<br />
zugelassenen Naturarzneien gibt es Nahrungsergänzungsmittel.<br />
Präparate, die den<br />
Arzneimittel-Qualitätsstandard erfüllen, sind<br />
vom Bundesinstitut für Arzneimittel und<br />
Medizinprodukte geprüft und zugelassen,<br />
werden darüber hinaus jährlich kontrolliert.<br />
Das Verfahren ist aufwändig und für den<br />
Hersteller teuer. Deshalb müssen diese Präparate<br />
dann auch einen höheren Preis haben.<br />
Bei der Auswahl zwischen den diversen Kapseln,<br />
Tabletten, Tonika, Wurzelscheiben, Tees<br />
usw. ist das Fachpersonal im Reformhaus<br />
gern behilflich.<br />
Sigrid Oldendorf<br />
| 17
SCHWEINE<br />
schmalz statt<br />
KOKOSÖL?<br />
18 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
„Reines Gift“ sei das Kokosöl, hatte die Professorin<br />
Dr. Dr. Karin Michels in einem Vortrag<br />
verkündet und von „völligem Quatsch“ sowie<br />
„Irrglauben“ gesprochen. Dem Vernehmen<br />
nach waren viele Hörer im Saal und 700.000<br />
Viewer auf YouTube von den „klaren Worten“<br />
beeindruckt.<br />
Klare (?) Worte<br />
Aber was daran ist klar? Was daran ist hilfreich?<br />
Warum bedient sich die renommierte<br />
Harvard-Absolventin und Direktorin des<br />
Institutes für Prävention und Tumorepidemiologie<br />
der Universität Freiburg derartiger<br />
Schlagworte, deren Art an das Twittern des<br />
derzeitigen US-Präsidenten erinnert? Das<br />
Ziel von Frau Michels sei da gewesen, zu den<br />
Themen Ernährung und Gesundheit aufzuklären,<br />
versicherte ein Sprecher des Klinikums<br />
Freiburg verbindlich.<br />
Dieses Anliegen ist lobenswert. Wenn es denn<br />
sachlich und differenziert – statt mit Polemik<br />
– erfüllt wird. Die Behauptung hingegen,<br />
Kokosöl sei „reines Gift“ und „gefährlicher<br />
als Schweineschmalz“ könnte sich jedoch als<br />
gesundheitsgefährdend erweisen, wenn derart<br />
aufgeklärte VerbraucherInnen daraufhin das<br />
Schlachtfett statt Kokosöl essen würden. Das<br />
hat die Präventologin wohl auch so nicht<br />
gemeint. Sie wollte bloß vor dem Kokosöl<br />
warnen. Als Hauptübel sieht sie die enthaltenen<br />
gesättigten Fettsäuren an. Bekanntlich<br />
enthält Kokosöl rund 80 Prozent gesättigte<br />
Fettsäuren (die überwiegend mittelkettiger<br />
Art sind), während in Schweineschmalz rund<br />
40 Prozent gesättigte und 60 Prozent ungesättigte<br />
Fettsäuren sind.<br />
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Arachidonsäure, eine vierfach ungesättigte<br />
Fettsäure vom Omega-6-Typ ist am Entstehen<br />
und Bestehen von Entzündungsprozessen wesentlich<br />
beteiligt. Die wiederum Risikofaktor<br />
(Mitursache) sämtlicher Zivilisationskrankheiten<br />
sind: von Arteriosklerose, Demenz,<br />
Krebs, Autoimmunkrankheiten, entzündlichen<br />
und degenerativen Nervenerkrankungen.<br />
Auch deshalb muss vor der Annahme, Kokosöl<br />
sei gefährlicher als Schweineschmalz, ganz<br />
klar gewarnt werden.<br />
Dazu hatte Frau Prof. Dr. Dr. Karin Michels<br />
ausgeführt, dass gesättigte Fettsäuren die<br />
„Herzkranzgefäße verstopfen und Herzinfarkte<br />
verursachen“. Das mag bildhaft und<br />
erschreckend anmuten. Merkwürdig daran<br />
ist: Den BewohnerInnen der Pazifikinseln,<br />
auf denen das Kokosöl seit Urzeiten Grundnahrungsmittel<br />
war, blieben Herzinfarkte vor<br />
der Einführung von Zivilisationskost fern.<br />
Wenn das Kokosöl, wie von Frau Michels<br />
vermutet, giftig wäre, hätten die Entdecker<br />
(und Eroberer) dieser Inseln, die vor 500<br />
Jahren aus Europa dahin kamen, keine dort<br />
lebenden Menschen mehr vorgefunden.<br />
Stattdessen waren die Ureinwohner dieser<br />
Inseln, wie damalige Forscher berichteten,<br />
weitaus gesünder, ausdauernder, kräftiger,<br />
freundlicher und friedlicher als die Europäer<br />
in dieser Zeit.<br />
Neuerdings sind in den USA und in Europa<br />
mit kohlenhydratreicher und fettreicher<br />
Zivilisationskost die Zivilisationskrankheiten<br />
sehr häufig geworden.<br />
Das nahm die American Heart Association (AHA)
im Juni 2017 zum Anlass, in einem Presidential<br />
Advisory den Ersatz gesättigter Fettsäuren<br />
(die in den USA wie in Europa hauptsächlich<br />
tierischen Ursprungs und lang tätig sind)<br />
durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren<br />
anzuraten. Damit könne, einer Metaanalyse<br />
zahlreicher Studien zufolge, die Häufigkeit<br />
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um rund<br />
30 Prozent reduziert werden.<br />
Auf Schlachtfette und Fleischverzehr – und<br />
bedingt auch auf Milchfett – zu verzichten, ist<br />
ethisch, ökologisch und gesundheitlich sinnvoll.<br />
Problematisch ist jedoch der pauschale<br />
Rat, die gleiche Menge an mehrfach ungesättigten<br />
Fettsäuren aufzunehmen. Weil die<br />
Wirkungen von ungesättigten Omega-6- und<br />
Omega-3-Fettsäuren im Organismus konträr<br />
sind.<br />
Im richtigen Maß<br />
Übermäßige Zufuhr von Omega-6-Fettsäuren<br />
treibt Entzündungsprozesse in unseren<br />
Körperzellen an – und damit die Zellalterung,<br />
sowie das Entstehen von Zivilisationskrankheiten.<br />
Dennoch soll auf die essentielle Linolsäure,<br />
eine Omega-6-Fettsäure nicht völlig<br />
verzichtet werden. Im richtigen Maß ist sie<br />
für die Immunfunktionen erforderlich. Linolsäure<br />
ist in Distelöl, Hanföl, Sojaöl, Weizenkeimöl,<br />
Maisöl, Sonnenblumenöl reichlich, in<br />
Rapsöl und Leinöl weniger – und in Olivenöl<br />
sowie in Kokosöl nur in kleinen Anteilen<br />
enthalten.<br />
Mit der Zivilisationskost werden aber seit der<br />
Mitte des vorigen Jahrhunderts große Mengen<br />
an Omega-6-Fettsäuren und Arachidonsäure<br />
(aus tierischen Fetten) zugeführt – und dafür<br />
zu wenig Omega-3-Fettsäuren, speziell Alphalinolensäure.<br />
Alphalinolensäure ist im Leinöl<br />
(60–70 Prozent), im Hanföl (25 Prozent) und<br />
im Walnuss- sowie im Rapsöl (jeweils um 15<br />
Prozent) enthalten.<br />
Längere Gesundheit und<br />
weniger Zellalterung<br />
Optimal für längere Gesundheit und weniger<br />
Zellalterung scheint die Aufnahme von 1 g<br />
Omega-3-Fettsäuren pro 3 g Omega-6-Fettsäuren<br />
zu sein (Omega-6-/Omega-3-Quotient<br />
3:1) und für die Hirn- und Nervenfunktionen<br />
sogar die 1:1-Relation. In Deutschland werden<br />
aber derzeit 7–8 mal mehr Omega-6- als<br />
Omega-3-Fettsäuren aufgenommen. Dieses<br />
Missverhältnis trägt zum Entstehen häufiger<br />
Krankheiten bei.<br />
Zusätzlich angefeuert werden entzündliche<br />
und Proliferationsprozesse im Organismus<br />
von üppiger Kohlenhydratzufuhr und davon<br />
stimulierter Insulinausschüttung. Nach langjähriger,<br />
reichlicher Aufnahme von Kohlenhydraten,<br />
vor allem in Form raffinierter Zucker,<br />
und dazu übermäßig vielen Omega-6-Fettsäuren<br />
plus Arachidonsäure können Zivilisationskrankheiten<br />
kaum ausbleiben.<br />
Statt dazu sachlich und differenziert aufzuklären,<br />
sprach sich Frau Prof. Dr. Dr. Karin<br />
Michels heftig gegen das Kokosöl aus. Aber<br />
wie viele Menschen in unserer Gesellschaft,<br />
die von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, von Infarkten,<br />
