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Stadtmagazin CLP Ausgabe 27

Das Stadtmagazin für Cloppenburg

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Jobcenter<br />

Chance genutzt!<br />

Petra Gerasch startet trotz Handicap und<br />

langer Arbeitslosigkeit beruflich wieder durch<br />

Es gibt sie: Die Geschichten, bei denen Menschen trotz erheblichen<br />

körperlichen Einschränkungen und langer beruflicher<br />

Perspektivlosigkeit wieder ins Erwerbsleben zurückfinden.<br />

Eine davon ist die von Petra Gerasch aus Lastrup. Die<br />

48-Jährige leidet seit ihrer Geburt an einer Spastik, die sie<br />

beim Laufen stark beeinträchtigt und den Einsatz von Gehhilfen<br />

erfordert. Die alleinerziehende Mutter arbeitet seit<br />

Juni 2018 als Technische Produktdesignerin Tiefbau bei der<br />

Firma Osterhus in Molbergen.<br />

Dabei sah es für die alleinerziehende Mutter lange nicht<br />

gut aus, um nach vielen Jahren ohne Job, beruflich wieder<br />

Fuß zu fassen. Nach Schule und Ausbildung zur Gestaltungstechnischen<br />

Assistentin war sie drei Jahre beruflich tätig, bevor<br />

sie 2002 ihre Arbeit verlor. Seit dem war sie auf Jobsuche,<br />

lediglich unterbrochen von einer dreijährigen Erziehungszeit<br />

und einigen vom Jobcenter geförderten Qualifizierungen.<br />

In einem CAD-Kurs erlernte die Lastruperin die technische<br />

Umsetzung ihres Wissens am Computer. Gelernt hatte<br />

sie das technische Zeichnen bisher nur am Zeichenbrett.<br />

Zum Guten wendete sich das Blatt nach einem 2 ½-wöchigen<br />

Praktikum bei der Firma Osterhus im Rahmen einer<br />

Maßnahme des Jobcenters Cloppenburg. „Wir suchen<br />

Fachkräfte und waren mit Frau Gerasch im Praktikum sehr<br />

(v. l.) Markus Jakoby (Jobcenter), Klemens Miosga, Silke Zickfeld<br />

und Clemens Osterhus (alle Fa. Osterhus) dürfen Petra Gerasch<br />

am neuen Arbeitsplatz über die Schulter schauen.<br />

zufrieden“, erklärt Geschäftsführer Clemens Osterhus. Begleitet<br />

und gefördert wurde die Einstellung von Markus Jakoby<br />

vom Jobcenter Cloppenburg: „Das Jobcenter beteiligt<br />

sich zwei Jahre lang an den Lohnkosten für Frau Gerasch in<br />

Form eines Eingliederungszuschusses an den Arbeitgeber,<br />

begründet durch das körperliche Handicap und die lange<br />

Arbeitslosigkeit.“<br />

Die Einstellung der neuen Kollegin erforderte auch erste<br />

Umbaumaßnahmen im Unternehmen. Beispielsweise musste<br />

die Stempeluhr tiefer angebracht werden und eine neue<br />

spezielle Computermaus angeschafft werden. Geplant ist<br />

der Einbau von automatischen Türöffnern. „Die Kosten für<br />

behindertengerechte Umbaumaßnahmen werden in der<br />

Regel komplett übernommen“, erläutert Arbeitsvermittler<br />

Jakoby.<br />

Die ersten Monate der Beschäftigung in der NIS-(Netz-Informations-System)<br />

Abteilung stimmen alle Beteiligten<br />

zuversichtlich. „Mir macht es richtig Spaß und ich bin froh,<br />

endlich wieder etwas tun zu können“, sagt Petra Gerasch.<br />

„Der Einstieg in den Job bei uns lief problemlos“, erzählt Silke<br />

Zickfeld, NIS-Gruppenleiterin und direkte Vorgesetze von<br />

Gerasch. Auf Hinweis von den Mitarbeitern wurde auch ein<br />

Behindertenparkplatz eingerichtet. Derzeit arbeitet Gerasch<br />

in Teilzeit 25 Stunden in der Woche, da der dreizehnjährige<br />

Sohn noch betreut werden muss. „Wenn es die persönliche<br />

Situation von Frau Gerasch zulässt, kann die Arbeitszeit<br />

gern aufgestockt werden. Wir haben genug zu tun“, meint<br />

Firmenchef Osterhus. Die guten Erfahrungen des Unternehmens<br />

mit Petra Gerasch sind kein Einzelfall. „Wir beschäftigen<br />

seit vielen Jahren schwerbehinderte Arbeitnehmer.<br />

Derzeit sind es zehn Mitarbeiter, wovon auch drei im Handwerk<br />

tätig sind“, erläutert Clemens Osterhus.<br />

Bild: Jobcenter im Landkreis Cloppenburg, Frank Halbsguth<br />

P.S. Arbeitgeber, die ebenfalls Interesse an der Einstellung<br />

von Menschen mit Handicaps haben, können sich an<br />

den gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit<br />

und des Jobcenters wenden oder direkt Markus Jakoby<br />

telefonisch unter 04471-18053 264 oder per E-Mail an<br />

Markus.Jakoby@jobcenter-ge.de kontaktieren.<br />

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