Stadtmagazin CLP Ausgabe 27

Das Stadtmagazin für Cloppenburg Das Stadtmagazin für Cloppenburg

18.10.2018 Aufrufe

Tag des Grabsteins Das Zeichen der Erinnerung Tag des Grabsteins am 20.10.2018 Erstmals überhaupt findet dieses Jahr der Tag des Grabsteins statt. Am 20.10.2018 steht der Gedenkstein, wie der Grabstein auch oft genannt wird, im Mittelpunkt. Bereits in der Antike wurden außerhalb der Städte von griechischen, griechisch-römischen und römischen Gesellschaften sogenannte Gräberstraßen mit Grabsteinen angelegt. Später übernahmen die Christen diese Sitte und etablierten diese als Tradition. Grabsteine haben sich als sichtbares Gedenkzeichen in verschiedenen Kulturen und Religionen auf Friedhöfen weltweit als Zeichen des Andenkens und der Dankbarkeit unverzichtbar gemacht. Rituale und Symbole geben Menschen Halt. Vor allem dann, wenn nur noch die Erinnerung lebt. Das Grab ist der Ort der Erinnerung, ein Ort, an dem Trauer erlebt und verarbeitet werden kann. Einem guten Grabstein gelingt es, die Identität des Verstorbenen zu bewahren und mit ihm über den Tod hinaus in Verbindung zu bleiben. Der Besuch am Grab ist ein wichtiges, ein zentrales Trauerritual für die Trauerbewältigung. 120 Jahre Filiale Lohne: Küstermeyerstr. 17 . 49393 Lohne Tel. 0 44 42 - 88 79 815 www.dierkes-steinmetz.de Schön gestaltete, personenbezogene Grabsteine werten nicht nur den Friedhof optisch auf, sie sind auch die letzte Möglichkeit, einem Verstorbenen gegenüber Liebe, Respekt und Dankbarkeit für dessen Lebensleistung auszudrücken. Heute werden oft moderne Grabsteine im Materialmix aus verschiedenen Natursteinen kombiniert und gefertigt. Man kann überrascht sein wie schön, schlicht und zeitlos elegant Grabsteine heute sein können. Auf den Friedhöfen zeigt es sich bereits, dass bundesweit sehr viele Hinterbliebene die Möglichkeiten der modernen Grabmalgestaltung gerne nutzen. 78 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Tag des Grabsteins