von Schlaganfällen, von Autoimmunleiden,<br />
von entzündlichen und degenerativen<br />
Nervenerkrankungen, von Krebs und Demenz<br />
betroffen sind, hatten davor täglich kleine<br />
oder gar größere Mengen an Kokosöl aufgenommen?<br />
Vermutlich kaum eine(r). Warum<br />
dann die heftige Attacke?<br />
Vielleicht hätten ein paar Gramm Kokosöl<br />
pro Tag anstelle äquikalorischer Mengen von<br />
Kohlenhydraten, Zuckern und/oder Omega-<br />
| 21
6-Fettsäuren sogar zur Verhütung dieser<br />
Erkrankungen beitragen können:<br />
Weil die gesättigten mittelkettigen (das ist<br />
besonders) Fettsäuren des Kokosöls von<br />
sämtlichen Körperzellen bevorzugt aufgenommen<br />
und in den Mitochondrien zur optimalen<br />
Energiegewinnung genutzt werden. Daraufhin<br />
bleibt für die postulierte „Verstopfung der<br />
Herzkranzgefäße“ gar nichts mehr übrig.<br />
Tatsächlich stenosenbildend (verengend) in<br />
sämtlichen Arterienwänden, nicht nur in den<br />
Herzkranzgefäßen und in den hirnversorgenden<br />
Arterien, sind Ablagerungen von Cholesterin<br />
(nicht von gesättigten Fettsäuren, die<br />
angeblich verstopfen) und Entzündungsprozesse.<br />
Wenn im Blut zu viel LDL-Cholesterin<br />
ist – und in den Arterienwänden unbemerkte,<br />
stumme Entzündung. Die mittelkettigen<br />
gesättigten Fettsäuren des Kokosöls sind da<br />
neutral. Entzündungsfördernd hingegen wirkt<br />
die Arachidonsäure (zum Beispiel aus Schweineschmalz),<br />
die übermäßige Zufuhr von<br />
Omega-6-Fettsäuren (zum Beispiel aus Sojaöl,<br />
aus Distelöl oder aus Sonnenblumenöl) – und<br />
proliferationsfördernd die unphysiologisch<br />
hohe Insulinausschüttung nach Aufnahme<br />
von stärke- und zuckerhaltiger Zivilisationskost.<br />
Deshalb ist es kein Irrglaube oder „völliger<br />
Quatsch“ einen Teil der Omega-6-Fettsäuren<br />
sowie der Kohlenhydratzufuhr durch Kokosöl<br />
zu ersetzen. Zumal das Wachstum und die<br />
Vermehrung bösartig veränderter Zellen von<br />
hohen Blutzuckerspiegeln unterstützt wird.<br />
Hingegen können Krebszellen mit den mittelkettigen<br />
gesättigten Fettsäuren des Kokosöls<br />
nichts anfangen, können damit nicht wachsen<br />
und sich nicht vermehren.<br />
Aufgrund dieser Zusammenhänge bleibe ich<br />
von den gesundheitsfördernden Wirkungen<br />
des Kokosöls anstelle übermäßiger Kohlenhydrat-<br />
und Omega-6-Zufuhr überzeugt und<br />
nehme es (wie bisher ein bis zwei Teelöffel pro<br />
Tag) weiter. Bisher hat es mich nicht vergiftet,<br />
sondern – im Verbund mit sämtlichen Elementen<br />
meines Basisprogramms für längere<br />
Gesundheit – fit, schlank und leistungsfähig<br />
erhalten. Auch aufgrund eigener, persönlicher<br />
Erfahrung schrecken mich die Schlagworte<br />
von Frau Prof. Dr. Dr. Karin Michels nicht.<br />
Selbstverständlich kann Kokosöl für Amerikaner<br />
und für Europäer schon wegen der weiten<br />
Transportwege kein Grundnahrungsmittel<br />
sein. Zudem könnten die dafür erforderlichen<br />
Mengen von den kleinen ökologisch wirtschaftenden<br />
Betrieben in den Ursprungsländern<br />
überhaupt nicht erbracht werden. Darüber hinaus<br />
rate ich von Kokosölen, deren Herkunft<br />
und Anbau zweifelhaft ist, grundsätzlich ab.<br />
Was ist mit Nachhaltigkeit?<br />
Global werden riesige Mengen von ökologie-,<br />
klima- und gesundheitsschädlichen Produkten<br />
transportiert und konsumiert. Massenhafter<br />
Sojaanbau auf gerodeten Gebieten ehemaliger<br />
Regenwälder ermöglicht die Tiermast in<br />
Europa und Nordamerika (USA). Im Vergleich<br />
damit ist die Aufnahme von ein paar Gramm<br />
Kokosöl aus ökologischer Landwirtschaft weitaus<br />
weniger klimabelastend – und für kleine,<br />
nachhaltig wirtschaftende Familienbetriebe in<br />
den Ursprungsländern günstig. Und günstig<br />
wohl auch für gesundheitsbewusste Menschen,<br />
die Kokosöl vernünftig anwenden.<br />
Dr. med. Klaus Mohr<br />
22 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
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Zutaten für 80 Stück<br />
Zeitaufwand ca. 60 Minuten (zzgl. 60 Minuten Ruhezeit)<br />
2 Eier<br />
120 g Rohrohrzucker<br />
2 TL echter Vanillezucker<br />
1 Prise Salz<br />
2 TL Lebkuchengewürz<br />
30 g weiche Butter<br />
50 g Marzipanrohmasse<br />
260 g Dinkelmehl<br />
1 TL Weinstein Backpulver<br />
180 g ganze Mandeln<br />
Eier, Zucker, Vanillezucker, Salz und Lebkuchengewürz mit einem Mixer<br />
schaumig schlagen. Butter zugeben und verrühren, danach die Marzipanrohmasse<br />
unterrühren. Mehl mit Backpulver vermischen und die Masse<br />
mit dem Knethaken verkneten. Danach die ganzen Mandeln unterkneten.<br />
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche in 4 gleich große Rollen<br />
teilen und in Folie gewickelt ca. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.<br />
Danach die Rollen (ohne Folie) auf einem mit Backpapier ausgelegtem<br />
Backblech im vorgeheizten Backofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze ca. 15<br />
Minuten backen. Die Rollen abkühlen lassen und mit einem scharfen<br />
Messer schräg in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Cantuccini mit einer<br />
Schnittfläche nach unten wieder auf das Backblech legen und nochmals<br />
im vorgeheizten Backofen 8 bis 10 Minuten backen.<br />
24 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
HaselnussMAKRONEN<br />
oder KokosMAKRONEN<br />
Zutaten für ca. 30 Stück<br />
Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />
250 g Haselnüsse, gemahlen oder 130 g Kokosraspel<br />
3 Eiweiß<br />
1 TL Zitronensaft<br />
120 g Rohrohrzucker<br />
ca. 30 Haselnüsse, ganz<br />
ca. 30 runde Oblaten (ø 40 mm)<br />
LEBKUCHEN vom Blech<br />
Zutaten für ca. 1 Blech<br />
Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />
Eiweiß mit Zitronensaft steif schlagen. Zucker<br />
dazugeben und verrühren, dann die gemahlenen<br />
Haselnüsse (oder Kokosraspel) dazu und ebenfalls<br />
verrühren. Mit einem Teelöffel kleine Portionen auf<br />
die Oblaten setzen und mit einer ganzen Haselnuss<br />
belegen (nur bei den Haselnussmakronen). Im vorgeheizten<br />
Backofen bei 150 °C Ober-/Unterhitze<br />
ca. 25 Minuten backen.<br />
200 g Schokolade, fein zerhackt<br />
100 g Haselnüsse, gemahlen<br />
250 g Butter<br />
100 g Rohrohrzucker<br />
2 Eier<br />
3 reife Bananen<br />
100 g Mehl<br />
20 g Lebkuchengewürz<br />
100 g Mandeln, gehäutet<br />
100 g Zartbitter-Kuvertüre<br />
Butter und Zucker schaumig rühren, dann die Eier<br />
und Bananen dazugeben und gut verrühren. Als<br />
Nächstes das Mehl mit dem Lebkuchengewürz, und<br />
zum Schluss Schokolade und Nüsse unterheben. Den<br />
Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech<br />
streichen und im vorgeheizten Ofen bei 180 °C Ober-/<br />
Unterhitze ca. 25 Minuten backen. Die Kuvertüre im<br />
Wasserbad schmelzen und auf den erkalteten Lebkuchen<br />
verteilen, in kleine Rechtecke schneiden und<br />
mit den Mandeln verzieren.<br />
Weitere Rezepte finden Sie auf Zorica Schruffs<br />
Foodblog: natuerlichschmeckts.de<br />
| 25
Passionsblumen<br />
KRAUT<br />
