Stadtmagazin CLP Ausgabe 27
Das Stadtmagazin für Cloppenburg
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Buchtipp<br />
Kampfsterne<br />
Spannend und lecker – Kräuterwanderungen<br />
Sich treiben lassen: Wenn es zu kühl zum Baden ist, wird<br />
einfach ganz entspannt geschippert. Ob auf dem Floß, im<br />
Kanu oder im historischen Zeesenboot bleibt jedem selbst<br />
überlassen. Ein Muss allerdings ist es, einmal an Bord der<br />
„Ucra- Die Pommernkogge“ zu gehen, die im Stadthafen<br />
von Ueckermünde liegt. Die Führung durch den imposanten<br />
Nachbau lässt Geschichte lebendig werden. Mehr Informationen<br />
unter www.ukranenland.de.<br />
Auszeit im Stillen: Nach so viel Zeit an der frischen Luft<br />
ist eine wohlige Wellnessauszeit genau richtig, um den Tag<br />
ausklingen zu lassen. Abtauchen kann man beispielsweise in<br />
einer der Salzgrotten von Ueckermünde und Mönkebude. Bei<br />
meditativer Musik und sanftem Licht entfaltet die salzreiche<br />
Luft ihre heilsame Wirkung. Bereits eine Stunde soll den gleichen<br />
positiven Effekt haben wie ein zweitägiger Urlaub direkt<br />
an der See.<br />
(djd)<br />
Nichts ist uns Eltern doch<br />
wichtiger, als unseren<br />
Kindern die besten Erinnerungen<br />
an eine wunderbare<br />
Kindheit mitzugeben. Und<br />
nichts hilft unseren Kindern<br />
mehr auf ihrem Werdegang<br />
zum Erwachsenwerden als diese<br />
Erinnerungen. Die angefüllt<br />
sind mit Liebe und Lachen und<br />
Lernen. Mit bezaubernden Ereignissen<br />
und den weniger Guten bis hin<br />
zu den ganz Blöden. Jenen, die man am liebsten gleich wieder<br />
vergessen möchte, stattdessen jedoch Zeit seines Lebens<br />
daran denken wird mit dem Unterton des „Wie konnte<br />
ich nur so viel Schwachsinn verfassen?“<br />
So weit so menschlich und auch gar nicht schlimm, da die<br />
Erkenntnis dem Unsinn ja schon den Boden entzogen hat.<br />
Doch wie schrecklich wäre es, wenn das Fehlverhalten Methode<br />
hätte, als Rahmen für die Familie, dargestellt als Lifestyle.<br />
Verlassen wir das Konjunktiv und erinnern uns daran, wie<br />
falsch das angeblich richtige Leben sich anfühlen kann.<br />
Wenn trotz aller Bildung und Aufgeklärtheit, trotz der Zugehörigkeit<br />
zur bürgerlichen Gesellschaft und trotz des sorgsam<br />
geplanten Lifestyles sich alle unfrei fühlen. Die Kinder,<br />
Frauen und Männer. Gefangen in Konventionen, die in den<br />
Nach-Achtundsechzigern eigentlich abgeschafft waren, als<br />
Einheits-Lebensstil jedoch in den Achtzigerjahren wiederauftauchten:<br />
„Wohnst du schon in schwedischem Design?“<br />
„War dein Kind schon zum Intelligenztest?“ oder „Wie bitte?<br />
Du kochst nicht nach Wolfram Siebeck?“ und „Hast du nun<br />
ein Verhältnis mit deiner Sekretärin oder doch? Hahahaha,<br />
mein Gutester!“<br />
Hahahaha – und die Kinder sitzen auf den matt polierten<br />
Treppen und sehen und hören zu. Sehen Mama zur Nachbarin<br />
laufen und dort schon am Mittag Wein und Sekt trinken<br />
und hören der Nachbarin zu, wenn sie ihrem Papa erzählt,<br />
was Mama ihr anvertraut hat. Dass sich beide dabei im<br />
Busch verstecken und betatschen gehört wohl dazu.<br />
Der Botanische Garten Christiansberg gehört zu den schönsten<br />
des ganzen Nordens.<br />
Die Frage des Buches, ob es überhaupt einen Ort gibt, an<br />
dem man größer scheitern kann als in den Erinnerungen<br />
seiner Kinder – diese Frage beantwortet das Buch selbst. In<br />
logischer und lakonischer Weise. Ob man darüber den Kopf<br />
schütteln will hängt von den Erinnerungen an die eigene<br />
Kindheit ab. Und von den Entschlüssen, die man deshalb<br />
gefasst hat und glücklich genug war, sie umsetzen zu können.<br />
usch<br />
Alexa Hennig von Lange: Kampfsterne<br />
Dumont Buchverlag<br />
ISBN 978-3-8321-9774-2<br />
EUR 20,00<br />
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