Initiiert wird der Tag des Grabsteins vom Friedhofsexperten Alexander Hanel, der ebenfalls den Friedhofskulturkongress, einen Fachkongress über die Zukunft der Friedhöfe, ins Leben gerufen hat. Auch schuf er das „Erste Fashionlabel für Grabsteine - Rokstyle“, für das er mit mehreren Preisen für Innovation, Design, Nachhaltigkeit und Qualität ausgezeichnet wurde wie beispielsweise dem German Brand Award, German Design Award, Plus X Award, Bestattungen-Award und dem Green Product Award. Mehr Informationen finden Sie unter www.tagdesgrabsteins.de Herzenssache Organspende: Wenn der Tod Leben rettet „Ich wollte das starke, gute Herz nicht einfach so sterben sehen. Wenn schon der Kopf gestorben und damit der Mensch gestorben ist, dann soll doch zumindest das Herz weiterleben“, sagt die Mutter ihrer tödlich verunglückten 14-jährigen Tochter. Der Herzschlag steht wie nichts anderes für den Beginn und für das Ende des Lebens. Der Herzschlag des Fötus ist das Erste, was wir auf einem Ultraschallbild erkennen. Ein gesundes Herz kann, wie auch andere Organe, transplantiert werden, kann das Leben eines anderen Menschen erhalten. „Warum also sollten wir das Herz unserer Tochter auch sterben lassen?“ Das verunglückte Kind war tot, seit die Funktionen des Gehirns unwiederbringlich erloschen waren – das wussten die Eltern, weil sie sich zuvor mit der Möglichkeit einer Organspende und damit auch mit den Merkmalen des „Hirntodes“ beschäftigt hatten. Selbst Organspender sind und mit diesem Wissen und in diesem Bewusstsein auch für ihre Tochter die Entscheidung für die Organentnahme treffen konnten. Das ist eine der Seiten der Organspende, wenn der Tod Leben rettet oder retten kann. Denn nichts an diesem Vorgang ist selbstverständlich. Weder die Feststellung des Hirntodes – die mehrfach und nach festen Kriterien erfolgen muss – und auch nicht Organentnahme und Transplantation, da am Anfang der Prozedur die Zustimmung des spendenden Menschen oder des Vormundes stehen muss. Also sollte man Bescheid wissen, worum es in Wahrheit geht. Um nicht von vorne herein Opfer von Gerüchten und Halbwahrheiten zu werden – egal, von welcher Seite sie verlautbart werden. Eine hervorragende „Anleitung“ zur Auseinandersetzung mit dieser existentiellen Frage und der ganz persönlichen Antwort darauf ist dieses Buch „Herzenssache“, wird darin doch auf alle Facetten rund um das Thema Organspende eingegangen. Von Autor*innen, die Betroffenen und Beteiligten den Raum lassen, ihre Sicht auf das Geschehen zu schildern: Einem Mediziner, der von den Anforderungen der Hirntod-Diagnostik berichtet, ein Chirurg, der das eben transplantierte Herz zum Schlagen bringt, ein Empfänger vom schwierigen Umgang mit dem fremden Organ und einer OP-Schwester, die an der Dramatik (vor) der Organentnahme keinen Zweifel lässt. Sie alle, die Psychologin oder die Seelsorgerin, die hier zu Wort kommen, berichten auch von ihren eigenen Zweifeln an dem was vor ihren Augen geschieht. In „Herzenssache“ werden die Skandale um die Organverteilung nicht verschwiegen, ein Insider zu dem fragwürdigen System der Organverteilung in Deutschland kommt zu Wort und – eine junge Mutter von den Monaten des Wartens auf ein neues Herz. Um es zusammenfassend mit den Autoren zu sagen: Das Für und Wider zur Organspende gehört zu den anspruchsvollsten gesellschaftlichen Debatten und persönlichen Entscheidungen, die weitaus komplexer sind als die Frage nach dem Ja oder Nein zu einem Organspendeausweis. (usch) Nataly Bleuel, Christian Esser, Alena Schröder: Herzenssache. Organspende: Wenn der Tod Leben rettet. Verlag C. Bertelsmann. ISBN 978-3-570-10109-4. € 20,00 Das Stadtmagazin für Cloppenburg & umzu | Buchtipp 79

