Stadtmagazin CLP Ausgabe 27
Das Stadtmagazin für Cloppenburg
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eportage<br />
Trockenstress und Borkenkäfer<br />
Ein Katastrophenjahr für den Wald<br />
Vom Borkenkäfer befallene Wälder<br />
Das Telefon steht nicht still im<br />
Forstamt Ahlhorn. Eine Hiobsbotschaft<br />
folgt der nächsten,<br />
denn nach dem warmen und trockenen<br />
Sommer herrschen dramatische<br />
Zustände in den deutschen Wäldern.<br />
Die ungewöhnlich langanhaltende<br />
Dürre, die auch Landwirten und Gartenbesitzern<br />
zu schaffen macht, könnte<br />
für den Wald fatale Folgen haben<br />
und für einen enormen, noch nicht abschätzbaren<br />
wirtschaftlichen Schaden<br />
sorgen. Hinzu kommt noch eine Borkenkäferplage,<br />
die für besorgte Minen<br />
und Katastrophenstimmung in den<br />
Forstämtern sorgt – auch in Ahlhorn.<br />
Die Wälder des Forstamtes Ahlhorn<br />
erstrecken sich über die Landkreise<br />
Diepholz, Cloppenburg, Vechta und<br />
Oldenburg und umfassen eine Fläche<br />
von circa 15.500 Hektar. Außerdem betreuen<br />
die Mitarbeiter des Forstamtes<br />
weitere 800 Hektar Wald, die sich im<br />
Stefan Grußdorf, Betriebsdezernent des<br />
Niedersächsischen Forstamtes Ahlhorn<br />
Privatbesitz befinden. „Alle sprechen<br />
noch heute von dem großen Orkan<br />
Quimburga mit seinen verheerenden<br />
Folgen für den Wald und für den großen<br />
wirtschaftlichen Schaden daraus.<br />
Aber die Folgen der aktuellen Trockenheit<br />
– die werden schlimmer sein!“,<br />
betont Stefan Grußdorf, Betriebsdezernent<br />
des Niedersächsischen Forstamtes<br />
Ahlhorn.<br />
In diesem Jahr kommen zwei Faktoren<br />
zusammen, die dafür gesorgt<br />
haben, dass der Borkenkäfer zu einer<br />
Plage werden konnte: Windwurfholz<br />
und für den Schädling ideale klimatische<br />
Bedingungen. Schuld daran ist<br />
unteranderem „Friederike“. Nachdem<br />
das Sturmtief Mitte Januar über Niedersachsen<br />
hinweggefegt war, lagen<br />
zehntausende Bäume in den Wäldern.<br />
Sie waren wie Streichhölzer umgeknickt<br />
und aufgrund des großen<br />
Angebots waren die Holzpreise stark<br />
gesunken. Hier fanden die Borkenkäfer<br />
große Mengen an bruttauglichem<br />
Material – vorzugsweise Fichte – in<br />
den Wäldern vor. Zusammen mit der<br />
warmen und vor allem trockenen Wit-<br />
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