für mehr Gelassenheit<br />
26 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
Die Wirkstoffe des Passionsblumenkrauts<br />
entspannen ohne zu ermüden – ideal gegen<br />
die tägliche Überforderung.<br />
Die Passionsblume (Passiflora) verdankt<br />
ihren Namen ihrer symbolträchtigen Blütenform.<br />
Die auffällig gefärbte, filigrane Blüte<br />
soll das Leiden Christi darstellen, mit drei<br />
Narben, die an drei Nägel erinnern und dem<br />
purpurroten Kranz als Abbild der Dornenkrone.<br />
Ihre Heimat sind die tropischen<br />
Wälder Mittel- und Südamerikas, wo sie als<br />
Heilkraut schon von den Azteken geschätzt<br />
wurde. Die heute medizinisch verwendete<br />
Passiflora incarnata L. stammt als einzige<br />
der rund 400 Arten aus dem Südosten der<br />
USA. Die Auszüge ihres Krauts beruhigen<br />
und entspannen und wirken so nervösen<br />
Unruhezuständen entgegen und helfen beim<br />
Einschlafen.<br />
Unterstützt das<br />
körpereigene Beruhigungssystem<br />
Wer den Zustand nervöser Unruhe und die<br />
Wirkung der Passionsblume verstehen will,<br />
muss einen Blick in den Mikrokosmos der<br />
Nerven wagen. Nerven sind endlos lange<br />
„Kabel“ aus hintereinander geschalteten und<br />
gebündelten winzigen Nervenzellen. Über<br />
kaum wahrnehmbare elektrische Impulse<br />
leiten sie „Erregungen“ von einer Zelle zur<br />
nächsten durch den Körper, wobei das Signal<br />
an jedem Zellübergang durch chemische<br />
Botenstoffe kontrolliert wird. Anregende und<br />
dämpfende Botenstoffe balancieren hier die<br />
Stärke der Reizweiterleitung aus, so dass der<br />
Körper immer angemessen reagieren kann.<br />
Stress fordert eine gewisse Erregung. Wir<br />
müssen bereit sein, für schnelle Reaktionen.<br />
Eine Überaktivierung aber ist kontraproduktiv.<br />
Die entstehende „Nervosität“ blockiert<br />
uns. Der Botenstoff, der in unserem Körper<br />
für Gelassenheit sorgt, heißt GABA oder<br />
fachsprachlich Gamma-Aminobuttersäure.<br />
Er dämpft die Erregbarkeit der Nervenzellen<br />
und verhindert damit eine zu starke „Zündung“.<br />
Die Nerven beruhigen sich.<br />
Das GABA-System ist im Gehirn weit verbreitet<br />
und entscheidend für unser nervliches<br />
Gleichgewicht. Ein Mangel des Botenstoffs<br />
steht im Zusammenhang mit nervösen Unruhezuständen,<br />
Angst, Schlafstörungen, nervösen<br />
Magen-Darm-Beschwerden und Depressionen.<br />
Viele dämpfende Wirkstoffe greifen hier<br />
an, darunter chemisch-synthetische Beruhigungsmittel,<br />
Alkohol und auch die Wirkstoffe<br />
des Passionsblumenkrauts.<br />
Entspannt ohne zu ermüden<br />
Auszüge des Passionsblumenkrauts unterstützen<br />
die GABA-Wirkung und das gleich<br />
doppelt: Sie binden die gleichen Rezeptoren<br />
und setzen damit die Erregbarkeit der Nervenzellen<br />
herab und sie bewirken, dass GABA<br />
selbst länger zwischen den Nervenzellen<br />
verbleibt und seine beruhigende Wirkung so<br />
stärker und länger entfaltet. Nervosität und<br />
Ruhelosigkeit lassen nach. Das Einschlafen<br />
fällt leichter. Passionsblumenkraut wirkt milder<br />
als andere beruhigende Kräuter, wie etwa<br />
Baldrian. Der große Vorteil liegt in der „Alltagstauglichkeit“.<br />
Unter Passionsblumenkraut<br />
bleiben Reaktions- und Konzentrationsvermögen<br />
sowie insgesamt die Tagesleistungsfähigkeit<br />
trotz Beruhigung voll erhalten. Es<br />
entspannt ohne zu ermüden und die Einnahme<br />
birgt keine Risiken, wie Abhängigkeit oder<br />
Nebenwirkungen. Wirksam ist der gesamte Auszug<br />
des Krauts. Sein Gemisch der wirksamen<br />
Inhaltsstoffe liegt in der frischen Pflanze in<br />
der höchsten Konzentration und im natürlichen<br />
Mengenverhältnis vor. Frischpflanzensaft<br />
ist daher besonders geeignet.<br />
| 27
Lieber Hängematte<br />
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Grün beruhigt<br />
Nicht nur Passionsblume oder Ginseng sind<br />
starke Partner in stressigen Zeiten. Auch altbewährte<br />
Heilkräuter, wie Baldrian, Hopfen,<br />
Melisse, Lavendel oder Johanniskraut helfen<br />
dem Körper natürlich wieder ins Gleichgewicht<br />
zu kommen. Pflanzliche Beruhigungsmittel<br />
werden gerne gemischt.<br />
Die Auszüge der verschiedenen Heilpflanzen<br />
ergänzen und verstärken sich gegenseitig<br />
in ihrer Wirkung. Während Baldrian und<br />
Hopfen vor allem den Schlaf fördern und<br />
auch beruhigen, steht bei Lavendel, Melisse<br />
und Passionsblume die beruhigende Wirkung<br />
im Vordergrund. Die Kombination kann das<br />
Einschlafen bei nervösen Menschen verbessern.<br />
Wo Niedergeschlagenheit mitschwingt,<br />
kann ergänzend Johanniskraut helfen. Melisse<br />
wirkt auch blähungswidrig und beruhigt den<br />
Magen – Passionsblume gleicht allgemein<br />
aus. Damit Qualität und Mischungsverhältnis<br />
stimmen, sollten Sie auf hochwertige Fertigpräparate<br />
aus Apotheken und Reformhäusern<br />
setzen.<br />
Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />
IMPRESSUM<br />
6. <strong>Ausgabe</strong> 2018 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>23</strong><br />
unabhängiges Magazin für natürliche, wirksame Gesundheitsvorsorge<br />
Herausgeber<br />
zoe Media-Verlag GmbH<br />
Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />
redaktion@<strong>reformleben</strong>.de · www.<strong>reformleben</strong>.de<br />
Geschäftsführer<br />
Bernhard Sillich<br />
Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />
Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen und<br />
Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Information und stellen<br />
keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar. Bei Erkrankungen ist<br />
stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb haften weder die Autoren<br />
noch der Verlag für Forderungen aller Art, die mit dem Inhalt dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong> in Zusammenhang gebracht werden.<br />
Gestaltung & Realisierung<br />
SCHOENE AUSSICHT Ideenagentur GmbH<br />
T +49 (0) 661 2969828-0 · www.ideenagentur.de<br />
Druck<br />
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Fotos & Illustrationen<br />
www.istockphoto.com, www.stock.adobe.com, www.gettyimages.de<br />
Erscheinungsweise<br />
Bundesweite Erscheinung, teilweise Österreich,<br />
alle zwei Monate in Printform.<br />
Hinweis für Österreich<br />
Die genannten Produkte werden größtenteils auch in Österreich<br />
angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund arzneimittelrechtlicher<br />
Bestimmungen möglich.<br />
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Bernhard Sillich<br />
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Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />
Dr. Susanne Schwarzer lebt und arbeitet als<br />
freie Fachjournalistin für Medizin in der Nähe<br />
von Rosenheim. Zum Thema Vitalstoffe hat<br />
die promovierte Biologin ein Buch verfasst.<br />
Bezugsquellen<br />
<strong>reformleben</strong> erhalten Sie in allen teilnehmenden Reformhäusern,<br />
Apotheken und Bioläden mit Reformwarensortiment in Deutschland,<br />
