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Lilienthaler Rundblick Okt.-Dez.2018

Regionalmagazin und Veranstaltungskalender für LIlienthal und Umgebung

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Antke Bornemann entdeckt beispielsweise viel und immer wieder neu,<br />

wenn sie alte Postkarten, Briefe oder Fotografien betrachtet. Über Jahre<br />

hinweg machte sie diese Zeugnisse der Ahnen zum Ausgangspunkt ihrer<br />

Kunst. Vielleicht als logische Konsequenz einer Kindheit auf dem Lande.<br />

Sie lauschte den Geschichten ihrer Großmutter oder wenn der Sturm überm<br />

Deich heulte. Dieser Zauber des Alten verblasste für Bornemann nie. „Ich<br />

bin die Hüterin der Ahnen“, sagt sie für ihre Familie und zeigt in der neuen<br />

Ausstellung ihre Interpretation der Vergangenheit. Vergilbte Fotografien<br />

dieser teils recht ernsthaft dreinblickenden Vorfahren und alte Handschriften<br />

setzt sie in neue Kontexte, wie etwa in der Installation „Das Gold<br />

der vergangenen Tage“. Dort erwachen Sammelstücke von einst zu neuem<br />

Glanz. Eine Brücke in die Zukunft schlägt Bornemann mit neueren Arbeiten<br />

zu „Kindergeschichten“ und deren unverstellten Blicken auf die Welt.<br />

Jede Handschrift sei einmalig, sagt die Künstlerin und verweilt nicht nur<br />

in der Vergangenheit. Als Netzwerker und Brückenbauer bringt sie Menschen<br />

mit ihren Bildern, mit Installationen oder in der Realität zusammen<br />

und erschafft daraus Kunstwerke verschiedenster Art. Einmal ließ sie Ausstellungsbesucher<br />

auf lange Spruchbänder schreiben. Diese Zeugnisse der<br />

kunstvoll gefassten Individualität sind ebenfalls zu sehen. Ähnlich der<br />

Handschrift versteht Bornemann Schuhe als einen einzigartigen Abdruck<br />

ihrer Trägerin oder ihres Trägers. Mit diesem Sujet spielt die Künstlerin in<br />

einer weiteren Installation. Sie hat Paare, Singles oder Freundinnen und<br />

Freunde eingeladen, ihr Schuhe auszuleihen, und sie kündigt an: „Die Menschen<br />

sind Teil des Objektes, indem sie entscheiden, wie sie ihre Schuhe<br />

präsentieren.“<br />

Nicht nur den Hand- und Fußspuren der Ahnen und Mitmenschen spürt<br />

Antke Bornemann nach. In ihren Bildern vereint sie Schrift und Farbe. Zitaten,<br />

die einen nachdenklich stimmen, große Gedanken über den Sinn des<br />

Lebens oder den Umgang mit dieser Welt löst sie in noch wirkmächtigere<br />

Farben auf. Fast magisch findet der Inhalt über die Form seinen Empfänger.<br />

Bornemanns Acrylarbeiten und Mischtechniken laden zu einem intimen<br />

Dialog ein oder zu einer lebhaften Diskussion, bei der die Bilder nicht<br />

mehr und nicht weniger ausdrücken sollen, als die Meinung der Künstlerin.<br />

Das Farbspektrum aus Rot, Orange, Blau oder Türkis der früheren Jahre erfährt<br />

in jüngeren Arbeiten analog zu mehr Naturzitaten eine Erweiterung<br />

in den Grünbereich.<br />

Bornemann hat verschiedene Künstlerinnen und Künstler eingeladen und<br />

die gezeigten Arbeiten müssen/sollen alle was mit Antke Bornemann zu<br />

tun haben. Von daher ist es eine spannende Ausstellung, die das Thema Du<br />

bist ein Glücksfall von vielen Seiten beleuchtet.<br />

Teil der Ausstellung werden verschiedene Installationen zum Thema Das<br />

Gold vergangener Tage, Kairos ist im Augenblick oder zeigt her eure Schuhe<br />

zu sehen sein.<br />

Zur Ausstellungseröffnung werden verschiedene Künstlerinnen und Künstler<br />

zum Thema Du bist ein Glücksfall ihre Interpretation mit Stimme, instrumental<br />

und tänzerisch darlegen.<br />

In Kooperation mit der <strong>Lilienthaler</strong> Kunststiftung.<br />

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