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Stadtmagazin CLP Ausgabe 27

Das Stadtmagazin für Cloppenburg

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eportage<br />

Willkommen in unseren Kirchen<br />

Kirchenführer für Muslime jetzt auch in Arabisch, Farsi und Türkisch<br />

Im vergangenen Jahr hatten Bischof<br />

Jan Janssen und Weihbischof Wilfried<br />

Theising einen Kirchenführer für Muslime<br />

vorgestellt. Die 40-seitige Broschüre<br />

sollte Muslimen in leicht verständlicher<br />

Form die Architektur und<br />

Einrichtung von Gotteshäusern, liturgische<br />

Elemente und Elemente christlicher<br />

Religion näherbringen. Schnell<br />

stellte sich heraus, dass sie auch Christen<br />

ansprach, die mit der Liturgie oder<br />

der Bedeutung sakraler Gegenstände<br />

nicht mehr so vertraut waren. Die Auflage<br />

von 10.000 Stück ist daher fast<br />

vergriffen. Von Anfang an war auch<br />

eine eigene Auflage in den Sprachen<br />

vieler Migranten geplant. Jetzt liegt sie<br />

in Arabisch (Auflage: 3.000), Türkisch<br />

(Auflage: 2.000) und Farsi (Auflage:<br />

1.500) vor.<br />

v.l. Pfarrer Olaf Grobleben, Dr. Gabriele Lachner, Weihbischof Wilfried Theising und<br />

Oberkirchenrat Thomas Adomeit freuen sich über die Übersetzungen des Kirchenführers<br />

für Muslime.<br />

Foto: Ludger Heuer<br />

Die Suche nach geeigneten Übersetzern<br />

hatte sich für Pfarrer Olaf Grobleben,<br />

Islambeauftragter der Ev.-Luth.<br />

Kirche in Oldenburg, und Dr. Gabriele<br />

Lachner, Beauftragte für den interreligiösen<br />

Dialog im Bischöflich Münsterschen<br />

Offizialat, als Herausforderung<br />

erwiesen. „Wir mussten für jede<br />

Sprachgruppe eine Person finden, die<br />

auf sehr hohem Niveau sowohl der<br />

deutschen als auch der jeweiligen<br />

anderen Sprache mächtig ist. Zudem<br />

musste sie selbst gut im Christentum<br />

beheimatet sein, um auch Begriffe wie<br />

Dreifaltigkeit oder Tabernakel übersetzen<br />

zu können“, sagte Lachner.<br />

v.l. Die deutsche Fassung (3.v.r.) mit den<br />

Übersetzungen in (v.l.) Türkisch, Arabisch<br />

und Farsi<br />

Für das Arabische konnte die Übersetzerin<br />

Jamele Yahkup aus Bad<br />

Godesberg gewonnen werden. Die<br />

Übersetzung in Farsi übernahm Fariba<br />

Nikzat aus Hannover, Mitarbeiterin der<br />

Iranerseelsorge der Ev.-luth. Landeskirche<br />

Hannovers. Die Übersetzung<br />

ins Türkische machte Robert K. Kaya<br />

aus Linz. Alle Übersetzer, bestätigten<br />

Grobleben und Lachner, hätten sich<br />

sehr engagiert gezeigt. „Die Sache<br />

war ihnen ein Anliegen, bis hinein in<br />

die Zusammenarbeit mit der Grafikerin,<br />

was ja wegen der Rechtsbindung<br />

bei Farsi und Arabisch und damit einer<br />

anderen Leserichtung nochmals viel<br />

Arbeit bedeutete“, betonte Lachner.<br />

Grobleben freute sich vor allem über<br />

die ökumenische Zusammenarbeit für<br />

die Broschüre. „Das ist ein Ausdruck<br />

dafür, dass katholische und evangelische<br />

Christen mehr verbindet als<br />

trennt. Sie laden ihre muslimischen<br />

Gesprächspartner/innen gemeinsam<br />

ein zur Begegnung mit christlichen<br />

Vorstellungen und Überzeugungen“,<br />

sagte er.<br />

„Die Orientierungshilfe trägt dazu<br />

bei, Brücken zwischen Menschen<br />

unterschiedlichen Glaubens zu bauen.<br />

Die Übersetzungen sprechen<br />

Menschen an, die mit der deutschen<br />

Sprache noch nicht so vertraut sind“,<br />

betonte Oberkirchenrat Thomas Adomeit,<br />

Vertreter im Bischofsamt der<br />

Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. „Den<br />

beiden großen christlichen Kirchen ist<br />

es wichtig, dass sich Christen und Muslime<br />

gegenseitig wertschätzend wahrnehmen<br />

als Grundlage eines respektvollen<br />

Zusammenlebens zwischen<br />

Christen und Muslimen im Oldenburger<br />

Land.“ „Ich freue mich sehr, dass<br />

dieser hervorragende Kirchenführer<br />

jetzt in drei Übersetzungen vorliegt“,<br />

bestätigte auch Weihbischof Wilfried<br />

Theising. „Die damit verbundene Arbeit<br />

ist bestimmt gut investiert und<br />

wird ihn noch mehr zu einer Erfolgsgeschichte<br />

machen. Denn wenn wir Menschen<br />

aus anderen Kulturen unseren<br />

Glauben und unsere Kirchen erklären<br />

wollen, müssen wir sie dort abholen,<br />

wo sie stehen. Und das geht am besten<br />

in ihren eigenen Sprachen.“<br />

Die Broschüre ist für Kirchengemeinden<br />

und Einrichtungen der beiden<br />

Kirchen kostenlos. Für andere<br />

Einrichtungen und Personen erfolgt<br />

der Versand gegen eine Schutzgebühr<br />

von zwei Euro. Bestellungen bei<br />

der Ev.-luth. Landeskirche unter Tel.<br />

0441/7701-111, bischofsbuero@kirche-oldenburg.de<br />

oder beim Bischöflich<br />

Münsterschen Offizialat unter Tel.<br />

04441/872-112, info@bmo-vechta.de.<br />

Oder zum Download auf unter www.<br />

offizialat-vechta.de erhältlich aber in<br />

den Pfarrbüros und Kirchen.<br />

Ludger Heuer<br />

Das <strong>Stadtmagazin</strong> für Cloppenburg & umzu | Reportage<br />

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