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STRESS UND HEKTIK TROTZEN<br />
In drei Schritten zu mehr Wohlbefinden durch sanfte Entschlackung<br />
Voll eingespannt zwischen Beruf und Familie, immer<br />
auf dem Sprung von Termin zu Termin – ein „ganz normaler“<br />
Alltag lässt kaum noch Luft zum Durchatmen,<br />
geschweige denn Zeit, um immer gesund zu kochen und<br />
für Bewegung im Freien. Dass dieser Raubbau mit der<br />
Zeit Spuren hinterlässt, ist kein Wunder. Müdigkeit,<br />
Abgeschlagenheit und Antriebsarmut gehören auf der<br />
psychischen Seite zu den häufigsten Symptomen. Doch<br />
auch der Körper funkt Alarm, wenn er auf Dauer keinen<br />
wertvollen „Treibstoff“ mehr bekommt, sondern nur<br />
Fertiggerichte, viel Zucker und Kaffee. Immunschwäche<br />
kann die Folge sein – zu Beginn des Herbstes nimmt<br />
man plötzlich jede Erkältung mit. Oft reagiert auch die<br />
Haut mit Unreinheiten oder Trockenheit, Pölsterchen<br />
halten sich hartnäckig, das Bindegewebe verliert an<br />
Festigkeit. Aus naturheilkundlicher Sicht sind all dies<br />
Signale für eine Übersäuerung des Organismus. Die Zeit<br />
ist reif für eine Entschlackungskur.<br />
Schonend zu mehr Energie<br />
Heilfasten gehört zu den bekannten Methoden der<br />
Entsäuerung. Dabei kann es jedoch zu unangenehmen<br />
Heilkrisen mit Kopfschmerzen, Ekzemen oder Stimmungstiefs<br />
kommen, wenn der Körper mit gelösten<br />
Säuren überschwemmt wird. Hinzu kommt: Nicht jeder<br />
ist von dem Gedanken, mehrere Tage oder Wochen auf<br />
feste Nahrung zu verzichten, angetan. Eine schonendere<br />
Form empfiehlt Bestsellerautor und Gesundheitsexperte<br />
Dr. h. c. Peter Jentschura (Buchtipp:<br />
Gesundheit durch Entschlackung,<br />
Verlag Peter Jentschura). „Es ist<br />
unverzichtbar, die gelösten<br />
Säuren zu neutralisieren, damit<br />
der Körper sie über Nieren und<br />
Haut ausscheiden kann. Dann<br />
sind Krisen nicht zu erwarten“,<br />
erläutert der Fachmann.<br />
Der Dreisprung der Entschlackung<br />
Um die Säuren aus dem Gewebe zu lösen, empfiehlt<br />
Jentschura im ersten Schritt, die tägliche Trinkmenge<br />
langsam auf ein bis anderthalb Liter basischen Kräutertee<br />
(Reformhaus) und die gleiche Menge stilles Wasser<br />
zu erhöhen. Auf diese Weise bekommt der Körper den<br />
Impuls, das Gewebe zu reinigen. Damit die gelösten<br />
Säuren keinen Schaden anrichten – Harnsäure etwa<br />
kann zu Gelenkbeschwerden führen – müssen sie im<br />
zweiten Schritt neutralisiert werden. „Das geschieht am<br />
besten durch eine mineralstoffreiche, vegetarische Kost<br />
aus frischen Zutaten“, rät Jentschura. Um die Ausleitung<br />
anzukurbeln, ist es weiterhin nötig, über den Tag<br />
verteilt reichlich Wasser zu trinken.<br />
Die Entschlackung über die Haut lässt sich durch<br />
basische Bäder, Fußbäder und Wickel anregen. Hierfür<br />
werden basische Körperpflegesalze verwendet, die es in<br />
Bioläden und Reformhäusern gibt. Eine Leseprobe von<br />
„Gesundheit durch Entschlackung“ finden Interessierte<br />
unter verlag-jentschura.de.<br />
Entschlacken in der Medizin<br />
Eine dauerhafte Übersäuerung des Körpers durch<br />
ungesunde Ernährung, Genussgifte oder auch Medikamente<br />
kann schwerwiegende Entzündungsprozesse<br />
durch Übersäuerung für die Gesundheit haben. Studien,<br />
etwa an der Berliner Charité, zeigten: Rheumapatienten,<br />
die sich nach einer Fastenkur<br />
weiterhin vegetarisch, also überwiegend<br />
basenbildend ernährten, stellten<br />
eine deutliche Linderung ihrer<br />
Beschwerden fest und konnten<br />
teilweise ihre Medikamente reduzieren.<br />
Mehr Infos zum Thema<br />
Übersäuerung gibt es unter:<br />
www.verlag-jentschura.de<br />
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DIABE<br />
Sigrid Oldendorf<br />
Chronische Erkrankungen wie Diabetes und Jugendalter auf, kann sich aber auch noch<br />
mellitus sind bei der Diagnosestellung ein mit höherem Lebensalter entwickeln. Über 90<br />
Schock. Die Gedanken kreisen um Risiken, Prozent der Diabetiker leiden unter der Diabetes<br />
Typ 2 genannten Form. Sie wird einerseits<br />
Behandlungen und Einschränkungen, die<br />
damit verbunden sind. Ärztlicherseits werden von einer erblichen Disposition begünstigt,<br />
Medikamente verordnet, Anweisungen gegeben.<br />
Als Patient oder Patientin hat man ein Belastung durch Fehlernährung. Viel süßes<br />
beruht andererseits auf einer jahrelangen<br />
Gefühl der Ohnmacht. Oft aber ist es möglich, und fettes Essen in Kombination mit wenig<br />
aktiv zum Behandlungserfolg beizutragen. Bei Bewegung führt zu Übergewicht. Insulin wird<br />
Diabetikern produziert der Körper zu wenig vermehrt ausgeschüttet, die Körperzellen<br />
Insulin oder reagiert nicht mehr richtig auf das gewöhnen sich an den hohen Insulinspiegel<br />
Hormon. Das kann mehr oder weniger stark der und sprechen mit der Zeit schlechter darauf<br />
Fall sein. Rund sechs Millionen Menschen in an. Um die mangelhafte Wirkung auszugleichen,<br />
kurbelt der Körper die Insulinproduk-<br />
Deutschland sind davon betroffen. Nicht alle<br />
wissen von ihren gesundheitlichen Problemen. tion weiter an. Während dieser Phase können<br />
Aber zu hohe Zuckerspiegel schaden Arterien, meist noch keine erhöhten Blutzuckerwerte<br />
Organen und Nerven. Deshalb erleiden Diabetiker<br />
– insbesondere ohne Behandlung und bei schon latent. Nach einiger Zeit erlahmt die<br />
festgestellt werden – der Diabetes besteht aber<br />
schlechter Einstellung – häufig Folgekomplikationen<br />
wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, Blutzuckerwerte sind die Folge. Es kommt zum<br />
überbeanspruchte Bauchspeicheldrüse, erhöhte<br />
Schäden an den Augen, den Nieren oder den Übertritt von Zucker in den Harn. Typische<br />
Füßen. Gute Einstellung ist daher das Ziel. Symptome sind Durst und Müdigkeit.<br />
Formen des Diabetes<br />
Wurden die insulinproduzierenden Zellen<br />
der Bauchspeicheldrüse durch fehlgeleitete<br />
Autoimmunreaktionen zerstört, besteht ein<br />
absoluter Insulinmangel. Diese als Diabetes<br />
Typ 1 bezeichnete Form tritt meist im Kindes-<br />
Der manifeste Diabetes kann durch einfache<br />
Urin- und Blutuntersuchungen festgestellt<br />
werden. Der verborgene Diabetes ist mittels<br />
eines Zucker-Belastungstests diagnostizierbar.<br />
Dazu wird eine bestimmte Menge Traubenzucker<br />
auf einmal aufgenommen und nach<br />
zwei Stunden die Höhe des Blutzuckerspiegels<br />
32 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
TES<br />
gemessen. Oft reicht dann noch eine Umstellung<br />
der Ernährung als Behandlung aus. In<br />
fortgeschritteneren Stadien sind zur Regulierung<br />
des Blutzuckerspiegels Medikamente<br />
oder eine Insulinbehandlung in Form von<br />
Spritzen notwendig.<br />
Der Arzt oder die Ärztin entscheidet anhand<br />
der gemessenen Werte über die Therapie und<br />
kontrolliert regelmäßig den Erfolg. Dabei<br />
hat sich die Bestimmung des HbA1c-Wertes<br />
bewährt. Die Grundlage für den Wert sind<br />
Zuckerteilchen, die sich an das Hämoglobin<br />
(Hb), den roten Blutfarbstoff, angelagert<br />