Initiiert wird der Tag des Grabsteins<br />

vom Friedhofsexperten Alexander<br />

Hanel, der ebenfalls den Friedhofskulturkongress,<br />

einen Fachkongress über<br />

die Zukunft der Friedhöfe, ins Leben<br />

gerufen hat. Auch schuf er das „Erste<br />

Fashionlabel für Grabsteine - Rokstyle“,<br />

für das er mit mehreren Preisen für Innovation,<br />

Design, Nachhaltigkeit und<br />

Qualität ausgezeichnet wurde wie beispielsweise<br />

dem German Brand Award,<br />

German Design Award, Plus X Award,<br />

Bestattungen-Award und dem Green<br />

Product Award. Mehr Informationen<br />

finden Sie unter www.tagdesgrabsteins.de<br />

Herzenssache<br />

Organspende: Wenn der Tod Leben rettet<br />

„Ich wollte das starke,<br />

gute Herz nicht einfach<br />

so sterben sehen.<br />

Wenn schon der Kopf gestorben<br />

und damit der<br />

Mensch gestorben ist,<br />

dann soll doch zumindest<br />

das Herz weiterleben“,<br />

sagt die Mutter ihrer<br />

tödlich verunglückten<br />

14-jährigen Tochter. Der Herzschlag steht wie nichts anderes<br />

für den Beginn und für das Ende des Lebens. Der Herzschlag<br />

des Fötus ist das Erste, was wir auf einem Ultraschallbild erkennen.<br />

Ein gesundes Herz kann, wie auch andere Organe, transplantiert<br />

werden, kann das Leben eines anderen Menschen erhalten.<br />

„Warum also sollten wir das Herz unserer Tochter<br />

auch sterben lassen?“ Das verunglückte Kind war tot, seit die<br />

Funktionen des Gehirns unwiederbringlich erloschen waren<br />

– das wussten die Eltern, weil sie sich zuvor mit der Möglichkeit<br />

einer Organspende und damit auch mit den Merkmalen<br />

des „Hirntodes“ beschäftigt hatten. Selbst Organspender<br />

sind und mit diesem Wissen und in diesem Bewusstsein<br />

auch für ihre Tochter die Entscheidung für die Organentnahme<br />

treffen konnten.<br />

Das ist eine der Seiten der Organspende, wenn der Tod Leben<br />

rettet oder retten kann. Denn nichts an diesem Vorgang<br />

ist selbstverständlich. Weder die Feststellung des Hirntodes<br />

– die mehrfach und nach festen Kriterien erfolgen muss –<br />

und auch nicht Organentnahme und Transplantation, da am<br />

Anfang der Prozedur die Zustimmung des spendenden Menschen<br />

oder des Vormundes stehen muss. Also sollte man Bescheid<br />

wissen, worum es in Wahrheit geht. Um nicht von<br />

vorne herein Opfer von Gerüchten und Halbwahrheiten zu<br />

werden – egal, von welcher Seite sie verlautbart werden.<br />

Eine hervorragende „Anleitung“ zur Auseinandersetzung mit<br />

dieser existentiellen Frage und der ganz persönlichen Antwort<br />

darauf ist dieses Buch „Herzenssache“, wird darin doch<br />

auf alle Facetten rund um das Thema Organspende eingegangen.<br />

Von Autor*innen, die Betroffenen und Beteiligten<br />

den Raum lassen, ihre Sicht auf das Geschehen zu schildern:<br />

Einem Mediziner, der von den Anforderungen der Hirntod-Diagnostik<br />

berichtet, ein Chirurg, der das eben transplantierte<br />

Herz zum Schlagen bringt, ein Empfänger vom<br />

schwierigen Umgang mit dem fremden Organ und einer<br />

OP-Schwester, die an der Dramatik (vor) der Organentnahme<br />

keinen Zweifel lässt. Sie alle, die Psychologin oder die Seelsorgerin,<br />

die hier zu Wort kommen, berichten auch von ihren<br />

eigenen Zweifeln an dem was vor ihren Augen geschieht. In<br />

„Herzenssache“ werden die Skandale um die Organverteilung<br />

nicht verschwiegen, ein Insider zu dem fragwürdigen<br />

System der Organverteilung in Deutschland kommt zu Wort<br />

und – eine junge Mutter von den Monaten des Wartens auf<br />

ein neues Herz.<br />

Um es zusammenfassend mit den Autoren zu sagen: Das Für<br />

und Wider zur Organspende gehört zu den anspruchsvollsten<br />

gesellschaftlichen Debatten und persönlichen Entscheidungen,<br />

die weitaus komplexer sind als die Frage nach dem<br />

Ja oder Nein zu einem Organspendeausweis.<br />

(usch)<br />

Nataly Bleuel, Christian Esser, Alena Schröder: Herzenssache.<br />

Organspende: Wenn der Tod Leben rettet. Verlag C. Bertelsmann.<br />

ISBN 978-3-570-10109-4. € 20,00<br />

Das <strong>Stadtmagazin</strong> für Cloppenburg & umzu | Buchtipp<br />

79

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!