haben. Der größte Teil davon hängt an einer<br />
bestimmten Untereinheit, HbA1c genannt.<br />
Je mehr Zuckerteilchen im Blut eines Menschen<br />
zirkulieren, desto mehr von ihnen<br />
binden sich an das Hämoglobin. Diese Bindung<br />
ist zunächst locker und löst sich wieder,<br />
sobald der Blutzuckerspiegel sinkt. Beim<br />
längerfristig erhöhten Blutzuckerspiegel eines<br />
Diabetikers bleibt der Zucker am Hämoglobin<br />
„kleben“. Die Verbindung besteht solange, bis<br />
die roten Blutkörperchen nach einer Lebenszeit<br />
von etwa drei Monaten vom Körper durch<br />
neue ersetzt werden. Ein hoher HbA1c-Wert<br />
bedeutet also, dass der Blutzuckerspiegel in den<br />
vergangenen Wochen schlecht eingestellt war.<br />
Essen und Trinken<br />
Das wichtigste Ziel ist, den Blutzuckerspiegel<br />
in normalen Grenzen zu halten. Er sollte<br />
weder auf Dauer erhöht (Hyperglykämie)<br />
noch zu stark erniedrigt (Hypoglykämie) sein.<br />
Dies kann passieren, wenn die Abstimmung<br />
zwischen Medikamenten oder Insulin und der<br />
Diät nicht gut ist, eine Mahlzeit ausgelassen<br />
oder viel Sport getrieben wurde. Für Diabetiker<br />
ist eine regelmäßige Lebensweise wichtig.<br />
Übergewicht muss abgebaut werden, da jedes<br />
überflüssige Kilo den Stoffwechsel belastet.<br />
Bei normalem Gewicht ist die Empfindlichkeit<br />
des Körpers für Insulin besser. Der Zucker<br />
wird leichter von den Zellen aufgenommen, es<br />
kreist weniger im Blut.<br />
Tierische Fette mit einem hohen Anteil gesättigter<br />
Fettsäuren sind einzuschränken, da sie<br />
den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen.<br />
Pflanzliche Fette und Fisch stehen im Vordergrund.<br />
Wichtig sind Salate und Gemüsegerichte,<br />
Obst etwas weniger als bei Nicht-Diabetikern<br />
– vor allem Obstsäfte. Gemüsesäfte<br />
eignen sich dagegen sehr gut.<br />
Bei den Kohlenhydraten kommt es auf die<br />
Menge und die richtige Auswahl an. Die Ernährungswissenschaft<br />
unterscheidet zwischen<br />
| 33
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Kohlenhydraten, die „langsam“ aus dem Darm<br />
ins Blut gelangen und solchen, bei denen<br />
dieser Vorgang „schnell“ erfolgt. Bei Gemüse,<br />
Hülsenfrüchten, Getreide in der Vollkornvariante<br />
und auch Obst ist der Blutzuckeranstieg<br />
geringer als bei isolierten Süßungsmitteln wie<br />
dem normalen Haushaltszucker. Die Zuckereinheiten<br />
werden bei ballaststoffreichen<br />
Nahrungsmitteln sozusagen nur Stück für<br />
Stück abgespalten und allmählich ins Blut<br />
aufgenommen. Eine Maßeinheit für den voraussichtlichen<br />
Blutzuckeranstieg nach dem<br />
Essen ist der glykämische Index (GI). Hat ein<br />
Lebensmittel einen niedrigen GI, steigt der<br />
Blutzucker nach dem Verzehr weniger steil an.<br />
Für den süßen Geschmack<br />
Das seit 2000 Jahren kultivierte Maca stammt aus<br />
Peru und ist seit jeher Teil der Nahrung. Die wiederstandsfähige<br />
Pflanze wird auf Grund der vielfältigen<br />
positiven Eigenschaften weltweit verzehrt. MacaPro<br />
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purpurnen Maca-Wurzeln im Verhältnis 20:1.<br />
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Die Frage nach den Süßungsmitteln galt lange<br />
Zeit in der Diabetesdiät als die wichtigste.<br />
Durch neuere Erkenntnisse ist dies überholt.<br />
Diabetiker sollten generell gesund essen und<br />
wenig Süßes konsumieren. Die Menge wird<br />
nun eindeutig als wichtiger bewertet als die<br />
Art der Süßung.<br />
Kalorienfrei sind Süßstoffe. Doch Achtung,<br />
wer Süßstoffe zu sich nimmt, überlistet seine<br />
Zunge, aber nicht das Gehirn. Es erwartet<br />
„Kalorien“ und reagiert mit Heißhunger,<br />
wenn diese nicht kommen. Besser ist, sich<br />
an weniger süß zu gewöhnen. Gleiches gilt<br />
vermutlich für Stevia. Die jahrelang verbotene<br />
Substanz ist in Deutschland seit Dezember<br />
2011 zugelassen. Das aus den Blättern der<br />
südamerikanischen Stevia-Pflanze gewonnene<br />
Süßungsmittel darf in bestimmten Produkten<br />
verwendet werden. Umstritten ist es dennoch<br />
weiterhin.<br />
Häufig verwechselt werden Süßstoffe mit<br />
Zuckeraustauschstoffen wie Sorbit, Xylit oder<br />
Isomalt. Dies sind süß schmeckende Kohlen-<br />
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hydrate, die zahnfreundlich sind und einen<br />
geringeren Einfluss auf den Blutzuckerspiegel<br />
haben als Haushaltszucker. Mit circa 2,4<br />
Kalorien pro Gramm liefern sie auch weniger<br />
Energie. Mehr als 20 bis 30 Gramm pro Tag<br />
wirken allerdings abführend.<br />
Fruchtzucker (Fructose) hat den gleichen<br />
energetischen Wert wie Zucker (vier Kalorien<br />
pro Gramm), wird jedoch etwas langsamer<br />
verstoffwechselt und galt daher früher als gut<br />
geeigneter Zuckerersatz für Diabetiker. Das<br />
ist vorbei, da sein negativer Einfluss auf die<br />
Serumlipide (Blutfette, Triglyzeridspiegel) bekannt<br />
wurde. Außerdem werden Übergewicht,<br />
Harnsäureanstieg, Einlagerung von Bauchfett,<br />
das Entstehen einer Fettleber und sogar Insulinresistenz<br />
mit höherer Fructoseaufnahme in<br />
Zusammenhang gebracht. Isolierte Fructose<br />
ist bei Diabetes seit einigen Jahren tabu. Auch<br />
von Dicksäften aus Äpfeln und Birnen oder<br />
dem beliebt gewordenen Agaven-Dicksaft wird<br />
abgeraten, da diese hauptsächlich aus Fructose<br />
bestehen.<br />
Dafür ist der normale Zucker wieder in kleinen<br />
Mengen erlaubt. Auch Honig ist nicht mehr<br />
generell verboten. Wenn Diabetiker Süßes<br />
essen, sollte es am besten innerhalb einer<br />
Mahlzeit sein, nicht isoliert zum Beispiel als<br />
Limonade.<br />
Nahrungsergänzung und<br />
Naturheilmittel<br />
Chrom, Zink, B-Vitamine spielen im Stoffwechsel<br />
eines Diabetikers eine besondere<br />
Rolle. Chrom verbessert die Aufnahmefähigkeit<br />
der Zellen für Blutzucker. Zink ist an der<br />
Produktion des Insulins beteiligt und fördert<br />
die Wundheilung, die bei Diabetikern häufig<br />
gestört ist. B-Vitamine gelten allgemein als<br />
Nervenvitamine, wobei B 1<br />
im Kohlenhydrat-<br />
und Zuckerstoffwechsel besonders wichtig ist.<br />
Momordicafrüchte und Zimt, die bioaktive<br />
Pflanzenstoffe enthalten, die einen gesunden<br />
Zuckerstoffwechsel unterstützen, werden<br />
ebenfalls als Präparat angeboten. Momordica<br />
gibt es auch als Tee. Die Erfahrungen vieler<br />
Diabetiker damit sind positiv. Die Anwendung<br />
kann aber blutzuckersenkende Arzneimittel<br />
und die Einhaltung der Diät nicht ersetzen,<br />
sondern nur ergänzen. Nicht angewendet<br />
werden sollten die Produkte während einer<br />
Schwangerschaft.<br />
Momordica charantia, auch Bittermelone oder<br />
Balsambirne genannt, gehört zur Familie der<br />
Kürbisgewächse. In ihrer asiatischen Heimat<br />
ist sie ein beliebtes Gemüse und gilt traditionell<br />
als gesundheitsfördernd. Wie so oft<br />
bestätigen wissenschaftliche Studien, dass an<br />
der Überlieferung etwas dran ist.<br />
Weitere Informationen<br />
Deutscher Diabetiker Bund e. V., Goethestr. 27,<br />
34119 Kassel; www.diabetikerbund.de<br />
Der DBB bietet Wissenswertes, persönliche<br />
Beratung, Treffen und setzt sich im Sozialrecht<br />
für die Interessen von Diabetikern ein.<br />
Welt-Diabetestag am 14.11.<br />
Der Weltdiabetestag wird seit 1991 als ein<br />
Tag der Internationalen Diabetes-Föderation<br />
(International Diabetes Federation,<br />
IDF) und der Weltgesundheitsorganisation<br />
(World Health Organization, WHO) durchgeführt.<br />
Seit 2007 ist der Weltdiabetestag<br />
ein offizieller Tag der Vereinten Nationen<br />
(United Nations, UN). Man hat den 14. November<br />
ausgewählt, da an diesem Tag 1891<br />
Frederick G. Banting geboren wurde, der<br />
gemeinsam mit Charles Herbert Best und<br />
weiteren Forschern 1921 das lebenswichtige<br />
Insulin entdeckte.<br />
| 35
Pflanzenstoffe gegen Stimmungstiefs<br />
SAFRAN und<br />
RHODIOLA<br />
Die Tage werden wieder kürzer und draußen wird es allmählich düster und kalt. Während der<br />
dunklen Jahreszeit leiden viele Menschen unter Gemütsschwankungen und depressiven<br />
Verstimmungen, sie fühlen sich lustlos und melancholisch. Vorbeugen kann man mit täglichen<br />
Spaziergängen an der frischen Luft und bewussten geselligen Zeiten, die man gemütlich<br />
zu Hause mit der Familie oder mit Freunden verbringt. Immer mehr Studien zeigen, dass auch<br />
bestimmte Pflanzenstoffe helfen können, die Stimmungstiefs zu überwinden ohne gleich zu<br />
Medikamenten zu greifen, die nicht selten beträchtliche Nebenwirkungen haben.<br />
Am bekanntesten ist das traditionell oft eingesetzte<br />
Johanniskraut. Allerdings hat Johanniskraut<br />
den Nachteil, dass es die Sonnenempfindlichkeit<br />
der Haut erhöht und sich in<br />
Kombination mit anderen Wirkstoffen negativ<br />
auswirken kann. Eine gute Alternative sind<br />
vor allem Safran und Rhodiola. Diese Heilpflanzen<br />
können auf sanfte Art die Psyche<br />
unterstützen und einem geistigen Leistungsabfall<br />
entgegenwirken.<br />
Safran macht die Psyche hell<br />
Safran ist eine Krokussart und gehört zu der<br />
Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae).<br />
Die Knollenpflanze produziert Blüten mit<br />
jeweils einem dreigliedrigen, gelbgefärbten<br />
Stempel, auch Griffel, Narbe oder Stigma<br />
genannt, der als Gewürz weltbekannt ist. Für<br />
ein Kilogramm des feinen Gewürzes werden<br />
etwa 150.000–200.000 Blüten oder 700.000<br />
36 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
Stempel benötigt. Safran wird hauptsächlich<br />
im Iran und Afghanistan, aber auch in Europa<br />
im Mittelmeerraum angebaut. Die Pflanze<br />
blüht einmal im Jahr im Herbst und kann dann<br />
in einem Zeitraum von zwei Wochen geerntet<br />
werden. Safran kennen die meisten aus der<br />
Küche, wo es als färbendes Gewürz verwendet<br />
wird („Safran macht den Kuchen gehl“). Auch<br />
als Färbemittel für Kleidung wurde die Pflanze<br />
verwendet. Für die starke Farbkraft sind Carotinoide,<br />
insbesondere das Crocin und Carotin<br />
verantwortlich. Das intensive Aroma entsteht<br />
durch ätherische Öle. Daneben enthält Safran<br />
zahlreiche Vitamine und Flavonoide, also<br />
sekundäre Pflanzenstoffe wie das Monoterpen-<br />
Aldehyd Safranal.<br />
Wirkung von Safran<br />
Rhodiola,<br />
die nordische Antistresspflanze<br />
Auch Rhodiola – zu deutsch Rosenwurz –<br />
wird schon seit vielen Jahren bei Stress<br />
und Überlastungssituationen empfohlen.<br />
Insbesondere in Skandinavien, den baltischen<br />
Staaten und Russland wird es schon<br />
seit langem gegen Stress und fortdauernde<br />
Müdigkeit eingesetzt. Die fünf bis 35 cm<br />
hohe Rhodiola rosea L. gehört zur Familie<br />
der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Wegen<br />
ihres rosenartigen Geruchs gab der schwedische<br />
Botaniker Carl von Linné ihr den Namen<br />
Rhodiola rosea. Studien legen nahe, dass<br />
Rhodiola-Extrakte bestimmte Botenstoffe im<br />
Gehirn aktivieren und zugleich schädliche<br />
Stoffwechselzwischenprodukte entfernen.<br />
Dass Safran nicht nur in der Küche, sondern<br />
auch in der Naturheilkunde genutzt wird,<br />
wussten bisher die wenigsten. Dabei wurde<br />
Safran bereits in der Antike für die Gesundheit<br />
verwendet. So sprach bereits Hippokrates von<br />
einer positiven Wirkung des Safrans. Auch in<br />
China und im indischen Ayurveda ist Safran<br />
bereits seit 2.000 Jahren bekannt, u. a. soll es<br />
den Menschen widerstandsfähiger gegen Stress<br />
und negative Umwelteinflüsse machen. Diese<br />
Effekte konnten in der neueren Zeit durch<br />
intensive Forschung bestätigt werden. Wissenschaftler<br />
führen die antidepressive Wirkung<br />
des Safrans auf die Erhöhung des Serotonin-<br />
Spiegels durch den Wirkstoff Safranal zurück.<br />
Serotonin wird gemeinhin aus als ‚Glücks-<br />
Hormon‘ bezeichnet. Es sorgt nämlich dafür,<br />
dass Informationsprozesse im Gehirn richtig<br />
ablaufen. Ist zu wenig Serotonin vorhanden,<br />
kann sich dies auf Denkfähigkeit und Stimmung<br />
auswirken. Es zeigte sich außerdem, dass<br />
die Gabe von Safran im Vergleich zu anderen<br />
Antidepressiva wesentlich weniger oder keine<br />
Nebenwirkungen hervorruft.<br />
Rhodiola rosea wird von der Europäische Arzneimittelagentur<br />
(EMA) als Adaptogen eingestuft.<br />
Adaptogene greifen in den Stoffwechsel<br />
von Adrenalin und Cortisol ein und versetzen<br />
den Organismus in die Lage, sich Umweltfaktoren<br />
gegenüber besser anzupassen. So<br />
aktivieren sie das Stresssystem des Körpers,<br />
so dass er mit exogenem Stress besser fertig<br />
werden kann. Die pharmazeutisch wirksamen<br />
Inhaltsstoffe von Rhodiola sind vor allem die<br />
in der Wurzel enthaltenen Substanzen Rosavin,<br />
Rosarin und Rosin.<br />
Auch bei akuten Erschöpfungssymptomen<br />
kann Rhodiola helfen: In einer randomisierten,<br />
doppelblinden, Placebo-kontrollierten<br />
Studie an erwachsenen Burnout-Patienten<br />
mit Fatigue-Syndrom wurde festgestellt, dass<br />
die wiederholte Gabe von Rhodiola-Extrakt<br />
einen Anti-Ermüdungseffekt hat, die geistige<br />
Leistungsfähigkeit, insbesondere die Fähigkeit,<br />
sich zu konzentrieren, erhöht und die<br />
Stressreaktion verbessert.<br />
Dr. Matthias Oldhaver<br />
| 37
Die 4 Phasen<br />
der Arganfrucht<br />
Lebensmittel mit Gesundheitsplus<br />
ARGANÖL<br />
Der Arganbaum – Pflanze des Monats<br />
38 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
Herkunftsland des exklusiven Arganöls ist<br />
Marokko. Gewonnen wird es aus den Samen<br />
oder Kernen der Arganfrucht, die der Arganbaum<br />
produziert. Der gedeiht weltweit<br />
ausschließlich in einer begrenzten Region<br />
im südwestlichen Marokko um Agadir.<br />
Der Arganbaum und dessen Früchte<br />
freuen sich auch bei den marokkanischen<br />
Ziegen großer Beliebtheit.<br />
Botanisch gesehen ist der Arganbaum ein Relikt<br />
aus einem vergangenen Erdzeitalter, dem<br />
Tertiär. Sein aktuelles Verbreitungsgebiet ist<br />
seit 1998 durch die UNESCO als Biosphärenreservat<br />
ausgewiesen. Die im Gebiet ansässigen<br />
Berber können die Bäume nutzen, die<br />
gleichzeitig unter Schutz stehen.<br />
Das Arganöl stellen sie zunächst für den<br />
Eigenbedarf her, denn es ist traditioneller<br />
Bestandteil ihrer Küche, häusliche „Medizin“<br />
und dient der Hautpflege. Die gezielte Produktion<br />
für den Verkauf ist ein wirtschaftliches<br />
Standbein in der sonst armen Gegend.<br />
Die Früchte werden gesammelt, wenn sie reif<br />
vom Baum fallen. Gut 30 Kilogramm enthalten<br />
genug Kerne, um aus ihnen einen Liter<br />
Arganöl herzustellen.<br />
Die positive Wirkung von Arganöl auf die<br />
Haut ist durch wissenschaftliche Studien bewiesen.<br />
Es schützt die Haut vor Austrocknung<br />
und hilft ihr zu regenerieren. Die Haut kann<br />
wieder mehr Feuchtigkeit speichern, wirkt<br />
frischer und straffer. Ein Anwendungsvorteil<br />
ist, dass Arganöl extrem rasch einzieht. Da es<br />
zudem den Nägeln gut tut, eignet sich Arganöl<br />
hervorragend zur Pflege strapaziert aussehender<br />
Hände.<br />
Im Gesicht mildert Arganöl als Bestandteil<br />
der Tages- und Nachtpflege Fältchen und<br />
„Krähenfüße“ um die Augen. Als Massageöl<br />
für den Körper verbessert es das Hautbild<br />
und kann Dehnungsstreifen während einer<br />
Schwangerschaft vorbeugen.<br />
Trockene, juckende Kopfhaut sowie Schuppen<br />
lassen sich mit regelmäßiger Anwendung<br />
von Arganöl erfolgreich bekämpfen. Sprödes<br />
Haar wird wieder glatt, geschmeidig und<br />
besser kämmbar. Deshalb ist Arganöl auch als<br />
Bestandteil von Shampoos und Spülungen im<br />
Kommen.<br />
Der hohe Anteil an Vitamin E im Arganöl<br />
wirkt sich sowohl äußerlich als auch innerlich<br />
positiv aus. Es hat eine stark antioxidative<br />
Wirkung. Verstärkt wird diese durch Substanzen<br />
wie Ferulasäure, Polyphenole, Squalen.<br />
Sein Omega-3-Gehalt ist allerdings gering.<br />
In Marokko wird Arganöl ganz selbstverständlich<br />
so vielseitig verwendet wie in anderen<br />
Mittelmeerländern Olivenöl. Und auch wenn<br />
es schade wäre, es zum Braten zu nehmen,<br />
es hat einen hohen Rauchpunkt von etwa<br />
250 Grad Celsius.<br />
Sigrid Oldendorf<br />
| 39
Gebackener ZIEGENKÄSE<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />
1 Romanosalat<br />
einige Rucolablätter<br />
4 TL Mandeln (gehobelt)<br />
1 rote Zwiebel<br />
8 Kirschtomaten<br />
Salz und Pfeffer<br />
100 ml Balsamico-Essig<br />
4 runde Ziegenkäse<br />
4 TL Honig<br />
10 TL Arganöl<br />
4 Scheiben Vollkorntoast<br />
HUMMUS mit Arganöl<br />
Salat und Rucola vorbereiten – putzen, waschen,<br />
abtropfen lassen. Mandeln in einer Pfanne leicht<br />
anrösten. Zwiebel schälen und hacken. Tomaten<br />
waschen und halbieren. Salat, Rucola, Zwiebel<br />
und Tomaten in einer Schüssel mit je zwei Teelöffel<br />
Balsamico-Essig und Arganöl, Salz und Pfeffer<br />
vorbereiten.<br />
Backofen auf 190 Grad Celsius vorheizen. Vier Scheiben<br />
Toast rösten. Jeweils mit einem Teelöffel Arganöl<br />
beträufeln. Ziegenkäse auf das Brot legen und fünf<br />
bis zehn Minuten in den Backofen schieben – wenn<br />
vorhanden Grillfunktion nutzen.<br />
Weitere vier Teelöffel Arganöl mit Honig vermischen.<br />
Mandeln unterrühren. Restlichen Balsamico in einer<br />
Pfanne aufkochen, dann köcheln lassen, bis nur noch<br />
die Hälfte der Flüssigkeit übrig ist. Brot-Käse-Scheiben<br />
aus dem Backofen nehmen und jeweils einen<br />
Teelöffel der Öl-Mandel-Mischung darauf verteilen.<br />
Nochmals kurz in den Backofen schieben, bis der<br />
Honig geschmolzen ist.<br />
Den in der Pfanne reduzierten Balsamico über den<br />
Salat geben. Salat und Brot-Käse-Scheiben zusammen<br />
servieren.<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 2 Stunden (1 Tag Einweichzeit)<br />
250 g Kichererbsen<br />
1 Limette<br />
1 Knoblauchzehe<br />
3 EL Arganöl<br />
Salz und Pfeffer zum Abschmecken<br />
Kichererbsen in einem Topf mit kaltem Wasser<br />
einweichen. Sie sollten vollständig bedeckt sein und<br />
idealerweise 24 Stunden quellen. Nach dem Einweichen<br />
sind sie fast doppelt so groß wie vorher, daher<br />
reichlich Wasser verwenden.<br />
Einweichwasser wegschütten, Kichererbsen abspülen<br />
und mit frischem Wasser zum Kochen bringen.<br />
1,5 bis 2 Stunden köcheln lassen. Nach 2 Stunden sind<br />
sie ganz weich. In ein Sieb abgießen und nochmals<br />
abspülen. Limette auspressen. Knoblauchzehe schälen<br />
und hacken. Zusammen mit den Kichererbsen in eine<br />
Schüssel geben und pürieren. Arganöl dabei unterrühren.<br />
Hummus mit Pfeffer und Salz abschmecken.<br />
Das Hummus eignet sich gut als Dip zu rohem<br />
Gemüse oder als Brotaufstrich. Es hält sich im Kühlschrank<br />
einige Tage.<br />
40 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
Foodbloggerin Zorica Schruff empfiehlt:<br />
COUSCOUSsalat<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 2,5 Stunden<br />
30 g Pinienkerne<br />
150 g Couscous<br />
150 ml Gemüsebrühe<br />
2 rote Paprikaschoten<br />
6 große Datteln oder mehr kleine<br />
6 halbe getrocknete Tomaten<br />
1 Zitrone<br />
2 EL Arganöl<br />
frisch gemahlener Pfeffer<br />
1 TL Kreuzkümmel<br />
2 EL Essig (Balsamico)<br />
1 TL Korianderblätter<br />
1 EL Zitronenmelisse<br />
Die Pinienkerne trocken in einer beschichteten Pfanne bei<br />
schwacher Hitze anrösten, anschließend abkühlen lassen<br />
und zur Seite stellen. Den Couscous abwiegen und in eine<br />
Schüssel geben. Wasser heiß machen, einen halben Teelöffel<br />
Instant-Gemüsebrühe darin auflösen und den Couscous<br />
damit übergießen. Mindestens zehn Minuten ausquellen<br />
lassen. Zwischenzeitlich Paprika waschen, putzen und in<br />
kleine Würfel schneiden. Datteln und getrocknete Tomaten<br />
ebenfalls klein schneiden.<br />
Den gequollenen Couscous mit einem Löffel umrühren. Zitrone<br />
auspressen und Saft zugeben. Es folgen das Arganöl, Pfeffer<br />
und Kreuzkümmel. Gut vermischen. Anschließend die vorbereiteten<br />
Paprika, Datteln und getrockneten Tomaten sowie den<br />
Balsamico hinzufügen, durchrühren und Salat circa zwei Stunden<br />
im Kühlschrank durchziehen lassen. Korianderblätter und<br />
Zitronenmelisse waschen, klein schneiden. Mit den gerösteten<br />
Pinienkernen zum Salat geben und leicht unterrühren.<br />
| 41
Mach mal<br />
PAUSE<br />
Mit leichter Aktivität wirklich abschalten<br />
42 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
Alljährlich zur Weihnachtszeit steigt der<br />
Stresspegel bei vielen Menschen deutlich an:<br />
Zum Jahresende muss im Job noch viel erledigt<br />
werden und in der Familie beginnen die<br />
Vorbereitungen für St. Martin, Nikolaus, die<br />
Adventszeit und Weihnachten. Statt besinnlich<br />
bei Kerzenschein mit Freunden oder Familie die<br />
dunkle Jahreszeit zu genießen, fühlen wir uns<br />
gehetzt, sinken abends erschöpft ins Bett und<br />
können aber oft trotzdem nicht schlafen, weil<br />
die Stresshormone in unserem Blut noch Tango<br />
tanzen. Wieder einmal nehmen wir uns vor, dass<br />
es in diesem Jahr anders werden soll. Damit das<br />
gelingt, ist es wichtig, sich klarzumachen, dass<br />
es ohne Pause nicht geht – und dass Pause nicht<br />
gleich Pause ist.<br />
– zack, zack muss das gehen und am liebsten<br />
noch zwei Aufgaben gleichzeitig. Gefühle von<br />
Müdigkeit und nachlassender Konzentration<br />
ignorieren wir oder schieben sie mit Koffein beiseite.<br />
Wir wenden enorme Energien auf, um uns<br />
gegen das Pausenbedürfnis unseres Organismus<br />
zu wehren. Das aber strengt uns so an, dass uns<br />
abends die Kraft fehlt, noch zum Sport zu gehen<br />
oder etwas zu unternehmen. Wenn Sie sich über<br />
einen längeren Zeitraum in diesem Hamsterrad<br />
aus negativem Stress bewegen und der<br />
Parasympathikus keine Chance bekommt, sind<br />
Kopfschmerzen, Müdigkeit und Erschöpfung die<br />
Folge, später auch Bluthochdruck und Diabetes<br />
oder Burnout.<br />
Mehr Pausen für mehr Leistung<br />
Alle Forschungen zum Biorhythmus zeigen ganz<br />
eindeutig: Unser Organismus ist nicht durchgehend<br />
gleichmäßig leistungsfähig, sondern<br />
unsere Leistungsfähigkeit verläuft in rhythmischen<br />
Wellen. Etwa 70 bis 90 Minuten am<br />
Stück können wir konzentriert und mit vollem<br />
Einsatz arbeiten, dann verlangt der Körper 10<br />
bis 20 Minuten Pause. In genau diesen Zeiträumen<br />
wechseln sich nämlich Sympathikus und<br />
Parasympathikus ab, die beiden Bereiche unseres<br />
peripheren Nervensystems. Während der<br />
Sympathikus uns aktiviert und uns Power gibt,<br />
ist der Parasympathikus für die Entspannung<br />
zuständig und fährt uns wieder runter. Beide<br />
müssen in einem harmonischen Gleichgewicht<br />
stehen, damit wir leistungsfähig, konzentriert,<br />
fit und gesund bleiben.<br />
Im Hamsterrad gegen sich selbst<br />
Das Paradoxon: Gehirn und Körper<br />
kennen keine Pause, brauchen sie aber.<br />
Wenn wir Pause machen, ist unser Organismus<br />
weiterhin aktiv, denn dann hat er Zeit<br />
für Prozesse, die er während unseres Alltags<br />
nicht durchführen kann. Nur wenn wir<br />
schlafen und die Muskulatur nicht arbeiten<br />
muss, kann der Organismus auf eine körperliche<br />
Anstrengung wie Training reagieren<br />
und mehr Eiweißbausteine in die Muskeln<br />
einbauen, sodass sie größer und stärker werden.<br />
Mit dem Gehirn ist es ähnlich: Forscher<br />
fanden heraus, dass es ganz besonders aktiv<br />
ist, wenn wir nichts bewusst denken. Man<br />
vermutet, dass es die Erlebnisse der letzten<br />
Stunden untersucht und neue Synapsen<br />
bildet. Unsere scheinbar müßige Pausenzeit<br />
ist für unseren Organismus die Zeit, in der<br />
er wichtige Aufgaben erledigen kann, zu<br />
denen er sonst nicht kommt!<br />
Doch die meisten von uns missachten diesen<br />
Rhythmus und geraten dadurch in Stress: Wir<br />
haben eine lange Liste an Aufgaben im Kopf und<br />
versuchen, sie hintereinander weg zu erledigen<br />
Machen Sie ganz bewusst Pause<br />
Besonders wenn Sie das Gefühl haben, ständig<br />
gestresst zu sein und keine Zeit für sich zu<br />
| 43
haben, sollten Sie sich im Alltag Ihre Pausen<br />
gezielt einbauen und sie bewusst nehmen und<br />
ausfüllen. Das gilt nicht nur für die großen<br />
Erholungsphasen nach Feierabend und am<br />
Wochenende, sondern auch für die kleinen<br />
5-Minuten-Pausen zwischendurch. Stellen Sie<br />
sich einfach alle 90 Minuten einen Timer und<br />
lernen Sie so, konsequent Pause zu machen.<br />
Falls Sie körperlich arbeiten, setzen Sie sich<br />
dann und schaffen Sie sich einen geistigen<br />
Ausgleich durch lesen, meditieren oder ein<br />
Gespräch mit den Kollegen. Meist ist das auch<br />
die Zeit, um etwas zu trinken, damit Ihr Flüssigkeitshaushalt<br />
im Gleichgewicht bleibt – ganz<br />
wichtig für gute Leistungen. Als „Sitzarbeiter“<br />
dagegen sollten Sie unbedingt aufstehen und<br />
sich ein wenig bewegen, damit Ihr Kreislauf<br />
wieder in Schwung kommt. Am besten machen<br />
Sie zwischendurch einige Übungen wie auf Seite<br />
46 gezeigt. Nicht entspannend dagegen wirkt,<br />
sitzen zu bleiben und den nächsten Urlaub zu<br />
googeln: Die Pause sollte immer ein Kontrapunkt<br />
zu Ihrer Haupttätigkeit sein. Ähnliches<br />
gilt auch für die größeren und großen Erholungsphasen<br />
wie Mittagspause, Feierabend und<br />
Wochenende. So haben zahlreiche Untersuchungen<br />
festgestellt, dass gerade bei großem Stress<br />
der klassische „Bierchen-und-Chips-Fernsehabend“<br />
keineswegs entspannt, sondern vor allem<br />
dick macht und für schlechten Schlaf sorgt.<br />
Bewegung dagegen entstresst.<br />
Vor allem Bewegung und Sport spielen in<br />
puncto Erholung eine wichtige Rolle, denn<br />
ursprünglich war die Stressreaktion dafür<br />
da, unsere Vorfahren effektiv rennen oder<br />
kämpfen zu lassen, um ihr Leben zu retten.<br />
Auch wenn die Stressauslöser heutzutage<br />
ganz andere sind, ist der körperliche Ablauf<br />
immer noch derselbe: Wir werden durch die<br />
Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin,<br />
Noradrenalin und Cortisol aufgeputscht und<br />
auf Bewegung programmiert.<br />
Aber wer rennt schon vor seinem Chef davon<br />
oder schlägt ihn? Stattdessen reißen wir uns<br />
zusammen. In der Folge bleiben die Hormone<br />
im Blut, der Sympathikus bleibt aktiv und<br />
der Parasympathikus kommt nicht zum Zuge.<br />
Auch in den kälteren Monaten eignet sich<br />
die Joggingrunde zum Stressabbau.<br />
Mit Bewegung kommen Sie aus diesem<br />
Stresskreislauf raus, denn dabei werden die<br />
Stresshormone abgebaut. Dafür ist es egal,<br />
ob Sie einen größeren Abendspaziergang<br />
machen, auf dem Heimtrainer radeln, zuhause<br />
ein Muskel-Workout machen oder zu Fitness<br />
und Gymnastik gehen – Hauptsache, Sie<br />
bewegen sich.<br />
Tipp: Auch wenn Sie körperlich arbeiten, ist<br />
Sport als Ausgleich sinnvoll: Fast bei jeder Arbeit<br />
werden bestimmte Muskelgruppen deutlich<br />
mehr belastet als andere und können deswegen<br />
irgendwann Beschwerden bereiten. Trainieren<br />
Sie deswegen gezielt die Gegenspieler dieser<br />
Muskelgruppen, um ein muskuläres Gleichgewicht<br />
zu erreichen und zu erhalten.<br />
Ulrike Schöber<br />
44 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
Tipp: Planen Sie Alltagsbewegungen ein<br />
Wenn Sie sich immer wieder zwischendurch<br />
bewegen, wirken Sie Stress und<br />
Rückenschmerzen effektiv entgegen.<br />
Nutzen Sie deshalb jede Gelegenheit:<br />
• Nehmen Sie die Treppe statt Lift oder<br />
Rolltreppe.<br />
• Parken Sie nicht immer direkt vor der<br />
Tür, sondern etwas weiter weg, sodass Sie<br />
ein Stück laufen müssen.<br />
• Gehen Sie zu Fuß zum Einkaufen oder<br />
fahren Sie mit dem Rad.<br />
• Stehen Sie auf beim Telefonieren und<br />
gehen Sie dabei hin und her.<br />
• Strecken und recken Sie sich auch im<br />
Sitzen immer wieder.<br />
• Stellen Sie den Drucker so auf, dass Sie<br />
aufstehen müssen, um einen Ausdruck<br />
zu holen.<br />
• Halten Sie Besprechungen im Stehen ab.<br />
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Gehirn inhaltlich einen Punkt und vermischen<br />
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46 | <strong>reformleben</strong> 06/2018
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